Was Jesus die Menschen fragt – Predigt vom 24.2.2019

 

 

 

Wir betrachten heute das Thema: 'Was Jesus die Menschen fragt'. Jesus stellte den Menschen, die Ihn aufsuchten, Fragen. Er fragte sie immer wieder das Folgende: „Willst du mir nachfolgen?“ Die Betonung liegt auf den Worten „Willst du … ?“ „Willst du dein Kreuz auf dich nehmen?“ usw. Einige dieser Fragen sind in der Bibel notiert. Zu Beginn der Heiligen Schrift ruft Gott die Menschen: „Adam, wo bist du?“ (Siehe 1 Mose 3,9) Wenn wir gläubig werden und damit beginnen Gott zu suchen, tauchen viele Fragen, vor allem aus unserem Unterbewusstsein, auf. Wir fragen aus der Tiefe unseres Herzens: „Warum? Weshalb? Wieso?“ Das sind die Fragen der Seele! Gott, der Schöpfer, legte alle diese Fragen in unser Leben hinein! Alle diese Fragen nach dem Ursprung der Schöpfung sind in uns! Es sind die uralten Fragen der Menschheit: „Woher komme ich?“ und „Wohin gehe ich?“, sowie gleichfalls: „Adam, wo bist du?“ bzw. „Was ist mit dir geschehen?“

 

 

 

Wenn wir den Herrn suchen, finden wir zunächst einmal zu uns selbst, denn der Herr ist der in uns wohnende, da seiende Gott durch Jesus Christus und den Heiligen Geist. Als ich Christ wurde, sann ich über das, was ich bisher erreicht hatte nach und stellte mir die Frage: „Soll das wirklich alles gewesen sein?“ Diese Frage hatte mich tief in meinem Herzen bewegt. Das, was ich bisher erlebt und verwirklicht hatte, sollte das wirklich schon alles gewesen sein? Was ich je erlebt habe, war das tatsächlich alles? Was ich bisher gesehen habe, war das wirklich alles? Diese Fragen an den Herrn kommen nicht nur von mir selbst, sondern aus meinem Herzen. Ich wollte genau die Wahrheit wissen und die Wirklichkeit erfahren! „Ist das wirklich alles?“ Es ist bei weitem noch nicht alles gewesen; ich bin immer noch auf der Suche. Wir sind alle miteinander Gottsucher. Der Herr ist unser Schöpfer und wir sind Seine Geschöpfe. Die Frage nach dem Sinn des Lebens kommt vom Herrn. Der Mensch hat sich von Gott entfremdet und entfernt, aber der Herr geht uns nach und sucht uns. Diese Frage tritt immer wieder aus unserem Inneren hervor.

 

 

 

Die nächste Frage, welche der Mensch sich stellt ist die Folgende: „Wer und was bin ich?“ Es ist die Identitätsfrage, die nunmehr lautet: „Woher komme ich und wohin gehe ich?“ Diese Fragen bewegen uns, solange wir leben. Diese Fragen muss unser Herz beantworten, wodurch wir das Zeugnis des Heiligen Geistes empfangen. Das ist es, was wir erleben und erfahren. Dieses Zeugnis stellt sich erst ein nachdem wir die Prüfung bestanden haben. Dann ist man überzeugt worden. Man hat 'eine Note erhalten' und weiß hundertprozentig genau, dass es sich so verhält. Staunend sagen wir: „Ja, so ist es!“ Diese inneren Antworten haben dann direkte Auswirkungen auf unser Leben. Das hat Konsequenzen. Der Herr spricht immer wieder, dass es sich so verhält. Du sagst es! Das, was dein Inneres dir sagt, ist wahr und richtungsweisend! Gemeint ist nicht das, was die Menschen dir mitteilen, sondern das, was du dir selbst sagst. Nicht das, was dir die Kirche oder Gesellschaft mitteilt, sondern das, was du sagst, ist die Wahrheit.

 

 

 

Das Wort des Herrn, welches gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde und nachfolgend niedergeschrieben steht, lautet: Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende (Pred 3,11). Der Herr hat die Ewigkeit - also sich selbst - in unser Herz hineingelegt! Wir haben die ewigen Antworten in uns! Die Frage nach Gott wurde uns vom Herrn anheimgestellt: „Herr, wo bist Du?“ und „Herr, wo warst Du als ich Dich gebraucht hätte?“ und vieles mehr. Wer Jesus findet, erhält seine Identität wieder.

 

 

 

Augustinus schrieb in seinem Buch 'Bekenntnisse' das Folgende: „Zu Dir hin, Herr, hast Du uns erschaffen, und unruhig ist unser Herz solange, bis es Ruhe in Dir gefunden hat.“ Wenn der Herr lange schweigt, dann will Er mit uns reden! Und es ist höchste Zeit! Der Herr hat uns etwas mitzuteilen! So verhält es sich immer! Bevor der Herr zu uns spricht, fragt Er uns. Das Herz fragt: „Warum bin ich so unruhig?“ „Warum bin ich so nervös?“ „Warum bin ich so fassungslos?“ „Warum?“ Der Herr hat uns zur Freiheit angelegt. Er zwingt sich uns nicht auf, sondern fragt uns liebevoll, geduldig und sanft. Es steht geschrieben: Jesus ist sanftmütig und von Herzen demütig. (Siehe Mt 11,29) Nur dann, wenn wir die Fragen beantworten, haben wir uns bekehrt. Dann haben wir uns dem Herrn zugewandt.

 

 

 

So spricht der Herr: Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich's meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege (Ps 139,23f.). König David betet hier in den Psalmen: „Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz und stelle mich auf den rechten Weg!“ Wenn der Herr unser Herz erforscht, so stellen wir die Fragen, die Er uns stellt. Nicht wir stellen Ihm diese Fragen, sondern es verhält sich folgendermaßen: Er ist Gott und Er ist Herr und Er fragt uns und wir antworten. Diese Antworten wurden von Gott in unser Herz hineingelegt. Der Herr will, dass wir selbst die Antwort finden. So wie es sich im Management zuträgt: Ein Problem wird angesprochen und während wir uns darüber austauschen wird uns bewusst, dass wir die Lösung diese Problems bereits empfangen haben und es nunmehr von uns selbst gelöst worden ist. Das ist die beste Methode mit einem maximalen Lernerfolg. Wir entscheiden mit! Der Herr will, dass wir selbst auf die Ursache kommen und erfahren, worum es geht.

