Gott schaut auf deinen Charakter – Predigt vom 10.02.2021
Hier die Predigt zum nach-hören... https://www.gemeindezentrum.berlin/iframe/sicherung/dateien/2021-02-10-Gott-schaut-auf-deinen-Charakter.mp3
Dankeschön für das schöne Lied! „Fülle mein Herz, Gott, mit Liebe, mit Freude, mit Treue.“ Da sind die ganzen Tugenden aufgezählt, die einen Charakter ausmachen. Mein Thema heute lautet: Der Herr schaut auf deinen, meinen, unseren Charakter, darauf, was unser Charakter ist. Dazu lese ich einen Psalm, wie nachfolgend aufgezeigt: Der HERR schaut vom Himmel auf die Menschen. Er will sehen, ob es wenigstens einen gibt, der einsichtig ist und nach ihm fragt (Ps 14,2). Gott sucht einen Menschen, der einsichtig ist und nach dem Herrn fragt.
Gebet: Vater, ich danke Dir, dass Du unser Herz berühren möchtest, auch gerade jetzt durch diese Botschaft heute Nachmittag, Herr. Sprich, Heiliger Geist, zu uns und mache uns zu charakterstarken Menschen. Danke, Herr!
Nicht jeder Mensch ist gleich, jeder Mensch ist anders. Wir haben so viele Temperamente, so viele Persönlichkeiten, so viele Charaktere usw., und es geht darum, dass der Herr eine Veränderung in unserem Leben vornimmt, und dass wir neu ,geformt‘ werden. Er ist der ,Töpfer‘ und wir sind der ,Ton‘. Er prägt uns. Der Herr schaut auf die Erde hernieder, ob wohl irgendjemand einsichtig ist, ob jemand recht tut, ob jemand Liebe übt, ob jemand freundlich ist, barmherzig, gnädig, und alle Tugenden, die ein Mensch haben sollte.
Jesus erwählte Seine Jünger, und jeder Jünger war anders. Petrus war anders, Thomas war anders, Johannes war anders, Nathanael war anders, und jeder Apostel – das waren Seine engsten Freunde – war anders. Wisst ihr, warum? Alle sollten eins sein. Während dieser drei Jahre nahm der Herr Charakterschulung vor. Die Persönlichkeit der Apostel wurde geprägt. Jesus sprach: „Ihr sollt meine Jünger sein. Lernet von mir.“, was das auch immer war. Menschen im Jüngerkreis Jesu: Da war jeder anders, auch so in unserer Gesellschaft. Wenn ich nur eine Familie betrachte, z.B. meine eigene, da ist jede Person anders. Und es ist so wichtig, dass wir unseren Charakter heiligen. Wir werden unseren Charakter behalten für den Rest unseres Lebens, desgleichen unser Temperament und unsere Persönlichkeit. Aber sie muss geheiligt werden! Und wir sollten auch zulassen, dass der andere anders ist; total anders. Er soll nicht verdorben sein, er soll kein Bock sein und kein Klotz. Nein, er soll barmherzig und gnädig sein, kein Rohling. Die Rohlinge müssen bearbeitet werden!
Wir werden gleich anders, wenn wir Leid erfahren, und ich will auch hier den Weg zeigen. Wie verändert der Herr unseren Charakter? Wenn wir Leid erfahren und plötzlich feststellen: „Der hat auch Probleme!“, dann werden wir barmherzig und gnädig. Wir verändern uns, sobald es uns entweder schlecht oder gut geht. Dann erheben wir uns und werden stolz: „Ja, ich bin besonders gesegnet und von Gott begnadigt.“ Aber wie lange? Es wurde erzählt, ein Mensch habe beobachtet, wie ein Rabe und ein Adler nebeneinander her flogen. Und die Person, die diese beiden Vögel beobachtete, fragte sich: „Wie ist es möglich, dass der König der Lüfte, der Adler, mit dem schwarzen Raben fliegt? Sie flogen beide die gleiche Richtung und landeten auch beide am gleichen Ort. Diese Person beobachtete diese beiden Vögel, und nachdem sie gelandet waren, merkte sie, dass beide Vögel humpelten. Beide waren am Fuß verletzt. Deshalb gilt die Devise: Gleich und gleich gesellt sich gern. Wenn einer ein Handicap hat, bewirkt das, Mitleid mit dem anderen.
So viele Menschen sind charakterlos, weil sie kein Mitleid mit dem anderen haben. Sie sind nicht barmherzig. Jesus sprach, was geschrieben steht, siehe hier: Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen (Mt 5,7). Seid barmherzig, so werdet ihr auch Barmherzigkeit erlangen. Der Adler fügte dem Raben nichts zu und umgekehrt. Beide humpelten, beide hatten ein Problem, deshalb hatten sie füreinander Mitleid. Warum wir in unserer Welt so viel Ungerechtigkeit und Lieblosigkeit erfahren, liegt daran, dass die Menschen den anderen nicht verstehen. Denen geht es noch viel zu gut. Aber wenn wir arm sind, wenn wir Probleme haben, wenn wir krank sind oder bei uns das eine oder andere im Argen ist, werden wir auf einmal auch barmherzig und wollen Barmherzigkeit erlangen. Beide fliegen miteinander und beide vertragen sich. Wenn du Probleme hast, ist dein Charakter anders. Dann verstehst du dich mit deinem Nachbarn oder mit deiner Nachbarin.
Mein Thema heute ist, die Charakterbildung. Der Charakter ist das, was eine Persönlichkeit ausmacht. Charakterreife ist die Voraussetzung für ein geistliches, göttliches und gesegnetes Leben. So viele Menschen erreichen nichts von Gott. Sie vermögen zu beten soviel sie wollen, sie vermögen fromm zu sein soviel sie wollen, sie erhalten nichts, weil ihr Charakter nicht stimmt. Es steht geschrieben: An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen (Mt 7,16a). Und die Früchte, das ist unser Charakter. Man genießt eigentlich nur reife Früchte. Unreife Früchte sind ungenießbar, bitter und hart. Unreife Früchte: Wenn unser Charakter nicht reif ist, sind wir bitter und ungenießbar. Die einen Früchte sind ungenießbar und hart, und die anderen sind schmackhaft. Sogar die Würmer begehren die reife Frucht. Ja, sogar die Würmer, die gar nichts wissen, die keine Ahnung haben!
Die gottlosen, ungläubigen Menschen merken: „Der hat einen tollen Charakter. Der ist ein netter Mensch.“
Bei den Unreifen geht weder der Wurm noch der Teufel hinein. Satan lässt die unreifen Menschen meist unreif bleiben. Um charakterlose Menschen machen selbst Gottlose einen großen Bogen. Man will mit ihnen nichts zu tun haben. Unreife lässt man stehen. Sie wundern sich dann manchmal: „Warum lassen mich die Leute außer Acht? Warum wollen sie mit mir nichts zu tun haben?“ Die Frage ist, wie ist dein Charakter? Sind wir freundlich? Sind wir geduldig? Sind wir barmherzig? Sind wir mitleidsvoll? Reife bestimmt die Frucht, macht den Gebrauch der Frucht, den Genuss der Frucht sowie den Geschmack der Frucht aus.
Reife: Sind wir reife Christen, die bei Jesus in der Schule waren und von Ihm lernten? Jesus sprach, wie nachfolgend aufgezeigt: Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig (Mt 11,29a). Das war der Charakter Jesu, sanftmütig und von Herzen demütig. Jesus sprach, dass man einen Gläubigen an der Reife erkennt. Ist er sanftmütig? Ist er demütig? Besitzt er die Eigenschaften Jesu? Wenn man als Christ reif ist, was ist das, wie sieht das aus? Und wie ist ein unreifer Christ? Wir haben massenhaft unreife Christen. Reife ist Charakterbildung, dass das Herz stimmt, dass man inwendig harmonisch mit sich selbst ist, ausgeglichen, sodass ich weiß: „Ich bin vom Herrn geliebt. Ich werde vom Herrn verstanden, und weil Gott mich versteht, verstehe ich wiederum auch die anderen Menschen.“
Ausgeglichenheit ist ein Charakterzug. Ich werde eine ganze Menge Charakterzüge zitieren und auflisten, was ich dabei vernahm. Die Gemeinde ist zur Charakterbildung da. In ihr wirst du ,geschliffen‘, ,beschnitten‘, blockiert, gelobt und fallengelassen. Dass du dir das alles anhören musst, gehört zur Charakterbildung. Wie verkraftest du negative Menschen?
Der Charakter ist so etwas wie Wasser für das Schiff. Das Wasser trägt einen. Es macht einen gar nichts groß aus. Ein Schiff vermag Lasten zu tragen, wenn es auf dem Wasser fährt. Der Charakter ist das, was unser Leben trägt und ausmacht. Der Herr beurteilt uns nach unserem Charakter. „Ich suchte einen“ – und Gott sucht bis heute noch immer Menschen – „wenigstens einen Einzigen.“ Einen gab es schon, der charaktervoll war. Das war der Herr Jesus Christus. Ob wir die Gesinnung Jesu haben? Wir sollen in das Bild Jesu verwandelt werden.
Wenn wir den Charakter Jesu haben, so haben wir automatisch die Gaben des Heiligen Geistes, denn Er kommt in einen charaktervollen Menschen. Der Mensch, der charaktervoll ist und den Charakter Jesu hat, hat alles, was er benötigt. „Lernet von mir.“, sprach Jesus. Lernet von mir!
