Am Segen Gottes ist alles gelegen – Predigt vom 5.5.2017

 

Gott ist gut! Halleluja! Wir haben einen wunderbaren, herrlichen König, Heiland und Erlöser! Diesen wollen wir preisen! Ich lade dich recht herzlich zu den Gottesdiensten hier im Hause ein!

Mein Thema heute lautet: Am Segen Gottes ist alles gelegen! Ich werde über den Segen Gottes sprechen! Sobald wir gesegnet sind, sobald wir direkt unter dem Segen Gottes stehen, geht es uns gut, dann läuft es, dann fließt es, dann entwickelt sich alles zum Positiven, dank der Gnade des allmächtigen Herrn!

 

Der Segen des Herrn tut gut! Unser Gott ist ein segnender Gott! Was auch immer das heißen mag; darauf gehe ich später noch ausführlich ein. Er ist der Vater, der sich Seiner Kinder erbarmt! Er kümmert sich um uns! Jedes Seiner Kinder ist Ihm von allergrößter Bedeutung! Du bist Gott wichtig! Gott ist der Segnende! Niemand ist Ihm gleich! Kein anderer vermag zu segnen, obgleich wir „die Segnenden des Herrn“ sein wollen!

Kein Mensch kann segnen, es sei denn, er wird zuvor gesegnet, von Gott berührt und inspiriert! Der Segen fließt „von der höheren Instanz“ hinab. Kinder können ihre Eltern nicht segnen, aber die Eltern ihre Kinder. Der Ehemann segnet seine Frau, die Ehefrau segnet ihre Kinder usw. Das Wasser fließt vom hohen Berg ins tiefste Tal hernieder!

 

Wir sind gesegnet, sobald Jesus in uns ist! Das ist ein Geheimnis! Klammere dich an Jesus! Halte dich an den Gesegneten und du wirst gesegnet sein!, wie das Wort Gottes gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbart, das wie folgt lautet: Ich aber will in Gerechtigkeit dein Angesicht schauen, mich satt sehen an deiner Gestalt, wenn ich erwache (Ps 17,15).

 

Was auch immer geschehen mag, halte dich an Jesus! Das ist die Botschaft, ganz schlicht und einfach! Durch Jesus, nicht durch Abraham, kam der Segen in die Welt! Viele Israel-Fanatiker bzw. Fans behaupten, dass allein Abraham und die Juden gesegnet seien. Dadurch sind sie gewillt, ein Exklusivrecht in Anspruch zu nehmen! Das ist nicht korrekt! Jesus allein ist der Gesegnete des Herrn! Ohne Ihn wäre das Volk der Juden, Abraham, Isaak und Jakob, nicht würdig! Jesus ist der Erste und der Letzte, Anfänger und Vollender unseres Glaubens (siehe Hebr 12,2), der Ursprung und die Quelle allen Seins! Er allein ist Segen und Heil! Gott lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Sein Name wird niemals vergehen, wie Gottes Wort gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbart, das wie folgt lautet: Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich (Joh 8,58).

 

Abrahams Glaube war anfangs sehr schwach und gering und musste entwickelt werden. Er verschied längst und vermag nicht zu segnen! Jesus lebt! Er ist der auferstandene Herr und Gott! Wir haben einen lebendigen Heiland und Wunder wirkenden, allmächtigen Schöpfer der Himmel und der Erden! Er ist Segensträger und Heilsbringer zugleich, der austeilt so, wie es Ihm recht gefällt und jedem verleiht, gemäß Seiner überschwänglichen Liebe, Güte und Barmherzigkeit.

 

Gott erwählt Sein Volk! Seine Gemeinde ist eine Segen bringende Gemeinde, die anderen zu dienen und weiterzugeben vermag, was ihr gar selbst von höchster Instanz verliehen ward. Dies tun zu dürfen ist bereits Segen! Wir geben das empfangene Wort Gottes weiter. Der Segen des Herrn ist mit Dynamit vergleichbar! Er ist wie Sprengstoff, der „jeden Rahmen niederschmettert“ und Felsen zerbirst.

 

Weder Augenmaß noch Sichtbares schreiten voran. Gott wiegt, Er zählt nicht. Er vermag aus Nichts Viel zu machen, wie das Wort des Herrn gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift kundtut, das wie folgt geschrieben steht: Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht (1 Mose 1,3). Am Anfang war Nichts da.

 

Was ist der Segen? Lasst uns zu Beginn auf diese Frage ausführlich eingehen. Dazu lese ich das Bekenntnisschreiben bzw. die dem Apostel und Diener Paulus zuteilgewordene Botschaft des allmächtigen Herrn sowie das im Auftrag Jesu Christi verliehene Wort Gottes, das gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde und wie folgt lautet:

Paulus, Apostel Christi Jesu durch Gottes Willen, den Heiligen und an Christus Jesus Gläubigen, die in Ephesus sind: Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus! Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus, wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe, und uns vorherbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns begnadigt hat in dem Geliebten. In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade, die er uns reichlich gegeben hat in aller Weisheit und Einsicht (Eph 1,1-8).

 

Wir lesen: „Paulus, Apostel Christi Jesu durch Gottes Willen … “ Paulus bekennt, dass er ein von Gott berufener Apostel Jesu Christi sei. Paulus wurde von dem auferstandenen Herrn aufgehalten, blockiert und verhindert. Er vernahm eine für andere nicht vernehmbare Stimme, die sprach: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ (vgl. Apg 9,4), sowie:

 

Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus!“ Segen bedeutet, Gnade und Friede zu haben! Sobald Gnade und Friede in dir ruhen, bist du gesegnet! Wo auch immer du gerade verweilst. Selbst „im Auge des Orkans“ stehst du unter dem Schutz des Höchsten! Ganz gleich, wie heftig dich die Stürme durcheinanderwirbeln, unter Gottes Obhut bist du sicher! Diesen wertvollen Schatz, von dem hier die Rede ist, bedürfen wir dringend!

 

Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus … “ Was bedeutet das? Ab dem Augenblick deiner Bekehrung bist du gesegnet! Auf allem irdisch Vorhandenen ruht der Segen des Herrn! Gott schuf Tier, Mensch und Pflanze! Hernach segnete Er Seine Schöpfung (siehe 1 Mose 1,22.28). Gott schuf Mann und Frau und ließ Seinen Segen über seine Kinder ergehen, wie gemäß dem Wort Gottes der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde, das wie folgt lautet: Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel im Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht (1 Mose 1,27 f.).

 

Das ist der Segen Gottes, der heute und allzeit funktionieren würde, wären die Menschen ehrlich, fromm und gottesfürchtig. Alle Pflanzen sind gesegnet! Obgleich Vernichtungsmittel gegen Unkraut eingesetzt werden, wächst es dennoch, weil Gott es so angelegt und für gut befunden hat! Die wilden Tiere lassen sich nicht vertreiben. Wölfe kommen in unsere Gefilde. Sie sollen laut einem aktuellen Bericht verjagt, vertrieben und vertilgt werden, aber Gott schenkt diesem Unterfangen kein Gelingen, denn alles von Ihm Gesegnete ist von ewiger Dauer! Vor Ort im ehemaligen Nuklearkrisengebiet Tschernobyl konnte ich mich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass sämtliche Verwüstungen wiederhergestellt waren. Die Pflanzen wachsen und gedeihen vorzüglich, gleich der tropischen Regenwälder. Obgleich der Mensch, wohin er auch seinen Fuß setzen mag, die von Gott gegebene Natur zerstört, entfaltet sie sich dennoch unaufhörlich frei, weil der Segen Gottes auf ihr ruht!

 

Die heutige Verkündigung sagt etwas über die geistlichen Segnungen aus. Gemeint sind alle Güter der himmlischen Sphären der vierten Dimension. Jedes auserwählte und begnadigte Kind Gottes ist dazu berufen, diesen Erbteil empfangen zu dürfen. Vor Grundlegung der Welt wurde beschlossen, dass das Menschengeschlecht heilig und tadellos in der Liebe des Höchsten wandeln solle (vgl. Eph 1,4). Dieser Beschluss trat rechtsgültig in Kraft bevor Satan alles zerstören und zunichte machen konnte! Um den Segen der Erwählung geht es in dieser Botschaft. Er kann durch dein Bekenntnis wieder erschlossen, erneuert und instandgesetzt werden!

 

Die Vorherbestimmung, dank der Gnade des allmächtigen Herrn als Kinder des Höchsten leben zu dürfen, ist bereits der Segen! Deine Sehnsucht nach Gott, dein Verlangen in Eintracht mit Ihm zu wandeln, deine Hingabe sowie dein Zurufen: „Preis sei der Liebe Macht!“ gleich deinem Begehren, nach Seinem Wohlgefallen leben zu wollen, entspringt dieser Quelle.

