Die BOTSCHAFT des RÖMERBRIEFES –

Predigt von Pastor Joh.W,Matutis vom 7.12.1998 

 

(Jesus sagt: „Den Alten ist gesagt, Ich aber sage euch …!“ Der erlösende Freibrief für alle Pharisäer und Schriftgelehrten, Israel-Fans, Dogmatiker und Religiös-Frommen.  Empfangt die GNADE GOTTES!)

 

Darf ich fragen, wer von euch schon einmal in Rom war; nicht in Jerusalem, Moskau oder New York, sondern in Rom? Es ist ein Erlebnis in Rom zu sein, nicht nur wegen dem Vatikan, sondern um die Stätten – die Katakomben – zu besuchen, in denen die ersten Christen, die Gläubigen der sogenannten Untergrundgemeinde von Rom, gewirkt und gekämpft haben.

 

Die ersten Christen in Rom hatten keine wunderbaren Häuser, Kirchen oder Kathedralen, sondern sie haben sich in den Häusern hin und her versammelt, sogar in des Kaisers Hause.

 

In Rom gab es nicht nur eine Gemeinde, sondern viele. Damals lebten etwa fünfzigtausend Juden in Rom. Es war eine Weltstadt; das ganze Reich wurde von Rom aus regiert. Rom beherrschte die Welt in jenen Tagen. Dieser Weltstadtgemeinde – der Gemeinde zu Rom – schreibt der Apostel Paulus einen Brief.

 

(Ich denke, dass Rom nicht besser als Berlin, Babylon oder irgendeine andere Stadt dieser Welt gewesen ist. Wir haben auch den Brief an die Galater bzw. die Botschaft an die Kelten, die Gallier. Es fehlt nur noch Eines in der Bibel: ein Brief an die Germanen. Würde Paulus heute leben, schriebe er vielleicht einen Brief an die Amerikaner und einen an die Russen. Die Amerikaner brauchen eine andere Botschaft als die Russen.)

 

An die Großstädter, die Galater, Römer, Korinther, Epheser, Kolosser, Philipper, war die Botschaft Jesu gerichtet! Paulus schrieb seine Briefe nicht an Dörfler oder Privatmenschen, sondern an Stadtmenschen, denn in der Stadt pulsierte das Leben.

 

Ich lese nun die Worte, die der Apostel Paulus an die Großstädter – an die Menschen der Zivilisation, der Kultur, an die Römer – richtete. Wir bekommen hier einen Einblick in die Gemeinde Jesu in Rom. In typisch griechisch-hellenistischen Briefstil schreibt der Apostel Paulus:

 

Paulus, Knecht Jesu Christi, berufen zum Apostel, auserwählt das Evangelium Gottes zu verkündigen, das er durch seine Propheten im Voraus verheißen hat in den heiligen Schriften, das Evangelium von seinem Sohn, der dem Fleisch nach geboren ist als Nachkomme Davids, der dem Geist der Heiligkeit nach eingesetzt ist als Sohn in Macht seit der Auferstehung von den Toten, das Evangelium von Jesus Christus, unserem Herrn. Durch ihn haben wir Gnade und Apostelamt empfangen, um in seinem Namen alle Heiden zum Gehorsam des Glaubens zu führen. Zu ihnen gehört auch ihr, die ihr von Jesus Christus berufen seid. An alle in Rom, die von Gott geliebt sind, die berufenen Heiligen: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! (Römer 1, 1 – 8)

 

Vater, ich danke Dir für Dein Wort heute Morgen! Bitte hilf uns, die Worte aus dem Römerbrief recht zu verstehen und zu begreifen! Ich danke Dir, dass Du auch in Berlin bei uns bist, denn das, was Du den Römern sagen wolltest, dass möchtest Du auch uns sagen. Herr, wir möchten hören, was der Geist, der Gemeinde in Berlin, aus der Gemeinde zu Rom, heute mitzuteilen hat. Ich danke Dir für Dein Wort und den Heiligen Geist. Amen

Dieser Brief wird etwa im Jahre 61 n. Chr. geschrieben worden sein. In Apostelgeschichte 28 erfahren wir etwas über den Hintergrund: Paulus kommt als Gefangener nach Rom, aber vor seiner Ankunft schreibt er – wie einzelne Details bestätigen – von Korinth aus einen Brief.

 

Dieser Brief wurde von einer Diakonisse, Schwester Phöbe, die – ebenso wie Paulus zuvor – im Dienst der Gemeinde Kenchreä (Korinth) stand, überbracht. Sie bekam von Gott den Auftrag, nach Rom zu gehen und diesen Brief zu überbringen. In Römer 16 lesen wir die Empfehlungsworte:

 

Unserer Schwester Phöbe, die im Dienst der Gemeinde von Kenchreä steht, dürft ihr vertrauen. Nehmt sie freundlich auf, wie es für Christen selbstverständlich ist. Ihr tut es ja für den Herrn. Steht ihr bei, wo immer sie eure Hilfe braucht. Sie selbst hat auch vielen geholfen, die in Not waren, nicht zuletzt mir. (Römer 16, 1 + 2)

 

Wir wissen, dass dieser Brief von Korinth ausgegangen war. Dort hatte Paulus längere Zeit gewirkt und wunderbare Dinge erlebt. Er war bei Bruder Gajus – den er in Korinth getauft hatte – einquartiert. Dieser Gastgeber des Paulus, Gajus, übersandte den Römern herzliche Grüße; desgleichen der Schatzmeister bzw. Stadtkämmerer Erastus. (Römer 16, 23)

 

Paulus schrieb den Brief nicht selbst. Er wurde von Bruder Tertius diktiert. (Römer 16, 22)

 

Durch diesen Brief bereitete Paulus einerseits seine Reise nach Rom vor, andererseits hatte dieser Brief einen Lehrzweck. Die lernende Gemeinde in Rom war noch keine richtige Gemeinde, denn sie war ohne Fundament. Paulus wollte dieser Gemeinde dienen und ihr als ein Baumeister das rechte Fundament geben.

 

Im Römerbrief werden große theologisch-dogmatische Wahrheiten gelehrt und verkündigt, so z.B., dass die Sünde universell bzw. zu allen Menschen vorgedrungen ist! Da ist keiner der Gutes tut, auch nicht einer, weder Jude noch Heide!

 

Außerdem wird die Rechtfertigung durch den Glauben verkündigt, dass niemand durch Werke, sondern allein durch Glauben gerecht wird!