Die reife Frucht ist der reife Charakter. Um das zu erreichen, benötigen wir mehr als nur ganz schnell: „Bete mit mir!“, damit einem schnell eine Salbung zuteil wird. Nein! Es ist eine Lektion für ein ganzes Leben. Damit wirst du nicht fertig! Bis zu unserem Tod lernen wir unseren Charakter zu entwickeln, loszulassen, nicht zu hängen an diesem und jenem.
Der Herr gibt Seine Gaben nicht in unreife Hände, ihr Lieben! Unreife, charakterlose Menschen richten mehr Schaden an, wenn sie die göttlichen Gaben empfangen. Sanftmut oder Demut ohne Liebe und das Geben ohne Liebe ist eine Katastrophe. Man kauft die Leute und verrichtet alles berechnend. Es wäre für Gott und den Menschen eine Katastrophe, wenn wir unreif sind. Deshalb: Der Herr lässt uns zunächst erst einmal reifen. In dem Maße wie wir wachsen nach unserem Vermögen, wie wir imstande sind es aufzufassen, lässt Er es uns zuteilwerden.
Der Herr setzt nicht ,den Bock als Gärtner‘ ein. Verstehst du? Denn dann wäre bald nichts mehr im Paradies vorhanden. Geistliche Gaben werden erst verliehen, wenn sich der Charakter entwickelt hat. In dem Maße wie sich der Charakter entwickelt hat, kommen die Gaben des Heiligen Geistes wie von selbst in unser Leben. Es werden ,Türen aufgetan‘ und es kommen Gelegenheiten und Möglichkeiten. Je mehr wir den göttlichen Charakter intus haben, desto mehr empfangen wir. Es steht geschrieben: Nur wer im Kleinen treu ist, wird es auch im Großen sein. Wenn ihr bei kleinen Dingen unzuverlässig seid, werdet ihr es auch bei großen sein (Lk 16,10). Wenn ihr in den kleinen Dingen unzuverlässig seid, wer wird euch größere Gaben geben? Weiter lese ich eine Bibelstelle in ein und demselben Zusammenhang, wie nachfolgend aufgezeigt: „Ausgezeichnet!“, rief der König. „Du bist ein tüchtiger Verwalter! Du bist in dieser kleinen Aufgabe treu gewesen, darum vertraue ich dir die Verwaltung von zehn Städten an.“ (Lk 19,17). Du siehst, wir entwickeln uns durch unsere Treue. Treue ist ein Charakterzug. „Ich suchte einen Mann.“
Jüngerschaft: Echte Jüngerschaft ist nicht nur, dass wir ein Seminar besuchen für Jünger, sondern, wir werden in den Fußtapsen Jesu gehen. Und manchmal geht der Herr kleine Schrittchen, verstehst du?, nicht etwa Sieben-Meilen-Schritte. Wir denken manchmal, der Herr geht Sieben-Meilen-Schritte mit uns. Nein. In kleinen Schritten gehen wir vorwärts. Das ist Jüngerschaft und Jüngerschulung. Hier werden wir täglich erneuert, täglich beschnitten. Das ist Jüngerschaft.
Charakterbildung: Täglich werden wir umprogrammiert. In uns und in unser Leben wird etwas einprogrammiert bzw. eingepflanzt, eingepfropft oder eingeimpft. Die gesamte geistliche Umerziehung ist Charakterbildung. Der neue Mensch: Viele lesen: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung.“ So steht es nicht in der Bibel, ihr Lieben! Es ist wie folgt aufgezeigt: Gehört also jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas völlig Neues hat begonnen (2 Kor 5,17). Es entsteht! Es ist etwas Neues im Werden! Stück für Stück! Jeden Tag merkst du: „Ich werde anders!“ Deine Nichte ruft aus: „Tante – oder Onkel, je nachdem – du hast dich aber sehr verändert. Du rauchst nicht mehr! Du fluchst nicht mehr! Du schimpfst nicht mehr! Du machst dieses oder jenes nicht mehr! Du hast dich sehr verändert!“ Eigentlich stellt man unsere Veränderung erst nach Wochen, Monaten oder Jahren fest. Genau so, wie bei einer Heilung. Eine Heilung merkt man erst, wenn man genesen ist. Wenn man läuft und seine Arbeit wieder zu verrichten vermag: „Mir fehlt nichts mehr!“ Das ist Charakterbildung.
Der Herr formt unseren Charakter ein Leben lang. Er vollzieht das nicht nur gelegentlich, dass Er hier etwas wegnimmt, dort feilt und da schleift. Es braucht so viel Zeit! Es ist eine Lebensaufgabe, bis ein Mensch nach dem Herzen Gottes ist, was das auch immer heißt. Was zeichnet einen Menschen, der nach dem Herzen Gottes ist, aus? Du wirst vielleicht erstaunt sein, denn das ist nicht immer das, was du meinst. Ein Mensch nach dem Herzen Gottes bedeutet nicht, dass er ein Regent ist, regiert, triumphiert, siegt und „Halleluja“ ruft den ganzen Tag. Wenn du nach dem Herzen Gottes programmiert bist, vermagst du nicht jeden Tag „Halleluja“ zu sagen. Dir vergeht der Halleluja-Ruf, das Halleluja-Schreien, Jodeln und Jauchzen! Du sagst: „Das tue ich, wenn ich im Himmel bin, aber jetzt habe ich noch so viel zu tun.“
Hier ist die Rede von David. Es steht geschrieben: Und nachdem er ihn verworfen hatte, erweckte er ihnen David zum König, welchem er auch Zeugnis gab und sprach: „Ich habe David gefunden, den Sohn Isais, einen Mann nach meinem Herzen, der meinen ganzen Willen tun wird.“ (Apg 13,22). Gott sprach: „Ich habe in David gefunden einen Mann nach meinem Herzen. Ich suchte einen Mann, der meinen Willen ganz tut.“ Hier bekennt sich der Herr zu David. Aber für mich persönlich, wenn ich diese Geschichte lese, gilt: David war ein Schlitzohr, ein Ehebrecher, ein Mörder! Seine Familie stimmte nicht. Er versagte in seiner Familie. Das war David. Aber der Herr sprach: „Dieser Mann ist nach meinem Herzen.“ Damit muss etwas gemeint sein!
Wer die Geschichte Davids richtig kennt, weiß: David sündigte so oft und vergriff sich so oft am Herrn. Das Erste: Die Volkszählung: „Ich will wissen, wie viele Soldaten ich habe und wie stark ich bin. Vermag ich in eine Schlacht zu ziehen? Werde ich triumphieren über den Feind?“ (Siehe 2 Sam 24,1b-2) Er wollte wissen, wie stark er ist, aber bei Gott geht es nicht um die Masse. Es geht um Qualität. Charakter ist Qualitätsschulung. Wir kennen die Schuld, welche David vollzog mit dem Ehebruch. Nach dem Gesetz wäre er eigentlich der Todesstrafe schuldig und hätte gesteinigt werden müssen für seinen Ehebruch (Siehe 2 Sam 11,2-5) und den Meuchelmord, den er vollzog. (Siehe 2 Sam 11,15-17) Das war David. Und zu ihm sprach der Herr: „Er ist ein Mann nach meinem Herzen.“ Da verstehst du beinahe die Welt nicht mehr. Ein Mann nach meinem Herzen!
Was gefiel dem Herrn so sehr an David? Gut, dass du fragst: „Was gefiel dem Herrn an ihm?“, denn dasselbe wird dem Herrn auch an uns gefallen. „Ich suchte einen Mann, der einsichtig ist.“ Natürlich gefielen dem Herrn seine Sünden nicht. Also, mit seinen Sünden wollte der Herr nichts zu tun haben. Er bekam seine Strafe für seine Sünden. Als Folge seines Ehebruchs starben vier seiner Söhne, weil der Herr der Ansicht war, Sünde bleibt Sünde. Gott straft die Sünde. Als Nathan kam und berichtete, was passiert war, zerriss er sein Kleid. Er leugnete die Sünde nicht und tat sofort Buße, als der Herr es ihm offenbarte. Das ist es, was dem Herrn gefällt! Ihm gefällt, wenn ein Mensch, sobald er seine Sünde, bzw. seine Schuld, sein Versagen, seine Fehler, erkennt, Buße tut.
Er nahm die Konsequenzen auf sich. Er wusste: „Ich darf das, was passierte, dass ich den Hetiter – den Ehemann der Batseba – ermorden ließ, diesen Meuchelmord, nicht ungeschehen machen!“ „An deinen Händen klebt Blut, David!“ Ja, er war ein Verbrecher in den Augen Gottes. „Ich suchte einen Mann nach dem Herzen Gottes.“ Der Herr sprach: „David, in aller Liebe, du nahmst dir etwas Großes vor: du willst den Tempel bauen. Aber du wirst den Tempel nicht bauen, sondern, dein Sohn Salomo.“ Und er akzeptierte das, ohne sich wider den Herrn aufzulehnen und zu rebellieren wie folgt: „O Herr, warum vergibst Du mir nicht meine Sünden? Bist du nicht gnädig und barmherzig?“ „Nein, du wirst den Tempel nicht bauen.“ Du darfst die Nägel zählen, das Holz herbeischaffen, alles arrangieren, aber errichten wirst du den Tempel nicht.