Warte nicht auf etwas Besonderes, Großes oder Außergewöhnliches, denn deine Erwählung und Berufung, d.h. Bekehrung, Buße und Wiedergeburt, sind bereits der Segen und die Wunderwirkungen Gottes! Wir sind gesegnet! Halleluja! Auf allen, die Sein Wort befolgen und beherzigen, ruht der Segen des Herrn! Gottes Wort offenbart des Weiteren gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift das Folgende: „In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade, die er uns reichlich gegeben hat in aller Weisheit und Einsicht“ (Eph 1,7 f.).

 

Proklamiere Gott und bekenne, dass du mit allerlei Segnungen angetan bist, auch wenn sich viele deiner Träume noch nicht erfüllt haben, auch wenn du momentan erschüttert bist, auch wenn du schwere Lasten zu tragen hast. Verkünde: „Ich bin gesegnet!“ Bereits als Baby, lange bevor du laufen und sprechen konntest, bist du gesegnet in diese Welt gelangt. Es ist ein Segen, Vater und Mutter zu haben. Es ist ein Segen, nicht in Bedrängnis aufwachsen zu müssen. Es ist ein Segen, Erwählte, Berufene und vom Herrn Begnadigte zu sein. Wir sind mit allerbesten Voraussetzungen auf diese Welt gekommen. „Dir sind alle deine Sünden vergeben!“, spricht Gott, der Herr.

 

Der Teufel will uns einreden: „Du kannst nichts, du bist nichts, aus dir wird nichts!“ Er ist ein Lügner! Höre nicht auf ihn, denn wir sind bereits mit der Vergebung aller unserer Verfehlungen geboren! Jesus hat vor etwa 2100 Jahren alle Schuld für uns getragen! Wir sind mit dem Ablass der Schuld, der Freisprechung unserer Sünden, gezeugt und geboren worden und haben Absolution erhalten! Das ist Segen genug! Der Herr hat die Vergebung für dich vollbracht, lange bevor du irgendeine Dummheit begehen konntest! Nimm die Segnungen einfach frohgemut entgegen und sage: „Danke Herr! Ich bin gesegnet! Ich bin erlöst! Ich bin frei!“ Gottes Wort, das gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde, lautet wie folgt: So euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr recht frei (Joh 8,36).

 

Der Ablasshandel der Katholischen Kirche, die Schuldbriefe, Sündenregister u.Ä. sind überflüssig! Durch Jesus haben wir die Sündenvergebung bereits empfangen! Der Schuldbrief ist zerrissen! Der Teufel vermag niemanden mehr anzuklagen! Unsere Schulden vor Gott sind getilgt! Halleluja! Es ist vollbracht! Nach dem Reichtum Seiner Gnade! So viel zu sündigen, wie Gott uns vergibt, ist schlichtweg unmöglich! Wir sollen einander vergeben, 500 Mal am Tag, wie im Wort Gottes gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde und folgendermaßen lautet: Da trat Petrus zu ihm und sprach: Herr, wie oft muss ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt vergeben? Ist's genug siebenmal? Jesus sprach zu ihm: Ich sage dir: Nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal (Mt 18,21 f. LUT).

 

Es ist vollbracht! Wir sind mit Gott versöhnt! Der Ankläger, der religiöse, fromme, arme Teufel versucht uns einzureden, dass wir noch lange nicht perfekt und vollkommen seien! Aber gerade weil wir unvollkommen sind, hat der Herr alles recht und wohl getan! Keine einzige Hypothek muss mehr abgetragen werden! Wir müssen auch nicht für die Fehler unserer Vorfahren büßen! Alles was zwischen Dir und Gott stand, wurde bereinigt durch das Blut Jesu Christi vor mehr als zweitausend Jahren! Wir sind ein Erbe Jesu Christi und frei von Sünde und Schuld! Es gibt für dich keine Belastung mehr. Sei dir dessen bewusst und lass dich nicht beschuldigen, auch wenn der Ankläger permanent dergleichen versucht!

 

Wer Gnade vor Gott dem Herrn gefunden hat, ist gesegnet! In einer solchen Person haben innerer Frieden, Ruhe und Gelassenheit Einzug gehalten. Sie weiß sehr wohl, dass ihre Schuld längst vergolten ist! Nimm auch du dieses Geschenk dankbar an und bekenne: „Danke Herr! Mir sind meine Sünden vergeben!“ Dabei ist gänzlich egal, ob du irgendetwas fühlst oder nicht! Richte dich niemals nach deinen Gefühlen aus! Ausschlaggebend ist, was vor etwa 2000 Jahren geschah! Die Segnungen Gottes haben positive Auswirkungen auf den Glauben. Der Gesegnete fühlt sich wohl und zufrieden! Von dem Moment an, da ich begriffen hatte, dass ich gesegnet und von Gott gewollt bin, dass der Herr mich angenommen und bei meinem Namen gerufen hat, dass ich im „Buch des Lebens“ eingetragen und bei Ihm registriert bin, war ich zufrieden! Obgleich ich noch Verfehlungen erleben und erleiden muss, ist mir dennoch meine Schuld vergeben, wie gemäß dem Wort Gottes der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde und demnach geschrieben steht:

Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen! Denn sie wissen nicht, was sie tun (Lk 23,34a).

Von diesem Augenblick an wurde alle Schuld hinweg genommen und ein für alle Mal vertilgt. Die Juden können gerettet werden, sobald sie die Sündenvergebung annehmen, sich zu Jesus bekennen und sagen: „Danke Herr!“ Die Verfehlungen, Irrwege und Schandtaten der Hohenpriester werden vergeben, sobald sie nur den Namen des Herrn bekennen! Die Schuld der Römer, Germanen und aller Andersgläubigen wurde bereits lange zuvor vergeben! Wir sind gesegnet mit allerlei geistlichen Segnungen vor dem Herrn! Preis Gott! Lob und Dank!

 

Der Gesegnete ist mit Wenig zufrieden. Die Gnade des Herrn reicht aus und es bleibt sogar noch etwas übrig, sodass er andere daran teilhaben lassen kann. Als die Israeliten aus Ägypten auszogen, kamen sie wohlbehalten ins gelobte Land. Ihre Kleider waren nicht verschlissen, die Schuhe nicht durchgelaufen, obwohl es in der Wüste scharfe Steine gibt. Isaak wurde in der Notzeit überaus reich gesegnet, weil er Gott gehorchte, obwohl er lieber nach Ägypten gezogen wäre (siehe 1 Mose 26,12 ff.). Doch Gott sprach, er würde ihn im Wüstenland segnen (1 Mose 26,2-5), obwohl ihm von den Philistern ein Brunnen nach dem anderen zugeschüttet worden war (1 Mose 26,15). Der Segen des Herrn macht reich! Isaak ließ sich nicht aufhalten, gab nicht auf, hielt nicht inne.

 

Das Geheimnis des Segens ist, sich selbst niemals aufzugeben! Wenn Gott dich hineingeführt hat, wird er dich auch wieder herausführen. Isaak säte aus während der Hungersnot, als Dürre, Trübsal und Trockenheit das Land einholten, wie gemäß dem Wort Gottes der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde, das wie folgt lautet: Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten (Ps 126,5). Lass dich weder von Menschen noch von äußeren Umständen aufhalten! Wenn du weißt, dass du gesegnet bist, vermagst du dem Allerhöchsten zu vertrauen. Preise den Herrn! Rühme den Herrn! Anbete den Herrn!

 

Obed-Edom, ein Edomiter, wurde gesegnet, obwohl er weder Jude noch Israelit war. Damals gab es nicht einen einzigen Israeliten, der bereit gewesen wäre, die Bundeslade, das Heiligtum Gottes auf Erden, aufzunehmen, außer diese eine Person. Obed-Edom, ein Nachkomme von Esau, stellte sich zur Verfügung, dem besagten Thron Gottes Platz auf seiner Tenne einzuräumen. Daraufhin wurde ihm der Segen des Herrn so mächtig zuteil, dass König David eifersüchtig wurde und veranlasste, die Bundeslade baldmöglichst nach Jerusalem gelangen zu lassen (vgl. 2 Sam 6,9-12).

 

Segen ist mehr als eine fromme Stimmung; es ist eine Tatsache! Wenn die Seele mit Gott übereinstimmt, erfährt sie Segen und Gnade zu beiden Teilen gleichzeitig. Sind wir in göttlicher Eintracht und Harmonie, ruht der Segen Gottes auf uns, vermögen wir mit Wenig oder Viel, Großem oder Kleinem, Haben oder nicht Haben zufrieden zu sein. Für andere scheint dieser Fakt nicht mit rechten Dingen zuzugehen; denkt an Isaak, der seine Feinde abzuwehren vermochte.

 

Wir säen und ernten hundertfältig. Manche denken dann, dass Zauberei betrieben werden würde oder wir gar verhext seien, aber genau das Gegenteil ist der Fall: Die Gnade Gottes ist uns zuteil geworden. Der Segen geschieht, aber wie, das ist unergründlich. Gott vermag Brunnen aufzubrechen, die heute noch verstopft sind und Herzen wie Wasserbäche zu lenken! Ausschlaggebend ist der Glaube an die Allmacht Gottes! Der Segen des Herrn bewirkt, dass du dich von Gott bestätigt fühlst. Du hast gebetet, Gottvater vertraut und weißt, dass alles gut wird. Wie wird der Segen Gottes in unserem Leben ersichtlich? Dieser Frage wollen wir heute nachgehen, Gott zu Rate ziehen, Sein Wort studieren und Seine Gunst erbitten.