 

Wir wissen, dass Martin Luther durch das Studium des Römerbriefes ‚die große Wahrheit der Rechtfertigung’ entdeckt hat: Der Mensch wird gerechtfertigt nicht aufgrund seiner Werke, sondern aufgrund dessen, was Jesus Christus auf Golgatha getan hat! Diese Botschaft kommt im Römerbrief zum tragen.

 

Also steht fest: Nicht wegen meiner guten Taten werde ich von meiner Schuld freigesprochen, sondern erst, wenn ich mein Vertrauen allein auf Jesus Christus setze. (Römer 3, 28)

 

Hier wird die Wiedergeburt durch den Heiligen Geist beschrieben; die Heiligung durch den Glauben und den Sieg über die Macht der Sünde!

 

Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. (Römer 8, 14)

 

In Römer 7 und 8 finden wir das Wesentliche:

 

Römer 7:

 

Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes? (Römer 7, 24)

Römer 8: Wer nun mit Jesus Christus verbunden ist, wird von Gott nicht mehr verurteilt. Denn für ihn gilt nicht länger das Gesetz der Sünde und des Todes. (Römer 8, 1 + 2)

 

Außerdem sollte der Römerbrief einen Friedenszweck erfüllen! Wir wissen, dass es sowohl in der Gemeinde von Rom als auch in der gesamten damaligen religiösen Welt, zwischen Juden und Christen einen großen Streit gab. Judenchristen und Heidenchristen bekriegten sich, weswegen Paulus sich dringend veranlasst fühlte, sie zu versöhnen.

 

Wo auch immer das Evangelium verkündet wurde, kamen die Juden mit ihrer Gesetzlichkeit, stifteten Unruhe und Aufruhr, brachten die Gotteskinder mit ihren Forderungen hinsichtlich der Beschneidung, des Sabbats und anderer Vorschriften (bezüglich der Enthaltsamkeit gewisser Speisen u.a.) durcheinander. Paulus wirkte dem entschieden entgegen und verkündete, dass es mit dem Gesetz ein für alle Male vorbei sei! Er sagte, es gäbe kein anderes Gesetz, außer dem des Heiligen Geistes, welches in unsere Herzen geschrieben sei!

 

Aber dennoch hat dieser Judaismus bis heute nicht aufgehört! Überall dort, wo das Evangelium verkündet wird, kommen die sogenannten Gesetzlichen und Dogmatischen, fordern die Beschneidung und die Einhaltung ihrer Gesetze und sagen, was man alles nicht darf, womit sie die Gläubigen verwirren und verunsichern.

 

Paulus, Knecht Jesu Christi … (Römer 1, 1):

 

Paulus ist ein Leibeigener, der sich Jesus Christus verpflichtet fühlt! Er fühlt sich nicht dem Gesetz der Väter, Moses oder dem Alten Testament verpflichtet, er fühlt sich auch nicht Petrus oder der Urgemeinde verpflichtet, sondern Jesus! Paulus – ein Knecht Jesu Christi!

 

Heutzutage gibt es Menschen, die sich dem katholischen, evangelischen, pfingstlerischen, baptistischen, methodistischen Glauben, den Juden oder sonst wem verpflichtet fühlen, aber nicht Jesus. Wir sind Knechte und Mägde Jesu Christi! Wir sind allein Jesus Christus verpflichtet! Wenn ihr damit einverstanden seid, könnt ihr einmal kräftig „Amen!“ sagen. Wir sind nicht einem Menschen, einem Pastor oder einer Organisation verpflichtet, sondern allein Jesus Christus!

 

Es steht geschrieben: Paulus – Knecht Jesu Christi! Deine Verpflichtung sollte niemand anderem gelten als Jesus Christus! Du sollst niemand auf Erden „Vater“ nennen, außer Gott im Himmel!

 

(Paulus) … berufen zum Apostel … (Römer 1, 1): Apostel sind Gesandte Gottes. Paulus war ein Gesandter Gottes; abgesandt mit der Botschaft des Evangeliums! Wir wissen, diese Absendung geschah, als der Heilige Geist sagte: „Sondert mir aus zu dem Dienst, zu welchem ich sie berufen habe, Barnabas und Saulus!“

 

Diese waren nicht der Urgemeinde verpflichtet, sondern allein Gott, dem Heiligen Geist und ihrem eigenen Gewissen gegenüber!

 

Wir werden die Botschaft des Römerbriefes erst verstehen, wenn wir begriffen haben, dass wir allein Gott verpflichtet sind!

 

Wir sind auch nicht der Bibel verpflichtet! Bitte versteht mich richtig! Die Katholiken glauben an den Papst, der für sie bindend ist, die Protestanten glauben an die Bibel. Aber weder der Papst noch die Bibel sind bindend!

Gewiss ist die Bibel Wort Gottes! Gewiss ist der Papst der Wächter der römisch-katholischen Kirche, aber wir sind allein Jesus, dem Heiligen Geist und Gottvater, bzw. unserem eigenen Gewissen, dem Schöpfer und der Schöpfungsordnung verpflichtet!

 

Wir haben eine andere Verpflichtung als diese dem Buchstaben gegenüber! Die Bibel sagt: „Der Buchstabe tötet!“ Du kannst mit der Bibel einen Menschen ins Grab bringen!

 

So viele Menschen sind krank, weil sie nur dem Buchstaben glauben, nicht aber dem Geist, der hier in diesen Buchstaben lebt und atmet!

 

Buchstabengläubigkeit macht tot! Geistgläubigkeit macht lebendig!

 

Gott wird nicht – wie die Samariter und Juden diskutierten – hier und da angebetet, sondern im Geist und in der Wahrheit (!); im Heiligen Geist und in der göttlichen Wahrheit!

 

Es kann sein, dass eine große Wahrheit, von der die Menschheit glaubt, dass sie absolut ist, von Gott gegeben ist, so z.B. der Sabbat. Es war gut dass man den Sabbat hielt, in Palästina lebte und sich im gelobten Land aufhielt, aber diese Zeit war! Sie ist zu Ende! Jesus schickt nun hinaus in alle Welt, denn eine neue Epoche, eine neue Ebene ist angebrochen!

 

Menschen, die an alten Traditionen festhalten und sich nicht bewegen lassen, sterben in ihren Traditionen! Gott will uns aus der Menschenverpflichtung herausholen! Er sagt: „Seid nicht Menschenknechte, sondern Gottesknechte!

 

Ihr seid ausgesandt und berufen, Apostel zu sein!“ Geht weg von zu Hause, weg aus Samarien, weg von Judäa, hinaus in alle Welt! Dorthin, wo Gott dich hinschickt, sollst du gehen, mit nichts sonst als der Botschaft, der Sendung, der Empfehlung, und dem Herrn, der in dir ist!

