Predigt vom 23.8.2014
(Warum müssen wir manchmal ‚in die Wüste’? Erkenne ‚die Handschrift Gottes’ für dein Leben! Finde Seine Absichten und Pläne heraus! Werde ehrfürchtig, sensibel, geduldig, und lerne unter allen Umständen allein Ihm zu vertrauen! Gott will das Beste für dich!)
Die moderne Welt – diese, über die ich heute sprechen möchte – ist eine Wüste! Wir haben so viele Möglichkeiten, z.B. die der Kommunikation. Obwohl man von Kontinent zu Kontinent telefonieren kann, ist man dem Leben so entfremdet, dass man einander gar nicht mehr versteht.
Der Teufel hat dem Menschen sein Glück und seine Freude geraubt! Ehepaare kommunizieren per Handy miteinander! Jeder ist für sich mit seinem Short Message Service (SMS) bzw. mit Elektronischer Post (E-Mails) beschäftigt! Obwohl sie zusammensitzen, sind sie doch nicht miteinander verbunden, sondern jeder ist für sich in seiner eigenen Welt.
Früher hatte der Mensch noch Zeit, eine ganze Ewigkeit lang, aber heute gibt es allerorts nur noch Hektik und Stress.
Der Teufel ist ein Verwüster des ganzen menschlichen Lebens, des Glücks, der Freude usw. Man vergnügt sich, indem man von Stress zu Stress, von Aktion zu Aktion geht. Der nächste ‚Kick’ muss etwas stärker als der vorhergehende sein.
Warum müssen wir manchmal ‚in die Wüste’? Zunächst einmal zur Information: deine Wüste ist deine Aufgabe! Nur du selbst bist dafür verantwortlich! Jeder muss allein durch seine Wüste kommen bzw. sie überwinden! Jeder muss auf sich selbst achthaben! Das ist ganz arg wichtig!
Viele möchten mit Öl eingerieben werden, die Hand aufgelegt bekommen und gesund sein, aber so geht es leider nicht! Du hast lediglich einen Zuspruch empfangen, den du aber nun selber ausleben und verwirklichen musst!
Alles hat Konsequenzen! Du hörst Gottes Wort, bekommst eine Bibelstelle und / oder eine Prophezeiung, und nun ist niemand sonst als du für die Resultate verantwortlich! In der Wüste ist jeder für sich da! Jeder muss sehen wie er durchkommt, egal wie! Du selbst bist dafür verantwortlich! Jeder lernt für sich, nicht für den anderen!
(Mein Lehrer sagte immer: „Johannes, du lernst für dich! Was du jetzt lernst, wirst du vielleicht später einmal gebrauchen können; es wird dir einmal nützlich sein!“)
Wir sind hier, um zu lernen! Es wird uns einmal nützlich sein! Das ist unsere Schule! In der Schule lernst du für dich, nicht für die anderen! Du bist allein auf dich gestellt! Du musst deine Aufgaben lösen, deine Pflichten erfüllen, deine Probleme bewältigen!
Niemand löst deine Probleme, auch nicht der liebe Gott! Er gibt dir die Kraft und die Motivation dazu! Er baut dich auf! Er sagt: „Renne! Gib nicht auf!“ Aber kämpfen musst du!
Der liebe Gott heilt deine Krankheit nicht, sondern du musst das tun! Ich sage dir auch knallhart, warum: Du musst deinem Körper Befehle erteilen! Du musst für deinen Körper etwas tun! Dazu gehört eine gesunde Ernährung, Gymnastik und alles, was du benötigst, um fit zu sein! Du kannst nicht nur sagen: „Der Herr wird das schon machen!“
Du selbst musst auf deine Ernährung und Esskultur achten! Wenn der Jude verreiste, nahm er immer sein eigenes Kochgeschirr mit, weil er nicht aus einem fremden essen wollte. Du musst auch genau wissen was du isst bzw. ob alles koscher ist! Darin liegt eine große Wahrheit verborgen: Löffle deine eigene Suppe aus!
Und dies sind die Wanderungen der Israeliten, nachdem sie aus Ägypten ausgezogen waren: Von Ramses nach Sukkot, das war die erste Station, und dann gab es weitere zweiundvierzig (42) Stationen in der Wüste! (siehe 4 Mose 33)
Sie sind nicht gleich in das gelobte Land gekommen! Und glaubt bitte nicht, dass das gelobte Land das Paradies sei! Der Glaube ist kein ‚Spielplatz’, sondern ‚ein Kampfplatz’!
Die Wanderungen sind in zweiundvierzig Stationen beschrieben. Ich werde nicht alle durchgehen, aber jede einzelne Station beinhaltet eine ganz bestimmte Botschaft darüber, was darinnen geschah.
Gott führte sie von Station zu Station. Immer wieder kamen sie heraus und freuten sich. Sie sangen: „Mit Ross und Mann und Wagen hat der Herr sie geschlagen!“ Aber dennoch mussten sie wieder zurück zum Roten Meer, um zu schauen, was der Herr mit den Ägyptern getan hatte. Sie mussten sich davon überzeugen, dass Er sie wirklich geschlagen hatte, dass sie erledigt und tot waren.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich kurz etwas über die Taufe sagen: Viele Menschen denken, nachdem sie getauft sind, fliegen sie direkt in den Himmel! Aber so verhält es sich nicht! Du musst zunächst einmal ‚deine Leiche’ betrachten, denn ‚dein alter Adam’ (bzw.‚deine alte Eva’) kann schwimmen! Sie halten sich noch ganz schön lange über dem Wasser!
Es ist ein Hinaufführen in das gute und geräumige Land, wie es so schön in der Bibel heißt. Gott führt uns hinauf! Die Wüstenwanderung ist nichts anderes als die Vorbereitung auf das gelobte Land, auf das Siegesleben, auf geistliche Triumphe!
(Als ich meinen ersten offiziellen Gottesdienst in der Hochschule der Künste hatte, kamen während einem Altarruf einige Leute nach vorn. Der Erste sagte: „Pastor, ich habe sehr, sehr viele Dämonen!“ Ich dachte an Maria Magdalena, die bekanntlich sieben (7) Dämonen hatte. Das war das Höchste der Gefühle! Aber dieser Mann sagte, er hätte über dreißig (30), und die nächste Person ebenfalls, usw. Als ich sie daraufhin fragte, was das denn für Dämonen wären, sagten sie, dass es Dämonen wie Naschen, Rauchen, Schwätzen sowie andere Untugenden seien.) In der Bibel steht über Untugenden: so leget ab alle Untugenden! Das musst du selber tun! Du musst alles, was nichts taugt bzw. alle Übertreibungen selber ablegen!
Alles Übertriebene ist eine Untugend! Gott hat uns Normalität gegeben! Stelle alles, was zu viel ist, ab: zu viel essen, zu viel trinken, zu viel fernsehen usw. Lass das ägyptische Denken los! Hänge nicht daran! Gemeint ist alles, was die Israeliten mit nach draußen gebracht hatten: Knoblauch, Kümmel, all jenes, was es in Ägypten umsonst gab, wie z.B. den Knoblauch, der das Volk gesund erhalten sollte, damit es die Pyramiden bauen konnte.
Nun gab es in der Wüste morgens, mittags und abends Manna, Manna, Manna und ab und zu einmal ein paar Wachteln. Die Israeliten mussten lernen auf Knoblauch zu verzichten und auf die Versorgung Gottes zu warten!
Das von Gott verheißene Land Kanaan ist geräumig und groß. Zuvor aber sollten nun die Israeliten lernen, sich in diesem Land recht einzufügen und einzubringen!
Die Wüstenwanderung ist sehr wichtig für die Umschulung! Sie ist die Schulung Gottes! Wir müssen umgeschult und von Gott gelehrt werden! Viele laufen weg, sobald sie ein bisschen Sand sehen, aber eigentlich ist die Wüste etwas ganz Tolles!
Ich möchte ein wenig über die Wüste nachdenken: Ich war in der Wüste Juda und in der Wüste Sinai. Es ist erstaunlich: die Wüste lebt! Sobald es dunkel wird, beginnt es zu krabbeln. Die Wüste ist voller Leben! Es ist nur anscheinend nichts da! Du siehst nichts! Deshalb: das geistliche Leben ist ein unsichtbares Leben! Erst wenn du zur Ruhe gekommen bist, siehst du plötzlich, dass sich etwas bewegt, etwas krabbelt, Leben vorhanden ist!
Die Wüste ist sehr menschenfeindlich, aber gerade dort wirst du zubereitet! Paulus sagte: „Ich habe keinen Menschen! Alle haben mich verlassen!“ Das gehört dazu! Das ist die erste (1.) Lektion! Wenn du aus der Welt, aus ‚Ägypten’, aus der Sünde, aus der Macht Satans herauskommst, fängt der Ernst des Lebens an! Der Kampf beginnt! Du lernst dich zu behaupten, auf eigenen Füßen zu stehen! Du sollst nicht auf Menschen schauen bzw. dich an ihnen orientieren! Schau nicht auf deinen Vordermann! Schau auf Gott!
Die Wüstenwanderung ist die Vorbereitung auf das gelobte Land! Zuerst musste dieses Land geräumt werden! In dem Maße wie die Kinder Israels Gott folgten, wurde das Land geräumt! Es geht um die Israeliten und um die Kanaaniter! Die Einen haben Furcht bekommen, ließen alles stehen und liegen und flohen, und die anderen – die Israeliten – mussten sich innerlich vorbereiten!
Wir müssen uns auf den Himmel bzw. auf das ewige Leben innerlich vorbereiten! Das geschieht, indem unser Herz zubereitet wird. Hier tritt in Kraft: so leget nun ab alle Untugenden, alles, was nichts taugt, alles, was uns krank macht!
‚Niemand und nichts’ darf dich beherrschen! Sobald du z.B. der Grippe Macht über dein Leben gibst, wirst du krank! Wenn dein Immunsystem stark ist, du innerlich stark und widerstandsfähig bist, können dir die Krankheiten nichts anhaben! Widerstehe dem Teufel! Das geht jedoch nur dadurch, dass du dich Gott unterordnest! Die zehn (10) Gebote heißen nicht: du darfst nicht, du kannst nicht, du sollst nicht usw., sondern: der Mensch, der unter Gott steht, macht diese Dummheiten alle nicht! Wenn du unter Gott stehst, wirst du Dinge, die nichts taugen, nicht vollbringen!
Unsere Erlösung geschieht zunächst einmal auf geistlicher Ebene! Als ich Christ wurde, getauft war und aus dem Wasser kam, war mein erster großer Schock, dass sich nichts verändert hatte. Ich war derselbe wie zuvor, außer, dass ich nass geworden war. Aber ich lernte plötzlich, dass ich mich verändern musste, weil Christus mein Herr geworden war! Jetzt gehörte ich Ihm, denn ich hatte mit Ihm ‚einen Vertrag geschlossen’.