 

 

 

In jeder Frage, ihr Lieben, ist auch eine Lösung enthalten! Der Herr will, dass wir selbst darauf kommen! Er will, dass die Antwort die eigene ist bzw., dass die Lösung meine Lösung ist oder, dass die Hilfe, meine Hilfe ist, dass der Weg, welchen ich beschreite, mein Weg ist, dass die Erkenntnis meine eigene ist: „Ich habe es entdeckt!“, obwohl der Weg 'der Weg des Herrn' ist. Aber es ist durch Sein Monogramm in mein Herz hineingeschrieben!

 

 

 

Der Herr hat dir, mir und uns allen Sein Leben gegeben. Wir sollen dieses Leben ausleben und tun, was der Herr will. Es muss unsere eigene Entdeckung und unsere eigene Erfahrung werden, auch wenn wir vieles dabei nicht verstehen. Deshalb müssen wir uns entscheiden, was 'die Mitte unseres Lebens' sein möchte. Wer die falsche Mitte wählt, verliert sich selbst! Eine solche Person wird egozentrisch; sie ist überspannt und übertreibt.

 

 

 

Unser Leben ist auf den Herrn angelegt. Wer selbstsüchtig lebt, verirrt sich, verliert sein Leben und entwickelt sich gegenteilig. So spricht der Herr: Da sprach er zu allen: Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach (Lk 9,23).Wer mir nachfolgen will“, spricht der Herr, „der verleugne sich selbst!“ Ganz einfach! Ich wiederhole: „Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst!“ Wer sein Leben verliert, der gewinnt es. (Vgl. Mt.16,25)

 

 

 

Wenn du den Herrn erfahren möchtest, musst du genau das Gegenteil von dem tun, was du beabsichtigst. D.h., 'über das Kreuz' die Dinge betrachten und gegenteilig handeln. Das, was dir dein Verstand sagt, was Gesellschaft und Massenmedien lehren, all jenes, was bei den Massen attraktiv ist, das musst du gegenteilig bzw. 'über das Kreuz' betrachten. Den Willen des Herrn erkennst du nur, wenn du beginnst das Gegenteil zu verwirklichen. Das, was oben ist, ist bei dem Herrn unten und was unten ist, das ist bei dem Herrn oben.

 

 

 

Du vermagst dich nur zu verwirklichen und zu profilieren, wenn du deine Bestimmung verstanden und erreicht hast. Unsere Bestimmung erreichen wir durch Demut und nicht durch Hochmut und Stolz! Der Herr verleiht dem Demütigen Seine Gnade und nicht den gesetzestreuen Pharisäern bzw. den sogenannten Gutmenschen. Ein dem Herrn gefälliger Lebenswandel entsteht durch den Heiligen Geist und durch Jesus. Die Jesus-Nachfolge ist, wenn wir das sind, was Jesus ist, wenn wir dort sind, wo Jesus ist und wenn wir das tun, was Jesus tun würde. Dann wird unser Leben vom Herrn geprägt! D.h., genau das Gegenteil von dem zu denken, umzusetzen und zu tun, was die Menschen draußen in der Welt zu denken, umzusetzen und zu tun pflegen. Viele Christen sind nur Namenschristen. Sie sind nicht vom Herrn geprägt; weder von Ihm geführt noch gelenkt noch geleitet! Ihnen fehlt die Praxis, sprich, das praktische Ausleben der Nachfolge des Herrn. Es gibt ein siegreiches Leben nur in strikter Abhängigkeit von Gott. Wenn wir mit Jesus verbunden sind, sind wir imstande siegreich und erfolgreich zu leben und zu sein. Wir müssen unabhängig von anderen Personen und deren Denken und Wollen werden und ganz von selbst darauf stoßen, was der Wille des Herrn für unser Leben ist. Selbst wenn jenes, was du willst, vom Herrn ist, wirst du früher oder später Folgendes erfahren: „Ja, das ist die Wahrheit.“ Du erhältst das Zeugnis des Heiligen Geistes sowie die Zusage des Herrn.

 

 

 

Wer dem Herrn nachfolgen will, so steht geschrieben, der verleugne sich selbst. Was ist damit gemeint? Eine solche Person nimmt sich selbst nicht wichtig, sie schaut nicht auf sich selbst, achtet nicht auf ihre fleischlichen Gelüste, ihr Kapital, ihre Fähigkeiten, Begabungen und Vermögen, sondern trachtet darnach, Jesus gleich zu sein und nicht der Gesellschaft, dem System, seiner Umgebung o.Ä. Frage dich immer: „Was würde Jesus tun?“ Das ist eine große Frage. Es ist die Frage, welche das ganze Christenleben beinhaltet: „Was würde Jesus tun?“ Was würde Jesus tun, wenn Er beleidigt werden würde? Was würde Jesus tun, wenn Er übersehen werden würde? Was würde Jesus tun, wenn Er ignoriert werden würde? Was würde Jesus tun, wenn Er benachteiligt, verlassen, verkannt, verstoßen werden würde? Was würde Jesus tun, wenn Er nicht geliebt sondern gehasst werden würde? Was würde Jesus tun? Denke darüber nach! Die Antwort ist in dir! Deine Antwort lautet: „So würde sich Jesus verhalten!“ Es zeigt sich ganz schnell, ob du 'im Herrn' bist oder nicht, ob Jesus dir genug ist oder nicht, ob du dir an der Gnade Gottes genügen lässt oder nicht. Du spiegelst wider, ob du von der Gnade der Menschen abhängig bist und darauf hoffst, ob du ihre Anerkennung und ihr Lob benötigst oder ob du ohne der Ehre und Anerkennung der Menschen zu leben vermagst.