 

Im ersten Buch Mose, Kapitel 32 wird die Geschichte des Jakob geschildert, die wie folgt lautet:

 

Doch mitten in der Nacht stand er auf, nahm seine beiden Frauen, die beiden Sklavinnen und seine elf Söhne und überquerte mit ihnen den Jabbok an einer Furt. Auch alle seine Herden und seinen Besitz brachte er über den Fluss. Nur Jakob selbst blieb zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte heraufzog. Als jener merkte, dass Jakob sich nicht niederringen ließ, schlug er auf dessen Hüftgelenk, sodass es sich ausrenkte. Dann sagte er: „Lass mich los, die Morgenröte zieht schon herauf!“ Doch Jakob erwiderte: „Ich lass dich nicht los, wenn du mich nicht vorher segnest!“ (1 Mose 32,23-27)

Des Weiteren steht geschrieben:

 

Wie heißt du?“ fragt der Mann. „Jakob“ erwiderte er. Da sagte er: „ Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel, Gotteskämpfer!“ Denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gesiegt.“ Da bat Jakob: „Sag mir doch, wie du heißt!“ Doch er erwiderte nur: „Warum fragst du?“; und er segnete ihn. „Ich habe Gott ins Gesicht gesehen“, sagte Jakob, „und ich lebe noch!“ Darum nannte er jenen Ort Pnuël, Gottes Gesicht. Als Jakob Pnuël verließ, ging die Sonne über ihm auf. Er hinkte wegen seiner Hüfte. Deshalb lehnen es die Israeliten bis heute ab, den Muskel zu essen, der über dem Hüftgelenk liegt, weil Jakob an dieser Stelle von Gott geschlagen worden war (1 Mose 32,28 ff.).

 

Jakob war keinesfalls ein Heiliger, sondern ein Schlitzohr und Gauner, der sich den Segen des Herrn mit Lug und Trug erschlich. Er gelangte an die Furthe des Jordans, wo er vor 21 Jahren die Nachtvision des Allmächtigen empfangen hatte, in der ihm die goldene Himmelsleiter offenbart wurde. Auch wir schreiten so manches Mal an den Segens-Stätten des Herrn vorüber.

 

Plötzlich erfährt Jakob, dass er etwas zu bereinigen hat; er bekommt Herzprobleme und Schweißausbrüche. Jeder kann erkennen, dass ihn irgendetwas bedrückt. Er verabschiedet seine Familienangehörigen, schickt sie hinüber zur anderen Seite des Jordans und verbringt die darauffolgende Nacht am Ufer des Sees allein.

 

Eine namenlose, unbekannte, fremdartige Person erscheint ihm und ein mächtiger Kampf beginnt. Fragen werden laut: „Was willst ?“ „Was kannst du?“ „Wer bist du?“ Beide kämpfen miteinander bis der Morgen anbricht. Der Fremdling will hinwegschreiten, doch Jakob lässt ihn nicht ziehen. In seinem Inneren vernimmt er, dass weder Mensch noch Gott vor ihn getreten sein müsse und spricht: „Ich lass Dich nicht, ich lass Dich nicht, Du segnest mich denn!“ Des Weiteren lässt er verlauten: „Halte ein! Bevor ich den verheißenen Segen nicht empfangen habe, wirst Du mir keinesfalls entweichen!“ Der Fremdling erwidert: „Sowohl mit Mensch als auch mit Gott hast du gerungen und beide hast du besiegt!“

 

Dieser Ausruf ist so gravierend! Als ich las, dass Jakob Gott besiegt haben soll, war ich zutiefst erschüttert! Hernach hinkte Jakob. Das war der von Gott verheißene Segen, das Endresultat der Treue Jakobs zu Gott! Du meinst wohl, nachdem dich Gott gesegnet hat, läufst du zehnmal schneller? Nein, keinesfalls! Jakob hinkte, weil ihn ein Schlaganfall oder dergleichen überkam.

 

Immer dann, wenn wir keine Siege mehr einholen und uns die Ohnmacht übermannt, ist Gott am Werk! Der Gottesmann befindet sich in allergrößter Pein und Not. Ihm ist klar, dass er von seinem Bruder Esau nebst dessen mit Speeren bewaffneten, erbarmungslosen Gefolgsmännern bedroht und hingerichtet werden wird, falls Gott nicht eingreifen und ein Wunder geschehen lassen würde. Immer dann nämlich, wenn wir keine Siege haben, die Überlegenheit des Allmächtigen spüren und somit erkennen, dass uns Grenzen gesteckt sind, will Gott Seine Allmacht an uns erweisen. Jakob ruft aus: „Ich lass Dich nicht, ich lass Dich nicht, Du segnest mich denn!“ Wir müssen nur ausharren und dürfen keinesfalls aufgeben oder kapitulieren!

 

Mache dir nur einmal bewusst, wie der Gottesmann folgende Worte vernimmt: „Du hast Gott besiegt, Jakob!“ Gott will von uns besiegt werden! Diese Botschaft solltest du beherzigen! „Frommen Ohren“ passt das nicht. Sie leben nach der Devise, dass Gott uns besiegen müsse, aber genau umgekehrt verhält es sich! Du sollst Gott besiegen, in Ihm sein und wie Jakob proklamieren: „Ich lass Dich nicht, ich lass Dich nicht, Du segnest mich denn!“ Erst wenn wir sprachlos sind und keine Antwort mehr wissen, wirkt der Herr! Dann sind die übernatürlichen Mächte Gottes in Aktion! Bete gleich Jakob die ganze Nacht lang, solange, bis die Sonne aufgeht und der neue Tag anbricht! Stelle dich ganz bewusst unter Gott und erwarte Seinen Segen! Jakob erhält, was er erbittet und noch dazu einen neuen Namen von Gott. Gleichfalls wich seine alte Natur von ihm. Von Stund' an war er nicht mehr der Alte, ein Gauner, Schwindler und Betrüger. Der Engel verkündigt: „Dein Name sei Israel!“, was soviel heißt wie: Gott streitet für dich! Somit erhält Jakob eine gänzlich neue Identität, „denn“, so die Worte des Herrn, „du hast mit Gott und nicht mit einem Menschen gekämpft und Du hast gesiegt!

Bevor wir den Segen empfangen, müssen wir Gott überwunden haben! Ja, das Leben meistern! Mit Ausdauer immer weitermachen und keinesfalls nachlassen, so lange, bis Gott zu sich selbst sagt: „Ich kann nicht anders, ich muss diese Person segnen!“

 

Jakob hinkte nach dem Gemetzel, da er Gott in die Knie gezwungen und überwunden hatte. In seinem Leben wurde ein Akzent gesetzt und ein Neuanfang begann. Jakob wurde durch und durch verändert. Er wurde zum Stärkeren von beiden dadurch, dass er proklamierte: „Ich lass Dich nicht, Herr!“ Ich bleibe bei Dir! Ich halte Dir die Treue, tot oder lebendig!“ Ebenso verhielt sich Hiob als er ausrief: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!“ Alles kann mir genommen werden – Haus, Hof, Kind und Kegel, meine Sippe und mein Vieh – ich bleibe dennoch bei Dir! Diese Hartnäckigkeit wendet unser Geschick! Du proklamierst die Worte: „Ich erhoffe den Segen, ganz einerlei, was um mich herum passiert!“ und empfängst den Segen des Herrn!

 

Wer dieser Unbekannte ist, sollte uns erst einmal gleichgültig sein. Nachdem Jakob mit Gott gerungen hatte, bekam er, was er wollte und erreichte sein Ziel. Wir müssen entschieden sein und dürfen nicht nachgeben, solange, bis Gott uns gibt, um was wir bitten. Ganz einerlei, wie Er uns den Segen zuteil werden lässt. Mache nicht den Fehler zu denken, dass immer alles reibungslos vonstatten geht, wenn uns der Segen Gottes ereilt. Sein Bruder Esau kommt nicht reumütig dahergelaufen und sinkt vor Jakob auf die Knie. Alle Beteiligten sind plötzlich überwältigt von der Herrlichkeit des Herrn und der Segen Gottes ist auf einmal offenbar geworden.

 

Dieser Text ist sehr fragwürdig und rätselhaft. Der undefinierbare Fremde prägte das Leben Jakobs und der Juden insgesamt. „Du bist Israel!“, d.h. eine andere Person, als die vorherige, zog ein in das gelobte Land. Er ist nicht mehr jener alte Jakob, der glaubte, alles aus eigener Kraft heraus vollbringen zu können.