Du musst – gleich einer Hochzeit – „Ja!“ sagen und bist verheiratet. So schnell geht das. Du sagst „Ja!“ und schon bist du nicht mehr dein eigener Herr. Alles wird plötzlich geteilt. Du musst nun lernen, dass beide Naturen zusammenkommen!
Nach der Taufe müssen die Gottesnatur und deine Natur zusammenkommen und eins werden! Du musst ein Fleisch, ein Geist, eine Seele, ein Herz mit Gott werden!
Der Glaube ist ‚ein Schlachtfeld’. Ohne Kampf gibt es keinen Sieg! Ohne Fleiß gibt es keinen Preis! Wer etwas haben möchte, muss etwas tun! In der Wüste lernt man auf Gott zu warten! Das ist ein harter Kampf, kein Spiel! Du musst auf den Herrn warten, bis Er das Kommando gibt, bis Er die Wolkensäule bewegt, damit umgezogen werden kann.
Die Erlösung ist Gnade! Sie ist umsonst! Du musst nichts für deine Erlösung tun! Aus Gnaden sind wir errettet und aus ‚der Welt’ – ‚aus Ägypten’ – herausgeholt worden! Aber alles was nach der Erlösung bzw. nach der Widergeburt geschieht, ist deine Aufgabe! Jetzt musst du laufen, sprechen, dienen, Opfer bringen usw. Das alles ist deine Aufgabe nach der Widergeburt!
Viele haben ein falsches Bild von der Erlösung. Sie sagen: „Ich bin erlöst! Welch ein Glück! Halleluja!“ Das ist wahr! Es ist etwas Schönes, erlöst zu sein! Aber diese Erlösung muss jetzt erkämpft werden! Du musst jetzt lernen „Nein!“ zu sagen. „Nein! Hier mache ich nicht mit!“ Zuerst hast du immer „Ja!“ zum Teufel gesagt. Du bist ihm nachgelaufen, hast dich verführen lassen, aber nun lernst du „Nein!“ zu sagen! Du tust nicht mehr das was du fühlst und denkst, sondern hörst auf Gott.
Danach wurde Jesus vom Geist Gottes in die Wüste geführt, wo er den Versuchungen des Teufels ausgesetzt sein sollte. Vierzig Tage und Nächte lang aß er nichts. Der Hunger quälte ihn. Da kam der Teufel und stellte ihn auf die Probe. Er forderte ihn heraus: „Wenn du Gottes Sohn bist, dann mach aus diesen Steinen Brot!“ Aber Jesus wehrte ab: „Nein, denn es steht in der Heiligen Schrift: Der Mensch lebt nicht allein von Brot, sondern von allem, was Gott ihm zusagt! Da nahm ihn der Teufel mit nach Jerusalem und stellte ihn auf die höchste Stelle des Tempels. „Spring herunter!“, forderte er Jesus auf. „Du bist doch Gottes Sohn! Und in der Heiligen Schrift steht: Gott wird seine Engel schicken. Sie werden dich auf Händen tragen, und du wirst dich nicht einmal an einem Stein verletzen!“ Jesus entgegnete ihm: „Es steht aber auch in der Schrift: Du sollst Gott, deinen Herrn, nicht herausfordern!“ Nun führte ihn der Teufel auf einen hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer ganzen Pracht. „Das alles gebe ich dir, wenn du vor mir niederkniest und mich anbetest“, sagte er. Aber Jesus wies ihn ab: „Weg mit dir, Satan, denn es steht in der Heiligen Schrift: Bete allein Gott, deinen Herrn, an und diene nur ihm! Da verschwand der Teufel, und die Engel Gottes kamen und sorgten für Jesus. (Matthäus 4, 1 – 12)
Satan sagte: „Lass die Steine zu Brot werden …!“ Aber, selbst wenn dir der Magen knurrt, kannst du nicht mehr so agieren, wie du willst, sondern musst dich jetzt immer fragen: „Was ist der Wille Gottes?“ Du sollt den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen!
Wer Gesundheit haben will, muss beginnen gesund zu leben! Weißt du wie? Zunächst einmal musst du beginnen, gesund zu denken! Lies keine Apothekenzeitschriften mehr und studiere nicht die Krankheiten! Je mehr du von einer Krankheit weißt, desto tiefer sinkst du in die Krankheit hinein! Löse dich von dem Krankheitsgeist! Krankheit ist ein Geist, ein Dämon! Im Internet bekommst du alle Informationen über Krankheiten, findest immer mehr Details darüber und kommst vom Hundertsten ins Tausendste.
Wer gesund werden will, muss beginnen gesund zu reden! Der Schwache spreche: „Ich bin stark!“, der Arme spreche: „Ich bin reich!“ Der Kranke: „Ich bin gesund!“ Wir müssen heile Gedanken reden (!): „In Seine Wunden sind wir geheilt!“ Dafür ist Jesus gestorben! Und dann musst du gesund handeln, d.h. etwas tun, was zu deiner Gesundung beiträgt!
Bekehrung ist für mich, Umkehr der Werte! „Kehret um!“, heißt es immer wieder in der Bibel. Das, was du bisher nicht getan hast, musst du jetzt tun, sprich, es nachholen, deine Hausaufgaben machen bzw. gesund handeln!
Du musst Gesundheit säen, damit du auch Gesundheit ernten kannst! Von dem Moment der Bekehrung an und erkennst: „Jetzt ist Schluss damit!“, musst du beginnen, Gesundheit zu säen, indem du gesund denkst, gesund redest, gesund handelst!
Was der Mensch sät, wird er ernten, denn Gott lässt sich nicht spotten.
Glaubt nur nicht, ihr könntet euch über Gott lustig machen! Ihr werdet genau das ernten, was ihr gesät habt. (Galater 6, 7)
Dasselbe gilt auch für Befreiung. Jesus hat dich erlöst, aber nun musst du selber aus dem Gefängnis herausgehen! Die Ketten sind dir abgenommen, du bist frei, und nun verlass deinen Sitzplatz, deine Ketten! Brich die Macht der Sünde in deinem Leben! Das ist deine Aufgabe!
Jesus sagte: „Dir sind deine Sünden vergeben …!“ Das ist Erlösung! Aber dann sagte Er weiter: … geh hin und sündige fortan nicht mehr!“ Das ist deine Aufgabe! Das gilt für einen Kranken ebenso wie für die Ehebrecherin, denn Krankheiten kommen vom Sündigen, daher, dass man seinen Körper nicht schätzt.
Unser Körper ist ein Tempel des Heiligen Geistes! Du bist vor Gott für deinen Körper verantwortlich! Gott wird dich eines Tages fragen, was du mit diesem Gefäß, das er dir gegeben hat, gemacht hast! Es ist zwar vergänglich und irdisch, aber die Dinge werden zunächst einmal im Fleisch erlebt und erfahren. Erst danach geht es ins Geistliche über.
In einem gesunden Körper wohnt auch ein gesunder Geist. Das sagten schon die alten Griechen, und so ähnlich steht es auch in der Bibel.
Sündige nicht mehr! Höre nicht mehr auf den Teufel! Gib dem Argen keinen Raum! Ärgere dich nicht mehr! Das sind alles deine Aufgaben! Du selbst musst aufhören dich zu ärgern! Mensch, ärgere dich nicht! Du musst wieder zurück zu deinem Ausgangsplatz, wirst zurückgeschlagen, und nun, ärgere dich nicht!
Vergib! Du musst vergeben! Gott vergibt dir deine Schuld, aber nun musst du deinen Schuldigern vergeben! Erst wenn du vergeben hast, funktioniert bei dir die Vergebung; nicht vorher!
Wenn du einem Ziel entgegenstrebst und dieses Ziel erreichen willst, erlebst du Wüsten, Engen, Anfechtungen, Nöte und Versuchungen, denn der Teufel versucht permanent, dich wieder zurückzuholen. Du hast solange innere Konflikte, bis du alles hinter dir gelassen hast!
Erst wenn du einen Dämon gedemütigt hast, beugen sich auch die anderen. Aber solange du nicht widerstanden und widersprochen hast, wird der Teufel immer wieder zu dir kommen und sagen: „Ich habe bei dir noch etwas liegengelassen! Lass mich ein, ich muss es abholen!“
Gib dem Argen keinen Raum, bis er dich in Ruhe lässt! Du hast nicht auf Anhieb Frieden und Ruhe! Der ägyptische Pharao ist den Israeliten nachgejagt! Sie waren ausgezogen, befreit, aber der Pharao war hinter ihnen her und setzte ihnen so massiv zu, dass sie beinahe verzweifelten!
Du glaubst nicht, wie der Teufel hinter Menschen her ist, die in Freiheit leben wollen, die mit Gott leben wollen, die geistlich sein wollen, die voll Glauben sein möchten! Er probiert Zweifel zu säen. Ich denke nur an die riesengroße Staubwolke, rechts und links die Berge und vor ihnen (den Israeliten) das Meer.
Bei jeder Etappe, in jeder Schwierigkeit, bei jeder Station wächst du und dein Horizont wird erweitert. Die Wüste ist wie ein Buch voller Lektionen! Es wird eine Lektion nach der anderen durchgenommen. Sobald du die eine Lektion verstanden hast, kommt die nächste dran, und so steigert es sich stetig.
Es ist ein weiter Weg vom engen Pfad – den weltlichen Ablenkungen – bis ins gelobte Land! Vierzig (40) Jahre sind die Israeliten unterwegs gewesen! Das ist praktisch ein ganzes Menschenleben!
Das Endziel der Wüstenwanderung ist die Überquerung des Jordans! Damit hört die Wüstenwanderung auf! Erst nach der Überquerung des Jordans kommen sie auf einen neuen Level, auf eine neue Ebene. Hier beginnt für sie ‚das messianische Zeitalter’. Sie haben ‚Wüste und Ägypten’ hinter sich gelassen!
Der Jordan ist eine Wasserscheide zwischen Judäa und Wüste.
Während du die Wüste durchqueren willst, wirst du mit deinem Feind Amalek konfrontiert! Amalek ist ein Bild auf das Fleisch, d.h. auf dein Ego, deine Gefühle. Amalek ist der Feind in der Wüste! Er will dich nicht ins gelobte Land durchlassen! Er sorgt dafür, dass du die Lektionen lernst, die Gott dir geben möchte! Diesen ‚Amalek’ hast du ein Leben lang! Du wirst ewig damit zu kämpfen haben!
