Verstehe Gott – Predigt vom 10.03.2021

 

 

 

Preis dem Herrn! Du weißt den Weg, o Herr. Du verstehst mich. Du kennst mich. Du kennst mich in- und auswendig. Der Herr kennt uns. Aber kenne ich den Herrn und verstehe ich Gottes Wege, Pläne usw. Heute geht es mir um die Wege des Herrn, um Seine Gedanken, um Seinen Willen. Denn wenn wir das wissen, wenn wir die Wege des Herrn kennen, leben wir ganz anders.

 

 

 

Das Wort des Herrn, welches gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde und nachfolgend niedergeschrieben ist, lautet wie folgt: Herr, du bist gnädig, darum hilf mir doch! Lehre mich, deine Ordnungen zu verstehen! Dir will ich dienen; nun schenke mir auch die nötige Einsicht, damit ich erkenne, was dein Wort befiehlt! (Ps 119,124f.) Es ist so wichtig, dass wie den Herrn verstehen, damit wir befugt sind, Ihm zu dienen.

 

 

 

Es steht geschrieben: Und der König sprach zu ihnen: Ich hatte einen Traum, und mein Geist war unruhig zu verstehen, was der Traum bedeutet (Dan 2,3). König Nebukadnezar hatte einen Traum. Er sah „das Standbild des Nebukadnezar in Gold, Silber, Erz, Eisen sowie Eisen und Ton vermengt, welches bis in unsere Zeitepoche hineinreicht. Er sah dieses Traumgesicht und verstand es nicht. Der König sprach zu ihnen: „Ich hatte einen Traum, und mein Geist ist solange beunruhigt, bis ich den Traum verstehe.“ Wir haben oft Träume. Oft vernehmen wir Gottes Wort und verstehen es nicht recht, und dann sind wir beunruhigt, nervös, aufgeregt, kribbelig u.v.m. Und wenn wir etwas verstehen, sind wir ruhig. Da haben wir keine Angst, keine Furcht und was auch immer.

 

 

 

Die Pläne des Herrn werden uns unterbreitet. Wir sollen Wissende sein. Wir sollen den Willen des Herrn verstehen. „Herr, lehre mich Deine Gedanken! Lehre mich Deine Wege! Lehre mich, Dich zu verstehen: wie bist Du?“ Wir wissen ja von der Heiligen Schrift, was geschrieben steht, siehe hier: Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR (Jes 55,8). Du willst die Antwort des Herrn erfahren. Du bekamst eine Offenbarung, einen Traum, eine Vision, und du fragst dich: „Lieber Gott, wie geht es jetzt weiter?“ Auch wir fragen uns: „Was kommt nach Corona?“ Und du suchst Lösungen. Du suchst eine göttliche Antwort: „Wie geht es mit uns weiter?“

 

 

 

Daniel erbat etwas vom Herrn: „Herr, wie lange dauert die Babylonische Gefangenschaft? Wie lange dauert diese Krise hier?“ Und er empfing ein Wort vom Herrn, und es ereilte ihn dennoch keine Antwort. Er wusste und spürte ganz genau: „Der Herr erhörte mich. Er ließ mir eine Antwort zuteilwerden, aber ich empfing keine.“ Es steht geschrieben: Denn als du anfingst zu beten, erging ein Wort, und ich komme, um dir's kundzutun; denn du bist von Gott geliebt. So merke nun auf das Wort, damit du das Gesicht verstehst (Dan 9,23). Als er anfing zu beten, erging ein Wort. „Und ich bin gekommen“, sprach der Engel, der zu ihm kam nach einundzwanzig Tagen, „um es dir zu verkündigen, denn du bist ein viel geliebter Mann Gottes. Achte nun auf das Wort und verstehe das Gesicht.“

 

 

 

Das Gesicht, die siebzig Jahrwochen: Was bedeutet das? Darüber werde ich in den nächsten Tagen auch verkündigen, und auch, was Daniel sah. Daniel erhält eine ganz präzise Antwort. Nun braucht er Verständnis.Verstehe das Gesicht. Verstehe die Inspiration. Verstehe, was der Engel zu dir sprach. Daniel benötigte eine präzise Antwort. Du benötigst vielleicht auch in deinem Leben präzise Antworten: „Wie geht es mit mir weiter? Denn der Herr teilte mir etwas mit. Ich spüre etwas, ich ahne etwas, ich träume etwas.“