 

Der Gottesmann kehrt als eine durch innerliche und äußerliche Verwandlung gesegnete Person heim. Er ist gänzlich verändert und bei Weitem nicht mehr die Person, welche damals die Furt nach Mesopotamien überquerte. Wir lesen folgende Textinhalte: „Als er weitergezogen war, ging die Sonne unter“ (vgl.1 Mose 28,10 f.), und des Weiteren: nachdem er nach 21 Jahren mit Gott gerungen hatte, sprach der Herr, „dass die Sonne über ihm aufgegangen sei“ (vgl.1 Mose 32,25). Du kannst beobachten, wie sich das Blatt wendet, sich alles zum Guten kehrt und „die Sonne wieder aufgeht“. Die Freude im Leben Jakobs kehrt zurück und der Segen fließt!

 

Wie merkwürdig das doch ist: Jakob bittet eben den Gott, den er selbst überwunden hat, um Segen. Eigentlich müsste Jakob nun befugt sein, Gott zu segnen, da er ja der siegreiche Stärkere geworden war. Aber genau das Gegenteil geschieht! Der schwache, von Jakob überwundene Herr segnet ihn! Dieser Botschaft liegt ein tiefes Geheimnis zugrunde: Der Segen geschieht nicht durch das Starke, sondern durch das Schwache, wie gemäß Gottes Wort der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde, das wie folgt lautet: Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan (Mt 25,40).

 

Sinne über diese Geschichte nach! Jakob fordert Tribut! Der Besiegte soll zu ihm stehen! Er fleht, ringt, bittet, jammert, klagt, schreit unaufhörlich und laut um Hilfe: „Bitte segne mich!“

 

Er will den Namen des Fremdlings wissen und fragt nach, wie er wohl heißen mag. Den eigenen Namen verrät er zwar nicht, aber er sagt ihm, wie er künftig heißen würde. „Mein Name hat dich nicht zu interessieren, aber du erfährst von mir, wer du selber bist.“ Dann gibt er den neuen Namen „Israel“ preis. Eigentlich fließt der Segen jeweils von oben hernieder, aber hier widerfährt Jakob das Gegenteilige. Der Segen strömt vom Niederen aus und vereinnahmt den mit Macht Befugten. Überwunden von Jakob liegt der Unbekannte darnieder.

 

Vieles in dieser Geschichte bleibt ungelöst. Es sind mannigfache, mystische Verknüpfungen sowie Verkettungen und Übertretungen geheimer Mächte da, die des Nachts überfallen und des Morgens von dannen ziehen. Diese näher zu beleuchten, liegt mir ferne! Die Botschaft, die ich verkündigen möchte, ist schlicht und einfach: Jakob harrt solange aus, bis er den Segen erfährt!

Als eine gänzlich neue Person fährt der zu Israel Gewordene fort. Er wandelt auf der Segenslinie seiner Vorfahren, dieser Abrahams und Isaaks, weiter. Er und sein ganzes Haus werden gesegnet. Bereitwillig verschwendet er den Segen des Herrn, indem er ihn wiederum an seine Nachkommen weiterleitet. Nur derjenige, dem die Gnade des Herrn zuteil wurde, ist befugt, andere zu segnen. Nur diejenige Person, deren Probleme aus der Welt geräumt wurden, kann anderen hilfreich zur Seite stehen. Nur wer selbst inneren Frieden besitzt, ist imstande, diesen weitergeben.

 

Jakob erschlich sich nicht den Segen, so wie es damals in seines Vaters Haus passierte, sondern kämpfte eine ganze Nacht hindurch, um ihn zu erlangen. Entschieden ruft er: „Herr, ich lass Dich nicht, ich lass Dich nicht, ich lass Dich nicht, ich lass Dich nicht, ich lass Dich nicht!“ Der Fremde möchte in Frieden weiterziehen, aber Jakob lässt ihn einfach nicht los.

 

Eine Geschichte der Heiligen Schrift offenbart, dass Gott sich sehr wohl durch Ausdauer und anhaltendes Gebet erweichen lässt (siehe Textauszug aus „Das Gleichnis vom gottlosen Richter und der Witwe“ in Lk 18,1-8). Eine Witwe liegt dem Richter solange in den Ohren, bis er ihr aufgrund ihres unverschämten Bitten und Drängens hin zu ihrem Recht verhilft.

 

Vielleicht betest du schon dreißig Jahre lang, aber nur sehr wenig ist bisher diesbezüglich geschehen. Bei Jakob dauerte es 21 Jahre. Wie viel Wasser ist in der Zwischenzeit vom Berg hernieder geflossen, und dennoch: eben an der Stelle, da ihm ehemals der Segen verheißen wurde, erfüllte er sich, und zwar dann, als er die Worte „Du bist Israel!“ in Empfang nahm.

 

Jakob wurde gänzlich verwandelt, annehmbar, gediegen, rein und heilig gestaltet. Am Ende seiner Daseinsfrist lässt er den Segen des Herrn an seinen Söhnen ergehen (siehe 1 Mose 49,1-28). Die Hetzjagd seines irdischen Wandels hatte ein Ende genommen; befreit von Mühsal und Plage zog er von dannen.

 

Als ihn sein Bruder Esau später zum Geleit anhielt, sprach Israel nunmehr weise und bedacht: „Geh du nur vor, denn ich ziehe samt meiner Sippe, kleine Kinder, Schafe und Lämmer, die nicht so schnell voranzuschreiten vermag!“ Zuvor schritt er kühn voraus. Schon im Mutterschoß wollte er der Erste sein. Nun war der betagte Gottesmann geduldig geworden, konnte anderen mühelos Vortritt gewähren und hatte Frieden und Freude im Heiligen Geist. Er durchlebte eine totale Charakterwandlung. Aus dem „Getriebenen“ war ein „Getrösteter“ geworden, der in die Ruhe Gottes eingegangen war.

 

Der Segen, der seinen Söhnen zugesprochen war, traf exakt ein. Das hatte Gründe: Er war reif gemacht worden, sprach, dem Wortlaut gemäß, die Worte: „Du bist mir zu mächtig geworden, mein Herr und Gott!“ und wurde „ein Zerbrochener vor dem Herrn“. Diese Reife musste lebendig und erfahrbar gemacht werden. Das passierte dann, als er seine Nachkommenschaft segnete.

 

Der Starke, der in uns selber ist, muss zuvor überwunden sein! Erst nachdem das geschehen ist, kann der Segen Gottes allmählich zu fließen beginnen und mitunter ohne Ende sein. Ein ganz besonderer Segen erging an Juda. Obwohl dieser Nachkomme alles andere als perfekt zu sein schien, entsprang aus dessen Linie unser aller Heiland.

 

Bei David verhielt es sich ähnlich. Er wurde als Kleinster seiner Sippe ausgegrenzt und abgelehnt. Niemandes Gunst erfuhr er. Als die Salbung zum König stattfand, lud man ihn gar nicht erst ein oder bat ihn hinzuzutreten. Obgleich ihn niemand liebte, war er von Gott gewollt! Der vom Herrn verheißene Segen bleibt andauernd bestehen. Wie ein roter Faden zieht sich Seine Verheißung durch Gottes Wort, die wie folgt lautet: „ ... um Davids willen! … “ Kannst du überhaupt nachvollziehen, weshalb du heute Morgen hier vor Ort bist? Vielleicht nur um deines Ur-Opas willen, weil dieser im 16. Jahrhundert in der Katholischen Kirche tagein tagaus für dich gebetet hat.

 

Der Gesegnete bleibt bis ins tausendste Glied gesegnet, d.h. tausend Generationen weit. Seit der Generation Abrahams erreichte der Segen des Herrn kaum das einhundertste Glied. Tausend und Abertausend Jahre vergingen bisher. Jesus kam vierzig Generationen nach Abraham zur Welt. Jakob gehört zu den Zentralgestalten der Gründerväter Israels. Wieso verhielt sich das so?

Der Verwandlungsprozess der Persönlichkeit sowie des Charakters Gottes wird durch seine leidvollen Erlebnisse geschürt. Aus dem ursprünglich feinen Jakob wird der feige Jakob, der sich vor der Rache seines Bruders fürchtet. Die Gründe dafür sind folgende: Er machte Esau sein Erstgeburtsrecht streitig und betrog seinen leiblichen Vater sowie des Weiteren seinen Schwiegervater hinsichtlich der schwarz-weiß gefleckten bzw. gescheckten Schafe und Böcke. Dasselbe Schicksal ereilt nunmehr ihn in umgekehrter Art und Weise. Nun wird er von seinem Schwiegervater Laban betrogen: am Morgen nach der Hochzeitsnacht findet er anstelle seiner geliebten Rahel, deren Schwester Lea im ehelichen Brautgemach vor.