 

 

 

Wir sind Kinder Gottes, weil der Herr uns liebt. Selbst dann, wenn wir nichts vermögen und nichts sind, sind wir dennoch Seine geliebten Kinder. Wir sind wie die Ziersträucher. D.h., wir müssen nicht unbedingt ein Obstbaum, ein Olivenbaum oder eine Zeder sein. Nein! Es genügt, wenn ich ein Ziersträuchlein bin. Der wahre Wert einer Person ist allein von Jesus abhängig! Wozu sind wir da? Für wen? Weshalb?

 

 

 

Der Glaube hängt nicht von unseren Leistungen ab!, sondern davon, was wir dem Herrn erlauben in uns zu tun! Das ist so wichtig! Seine Werke und Seine Taten in uns geben uns unseren „Wert“, adeln und qualifizieren uns. Um unserem Leben einen Wert zu geben, genügt es, uns Ihm zu öffnen und hinzugeben. Die Heiligen sind keineswegs vollkommene Menschen. Sie begehen Fehler. Wir nennen sie heilige Personen, weil sie für den Herrn leben. Genauso ist es auch. Heilige gehören dem Herrn! Sie haben mit der Welt, der Gesellschaft und dem System nichts gemeinsam. Heilige leben aus der Gnade und der Vergebung heraus. Sie leben für das, was sie für den Herrn tun. Das ist ihr Lebensinhalt und bestimmt ihren Wert.

 

 

 

Die Frage, welche Jesus stellte, werde auch ich von diesem Platze aus einfach aus den Evangelien in den Raum befördern. Das Wort des Herrn, welches gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde und nachfolgend verzeichnet ist, lautet: Als Jesus ihn liegen sah und vernahm, dass er schon so lange krank war, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden? (Joh 5,6) Der Herr Jesus fragt: „Willst du gesund werden?“ Eine ganz außergewöhnliche Frage. Diese Person liegt schon achtunddreißig Jahre in der Badeanstalt und wartet auf Hilfe und Heilung. Sie hat keinen einzigen Menschen! Sobald sich das Wasser in Bewegung setzt, springt ein anderer vor ihr hinein. Diese kranke Person ist immer die Letzte, diese, welche 'zu spät am Wasser' ist. Immer wurde sie hintenan gestellt. „Willst du gesund werden?“, fragt der Herr. Was für eine Frage; natürlich will diese Person gesund werden. In Wirklichkeit stellt Jesus folgende Frage: „Traust du mir zu, dass ich dich heilen kann?“ Seit achtunddreißig Jahren lebt diese Person von der Hoffnung. Aber es klappt nicht. So fragt auch uns der Herr: „Möchtest du eine Arbeitsstelle finden?“ oder „Willst du gesund werden?“ und: „Traust du mir zu, dass ich das erreiche?“ „Möchtest du deine inneren Wunden heilen, deine Angstzustände oder deine Traurigkeit beseitigen?“ Was für eine Frage! Eine seltsame Frage eigentlich, denn: „das weiß jeder, dass ich das haben möchte!“ Die Frage lautet: „Willst du gesund werden?“ Jesus überfordert niemanden. Er legt nicht einfach die Hände auf und beginnt zu beten. Nein. Er fragt zuvor: „Darf ich für dich beten? Darf ich dir helfen? Darf ich dir beistehen? Erlaubst du mir das?“ Dieser, welcher fragt, ist auch jener, der das möglich machen kann; der, welcher Bescheid weiß.

 

 

 

Können und wollen wir überhaupt unserem Problem ins Angesicht schauen? Dann sollten wir zunächst einmal auf Jesus blicken, denn Er sagt uns, was geschehen muss. Trauen wir Ihm etwas zu?

 

 

 

Eine weitere Frage: Es steht geschrieben: Er sprach zu ihnen: Wer sagt denn ihr, dass ich sei? (Mt 16,15) „Für wen halten mich die Leute?“, fragt Jesus Seine Jünger. Eben diese Frage gilt auch ganz besonders heute der gesamten Christenheit. Jesus hatte soeben erfahren, wie sich Seine Zeitgenossen über Reinkarnation unterhalten hatten. Sie besprachen sich und dachten, dass Jesus der erneut erschienene Johannes der Täufer oder gar der Prophet Elia sei. Das ist auch in der Heiligen Schrift verzeichnet: Der Messias wird wiederkehren, aber zuvor der Prophet Elia. Seine Jünger vermuteten, dass Er einer der Propheten sei oder gar Jeremia.

 

 

 

Jesus ist traurig. Er spricht die folgenden Worte aus: „Ihr Menschen, meine Jünger, ihr Apostel, meine Auserwählten! Habt ihr nicht begriffen, wer ich wirklich bin? Ich bin der Sohn Gottes, vom Vater gesandt.“ Er fragt Seine Jünger das Folgende: „Für wen haltet ihr mich?“ Und so steht geschrieben: Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn! (Mt 16,16) Der voreilige Petrus spricht ungestüm die folgenden Worte aus: „Du bist Christus - der verheißene Retter - der Sohn des lebendigen Gottes!“ Er hatte es verstanden, weil er Jesus erlebte und erfuhr. Er durfte mitverfolgen wie der Herr Jesus Wunder bewirkte und, dass Er alle Macht in Händen hielt. Er sah, dass er selbst mit Jesus auf dem Wasser gehen konnte und vieles andere mehr.

 

 

 

Und hier ist die Frage, welche ich dir stelle: „Kennst du Jesus? Weißt du, wer Er ist?“ Und: „Wer ist Jesus für dich?“

 

 

 

Außerdem stellt uns der Herr Jesus eine weitere Frage, denn viele der Jünger hatten Jesus damals verlassen. Es steht geschrieben: Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen? (Joh 6,67). Solches trug sich zu, da Jesus resolut verkündigte: „Verkaufe alles, was du hast und gib's den Armen!“ (Vgl. Mk 10,21) Das teilte Er dem reichen Jüngling mit. Daraufhin sagten die Jünger: „Wer vermag überhaupt noch selig zu werden?“ und: „Wer vermag überhaupt noch gerettet zu werden?“ und vor allem: „Was haben wir davon?“ Jesu war radikal! Er heuchelte nicht! Er hatte erklärt, was ein echtes Leben ist: das Leben mit dem Herrn!, und auch, was es bedeutet, mit dem Herrn in Eintracht und Harmonie zu leben! Bei den Menschen ist es unmöglich, doch bei dem Herrn ist alles möglich! Das war jenen, welche nur Wunder, Zeichen und Befriedigung suchten, auf einmal zu viel. Vielen verlangt es gar nicht nach dem Herrn, sondern sie begehren vor allem Seine Segnungen. Es blieben nur noch die zwölf Apostel übrig! Und eben diese befragte nun der Herr: „Wollt ihr etwa auch von mir lassen?“ Für sie war Jesus nicht viel mehr als ein Wunderwirker, ein Heiler oder ein Befreier. Sie wollten sich nicht mit Jesus einlassen!

