Ein kurzer Überblick über die zwischen den beiden Testamenten liegende Literatur bzw. die Bücher aus dieser Zeit:
Maleachi – dieser Prophet wirkte ca. 400 v. Chr. und war der letzte s.g. Seher des Alten Testaments.
Was in den 400 Jahren 'des Schweigens' geschah:
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In dieser Zeit wurde das Alte Testament als Kanon zusammengefasst und
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in der Zeit zwischen 280 – 150 v. Chr. ins Griechische übersetzt.
Die Apokryphen sind 14 Bücher, die in der Zeit zwischen dem Alten und Neuen Testament (AT / NT) entstanden. Die katholische Kirche anerkannte 11 von 14 dieser Bücher.
Die einzelnen apokryphischen Bücher:
1. Esra – hat mit demselben Stoff wie die kanonischen Bücher Esra und Nehemia, sowie die beiden Chronikbücher zu tun. Es stammt aus der Zeit 100 v. Chr.
2. Esra – ist das Werk mehrerer apokryphischer Verfasser, welches um 100 n. Chr. abgeschlossen wurde.
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Kap. 3 – 14 beinhaltet die Esra-Apokalypse.
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Kap.11 – 12 beschreibt die Adler-Vision, und befasst sich mit dem römischen Weltreich und dem Kommen des Messias.
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Kap.15 – 16 wurde sehr spät, ca. 270 n. Chr., hinzugefügt.
Tobias – dieses Buch ist eine Erzählung bzw. fromme Dichtung aus dem Jahr 150 v. Chr.
Judith – dieses Buch stammt aus dem 2. Jahrhundert v. Chr.
Darin rettet Judith, eine schöne, fromme Witwe aus Bethulia (ein Pseudonym für Sichem), die Stadt vor dem herannahenden Heer des Feldherrn Holofernes.
Die Stücke aus dem Buch Esther sind in griechischer Sprache abgefasste Verse, die in die Septuaginta, das kanonische Buch Ester, eingefügt wurden.
Die Weisheit Salomos – dieses Buch ist eines der attraktivsten und interessantesten um 50 v. Chr. innerhalb der Apokryphen verfassten Bücher.
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Kap. 1 – 5 ist das Buch der Eschatologie. Es stellt die Wahrheit der Unsterblichkeit dar, in dem der Verfasser das Schicksal der Gerechten dem der Ungerechten gegenüberstellt.
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Kap. 6 – 9 ist ein Lobpreis auf die Weisheit und ein Gebet, wortgewaltig und schön.
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Kap. 10 – 19 zeigt einige durch Weisheit erlangte Rettungsbeispiele, denen ein historischer Rückblick auf Israel in Ägypten und der Wüstenzeit, unterbrochen von einer Diskussion über den Ursprung und das Übel des Götzendienstes, folgen.
Jesus Sirach (Ecclesiasticus)
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Dieses 175 v. Chr. geschriebene Buch enthält 51 Kapitel.
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Es gehört zur Weisheitsliteratur der Hebräer.
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Der Verfasser ist Jesus Sirach (Jesus Sirach 50, 27); einer seiner Enkel übersetzte das hebräische Original 132 v. Chr. ins Griechische.
1. Makkabäer
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Dieses Buch gilt als ein historisch literarisches Werk von hoher Qualität.
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Darin wird über die Kämpfe der Makkabäer, vom Aufstand bei Modin (167 v. Chr.) bis zur Ermordung Simon Makkabäus (134 v. Chr.) berichtet.
2. Makkabäer
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Dieses Buch ist eine das 1. Buch inhaltlich bestätigende Ergänzung, aber von geringerem historischen Wert.
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Es stellt eine mystische Verherrlichung des jüdischen Aufstandes gegen das griechische Heidentum dar.
Baruch
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Dieses Buch behauptet von sich, von Baruch, dem Sekretär Jeremias, in Babylon verfasst worden zu sein. Es enthält Wortwiederholungen von Jesaja, Jeremia, Daniel und anderen Propheten.
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Es enthält Gebete und Bekenntnisse von Juden im Exil, mit Verheißung auf die zukünftige Wiederherstellung.
Der Gesang der drei Männer im Feuerofen – dieser apokryphische Zusatz ist ein Dankpsalm, der in das kanonische Buch Daniel (Daniel 3, 23) eingefügt wurde.
Vom Bel und vom Drachen zu Babel – dieser zweite bzw. dritte Zusatz zum Buch Daniel enthält den Götzendienst lächerlich machende Legenden.