Er (Gott) war es, der euch durch die große, schreckliche Wüste geführt hat, wo Giftschlangen und Skorpione lauerten. In diesem ausgedörrten Land ließ er für euch Wasser aus dem harten Fels hervorquellen und gab euch Manna zu essen, das eure Vorfahren nicht kannten. Durch diese schwere Zeit wollte er euch auf die Probe stellen, um euch danach umso mehr mit Gutem zu beschenken. (5 Mose 8, 15 + 16)
Gott demütigt und versucht uns, weil Er uns erwählt hat! Wir müssen lernen, Demütigungen hinzunehmen! Sie sind der Widerstand, durch den wir uns entwickeln! Menschen respektieren uns nicht. Sie sagen: „Ach, was wollt ihr Christen denn!“ Aber im Gegensatz zum Islam ist das Christentum gewaltlos! Christen köpfen keine Menschen, sondern sie leben ihre christliche Gesinnung aus, indem sie sich selbst zurücknehmen, nicht mehr wichtig nehmen und ‚sterben’. Sie selbst geben ihr Leben auf!
Lies 5 Mose 6 – 8! Hier wird das Wüstenleben geschildert und begründet, warum wir in der Wüste leben sollen, ja müssen, und was ‚die Wüste’ von uns will. Die Wüste ist unser Erziehungsort! Hier machen wir ‚die Kinderkrankheiten’ durch. Das bleibt niemandem erspart. Wer einmal Ebola oder Masern gehabt hat, bekommt sie nicht wieder! Dadurch, dass er sie erlebt hat, ist er widerstandsfähig!
Die Wüste ist der Entwicklungsort für die Heiligen! Deshalb sind auch so viele Heilige in die Wüste gegangen! Gott führt die Seinen in und durch die Wüste. Es mag vielleicht komisch klingen, aber das ist der Platz, wo du wächst! Du wächst nicht in einem wunderbaren Garten, indem alles grün und saftig ist, sondern in der Wüste (!), dort, wo nichts wächst und du überleben musst! Hier lernst du im Geist und im Glauben zu leben!
In der Wüste erlebst du die großen Dinge des Glaubens, der Religion. Fast alle Religionen sind in der Wüste – im Verborgenen – entstanden. Die Wüste ist der Ort der Zubereitung für etwas Großes.
David sollte König werden, aber was musste er als Erstes erleben? Er wurde wie ein Kaninchen durch die Wüste gejagt! Saul – sein ‚Amalek’ – hatte ihn verfolgt. Saul verfolgte den David. Er wollte nicht, dass er an die Macht kommt. David floh in die Wüste und dachte, hier sei er sicher, aber dort war er auch nicht sicher! Du bist nirgendwo sicher (!), aber jetzt musst du lernen, dich richtig durchzuschlagen!
Im christlichen Leben ist es sehr wichtig, sich durchzuschlagen. Schlage nicht andere, sondern schlage du dich durch, auf welche Art auch immer!
In die Wüste kannst du nicht viel mitnehmen, nur dich selbst, und jetzt musst du – wie Paulus, den alle verlassen hatten und dem niemand bei seiner Gerichtsverhandlung beistand – lernen, selbst für dich zu sprechen! Wir müssen lernen uns selbst zu rechtfertigen, und zwar vor uns selbst und vor Gott!
Der Zöllner, der gebetet hatte: „Herr, sei mir armen Sünder gnädig!“, ging gerechtfertigt von dannen. Warum? Weil er wusste: „Meine Sünden sind mir vergeben; ich habe Gott um Erbarmen gebeten.“ In der Bibel steht: Wer seine Sünden bekennt und lässt, dem wird es gelingen!
Paulus war nach eigener Beschreibung drei (3) Jahre lang in der Wüste Arabiens. Dort hat er die großen Offenbarungen erhalten. In der Wüste bekommst du Offenbarungen und sammelst Erfahrungen, die du auf keiner Bibelschule lernst! Nicht einmal bei seinem Professor Gamaliel, vor dessen Füßen er saß und studierte, konnte er das alles lernen.
Was geschieht in der Wüste? In der Wüste sind lauter Durststrecken, Engpässe, Unpässlichkeiten, Schakale, wilde Tiere, Rauheit und Wildheit. Nun lernst du damit umzugehen! Glaube nicht, dass man dir nur weil du Christ geworden bist einen roten Teppich ausrollt und dich mit Samthandschuhen anfasst. Nein! Dein Weg ist voller Dornen und Disteln und man setzt dir eine Dornenkrone auf!
Die Wüste ist der Schrecken für einen normalen Menschen: Einsamkeit, Unwegsamkeit, Härte, Ausweglosigkeit usw. Du weißt nicht mehr, wie es weitergeht.
Ich war einen Tag bei den Beduinen in der Wüste und habe dort etwas sehr Interessantes gelernt. Der alte Beduine mit dem ich sprach sagte: „Früher gingen wir nach den Sternen!“ Sie kannten die Sterne, nicht das Horoskop, aber die Sterne, die sie als Orientierung benutzten. Sie sagten: „Nimm zuerst den Stern zur Linken und dann diesen zur Rechten!“
In der Wüste musst du lernen nach den Verheißungen Gottes zu gehen! Gott sagt: „Ich bin alle Tage bei euch!“, und nun versuche mit den Verheißungen zu leben!
Als Gott Abraham aus Ur in Chaldäa herausgeführt hatte, sagte Er zu ihm: „Zähle die Sterne!“ Er sagte: „So zahlreich wie Sterne am Himmel sollen deine Nachkommen sein!“ Damit war die geistige Nachkommenschaft Abrahams gemeint! Das ist Wüste!
In der Wüste begegnest du Gott!
Aber die Wüste ist auch der Platz wo der Teufel ist! Hasael ist ein Dämon, der in die Wüste getrieben wurde und dort hauste.
Du begegnest Gott und dem Teufel in der Wüste leibhaftig!
Die Wüste ist äußerlich zunächst einmal ein Provisorium, aber da musst du durch! Du brauchst sehr viel Erfahrung, um die Wüste zu überleben! Diese Erfahrungen machst du, indem du jeden Tag auf die Verheißungen Gottes schaust und geduldig darauf achtest, was geschieht!
Hagar wurde mit ihrem Ismael fortgetrieben. Abraham sagte: „Geh nun und suche dir deinen Weg!“ Sie hatte für ein paar Tage Proviant und ging los, aber als ihr Wasservorrat aufgebraucht war, sagte sie: „Nun wird mein Sohn Ismael verdursten!“. Ihr Sohn weinte und sagte: „Mama, ich will etwas zu trinken haben!“ Sie weinte und klagte, bis ihr Gott erschien und sagte: „Hagar, du liegst auf dem Brunnen, auf der Quelle! Das Wasser sprudelt, aber du merkst es nicht, weil du so sehr mit dir selbst beschäftigt bist. Steh auf! Das Wasser ist genau hier!“ Und als sie grub, kam die Quelle zum Vorschein.
So ist es auch mit uns. Wir liegen auf der Quelle und merken es nicht, weil wir so mit unseren Problemen beschäftigt sind, nach dem Motto: „Mein ‚Ismael’, meine Tochter, mein Sohn …!“
Vergiss es! Gott sagt: „Hier unter dir ist die Quelle!“ Du liegst auf der Quelle und merkst nicht, dass Gott es den Seinen im Schlaf gibt!
Du brauchst Wüstenerfahrungen, denn nur in der Wüste (oder im Dschungel) wirst du ein Überlebenskünstler! Hier lernst du, mit den Dingen, die da sind, auszukommen!
Wer die Wüste überlebt, kann überall leben. Solch ein Mensch kommt mit allem zurecht, auch geistlich gesehen (!): Wer in der Wüste noch an Gott glauben kann, der kann immer an Gott glauben. Wer in den Schwierigkeiten an Gott glauben kann, der kann auch in allen anderen Situationen des Lebens an Gott glauben und Ihm vertrauen. In der Wüste werden die Grundwasserquellen angebohrt!
Sie kamen nach Elim, einer (Oase) Station in der Wüste, wo es zwölf (12) Quellen und siebzig (70) Palmen gab. Palmen lassen bis zu siebzig Meter tiefe Wurzeln, um das Grundwasser heraufziehen zu können. Genau das möchte Gott in unserem Leben schenken! Jeder Gläubige soll solch ‚eine Palme mit tiefen Wurzeln’ sein. Die Palmen können sich im Sturm bis zum Boden biegen, ohne zu brechen! Sie kommen immer wieder hoch! So kann sich auch ein gläubiger Christ bis zum Boden biegen ohne zu brechen!
Habe keine Angst vor Stürmen, Schwierigkeiten und der Dürre! Dadurch wirst du herausgefordert das Grundwasser anzubohren!
Wer Gott auch ‚in der Wüste’ dient, d.h. jemand, der von allen guten Geistern verlassen wurde, der dient Gott wirklich!
Jesus wurde vom Heiligen Geist in die Wüste geführt, nicht vom Teufel! Viele Leute sagen, dass er vom Teufel dorthin geführt wurde, aber das stimmt nicht! Er wurde vom Teufel in der Wüste versucht, aber es war der Heilige Geist, der Jesus nach Seiner Taufe in die Wüste führte!
In der Wüste hat Jesus ein Statement gesagt:
Aber Jesus wies ihn (Satan) ab: „Weg mit dir, Satan, denn es steht in der Heiligen Schrift: Bete allein Gott, deinen Herrn, an und diene nur ihm!“ (Matthäus 4, 10)
In der Wüste lernst du, nur noch Gott anzubeten und Ihm allein zu dienen! Wer in der Wüste noch predigen und beten kann, der kann überall predigen und beten! Wer die Wüste übersteht, der kommt überall durch!
Es gibt verschiedene Wüsten. Eine Wüste ist draußen, aber heute möchte ich über ‚die Wüste in uns’ sprechen. Gott lässt zu, dass du Dürreperioden in deinem geistlichen Leben durchmachst! Heute sagt man dazu Born out. Wir machen Situationen durch, wo wir enttäuscht und frustriert sind, so wie Paulus, der ganz allein vor dem Richter stand, sich zwar auf den Kaiser berief, aber doch allein war.
Wir sind in einer Gegend bzw. in einer Welt, in der uns die Menschen nicht verstehen. Wüste ist, nicht verstanden zu werden! Du bist einsam, anonym, keiner kennt dich.
Die Wüste ist jener Ort, an dem man nur zu Gott beten kann und sonst zu gar nichts! Man kann höchstens Selbstgespräche führen, niemand besucht dich, du bist allein und erschöpft, kannst nicht ‚Erste Hilfe’ rufen oder den Pastor. Nein! Hier musst du dir selber helfen!
Geschwister, in meinem geistlichen Leben musste ich lernen: Hilf dir selbst! Vertraue dir selbst! Dann vertraue Gott! Dann verlasse dich auf Gott! Aber zuerst verteidige dich selbst! Kämpfe für dich selbst! Rede für dich selbst! Während du für dich selbst sprichst, beginnt Gott durch dich zu sprechen! Das ist meine persönliche Erfahrung!