 

 

 

An Jesus scheiden sich die Geister. Man ist entweder für oder gegen Ihn. Wir leben 'im Tal der Entscheidungen', sind entweder für oder gegen den Herrn. „Wollt ihr mich auch verlassen?“, ist die Frage des Herrn. Es folgt abermals eine direkte Antwort. Und wie konnte es anders sein? Unser lieber Bruder Petrus bekundet, was nunmehr geschrieben steht: Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes (Joh 6,68). Er redete Worte wie diese hier: „Zu wem sollen wir gehen? Deine Worte bringen ewiges Leben! Wir glauben ganz sicher, dass Du der von Gott Gesandte bist! Dieser ist uns begegnet!“ Nach Seiner Auferstehung spricht der Heiland sehr liebevoll mit Petrus und fragt ihn, obgleich er den Herrn verleumdet hatte, obgleich er versagt hatte und obgleich er die Prüfung nicht bestanden hatte, ob er Ihn lieb habe, siehe: „Hast du mich lieb?“ Jesus interessiert nichts sonst als das Folgende: „Hast du mich lieb?“

 

 

 

Wenn du Jesus liebst, bist du ein Geliebter bzw. eine Geliebte des Herrn, was auch immer geschehen mag! Liebe Jesus und gehe den guten Weg weiter! Die Liebe zu Jesus ist die größte Sicherheit, welche es gibt! Die Liebe zum Herrn verleiht uns Halt. Die Liebe zu Jesus machte Petrus zu einem 'Fels'. Schon in der Berufungsgeschichte erging das Wort des Herrn an Simon Petrus, wie nunmehr geschrieben steht: Und er führte ihn zu Jesus. Als Jesus ihn sah, sprach er: Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du sollst Kephas heißen, das heißt übersetzt: Fels (Joh 1,42). Der Herr Jesus nennt ihn einen Fels, obgleich er das bei weitem nicht ist! Petrus war ein Versager, aber er war ehrlich! Er liebte Jesus und deshalb folgte er Ihm in Treue und Ergebenheit nach.

 

 

 

Das Wort des Herrn, welches gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde und nachfolgend niedergeschrieben ist, lautet: Er sprach zu ihnen: Wer sagt denn ihr, dass ich sei? Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn! Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel (Mt 16,15-17). Hört ihr, was geschrieben steht? Als Jesus Seine Jünger fragte, was sie denken wer Er sei, sprach Petrus erneut und spontan: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ Daraufhin sagt der Herr: „Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern der Geist meines Vaters!“ Deshalb: Immer dann, wenn Petrus etwas äußert und gleichzeitig damit Jesus bekennt, spricht Er aus dem Geist heraus und nicht aus seinem eigenen Fleisch.

 

 

 

Petrus war offen für die Offenbarungen des Herrn. Er gab Acht auf das Wort Jesu. Er war bereit den Willen des Herrn zu tun. Auf Geheiß des Herrn stieg er aus dem Boot. Er warf seine Netze aus, nachdem er dafür die Anweisung Jesu erhielt. Er war Jesus gehorsam, weil er von Ihm gelernt hatte; und das war, nichts aus sich selbst heraus zu veranlassen und zu tun. Petrus war lernfähig. Das ist entscheidend!

 

 

 

Wenn du eine Person kennenlernst und mit ihr zusammengehen bzw. eine gemeinsame Sache machen möchtest, betrachte sie und frage dich, ob sie lernfähig ist. Vernimmt sie etwas? Begreift sie etwas? Lässt sie sich etwas sagen?

 

 

 

Petrus hatte sich vom Heiland korrigieren lassen. Seine Geschichte ist uns bekannt. Zuerst spricht er die Worte aus: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ und kurz darauf: „O, Herr, das widerfahre Dir nicht!“ Daraufhin erhält er eine Rüge; ein wirklich ernsthaftes Wort. Stell dir nur einmal vor, das folgende Wort würde dich treffen: „Satan, hinter mich!“ Jesus nennt Petrus einen Teufel!

 

 

 

Nach der Verleugnung des Petrus bzw. seinem großen Versagen ist er traurig und niedergeschlagen, sodass er sich selbst verklagt. Nach dem Verrat bzw. dem geistigen Schiffbruch, dem Unvermögen, dem schlechten Abschneiden in der Gegenwart Jesu während dessen Verurteilung, selbst da war Petrus dennoch derart mutig und kühn, dass er dem Markus das Ohr abschlug! Er wollte Jesus verteidigen und zu seinem Wort stehen, weshalb er sprach: „Selbst wenn Dich alle verlassen, ich gehe nicht von Dir fort!“ Petrus verbleibt als Versager, als Nobody, als ein Niemand und Nichts. Doch gerade aus diesem Versager macht Jesus etwas: Er beruft Petrus zum ersten Mann in der Gemeinde. Er wird 'Fels' genannt und zum Führer der Gemeinde erkoren. Er wird ein Sprecher der Apostel bzw. ein Klassensprecher. Sein Misserfolg war eine göttliche Qualifikation!

So spricht der Herr:
Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig (Lk 7,47). Wem viel vergeben ist, der liebt viel! Petrus ist durch Tiefen gegangen! Wer durch Tiefen hindurchgegangen ist, vermag andere zu verstehen. Eine solche Person ist dafür bereit gemacht, anderen zu helfen. So jemand vermag vielen beizustehen und ist imstande zu dienen. Ein solcher vom Herrn zubereiteter Mensch ist in der Lage, unerreichbare Höhen zu erklimmen! 'Wer auf dem Boden liegt' erreicht den Himmel viel schneller! Er erlebt die Güte und Gnade des Herrn!