 

 

 

Es ging damals bei Daniel um die Wiederherstellung. Die Vision aus dem Buch Daniel, Kapitel neun, reicht bis zur Wiederkunft Jesu. Es steht geschrieben: Siebzig Wochen sind verhängt über dein Volk und über deine heilige Stadt; dann wird dem Frevel ein Ende gemacht und die Sünde versiegelt und die Schuld gesühnt, und es wird ewige Gerechtigkeit gebracht und Gesicht und Weissagung besiegelt und das Allerheiligste gesalbt werden (Dan 9,24). „Über dein Volk und über deine heilige Stadt sind siebzig Wochen bestimmt“ – um der Übertretung willen, weil sie den Sabbat nicht hielten. Deswegen wurden sie siebzig Jahre verbannt in die Babylonische Gefangenschaft – „dann wird die Missetat gesühnt. Die Gerechtigkeit des Herrn wird kommen.“ Aber siebzig Jahrwochen wurden verhängt.

 

 

 

Ich fahre fort: So wisse nun und gib acht: Von der Zeit an, als das Wort erging, Jerusalem werde wieder aufgebaut werden, bis ein Gesalbter, ein Fürst, kommt, sind es sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen lang wird es wieder aufgebaut sein mit Plätzen und Gräben, wiewohl in kummervoller Zeit. Und nach den zweiundsechzig Wochen wird ein Gesalbter ausgerottet werden, und niemand wird ihm helfen. Und das Volk eines Fürsten wird kommen und die Stadt und das Heiligtum zerstören, aber dann kommt das Ende durch eine Flut, und bis zum Ende wird es Krieg geben und Verwüstung, die längst beschlossen ist. Er wird aber vielen den Bund schwer machen eine Woche lang. Und in der Mitte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer abschaffen. Und im Heiligtum wird stehen ein Gräuelbild, das Verwüstung anrichtet, bis das Verderben, das beschlossen ist, sich über den Verwüster ergießen wird (Dan 9,25-27). Mit dem Gesalbten ist Jesus Christus gemeint. „Nach den zweiundsechzig Wochen wird der Gesalbte ausgerottet.“ Das fand zur Zeit der Kreuzigung Jesu statt. Und: „Dann wird das Heiligtum von den Heiden zertreten. Der Antichrist in den letzten Tagen, darin befinden wir uns derzeit, wird mit vielen einen festen Bund schließen. Neben dem Tempel an der heiligen Stätte werden Gräuel der Verwüstung aufgestellt, und zwar neben dem Flügel, an dem der Bundesengel stand. Und dann wird Verwüstung sein.“ Das ist die Trübsalszeit.

 

 

 

Daniel sieht eine ganze Welt- und Heilsgeschichte. Hier geht es um die planmäßige Ankunft des Messias. In Phase 1 ist der triumphale Einzug Jesu in Jerusalem an Palmsonntag. Und dann wird er ausgerottet. Nach zweiundsechzig Wochen wird der Gesalbte ausgerottet oder abgeschnitten, und keiner wird Ihm nachfolgen. Hier verwarf Ihn Sein Volk. Diese Tat wurde nach diesen zweiundsechzig Wochen vollzogen. (Siehe Dan 9,26)

 

 

 

Hernach geht für Israel die Geschichte weiter, nämlich dann, wenn Jesus wiederkommt. Jesus weinte über Jerusalem, wie nachfolgend aufgezeigt: Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! (Lk 13,34) „Ich wollte euch versammeln wie eine Henne ihre Küklein versammelt.“ Sowie: Seht, euer Haus wird euch allein überlassen. Ich sage euch: Ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis die Zeit kommt, da ihr sagen werdet: Gelobt ist, der da kommt im Namen des Herrn! (Lk 13,35)

 

 

 

Wir leben von der Offenbarung des Herrn. Man versteht den himmlischen Vater erst, wenn Er sich uns offenbart, so wie Er sich uns damals offenbarte. Daniel befragte den Herrn. Und so auch wir, wenn wir etwas nicht verstehen. Wir sollten den Herrn befragen, und nicht die Leute! Der eine vertritt diese und der andere jene Meinung. Am Ende hast du zehn Meinungen und weißt nicht, was da war.