Das war es, woran der Herr bei David Gefallen hatte, sein Charakterzug. Er haderte nicht mit Gott, auch als er diese Fehler begangen hatte. Er blieb nicht in der Schuld liegen, und er fand sich mit der Bestrafung ab. Weißt du, wir müssen uns manchmal mit der Strafe abfinden: „Weißt du, deinen Sohn, der geboren wird, wirst du nicht erleben. Er wird sterben während der Geburt.“ David blieb Gott treu, trotzdem er gestraft wurde und trotzdem er erlebte, dass sein eigener Sohn Absalom wider ihn kämpfte und das tat was er tat, nämlich, sich an ihm rächte. Er hielt am Herrn fest. Er hatte weiter Lust am Gesetz Gottes. Lies Psalm 119! Weißt du, unsereiner hätte alles hingeworfen und wäre davongelaufen. Aber David blieb treu immer und ewiglich, wie nachfolgend aufgezeigt: Ich will lieber die Tür hüten in meines Gottes Hause als wohnen in den Zelten der Frevler (Ps 84,11b).
David vergab bereitwillig. Das war einer seiner Charakterzüge. Er war ein gnädiger Mann. Weißt du, durch die Sachen, die er erlebte, wurde er selber zermürbt, selber gnädig, selber barmherzig. Er wurde ein gnädiger Mann, der die Fehler der anderen ertrug und seinen Feinden eine zweite Chance gab. Das war David. Ich werde euch einiges zutragen aus seinem Leben. Aber studiere selbst einmal die Geschichte Davids. Er war barmherzig gegenüber seiner Widersacher. Zweimal verschonte er das Leben Sauls, obgleich seine Freunde, Joab u.a., rieten, wie nachfolgend aufgezeigt: Da sprachen die Männer Davids zu ihm: Siehe, das ist der Tag, von dem der HERR zu dir gesagt hat: Siehe, ich will deinen Feind in deine Hand geben, dass du mit ihm tust, was dir gefällt. Und David stand auf und schnitt leise einen Zipfel vom Rock Sauls (1 Sam 24,5). „Jetzt! Das ist deine Gelegenheit. Pack sie am Schopf!“ David sprach: „Nein! Ich werde mich nicht an dem Gesalbten des Herrn versündigen.“, wie nachfolgend aufgezeigt: Und er sprach zu seinen Männern: Das lasse der HERR ferne von mir sein, dass ich das tun sollte und meine Hand legen an meinen Herrn, den Gesalbten des HERRN; denn er ist der Gesalbte des HERRN (1 Sam 24,7). Er ließ ihn frei, schnitt nur den Rockzipfel ab und verkündete: „Wem gehört dieser Zipfel?“ Saul erwiderte: „Weißt du, du bist viel größer, lieber und netter als jeder andere. Du hättest mich zu töten vermocht und tatest es nicht! Ich schlief. Doch du schnittest nur meinen Rockzipfel ab.“
Du siehst, David war ein barmherziger Mann, obwohl er Gelegenheit gehabt hätte, obwohl seine Freunde ihn drängten, Saul zu töten. Er wäre so schnell an die Macht gelangt. Ihm wäre so viel erspart geblieben. Aber nein, er blieb gnädig. Er weinte sogar über den Tod Sauls, als ob es sein eigener Sohn sein würde. Er weinte über Jonatan, wie nachfolgend aufgezeigt: Und David sang dieses Klagelied über Saul und Jonatan, seinen Sohn (2 Sam 1,17). Er war auch gnädig zu den Nachkommen Sauls. Eigentlich, normalerweise, wenn ein neuer König an die Macht kommt, wird die alte Familie ausgelöscht. Aber nein, er ist großzügig zu Mefi-Boschet. (Siehe 2 Sam 9,7) Er ist geduldig mit Schimi, der ihn verfluchte, der ihn mit Dreck bewarf. (Siehe 2 Sam 19,24) Weißt du, was er sprach? „Vielleicht gebot der Herr ihm, dass er mich mit Dreck bewerfen, verfluchen und beschimpfen soll.“ Weißt du, er ist ganz anders. Er ist verwandelt. Das ist Charakter, nämlich, dass er sich gar nicht aufregt. David war nicht so, wie die Söhne der Zeruja, die immer nach Rache aus waren. Sie wollten immer sofort ,die alten Rechnungen begleichen‘. Nein. Er war großzügig. Und das ist Charakter, dass man großzügig ist und den anderen vergibt. Man ist kleinlich mit der eigenen Schuld, aber großzügig mit der Schuld der anderen. David wusste, wie man vergab. Er war immer wieder bereit, seinen Feinden, den Rebellen, die gegen ihn waren und wider ihn sündigten, zu vergeben. Er war barmherzig zu den anderen und ehrlich zu sich selbst. Das könnte ich sein. Das, was hier mit David passiert, könnte ich sein. Er stellte sich seiner Sünde und nahm die Ermahnungen an. Und das ist ein Charakterzug, nämlich, dass man die Ermahnungen, die der Herr veranlasst, annimmt.
Nathan erzählt ihm die Geschichte von dem Bauern, der hundert Schafe hatte: Ein Gast betrat den Raum und der Bauer ging zu dem einen, der nur ein Schäfchen besaß und nahm es ihm weg. (Siehe 2 Sam 12,4) Und der Herr sprach, was gnädig und barmherzig ist, und auch, was Gnade ist (Siehe 2 Sam 12,7b) und David gehorchte. Verstehst du? Er war barmherzig und zerriss sein Kleid! „Der Mann ist des Todes schuldig!“ (Siehe 2 Sam 12,5b) und Nathan sprach: „Das bist du!“ (Siehe 2 Sam 12,7a) David war barmherzig mit anderen und ehrlich zu sich selbst. Er hörte die Warnungen dieser Frau von Tekoa und alles, was mit Absalom war. (Siehe 2 Sam 14,4-20) Joab sprach: „Ich will mich an ihm rächen.“ Und David sprach: „Tue meinem Sohn Absalom nichts an.“, obwohl er ihn vom Thron stürzen wollte. (Siehe 2 Sam 18,5a) Du musst dir vorstellen, wie es David zumute war. Er musste fliehen. Barfuß floh er von Jerusalem weg und Joab tadelte ihn: „Bist du etwa barmherzig und großzügig mit deinem Sohn?“
David beschuldigte niemals andere für seine Fehler. Das war sein Charakterzug. Ein Mann nach dem Herzen Gottes. Nicht: „Die anderen sind schuld!“, sondern: „Ich bin schuld!“ Weißt du, das ist das Schwerste, was ein Mensch jemals in seinem Leben zu sagen vermag. „Ich bin schuld!“ Es steht geschrieben: Aber das Herz schlug David, nachdem das Volk gezählt war. Und David sprach zum HERRN: Ich habe schwer gesündigt, dass ich das getan habe. Und nun, HERR, nimm weg die Schuld deines Knechts; denn ich habe sehr töricht getan (2 Sam 24,10). „Ich sündigte sehr mit dem, was ich tat.“ „Ich sündigte sehr!“ Das ist David. David wusste, wie man vergibt, und er wusste, wie man Buße tut. „Ich sündigte sehr!“ Er beschuldigte niemals andere über seine Fehler, wie: „Na, die sind schuld! Die haben mir ein Bein gestellt. Die haben nicht gestreut und ich rutschte aus und fiel.“ oder: „Die räumten nicht auf und ich bin hier hineingeraten.“ Er war demütig genug, um Korrektur anzunehmen und sich entsprechend zu verändern. Weißt du, manche Menschen hören Korrekturen und protestieren sofort wider sie. David schlief zunächst einmal eine Nacht darüber und sann nach: „Ja, es könnte sein.“
König David war ein Mann nach dem Herzen Gottes. Warum? Weil er die Sünde hasste. Die Sünde hasste er. Er liebte die anderen, er vergab den anderen ihre Sünden. Er hasste die Sünde, auch bei den anderen Leuten. „Der Mann ist des Todes schuldig.“ Aber er vergab den anderen die Sünde, was da auch immer war. Er trauerte um seinen Widersacher, seinen Sohn Absalom. Er weinte: „Ich wäre lieber gestorben! (Siehe 2 Sam 19,1b) Junge, warum musstest du sterben?“ Verstehst du? „Mein Widersacher, der Mann, der mir widersteht und mein eigen Fleisch und Blut!“ Diesem vergibt er so großzügig!
Auffallend ist, dass die Könige Israels und Judas im Buch der Könige nicht an ihren politischen, militärischen und wirtschaftlichen Erfolgen gemessen und beurteilt werden, sondern ausschließlich daran, wie sie zum Herrn, dem einzig wahren Gott, standen, und ob sie Götzen hatten. „Und er tat die Höhen nicht ab.“ „Und er tat die Höhen nicht ab.“ Und immer wieder: „Und er tat die Höhen nicht ab.“ Sie dienten immer den Götzen. Und das ist es, was in den Augen Gottes zählt, damals wie heute: Der Herr schaut: wie ist unser Charakter? Dienen wir absolut nur dem Herrn oder suchen wir immer nur die Höhepunkte, Segnungen, Erfolge, Siege?