 

 

 

Bei Gott sind die Verlierer die wahren Gewinner! Die Unfähigen vermögen alles! Die Habenichtse sind Vermögende! Denk an Paulus, der folgende Worte sprach: „Wir haben nichts und machen doch viele reich!“ (Siehe 2 Kor 6,10b) Diesem Versager Petrus vertraute Jesus, der gute Hirte, Seine Herde an! Er sprach: „Petrus, stärke und ermutige die anderen!“ (Siehe Joh 21,15-17) Dieser Schwächling Petrus wurde ermutigt, den anderen Aposteln und Christen Halt und Stärke zu verleihen. Er war so natürlich und ehrlich! Dieser gefallene Petrus samt seinem schwachen Glauben wurde zum Fundament für die Gläubigen gemacht, worauf nun Jesus Seine Gemeinde gründen will. So spricht der Herr: Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen (Mt 16,18). Folgendes teilt Jesus ihm mit: „Die Pforten der Hölle werden meine Kirche bzw. Gemeinde nicht überwältigen!“ Damit ist weder die katholische Kirche noch die Stadt Rom noch irgendein Papst gemeint! Das, was sich diese einbilden, ist pure Utopie! Jesus fragt einfach jeden Gläubigen, ob er Ihn lieb hat. Mehr will Er von Seinem Kind nicht wissen.

 

 

 

Manchmal ist es sehr zeitaufwändig seine Balance in Jesus zu finden, sodass Er das Zentrum unseres Lebens ist. Um zu der wahren Gottesliebe zu gelangen müssen wir durch Tiefen gehen. Wir müssen versagen, Misserfolge haben und Niederlagen erleben, aber wer das durchlebt und durchlitten hat, vermochte Sicherheit und Halt in seinem Leben zu gewinnen. Eine solche Person ist auf dem rechten Weg angelangt. Wir sollten einfach die innere Stärke gewinnen. Diese innere Stärke, die wir empfangen sollen, gewinnen wir nur durch Prüfungen, Versagen sowie durch das Erlangen der Erkenntnis, die wie folgt lautet: „Jesus liebt mich trotzdem ich Fehler begangen habe! Er steht immer noch zu mir! Er geht immer noch mit mir!“

 

 

 

Wenn du versagst, Fehler machst, Misserfolge und Niederlagen erleidest, wenn dir Sorgen und Nöte widerfahren, wenn du erkrankt bist und leidest und trotzdem noch immer jemand zu dir steht, so ist das eine echte Liebestat. In guten Tagen vermag jeder nett und freundlich zu sein, doch in schlechten Tagen, wenn da noch immer jemand zu dir steht - das ist ein wahrer, echter Freund! Den solltest du bewahren! Liebt Er dich, wenn du in Krisen bist, wenn du nicht mehr stark bist und nicht mehr das zu leisten und zu produzieren vermagst, was man von dir erwartet? Steht Er immer noch zu dir? Hilft Er dir, wenn du wirklich Hilfe benötigst? Viele wollen nur profitieren. Doch Jesus lässt verlauten: „Petrus, ich stehe zu dir in dunklen und trüben Tagen!“ „Liebst du mich?“, fragt Jesus ihn ganz besonders. Sein Jünger glaubt an Ihn! Aber der Herr will nicht nur, dass man an Ihn glaubt und auf Ihn hofft, sondern Er will geliebt werden.

 

 

 

Der Herr Jesus lässt uns nicht fallen in dunklen Stunden. Er nimmt die Versager an. Betrachte die Menschen, die Jesus nachfolgten! Es waren lauter Versager! Es waren Zöllner oder Fischer, die nichts fingen; einfache Personen, die nichts erwartet hatten. Jesus stellt die Frage: „Petrus, hast du mich lieb?“ Petrus steht im Hofe des Hohepriesters und verleugnet seinen Herrn. Er denkt bei sich: „So demütig, elend und geschunden habe ich Jesus niemals gesehen!“ Oder er liebt Ihn nur als den Wundermann, der die Schwiegermutter heilt, oder als den Messias, der Israel erlösen soll. Doch Jesus will von Petrus wissen, ob er Ihn auch als den Verachteten, Verkannten, Verlassenen und Verurteilten liebt. Nochmals: Er fragt Petrus: „Liebst du mich?“ „Petrus, liebst du mich als den schwachen, hilflosen Jesus, der im Hofe des Hohepriesters verweilt?“ Es ist nicht der gleiche Jesus! Petrus bezeugt: „Diesen Mann kenne ich nicht! Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“

 

 

 

Jesus spricht: „Petrus, liebst du mich als den, der wie ein Verbrecher behandelt wird, diesen, den man als Gotteslästerer beschuldigt? Liebst du mich als den Gekreuzigten, als einen, der nicht vom Kreuz herabsteigt und als einen, der nicht tut, was die Menschen von Ihm erwarten und der sogar den letzten Hilfeschrei ausstößt, welcher da lautet: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Vgl. Mk 15,34) Er fragt: „Liebst du mich immer noch als diesen Einen, der die Missetat der Welt auf sich lud und für alles schuldig ist?“ Wir haben eine verkehrte Vorstellung vom Herrn! Petrus erlebt hier einen unschuldigen Jesus, diesen, der sich gefangennehmen lässt! Er ist noch in Vollmacht als Er gefangengenommen wird und spricht: „Ich bin es!“ Die Kriegsknechte, der Hohepriester und die Römer fallen tot zu Boden. Doch davon ist nichts mehr vorhanden!