Da wo es niemand gibt, mit dem ich meine Gefühle teilen kann, teile ich mit mir selber meine Gefühle und sage: „O Herr, ich lobe und preise Dich! Ich verstehe Dich nicht, aber Du bist da! Du hast Himmel und Erde gemacht! Auch die Wüste ist Deiner Hände Werk! Die Wüste war auch einmal saftig und grün, aber dort hat sich der Wasserspiegel gesenkt!
‚Die Wüste in uns’ ist schlimmer als die Wüste draußen! In der Wüste draußen können dir die Menschen noch begegnen und helfen, aber was ist, wenn dein Herz traurig, gefühllos und ohne Hoffnung ist, du dir sagst: „jetzt kämpfe ich schon die ganze Zeit und es passiert nichts! Alles ist ausgebrannt und ausgetrocknet! Warum gelingt es mir nicht!“
Es wird dir gelingen! Aber erst, wenn du dich löst und in die Wüste gehst! Lege dein Mobiltelefon, dein Radio, deinen CD-Player ab! Lege alles ab und nimm nichts mit! Gehe ganz allein mit dir und mit deinem Gott! Werde stille vor Gott! Lerne abzuschalten und auszuschalten! Viele finden den Knopf nicht und machen sich Sorgen! Sie haben Angst sich der Wüste zu stellen! Deshalb überspielen sie es mit Discomusik und allem möglichen, damit sie ja die Gedanken, die in ihnen hochkommen, nicht hören!
Gott will, dass du in dich hineinhörst! In der Wüste spricht Gott zu uns! Gott offenbart sich!
Die Natur verträgt keine Leere. Immer muss ‚Action’ (Bewegung) sein. Auch der Mensch fürchtet sich vor der Leere, aber Gott will uns in der Leere (in der Stille, in der Einsamkeit) begegnen! Dort, wo du vollkommen leer bist, beginnt Gott dich zu füllen, dich zu beschenken, dich zu segnen! Aber erst dann, wenn du ganz leer bist!
Die meisten Christen sind gar nicht ganz leer! Sie haben noch viel zu viel in ihrem Kopf! Sie lassen sich ein Hintertürchen offen und sagen: „also, wenn das hier nicht funktioniert, habe ich um die Ecke noch eine andere Gemeinde (einen Rechtsanwalt, einen Arzt, einen Therapieplatz, einen Helfer).
Gott ist ein Helfer für die, die keinen Helfer haben! Das finde ich ganz toll!
Je leerer wir sind, desto mehr offenbart sich ‚Gott in uns’.
In der ersten Seligpreisung heißt es: Selig sind die geistlich Armen, denn das Himmelreich gehört ihnen!
Erst wenn wir so richtig geistlich arm sind, alles verkauft, alles verschenkt, alles aufgegeben, alles verlassen haben, fangen wir mit Gott an!
Je mehr die Kommunikationsmittel und Möglichkeiten in der heutigen Zeit zunehmen, desto mehr nimmt die wahre Kommunikation ab! D.h. die Kommunikation mit Gott, mit sich selber und mit den anderen! Das ist eine Dreierbeziehung!
Das Fernsehen versucht ‚das Vakuum unserer Seele’ durch Spannung (Action, Unterhaltung) zu füllen, anstatt durch Entspannung! Gott wartet ‚in der Wüste’ auf dich! Er sagt: „Ich bin bei dir in der Wüste! Moses, du musst rauskommen! Bringe Israel mit! In der Wüste will Ich dir begegnen!“
Die Wüste ist der Ort, wo wir erneuert werden! Hier fängt Gott mit uns zu reden an! Hier entsteht ‚sein neues Volk’, der neue Mensch! Du wirst in der Wüste geformt, geprägt und gebrannt!
Bei der Bekehrung formt dich ‚der Töpfer’ und ‚schiebt dich anschließend in den Backofen’. ‚In der Wüste’ wirst du gebacken bzw. getrocknet! In der Wüste bekommst du Stabilität und Substanz! In der Wüste beginnt das Abenteuer des Volkes Gottes! Hier bringt Gott die Seinen wieder dazu, das zu werden, was Er aus ihrem Leben machen wollte! Hier drückt Er sie ganz fest an sich und sagt: „Mein Kind, Ich bin bei dir alle Tage, auch in der Wüste, auch in der Einöde, auch in der Leere!“ Hier nimmt Gott sich die Seinen ganz persönlich vor!
Moses wurde in der Wüste Midian (Halbinsel Sinai) berufen. Als er den Busch brennen sah, war er nicht mehr hektisch! Er war bereits ruhig und gelassen geworden, und zwar deshalb, weil es in der Wüste keinen Stress und keine Hektik gibt! Er sah den Busch brennen, sah, dass der Busch nachmittags immer noch nicht abgebrannt war, aber er beobachtet es ganz gelassen.
Viele Leute wollen alles auf einmal erleben: Bekehrung, Wiedergeburt, Geistestaufe, Himmelfahrt …, aber das ist nicht Gottes Art und Weise! Er lässt sich Zeit! Gottes Mühlen mahlen langsam, aber trefflich fein!
Das Volk Gottes wird in der Wüste zum Volk Gottes! Hier werden die Kinder Gottes zu Kindern Gottes!
Der Herr rief: „Moses!“ als dieser immer näher zum Busch kam! Gott lockt uns ‚durch die Wüste’ – ‚durch den brennenden Busch’ – zu sich!
Die Wüste ist der Ort der Selbst – und Gottesprüfung. Hier stellt sich heraus, was Gott kann, was du kannst, und auch was du nicht kannst, und was Gott nicht kann bzw. nicht tut. Hier in der Wüste, in der Einöde erlebst du die Gegenwart Gottes, und den Felsen, wo dein Feind Amalek ist, der nur darauf lauert, dass du hervorkommst.
In der Wüste wirst du übernatürlich vom Himmel versorgt; das ist das Schöne! Gott trägt die Seinen in den Krisenstunden durch!
Die Wüste war einmal eine blühende Landschaft, aber Gott erlaubt, dass diese blühende Landschaft jetzt vorübergehend einmal verödet, d.h. vieles geht in deiner Umgebung kaputt, damit danach alles wieder regeneriert und wiederhergestellt werden kann, und zwar in dem Maße, wie du dich Gott hingibst!
Erinnert euch an den langen Weg, den der Herr, euer Gott, euch bis hierher geführt hat, an die vierzig Jahre in der Wüste. Er ließ euch in Schwierigkeiten geraten, um euch auf die Probe zu stellen. So wollte er sehen, wie ihr euch entscheiden würdet: ob ihr nach seinen Geboten leben würdet oder nicht. (5 Mose 8, 2)
Gott prüft unseren Trotzkopf! Vielleicht hast du ja keine Hörner, so wie ein Bock, aber du bist ein Trotzkopf. Dein Herz ist trotzig, deine Seele sagt: „Nein, Herr! Das kann nicht wahr sein!“ Gott will unser Herz prüfen! Er schaut, ob wir Seinen Weisungen folgen oder nicht!
Er legte euch Entbehrungen auf und ließ euch hungern. Dann gab er euch das Manna zu essen, das weder ihr noch eure Vorfahren kanntet. Er wollte euch damit zeigen, dass der Mensch nicht allein von Brot lebt, sondern von allem, was der Herr ihm zusagt.
(5 Mose 8, 3)
Du fragst dich: „Warum lässt Gott das zu? Warum muss ich das alles durchmachen?“ Die Antwort ist: um dich zu prüfen! Gott testet, ob du immer noch an Ihn glaubst, Ihn liebst, zum Gottesdienst gehst, das Werk Gottes unterstützt, predigst, singst, dienst, und zwar auch in Notzeiten, während du hungerst und durstest.
Gott lässt uns hungern, damit wir himmlisches, geistliches, göttliches Brot, ‚Engelbrot’ bekommen!
In diesen vierzig Jahren ist eure Kleidung nicht verschlissen, und eure Füße sind nicht geschwollen. Daran könnt ihr erkennen, dass der Herr, euer Gott, es gut mit euch meint. Er erzieht euch wie ein Vater seine Kinder. Beachtet deshalb seine Weisungen! Lebt so, wie es ihm gefällt, und habt Ehrfurcht vor ihm! Der Herr, euer Gott, bringt euch in ein gutes Land. Es ist reich an Grundwasser, an Quellen und Bächen, die in den Bergen und Tälern entspringen. (5 Mose 8, 4 – 8)
Gott erzieht uns in der Wüste, und zwar auf Seine Art und Weise! Das ist ‚Gottes Kindergarten’ bzw. ‚Gottes Grundschule’. Bleibt auf dem Weg bis ihr zum Jordan kommt! Gott wird uns in ein gutes Land bringen!
In Wüstenzeiten darf man immer wieder mit der Gegenwart Gottes, mit ‚dem offenen Himmel’, mit Gebetserhörungen rechnen! In der Wüste erlebst du viele Gebetserhörungen, Heilungen, Befreiungen! Du erlebst in der Wüste wundersame Dinge, nicht im Land Kanaan! In Kanaan musst du selber kämpfen, strampeln und gehen! In der Wüste versorgt dich der Herr! Du musst nur morgens aufstehen und dein Manna in Empfang nehmen!
In Wüstenzeiten erfahren wir Gott! Wir erleben Seine Tiefen und Seine Herrlichkeiten!
In der Wüste hast du zwei (2) Möglichkeiten: Du wählst entweder Versorgung oder Verzweiflung!
Was sind deine Wüstenerfahrungen?
Er sagt: „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und meine Wege sind nicht eure Wege. (Jesaja 55, 8)
In der Wüste findest du Gottes Wege (!), und zwar ohne Landkarte, Stadtplan, Navi. Aber du merkst, dass hier das Leben anders ist. Hier wird anders gelebt, anders geredet, anders gedacht.
Wir sind gewohnt, immer in geraden Linien zu denken, vom festen Punkt A zum festen Punkt B, aber so geht es bei Gott nicht! Wir denken immer von Punkt zu Punkt, vom Start zum Ziel, aber Gott führt uns nicht so, sondern Er führt uns manchmal im Zickzack.
Die Wüste ist ganz anders! Du umgehst unter Umständen die Feinde! In der Wüste ist Israel im Kreis gezogen, nicht in geraden Linien! Auch in deinem Leben wiederholen sich Dinge. Du merkst plötzlich, dass du das schon einmal erlebt hast. Gott führt dich zu Ihm zurück, dorthin, wo du Ihm das letzte Mal begegnet bist, denn dort knüpft Er wieder an!
Das Leben mit Gott und mit Christus ist ein Kreis! Jesus ist die Mitte, das Zentrum! Alles dreht sich um Ihn! Du lernst, mit dem Herrn im Kreis zu gehen und Ihm immer wieder aufs Neu zu begegnen! Im Kreis gibt es weder Anfang noch Ende!