 

So wurde Jakob während der vergangenen 21 Jahre zubereitet, geformt und vom Herrn geschmeidig gemacht. Nicht auf herkömmlichem Weg, sondern hinkend, von Gott ramponiert und beeinträchtigt, wandelt er nunmehr bedächtig. Nur gediegen vermag er kurze Wegstrecken zu meistern. Immer öfter verlangt es ihm danach, sich vom Herrn berühren zu lassen. Reumütig, bedacht und demutsvoll erbittet er neuen Segen und lässt sich von Gott einfühlsam, bedacht und sensibel weiterführen.

 

Der Gesegnete erfährt eine grundlegende Reinigung. Gleich seinem frevlerischen Tun wird er demselben Geschick gewahr! Der Same, ob im Positiven oder Negativen, geht auf! Hundertfach trifft es den, der gesät hat. Jakob wird von seinen eigenen Kindern betrogen! Heuchlerisch belügen sie den Vater, offerieren ihm den in Blut getränkten Mantel Josefs und fragen scheinheilig, ob dies nicht der ehemals für ihren Bruder angefertigte Mantel sei. Dem eigenen Vater wollen sie weismachen, des Bruders Gewand in der Wildnis vorgefunden zu haben, sodass sie nunmehr nicht umhin kämen den Verdacht zu hegen, dass Josef von einem wilden Tier verschlungen worden wäre.

 

Alles im Leben rächt sich! Genau so, wie er seinen blinden Vater betrogen hatte, geschieht ihm! Das ist der sogenannte Segen, die Methode, wie Gott bei einem jeden die Verhältnisse klärt, aufarbeitet, sortiert und ordnet.

 

Gott schaut das Herz Jakobs an und sieht, dass dieser den Segen um jeden Preis haben will. Er erkennt, dass er sein schändliches Tun von damals zutiefst bereut hat und alles in Kauf nimmt, um auf rechtem Wege zu wandeln und siegreich zu werden!

 

Als Segen wird die Vorgehensweise Gottes bezeichnet! Am Segen Gottes ist alles gelegen! Wenn du als Gesegneter heimziehst, bleibt der Segen nicht aus! Alle erkennen an dir, dass du verändert worden bist! Sie betrachten Jakob und sehen, dass er nicht mehr derselbe ist! Er ist lädiert, zerbrochen, eine baufällige Person, aber dennoch gesegnet. Gerade das macht den Segen aus! Gewisse Leute meinen, Trübsal, Krankheit und Not seien nicht von Gott. Aber das ist nicht wahr! Gott arbeitet anders! Gottes Wort sagt: Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr (Jes 55,8).

 

Die Berührung Gottes kann mitunter so sein, als ob dich „der Schlag getroffen“ hätte. Augenblicklich hat sich die Welt um dich herum verändert. Plötzlich vertrittst du eine ganz andere Theologie. Du weißt, dass du Gott besiegt hast. Was das bedeutet, können nur diejenigen, welche mit Gott im Einklang leben, die konsequent mit dem Herrn verbunden sind, verstehen. Nicht diese, welche lediglich eine Bekehrung, Wiedergeburt und Taufe erfahren haben, sondern jene, welche bereitwillig in die Tiefe gegangen sind und begreifen durften, wie Gott überhaupt ist. Manchmal ist Gott ganz anders! In jener Nacht, da Jakob mit dem Herrn ringt, sich an ihn bindet und festkrallt, lässt sich Gott ganz und gar auf ihn ein, was so viel heißt wie, dass Er sich bereitwillig von ihm überwinden lässt! Dieses Geschehen bleibt nicht ohne Konsequenz. Du sollst wissen: Zwar erhältst du den Segen, hast hernach aber Folge zu leisten, was auch immer das für dich persönlich heißen mag. Den Segen erhältst du. Gott erhört dein Gebet. Aber was machst du daraus?

 

Da Jakob nun den mächtigen, starken Gott überwunden hat, muss er auch die Schuld tilgen, die Rechnung bezahlen und erhält die Quittung für seine Sündenlast. Jakob schreitet nun in einem anderen Tempo vorwärts. Er ist gänzlich abhängig von Gott und Seiner Gnade geworden! Eine solche Abhängigkeit will gelernt sein! Das ist Kunststück und Meisterwerk zugleich!

Jakob ist ehrlich und gesteht sich selbst ein: „Ich kann nicht mehr so schnell gehen wie zuvor!“ Jakob wurde verletzlich. Er ist erstaunt darüber, dass er überhaupt noch am Leben ist. Wer einmal Gott von Angesicht zu Angesicht begegnet ist, müsste vermutlich ein Todeskandidat sein; dürfte eigentlich überhaupt nicht weiterleben. Diese Geschichte hätte viel schlimmer enden können.

 

Pnuël wird zur Stätte des Segens, welche sich durch den zu Israel gewordenen Jakob fortsetzt und samt ihm weiterzieht. Israel schreitet langsam und bedächtig voran. Hier werden vielerlei Merkwürdigkeiten herausgestellt: zu oberst der Fakt, dass eine Person stärker sein könne als Gott und des Weiteren, der Wille des allmächtigen Herrn, dass die Person ihn loslassen, missachten und missbilligen solle.

 

Als Mose vom Berg hernieder steigt, ist er gleichfalls nicht mehr dieselbe Person. Er war anders als das übrige Volk. So ergeht es auch Israel. Er ist anders geworden. Mit der neuen Identität, dem neuen Profil, der neuen DNA, vermag er seinem Bruder zu begegnen. Er ist bereitgemacht worden, um seine Probleme zu lösen.

 

Liebe Geschwister, bevor wir von Gott nicht zubereitet worden sind, sind wir nicht imstande „Herr der Lage“ zu sein! Erst durch Seine Zurüstung sind wir befugt, unseren Widersachern, Feinden, Anklägern und Verleumdern aufs Neu zu begegnen. Wir vermögen gleich Mose vor den Pharao zu treten und zu sagen: „So spricht der Herr, der Gott Israels: Lass mein Volk ziehen … !“ (vgl. 2 Mose 5,1)

 

Gott selbst trat Jakob in den Weg, sodass er innehalten und Ihn unter Gewahrsam nehmen musste. Während er mit Ihm ringt, wird er inne, dass etwas Ungewöhnliches geschehen sein musste. Beide kommen nicht mehr voneinander los, können einander nicht mehr widerstehen. Es beginnt eine Tragödie, „ein Spiel auf Leben oder Tod“. Es geht um alles oder nichts. In jener Nacht bekommt Jakob Klarheit über sich und sein Leben. Gott spricht: „Du bist Israel, ein Gotteskämpfer, für den Gott von nun an streitet!“ Jakob kann diesen nächtlichen Kampf nicht mehr verhindern, umgehen oder ausweichen.

 

Er stellt sich wohl oder übel dem Herrn. Es gibt keine Fluchtmöglichkeit mehr für ihn. Was heißt das im übertragenen Sinne? Jakob konnte Esau bisher immer wieder entrinnen und seinen Familienverhältnissen ausweichen. Doch irgendwann kommt auch in deinem Leben der Zeitpunkt, da du Gott nicht mehr weglaufen kannst und ein Entrinnen nicht mehr möglich ist. Sobald du die Situation erfährst, in welcher du Gott nicht mehr auszuweichen vermagst, du die Gemeinde nicht mehr zu wechseln im Stande bist, du weder umziehen, ausziehen noch irgendwelche neuen Entscheidungen zu treffen in der Lage bist, wird dir die Stunde des Segens zuteil. Das ist die Stunde Gottes, der Moment, da du in der Wahrheit verhaftet, eingemauert und verwurzelt bist, dergleichen so, wie es sich bei Jakob des Nachts in Pnuël zutrug.

 

Es kommt der Tag, da du vor dem lebendigen Gott stehst, dir eingestehst, dass alles umsonst ist, es sei denn, du gewinnst! Dann wirst du bekennen: „Herr, wenn Du Dich mir nicht zuneigst, nicht ein Wort zu mir sprichst, mich nicht segnest, mich nicht aufrichtest, mir nicht hilfst, dann will ich auch nicht mehr am Leben bleiben. So geht es mit mir jedenfalls nicht weiter!“

 

Jeder erlebt Gott anders. Jakob hatte schon im Mutterleib Probleme. Er hielt sich an der Ferse seines Bruders fest. Schon als Ungeborener dachte er: „Bleibe zurück, ich komme zuerst!“ Bereits im Mutterschoß war er ein Draufgänger, obwohl er noch gar nicht wissen konnte, worum es eigentlich im Leben geht. Denke darüber nach! Die Reihenfolge, wer der Erste, Zweite oder Letzte ist, spielt überhaupt keine Rolle. Diese Weisheit erlangst du erst nachdem du Gott begegnet bist. Viele wollen ganz vorn in der ersten Reihe sitzen. Doch Gottes Wort der Heiligen Schrift tut das Folgende kund: So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein (Mt 20,16).

 

Bei Gott ist es genau verkehrt herum! Er hat für jeden einen eigenen, ganz besonderen Plan. Der Gott Israels wird vom Herrn gesegnet. Bevor er Esau und seiner Familie begegnet, kreuzen seine Wege diesen des Herrn. Erst ab diesem Moment ist er überhaupt erst ein Segensträger, der berufen ist, anderen Menschen fortlaufend, ohne Falsch, aufrichtigen Herzens dienlich zu sein.