 

 

 

Du kannst nicht erlöst werden, so du die Erlösung nicht verstehst. Das ist hart, was ich sage. Nochmals: Du kannst nicht erlöst werden, so du die Erlösung nicht verstehst, d.h., was Sündenvergebung ist, wie man Frieden mit dem Herrn bekommt, was der Weg des Heils ist. Die Erlösung setzt Verständnis voraus. Gottes Plan muss man verstehen; den Heilsplan des Herrn.

 

 

 

Der Kämmerer kaufte in Jerusalem die Jesajarolle. Er liest diese Schrift (Siehe Jes 53,7f.) und denkt: „Von wem spricht dieser Prophet, von sich selbst oder von jemand anderem? (Siehe Apg 8,35) Bis der Heilige Geist diesem aufrichtigen Menschen Gnade schenkte. Philippus kam und hörte, dass die Jesajarolle gelesen wird. Daraufhin fragt er den Kämmerer: „Verstehst du auch, was du da liest?“ (Siehe Apg 8,30)

 

 

 

Und wir sollten uns heute auch fragen: „Verstehe ich, was in der Welt stattfindet derzeit, mit Corona, mit dem Kriegsgeschehen, mit den Ereignissen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa und der Welt nacheinander stattfanden? Seit dem Zweiten Weltkrieg ist die Welt nicht mehr dieselbe. Was beabsichtigt der Herr mit dieser Welt? Wir sollten das wissen! Wenn du das nicht weißt, wirst du verzweifeln, wirst du Angst haben, wirst du dich fürchten, wirst du keinen Frieden haben. „Warum ist das so oder so? Warum muss ich manchmal leiden? Warum muss ich so viele Krankheiten durchleben? Warum habe ich so viele Übel zu bestehen?“ Verstehst du, wenn du geprüft wirst: „Warum werde ich so geprüft?“ Verstehst du die Führung und Leitung des Herrn? „Warum habe ich so viele Kämpfe?“ Wir müssen die Dinge verstehen. ,Verstehst du den Herrn‘ ist mein Thema heute.

 

 

 

Es ist von Übel, wenn du das alles nicht verstehst. Dann wirst du bitter, dann wirst du verzweifelt, dann verlierst du den Überblick. Du verlierst jede Lust, jeden Glauben usw., auch betest du nicht mehr. Du lässt im Glauben nach. Es ist schlimm mit dir, wenn du den Herrn nicht verstehst. Seine Wege sind oft rätselhaft und fraglich: „Ja, was soll das alles?“

 

 

 

Es steht geschrieben: Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war (Ps 139,16). „Deine Augen sahen mich, wie ich entstand.“ Also, in Ewigkeit, vor Jahrmilliarden oder was auch immer ist. Und: „In Deinem Buch war schon alles verzeichnet.“ Meine Tage waren schon gebildet, als ich noch gar nicht existierte! Mein Leben wurde gebildet, als ich noch nicht einmal gezeugt war, als es weder meinen Vater noch meine Mutter gab. „Wie schwierig sind Deine Gedanken, o Herr. Wie gewaltig ist ihre Zahl!“, wie geschrieben steht, siehe hier: Aber wie schwer sind für mich, Gott, deine Gedanken! Wie ist ihre Summe so groß! (Ps 139,17)

 

 

 

Ein deutscher, unbekannter Soldat schickte im Winter des Jahres 1943 aus dem Kessel von Stalingrad einen Brief nach Hause. Er kehrte nie wieder heim, aber seine Worte wurden zu einem Reim verfasst, der wie folgt lautet: „Erscheinen meines Gottes Wege mir seltsam, rätselhaft und schwer. Und gehen Wünsche, die ich hege, still unter in der Sorgen Meer. Will trüb und schwer der Tag verrinnen, der mir nur Schmerz und Qual gebracht. Dann darf ich mich auf eins besinnen: dass Gott nie einen Fehler macht.“

 

 

 