 

Dann lese ich weiter:

 

auserwählt das Evangelium Gottes zu verkündigen: Das ist deine Berufung! Du sollst nicht wie die Juden das Gesetz verkündigen, sondern das Evangelium!

 

Gesetz ist eine Last, eine Bedrückung, eine Knechtschaft!

 

Wir haben den Auftrag, das Evangelium zu verkündigen! Das Evangelium ist die gute Nachricht! Gute Nachricht heißt: Gott liebt dich! Gott ist für uns; das geht wie ein roter Faden durch den Römerbrief. Ist Gott für uns, wer und was kann gegen uns sein!

 

Es gibt ein pfingstlich-charismatisches Gesetz, welches beinhaltet, dass du dich anstrengen musst, dass du mehr fasten, mehr beten, mehr positiv denken, mehr dies und jenes tun musst. Aber wir werden nicht durch das Gesetz – durch unsere Leistung – befreit, geheilt, gesegnet, gestärkt und erquickt, sondern allein aus Gnaden, damit sich niemand rühmen kann!

 

Das ist das Evangelium, das Paulus verkündigt. Sein Evangelium, dieses, welches Gott im Voraus in den Heiligen Schriften verheißen hat! Wir werden uns immer nach der Bibel ausrichten und feststellen, was damals bereits gesagt wurde. Jesus sagt: „Den Alten ist gesagt, Ich aber sage euch …!“ Das ist Evangelium! Evangelium ist etwas, was nichts mehr mit dem Alten zu tun hat! Evangelium ist etwas total Neues und Gutes!

„Wir haben gesiegt!“ Das ist der Ursprung des Evangeliums, und zwar von einer vollbrachten Tat ausgehend!

 

das er durch seine Propheten im Voraus verheißen hat in den heiligen Schriften, das Evangelium von seinem Sohn, der dem Fleisch nach geboren ist als Nachkomme Davids, der dem Geist der Heiligkeit nach eingesetzt ist als Sohn in Macht seit der Auferstehung von den Toten

 

Der Sohn Gottes, der dem Geist der Heiligkeit nach machtvoll eingesetzt ist!

 

Evangelium ist also nicht: „Ja, da wird noch etwas kommen! Wir leben prophetisch! Wir glauben an die Wiederkunft Jesu!“ (Ich wäre ein armer Mensch, wenn ich nur an die Wiederkunft Jesu glauben würde, mich nur darauf verlassen würde, dass Er irgendwann, in zehn, fünf oder tausend Jahren, wiederkommt; vielleicht auch in Zehntausend Jahren; irgendwann wird Er schon kommen.)

 

Nein! Wir glauben nicht nur an die Wiederkunft Jesu, denn Jesus ist für uns gekommen! Er ist, wo Zwei oder Drei in Seinem Namen versammelt sind!

 

Jesus ist eingesetzt! Das ist Evangelium! Jesus ist eingesetzt als König! D.h. Er wird nicht erst irgendwann einmal als König eingesetzt werden, sondern Er ist König! Stephanus sieht Ihn stehend am Thron Gottes, voller Macht und Herrlichkeit! (Apostelgeschichte 7, 55 + 56)

 

Was sagt Jesus während Er Seine Jünger hinaus in alle Welt schickt? Was ist Evangelium? Sagt Er: „Wenn Ich einmal wiederkomme …!“, oder: „wenn Ich Meine Füße auf den Ölberg setze, werde Ich voller Power sein!“ Nein! Er sagte damals, als Er sich ca. 35 von Seinen Jüngern verabschiedete: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel, auf Erden und unter der Erde!“

 

Er hat das Gefängnis durchschritten! Er ist bis an die tiefsten Örter der Hölle gegangen! Er muss nicht noch einmal kommen, um in der Hölle spazieren zu gehen!

 

Er hat die Hölle gefangengenommen und aus ‚dem Satan’ ein Triumph gemacht, und zwar damals, am 28. April 33, als Er ausrief: „Es ist vollbracht!“ Er ist eingesetzt! Dass das noch nicht alle kapieren, dass das noch nicht alle glauben wollen, dass sich noch nicht alle hinknien bzw. vor Ihm beugen wollen, ist ein anderes Problem!

 

Aber Er ist von Gott eingesetzt als König, Priester und Prophet! Er ist eingesetzt und hat alle Macht! Er wird nicht erst alle Macht bekommen, Er hat sie! Ich glaube nicht daran, dass Er einmal mehr Macht bekommen wird als Er jetzt hat! Er hat alle Macht!

 

Was Er noch in dem Augenblick tun wird, wenn die Nationen Ihn sehen werden, ist, dass Er sie in die Knie zwingt und sagt: „Leute, akzeptiert endlich mal das, was Ich bin und glaubt an Mich!“ Dann werden sie sehen, in wen sie gestochen haben!

 

Jesus hat bereits alle Macht! Er ist dem Geist nach machtvoll eingesetzt! An jenem Pfingsttage ist Er machtvoll eingesetzt worden!

 

Als der Heilige Geist zu Pfingsten kam, ist Jesus mit Macht als König eingesetzt worden! Er selbst sagte: „Der Heilige Geist wird kommen und Mich verherrlichen!“

 

Er ist machtvoll eingesetzt vom Heiligen Geist!

 

Eine Botschaft bzw. ein wichtiges Thema des Römerbriefes ist: Heiliger Geist! Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. (Römer 8, 14)

 

das Evangelium von Jesus Christus, unserem Herrn.

 

Also, nicht nur das Evangelium von Apostel Paulus, von Petrus, von Johannes Matutis oder von wem auch immer, sondern das von unserem Herrn Jesus Christus!

 

Paulus verkündet weiter:

 

Durch ihn haben wir Gnade und Apostelamt empfangen …

 

Das gilt für alle Gläubigen, denn er sagt nicht: „Durch Ihn habe ich Gnade empfangen (so hätte es geklungen, wenn nur Paulus der Begnadigte gewesen wäre, wenn nur er der Apostel gewesen wäre), aber er sagte: „… wir!“ Da gehörst du auch dazu! Du bist da auch mit eingeschlossen! Du bist auch einer, der die Gnade bekommt! Du bist auch einer, der das Apostelamt bekommt!

 

Vielleicht sagst du ja: „Ich fühle mich nicht würdig!“ Dann sage ich: „Wenn du dich nicht würdig fühlst, bist du hier falsch in dieser Gemeinde!“ Wir sind alle zu Priestern, Königen und Propheten, zu Knechten, Mägden und Aposteln eingesetzt und berufen; alle Gläubigen, die wir an Jesus Christus glauben!