 

 

 

Und abermals predige ich dir: Jesus spricht: „Petrus, liebst du mich?“ Liebst du den, welchen die Juden ablehnen und hassen? - Am liebsten hätten sie ihn gesteinigt! - „Liebst du mich?“

 

 

 

So spricht der Herr: Wer nun mich bekennt vor den Menschen, zu dem will ich mich auch bekennen vor meinem Vater im Himmel (Mt 10,32). Petrus verleugnet seinen Herrn. Er äußert: „Diese Person kenne ich nicht! Mit diesem dort möchte ich nichts zu tun haben! Diesen Mann verstehe ich nicht!“ Deswegen muss er schließlich auch dreimal bekennen bzw. aussagen, ob er Jesus kennt und liebt und auch, ob er zu Ihm steht - zu diesem, der total anders ist als der, den er sich vorgestellt hatte. So einen Jesus hat er sich keinesfalls vorgestellt! Dass dieser sich so ohnmächtig, schwach und elend verhalten würde, hatte er nicht geglaubt! Für einen solchen Jesus hätte er sich niemals entschieden! Wegen einem solchen Schwächling und Feigling, so wie er Ihn jetzt sieht und erlebt, hätte er nie und nimmer alles verlassen!

 

 

 

Und abermals verkündige ich die Botschaft des Herrn: Jesus fragt Petrus nochmals: „Liebst du mich?“ Liebst du mich, auch wenn du nichts von mir hast, wenn dir kein Heil widerfährt, wenn ich nichts in deinem Leben bewirke?

 

 

 

Für viele ist der Herr wie ein goldenes Kalb bzw. ein Wünsche-Erfüller oder Magier, der aus allem immer noch das Beste macht und aus dem Hut hervorzaubert, was Not tut; gewissermaßen ein Nothelfer. Petrus wird gefragt: „Liebst du mich, auch wenn ich deine Gebete nicht erhöre und deine Wünsche nicht erfülle? Liebst du mich, auch wenn alles anders kommt als du gedacht hast? Liebst du mich, wenn alle deine Pläne durchkreuzt werden? Liebst du mich, auch wenn alle dich verlassen, von dir nichts mehr wissen wollen, dich verspotten und verachten um meinetwillen? Liebst du mich, auch wenn du mit mir keine Karriere machen kannst und keine Erfolge erzielst? Liebst du mich dennoch? Liebst du mich, auch wenn du als Versager dastehst am Ende deines Lebens?“

 

 

 

Wer zu Jesus gehört, muss sich von allen menschlichen Vorstellungen lösen, davon Abschied nehmen und sich von alledem trennen! Die Frage des Herrn Jesus lautet wie folgt: „Petrus, liebst du mich mehr als die anderen Apostel?“ Wir sehen und hören, was Jesus die Menschen fragt; ganz besonders die Christenheit und diese, welche ernst machen wollen mit ihrem Glauben. Der Herr will unser Leben; das stimmt. Aber Er will vor allem, dass wir Ihn lieben und nicht nur hoffen und glauben!

 

 

 

Es steht geschrieben: Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen (1 Kor 13,13). Glaube, Hoffnung und Liebe! Die Liebe ist das Größte! Alles andere bleibt auf der Strecke. Das nehmen wir gar nicht mit in den Himmel. Durch Glauben allein ist es nicht möglich, sich den Himmel zu verdienen, aber durch die Liebe! Alles das, was nicht Liebe ist, hört auf zu bestehen! Weissagungen hören auf, Zungensprache hört auf, Wunderwirkungen hören auf. (Vgl.1 Kor 13,8) Sogar der ganze Humanismus hört auf! Selbst wenn ich meinen Leib verbrennen lassen würde - auch das hört auf! Unser Leben darf nicht nur lediglich aus Glauben und Hoffen bestehen und von daher bestimmt werden, sondern aus Liebe!

 

 

 

So spricht der Herr: „Liebst du mich?“ Die ganze Frömmigkeit reicht für die Ewigkeit nicht aus! Damit ist gemeint das Weissagen, das Opfer bringen, das Wunder wirken, alles zu erkennen, zu verstehen und zu begreifen! Auch wenn ich meinen Leib verbrennen und zu Asche werden ließe, würde das für die Ewigkeit nicht genügen! Deshalb fragt der Auferstandene im Jenseits den Petrus: „Liebst du mich?“ Das Schöne dabei war Folgendes: Nachdem der Herr Jesus auferstanden war, sprach Er zu den Frauen am Grab: „Grüßt mir den Petrus!“

 

 

 

Der lebendige Heiland will weder deinen Glauben noch deine Hoffnung sehen, sondern deine Liebe und Hingabe! Jesus ruft auch zu dir: „Liebst du mich, selbst dann, wenn du nur Nachteile hast wegen mir und, wenn du verzichten musst um meines Namens willen? Liebst du mich, auch wenn alle deine Hoffnungen nicht erfüllt werden? Liebst du mich auch dann, wenn deine Ideale nicht verwirklicht werden? Liebst du mich auch dann, wenn dein Glaube nicht funktioniert und wenn deine Mutter, dein Vater, dein Mann, deine Nachkommen, deine Familie, deine Haustiere nicht geheilt werden und plötzlich in die Ewigkeit gehen?“ So Viele liegen auf ihrem Angesicht auf dem Boden! Ich kenne eine Person, die für ihren Hund betete, und weil dieses Tier keine Heilung erfuhr, war die Hundebesitzerin vier Wochen lang nicht anwesend während der Versammlungen. Diese Person war gekränkt, verletzt und beleidigt, weil Jesus deren Gebet nicht gewahr wurde! Jesus fragt: „Liebst du mich auch dann, wenn du meine Hilfe nicht erlebst und wenn dich mein Rat nicht erreicht? Liebst du mich selbst dann, wenn es anders kommt als du es dir zusammengereimt und gewünscht hast? Liebst du mich auch noch, wenn du dich blamiert hast und zuschanden geworden bist?“

 

 

 

David betete nachdem das Kind der Batseba geboren war und der Prophet ihm mitgeteilt hatte, dass es sterben würde. Er betete inbrünstig und tat Buße, doch das Kind starb dennoch. (Siehe Ps 51) Vielleicht ergeht es dir ebenso: du tust Buße, fällst auf die Knie und betest, und dennoch geschieht es nicht so, wie du erhofft hast.