Nachdem Josef nach Ägypten berufen wurde, erkundigte sich der Pharao nach dessen Vater. Jakob stieg vom Wagen und ging geradenwegs auf diese als Gott verehrte Person zu.

Demutsvoll legte er ihm die Hände auf und segnete ihn (1 Mose 47,7-10). Der nach Schafstall übel riechende Beduine segnet den in seiner irdischen Herrlichkeit lebenden Pharao. Nur der Gesegnete vermag eine zu Gott gemachte, verherrlichte Person wie den Pharao, den sogenannten Göttersohn, zu segnen! Er wurde inne: „Der Pharao bedarf ebenso der Gnade Gottes wie jeder andere auch!“ Es ist einerlei. Erst nachdem er Israel geworden war, konnte er diesen Segen aussprechen. Er segnete seine Söhne. Bevor er den Platz seiner Berufung einnehmen konnte, um ein Segen für sein Volk werden zu können, musste er erfahren, dass Gott für ihn stritt!

 

Die Frage ist, haben wir schon mit Gott gerungen und gekämpft? Haben wir uns schon in der Gegenwart Gottes selbst erkannt? Frage dich: „Wer bin ich?“ Wir fragen: „Wer ist Gott?“ oder „Wie heißt Du?“ Aber das ist gleichgültig! Gott sagt dir wie du heißt, wer du bist und was zu tun ansteht, sodass du deiner Sippe daheim etwas mitteilen kannst: „Hört nur, mir ist ein Wassergeist begegnet!“ oder was auch immer das gewesen ist.

 

Jakob richtet an ihn die Frage: Wie heißt Du? Oft wissen wir nicht, wie Gott heißt. Kennst du Seinen Namen? Ich nicht. Wir haben eine große Vielzahl von Namen, z.B. Allah, Gott, Jahwe o.Ä., aber das konkrete Wissen über Seine Wesensart nebst Seiner äußeren Erscheinung kenne ich nur durch Jesus. Er hat uns den Vater offenbart (vgl. Joh 12,45). Nur über Jesus kommen wir zum Vater! Jakob vernimmt die Worte: „Du hast Gott überwunden!“

 

Wir kommen nun zur Heilsgeschichte: Die Menschen gedachten Jesus zu überwinden. Sie schlugen Ihn ans Kreuz! Er starb für ihre Schuld! Die Juden meinten, sie würden dadurch ein großes Werk verrichten, aber Er nahm die Verlorenen an und verwies sie in Sein Reich. Er eröffnete ihnen den Weg und offenbarte den Vater. Wir denken, dass wir Gott begegnen, aber das Gegenteil ist der Fall!

 

Jakob hinkt. Ehemals hatte er sich im Mutterleib an der Ferse seines Zwillingsbruders festgeklammert. Er ringt die ganze Nacht mit Gott. Der Zuspruch des Herrn ist für Jakob sehr wichtig! Wie ein roter Faden laufen sämtliche Umstände auf das Ereignis der inneren und äußeren Verwandlung Jakobs hinaus. Gott streitet nun für ihn! Eine Lebensveränderung hat stattgefunden. Er wandelt nicht mehr in eigener Kraft, sondern ist von der Gewissheit erfüllt, dass Gott Seinen Engeln um Seines Namens willen und um Seiner Belange wegen immer und allezeit befehlen wird.

 

Ich will euch ein ganz praktisches, lebensnahes Beispiel dafür mitteilen. Als ich nach Berlin einreiste, musste ich einen Behördengang tätigen, da ich zuvor telefonisch niemanden erreichen konnte. Auf mein Beten hin, hatte ich von Gott den Auftrag erhalten, persönlich vor Ort zu erscheinen. Folgendes ereignete sich: Nachdem ich an der Tür angeklopft hatte und hereingebeten wurde, trug sich ein gewaltiger Windstoß zu, welcher sämtliche Unterlagen durcheinanderwirbelte, sodass sich meine Akte zu oberst befand. Dadurch stand mein Anliegen sofort einsehbar zur Bearbeitung zur Verfügung, sodass ich die Antwort gleich mit nach Hause nehmen konnte. So arbeitet Gott! Er lässt Seine Engel „wie Winde aufmarschieren“. Gott streitet! Er gibt uns nicht auf! Am Segen Gottes ist alles gelegen! Übernatürliche Ereignisse geschehen!

 

In dem Moment, da Jakob Gott frontal gegenübersteht, nimmt er so viel wahr, lernt und versteht. Der Segen kann weder erschlichen, noch verdient oder erkämpft werden. Er wird von Oben verliehen! Segen ist ein Gnadenakt Gottes! Gesegnet zu leben, heißt, auf übernatürliche Art und Weise von Gott getragen, geführt und geleitet zu sein! Der Gesegnete ist von Gott geborgen, beschützt und bewahrt!

 

Ich frage dich, ob du bereits von einem solchen Wendepunkt, wie ihn Jakob erfuhr, zu berichten vermagst? Wir benötigen dringend derart „Schnittstellen“. Natürlich geht es hernach weiter wie bisher, du hütest deine Schafe, sorgst für deine Familie, tust dieses und jenes, aber all jenes verrichtest du als der Gesegnete des Herrn. Hast du diesen Scheideweg schon erfahren und „den Flusslauf überquert“? Niemand kann das für dich tun! Jakob hatte seine Familie vorausgeschickt. Deine Brüder und Schwestern können das nicht für dich durchleiden. Das ist deine Sache!

Es ist eine Angelegenheit zwischen dir und Gott. Deshalb rate ich dir: ziehe dich zurück! O selige Stunden, da du allein vor Gott stehst, mit Ihm streitest, kämpfst und ringst! Das macht den Unterschied in deinem Leben aus!

 

Jakob erkennt und bekennt: „Was ich jetzt benötige, bist Du allein, mein Herr und Gott. Denn das, was vor mir liegt, erreiche ich nicht allein mit meiner Energie, mit meiner Überzeugung, mit meinem Willen, mit meinem eigenen Bemühen oder positivem Denken. Ich brauche Mut und Kraft, um mich durchzusetzen und zu behaupten. Ich benötige die Hilfe des Allmächtigen! Ich bin von Ihm abhängig!“ Jakob sagt sich: „Gott, ich bin bereit, dass zu werden und zu sein, was Du für mich vorgesehen hast! Segne mich, egal um welchen Preis! Ich erbitte nur eins bei alledem: „Stehe mir bei, Herr, und hilf mir!“

 

Der Segen Gottes ist, Seinen Beistand auf allen Wegen zu erfahren! Du weißt, obwohl du allein bist, bist du doch nicht allein! Der unsichtbare Gott steht dir bei! Den Weg gehst du allein. „Du schwingst dein Schwert“, du setzt dich ein, du musst arbeiten und bei alledem bleibt dir nichts erspart, aber Gott ist dein Vorarbeiter, Vorläufer und Beistand!

 

Wie erhältst du den Segen Gottes? Sei konsequent! Das muss dir „in die Wiege gelegt“ sein! Bekenne: „Ich lasse dich...“, Bruder oder Schwester, wie auch immer, „nicht gehen! Ich halte mich an deiner Ferse fest!“

 

Ich habe etwas Interessantes in meinem Leben erfahren: Der Charakter einer Person bleibt während Lebzeiten stets derselbe. Ich durfte bei zwei meiner Kinder während der Endbindung anwesend sein und beobachten: So wie sie nach der Geburt in Art, Charakter und Temperament waren, sind sie bis heute geblieben. So wie die ersten Minuten nach deiner Wiedergeburt als Christ verlaufen sind, verläuft dein weiteres Leben. Falls bestimmte Lektionen nicht korrekt absolviert worden sind, hat das Auswirkungen auf den weiteren Verlauf deiner Entwicklung.

 

Jakob kam schon als „ein Draufgänger“ zur Welt. Er sprach: „Ich lasse Dich nicht! Es ist mir einerlei, selbst wenn ich unehrlich sein müsste!“ Daraufhin erfuhr er, dass es mittels menschlichem Vermögen nicht funktioniert! Esau erblickte als Erster das Licht der Welt.

 

Der Heilige Geist entfernt sich von einem jeden, der etwas in eigener Kraft oder auf Anraten anderer zu unternehmen versucht. Jakob wird von seiner Mutter ermutigt, seinen blinden Vater zu betrügen. Gott bestimmt, was geschieht. Er schenkt das Wollen sowie das Vollbringen zugleich, wie gemäß dem Wort Gottes der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde und demnach lautet: Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen (Phil 2,13).