 

Sündenvergebung ist ein Geschenk! Apostelamt – der Dienst für den Herrn – ist ebenfalls ein Geschenk! Es ist ein Vorrecht, eine Gnade! Wir sind eingesetzt! Wir sind die Berufenen! Zu ihnen gehört auch ihr, also du und ich!

 

Der Brief richtet sich an alle in Rom, die von Gott geliebt sind, an die berufenen Heiligen: „Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Herrn Jesus Christus!“

 

Und jetzt richte ich ein Wort an alle in Berlin, die von Gott geliebt sind: Gott hat in jeder Stadt Lieblinge! An die Geliebten zu Rom, an die Geliebten zu Berlin, an die Geliebten Gottes, wo immer sie auch sind! Die Welt hasst sie, die Welt mag sie nicht, die Welt verdammt und verurteilt sie, aber sie sind von Gott geliebt! Es sind die von Gott Geliebten! Gott liebt uns!

 

Rom war damals eine sehr verwahrloste Stadt, ähnlich wie Berlin ‚gestern’ war. Hier war so viel Schutt, Dreck und Müll.

 

Wenn du die Geschichte Roms studierst, dann siehst du: diese Stadt war ohne sittlichen Halt, dem Genussleben hingegeben. Es gab verwilderte Ehen, sie heirateten, um sich wieder scheiden zu lassen, Kindersegen war für sie eine Last, die heranwachsenden Kinder wurden von Sklaven erzogen. Die Arbeit in Rom wurde von Sklaven verrichtet, denn wer arbeitete war dumm. Rom hatte für die Schwachen und Elenden kein Interesse, denn nur „der Starke“, der Macht hatte und sich durchsetzen konnte, der seine Ellenbogen einsetzte, zählte etwas!

 

Diesen Menschen ist Paulus begegnet; dort wollte er hingehen. Diese Menschen wollte er erreichen! Ihnen sollte sein Brief überbracht werden; der Brief an die Römer!

 

In diesen Brief hat er sein ganzes Evangelium hineingepackt; das Evangelium von Jesus Christus, dem Sohn Davids, dem auferstandenen, in der Gemeinde gegenwärtigen Herrn, der durch die Propheten verheißen wurde!

 

Eines der großen Themen des Römerbriefes ist: die Gerechtigkeit Gottes; nicht die der Menschen! In Römer 3, 21 + ff. finden wir ‚die Gerechtigkeit Gottes’.

 

Aber bevor Paulus die positive Seite der Gerechtigkeit Gottes darstellt, bringt er zunächst einmal die negative Seite. Die negative Seite ist der Zorn Gottes. (Römer 1) Sie haben Gott nicht geehrt, obwohl sie Ihn kannten!

 

Denn obwohl sie schon immer von Gott wussten, wollten sie ihn nicht anerkennen und ihm nicht danken. Stattdessen kreisten ihre Gedanken um Belangloses, und da sie so unverständig blieben, wurde es schließlich in ihren Herzen finster. (Römer 1, 21)

 

Die Menschen wissen, um was es in der Welt geht! Da ist keiner, der das nicht weiß! Aber sie wollen nicht wahr haben, dass Gott, Gott ist! Dass Er auf dem Thron sitzt! Sie wollen selbst ihre Götter sein! Sie wollen selbst ihre Herren sein! Sie wollen selbst ihr Leben bestimmen! Juden wie Heiden, alle miteinander!

 

Der fromme Jude will sich selbst mit seinem Gesetz erlösen! Er denkt, er braucht den Herrn Jesus Christus nicht!

 

Ein Thema, welches wie ein roter Faden durch den Römerbrief geht, ist das Thema ‚Selbstbehauptung’ von der Seite der Juden. Die Juden sagen: „Wir haben Abraham, das Gesetz, Moses, den Tempel, alles!“ (Der Tempel ist 61 n. Chr., als Paulus diesen Brief schrieb, noch nicht zerstört gewesen!)

 

Die fünfzigtausend Juden in Rom hatten noch ihren Tempel. Die Gemeinde in Rom entstand durch die Gläubigen, die am Pfingsttage in Rom waren, Ausländer, die zu Pfingsten dort waren; diese bildeten wahrscheinlich den Grundstock, mit denen Paulus begann.

 

Diesen Judenchristen in Rom schreibt er: Es geschieht nicht durch Selbstbehauptung, Selbstverwirklichung und Selbsterlösung! Sie haben Gott nicht geehrt, Ihm nicht Recht gegeben. Da ist keiner der Gutes tue, auch nicht Einer! Alle sind Ungehorsame, sowohl die Heiden, die die Schöpfung haben, als auch die Juden, die das Gesetz haben. Das Volk Gottes war ein ungehorsames Volk! Da gibt es keine Bevorzugung!

 

Denn vor Gott sind alle Menschen gleich. (Römer 2, 11)

 

Kein Mensch kann dem Gericht Gottes entfliehen, sich selbst ausschließen und sagen: „Nein, mit uns nicht!“ Du bist unentschuldbar!

 

Aber auch ihr anderen – wer immer ihr seid – könnt euch nicht herausreden. Ihr spielt euch als Richter über alle auf, die Unrecht begehen, und sprecht euch damit euer eigenes Urteil. Ihr klagt bei anderen an, was ihr selbst tut. (Römer 2, 1)

 

Die Juden haben die anderen verdammt! Sie sind den Heiden, den Germanen und den anderen gegenüber, hochnäsig gewesen! Sie haben den Kopf zu hoch getragen und gesagt: „Ihr seid Hunde!“ Deshalb auch die Geschichte: „Auch die Hunde leben von den Brotsamen, die von des Herren Tisch fallen!“ (Matthäus 15, 27)

Jeder muss umdenken, Jude wie Heide! Beide müssen ‚von ihrem Thron heruntersteigen’, sich vor Gott demütigen und Ihm Recht geben!

 

Es geht um die rettende Gerechtigkeit Gottes! Gott macht die Schuldigen gerecht! Das ist das große Thema! Unabhängig von irgendeinem Gesetz, von irgendwelchen Erkenntnissen oder Leistungen, sondern allein durch das, was auf Golgatha geschehen ist, wird der Mensch gerechtfertigt!

 

Gott ist der Einzige, der uns gerecht machen kann! Der fromme Jude, der gelernt hat: „Ich muss etwas tun! Ich muss treu sein! Ich muss das Gesetz halten! Ich muss es bewahren! Ich muss es erfüllen!“, muss umdenken und erkennen, dass das nicht genug ist und nicht ausreicht!