In der Bibel haben wir eine andere Frau, die auch nach dem Herzen Gottes war. Das war Elisabeth, die Mutter des Johannes dem Täufer. Sie war eine Frau nach dem Herzen Gottes. Und das, nicht nur sie allein, sondern auch ihr Mann Zacharias. Es steht geschrieben: Zu der Zeit des Herodes, des Königs von Judäa, lebte ein Priester von der Ordnung Abija mit Namen Zacharias, und seine Frau war von den Töchtern Aaron, die hieß Elisabeth. Sie waren aber alle beide gerecht und fromm vor Gott und lebten in allen Geboten und Satzungen des Herrn untadelig (Lk 1,5f.). Sie waren gerecht und fromm vor Gott. Sie lebten in allen Geboten und Satzungen und sie waren untadelig. Untadelig: Das ist Charakter, dass wir nichts durchgehen lassen, dass wir aufpassen. Sie war untadelig. Dann trat noch ein Problem auf: sie war hochbetagt, aber sie war unfruchtbar. Sie brachte geistlich nichts zustande. Also, sie empfing kein Kind, wie auch immer. Diese Leute hatten eine enge Beziehung zum Herrn. Sie waren charaktervolle Menschen, aber sie vermochten nichts zu präsentieren. Sie war unfruchtbar. Weißt du, sie war treu, sie war gottesfürchtig, sie war gerecht, sie war fromm, sie hielt die Satzungen des Herrn, sie war untadelig, aber ohne Erfolg. Aber das ist nicht das, was bei dem Herrn zählt, ob du Erfolg hast, ob du irgendetwas zustande bringst für den Herrn, ob du etwas gestaltest. Aber sie war ein charaktervoller Mensch! Sie wusste, was sich gehört, was Anstand ist. Das ist, charaktervoll zu sein. Sie wusste, was sich gehört.
Jüngerschaft ist Charakterbildung. „Lernet von mir“, sprach der Herr. Lernen vermag man nicht im Supermarkt zu kaufen. Charakter muss man sich erkämpfen und erarbeiten. Charakter bekommt man nur durch Reife, vermag man nur zu entwickeln durch Prüfungen und Tests. Ein Mensch, der durch viele Prüfungen gegangen ist, wird ein charaktervoller Mensch. Einer, der viel erlebte, Demütigungen und Erhöhungen erfuhr, wieder ,in die Pfanne gehauen wurde‘, das alles aushielt, sich bewährte, bei so jemandem reift der Charakter. Er ist standfest und sagt: „Ich weiche nicht, auch wenn so viele Teufel in der Stadt sind wie Ziegel auf dem Dach.“ Ja. Charakter vermag nur zu reifen durch Lebenskämpfe, dass man sich durchsetzt, dass man sich behauptet. Charakter erreicht man nicht in einem einzigen Moment. Doch Bekehrung schon. Das erreichst du in einem einzigen Augenblick. Du bekennst deine Sünden und sofort, im selben Augenblick, bist du clean, hast die Vergebung deiner Sünden, als ob du noch nie gesündigt hättest. Aber Charakterbildung ist eine Lebensaufgabe. Das vermag man nicht sofort zu erreichen. Das kriegt man auch nicht in der Wiege mitgeliefert. Da brauchst du ein ganzes Leben dazu. Die Gefühle kommen und gehen, aber Charakter bleibt ewig. Denke darüber nach. Charakter ist nicht Begeisterung: „O, ich bin für Jesus begeistert. O, ich liebe Dich, Jesus! Ja, ich liebe dich!“ Das vermagst du tausend Mal zu sagen, aber es wird nichts passieren. Es muss sich dann beweisen, sich draußen bewähren. Ist das wirklich so wahr?
Der Herr formt deinen Charakter, indem Er erlaubt, vieles zu überwinden, zu verarbeiten, zu schlucken. Bist du fähig, Steine zu schlucken, wenn es sein muss? Ja? Unser Charakter reift durch Warten, unser Charakter reift durch Geduld und durch Sanftmut. Diese Worte kennt man heutzutage nicht mehr. Unser Charakter reift durch Ausharren: „O Herr, auch wenn Dich alle verlassen, ich bleibe bei Dir!“ Oft ist zwischen der Verheißung, dem „Halleluja!“, und der Verwirklichung ein sehr langer Weg. Das ist Charakterbildung. Wir denken oft: „Ich sah es, also muss es sich sofort erfüllen.“ Nein. Da vergehen noch zwanzig Jahre bis der Charakter so weit ist. Wie wir uns unseren Eltern gegenüber verhalten haben, so verhalten sich unsere Kinder uns gegenüber. Also, ich weiß nicht, ob du so etwas erlebt hast. Wenn du gegen deine Eltern etwas vorbrachtest – deshalb heißt es: Ehre deine Eltern, damit du lange lebst und es dir wohlergeht – bekommst du alles zurück. Wir bekommen alles von unseren Kindern ,serviert‘, je nachdem, wie wir uns unseren Eltern gegenüber verhielten. Das betrifft auch die anderen. Denn wenn wir anderen Menschen Schmerz zufügten, erhalten wir dasselbe wieder zurück.
An Vergebung und Vergebungsbereitschaft lernt man geistliche Reife. Du vergabst bereits, aber der Herr zeigt dir: „Pass auf, so ergeht es dir.“ Jakob betrog seinen blinden Vater. Was tat er nicht alles, um seinen Erstgeburtssegen zu erschleichen. Das servierten ihm zehn seiner Söhne! „Das ist Josef.“ Sie belogen ihren Vater ins Angesicht ohne Scham und Schande. Weißt du, der Herr vergab es vielleicht und vergaß es, aber ,ausbaden‘ müssen wir es früher oder später selbst. Ich denke nur daran, wie es sich in der Geschichte von Jakob und seinen Söhnen verhielt bzw. an alles das, was mit Josef geschah. Geistliche Reife beginnt, wenn wir anfangen mit dem Herrn zu wandeln. Es steht geschrieben: Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. Und als dieser sah, dass er ihn nicht bezwingen konnte, da rührte er sein Hüftgelenk an, sodass Jakobs Hüftgelenk verrenkt wurde beim Ringen mit ihm. Und der Mann sprach: Lass mich gehen; denn die Morgenröte bricht an! Jakob aber sprach: Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich! Da fragte er ihn: Was ist dein Name? Er antwortete: Jakob! Da sprach er: Dein Name soll nicht mehr Jakob sein, sondern Israel; denn du hast mit Gott und Menschen gekämpft und hast gewonnen! (1 Mose 32,25b-29) Nachdem Jakob eine ganze Nacht mit dem Herrn gerungen hatte, fand der Wendepunkt statt. Er rang eine ganze Nacht mit dem Herrn, und als er Esau wiedertraf, sprach er: „Du vermagst jetzt mit mir mitzugehen.“ Weißt du, der Herr baute die Brücke. Da war alles vergeben! Jakob sprach: „Nein, lass gut sein. Ich hinke.“ Verstehst du? Er bekam einen Schlaganfall bzw. einen Schlag auf das Hinterteil und hinkte für den Rest seines Lebens. Deshalb verzehren die Juden bis heute keine Sehnen. Weil sie an Jakob, ihren Urgroßvater, denken, daran, was er erfuhr. (Siehe 1 Mose 32,33) „Ich bin ein alter Mann. Die Kinder sind noch klein, die Schafe und Lämmer kommen nicht mit. Du bist ein Militärmann und vermagst zu marschieren. Geh nur. Ich werde schon in das Land kommen, in welches der Herr will dass ich bin.“ Du siehst, durch zwanzig Jahre Aufenthalt bei Laban wurde er ,geschliffen und gefeilt‘. Er bekam Charakter. Er war zwar immer noch ein Schlitzohr, aber er war nun barmherzig und gnädig.
Laban betrog ihn genau so, wie er seinen Vater betrogen hatte. Er wurde auch betrogen mit seinen Frauen. Plötzlich lag Lea in seinem Bett, nicht diese, für die er kämpfte, arbeitete und lebte. Geistliche Reife beginnt, wenn du beginnst, mit dem Herrn ernst zu machen in deinem Leben. Es beginnen Konflikte. Da beginnt die Beschneidung. Hier muss etwas weg, dort muss etwas weg, in der Mitte muss etwas weg. Am Schluss fragst du: „Lieber himmlischer Vater, was bleibt noch an mir übrig?“ Wir lernen, auf den Herrn zu warten. Gottes Uhren gehen anders. Das ist es, was Heilung bewirkt. Weißt du, wir möchten immer alles ganz schnell bewirkt haben. Nein. „Esau, schreite du voran. Du kennst die Gegend. Ich muss langsam wandeln.“ Heiligung ist Charakterbildung. Deshalb ist Folgendes verfasst, wie geschrieben steht, siehe hier: Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird (Hebr 12,14). Der Herr sucht einen Mann bzw. eine Frau, der bzw. die nach Seinem Geist und Willen ist.