Das Gebet Manasses ist das in 2 Chronik 33, 19 eingefügte, angebliche Gebet des gottlosen Königs von Juda, nachdem er als Gefangener der Assyrer nach Babylon gebracht wurde.
Die Pseudepigraphen
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Neben den Apokryphen gibt es andere Schriften – die Pseudepigraphen – d.h. Bücher mit falscher Überschrift.
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Es sind religiöse Schriften, die unter dem falschen Namen eines falschen Verfassers in der Zeit zwischen 200 v. Chr. und 200 n. Chr. zusammengestellt, und bekannten Gestalten des Alten Testaments wie Adam, Henoch, Noah, Moses, Zephanja, Baruch u.a. zugeschrieben wurden.
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Die Pseudepigraphen sind meist legendäre Schriften, die nie als kanonisch angesehen wurden und von ihrem Inhalt her meist apokalyptisch lehrhaft sind.
Die wichtigsten Pseudepigraphen sind:
Die Entrückung des Moses – dieses um 15 n. Chr. von einem Pharisäer geschriebene Buch, enthält eine angebliche Ankündigung Moses an Josua, und stellt einen Protest gegen die zunehmende Verweltlichung der Pharisäer-Partei seinerzeit dar.
Die Himmelfahrt Jesajas – dieses Buch besteht aus drei Teilen: 1. dem Martyrium Jesajas, 2. den Visionen Jesajas und 3. dem Testament Hiskias.
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Das lang vermisste Testament des Hiskia (3,2-13; 4,1-18) gibt einen aufschlussreichen Einblick in die innere Verfassung der christlichen Gemeinden Ende des apostolischen Zeitalters.
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Die Visionen Jesajas (Kap. 6, 1 – 9) lässt den Glauben der Christen des 1. Jahrhunderts an die Dreieinigkeit Gottes, die Menschwerdung Christi und die Auferstehung und Himmelfahrt erkennen.
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Das Martyrium Jesajas ist nur fragmentarisch erhalten geblieben und beschreibt den Tod Jesajas durch den gottlosen König Manasse, der ihn zersägen ließ. Der Hebräerbrief bezieht sich mit den Worten: „... einige wurden zersägt“ darauf.
Henoch – dieses fragmentarische Werk besteht aus Offenbarungen vom Kommen Christi und dem zukünftigen Gericht, welche angeblich Noah und Henoch erhalten haben sollen. Judas bezieht sich in seinem Brief darauf.
Das Buch der Jubiläen
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Dieses Buch beinhaltet die Einteilung der Weltgeschichte in Jubiläumszeiträume von ca. rund 50 Jahren. (3 Mose 25, 8 – 12)
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Der Autor dieses Werkes ist ein Pharisäer aus der Zeit 153 – 105 v. Chr., der beabsichtigt, das Judentum vor den sittlich zerstörerischen Auswirkungen des Hellenismus zu retten. Deshalb rühmt er das Gesetz und stellt die Erzväter der Juden in einem besonderen Licht dar, dass sie scheinbar über jeden Tadel erhaben sein lässt.
Die sibyllinischen Bücher
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Diese Bücher stammen aus der Makkabäerzeit und handeln vom Niedergang der Weltreiche und dem Kommen des messianischen Zeitalters.
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Der Form nach gleichen sie den prophetischen Orakelsprüchen der griechischen Sibyllen. (Die ursprüngliche Sibylle von Kyme erscheint zum ersten Mal im Jahre 500 v. Chr. bei Heraklit von Ephesos.)
Die Psalmen Salomos wurden Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. von einem namentlich unbekannten Pharisäer verfasst, und enthalten einen Bericht über das Kommen des Messias.
Die Testamente der zwölf Patriarchen – dieses im 2. Jahrhundert v. Chr. entstandene Werk, beinhaltet die angeblichen Abschiedsreden der 12 Söhne Jakobs, die durch die überlieferten Segens-Worte des Jakob (1 Mose 49) inspiriert sind.
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Der Talmud
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Der Talmud ist eine Sammlung von zivilen und kanonischen Gesetzen der Juden, die auf der Tora, dem Gesetz Moses, beruht, und das rabbinische Denkens von etwa 300 v. Chr. bis 500 n. Chr. zusammenfasst.
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Der Talmud besteht aus der Mischna (dem mündlich überlieferten Gesetz) und der Gemara (einem Kommentarwerk zu der Gesetzestradition).
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Eng mit dem Talmud verbunden ist der Midrasch, der die Auslegung der ältesten Synagoge-Predigten in hebräisch und aramäisch, bzw. die Schriften des Alten Testaments beinhaltet.