Wenn über ungelösten Fragen mein Herz verzweiflungsvoll erbebt, an Gottes Liebe will verzagen, weil sich der Unverstand erhebt, dann darf ich all mein müdes Sehnen in Gottes Rechte legen sacht und leise sprechen unter Tränen: dass Gott nie einen Fehler macht.“

 

 

 

Drum still, mein Herz, und lass vergehen, was irdisch und vergänglich heißt. Im Lichte droben wirst du sehen, dass gut die Wege, die Er weist. Und solltest du dein Liebstes missen, ja geht's durch finstre, kalte Nacht, halt fest an deinem sel'gen Wissen: dass Gott nie einen Fehler macht.“ Das waren die Worte des Mannes aus dem Kessel von Stalingrad. Wir fragen oft den himmlischen Vater: Herr, warum das alles?“ Gott macht nie einen Fehler, Brüder und Schwestern.

 

 

 

Der Herr macht keinen Fehler. Er arbeitet oft nach ganz anderen Grundsätzen und Gesetzen, Prinzipien und Methoden, oft gerade entgegengesetzt zu uns, zu unserem Fleisch, zu unserem Menschsein. Verstehe den Willen Gottes! Kenne den Willen Gottes! Und wenn du den Willen unseres himmlischen Vaters verstehst, kennst du auch die Kraft Gottes, die Stärke Gottes und das, was Er alles kann! Gott macht keine Fehler. Hast du schon einmal gefragt: „Was denkt Gott über dieses und jenes in meinem persönlichen Leben?“

 

 

 

Wenn der Herr zu uns spricht, so ist das eine Offenbarung. Auch wenn ich das nicht verstehe: „Was war denn das?“ Der Herr tut uns immer die Wahrheit kund. Er will unser Bestes. Er spricht in Liebe. Er begeht keinen Fehler. Er spricht zu unserem Geist und gibt unserem Geist Gewissheit und Zeugnis: „Das ist so und so.“ Das ist es, was die Bibel offenbart, auf dass erfüllt würde, was die Propheten sprachen.

 

 

 

Bete, wenn du viele Dinge nicht verstehst, und warte auf die Antwort vom Autor der Heiligen Schrift oder von dem, der dir das Zeugnis in deinem Herzen gab. Er kennt unseren Weg. Gott macht keinen Fehler. Er selbst arbeitete uns die Route aus. Er selbst ist sogar der Weg, weil Er den Weg schon kennt, sowie in der Geschichte mit dem Engel, der Tobias führte und sprach: „Ach, den Weg bin ich schon sooft gegangen.“ (Siehe Tob 5,6a) Der Herr ging die Wege, welche die Menschen wandeln, schon sooft. Immer das gleiche Lied, die gleiche Platte. Er macht keinen Fehler. Er ist vollkommen. Und das Beten ist, den Herrn zu konsultieren und zu befragen: „Gott, was denkst Du darüber? Was bedeutet das? Was wolltest Du? Was willst Du überhaupt von mir?“

 

 

 

Die meisten Christen sind verführt. Ihnen wurde beigebracht, dass sie die Dinge des Herrn nicht imstande sind zu kennen: „Niemand vermag den Herrn zu verstehen!“ Weißt du, das ist ein törichter Gedanke. Du vermagst den Herrn zu verstehen, wenn du im Geist bist, wenn du in der Liebe Gottes verweilst. Wenn du in der Gegenwart des Herrn bist, wirst du Seine Wege erfahren. Es ist ein teuflischer Irrtum, eine Lüge. Jesus spricht: „Ich bin die Wahrheit selbst.“ (Siehe Joh 14,6) Wenn du Jesus kennst, wenn du das Kreuz kennst, wenn du den Herrn sahst, nicht nur diesen glorreichen Jesus, sondern diesen verstümmelten, zerschlagenen und zerschundenen Jesus, dann wirst du den Herrn verstehen, das, was Er ist, auch alle aktuellen Probleme, mit denen wir konfrontiert werden, die bei uns passieren, über welche wir denken, dass sie der Teufel schickte. Der Herr ließ viele Dinge zu und gestattet auch weiterhin viele Dinge in unserem Leben. Vielleicht erlebtest du viele Dinge in deinem Leben und fragtest: „Herr, was soll das alles?“ Doch Gott zeigt uns die Ursache und hernach die Wirkung: „Was geschieht, wenn ich dieses tue?“ Die meisten Probleme, lasst uns ehrlich sein, sind hausgemacht von uns selbst. Das sind unsere eigenen Werke.