Wir nehmen, nachdem wir Christen wurden, neue Gewohnheiten an. Unsere Sprache wird kultiviert. Nicht etwa, dass wir kanaanäisch, hebräisch, aramäisch oder sonst eine Sprache sprechen, nein, wir sprechen so, wie der Herr es will. Wir sprechen in neuen Sprachen. Die meisten Menschen wissen nicht, was die neuen Sprachen sind. Sie denken, es ist irgendwelches Lallen. Gewiss, das mag sein, aber es ist, dass du Gutes bekennst, dass du positiv redest und nicht mehr Negatives bekennst. Wir sollen die Stall-Sprache ablegen. Wir sollen nicht mehr negativ reden. Es steht geschrieben: Segnet, die euch verfolgen; segnet, und verflucht sie nicht (Röm 12,14). Wir sollen segnen und nicht fluchen! Wir sollen nicht mehr richten. Wir wissen, wenn wir auf irgendjemanden mit dem Finger zeigen, drei Finger zeigen auf uns zurück und ein Finger zeigt auf den himmlischen Vater. Und der Daumen, du weißt gar nicht, wie wichtig der Daumen ist! Ohne den Daumen vermagst du nicht zu leben. Der Daumen ist wie eine Pinzette. Der Herr zeigt dir: „Ohne mich vermagst du nichts zu tun. Du vermagst nicht zu lieben, du vermagst nicht zu vergeben, du vermagst nicht barmherzig zu sein, du vermagst nicht sanftmütig zu sein, du vermagst nicht gnädig zu sein ohne mich.“
Heiligung ist Charakterbildung, dass wir kein falsch Zeugnis mehr reden, über niemanden. Verstehst du? Weißt du, was der andere ist, was der andere hat, wie es dem anderen geht, wie der andere in seiner Haut fühlt? Du weißt es nicht. Wir reden so viel falsches Zeugnis. Der Herr möge uns gnädig sein und vergeben. Falsches Zeugnis: Wir sollen kein falsches Zeugnis reden, weder über uns selbst, noch über unsere Familie, die Gemeinde, den Herrn, die Gesellschaft u.a. Mögen sie noch so verkehrt sein, und sie sind es wahrscheinlich auch, aber wir sollen kein falsch Zeugnis reden, und schon gar nicht über uns selbst. So viele Kinder Gottes brechen ihr eigenes Rückgrat. Jeremia verfluchte seinen Geburtstag, und Hiob tat desgleichen. Ihnen ging es ihr Leben lang schlecht, weil sie solches taten. Das ist die ,Weichenstellung‘ für unser Leben. Das ist Charakterbildung, Sprachbildung, Sprachkultivierung. Reife Menschen sind sehr sensible Menschen. Charaktervolle Menschen sind vor dem Herrn wertvolle Personen. „Ich suchte einen Mann, eine Frau.“, sprach der Herr. Es sind aktive Menschen; und zwar von innen her sind sie aktiv, nicht von außen. Sie müssen von außen her gar nicht so aktiv sein. Dein Leben lang vermagst du nicht immer aktiv zu sein. Du bist nicht immer Pionier. Irgendwann bist du ,Vater und Mutter in Christus‘ bzw. wie Jakob. Du sagst: „Ich vermag nicht mehr so schnell zu wandeln, gehe du voran.“
Reife Menschen sind hilfsbereite, demütige Menschen; das sind charaktervolle Menschen. Ich bin meinem himmlischen Vater so dankbar, dass ich bei den jungen Pionieren war, damals in der Sowjetunion. Wir lernten dort, wie man sich zu verhalten hatte, wenn eine ältere Person den Bus betrat. Du musstest dich erheben und deinen Platz anbieten. Dort, bei den jungen Pionieren, wurden wir verwandelt, denn sonst wurde dir dein Halsband abgenommen. Ich bin dem Herrn dankbar für diese Erziehung. Wir vermögen über den Kommunismus zu schimpfen soviel wir wollen. Die Pioniere in der DDR durchlebten das Gleiche. Man lernte: wenn eine ältere Person eine schwere Tasche trägt, hilft man ihr. Ich vermag darüber Lieder zu singen! Ich war eine kurze Zeit Gruppenleiter bei den Pionieren, und ich weiß, was das bedeutet. In aller Liebe. Ich bin dem Herrn dankbar, dass ich dort geschult wurde. Was mir meine Eltern nicht beibrachten, lernte ich bei den jungen Pionieren. Wir sollen vorbildlich sein. So viele Leute heutzutage sind in keiner Pfadfinderschaft, wo sie lernen könnten. Wir haben ja auch den christlichen Sektor hier in Deutschland, Rangers und dergleichen, wo man auf der Basis christlicher Pioniere so etwas Ähnliches zu lernen vermag. Aber die meisten Leute wissen es nicht. Sie lernten es nirgends.
Reife Menschen vermögen Enttäuschungen zu verarbeiten. Was machst du aus deinen Enttäuschungen? Überlege einmal? Reife Menschen verhalten sich still. Sie halten den Mund. Sie sagen nichts. Sie schlucken lieber alles in sich hinein. Sie bewegen es hin und her. Wie gehst du mit deinen Verletzungen um? Charaktervolle Menschen wissen ihre Verletzungen zu verarbeiten. Sie verstecken sich lieber und ziehen sich zurück. Was machst du aus deinen Tiefs, aus deinen Kämpfen, aus deinen Krankheiten? Ja, dagegen angehen, sich impfen lassen. Jetzt sind die Leute geimpft worden in Berlin Hohenschönhausen, und du musst dir vorstellen, ein ganzes Krankenhaus! Zehn Leute, welche die zweite Impfung erhalten hatten, waren positiv bzw. vom Corona-Virus betroffen, einschließlich zweier Pfleger. Dieses Krankenhaus steht jetzt unter Quarantäne. Das fand in Berlin Hohenschönhausen statt! Die Leute wurden das zweite Mal geimpft und die Wirkung blieb aus! Es wirkt nicht! Was machst du aus diesen Krankheiten? Die Leute diskutieren momentan, denn die Wirkung lässt zu wünschen übrig.
Was machst du aus deinen Angriffen, aus deinem Mangel, aus deinen Misserfolgen? Weißt du, ein charaktervoller Mensch sagt: „Ich nehme das hin. Ich akzeptiere das. Es ist okay. Ich lasse mich veredeln, verbessern, qualifizieren. Ich werde menschlicher.“ In dem Moment, da du ein charaktervoller Mensch wirst, bist du ein menschlicher Mensch, und zwar so, wie der Herr es haben wollte. Aber wir sind so weit entfernt von dieser Qualifikation, von dieser Reife. Der Bibel nach sollen wir gute Haushalter Christi sein. Und was macht ein guter Haushalter? Er haushaltet mit den Gaben und Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung stehen. Geistliche Reife bzw. Charakterreife ist ein Stück Wiederherstellung, wie: „Ich bringe die Ordnung Gottes in mein Leben!“ und: „Ich habe ein ungeschriebenes Gesetz in meinem Herzen!“ Ich weiß von den jungen Pionieren, dass ich mich so zu verhalten habe. Ich weiß das. So hat man sich zu benehmen. Ich fuhr neulich im Bus. Darin waren mehrere Leute, und obwohl ich selbst betagt bin, stand ich für eine ältere Dame auf und sprach: „Bitte nehmen sie Platz! Ich bin noch gut bei Fuß. Ich vermag zu stehen.“ Weißt du, das steckt einem im Blut. Wenn du es einmal lerntest, vermagst du es. Wenn du einmal Radfahren lerntest, vermagst du es. Wenn du einmal Schwimmen lerntest, vermagst du es. Und wenn du einmal deine Charakterbildung erlebtest und erfuhrst, dann vermagst du es. Es ist in dir. Du hast diesen Geist, diese Qualität.
Reife ist, ein Stück weit Ordnung in mein Leben und in meine Beziehungen zu bringen. Es ist Reife, dass ich mit Menschen auskomme. Auch wenn sie mit mir nicht auskommen, versuche ich, so gut auszukommen, wie ich vermag. Es steht geschrieben: Soweit es euch möglich ist, haltet mit allen Menschen Frieden! (Röm 12,18) D.h., so viel es an dir liegt. Aber manchmal liegt es nicht an dir. Dann musst du einfach so den Frieden haben und halten. Unser Charakter wird an unserer Treue gemessen, an unserem Sein und Bleiben. Jesus spricht so viel vom Bleiben. Die Rebe soll am Weinstock bleiben. (Siehe Joh 15,4) In der Bibel wird sehr viel vom Bleiben gesprochen und geschrieben. Bleibt in der Liebe. Bleibt in der Lehre. Bleibe in dem, was du gelernt hast. Bleibt in der Erkenntnis. Bleibt in der Offenbarung. Dieses Bleiben! Weißt du, wir lernen etwas vom Heiligen Geist, nur jetzt müssen wir darin bleiben. Bleibet im Gebet. Bleibet in der Gnade. Du lerntest es einmal, verstandest es, und nun bleibe darin. Das vermagst du! Du vermagst Rad zu fahren, weil du es einmal lerntest. Du bist ein paar Mal gestürzt, hast dich aber immer wieder aufgerichtet. Bleibe im Willen des Herrn. Bleibe im Heiligen Geist. Bleibe im Wort. Ach, was das für eine Menge ist! Charakterschulung ist eben dieses Bleiben. Bleiben auf dem Weg. Bleiben in der Nachfolge. Bleiben in der Gemeinschaft. „Ach, die mögen mich nicht. Ich haue ab. Ich gehe in eine andere Gemeinde. Es gibt so viele Gemeinden.“ Bald gibt es gar keine Gemeinden mehr, und wo willst du dann bleiben? Verstehst du? Bleibe in der Gemeinschaft. Bleibe in der Gegenwart des Herrn. Bleibe bei dem Erreichten, bei dem, was du erreicht hast. Es steht geschrieben: Ich komme bald : halte fest, was du hast, damit niemand dir deine Krone raube! (Off 3,11) Das ist so wichtig! Bleibe in der Gnade. Der Herr suchte einen Mann nach dem Herzen Gottes. Eine Person, die danach fragt, was Ihm gefällt, was Ihm passt. Und das ist so wichtig! Wie die ersten Christen. Sie blieben im Brotbrechen, im Teilen, verstehst du? Sie hatten alles gemeinsam. Sie blieben bei Ihm, auch wenn es schwierig wurde. Am Schluss liefen sie zwar weg, aber das macht nichts. Der Herr sammelte sie wieder. Wir wachsen im Bleiben. Wir wachsen Stück für Stück und werden jeden Tag erneuert. Wenn wir bleiben, wachsen und entwickeln wir uns, wir werden stark. Jeden Tag nehmen wir zu.