Gott führt uns im Kreis! Bei Gott passiert vieles nebeneinander, nacheinander oder auch spontan. In der Bibel heißt es immer wieder: es begab sich … Manchmal scheint es, als geraten die Dinge durcheinander. Aber Gott ist kein Chaot! Es sieht für uns durcheinander aus, und wir fragen uns: „Was soll das bringen?“
Meine Oma konnte vier bis fünf (4 – 5) Sachen auf einmal: lesen, essen, auf die Kinder aufpassen und stricken. Frauen können das! Ich schaute zu, was sie mir strickte. Es war ein Pullover, der mir nicht gefiel, und ich sagte ihr: „Oma, diesen Pullover werde ich nie und nimmer anziehen!“ Alles war so chaotisch und durcheinander, hatte keinen Stil und nichts, was mir gefiel. Aber meine Oma sagte: „Warte ab bis er fertig ist und du die umgekehrte Seite des Pullovers siehst!“
Du erlebst Chaos, aber Gott mach Kosmos daraus! Aus dem scheinbaren Chaos wurde ein wunderbares Strickmuster!
Deshalb fürchte dich nicht, wenn es in deinem Leben drunter und drüber, rauf und runter geht! Ich spreche aus Erfahrung! Im christlichen Leben geht es drunter und drüber!
Du sagst: „Wie bitte, ist Gott nicht ein Gott der Ordnung?“ Ja, das ist Er! Aber hier gilt ein anderes, höheres Ordnungsgesetz: das Gesetz Gottes! Unser Gott im Himmel beherrscht das Chaos!
Bei Gott kannst du nicht im Zusammenhang mit Zeit und Raum denken, nach dem Motto: heute kommt dies und morgen jenes. Gott kannst du mit Zeit nicht beeinflussen!
Wenn Er sagt: „Heute!“, kann es sein, dass es erst in fünfhundert (500) Jahren passiert. Bei Gott ist alles ewig. Er kennt keinen Zeitbegriff! Gott ist zeitlos! Das stellt uns vor ein ganz großes Problem! Das ist ‚die Wüste’! Er sagt: „Ich werde dich nicht verlassen!“, aber was erlebst du: Verlassenheit. Er sagt: „Ich werde bei dir sein alle Tage!“, aber bei Gott gibt es gar keine Tage; es gibt weder das Gestern, das Heute, noch das Morgen. Bei Ihm ist alles ‚Jetzt und Ewig’!
Gott kann in unser Leben hineinsprechen! Das passiert zur Stunde Gottes, d.h. wenn die Sache reif ist! Wir denken: „Das muss sofort sein!“ und: „Der Herr hat doch geredet, ich habe ein prophetisches Wort von Ihm bekommen! Er sprach doch durch die Bibel zu mir!“, aber es passiert nicht. Es vergehen womöglich zwanzig (20) Jahre, weil wir in Linien denken, auf unserer Zeitschiene, nach unserem Rhythmus, aber Gott hat einen ganz anderen Takt. Bei Ihm ist alles Ewigkeit! Er misst nach einem ganz anderen Zeitmaß! Die Zeit ist den Menschen gegeben: Sonne, Mond und Sterne. Gott braucht das nicht! Gott ist ein ewiger Gott, bei Ihm ist alles Jetzt.
Geschwister, es dauert so lange! Gott misst nur! Und wisst ihr, an was Gott misst? Er misst den Wachstum, die Frucht, die Reife, die Vollendung! Darauf achtet Er! Er schaut, ob wir mit unserem Trotz fertig werden! Dieses trotzige „Nein, Herr!“ Das sollst du zum Teufel sagen, aber nicht zu Gott! Das war die Sünde, die Luzifer beging!
Wachstum ist immer mit dem Tod verbunden. Das Weizenkorn muss erst sterben bevor es aufgeht und Frucht bringt! Wir fragen immer wie die Kinder, wie lange es noch dauert, wann wir denn endlich da sind. Wir fragen Gott: „Herr, wie lange dauert es noch? Wann bekomme ich das? Wann darf ich das tun, was Du mir verheißen und versprochen hast?“, und Gott sagt: „Wenn du gestorben bist!“
Und eben dieses Sterben lernen wir in der Wüste! Es ist hart, aber wahr! Wenn du gestorben bist, bekommst du das, was Gott dir verheißen hat! Wann ist das? Wenn nichts mehr geht!
Der Leib von Abraham und Sara war erstorben! So steht es in der Bibel! Isaak kam erst, als sie sich aufgegeben hatten, als sie nichts mehr erwarteten, als sie sagten: „Bei uns wird nichts mehr passieren!“ Als sein Leib erstorben war, als Abraham nicht mehr zeugungsfähig war, als Sara nicht mehr gebärfähig war, als er an seine Grenzen kam und sagte: „Es geht nicht mehr!“, dann erst war er reif für das Wunder Gottes! So ist es auch bei dir! Hier kannst du vielleicht nicht „Amen!“ sagen, aber so ist es! Erst wenn wir nicht mehr können, wenn wir am Ende mit unserem Latein sind, beginnt Gott!
Wir werden also von Gott in die Wüste geführt, um zu sterben. Erst wenn du der Welt gestorben bist, von ihr nichts mehr erwartest, ebenso wie sie von dir nichts mehr erwartet, wenn du siehst, dass aller irdischer Klimbim wertlos, vergänglich und nichtig ist, wenn du nichts mehr weißt und verstehst, dann beginnt Gott dich zu belehren und dir Seine Lektionen mitzuteilen! In der Wüste interessierst du dich nicht mehr für die Schönheit Ägyptens! Moses wurde (durch Gottes Führung) gelehrt, allem abzusagen, außer Gott, Der allein übrig blieb!
In der Wüste lernst du Gottvertrauen auf einer ganz anderen Ebene! Da ist nichts mehr da, aber plötzlich kommt ein Engel und spricht: „Hagar, du liegst auf der Quelle! Öffne deine Augen!“ Plötzlich erkennst du Gottes Wege, erhältst Einblicke über Gottes Arbeitsmethode, siehst Seine Möglichkeiten, erkennst Seine Gedanken! Erst wenn du reif bist, beginnt der Lehrer dich zu belehren! Erst wenn du erwachsen bist, wenn du verstehst, was das alles soll, beginnt Gott zu handeln!
Wenn wir Gottes Plan wissen und Seine Arbeitsweise erkannt haben: „Ich muss sterben, bevor ich sterbe, denn dann werde ich leben, wenn ich sterbe!“ Verstehst du? Dann kannst du ganz ruhig und gelassen sein, denn du weißt: „Gott hat Seine Vision von meinem Leben! Er hat Seine Methode, Seinen Plan, Seinen Willen!“
Wer auch nur einen Fußbreit in der Wüste ist und Gott nicht versteht, der gerät in Verzweiflung, in Frustration, der verliert den Verstand. Wenn du unvorbereitet in die Wüste – in dein Problemleben – hineingeworfen wirst, aus welchem Grund auch immer, bekommst du furchtbare Angst, gerietst in Anfechtungen, siehst lauter Dämonen und Geister, fängst an zu spinnen und glaubst, dass Gott dich vergessen hat, dass du von allen guten Geistern verlassen wurdest.
Gott kennt sich in der Wüste gut aus! Er ist auch der Herr der Wüste! Du musst wissen: „Gott ist allezeit bei mir, egal wo ich bin, auch in der Wüste!“
Gott nimmt sich für unsere Reife sehr viel Zeit, manchmal mehr als nötig! Seine Testmethode ist, dass Er uns drückt. Das ist Wüste! Drück mal eine Tomate und du wirst sehen, was mit dir passiert! Druck ist Gottes Testmethode! Wie reagierst du auf Druck? Kannst du es aushalten, ertragen und verkraften? Bist du belastbar, bist du robust genug? Wie gehst du mit Druck um? Druck ist ‚deine Wüste’! Wenn du diesen Druck überlebst, das, was jetzt auf dein Leben zukommt: kein Geld, keine Arbeit, keine Freunde, keine Gesundheit …
Wir wollen ohne Prüfungen, ohne Leiden, ohne Schmerzen, ohne Anfechtungen und ohne Opfer gesegnet werden, aber Gott ist mit uns auf allen Wegen, auch auf den schwierigen!
Es sieht nicht so gut aus, denn du siehst nur ‚die Rückseite’, aber warte mal ab bis du zum ‚Jordan’ kommst! Dann siehst du, dass das Land für dich frei gemacht ist! Es ist alles parat und fertig! Du musst nur noch hingehen und die Stätte einnehmen!
Wenn wir bereit sind mit Widersprüchen zu leben, wird die Wüste für uns keine Wüste mehr sein! Christen müssen lernen mit Widersprüchen zu leben, damit genau das Gegenteil passiert! Danke Gott, wenn genau das Gegenteil passiert, denn dann weißt du, dass Gott hier mit im Spiel ist. Du musst alles ‚über das Kreuz’ sehen!
Ich war mit einem Freund in Schweden und er sagte: „Heute werden wir Segeln gehen!“ Aber wir hatten Gegenwind und ich sagte ihm: „Bruder, heute werden wir niemals aus dem Hafen herauskommen!“ Daraufhin sagte er: „Das ist kein Problem! Wir werden die Segel kreuzen!“ Wir sind aus dem Hafen herausgefegt, weil wir die Segel gekreuzt hatten!
Du musst lernen mit dem Kreuz umzugehen, d.h. mit Widersprüchen – dem Gegenteil – zu leben! Paulus sprach von Leiden, Schwierigkeiten, Trübsalen usw. Aber wir mögen keine Widersprüche. Niemand will freiwillig in die Wüste gehen, aber gerade dort begegnet uns Gott. Dort sind wir ganz auf Gott angewiesen! Dort lernen wir Gott zu vertrauen! Dort hören wir auf Gott!
Ich war in der Wüste Juda. Dort hatte ich mich von meiner Gruppe abgesetzt. Ich wollte eine Mulde suchen, um mich dort eine halbe Stunde hinzusetzen. Plötzlich hörte ich meinen Pulsschlag, mein Herz! Dort ist Stille. Es gibt kein Vogelgezwitscher, nichts!
Auf einmal hörst du dein Herz und verstehst deinen Pulsschlag! Das ist etwas sehr Schönes! Ich wünsche euch ‚Wüstenerfahrungen’, und zwar im Äußeren wie im Inneren!
In der Wüste wirst du von Gott abhängig!
Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein bewährter Helfer in Zeiten der Not. Darum fürchten wir uns nicht, selbst wenn die Erde erbebt, wenn die Berge wanken und in den Tiefen des Meeres versinken, wenn die Wogen tosen und schäumen und die Berge erschüttert werden. (Psalm 46, 2 – 5)
Wir dürfen ganz ruhig bleiben, denn Gott ist eine feste Burg! Eine feste Burg ist unser Gott! Halleluja!