 

 

 

Der Herr will mit uns etwas zu tun haben. Er will unseren Charakter, unsere Persönlichkeit, unser Temperament und unsere Person als Ganzes verändern. Wir sind z.B. bei Rot durchgefahren. Man spricht uns irgendwo an und wir werden rot, weil wir bei Rot nicht anhielten. Alles wiederholt sich irgendwie in unserem Leben. Und Lügen können wir nicht. Selbst wenn wir Lügen wollten, wir kommen damit nicht durch. ,Lügen haben kurze Beine.‘ Die Wege des Herrn sind nicht unsere Wege. Und meine Probleme? Ich war dabei als es passierte. Ich fuhr bei Rot durch. Und ja, Seine Gedanken sind nicht unsere Gedanken. Jetzt weiß ich: „Ja, ich bin selber schuld!“ Da fangen wir an, Buße zu tun.

 

 

 

Glaubst du, dass der Herr denken könnte? Er überließ dir alles. Er legte das Leben fest bis ins Detail. Der Herr denkt nicht nochmals neu. Er plante bereits alles. Jesus erfüllte den Plan, auf dass erfüllt würde, was durch den Propheten Joel gesagt wurde. (Siehe Joel 3,1-5) Also, eigentlich ist die ganze Geschichte Jesu in der Heiligen Schrift fixiert. Der Herr dachte einmal und legte fest vor langer Zeit, lange bevor ich existierte. Und nun offenbart Er es uns Stück für Stück in der Bibel durch Jesus. Und vor allem gab es Israel. Israel ist ein Bild auf unser persönliches Leben. Das hat nichts mit den Juden zu tun. Vergiss das alles. Das hat nur mit uns zu tun. Israel ist meine Geschichte; eine menschliche Geschichte. Die Geschichte eines menschlichen Lebens. Vierzig Jahre in der Wüste, in der Gefangenschaft Ägyptens bzw. in der Babylonischen Gefangenschaft oder welcher Gefangenschaft auch sonst.

 

 

 

Er gab und wies uns Seine Wege und offenbarte uns Seine Vorhaben. Das wissen wir aus der Heiligen Schrift. Wir sollten es wissen, und nun vermag meine Logik, meine Vernunft es nicht zu verstehen. Ich sollte nur erkennen: „Das ist Dein Weg!“ Der Herr macht keinen Fehler, auch nicht dann, wenn es bergab geht, wenn es ab nach unten und vierzig Jahre durch die Wüste geht.

 

 

 

Am siebten Tag ruhte der Herr. Und ich sage dir eine Wahrheit. Vielleicht schockiert dich das ein bisschen. Manche denken: der Herr ist immer noch aktiv. Er ist auf dem Plan. Der Herr macht nichts. Er schläft. Der Herr tut nichts. Am siebten Tag ruhte Er. Der Herr macht nichts! Er installierte alles, richtete alles ein, programmierte alles. Alles ist schon eingebaut. ,Das Haus ist fertig. Jetzt muss es nur bewohnt werden, und zwar von einer würdigen Bevölkerung.‘ Das Haus ist fertig. Da wird nicht nochmals eine Stromleitung gelegt, Wasserleitungen gelegt, verkabelt u.a. Nein. Alles ist gemacht. Nun will Er darin wohnen. Unser Leib ist ein Tempel des Heiligen Geistes. (Siehe 1 Kor 6,19a) Alles ist fertig! Dein Körper ist komplett fertig. Du kommst auf diese Welt als ein Vollkommener, und dann wirst du vermurkst. Der Herr macht sich keine Gedanken mehr. Er installierte dich, schickte dich in diese Welt und gab dir einen Auftrag. Und nun denkt der Herr nicht mehr. Jetzt muss ich bloß den Herrn erkennen, Seinen Weg erkennen, was Er für mein Leben plante und was Er vorhat, was Er will von diesem fertigen Haus.