 

 

 

Jesus spricht: „Petrus, liebst du mich auch dann, wenn deine Schwiegermutter nicht geheilt wird? Sie ist damals geheilt worden. Jesus will die echte, wahre und reine Liebe haben! Er will, dass man Ihn trotz der Enttäuschungen liebt und, dass man sich, wenn man sich 'an Ihm stößt' nicht von Ihm abwendet. Diese Liebe zum Herrn ist ganz etwas anderes als das, was sich die meisten Christen vorstellen! Wir lieben Gott nicht nur als unseren Versorger und Brotgeber. Liebst du den Herrn nur, weil Er dich versorgt? Wir sollten lernen!, denn wir gehen schweren Zeiten entgegen! Wir sollten den Herrn lieben, selbst dann, wenn Er uns verhungern lassen würde. Ich denke nur an die vielen Leute, welche ins Konzentrationslager gehen mussten, um dort vergast zu werden. Viele liebe Menschen, die Gott geliebt haben und Ihm aufrichtig ergeben waren, gingen in den Tod! Der Herr stand ihnen nicht bei.

 

 

 

Liebst du Gott, wenn es dir wie Hiob ergeht, dir alles genommen wird, dir nichts mehr übrig bleibt und du alles verlierst? Alle Leute kritisieren dich und nörgeln an dir herum. Du bist dem Hiob gleich, 'liegst hilflos am Boden und kratzt deine Wunden'. Hiob spricht zu sich selbst: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“ (Vgl. Hiob 19,25a) Er sagt Worte wie: „Ich halte mich am Herrn fest!“ Diese Person war gottesfürchtig! Der Herr hatte Hiob 'auf Herz und Nieren' geprüft und getestet. Er wollte wissen, ob er Gott wirklich liebt oder nur wegen der Segnungen, die er empfangen hatte. Die Frage, welche der Herr an Petrus richtet, lautet wie folgt: „Petrus, liebst du mich wirklich aufrichtig und ehrlich?“ Aufrichtig, das heißt hingegeben und nicht so wie der sogenannte Pöbel bzw. der Durchschnitt der Christenheit. „Petrus, liebst du mich auch dann, wenn ich dir Schmerzen zufüge und dich behandle wie den letzten Dreck? Liebst du mich, selbst dann, wenn du durch die Hölle - durch sämtliche Tiefen und allerhand Ängste - hindurchtreten musst und ich dich in alledem nicht bewahre? Petrus, liebst du mich immer noch, wenn sogar dein Leib verdirbt und verschmachtet und du immer mehr abbaust? Liebst du mich auch dann, wenn dein Elend immer mehr fortschreitet?“

 

 

 

Wir kennen die Geschichte von Petrus, als er Rom verlassen sollte, aufgrund der großen Verfolgung, die dort Einzug hielt. Plötzlich steht der Heiland vor ihm auf der Via Appia und fragt: „Wohin willst du gehen, Petrus?“ Er erwidert: „Ich fliehe!“ Nachdem dem Heiland solches widerfuhr, sprach Jesus: „Und ich gehe nun nach Rom, um nochmals zu sterben!“ Er wusste, wie Ihm geschah. „Liebst du mich, Petrus?“ Liebst du mich, selbst dann, wenn du behindert wirst, wenn dich ein anderer gürtet und du ein Pflegefall wirst?“ (Vgl. Joh 21,18) Und ich muss dir die Wahrheit sagen: Wir durchlaufen alle den natürlichen Prozess und werden nicht jünger. Wir werden kränklicher und gebrechlicher; das ist der Lauf der Dinge. Das ist unser Leben. Jesus fragt: „Liebst du mich, selbst dann, wenn die Tage kommen, welche dir nicht mehr gefallen? Ja, auch dann, wenn du gepflegt werden musst bzw. sich deine Persönlichkeit anders entwickelte als du vermutet hattest? Liebst du mich auch dann noch, wenn du auf andere angewiesen bist, die an dir eine Rund-um-Versorgung tun müssen und dich beim Sterben begleiten?“ Solches fragte der Herr Jesus den Petrus.

 

 

 

Wenn uns alles gelingt ist es leicht an den Herrn Jesus zu glauben. Doch wehe uns es treten Problem auf. Doch diese Probleme - Sorgen, Nöte und Ängste - sind unvermeidbar! Der Herr stellt die folgende Frage: „Wenn du die Welt nicht mehr erkennst, liebst du mich dann trotzdem noch? Wenn alles verschwommen ist, deine Augen und deine Organe nicht mehr funktionieren, dein Herz und deine Füße nicht mehr standhalten, dann, wenn du nicht mehr aus dem Hause hervortreten kannst, wenn du die Sonne nicht mehr siehst und wenn du sogar deinen Verstand verlierst, Parkinson, Alzheimer und Demenz bekommst. Denn, den Menschen ist gesetzt einmal zu sterben. (Vgl. Hebr 9,27)

 

 

 

Viele Christen haben eine falsche Vorstellung von Jesus! Sie folgen diesem Jesus nach, solange es ihnen gut geht und proklamieren: „Halleluja, Preis dem Herrn!“ Aber wehe uns, wenn wir etwas anderes erfahren müssen! Der Glaube an diesen Jesus ist so lange groß, bis sie bemerken, dass sie einen verkehrten Jesus geliebt haben, dem sie nachgefolgt sind.

 

 

 

Petrus, liebst du mich?“ Diese Frage stellt der Herr Jesus heute jedem Einzelnen von uns. Was müssen die Christen durchleben? Sie beginnen im Alter, nämlich dann, wenn die bösen Tage hereinbrechen und die Dinge anders verlaufen als sie vermutet hatten, zu zweifeln und erkennen: „Das war alles nur Bluff! Alles war vergeblich und umsonst!“ Jesus will in Erfahrung bringen, ob wir Ihn lieben, selbst dann, wenn wir schwere Wege gehen müssen und Seine Gedanken nicht verstehen. Es steht geschrieben: Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR (Jes 55,8).  