Es steht geschrieben: Und die Welt vergeht samt ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit (1 Joh 2,17). Wer den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit. Das ist Charakter: „Ich bleibe bei meinem Jesus. Ich bleibe bei Ihm und Seinem Wort. Ich bleibe, ja!“ Das Bleiben formt und prägt meinen Charakter, macht mich standhaft. Wenn ich hier Jesus weglaufe, laufe ich Ihm auch im Himmel weg. In aller Liebe. Das halte ich auch nicht aus, immerzu nur „Halleluja! Halleluja“ singen. Ich setzte unlängst auf meine Facebookseite eine kleine Geschichte: Ein Münchner ist im Himmel. Dort sucht er ein Hofbräuhaus und findet es nicht. Was er nicht gelernt hat, dieser Münchner. Der Herr verdonnert ihn dann auf die Erde. Er will zu seinem Hofbräuhaus. Verstehst du? Wir müssen auf Erden lernen, was wir im Himmel einmal tun. Wir werden den Herrn loben und preisen ohne Hofbräuhaus. Halleluja! Ohne dieses Äußere.
Sind wir reif? Lösten wir uns von der Welt? Ließen wir alles hinter uns? Man reift, wenn man allein auf sich gestellt ist: „Herr, wenn ich Dich nur habe, frage ich nicht mehr nach Himmel und Erde. (Vgl. Ps 73,25) Man reift, wenn man Verantwortung übernimmt. Man reift, wenn man seine Aufgabe, seinen Auftrag gewissenhaft ausführt. Man reift, wenn man einander dient bzw. einer dem anderen dient, und jeder diene mit der Gabe, die der Herr ihm gab. Man reift durch Geduldig-Bleiben wenn Schwierigkeiten kommen. Geschwister, es ist so wichtig, dass wir Reife und Charakterbildung lernen. Von der Geduld Hiobs lese ich, was nachfolgend verzeichnet ist: Siehe, wir preisen selig, die erduldet haben. Von der Geduld Hiobs habt ihr gehört und habt gesehen, zu welchem Ende es der Herr geführt hat; denn der Herr ist barmherzig und ein Erbarmer (Jak 5,11). Hast du schon diese Geduld Hiobs, wie geschrieben steht, siehe hier: Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er über dem Staub sich erheben (Hiob 19,25). Es steht geschrieben: Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben (Off 2,10c). Wir möchten alle ,die Krone des Lebens‘ tragen. Aber zuerst gibt es die Dornenkrone. Die Attrappe, verstehst du? Vermagst du die Dornenkrone zu tragen?
Es gibt so viele charakterlose Menschen, oder Christen, würde ich sagen, ich spreche über Christen lieber. Das sind ungehobelte Menschen, unbearbeitete, unbehauene ,Rohlinge‘. Sie sind noch Wildlinge. Was ist ihr Kennzeichen? Sie sind hinterhältig, unehrlich und falsch motiviert. Sie wollen nur Segen, Segen, Segen, Segen, Segen, und immer nur gesegnet werden. Aber der Herr will uns zunächst einmal umschulen. Das ist Charakterbildung, dass wir umgeschult werden. Viele Menschen sind gemein und heimtückisch. Gott sieht das Verborgene. Er sieht das Herz an. Und das ist Charakter. Wie ist dein Herz? Aus dem Herzen tritt alles hervor. Manche Menschen lächeln und sind so übertrieben freundlich. Sie lächeln einen an, keep smiling, das vermag man zu lernen, aber im Äußeren verfluchen und verdammen sie dich und würden dich am liebsten in den Boden stampfen. Sie wollen von dir etwas ganz anderes. Sie sind nur höflich zu dir, weil sie etwas von dir begehren, weil sie berechnend sind und sich irgendeinen Nutzen von dir versprechen: „Wenn ich nett zu dem bin, vermag ich sozial aufzusteigen!“
Der Gläubige dient ausschließlich seinem Herrn und nicht dem Menschen. Und das ist Charakter. Man entwickelt ganz andere Umgangsformen, und zwar zu allen Menschen. Wir sind hier zum Lobpreis und zur Verherrlichung Gottes, ihr Lieben. Das ist Charakterbildung. Dass der Heilige Geist aus uns ,Gefäße‘ macht zur Ehre des Herrn und zum Lob Gottes. Wir sind auf Erden zur Verherrlichung Gottes. Die Menschen sollen unsere guten Werke sehen und Gott im Himmel preisen. (Siehe Mt 5,16) Sie sollen nicht nur unsere guten Worte vernehmen, sondern noch dazu unsere guten Werke sehen. „Was ist das?“ „Der gute Charakter!“ Und der gute Charakter ist ein Teil meines Gottesdienstes. Es steht geschrieben: Ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr euren Leib hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst (Röm 12,1). Wir sollen ein Wohlgeruch für den Herrn sein! (Siehe 2 Kor 2,15) Du sollst gut riechen. Nicht nur: „O, es riecht hier angenehm!“, sondern: „Da ist etwas; eine andere Atmosphäre!“ Ein charaktervoller Mensch verbreitet ein Parfüm, das es hier auf Erden gar nicht gibt.
Die Frage ist, wie behandelst du deine Mitmenschen, deine Brüder und Schwestern? Viele behandeln nur den Reichen gut, weil sie sich von ihm etwas versprechen, ein paar Brosamen, ein paar Körnlein. Aber der Christ liebt die Armen genauso wie die Reichen, die Schwachen genauso wie die Starken, den Straßenfeger genauso wie den Geschäftsmann im Seidenanzug. Das ist Charakter, dass wir alle Menschen gleichermaßen lieben, nicht nur die lieben Heilandsleute. So viele Christen lieben nur ihre Gleichgesinnten. „Ich vermag nur die zu lieben, die mir sympathisch sind!“, sagte mir einer, der meiner früheren Gemeinde zugehörig war. Ich war schockiert! Damals war ich noch ein junger Christ. Dieser Bruder vermag nur diese zu lieben, die ihm sympathisch sind. Aber Jesus spricht, ich soll auch die Unsympathischen lieben, sogar meine Feinde, meine Widersacher. Ja! (Siehe Mt 5,44a)
Außerdem sieht man die Reife daran, wie man Kranke behandelt. Ich kenne hier in Berlin eine Gemeinde, die möchte nur nette, schöne Mädchen vorn in der Versammlung haben, damit es gelingt, gute Fernsehprogramme herzustellen. Da sollte kein Kranker und kein Schwacher vorn sitzen, damit nicht gesagt wird: „Schaut nur, welche Leute sie in dieser Gemeinde haben!“ Aber die Gemeinde Jesu besteht aus Witwen und Waisen, Armen und Schwachen, Kranken und Gebrechlichen. Wir sollen sogar die Schwachen tragen, die schlechten wie die guten. Wir sollen sie tragen, geduldig tragen! Die Schwachen sind da. Und ich muss mich immer fragen: „Ist er schwach oder will er nicht? Ist er ein Bock?“, verstehst du? Das muss ich immer wieder fragen.
Der Gläubige dient seinem Herrn mit seinem Charakter, mit seinen Umgangsformen, und zwar gegenüber aller Menschen. Er dient Ihm. Er dient nicht nur bestimmten Menschen, die ihm sympathisch sind, oder wegen des Geldes, einer Position oder irgendwelcher Vorteile. Alle Menschen sind vor dem Herrn gleichwertig. Es steht geschrieben: Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie vor Gott haben sollen (Röm 3,23). Und deswegen: ich bin auch ein Sünder, wir sind alle Sünder, wir sind alle Begnadigte! Für uns und alle Welt starb Jesus, und nicht nur für die Gläubigen, die Jesus annahmen. Er starb für alle Menschen. Es steht geschrieben: Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben (Joh 3,16). Er gab Ihn nicht nur für Menschen mit gutem, edlen Charakter. Nein! Wir müssen lernen – und das ist Charakterbildung – sowohl die Komplizierten als auch die Unkomplizierten zu lieben. Weißt du, wir lieben am liebsten die Menschen, die unkompliziert sind, die nett sind, die tolle Umgangsformen haben, die einen grüßen, die uns beschenken. Aber wir sollen auch die lieben, die uns keine Geschenke mitbringen. Weißt du, wovon die Bibel spricht, was Charakterbildung ist? Es steht geschrieben: Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen (Gal 6,2). Wir sollen darauf bedacht sein, das Leben anderer Menschen zu erleichtern. Das Leben ist so schwer! Furchtbar! Katastrophal! Verstehst du? Was manche Menschen durchmachen müssen. Wir sollen diesen Menschen helfen, das Leben zu ertragen. Ich erinnere mich: früher bei den Pionieren hatten wir einen Gruppenleiter. Das war ein älterer Herr, ein Kriegsveteran noch dazu, und er proklamierte immerzu: „Jungs, wenn ihr einmal heiraten wollt, dann müsst ihr darauf achten, dass ihr den Partner nach oben zieht und nicht nach unten!“ Das war für mich eine Lektion, die ich mir bis heute merkte. Wir sollen einander hochziehen. Das ist Charakterbildung. Verstehst du? Hochziehen sollen wir den anderen! Wir sollen einander dienen, einander ermutigen, einander aufbauen und füreinander da sein.