 

Paulus stellt das Alte und das Neue Testament gegenüber: Abraham glaubte! Nicht seine Werke wurden ihm zur Gerechtigkeit gerechnet, sondern sein Glaube!

 

Abraham glaubte an Gott, der die Toten lebendig macht. (Römer 4, 17)

 

Das Gesetz macht niemand lebendig, ebenso wenig wie irgendeine Einstellung oder irgendeine Philosophie! Der Glaube an Gott ist das, was die Toten lebendig macht!

 

Gott macht die Toten lebendig! Gott macht die Sünder selig! Halleluja! Gott macht die Unreinen rein! Gott macht die Unvollkommenen vollkommen! Das ist die Botschaft des Römerbriefes!

 

Bei einem Toten ist ‚Hopfen und Malz verloren’. Von einem Toten ist nichts mehr zu holen und nichts mehr zu erwarten, aber gerade bei denen beginnt Gott zu wirken! Gott ist Der, der die Toten lebendig macht!

 

Gott fängt bei den Schlimmsten, Schlechtesten und Gemeinsten an! Gott fängt da an, wo absolut nichts mehr zu holen ist – bei den Toten! Gott macht die Toten lebendig! Gott erweckt sie wieder zur Jugend!

 

Sarah ist im Alter von 96 Jahren so schön und jung geworden, dass sie der König Abimelech von der Stelle weg geheiratet hätte. Sie bekam im Alter ihre Jugend wieder! Gott macht die Toten lebendig! Das ist Evangelium! Abraham wurde nicht aufgrund seiner Werke gerecht, denn da hatte er Mist gebaut. Abraham hat in seinem Leben so viel Mist gebaut, so wie wir das auch manchmal tun! Er hat gelogen. Kannst du dir vorstellen, dass Vater Abraham lügt?

 

Er war nicht korrekt. Alle Heiligen miteinander waren nicht korrekt. Wenn du dir die Heiligen der Bibel ansiehst, stellst du fest, dass sie Verbrecher waren. Moses war ein Mörder, der einen Menschen auf dem Gewissen hatte. David war ein Ehebrecher. Paulus war ein Hetzer und Verfolger der Gemeinde; an seinen Händen klebte Blut, ebenso wie an den Händen Davids, was der Grund war, warum Gott ihn nicht den Tempel bauen ließ. Blut klebte an seinen Händen!

 

Aber gerade diese Menschen sind gerecht geworden, nicht aufgrund ihrer Werke oder Spenden, die sie für das Reich Gottes gemacht hatten, nicht aufgrund ihrer Einstellung, Denkweise und Lebensweise, sondern aufgrund der Gerechtigkeit Gottes! Gott liebte sie, deshalb war Er großzügig!

Er war auf einem Auge blind und mit dem anderen wollte Er es nicht sehen! Das ist die Großzügigkeit Gottes! Er ließ es einfach durchgehen! Er sagt: „Wem Ich gnädig bin, dem bin Ich gnädig!“

 

Gnade und Gerechtigkeit sind Begriffe, mit denen wir in unserer heutigen Techno-Welt nichts anfangen können. Die Menschen fragen: „Was ist Gottes Gnade und Gerechtigkeit?“

 

Sie nützen diese Gelegenheit nicht! Unabhängig von Gesetz und Leistungen macht der Herr die Toten lebendig, und zwar ohne Unterschied!

 

Gott hat Abraham als gerecht erklärt, nicht wegen seiner Werke, sondern aus Gnaden!

 

Paulus sagt: „Ich bin ein Apostel Jesu Christi, nicht aufgrund meiner Leistungen!“ Er war ein Pharisäer von Pharisäern und zwar der frömmste und heiligste, der damals in Jerusalem herumlief; er hatte zu Füßen des Gamaliel, dem bedeutendsten pharisäischen Rabbi, studiert! Er wusste alles und doch hatte es nicht ausgereicht; er ist genau das Gegenteil von dem geworden, was er werden wollte.

 

Erst als Paulus begriffen hatte, was Gnade ist, wusste er: „Wir haben die Gnade bekommen! Wir haben das Apostelamt bekommen! Wir haben dies alle bekommen, obwohl wir es nicht verdient haben!“

 

In Römer 5, 12 – 21 werden die zwei Linien der Menschheitsgeschichte beschrieben: Adam und Christus. Alle die von Adam herkommen, sind Sünder, und alle die Jesus angehören, sind Erlöste. Deine Zugehörigkeit ist ausschlaggebend für deine Erlösung! Wem gehörst du? Adam oder Christus?

 

Erlösung ist nicht einfach Wiederherstellung, wie wir manchmal denken, dass Gott einfach alles wieder so herstellt, wie es vor dem Sündenfall war. Nein!

 

Christus ist der neue Adam! Christus ist der neue Mensch! Die Ursünde Adams wird abgetan! Was einmal war, kannst du nicht ungeschehen machen! Erlösung ist: wir sind vor Gott gerecht gemacht worden, und zwar jeder Einzelne, individuell!

 

In der Armee Alexander des Großen gab es einmal einen Aufstand, aber da Alexander der Große seine Soldaten liebte (sie waren schließlich mit ihm auf dem Weg nach Persien und Indien durch Dick und Dünn gegangen, weswegen er sie nicht einfach so umbringen lassen wollte), zündete er eine Kerze an und sagte: „Solange diese Kerze brennt, habt ihr die Möglichkeit, euch für oder gegen mich zu entscheiden. Alle, die sich währenddem die Kerze brannte hinter ihn stellten, hatten ihr Leben gerettet, die anderen nicht. So einfach ist Erlösung!

 

Die Kerze Gottes brennt heute Morgen! Halleluja! Jeder kann sich entscheiden: Adam oder Christus! Der alte oder der neue Mensch! Die Kerze brennt! Das ist die Botschaft des Römerbriefes! Es ist umsonst, ohne Vorleistung, kostenlos! Umsonst bist du Sünder geworden und umsonst kannst du gerettet werden!

 

Du hast nichts dafür getan dass du Adam angehörst, verdammt und verflucht bist, und du kannst auch nichts dagegen oder dafür tun, dass du gerettet wirst. Das Einzige, was du tun kannst, ist, dich auf diese oder die andere Seite zu stellen. Du triffst eine Entscheidung, und diese Entscheidung ist ausschlaggebend für dein Leben!

In Römer 6 wird das Thema ‚Taufe’ behandelt. Viele Menschen haben nicht begriffen, was die Taufe eigentlich ist. Taufe ist, dass ich mich mit dem Leben Jesu, mit den Taten Gottes, mit all jenem, was Christus ausmacht, identifiziere und damit eins werde.