Gott hat alles unter Kontrolle, mein ganzes Leben, mein ganzes Dasein! Obwohl die Wüste Angst und Panik verbreitet, weiß ich: „Mit Gottes Hilfe und Gnade überlebe ich!“
Wenn du einmal in der Wüste warst, sind die Menschen für dich gestorben! Bitte verstehe mich richtig! Wir brauchen Menschen, wir sollen Menschen dienen, aber wir können erst den Menschen dienen, wenn wir ‚von den Toten auferstanden sind’! Dann, wenn du aus der Wüste herauskommst und sagst: „ich habe die Wüste – das Grab – überlebt; ich bin gestorben, bevor ich gestorben bin!“ Jesus sagt: „Wer nicht stirbt, bevor er stirbt …“, oder: „Nehmt euer Kreuz auf euch und folgt Mir nach!“ Wer das nicht erlebt, der kann Gott gar nicht dienen! Wer Gott dienen will, muss täglich sein Kreuz auf sich nehmen und sterben!
Wenn du einmal in der Wüste warst, brauchst du den Applaus der Leute, ihre Zustimmung, ihr Kopfnicken nicht mehr. Du bist innerlich unabhängig! Diene Gott, unabhängig davon, ob Menschen dich verstehen oder nicht, dich lieben oder nicht, dich wertschätzen oder nicht!
Erst wenn du ‚deine Wüste’ überlebt hast, bist du unabhängig von Menschen! Du weißt: „Das ist meine Aufgabe und das tue ich! Ich predige, bete, singe usw., weil es meine Aufgabe ist!“ Du wartest nicht mehr auf die Zustimmung der Leute, auf deren Applaus oder Zuspruch. Menschen können dich nicht mehr beeinflussen! Du weißt, dass du deine Arbeit gut machst!
Wenn du aus der Wüste kommst, bist du ganz anders motiviert! Es ist sehr wichtig für unser geistliches Leben, dass wir nicht mehr auf Menschen schauen, darauf, wer da ist, wer predigt, was passiert. Wenn du aus der Wüste gekommen bist, hast du ein ganz anderes Verhältnis zu dir selbst, weil du durch die Tiefen gegangen bist. Das ist etwas ganz anderes als das McDonald-Verfahren, nach dem Motto: schnell die Hand aufgelegt, Lob und Dank, du bist frei, du bist geheilt! Nein! Heilung ist ein Prozess!
Neulich liefen Sendungen von charismatischen Christen, darüber, wie Menschen etwas vorgemacht wurde. Sie bekamen gesagt: „Du bist frei von Homosexualität, den Sünden deiner Vorfahren, Alkoholsucht, negativen Gedanken, von diesem und jenen!“, aber das ist gar nicht die Wahrheit! Sie sind gar nicht frei, denn das Freiwerden ist eine Arbeit an sich selbst, die mitunter ein Leben lang andauert!
Viele Menschen wollen die sofortige Heilung, sind aber nicht bereit ihren Teil dazu beizutragen! Selbst wenn ein neues Herz eingepflanzt wird, muss es erst noch anwachsen! Der Körper muss das neue Herz annehmen! Bis alles so verwachsen ist wie es verwachsen sein sollte, braucht es seine Zeit!
Du bekommst ein ganz anderes Verhältnis zu dir selbst, zur Welt, zum Leben! In der Wüste bist du dankbar für jeden Tropfen Wasser! In der Wüste beginnst du ‚den Unsichtbaren’ zu sehen!
Du beginnst mit Gott zu reden. Zuerst sind es Selbstgespräche, aber dann werden es innere Gespräche mit Gott! Du nimmst Den wahr, den man gar nicht wahrnehmen kann, den lebendigen Gott! Plötzlich erlebst du die Realität des Geistes! Im natürlichen Leben laufen wir immer nur Fata Morganas nach. Wir sagen: „Ja, dort ist es!“, aber nein! Dort ist es nicht!
In der Wüste bekommst du eine ganz neue Denkweise, eine ganz neue Orientierung, ein ganz anderes Gottesbild! Das stellt alles andere, was bisher war, in den Schatten, weil du Gott begegnet bist!
Moses konnte sagen: „Mir ist Gott begegnet! Er ist mir erschienen! Ich wusste nicht wie Er heißt und ich habe Ihn nach Seinem Namen gefragt!“ Er bekam die Offenbarung Gottes. Er sagte zu ihm: „Ich bin, der Ich bin! Der ewig da Seiende!“ Eine ganz neue Offenbarung: „Ich bin immer der, der ich bin!“ Das ist wissenschaftlich nicht zu erklären!
Paulus bekam in der Wüste Arabiens große Offenbarungen, und zwar ohne Zutun von Menschen. Er sagte: „ich habe mich nicht ‚mit Fleisch und Blut besprochen’!“
Aber Gott hatte mich in seiner Gnade schon vor meiner Geburt dazu bestimmt, ihm einmal zu dienen. Als die Zeit dafür gekommen war, ließ er mich seinen Sohn erkennen. Die anderen Völker sollten durch mich von ihm erfahren. Ohne Zögern habe ich diesen Auftrag angenommen und keinen Menschen um Rat gefragt. Ich bin nicht einmal nach Jerusalem gereist, um die nach ihrer Meinung zu fragen, die schon vor mir Apostel waren. Nein, ich bin sofort nach Arabien gezogen und von dort wieder nach Damaskus zurückgekehrt.
(Galater 1, 15 – 18)
Menschen haben dir nichts mehr zu sagen! Du bist allein mit Gott! Um dich herum ist es still geworden! Du hörst dein Herz und die Stimme Gottes! Gott redet in der Wüste zu dir freundlich! Weder du noch Gott haben etwas zu verlieren! Die Wüste ist der Ort der Gemeinschaft mit Gott!
Denn das könnte geschehen, wenn ihr genug zu essen habt, schöne Häuser baut und bewohnt, wenn eure Herden wachsen und ihr reich werdet an Gold, Silber und anderen Gütern. Dann könntet ihr überheblich werden und den Herrn, euren Gott, vergessen. Dabei hat er euch aus der Sklaverei in Ägypten befreit. Er war es, der euch durch die große, schreckliche Wüste geführt hat, wo Giftschlangen und Skorpione lauerten. In diesem ausgedörrten Land ließ er für euch Wasser aus dem harten Felsen hervorquellen und gab euch Manna zu essen, das eure Vorfahren nicht kannten. Durch diese schwere Zeit wollte er euch auf die Probe stellen, um euch danach umso mehr mit Gutem zu beschenken. Wenn dieses Gute nun kommt, sagt nicht: „Das haben wir aus eigener Kraft geschafft, es ist unsere Leistung!“ Denkt vielmehr an den Herrn, euren Gott, der euch die Kraft gibt, Reichtum zu erwerben! Denn er hält sich an den Bund, den er mit euren Vorfahren geschlossen hat und der heute auch für euch gilt.
(5 Mose 8, 12 – 19)
Hier wirst du vorbereitet, und zwar je nach dem, was du alles schon durchgemacht hast. Wer einmal gehungert hat, beginnt das Brot zu schätzen und wird die Nahrungsmittel nicht mehr einfach so wegwerfen.
Gott führt uns die schwierigen Wege und Durststrecken, damit wir Ihn nicht mehr vergessen! Wir sagen: „Das habe ich alles hinter mir! Hier hat Gott mir durchgeholfen! Ich bin so dankbar dass ich jetzt Überfluss, Gesundheit und Erfolg habe!“ Erfolg, Sieg und Segen steigen dir nun nicht mehr in den Kopf, wie bei so vielen anderen.
Vergesst dann nicht den Herrn, euern Gott! Die Wüste brennt etwas in dich hinein! Du trägst ‚das Brandmal Gottes’ in dir! Der Mensch brüstet sich gern und sagt: „Das habe ich mir aufgebaut! Das habe ich erreicht! Das alles haben wir uns selbst zu verdanken! Mit unseren eigenen Händen haben wir das erschaffen!“
In der Wüste bist du total abhängig von Gott und bildest dir nichts mehr ein, denn du weißt: alles ist Gnade!
In der Wüste erlebst du, dass alles Gnade ist!
Wir rücken mit Gott etwas enger zusammen! Wenn du aus der Wüster herausgekommen bist, sollst du das bleiben, was du in der Wüste geworden bist: Du hast Gott erlebt, der Heilige Geist hat dich geführt und du hast dem Teufel widerstanden!
Wie heißt es bei dem Herrn Jesus? „Und Satan verließ Ihn für eine Weile!“ Nicht etwa für immer! Im Garten Gethsemane kam er nochmals! Aber als er widerstanden hatte, ließ ihn der Teufel in Ruhe!
Solange du den Bösen nicht überwunden sowie die Sünde und deren Macht gebrochen hast, wirst du keine Ruhe haben! Es wird immer wieder hoch kommen!
Vielleicht fragst du: „Wie lange muss ich noch in der Wüste sein?“ Wüstenzeiten dauern länger als wir denken! Es kommt uns zwar sehr lange vor, aber es ist ein wunderbarer Ort, an dem uns Gott zubereitet, stärkt und durchbringt! Gott trägt uns durch! Er beschützt Sein Volk mit der Wolkensäule, der Feuersäule!
Die Wüste ist ein Ort der Führung! Du erlebst übernatürliche Führung. Du erkennst die Gefahren und hörst auf Gott! Du wirst sensibel für die Führung Gottes! Du wirst ein guter, erfahrener Wüstenmensch! Du benötigst die übersinnliche, übernatürliche Leitung des Heiligen Geistes, damit du nicht in jedes Loch hineinfällst!
Die Wüste ist der Ort der Scheidung und der Entscheidung, der Ort des Kampfes und des Sieges! Die Wüste nimmt dir alle deine Sicherheiten! Hier wird dein Glaube geprüft!
Einerseits genießen wir die Segnungen Gottes, aber andererseits müssen wir auch hart kämpfen!
Wir werden durch die übernatürliche Gnade Gottes geführt, und zwar durch die Wolkensäule! Hier haben wir Orientierung, aber wenn wir die Wolkensäule verlassen und unseren eigenen Weg gehen, dann werden wir verlieren! Hier lernen wir, täglich an Gottes Versorgung zu glauben und das Manna zu empfangen!
So viele Christen wollen alles auf einmal haben, genau wie es die Israeliten taten, als sie das Manna für eine ganze Woche einsammelten und dadurch Ungeziefer bekamen. Ungeziefer sind Dämonen, böse Geister! Was zum Segen werden sollte, wird zum Fluch! Plötzlich krabbelt alles um dich herum. Deshalb nimm’ nicht zu viel, sondern nur das, was du für heute brauchst!
Gott gibt uns täglich unser Brot! Im Vaterunser heißt es: unser täglich Brot gib uns heute! Täglich musst du von Gott neue Impulse, neue Inspirationen bekommen! Was für heute wichtig ist wird Er dir sagen! Jeder Tag hat seine eigene Plage!