 

 

 

Viele Menschen verstehen den Herrn nicht, gleich dem Volk der Israeliten. Sie beginnen mit dem Herrn zu hadern: „Warum hast Du uns herausgeführt aus dem Ägyptenland?“ (Siehe 2 Mose 14,11f.) Doch es steht geschrieben: Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung (Jer 29,11). So ist es bestimmt. Gott sagt: „Ich habe nicht Gedanken des Leides, sondern Gedanken des Friedens! Ich will das Beste für euch, sowohl für dich als auch für mich!“ Vieles vermögen wir nicht zu verstehen, denn die Wege des Herrn sind andere als diese, welche wir gehen. (Vgl.Jes 55,9)

 

 

 

Ohne die Liebe Jesu werden wir die Wege des Herrn - das Warum, Weshalb und Wieso - nicht begreifen in unserem Leben. Warum lässt der Herr dieses oder jenes geschehen? Warum wird uns dieses oder jenes genommen? Warum wird an uns die Erlösung von diesem oder jenem vollzogen mit Macht und Gewalt!

 

 

 

Jesus will von Petrus wissen, ob er Ihn liebt. Die Liebe zu Jesus ist eine Entscheidung! Diese Herzensfrage vermag niemand für uns zu lösen! Das ist allein dein Problem. Stelle dir die Frage: „Liebe ich wirklich Jesus?“ Ist Jesus wirklich das Zentrum meines Lebens?“ Das, was Jesus Petrus fragt, diese Frage bewegt mich tagein tagaus: „Tue ich das, was ich tue aus Liebe zum Herrn? Predige ich aus Liebe zu Jesus oder nur um einen Gewinn oder Ehre, Erfolg und Anerkennung zu haben? Gebe ich den Armen aus Liebe zu Jesus? Gehe ich in die Gemeinde aus Liebe zu Jesus? Höre ich Sein Wort aus Liebe zu Jesus? Diene ich dem Herrn sowie den Menschen aus der Liebe Gottes heraus?“ Ich habe nichts vom Leben, weder von Jesus noch von der Ewigkeit, wenn ich nicht aus Liebe gedient habe! Alles ist vergeblich und vergänglich! Glaube, Liebe und Hoffnung hören auf, nur die Liebe bleibt bestehen! Es steht geschrieben: Denn was hilft es dem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen und Schaden zu nehmen an seiner Seele? (Mk 8,36)

 

 

 

Jesus fragt uns! - Sei doch ganz ehrlich! Du musst mir nicht nachfolgen! - „Ihr könnt mich verlassen! Ihr könnt auch weggehen von mir! Ihr müsst mir nicht nachfolgen!“ Aber wenn du etwas vom Leben haben möchtest, so beginne, es mit Liebe zu tun! Frage nicht immer: „Was bringt mir das?“ Diene mir und liebe mich, selbst dann, wenn du keinen Erfolg hast und nicht weißt, wie es morgen weitergehen wird. Das ist so wichtig! Viele stellen andauernd die Frage: „Was bringt es mir, wenn ich Jesus nachfolge? Was habe ich davon?“ Viele begehren nur den Erfolg, den Segen und die Heilung, bis sie hernach feststellen, dass sich alles total anders verhält. Alles geht ganz anders vonstatten: der Herr Jesus nimmt uns vieles weg.

 

 

 

Nachfolgend lese ich, was Sadhu Sundar Singh in einem seiner Bücher kommentiert: In unserem Leben, so schreibt er, verhält es sich wie mit der Liebe. Er nimmt als Beispiel ein Mädchen, welches von ihrem Bräutigam beschenkt wird. Sie erhält Schmuck, Kostbarkeiten, herrliche Kleider, Gold-, Silber- und Edelsteine, Ringe, Halsketten, Diamanten, Brillanten und vieles mehr. Doch in der Hochzeitsnacht geschieht Folgendes: der Bräutigam nimmt allen äußeren Schein von ihr und entkleidet sie. Genauso verhält es sich mit dem Herrn. Er will uns nackt, ohne alle irdisch-materiellen Verhüllungen.

 

 

 

 

 

 

 

Was bleibt uns in dieser kurzlebigen Zeit? Das, was von Herzen kam und aus Liebe entsprang! Jesus fragt: „Was hat ein Mensch von seinem Egoismus, von seiner Sucht, von seinem Streben, von seinen Leistungen, von seinem Perfektionismus?“

 

 

 

Im Jahre 1967 haben die Beatles ein schönes Lied gesungen, das mir sehr zu Herzen ging: „Liebe, Liebe, Liebe!“ In einen Satz habe ich mich vertieft, der wie folgt lautet: „Alles was der Mensch benötigt ist Liebe!“ Die Frage ist nur, welche Liebe? Es gibt so viele Arten von irdischer Liebe: z.B. die materielle Liebe, freundschaftliche Liebe, sexuelle Liebe, fromme Liebe und vieles mehr. Doch Jesus fragt uns nach der ersten, ursprünglichen Liebe. Der Gemeinde in Ephesus, einer Urgemeinde, lässt Er sogar Folgendes schreiben: Ich habe etwas gegen dich, weil du die erste Liebe verlässest. (Vgl.Off 2,4) Jesus sucht die erste Liebe! Er fragt: „Hast du mich lieb?“

 

 

 

Gebet:

 

 

 

Lieber Heiland, ich danke Dir für diesen Tag. Ich danke Dir für diese Predigt. Ich danke Dir, dass wir diese Predigt freigeben dürfen im Internet. Es ist eine harte und ernste Predigt.

 

 

 

Herr Jesus, Du fragst uns - wir wollen manchmal Dich fragen; wir haben so viele Fragen an Dich, aber Du fragst uns Menschen - und jeden Einzelnen von uns: „Hast du mich lieb? Hast du mich lieber als deinen Mann, deine Frau, deine Kinder, deine Oma, deine Finanzen, deine Arbeit, deinen Erfolg, dein Versagen, deine Niederlagen und auch die guten Segnungen, die Gemeinde, den Pastor?“

 

 

 

Hast du Jesus lieb? Das ist die große Frage. Und, eben diese Frage!, - hier möchten wir die Gnade des Herrn erbitten und der Frage nachgehen durch den Heiligen Geist. Hilf, dass wir die Antwort finden: „Ja, Herr!“

 

 

 

Denn Herr, Du weißt alles.

 

 

 

Amen