Wir sind alle miteinander wie in einer Seilmannschaft. Wir sollen zusammenhalten wie Pech und Schwefel. Wir hängen alle am gleichen Seil. Wir haben alle dasselbe Ziel: wir wollen alle in den Himmel kommen, ob Moslems, Buddhisten oder Christen, alle wollen in den Himmel kommen. Die einen wollen ins Nirwana, über die Wolken weit, die anderen wollen beim Herrgott sein, aber alle haben grundsätzlich das gleiche Ziel. Doch es gibt nur einen Weg, und der ist Jesus Christus. Das Ziel ist bei allen Menschen gleich. Alle möchten gerettet werden. Wir sind auf dieser Welt füreinander da. Wenn ein Rädchen – eine Person – versagt, versagt eine ganze Gesellschaft. Natürlich möchten wir am liebsten Einsiedler werden. Das ist es, was Christen geworden sind in den ersten Jahrhunderten. Sie zogen in die Wüste, mauerten sich ein, setzen sich auf Masten usw. Aber es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Wir müssen zusammen sein, damit wir einander ermahnen, damit wir einander verletzen und nett zueinander sind, einander dienen, einander vergeben. Denn bei Gott ist viel Vergebung. Das ist wahr, und das glaubst du zwar, aber hast du die Vergebung? Der Herr sucht einen Menschen.
Satan greift dich an, wenn du allein bist. Deshalb ist das Alleinsein nicht gut, wenn du keine Geschwister hast, wenn dich niemand ermutigt. Wilde Tiere versuchen in der Regel ein Opfer, das sie sich aussuchen, von der Herde zu isolieren, zu trennen, abzuspalten und abzusondern. Dann haben sie eine leichte Beute. Wir sind füreinander als Weggefährten da. Der eine fällt hin, der andere richtet ihn auf. Ein nächstes Mal falle ich hin und der andere richtet mich auf. Wir sind füreinander da, gleich dem Ottomotor und dessen Kolben, welche sich auf und absenken. Und das ist unser Leben. Wenn wir das begriffen haben, haben wir so viel vom Christsein verstanden. Wir gehen alle in die gleiche Richtung. Wir sind zum Schutz und Schild füreinander da. Wir sollen einander ermutigen, einander beistehen, einander den Rücken stärken. Der eine betet, kämpft und ringt und ich stehe dahinter. Verstehst du? Ich vermag nicht viel zu tun, aber ich vermag zu beten: „Herr, stehe ihm bei!“ Ich vermag ihm behilflich zu sein, die Steine des Ärgernisses und des Anstoßes aus dem Weg zu räumen. Wir sollen einander behilflich sein, einander unterstützen, einander aufrichten, wenn man fällt, und nicht sagen: „Das geschieht ihm recht. Hätte er bloß die Augen aufgetan! Wäre er nur nicht so leichtsinnig gewesen!“ Nein. Schadenfreude ist vom Teufel. Eine „Freude“ aus der Hölle. Wir sollen einander mit einem sanftmütigen Geist zu Recht verhelfen. Jesus war sanftmütig. „Ich suche einen Menschen.“
Charaktervolle Menschen sind unkompliziert und haben einfache Umgangsformen. Sie sind sehr natürlich. Sie sind gefestigt und wissen ganz genau: „Das, was dem passiert ist, hätte auch mir passieren können. Ich hätte genauso betroffen sein können wie dieser, der stolperte und fiel, der versagte, weil er sich übernahm.“ Und ich sehe die Apostel: Petrus beging eine schlimme Sünde. Er verleugnete seinen Herrn: „Den kenne ich nicht. Mit dem hatte ich nichts zu tun. Von dem will ich nichts wissen!“ Aber keiner der Apostel redete übel nach: „Denkt an Simon Petrus und daran, wie er seinen Herrn verleugnete!“ Oder, wie Judas den Herrn verriet. Da war keiner der Apostel, der irgendwie mit dem Finger auf einen anderen bzw. seinen Bruder verwies. Wir haben kein Recht, einander zu richten, zu verdammen und zu verurteilen. Das sind charaktervolle Menschen. Am Kreuz siehst du, wer etwas lernte und wer nicht. Johannes verblieb bis zum Schluss am Kreuz und empfing sogar noch die Aufträge des Herrn Jesus.
Charaktervolle Menschen stehen mit beiden Beinen auf dem Boden der Wirklichkeit und der Tatsachen. Es gibt nichts Gutes, so wie so nicht, weißt du? Wir müssen nur Gutes tun! Beim Herrn zählt, was wir mit unserem Leben zustande bringen. Der Herr zählt nicht, Er wiegt. Verstehst du? Das ist, was mir aufging. Der Herr wägt ab: „Wie ist sein Charakter? Was bringt er in die Waagschale. Kommt etwas dabei heraus, wie die Liebe des Herrn, die Barmherzigkeit Gottes?“ Wie verhält es sich mit unserem Charakter? Weißt du, bekehrt bist du in fünf Minuten. Kind des himmlischen Vaters bist du in fünf Minuten geworden, aber du brauchst ein Leben lang, um in dieser Heiligung zu leben! Du brauchst eine Charakterschulung, damit du die Segnungen des Himmels verkraftest und schätzt, und ausrufst: „O Herr, durch wie viel Not trugst Du mich hindurch! Was machtest Du alles aus mir, mein Gott!“ Weißt du, die besten Segnungen nützen nichts, wenn wir einen schlechten Charakter haben. Da werden wir im Himmel nicht weit kommen. Wenn wir überhaupt den Himmel erreichen. Wir werden vielleicht im Vorgarten spielen dürfen.
Die Treue im Kleinen: Wer ist der Größte im Himmelreich? Dieser, welcher den besten Charakter hat, der Diener. (Siehe Mt 23,11) Dieser, der sich nicht schämt, kleine Arbeit zu tun, der sich für nichts zu schade ist. Mit dem guten Charakter gewinnen wir Menschenherzen und Gottesherzen. Mit dem guten Charakter, ja! Egal, wie viele Werke du auch verrichtest, ein Mensch kann verlorengehen! Wir werden errettet allein aus Gnaden, aber hernach, wenn du die Gnade erlangtest und erfasstest, muss der Charakter her, dann geht es an die Substanz, ans Innere. Wenn ein Mensch einen verwerflichen Charakter besitzt, Geschwister, dann kommt er nicht weit. Dann wird er am Ende versagen. Der gute Charakter wird sichtbar in der Großzügigkeit, in der Nachsicht, wenn man sieht: „Ja, der verhält sich so und so.“ Im guten Charakter siehst du, ob einer vertrauenswürdig und ehrlich ist. Der Herr beurteilt uns nach unserer Wesensart, nach unserem Charakter. Es steht geschrieben: Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist (Mt 5,48). Natürlich sind wir alle noch nicht so weit, aber wir sind auf dem Weg dorthin. Und wenn Jesus sprach: „Seid“, dann vermögen und schaffen wir das auch.
Wir sind zur Vollkommenheit bestimmt und berufen, die Tugenden zu entwickeln, die mir groß geworden sind. Das Gute tun: Diese Tugend ist die zweite Natur, diese Neugeburt. Das heißt, dass du nicht mehr der Alte bist. Es ist die zweite Natur, welche wir vom Herrn empfingen, damit wir Charakter haben. Es steht geschrieben: Weiter, Brüder und Schwestern: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht! (Phil 4,8). Denkt darüber nach, seid immer darauf bedacht: was ist eine Tugend? Was ist das Gute?
Der Herr liebt die guten Tugenden. „Ich suchte einen Menschen.“ Der Herr suchte eine Person, die aufrichtig ist, die bescheiden ist, die fleißig ist, die gehorsam ist. O, da ist so viel! Diese preußischen Tugenden! Da gibt es eine ganze Menge: Geradlinigkeit, Gerechtigkeitssinn bzw. jedem das Seine, Gottesfurcht, Härte wider sich selbst, Mut, Ordnungssinn, Pflichtbewusstsein, Pünktlichkeit, Redlichkeit. O, da gibt es noch einiges zu tun! Selbstverleugnung, Sparsamkeit. John Wesley sprach: „Verdiene, soviel du kannst. Spare, soviel du kannst. Gib, soviel du kannst.“ Der Herr liebt die Tugenden: Tapferkeit ohne Wehklage. Lerne zu leiden ohne zu klagen. Treue, Unbestechlichkeit, Unterordnung, Zurückhaltung, d.h., mehr zu sein als zu scheinen, Zuverlässigkeit. Ja! Tugend! Lies einmal! Die Bibel sagt etwas über die Tugend! Dann gibt es Hoffnung und Glauben, aber Voraussetzung ist die Tugend. Der Herr will, dass wir verzeihen und nachsichtig sind. Wir sollen den Menschen Gutes sagen und sie ermutigen.
Wie behandeln wir unsere Mitmenschen? Das ist die große Frage. Wie behandeln wir ihre Fehler. Das ist Charakter. Vermögen wir darüber hinwegzusehen. Vermögen wir zu schweigen? Wir prüfen: Diesem und jenem erwächst nichts daraus, mir und dem Herrn erwächst nichts daraus. Warum soll ich darüber reden? Also, es einfach ,den Bach hinunterlaufen lassen‘. Wie ertragen wir negative Umgangsformen, die uns widerfahren, gleich David. Denke nur an diese Geschichte. „Ich suchte einen Mann.“ Menschen, die um das Wohlergehen der anderen bemüht sind. Wir helfen den Bedürftigen. Der Herr stellte uns in Seinen Glanz, und wir sollen unser Leben weiter verschönern, und nicht nur Rohlinge bleiben. Das Gold muss geläutert, gewaschen und gereinigt werden. Es muss geschmolzen werden. Die ganzen ,Schlacken‘ müssen raus aus unserem Leben. Das alles gehört dazu.