 

Ihr seid tot für die Sünde und lebt nun für Gott, der euch durch Jesus Christus das neue Leben gegeben hat. (Römer 6, 11)

 

Es gibt nun zwei Mächte, die plötzlich um den Menschen kämpfen – das ist die Botschaft des Römerbriefes!

 

Aber jetzt seid ihr frei von der Sünde und dient Gott als seine Knechte. Ihr gehört zu ihm und tut, was ihm gefällt, und schließlich schenkt er euch das ewige Leben. (Römer 6, 22)

 

Gesetz oder Gnade! Du hast nun die Wahl, dich entweder weiterhin mit dem Gesetz abzumühen, oder aus der Gnade heraus zu leben. Gnade ist ein Fremdwort für viele. Die meisten Menschen wissen nicht, wie man mit der Gnade richtig umgeht bzw. wie man sie richtig erlebt.

 

In Römer 6 sind diese beiden Mächte, also Sünde und Gehorsam, Sünde und Gerechtigkeit, ewiges Leben und ewiger Tod, beschrieben. Wir haben diese Entscheidung selbst in der Hand! Durch die Taufe ist der Christ von der Welt der Sünde geschieden!

 

Weil ihr das so schwer verstehen könnt, will ich es euch an einem bekannten Beispiel deutlich machen, dem Sklavendienst: Früher habt ihr der Zügellosigkeit und dem Unrecht wie Sklaven gedient. Jetzt aber sollt ihr Gott uneingeschränkt dienen; lebt so, wie es ihm gefällt, denn ihr gehört zu ihm! (Römer 6, 19)

 

Mit der Taufe wird ein Schnitt vollzogen! Auf der einen Seite stehen die Juden, für die alles, was die Heiden haben, unrein ist, und auf der anderen Seite stehen die Heiden, die Gesetzlosen, diese ohne Gesetz. Wir sind durch die Taufe erlöst, sowohl vom Dienst der Unreinheit, als auch vom Dienst des Gesetzes des Judentums, und von der Gesetzlosigkeit des Heidentums! Die Taufe stellt uns auf eine gänzlich andere Seite!

 

Paulus spricht vom neuen Menschen. Bevor man ein Foto entwickelt, benötigt man das Negativ. Dieses ‚Negativ’ finden wir in Römer 7. Um das Positiv zu erhalten, benötigst du zunächst einmal das Negativ!

 

Römer 7 zeigt das düstere Bild eines Gläubigen, und Römer 8 das herrliche Bild eines erlösten Menschen: Klarheit und Konturen werden sichtbar!

 

Erst über den Geist Gottes gelangst du über deine Grenzen hinaus und wirst ein neuer Mensch!

 

Paulus spricht über die Gerechtigkeit, von den gegenwärtigen Leiden und der kommenden Herrlichkeit; von unserer Berufung:

 

Ich bin ganz sicher, dass alles, was wir zurzeit erleiden, nichts ist, verglichen mit der Herrlichkeit, die Gott uns einmal schenken möchte. (Römer 8, 18)

 

Zusammenfassend sagt er, die augenblicklichen Leiden und Kämpfe sind nichts anderes als ‚die Geburtswehen’ einer neuen Zeit bzw. ‚der neuen Welt’. Genau darin befinden wir uns!

Gott will das Beste! Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind! (Römer 8, 28) Das ist Evangelium!

 

Gott will dich nicht runterdrücken, kaputtmachen oder ruinieren! Er hat nicht Gedanken des Leidens, sondern des Friedens und des Lebens!

 

Das Ziel Gottes mit deinem und meinem Leben ist deine und meine Verherrlichung! Halleluja! (Hier heißt es: ‚im Voraus erkannt’. Gott hat uns im Voraus erkannt! Es wurde von den Propheten im Voraus verkündigt.)

 

Die Leiden der Zeit (die Schwierigkeiten, die Kämpfe, die Probleme) dienen nur unserer Verherrlichung. Wir sollen groß rauskommen, sodass die Leute sagen: „Schau mal, was der alles durchgemacht hat!“

 

Stell dir einmal vor, Jesus wäre mit achtzig Jahren im Bett gestorben. Denkst du, dass du das in den Evangelien zu lesen bekommen hättest? Das Tragische war, dass Er mitten im Leben, mit dreiunddreißig Jahren dahingerafft wurde. Das war furchtbar! Das war ein Skandal! ein Drama!

 

Vieles in unserem Leben sieht wie ‚ein Regiefehler Gottes’ aus. Man fragt sich, wieso ein liebender Gott so etwas zulassen kann! Er lässt es zu, damit dein Leben nicht langweilig wird! Du kommst aus der Routine heraus! ‚Ein Sandkorn kommt zwischen dein Getriebe’ und du wirst erschüttert! Perlen entstehen dadurch, dass ein Sandkorn – ein Eindringling – in die Muschel kommt. Die Muschel beginnt zu tränen, aus diesen Tränen entwickelt sich Perlmut und so entsteht diese wunderbare Perle, die dann um den Hals getragen wird.

 

Schwierigkeiten sind der Stoff aus dem Zeichen und Wunder gemacht werden! Daraus entsteht Gottes Herrlichkeit! Darum lässt Gott es zu! Sein Plan mit dir und mit mir ist, unsere Verherrlichung! Nicht Seine Verherrlichung, sondern unsere!

 

Betrachten wir den Römerbrief weiter, so lesen wir: gerechtfertigt, geheiligt und herrlich gemacht! Das Ziel der ganzen Aufzählungen des Paulus ist, unsere Verherrlichung!

 

Gott hört in unserem Leben nicht etwa mit einem Drama, mit einer Schwierigkeit oder einer Tragödie auf, sondern mit unserer Verherrlichung! Kannst du dazu „Amen!“ sagen?

 

Die Botschaft des Römerbriefes beseitigt alle Unklarheiten! Damit deine Unsicherheit aufhört, klärt Paulus hier vier große Fragen!

 

Er sagt z.B.: wenn Gott für uns ist, wer kann gegen uns sein? Wer kann uns anklagen oder verurteilen? Gott spricht uns gerecht! Christus, der Auferstandene, tritt für uns ein!

 

Wer kann uns scheiden von der Liebe Gottes? Paulus zählt auf: die Mächte der Höhe, die Mächte der Tiefe, (Christus ist überall gewesen und hat alles durchgemacht, Er ist überall gegenwärtig!) Wer kann uns von der Liebe Gottes trennen?