Quäle dich nicht für morgen und übermorgen! In der Wüste lernst du deine Fähigkeiten und Gaben einzusetzen! Du lernst nüchtern zu bleiben und einen klaren Kopf zu behalten, sodass er dir nicht durchbrennt!
In Ägypten war alles geregelt, im Gegensatz zur Wüste, wo nichts mehr geregelt ist. Nun musst du lernen, ohne Regeln zu leben, und zwar durch die Gnade Gottes!
Alle Großen hatten Wüstenerfahrungen! In der Wüste sind sie ganz besonders gereift. Dort sind sie das geworden, was ‚die Frucht’ ihres Lebens ausgemacht hat! Nämlich: So leget ab alle Untugenden …
Gott hat Sein Volk in der Wüste versteckt und durchgebracht! In der Wildnis, dort wo keiner hin will, bewahrt dich der Herr! Eine Einöde voller Geröll ist vielleicht ‚die Teststrecke deines Lebens’!
Die Israeliten begannen bereits nach drei (3) Tagen zu murren. Sie hielten nicht lange durch. Nun stellt sich heraus, ob du im Gottvertrauen bist, ob du in Gott gegründet bist. Wie verhältst du dich? Beginnst du zu Murren: „O Gott, wir haben kein Wasser, kein Brot, kein Fleisch!“
Gott wird uns geben, was wir brauchen, aber wir sollen nicht murren! Murren ist eine der größten christlichen Sünden! Sobald der Lobpreis verstummt, kommt Unzufriedenheit, Lustlosigkeit, miese Stimmung, Rebellion: „Warum hast du uns herausgeführt, Moses?“
Die Wüste ist die Welt, die wir durchqueren müssen! Wir sind hier auf der Durchreise! Wir haben hier keine bleibende Stadt, liebe Geschwister! Berlin, Deutschland, Europa – das ist nicht unsere Heimat! Die Wüste ist nur ein Durchgangslager!
Die Welt verfällt, veraltet, vergeht, ist vergänglich! Sie lebt nur für den Konsum, aber in dieser Vergänglichkeit werden wir zubereitet das Unvergängliche auszuleben, um die Vollendung – die Verbesserung unseres Lebens – zu erreichen!
Der Grund, warum wir in der Wüste sind, ist, dass wir vollkommen – reif – werden!
Wir sind geboren, um nicht klein zu bleiben, sondern um zu wachsen und zu reifen, und um ‚das volle Mannesalter in Christus bzw. in Gott’ zu erreichen! Das ist Sinn und Zweck der Wüste! Du musst noch wachsen! Diese Entwicklung ist ein lebenslanger Prozess!
Schau nicht nur auf die glücklichen Stunden deines Lebens, sondern auch auf die, wo du unglücklich warst, denn diese Zeit ist nützlich, um stabil im Glauben zu werden, um zu wachen und zu reifen!
Kleine Leute müssen wachsen! Ohne Entwicklung bleibt dein Leben leer, arm, wertlos und unbrauchbar!
Wenn ich auf mein Leben zurückschaue, sehe ich, durch wie viele Tiefen mich Gott geführt hat. Ich hatte auch Höhen, aber in den Tiefen meines Lebens habe ich mehr gelernt! In Enttäuschungen, Krisen, Schwierigkeiten, Anfechtungen habe ich die Herrlichkeit Gottes erlebt! Je mehr Schwierigkeiten ich hatte, desto mehr Wunder habe ich erlebt. Je mehr Probleme, desto mehr Herrlichkeiten Gottes! Mache deine Probleme zu Projekten! Verherrliche Gott!
Die Wüste ist normalerweise menschenleer, außer ein paar Beduinen und Nomaden. Dort begegnest du nur Menschen, die wirklich Gott suchen.
In der Wüste bekommst du Widerstand durch Amalek, der dich nicht durchlässt. Er ist dein Kritiker, dein Nörgler. Dort sind Menschen, die dir Schwierigkeiten bereiten, die dich angreifen und beleidigen.
Aber auch du selbst bist dir dein größtes Problem! Entschuldigung, aber so ist es! Der Mensch ist sich selbst das größte Problem! Er blockiert sich selbst! Aber jetzt lernst du, mit diesem Amalek umzugehen, zu kämpfen und ihn nicht zu schonen!
Saul schonte Amalek; das war sein Verhängnis! Lass den alten Menschen (den alten Adam, die alte Eva) los! Geh mit Gott und sage: „Hier gehe ich durch!“ Paulus sagte einmal in einer Situation seines Lebens: „Ich schätze mich nicht wert!“
Der Amalek ist da! Er blockiert und bekämpft dich! Die Wüste ist furchterregend und beängstigend (5 Mose 8, 15), aber gerade dort, wo du so zitterst und verzagst, hörst du plötzlich die Stimme des Trösters: „Kind, verzage nicht! Sei nicht mutlos! Sei nicht traurig! Ich bin da!“ Plötzlich hörst du die Worte Jesu: In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Johannes 16, 33)
Die Reise des Christen führt nicht in die Irre, sie versandet oder verläuft auch nicht! Nein! Der Herr führt uns zum Ziel: in das gelobte Land!
In hinteren Teil deiner Bibel sind Karten, auf denen du die Reise der Kinder Israels durch die Wüste betrachten kannst. Da ist nicht nur die Reise des Apostel Paulus, diese, wie er nach Rom kam, nein, auch die Reise der Kinder Israel. Betrachtest du sie, so stellst du fest, dass es zuerst abwärts geht, und zwar bis fast zur Spitze der Halbinsel Sinai hinunter. Du denkst: „Lieber Gott, hast du dich getäuscht? Du führst mich ja genau entgegengesetzt!“
Das ist Umkehr! Gott führt uns zuerst einmal entgegengesetzt, bevor er uns hinaufführt! Er führt uns nach Kanaan – ins gelobte Land – hinauf, nicht hinab! Das ist nur ein vorläufiger Prozess ‚des Sterbens’, des Abgebens, des Loslassens, des Vergebens …
Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. (Römer 8, 14)
Heute haben wir keine Wolkensäule mehr, aber den Heiligen Geist! Er gibt uns die Impulse, ‚Plus und Minus’. Dadurch erhalten wir die übernatürliche Führung und Orientierung!
Als Kinder hatten wir ein Spiel, das ‚Heiß und Kalt’ hieß. Genau so führt uns der Heilige Geist: ‚Feuer und Wolkensäule’ – so werden wir geführt!
In der Wüste erleben wir durch die übernatürliche Führung Gottes ein Leben anderer Art. Wir werden übernatürlich von Gott geführt und geleitet: ‚Plus und Minus’. Wir beginnen übernatürlich zu leben, werden ungewöhnliche Menschen und haben einen ungewöhnlichen Auftrag von Gott: die königliche Priesterschaft! Wir sollen Könige und Priester sein! Die Wüste ist der Zubereitungsort dafür!
Hier beginnen wir, ungewöhnlich zu denken, nämlich: „Wie überlebe ich? Wo finde ich Wasser? Wie finde ich meinen Weg?“
Wir beginnen mit uns selbst zu sprechen, weil niemand da ist. (Du kannst höchstens mit deinem Esel oder Kamel reden, falls du solch ein Tier mit dir führst.)
Du beginnst dich ungewöhnlich zu verhalten, ungewöhnlich zu reagieren, musst auf einmal mutig und kühn sein und auf Schlangen und Skorpione treten.
Folgende Zeichen werden die begleiten, die glauben: Sie werden in meinem Namen Dämonen austreiben, sie werden in neuen Sprachen reden, wenn sie Schlangen anfassen oder etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nichts schaden, Kranken, denen sie die Hände auflegen, wird es gut gehen. (Markus 16, 17 + 18)
Das gilt auch für die Wüste: Wenn ihr an Mich (Jesus) glaubt, werdet ihr auf Schlangen und Skorpione treten! Ihr werdet nicht auf schönen, glatten Straßen aus Gold gehen!
In der Wüste erhältst du die ungewöhnliche Führung durch den Geist Gottes in der Art, dass dir ständig etwas eingegeben wird. Du erhältst Inspirationen. Der Herr managt auf einmal alles für dich! Es ist zwar nichts da, aber es läuft. Gott gibt Brot und Wasser!
Es gilt nun nicht mehr: im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen!“ Nein! Es wird euch gegeben! Du musst dich nicht mehr sorgen, sondern nur auflesen und aufsammeln!
Gott will uns in ein Land führen, wo wir erhalten was wir selbst nicht geschaffen haben: Städte, die wir nicht gebaut haben, Weinstöcke, die wir nicht gepflanzt haben. Alles ist für dich bereits fertig vorbereitet!
Das wahre Leben Gottes muss nicht erkämpft werden. Je mehr du in deinem Leben kämpfst, desto schlimmer wird es! Je mehr du gegen eine Sache angehst, desto mehr verschlimmerst du sie, was auch immer es ist! Drücke und du bekommst Gegendruck. Lass Gott arbeiten!
Wir sind auf der Reise, auf dem Glaubensweg! Gott hat uns versprochen, dass Er mit seinem Geist und mit Seiner Gnade alle Tage und ewiglich bei uns ist! Er verlässt uns auch in der Wüste nicht! Manchmal sieht es so aus, aber das ist nicht so!
Er sieht deine Bemühungen, wie du herumkrabbelst, und Er leitet dich! Plötzlich gibt der dir einen Stoß und sagt: „Nein! Gehe in die andere Richtung!“
Achte auf die Anstöße Gottes! Er benützt manchmal Menschen, manchmal Steine oder andere Schwierigkeiten. Oft müssen wir Umwege fahren, um ans Ziel zu kommen.
Gott leitet uns durch Seine unsichtbare Hand auf ungewöhnliche Art und Weise! Überlebe deine Wüste! Komme ‚über den Berg’! Wenn du einmal ‚über dem Berg’ bist, siehst du plötzlich eine ganz andere Welt, ein ganz anderes Klima, so wie wenn du über die Alpen fährst: hier ist es noch kalt, aber auf einmal bist du in Italien.
Überlebe deine Wüste! In der Wüste musst du haushalten lernen! Wir lernen mit unserer Zeit zu haushalten! Du musst alles im rechten Augenblick tun, dann, wenn die Sonne aufgeht! Wenn die Sonne brennt, verbrennst du!
Du lernst mit deinem Geld, mit deinen Kräften, mit deinen Reserven und vor allem mit deinem Wasser zu haushalten! In der Wüste musst du das Leben und das Überleben lernen!
Ich besuchte einmal einen Professor, der sich zum Ziel gesetzt hatte, in der Negev-Wüste Wasser und Pflanzen zu erzeugen. Wie tat er das? Er hatte aus Steinen, die Schatten im Licht erzeugten, Kanäle gebaut und dadurch einen wunderbaren Garten inmitten der Wüste angelegt. Er hatte dadurch, dass er Schatten und Licht benützte, die Wüste zum Leben gebracht. Er erzeugte Kondenswasser. Dieser Mensch setzte seine Kenntnisse als Professor erfolgreich um. Das faszinierte mich!