 

Ein starker Wille war Jakob von Anfang an eigen. Im Leben der Menschen läuft das Meiste zunächst verkehrt, weil viele meinen, sie könnten alles aus eigener Kraft heraus unternehmen, aber das ist nicht der Weg des Herrn, wie gemäß dem Wort Gottes der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde und folglich lautet: Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der Herr nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst (Ps 127,1). Jakob wird inne: „Wenn Gott mir nicht hilft, bin ich verloren!“ Jakob ringt um den Schutz und um den Segen Gottes! Solches gelingt erst in der dritten Lebensphase. Während der ersten Etappe ist der Mensch selbst bemüht herauszufinden, wer er ist, was er weiß und vermag. Erst nachdem dieser Lebensabschnitt vollendet wurde, ist es möglich, die Gnade Gottes zu erfahren.

 

Jakobs Haltung und Gesinnung ist ganz erstaunlich. Er proklamiert: „Ich lass Dich nicht, mein Gott!“ Wir singen das Lobpreislied: „Ich brauch' Dich, ja ich brauch' Dich! Jesus, ja ich brauch' Dich! Ich muss Dich immer haben, Herr, segne mich!“

 

Esau und Jakob umarmen sich und weinen vor Glück. Welch eine Wiedersehensfreude! Gott hat in Seiner vorlaufenden Gnade die Herzen vortrefflich zubereitet. Als der Gesegnete Gottes ist Jakob mitnichten mehr auf seinen eigenen Vorteilen bedacht, wie in früheren Zeiten, da er andere betrug und um sein Recht brachte. Trotz seiner Nachteile ist der Segensträger dennoch erfolgreich!

Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott hat alles wieder gut gemacht“ (vgl. 1 Mose 50,20) teilte Josef seinen Brüdern, die ihn als Sklaven nach Ägypten verkauft hatten, mit. Durch den Segen, den er erfuhr, konnte seine ganze Sippe der Hungersnot entkommen.

 

Vielleicht beschäftigt dich die Frage, wie du im Herrn stark wirst. Die Antwort lautet folgendermaßen: Du wirst stark in Gott, wenn niemand mehr übrig bleibt, du ganz auf dich selbst gestellt und vollkommen auf den Herrn fixiert bist.

 

Es war ganz und gar nicht Jakobs Wesensart, zurückgezogen und allein mit Gott zu leben. Er besaß eine „Macher-Mentalität“. Doch er erfuhr Gottes Beistand sowie Sein Reden: „Ich helfe dir! Ich stehe dir zur Seite! Ich bin mit dir!“ Jakob wurde am Ufer des Sees vom Herrn begnadigt. Gott korrigierte ihn samt seiner Fehler und stellte ihn restlos wieder her. Die Sonne konnte im Leben Jakobs wieder scheinen. Halleluja! Endlich geht es weiter … auch mit dir!

 

Jakob kannte Pnuël schon von seiner ersten Gottesbegegnung her, da er die Verheißung des Herrn empfing, er würde abermals an diesen Ort gelangen. Oftmals hat der Segen des Herrn etwas mit einer Vorausschau zu tun, die viele Jahre zuvor empfangen wurde. Jakob verspricht dem Herrn das Folgende: „Wenn ich abermals an diese Stätte gelange, gebe ich Dir den Zehnten und baue Dir ein Betel.“ Damals überquerte er den Fluss mit nur zwei Bündeln Habe, nun gehören zwei gewaltige Heere zu seinem Besitztum. Reich beschenkt und begnadigt zieht er heimwärts.

 

Als der großer Segen werden nicht etwa Vermögen, Viehherden, große Sippen samt Kinderschar bezeichnet, sondern die Begegnung mit Gott und die damit einhergehende Wiederherstellung. Jeder, der in Pnuël ankommt, wird gewahr, dass er auf heiligem Territorium steht. Nicht selten finden mehrere Gottesbegegnungen nacheinander an ein und demselben Ort statt, wodurch dem unaufhörlichen Ringen mit Gott Ausdruck verliehen wird. Hier denke ich vor allem an Abraham. Gott ist bereit, ihn samt seiner Nachkommenschaft zu segnen, doch plötzlich wird ihm kundgetan, dass er dem Herrn seinen Sohn Isaak zum Opfer darreichen solle.

 

Wir sind gesegnet mit allerlei Segnungen an himmlischen Plätzen, wie gemäß dem Wort Gottes der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde und folglich lautet: Gelobet sei Gott und der Vater unsers HERRN Jesu Christi, der uns gesegnet hat mit allerlei geistlichem Segen in himmlischen Gütern durch Christum (Eph 1,3). Der Segen Gottes ist viel umfangreicher und mächtiger anzusehen als nur finanziell, gesundheitlich oder familiär! Gott hält eine Vielzahl von Segnungen für uns bereit! Alles, was Gott bewirkt, ist ein Segen und dient dir, von Gott aus gesehen, zum Besten! Die ganze Brennnessel samt ihrer Wurzel, dem Stängel und der Blätter wirkt heilsam, obwohl sie nur Unkraut ist. Gott benützt das Unmöglichste, um dich hernach zu segnen.

 

Es gibt wunderbare Segnungen irdischer wie auch himmlischer Art, sowohl für die Gegenwart als auch für die Zukunft, und für das ewige Leben noch dazu! Dir geht es immer so, wie es deiner Seele geht. Nachdem du frühmorgens vom Herrn gesegnet wurdest, bist du in der Lage, alles zu verkraften. Du proklamierst: „Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat! Lasset uns freuen und fröhlich sein!“ Die geistliche Speise ist die wichtigste Tagesration. Alle Segnungen, Seine Fülle geht vom Thron des Allmächtigen aus. Bei ihm ist alles ewig, herrlich und unbegrenzt. Immer wieder lässt Gott in der Heiligen Schrift verlauten, dass ein Segen um Davids-, Abrahams bzw. Jakobs willen geschehen war. Gott segnet unsere Taten.

 

Betrachten wir die Segnungen etwas ausführlicher, gelingt es uns immer mehr, die Ereignisse, die im Voraus stattfanden, zu erkennen. Die Davids-Linie kann, ausgenommen der Stamm Juda, genauestens eingesehen und studiert werden. Der Wortstamm „Segen“ kommt im Brief an die Epheser im Kapitel 1 Vers 3 exakt dreimal vor und wird sogar als ein Kreislauf dargestellt: Wir begegnen Gott, Er begegnet uns und wir begegnen erneut dem Herrn usw.

 

Die englische Bevölkerung begrüßt sich mit: „Der Name des Herrn sei gesegnet!“ Viele Deutsche haben damit Probleme. Sie denken, es müsse genau andersherum vonstatten gehen. Gott segnet und beruft uns. Aber so funktioniert das nicht! Gottes Segen geht dir voraus. Wie holst du ihn ein?

Ganz einfach: lobe und Preise den Herrn! Denke nicht, erst nachdem du von Ihm gesegnet wurdest, vermagst du Ihm den Segen zurück zu verleihen. Segne du zuerst, indem du proklamierst: „Der Name des Herrn sei gesegnet!“ Du bist bereits ein Eigentum des Herrn! Segne den Herrn! Stelle Gott von Herzen anheim, was Ihm allein gebührt! Kinder des höchsten Herrn und Gottes geben liebend gern zurück, was Er für sie getan hat. Das ereignet sich durch sämtliche Segenswünsche, Anbetungslieder, Proklamationen und Danksagungen für den Vater, der im Himmel wohnt. Wir danken Gott mit den Worten: „Großer Gott, wir loben Dich! Maranatha, unser Herr kommt! Herr, Du hast es vollbracht! Herr, Du bist wunderbar, einzigartig und groß! Herr, Du schenktest das Wollen und das Vollbringen!“ So wird dir Gottes Segen zuteil, der in welcher Form auch immer verarbeitet werden muss. Bete: „Herr, nimm Du alles in Deine Hand! Du allein bist würdig, heilig und vollkommen!“ Wir stellen dem Herrn den Segen anheim.

 

Segnen ist das Gegenteil von Fluchen. Ein auferlegter Fluch entsteht durch böse Gedanken, die ausgesprochen werden. Jemand wünscht dir Elend, Krankheit und Tod. Beim Fluch wird gehasst, verachtet und ignoriert. Durch Worte des Segens tritt das Gute in Kraft. Du sprichst wohllautende, liebliche und verheißungsvolle Worte aus. Im Philipperbrief finden wir des Öfteren das Wort „wunderbar“. Du wirst gewahr: „Herr, Du hast mir alles gegeben. Alles, was ich habe und bin, ist einzig und allein von Dir! Nichts hab ich zu bringen, alles, Herr, bist Du!“

 

Empfangen wir Gottes Segen, erhalten wir nicht nur ein kurzfristiges Glück, sondern ein für alle Zeiten bis in alle Ewigkeiten anhaltendes. Halleluja! Uns gehört das Schönste für immer! Aus Gottes Perspektive gesehen, wirst du gewahr, dass sämtliche Segnungen für dich sind und verkündigst: „Gott bereitet mir einen Tisch im Angesicht der Feinde!“ Auch wenn momentan vielleicht alles verdreht aussieht, sei gewiss, dass alles gut werden wird! Der Herr wendet dein Geschick! Alles von Gottes Hand Fließende ist gesegnet und wird dir zum Segen dargereicht, unabhängig davon, ob es dir wohl bekommt oder nicht.