 

Es wird angedeutet, dass diese Mächte uns zwar erschüttern können, aber Einer da ist, der stärker und mächtiger ist! Das ist der Herr! Niemand kann uns trennen von der Macht der Liebe Gottes!

 

In Römer 9 – 11 wird ‚die Judenfrage’ geklärt. Es ist eine theologische Frage, die schon zuvor leicht anklingt, jedoch ab Römer 9 ausführlich behandelt wird. Paulus geht auf die Treue Gottes ein. Er bringt die Botschaft: Gott hat Sein Volk nicht verworfen!

 

Alle Israel-Fans müssen diese Botschaft hören! Es ist so wichtig, dass alle Israel-Fans verstehen, was die Treue Gottes ist! Gott hat Sein Volk nicht verworfen! Das Volk Israel kann und wird gerettet werden, wenn es sich an Jesus Christus wendet!

 

Für Israel gibt es keine andere Rettung als Jesus Christus, den Heiland und Erlöser!

 

Das ist für jüdische Ohren befremdend! Israels Hoffnung ist Jesus Christus!

 

Paulus sagt: „Ich werde wegen dieser Hoffnung angeklagt!“ Israel hat auf Jesus gehofft! Aber für die Juden war Jesus ein Götze: der Götze Jehova-Junior! Aber nein! Er ist wahrer Gott, wahrer Erlöser, wahrer Mensch!

 

Die Juden glauben, sie würden jedes Jahr am Jom-Kippur-Tag (das ist der höchste jüdische Feiertag: der Tag der Sühne) Vergebung der Sünden bekommen. Sie glauben, sie könnten sich selbst erlösen, aber das ist alles nur eine Selbsttäuschung bzw. ein Selbstbetrug!

 

Jesus ist der Einzige, der einen Juden zu einem vollständigen Juden machen kann! Das klärt der Apostel Paulus in Römer 9. Der gläubige, jüdische Mensch, der Jesus Christus annimmt, wird in die wunderbare Tradition des Judentums eingereiht, so wie auch Petrus, Paulus und Priscilla.

 

Nur so kann Israel gerettet werden! Gott ist treu! Er hat Sein Volk nicht verworfen! Er hat die Nationen nicht verworfen! Juden und Heiden können durch einen einzigen Menschen gerettet werden: Jesus Christus! Diese Botschaft lasse ich mir nicht nehmen! Diese Botschaft verkündige ich! Diese Botschaft glaube ich!

 

Juden wie Heiden werden nur durch Jesus gerettet werden!

 

Paulus sagte: „Zuerst muss den Juden das Evangelium gepredigt werden!“ Er ging, wenn er in eine Stadt kam, nicht zuerst in die katholische Kirche oder in ein Kloster, sondern in eine Synagoge zu den Juden!

 

Alle brauchen Jesus: Juden wie Heiden! Das klärt Römer 9 – 11, und das müssen alle Israel-Fans wissen: seid Golgatha, seid Pfingsten, seitdem Jesus auf dem Thron ist, gibt es keine Bevorzugung von Juden oder Heiden mehr! Sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten! Deshalb gibt es keine andere Möglichkeit!

 

Mit Römer 12 beginnt das Thema ‚Gemeinde’! Das ist etwas Neues! Von der Treue Gottes zur Liebe zum Nächsten!

 

In Römer 14 geht es um ‚Starke und Schwache’. Hier möchte ich als Überschrift setzen: Wir gehören dem Herrn! Der Starke wie der Schwache gehören dem Herrn! Jesus Christus ist für die Schwachen genauso gestorben wie für die Starken! Nicht das wir jetzt alles vereinheitlichen sollten, aber wir sind davon befreit, dass wir etwas leisten müssen, etwas sein müssen, etwas beweisen müssen, uns mit anderen messen müssen! Von alledem sind wir befreit! Es gilt nur noch ein Gesetz: das Gesetz der Liebe!

 

Zu Beginn hatte ich Römer 1, 1 – 7 gelesen, denn darin ist das Wesentliche enthalten; alles andere ist nur eine Aufschlüsselung bzw. eine Auslegung.

 

In Römer 15, 15 (die Zahl 15 ist eine wunderschöne, symbolische Zahl; eine Zahl des Segens, der Fülle und der Erlösung) kommt der Apostel Paulus dann auf sich selbst und auf seine Berufung zu sprechen. Er spricht von der Gnade, die Gott ihm gegeben hat! Der Segen ist, dass Gott ihm unverdiente Gnade geschenkt hat.

 

Bevor die Zahl 16 (die Zahl des Krieges, des Kampfes und des Antichristen) kommt, ist die gandenreiche Zahl 15 da!

 

Paulus weiß, dass er in seinem Leben Großes vollbracht hat. Er hätte Grund sich zu rühmen, denn er hat viel vorzuweisen: z.B. hat er in Korinth eine wunderbare Gemeinde aufgebaut. Aber er sagt: „Das Einzige, was ich will, ist, mich Christus, unseres Herrn, zu rühmen!“ Er sagt: „Wer sich aber rühmt, der rühme sich des Herrn!“ (2 Korinther 10, 17)

 

Paulus kam erst etwa 61 n. Chr. nach Rom, aber er hatte in Rom sehr viele Freunde, wie aus dem Schluss des Briefes hervorgeht. Ich darf euch eines sagen: Kinder Gottes haben viele Geschwister! Sie gehören zu einer großen Familie! Kinder Gottes sind reich! Du kannst hingehen, wohin du willst, überall wirst du Brüder und Schwestern finden! Überall auf der Welt gibt es Brüder und Schwestern in Jesus! Es kann sein, sie werden als Ketzer bezeichnet, aber gerade diese für Gering erachteten, diese Verachteten, die in der Welt nichts gelten, sind die von Gott Geliebten! Das sind deine Brüder und Schwestern! So viele Kinder wie ‚der Vater im Himmel’ hat, so viele Brüder und Schwestern hast du und habe ich! Wir sind kinderreich! Wir sind eine große Familie! Unser Vater ist kinderreich! Begnadigte Menschen, diese, die aus der Gnade Gottes heraus leben, die Jesus lieb haben, sind eine große Familie!

 

Es kann sein, dass sie einige andere Erkenntnisse haben; gestern Abend war ich bei Adventisten, die den Sabbat halten. Sie essen kein Schweinefleisch, tun dieses und jenes nicht, aber ich habe festgestellt, auch Adventisten sind Brüder und Schwestern in Christus! Wir gehören zur gleichen Familie. Wir haben den Herrn Jesus als unseren Retter, nur das die einen das Gesetz halten und die anderen nicht. Aber wir sind eine Familie und können über Äußerlichkeiten hinwegsehen!