 

 

 

 

 

Die Erlösung ist vollbracht. Ich muss für meine Erlösung nichts mehr vollziehen. Der Preis ist bezahlt: Jesus blutete. Ich muss nur noch meinen Blick auf Jesus richten und meine Sündenvergebung annehmen. Das Werk ist getan. Jetzt lebe ich danach.

 

 

 

Saul von Tarsus: ich möchte seine Geschichte kurz streifen. Der Herr begegnet ihm, wie nachfolgend geschrieben steht: Als er aber auf dem Wege war und in die Nähe von Damaskus kam, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel; und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich? (Apg 9,3f.) Und dann fragt er, nachdem er wusste, wer Jesus war, Ihn gar selbst: „Herr, was soll ich tun?“ Und die Stimme vom Himmel sprach, was nachfolgend aufgezeigt ist: Steh auf und geh in die Stadt; da wird man dir sagen, was du tun sollst (Apg 9,6). „Geh in die Gemeinde.“ oder: „Geh zur Andacht.“, oder aber: „Höre die Predigt.“, vielleicht auch diese von mir. Dort wird dir mitgeteilt in diesen Predigten, wie es weitergeht mit deinem Leben.

 

 

 

Verstehe den himmlischen Vater. Saul von Tarsus studierte Theologie, sogar bei dem Professor von Gamaliel. Und: „Was soll ich nun tun?“ Ich will dir die Wahrheit sagen, was du tun sollst: Du sollst zuhören. Du sollst den Herrn vernehmen. Du sollst hören: „Was sagt der Geist der Gemeinde?“ Siebenmal steht im Buch der Offenbarungen: „Wer Ohren hat zu hören, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.“ (Siehe Off 2,7a.11a.17a.29; 3,6.13.22)

 

 

 

Der Herr tut immer durch andere kund. Er spricht nicht durch dich selber. Er spricht durch dich zu anderen, aber eigentlich spricht der Herr immer durch andere zu dir. Der Herr schuf die Menschen, dass sie sich gegenseitig ergänzen. Der Herr spricht immer durch andere zu dir. Glaube nicht: „Jetzt spricht der Herr durch mich!“ Du bist versaut von Satan, verzeih mir, aber du bist verdorben; verführt. Du vermagst den Herrn nicht zu vernehmen. Du bist blind, taub, lahm u.v.m. Du vermagst das gar nicht zu fassen. Deshalb heilte Jesus die Juden, denn sie waren von Dämonen besessen. Ihr ganzes Dasein war eine Behausung der Dämonen. Da ist etwas, was du hörst, und du denkst: „Ja, der Herr sprach zu mir, irgendwie durch meine innere Stimme!“ Das sprach der Teufel zu dir, nicht der Herr, in aller Liebe. Er gaukelt dir etwas vor, wie: „Mach die Steine zu Brot!“, „Spring hier herunter!“ oder „Bete mich an!“ Und dann wirst du gesetzlich und fängst an, gesetzlich zu handeln.

 

 

 

Saul wurde nach Damaskus hineingeführt. In der Stadt gab es eine Gemeinde und einen Ananias (Hananias). Saul wollte ihn wahrscheinlich verhaften. Nun aber sitzt er da, betet drei Tage und fastet. Drei Tage isst und trinkt er nichts. „Siehe, er betet!“ (Siehe Apg 9,11b) Er ist blind. Und er betet jetzt. Das ist das einzige, was ein Mensch zu tun vermag, wenn er den Herrn verstehen will. Er betet: „Herr, was soll ich tun?“ Du musst warten, bis dir irgendwer etwas sagt. Dort in Damaskus war ein Mann namens Hananias. Du musst warten auf den Heiligen Geist und beten: „Herr, rede, was willst Du?“ „Geh in die Stadt und es wird dir zugetragen werden.“

 

 

 