 

Die Schule Gottes bzw. die Bibel- oder Erziehungsschule ist der für die Außenwelt verabreichte Segen. Wenn du unter den deinen im Kreise deiner Familie verweilst, begegnest du „deinem Bruder oder deiner Schwester Esau“, den Schwierigkeiten, Krankheiten, Nöten und dergleichen mehr. Der Segen Gottes ist ein Segen, selbst dann, wenn er dir nicht gefällt (siehe Jes 55,8).

 

Hast du erst einmal dieses Prinzip verstanden, ist dir ein Licht aufgegangen. Der Segen Gottes ist unverständig, unerklärlich und unfassbar. Anfangs ist die Segnung Gottes nicht gerade angenehm. Gott spricht die Worte: „Gehe hin in Frieden! Der Herr sei mit dir!“ und hernach läuft alles verkehrt herum. Wenn Gott dir den Segen zuspricht, wird zunächst einmal alles siebenmal schlimmer als zuvor. Der Grund dafür ist, dass der Teufel alle Register zieht, nach der Devise: „Jetzt zeige ich's ihm!“ Er versucht die ganze Hölle mobil zu machen. Aber ich habe ein tröstendes Wort des Herrn für dich, das gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift lautet wie folgt: Die Pforten der Hölle werden meine Sache, mein Werk, meine Gemeinde nicht überwältigen (vgl. Mt 16,18). Preis dem Herrn! … Aber es geschieht dennoch.

 

Falls du Gottes Segen empfangen hast und hernach alles sanft, leicht und wunderbar vonstattenging, solltest du dich fragen, ob der dir zuteil gewordene Zuspruch wirklich vom allmächtigen Herrn war. Im Laufe meines Dienstes bin ich diesbezüglich sehr kritisch geworden. Immer nachdem ich eine gesegnete Tätigkeit verrichtete, geriet hernach alles außer Rand und Band. Mir wurde eine Notsituation nach der anderen zuteil. Ein Autounfall, eine Plage, Sorgen, Nöte, Folter und Qual trugen sich zu, doch bei alledem vertraute ich Gott und wusste, dass Er letztendlich alles recht machen wird. Folgenden Grundsatz will ich bei dieser Gelegenheit weitergeben: Je größer die Schwierigkeiten, desto größer die Herrlichkeiten. Das ist meine Erfahrung. Deshalb fürchte ich mich nicht.

 

Ich möchte euch eine kleine Episode aus meinem Leben mitteilen: Als ich gerade auf dem Weg zu einer Zeltmission nahe Heilbronn war, sah ich im Rückspiegel, dass der Fahrer hinter mir kurz vor der Ampel auf mich zufuhr ohne seine Bremse zu betätigen. Folglich rollte er auf, wodurch mein Fahrzeug restlos demoliert wurde. Ich betete zu Gott: „Herr, sieh doch, ich beabsichtige, Dir während einer Evangelisation in allergrößter Liebe und Treue zu dienen, und nun ist die Hölle los.

Bitte erkläre mir, was ich tun soll!“ Hernach stellte ich das total ramponierte Fahrzeug auf einem Parkplatz ab, fuhr zur nächstliegendsten Werkstatt, nahm mir einen Mietwagen und fuhr geradewegs zum Dienst.

 

Dadurch, dass wir nicht kapitulieren, sobald Schwierigkeiten auftreten, überwinden wir Gott! Lasst uns einfach im Glauben weitergehen! Es wurde eine grandiose Evangelisation! Viele Personen haben zum Herrn gefunden! Der Teufel wollte sie verhindern, „den Brunnen verstopfen“, so, wie es Isaak widerfuhr. Doch lasst uns im Glauben weitergehen! Gott gibt Satan Seine Zulassung. Der Allmächtige gestattet, dass wir mitunter drangsaliert werden, aber die an den Herrn Gläubigen wenden sich Ihm im Gebet zu und empfangen einen Ausweg. Während der gesamten Evangelisation durfte ich mit einem Mercedes Benz fahren. Alle Anwesenden müssen geglaubt haben, dass ich ein Wohlhabender sei. Das ist eine Tatsache, ein Fakt! Glaube lässt Taten folgen.

 

Niemandem wird es jemals gelingen, den Segen des Herrn zu blockieren, so Du sicher, unerschütterlich und felsenfest mit Jesus verbunden bist! Begehe nicht den Fehler, dem Teufel Recht zu geben und zu sagen: „Ja, es ist wirklich wahr, man wird so oft vom Teufel angegriffen; es passiert fortwährend Furchterregendes und Erschütterndes!“ Versündige dich nicht! Gib nicht auf! Weitermachen lautet die Devise! Preise Gott und danke Ihm allezeit für alles!

 

Als Gesegnete des Herrn sind wir in der Lage, auch mit Schwierigkeiten, Nöten, Ängsten, Mangel oder allerlei Komplexen leben zu können, gleich Jakob, der ein Gebrechen hatte. Der Gesegnete geht fortwährend vorwärts! Er weiß, dass Gott mit ihm ist. Mag sein, dass er sich manchmal nicht wohl fühlt, „weil Gott ihn Wege führt, wo keine Wege sind“, aber dennoch schreitet er im Glauben voran! Er proklamiert: „Ich bin nicht stark, mir fehlen die Mittel, aber mein Herr und Gott steht mir bei!“. Er richtet sich nach dem Wort Gottes aus, dass an Paulus erging und gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift wie folgt lautet: Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig (2 Kor 12,9).

 

Gott will dich segnen! Lerne, Gottes Segnungen zu empfangen, indem du hartnäckig wirst und wie Jakob sagst: „Mein Herr und Gott, ich lass Dich nicht, ich lass Dich nicht, Du segnest mich denn!“

Bekenne wie er: „Herr, ich bin geboren, um gesegnet zu werden. Deshalb habe ich fortwährend den Segen gesucht; wollte Wohlergehen, Freude und Zufriedenheit erfahren und habe dabei so vieles falsch gemacht! Ich habe es auf menschliche Art und Weise versucht, nahm Hilfe von anders Gesinnten in Anspruch, doch beides hat nicht funktioniert. Aber nun verlasse ich mich ohne Wenn und Aber ganz und gar auf Dich, mein Herr und Gott! Das gelobe ich. Amen.“

 

Erst wenn wir zubereitet worden sind die Segnung Gottes würdig anzunehmen, kann der Herr sie auf uns nebst Haus und Nachkommenschaft fließen lassen. Es geschieht auf Gottes Art und Weise, nach Seiner Methode! „Im Fleisch“ beginnen wir das Dasein zu fristen, doch „im Geist“ beenden wir das Werk Gottes im Einklang mit unserem Schöpfer! Gib nicht auf!

 

Wie funktioniert also der verheißene Segen des Herrn, der da lautet: „Ihr seid gesegnet mit allerlei geistlichen und himmlischen Segnungen.“ ? Du kommst nicht umhin den Grundstein zu legen sowie einen Plan zu entwerfen, z.B. ein Haus zu bauen, einen Garten anzulegen, ein Ziel anzustreben usw., aber der Herr fährt damit fort, eine Kurskorrektur vorzunehmen und den aus Unkenntnis von dir verursachten Schaden zu beheben, ähnlich, wie es sich im Leben von Jakob und dessen Bruder Esau zutrug. Er weist dir den Weg in Sein himmlisches Reich, zum ewigen Thron Gottes, dorthin, wo es weder Trübsal und Leid noch Bedrängnis gibt und wo du vom „Strom der Gnade“ getragen bist. Jakob wurde zu Israel, zu einem Gottesstreiter und Gesalbten des Herrn!

 

Gebet:

 

Halleluja! Vater, ich danke Dir, dass Du an den Herzen Deiner Kinder arbeitest. Wen Du einmal gesegnet hast, der ist gesegnet. Diesen Segen vermag niemand aufzuhalten! Halleluja, Halleluja, Herr! Du wirkst an jedem! Selbst dann, wenn wir „im Fleisch“ beginnen und „im Fleisch fortfahren, wirst Du, gnädiger Herr und Gott, uns nicht verlassen noch versäumen, allezeit bei uns sein und uns hilfreich zur Seite stehen. Herr, Du siehst die Treue, Liebe und Hingabe Deiner Kinderschar. Mit Deiner Hilfe werden wir erreichen, dass Dein Werk im Geist vollendet wird, wir an himmlische Gefilde gelangen und uns sämtliche Segnungen zuteil werden, die Du uns zugesprochen hast. Du sollst gesegnet werden! Herr, ich danke Dir, dass wir an Jakob erkennen durften, wie Du es vermochtest, an ihm zu arbeiten, um ihn für den Dienst im Hause des Herrn zuzubereiten. Genau so arbeitest Du an einem jeden von uns, Herr, und ich danke Dir dafür von ganzem Herzen! Amen