 

Zur Gemeinde in Rom gehörten Sklaven und ehemalige Vagabunden! Onesimus z.B. war ein Herumtreiber, der gerettet wurde! Da waren so viele Menschen aus der sozial untersten Schicht, komische Leute und auch diese aus des Kaisers Hause, sogar eine Beterschar des römischen Palasthauskreises.

 

Gott hat Sein Volk überall in der großen Stadt zerstreut! Das ist vielleicht auch für Berlin die Botschaft, die wir brauchen: Gott hat ein großes Volk in dieser Stadt!

 

Wir sollten nicht denken: „Wir sind allein selig machend!“ Wer das denkt und glaubt ist ein Sektierer! Wir sind nicht allein selig machend!

 

Ein Einziger macht uns selig, und das ist Jesus Christus! Halleluja! Ein Einziger macht dich und mich gerecht: Jesus Christus! An Den möchte ich mich halten! Zu Dem möchte ich gehören! Dem möchte ich folgen! Den möchte ich lieben! Dem möchte ich treu sein bis zuletzt! Der, der uns selig macht – Juden wie Heiden – Jesus Christus! Das ist die Botschaft des Römerbriefes!

Wir leben alle von der Gnade! Wir alle – du und ich – sind gnadenabhängig! Wir brauchen die Gnade! Wer nicht mehr von der Gnade lebt, der versucht sich selbst zu behaupten, sich selbst zu leben und zu entfalten! Ein solcher Mensch lebt sein eigenes Leben und nicht das göttliche! Wer aber aus der Gnade heraus lebt, wird jeden Tag neu beschenkt! Jener Mensch erlebt jeden Tag Gottes Herrlichkeit und wird jeden Tag reicher!

 

Wenn du ‚aus dir selber lebst’, verausgabst, verbrauchst und verlebst du dich, aber wenn du aus der Gnade Gottes heraus lebst, erhältst du immer mehr! Es kommt immer mehr hinzu!

 

Paulus ist ein Apostel, durch die Gnade Gottes! Er hat sich das selbst nicht verdient! Er hat es auch nicht durch sein Studium erreicht, sondern er ist aus Gnaden ein Diener Gottes geworden!

 

Wir sind zur Erlösung, für das Heil, für die Errettung und für das Apostelamt berufen!

 

Du bist ein Gesandter Gottes! Wenn du diese Kirche hier verlässt, betrittst du das größte Missionsfeld in dieser Stadt. Du musst nicht als Missionar nach Afrika gehen, denn du hast das größte Missionsfeld, sobald du aus dieser Türe trittst! Das ist die Sendung, die ich dir heute Morgen gebe!

 

Du bist berufen durch die Gnade Gottes! Du hast die Gnade Gottes erlebt! Du bist ab diesem Moment ein Apostel, ein Gesandter Jesu Christi, der das Missionsfeld Deutschland – vielleicht das größte Missionsfeld der Welt – betritt! Achtzig Millionen warten auf das Evangelium! Fast vier Millionen Berliner warten auf das Evangelium! Wir haben einen Auftrag dieser Welt gegenüber! Wir betreten das Missionsfeld!

 

Du bist nicht nur errettet, um die Gnade zu empfangen und dich daran zu erfreuen! Du bis errettet, um ein Apostel, ein Diener, ein Knecht, eine Magd Jesu Christi zu sein! Gott, segne uns heute Morgen! Lasst uns ins Gebet gehen:

 

Vater im Himmel, ich danke Dir, dass Du uns solch eine große Berufung gegeben hast! Du hast uns zu Priestern und Königen gemacht! Du hast uns errettet durch den Glauben! Herr, Du führst uns durch ‚die Geburtswehen’ und zeigst uns Deine Herrlichkeit Tag um Tag wieder neu, und ich danke Dir, dass Deine Treue immer noch gültig ist! Du beweist Deine Treue, Deine Verheißungen an allen, die an Dich glauben! Sie werden gerettet werden, und wer nicht glaubt, der ist schon verdammt.

 

Herr, ich danke Dir, dass wir diese Botschaft weitergeben dürfen, dass wir den Menschen von Deiner Liebe, Güte und Treue erzählen dürfen!

 

Herr, Du bist unser Erlöser und Heiland, und ich danke Dir, dass Du uns in unserem Kampf segnest und zur Seite stehst, dass Du uns den Heiligen Geist als Partner gegeben hast und dass der Heilige Geist uns in alle Wahrheit leitet! Welche Dein Geist leitet, o Herr, diese sind wahre Gotteskinder!

 

Geist Gottes, leite Du uns von heute an! Übernimm Du die Herrschaft in unserem Leben! Geist Gottes, leite uns zu Menschen, denen wir dienen können! Leite uns zu Menschen in Situationen, in die wir Deine Macht hineinbringen können! Leite uns! Gib uns die Leitung Deines Geistes viel mehr!

 

Ich danke Dir von ganzem Herzen! Halleluja!

Und ich möchte einladen: wenn heute Morgen jemand hier ist, der sein Leben ganz auf den Altar Gottes legen möchte, der sagt: „ich habe mich bemüht, ich habe versucht mich selbst zu behaupten, ich habe versucht mich selbst zu verwirklichen, ich habe alles getan, um gut und gerecht zu werden, aber ich habe eine christliche Leistungsreligion betrieben, ich bin ein Pharisäer und durch mein Pharisäertum sogar ein Heuchler geworden, ich habe versucht etwas zu beweisen, etwas zu sein, was ich gar nicht bin!

 

Herr, ich möchte mich jetzt in Deine Hände fallen lassen! Ich möchte rein aus Gnaden leben! O Herr, ich möchte wieder vermehrt aus Gnaden heraus leben!

 

Ich brauche Deine Gnade, Herr! Ich brauche Deine Güte, Herr! Ich brauche Deine Barmherzigkeit, Herr!“

 

Du brauchst einen Neuanfang mit Gott! Schäme dich nicht! Habe kein schlechtes Gewissen! Ich lade dich ein! Komm für ein paar Augenblicke nach vorn und weihe dich dem Herrn!

 

Sage: „Herr, ich brauche wieder ganz neu Deine Gnade!“

 

Wir…!“, sagt der Apostel Paulus! „Wir haben das Apostelamt bekommen!“

 

Du sollst heute etwas Neues von Gott bekommen! Lass dich beschenken! Du kannst diese Gnade, die Gott dir heute Morgen gibt, weder verdienen noch bezahlen!

 

Ich lade dich ein! Empfange die Gnade Gottes!