Wahre Schönheit ist die innere Schönheit. Innere Schönheit ist die wahre Schönheit. Wir sollen lieblich, freundlich und nett sein. Ich habe noch so viel zu sagen; ich weiß nicht, ob ich heute noch fertig werde. Die Tugenden: Studiere diese Tugenden: Freundlichkeit. Freundlichkeit: Wissenschaftler stellten fest, dass Freundlichkeit unser Gehirn verändert, unseren Kopf. Freundlichkeit füllt uns mit Energie und stärkt unser Selbstbewusstsein. Seid freundlich zu den Unfreundlichen. „Hallo, wie geht’s?“ Du provozierst den anderen mit deiner Freundlichkeit. Du steigerst deine inneren Kraftpotenziale – das fanden Wissenschaftler heraus, das ist nicht meine Erfindung – wenn du zu den anderen freundlich bist. Glücksforscher: Stell dir einmal vor, es gibt alle möglichen Forscher, und Glücksforscher sind Menschen, die darüber nachdenken, wie sie anderen Menschen zu ihrem Glück zu verhelfen vermögen. Freundliche Menschen sind zuversichtliche, optimistische, selbstbewusste und gelassene Menschen. Wenn wir gut zu anderen Menschen sind, fühlen wir uns gleich gut. Das ist Charakterbildung. Als gute Menschen sind wir optimistisch und zuversichtlich. Das Gute tun, das ist Charakterbildung. Sich in der ,Grobschmiede Gottes‘ bearbeiten und behauen lassen. Da schlägt der Herr drauf und plötzlich wirst du wie Stahl gehärtet. Wir glühen und müssen so viel durchstehen, bis unser Material soweit ist, dass der Herr uns gebraucht.
Gutes zu tun verbessert das Selbstbild eines Menschen. Es lässt uns immer mehr erstrahlen. „Was hat Michelangelo aus diesem Felsen gemacht!“ Es entstand der junge David. Freundlichkeit macht uns glücklich, reduziert unsere Leiden, heilt und hilft uns. Freundlich sein! Charakterbildung vermagst du überall zu vollziehen. Dazu benötigst du weder eine große Therapie, noch eine große Schulung. Werde freundlich. Freundliche Menschen werden in kurzer Zeit zufriedener. Sie werden immer positiver. Wer für andere etwas tut, für den tut der Herr etwas. Gib, und dir wird gegeben. (Siehe Lk 6,38a) Das ist ein ganz einfaches Gesetz. Sei in positiver Stimmung. Lache, und alle lachen mit. Weine, und du weinst allein. Wer für andere etwas tut – freiwillig, nicht gezwungenermaßen, etwa so, wie es einem in der Geschäftswelt beigebracht wird: „Sei freundlich, zeige die Zähne, mache keep smiling!“ – bekommt etwas zurück. Jemand schrieb: „Freundlich zu sein, an seinem Charakter zu arbeiten und ihn zu entwickeln, hat einen größeren und stärkeren Effekt als viermal wöchentlich zum Sport zu gehen.“ Verstehst du? Da vermagst du zu trainieren und zu trainieren, doch das bringt nicht viel. Aber freundlich zu sein schon. Viele Menschen wollen durch Training etwas erreichen. Nein. Sei freundlich. Ein guter, edler Charakter macht nicht nur den Herrn glücklich, sondern einen selbst, und vor allem auch die Menschen in seiner Umgebung.
Ein guter, edler Charakter – wie gelangt man dazu? Das ist eine Predigt für sich selbst. Ich überfliege es nur. Moab wurde nie umgeschüttet als Wein in der Weinproduktion. (Siehe Jer 48,11) Israel hingegen ständig! Es geriet in Gefangenschaft, wurde verfolgt und bedrängt, war belastet. Moab wurde nie umgeschüttet, weil es in den Bergen heimisch und in Sicherheit war. Aber durch das ständige Umschütten Israels wurde die ganze Hefe abgeschöpft, entwendet und gesiebt. Daraus wurde ein edles Gesöff. Israel wurde zu einem edlen Wein! Moab wurde nie umgeschüttet. Der Wein ist nicht schmackhaft, verstehst du? Das ist geistige Reife. Du wurdest immer wieder ,umgeschüttet‘. Immerzu gelangte die Hefe nach oben, wurde abgeschöpft, setze sich, wurde abermals umgeschüttet, abermals abgeschöpft. Verstehst du? So entsteht ein guter Wein. Das ist ein Thema für sich selbst.
Viele würden gleich ein Organ spenden, ihren Leib verbrennen lassen und sich groß aufopfern, aber das ist Nichts vor dem Herrn. Weißt du was zählt? Die Liebe!, siehe 1 Korinther 13. Nicht etwa, dass du deinen Leib verbrennen lässt und deine Organe für irgendwelche Leute opferst, sondern es sind Kleinigkeiten, so z.B. Freundlichkeit. Die Tugend des Herrn ist Freundlichkeit. Jesus sprach, wie nachfolgend aufgezeigt: Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan (Mt 25,40). Solches fand aus Liebe statt. Ein ganz ehrliches Kompliment noch. Jemandem behilflich sein: Geh doch zu den Pionieren, verstehst du? Da lernst du, jemanden zu unterstützen, jemanden zu bedienen oder jemandem zuzulächeln in der Straßenbahn. Da sitzen alle so niedergeschlagen mit traurigen Gesichtern da. Sei freundlich! Jemanden anzulächeln kostet nicht viel Geld und ermutigt einen. Sich einfach verschenken. Bald ist Valentinstag. Jemandem – deiner Freundin, deinem Freund – ein paar Blümchen schenken oder einen Gruß schicken mit den Worten: „Ich hab an dich gedacht.“ Nicht nur zum Valentinstag. Wir sollen jeden Tag Valentinstag haben.
Der Herr erwartet keine schweren Dinge von uns. Das erwartet Er nicht. Er erwartet ein paar Kleinigkeiten. Freundlichkeit ist eine Frucht des Heiligen Geistes. Bitte den Herrn, dass Er dich von deinem schlechten Charakter erlöst oder es fernhält, sodass es gar nicht mehr hochkommt, was alles so tief sitzt aus deinem alten Leben. Wir kommen auf diese Welt mit einem verdorbenen Charakter, als Rohlinge, neidisch, eifersüchtig, unbehauen, ungehobelt, unbearbeitet, unbeschnitten, ungebildet, flegelhaft, unkultiviert, unbehandelt. So kommen wir auf diese Welt! Und wir sind nicht diszipliniert. Weißt du, wie man sich im Haus Gottes verhält, bzw. in der Gemeinde? „Bitte, setzen sie sich hier hin!“ und nicht, sich gleich vordrängen. Da ist so vieles. Die Hausordnung: Weißt du, die meisten Leute haben in ihrem geistlichen Leben keine christliche, biblische Hausordnung.
Sorge dafür, dass deine Absicht rein ist. Beim Herrn zählen nur reine Motive. Lauterkeit wäre da auch etwas Wichtiges, und Anständigkeit sowie gute Sitte. Wenn wir gute Sitten haben, heilt unser Leben. Wir sollen aufpassen, dass wir niemanden verletzen. Wer andere Menschen verletzt, dient Satan. Wir sollten wissen, was die Hausordnung Gottes ist und wie man sich im Hause Gottes, in der Gemeinde, benimmt; in der Familie Gottes. Ein guter Charakter weiß, was zu tun ist. „Ich stehe auf, damit die alte Person Platz zu nehmen vermag. Sie soll sitzen, denn sie vermag nicht so lange zu stehen. Nur mit einem guten Charakter vermag man dem Herrn zu dienen. Jeder sollte ,vor seiner eigenen Haustür beginnen zu kehren‘. Da wird die Stadt am schnellsten sauber. Da wird die Welt am schnellsten evangelisiert. Es steht geschrieben: Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten (Mt 7,12). Wenn wir anderen dienen, dienen wir dem Herrn und wir gelangen näher zu Ihm, ihr Lieben. Und der Herr dient uns wiederum. Wir erfüllen das Gesetz der Liebe. Das höchste Gebot aller Gebote: Liebe den Herrn mit allem, was in dir ist – das ist okay – und dann dich selbst, und hernach erst den Nächsten. Denn du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. (Siehe Mt 22,37-39) Und wenn du dich selbst nicht richtig liebst und kontrollierst, vergiss die ganze Nächstenliebe.
Gebet: Vater im Himmel, ich danke Dir, dass Du heute bei uns bist. Du hältst Ausschau nach Menschen mit einem guten und gesunden Geist und einem edlen Charakter. Erlöse uns von jedem Egoismus, von jedem Stolz, von jeder Selbstgerechtigkeit und von jeder Scheinheiligkeit. Du suchst Menschen nach Deinem Herzen. Und erfülle uns mit den Tugenden, den göttlichen Tugenden, mit deiner Liebe. Lieber Heiland, ich danke Dir, dass Du das tust. Hilf uns, dass wir Menschen nach Deinem Herzen werden. Heiliger Geist, verwandle uns in solche Typen, in solche Leute, die Deinem Ideal entsprechen. Du suchst einen Mann, auch heute noch übers Internet. Du suchst eine Frau, die nach Deinem Namen fragt, die Dich sucht und Dir gefallen möchte und sonst niemandem. Danke, Herr Jesus, Amen.