Man kann in der Wüste leben, wenn man zu leben versteht! Wenn man gelernt hat, die Extreme zu gebrauchen: Licht und Schatten! Es wird Kondenswasser erzeugt! Das ist destilliertes, gesundes Wasser, welches in der Wüste vorhanden ist!
Du lernst mit deinen Grenzen umzugehen; lernst, nicht mehr so schnell zu raßen und immer zu sagen: „Ich muss dies und jenes erreichen!“ Nein! Du weißt: „Ich muss gut haushalten, um die Dürreperioden durchzustehen!“ Du lernst, deine Kräfte richtig einzuteilen, weil du nicht weißt, wann die nächste Station bzw. die nächste Oase kommt.
Wenn du durch die Wüste gehst, musst du in direkter Verbindung mit Gott stehen! (Ich spreche jetzt für Christen, nicht nur für Nomaden und Beduinen.) Hier lernst du als Christ zu leben. Du bekommst durch die Predigt eine Inspiration, und zwar durch die Offenbarung des Heiligen Geistes. Die meisten Offenbarungen bekommst du durch Krisen, Spannungen und Anfechtungen. Du merkst plötzlich, was alles noch in dir drin steckt, weil Gott dir aufschließt wie unsensibel, hart, oberflächlich und gleichgültig du bist. Du kannst an Leichen vorbei gehen, ohne dass es dir etwas ausmacht. Du merkst, wie oberflächlich und hartherzig du bist, weil du innerlich noch nicht verändert worden bist. Du kämpfst und verteidigst dich, anstatt stille zu sein, zu schweigen und Gott für dich streiten zu lassen. Du regst dich auf, schreist, gehst ans Telefon oder schreibst Mails.
Durch persönliche Führung lernst du die Anfechtungen zu überwinden! Du hast zwei (2) Möglichkeiten: die Nuss zu knacken oder daran zu ersticken!
Gott will dich in der Wüste Überlebensregeln lehren! Du sollst lernen auf eigenen Füßen zu stehen, damit du aufhörst, dich an Menschen zu klammern, denn alle irren und enttäuschen dich, lassen dich früher oder später im Stich, so wie Paulus, der sagte: „Sie haben mich alle verlassen!“
Gott will, dass du Überlebensfähigkeiten und Überlebensfertigkeiten entwickelst! Er will dich geschickt machen und dir geübte Sinne geben!
Es ist nicht schlimm, wenn du etwas versuchst und es nicht klappt. Versuche es zehnmal! Thomas A. Edison hat siebzehntausend (17.000) Versuche gemacht, bis er Kautschuk entdeckte. Alles misslang, misslang, misslang, misslang, misslang … Gib dich nicht auf, wenn es misslingt! Irgendwann wirst du den Schlüssel finden! Irgendwann wird es klappen! Es geht um Überlebensfähigkeiten in der Wüste!
Die Welt ist unsere Ausbildungsstätte! Das Leben, von der Geburt bis zum Tod, ist eine Schule, ob du es glaubst oder nicht! Alle müssen diesen Weg gehen und lernen, aber Christen lernen besser! Sie lernen mit Herz und mit Geist! Sie lernen für die Ewigkeit! Sie wissen, wozu sie lernen!
Ein Mensch, der nicht an Gott glaubt, sagt: „Was soll das alles?“ Aber du weißt: „Ich werde ein Experte des Überlebens!“
Es gibt Bodybuilder, aber Gott ist ein Spiritbuilder! Er richtet deine Seele auf! Er weiß genau, was du individuell brauchst, welchen Lehrmeister bzw. Professor du ganz persönlich für eine ganz bestimmte Lektion benötigst!
Du sagst: „Die anderen haben so ein schönes Leben, aber ich muss immer wieder dieses und jenes durchkauen!“ Das hat einen Zweck! Gott weiß welche Methode bei dir greift und welche nicht! Deshalb schickt Er dir unerwartete Umstände, um deine Reaktion zu prüfen. Du fragst dich: „Warum geschieht das gerade mir und nicht den anderen? Warum muss ich hier die Hölle durchmachen?“
Gott erlaubt dass wir bewegt werden! Wir sind manchmal so sesshaft, obwohl es rumpelt und poltert, wir permanent erschüttert und angegriffen werden. Das geschieht solange, bis bei uns endlich einmal etwas passiert; bis wir sagen: „So, jetzt gehe ich!“, oder „Jetzt baue ich eine schalldichte Wand!“
Gott möchte bei uns etwas Bestimmtes bewirken. Wir sollen etwas ablegen, uns Dinge abgewöhnen bzw. alles das, was nicht von Ihm ist, zurücklassen! In unserem Leben ist so vieles nicht von Gott! Wenn du ehrlich bist und die Welt nicht mit der rosaroten Brille betrachtest, siehst du das auch. In unserem Leben hat sich so viel Antichristliches, Antigöttliches eingeschlichen! Es sind Dinge, die der Feind in unser Leben hineingepflanzt hat!
In einem Gleichnis von Jesus heißt es:
Die neue Welt Gottes kann man vergleichen mit einem Bauern und der guten Saat, die er auf sein Feld säte. Eines Nachts, als alles schlief, kam sein Feind, säte Unkraut zwischen den Weizen und schlich sich davon. Als nun die Saat heranwuchs, ging auch das Unkraut auf. Da kamen die Arbeiter des Bauern und fragten ihn: „Hast du denn nicht gute Saat auf dein Feld gesät? Woher kommt denn das Unkraut?“ „Das muss mein Feind gewesen sein“, antwortete der Bauer. „Sollen wir das Unkraut ausreißen?, fragten die Arbeiter. „Nein, dabei würdet ihr ja den Weizen mit ausreißen. Lasst beides bis zur Ernte wachsen. Dann werde ich den Erntearbeitern befehlen: Sammelt zuerst das Unkraut ein, bindet es zusammen und verbrennt es! Den Weizen aber bringt in meine Scheune!“ (Matthäus 13, 24 – 31)
Es ist der Feind, der uns immer versucht etwas unterzujubeln! Vielleicht hast du etwas Negatives von deinen Eltern geerbt oder übernommen. Das musst du ablegen!
Gott will, dass wir das ungöttliche, ungeistliche, unheilige Leben ablegen! Deshalb sind wir jetzt inmitten der Wüste! Leget ab alle Untugenden, alles, was nichts taugt, das, was nichts bringt! Verschwende deine Zeit nicht mit unnötigen Dingen!
Überleg mal was in deinem Leben unnötig ist! Was brauchst du nicht! Welche Zeitungen benötigst du nicht? Du kannst dich im Internet informieren! Welche Versicherungen sind überflüssig? Was kannst du reduzieren?
Lerne zu sortieren und Prioritäten zu setzen!
Die Wüste ist ein hartes Training, eine harte Grundausbildung, aber letztendlich werden wir gute Soldaten Jesu Christi! Wir werden Kämpfer Gottes, Gottesanbeter, Gottes-co-worker! Nach diesem harten Training werden wir Seine fähigen Mitarbeiter!
Wir werden das gelobte Land einnehmen! Aber die Wüste, die manchmal sehr weit sein kann, ist die Station davor! Gott möge uns helfen bzw. die Kraft des Heiligen Geistes geben, damit wir von Anfang an bis zum Schluss nicht von der Wolkensäule weichen und mit Gott im Gleichschritt gehen!
Viele sagen: „Ach, hier ist es so schön! Hier sind siebzig Palmen! Herr, ist das nicht wunderbar! Eine herrliche Oase mitten in der Wildnis!“ Aber Gott sagt: „Es geht weiter! Ich habe dir Neues zu zeigen! Ich habe dir noch sehr viel zu vermitteln! Du sollst ein guter, fähiger Mitarbeiter Gottes werden!“ Das ist der Wille des Herrn!
Gott führt uns von Station zu Station, von Erkenntnis zu Erkenntnis, von Erfahrung zu Erfahrung! Wenn du keinen Kampf hast, wirst du auch nichts erleben! Weder Sieg noch Triumph. Während der Nöte und Anfechtungen kannst du etwas erleben! Dazu ist die Wüste da!
Gott will uns zubereiten! Die Wüste ist eine Stätte der Zubereitung! Das ist dein ganz persönliches Leben; das, was du selber bist! Nicht das, was die anderen sind! Jeder Mensch muss für sich leben!
Dein Leib ist ein Tempel des lebendigen Gottes! Er ist die Behausung Gottes! Hier passiert alles! Hier ist Gottes Gegenwart! Hier verwirklicht sich der Herr! Gott geht mit dir, wie die Stiftshütte, die immer mit Israel mitgegangen war. Wo diese Stiftshütte – der Tempel von damals – hinging, sollte auch das Volk sein! Es sollte sich um die Stiftshütte lagern!
Lerne mit Gott mitzugehen, auch durch die Wüste! Du bleibst nicht ewig in der Wüste! Eines Tages wirst du aus diesem Dilemma herausgeholt! Dann wirst du ein freier Mensch sein und das Land einnehmen!
Lasst uns im Glauben vorwärtsgehen und nicht verzagen! Deine Aufgaben, Probleme und Schwierigkeiten kannst nur du bewältigen! Deshalb:
Lieber Heiland, wir möchten viel mehr auf uns selber schauen, darauf, was wir selber können, und dann möchten wir Dich bitten uns zu helfen! Aber wir müssen unseren Teil tun! „Sie tat, was sie konnte!“, heißt es von einer Frau in der Bibel. „Sie tat, was sie konnte!“ Herr, wir möchten auch das tun, was wir können, und was wir nicht können, das überlassen wir Dir, Herr Jesus Christus! Das überlassen wir Dir, Heiliger Geist! „Sie tat, was sie konnte!“
Herr, du fragst uns, wenn es um irgendwelche Dinge in unserem Leben geht, und wir betteln und betteln und betteln und betteln und es nicht kriegen: „Hast du auch das getan, was du tun konntest? Hast du deinen Beitrag diesbezüglich geleistet?“
Herr, ich will von Dir lernen! Du tatest Dein Bestes, und was Du nicht konntest, hast Du in die Hände des Vaters gelegt. Das möchten wir auch tun! Wir legen das, was wir nicht können, ganz bewusst in die Hände des himmlischen Vaters! Herr Jesus Christus, Du bist der Herr unseres Lebens!
Lasst uns noch zusammen sprechen: Lieber Heiland, wenn ich in der Wüste bin – und ich bin es – bitte ich um Deinen Beistand! Hilf meiner Schwachheit! Stärke mich! Versorge mich! Hilf mir, dass ich nicht verzweifle! Deine Kraft ist in den Schwachen mächtig, und sie ist auch bei mir! Amen