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Der Midrasch erlebte seine Blüte von 100 v. Chr. bis 300 n. Chr.
In der Zeit zwischen dem Alten und Neuen Testament entstanden die Synagoge, der Sanhedrin bzw. der s.g. Hohe Rat, die Pharisäer, die Sadduzäer, die Schriftgelehrten und die Essener.
Die Synagoge
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Die Synagoge hat ihren Ursprung in den Häusern der im babylonischen Exil lebenden Juden. (Hesekiel 8, 1; 20, 1 – 3)
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Nach dem Vorbild der s.g. Haus-Synagoge entwickelten sich später die christlichen Gemeinden.
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Die Synagoge war ein Ersatz für den Tempel-Gottesdienst, der den Juden nicht mehr möglich war, weil sie weit entfernt von Palästina in der Verbannung bzw. Zerstreuung waren.
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Jede in der griechisch-römischen Welt existierende Stadt, die in der Zeit zwischen 300 v. Chr. und 300 n. Chr. eine größere Anzahl von Juden beherbergte, besaß eine Synagoge zum Gottesdienst, zur Unterweisung im Gesetz und den Propheten. (Lukas 4, 16 – 30)
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In der Synagoge wurden die hebräischen Schriften aufbewahrt.
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Von diesem Ort ausgehend begann später die Verkündigung des Evangeliums. (Apostelgeschichte 13, 5. 14; 14, 1)
Der Sanhedrin
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Der Sanhedrin bzw. der s.g. Hohe Rat war eine aristokratische Körperschaft mit richterlicher Vollmacht, die im Prinzip zweifelsohne auf die Zeit des Königs Josaphats zurückzuführen ist. (2 Chronik 19, 5 + ff.)
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Er entwickelte sich in der Zeit Jesu bis zum Fall Jerusalems 70 n. Chr. sowohl auf ziviler wie auf religiöser Ebene zum obersten Gerichtshof der Juden.
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Ein 'RAT' aus der Zeit Esras und Nehemias 450 – 400 v. Chr., der unter dem Namen 'Große Synagoge' bekannt ist, spiegelt sich in der zeitgenössischen Überlieferung wider.
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Es ist anzunehmen, dass sich daraus, etwa 250 v. Chr., 'der Sanhedrin' mit 70 Mitgliedern entwickelte, dessen Vorsitz die Hohepriester hatten.
Die Pharisäer
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Die Pharisäer entstanden in der Makkabäerzeit,134 – 104 v. Chr., unter der Herrschaft des Johannes Hyrkanos.
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Sie waren offenbar die Nachfolger 'der Chassidim' (s.g. Fromme), die unter der Ächtung des jüdischen Glaubens durch Antiochus Epiphanes im Jahre 168 v. Chr. treu zum Gesetz standen und sich streng und gesetzesgläubig ganz bewusst von den anderen absonderten.
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Sie sprachen immer wieder bestimmte Gebete, übten Buße und gaben Almosen.
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Sie bildeten gerne Parteien und bekämpften sich gegenseitig.
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Flavius meinte, sie seien am Untergang Jerusalems, 70 n. Chr., schuld, denn durch diese streitenden Pharisäer-Sekten kamen in Jerusalem damals mehr Leute um, als durch Titus.
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Später entwickelte sich aus den Pharisäern das Judentum bzw. der Judaismus.
Die Sadduzäer
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Die Sadduzäer sind wahrscheinlich die s.g. Zadokiden, d.h. Parteigänger des Priesters Zadok, aus der Zeit Salomos. (1 Könige 2, 35)
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Sie waren hauptsächlich vornehme, weltlich gesinnte Priester, die dem äußeren Buchstaben des Gesetzes zwar gehorchten, aber den Glauben an die Auferstehung und ein zukünftiges Gericht leugneten.
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Sie begrüßten die hellenistische Kultur und waren entschieden davon überzeugt, irdische Vorteile durch militärische Strategie oder kluge Diplomatie zu erlangen.
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Zwischen ihnen und den Pharisäern bestand bis zur Zeit Jesu eine tiefe Kluft.
Die Schriftgelehrten waren Gesetzeslehrer und Rechtsgelehrte, die in der Zeit zwischen dem Alten und Neuen Testament an Einfluss gewannen, und vor allem zur Zeit Jesu häufig in der Öffentlichkeit erschienen.
Die Essener hingegen waren eine Mönch-Sekte.
Zusammengestellt v. Pastor Joh.W.Matutis