Ich erinnere mich an eine Person in Heilbronn. Plötzlich, vormittags, klingelte es an der Tür und davor stand eine Frau aus Möckmühl und fragte: „Sind Sie die Gemeinde Gottes?“ Und ich erwiderte: „Ja, das sind wir.“ Ich wohnte in der oberen Etage eines Gemeindehauses, welches sich in der Gymnasiumstraße befand. Unten hielt ich die Versammlungen ab. Und ich erkundigte mich: „Was wollen Sie?“ Daraufhin sagte sie mir, dass sie ein großes Problem habe. Sie wolle den Herrn finden, aber sie fand Ihn nirgendwo daheim. Und eine Stimme sprach wohl zu ihr, wie sie äußerte: „Gehe zur Gemeinde Gottes.“ In Möckmühl gab es eine derartige Gemeinde nicht, und so kam sie zu mir. „Ja, die Gemeinde Gottes, von der Organisation her, das sind wir. Da sind Sie hier recht.“ So führte der Herr! „Geh zur Gemeinde Gottes!“ „Geh zur Andacht!“, „Gehe in diese oder in jene Kirche!“

 

 

 

Als wir am Leopoldplatz evangelisierten, regnete es heftig. Wir hatten etwa vierzehn Gäste aus Amerika, doch wir vermochten weder unsere Evangelisation fortzusetzen noch Traktate zu verteilen, denn es regnete sehr stark. Einer unserer Mitarbeiter bekam ein Anliegen aufs Herz gelegt: „Lasst euch vom Regen nicht abhalten! Lasst uns hinausgehen und versuchen, die Leute einzuladen.“ Ein junges Mädchen aus unserem Evangelisationsteam ging hinaus, überreichte einer Frau ein Traktat und lud sie ein, der Evangelisation beizuwohnen. Das war eine Frau aus Pankow, aus dem esoterischen Raum. Sie war sogar gebildet und intelligent. Sie empfing zu Hause eine Stimme, die ihr riet: „Gehe zum Leopoldplatz. Dort wird dir gesagt, wie es weitergeht.“ So arbeitet der Herr. „Geh in die Stadt und es wird dir gesagt werden.“

 

 

 

Saul von Tarsus fragt: „Was soll ich tun?“ Und die Stimme sagt: „Geh in die Stadt.“ „Höre die Predigten.“ Wir werben für unsere Stadt, und ich möchte dir Mut machen: „Betet und unterstützt uns, damit wir noch recht viele Menschen erreichen auf allen möglichen Kanälen und die Leute die Predigten vernehmen.

 

 

 

Der Herr spricht immer durch andere zu einem, nicht durch einen selbst. Da ist Hananias und betet: „Herr, gib mir einen Auftrag, damit ich ,einen großen Fisch fange‘. In meinem ganzen Leben war mir das nicht vergönnt.“ Plötzlich kommt der Herr uns spricht: „Hananias, ich habe Arbeit für dich. Dort in der Geraden Gasse, im Gasthaus zum Löwen“, oder wie auch sonst das Restaurant geheißen haben mag, „ist Saul von Tarsus. Geh zu ihm und schau, er betet.“ (Siehe Apg 9,11) „O nein! Ich hörte schon so viel von dieser Person! Ich möchte dorthin nicht gehen! Kannst du nicht irgendjemand anderen zu ihm senden?“, wie nachfolgend aufgezeigt: Hananias aber antwortete: Herr, ich habe von vielen gehört über diesen Mann, wie viel Böses er deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat; und hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle gefangen zu nehmen, die deinen Namen anrufen (Apg 9,13f.). Du siehst, Hananias wird jetzt gebraucht.

 

 

 

Und du musst warten, bis der Herr jemanden zu dir sendet, wenn du soweit bist. Erst wenn du reif bist, kommt der Lehrer und will dich lehren. Ich lernte es im Zusammenhang mit meinen Kindern. Wenn du an das rechte Ohr mit der linken Hand heranreichst, bist du reif für die Schule. Anderenfalls bist du nicht reif. Wir müssen reif werden für die Schule. Dort wird uns gesagt, was wir tun sollen, wie es mit uns weitergeht. Warte, bis der ,Hananias‘ dich erreicht. Sei ein vom Geist Geführter und Geleiteter, der selbst den Weg ging, der selbst den Weg kennt! Er war ein Jünger Jesu, dieser Hananias. „Er tut dir die Augen auf.“ (Siehe Apg 9,12) Diesem Hananias verdanken wir unheimlich viel. Dass du heute Abend hier sitzt, verdankst du dem Hananias, nämlich, dass er dem Herrn nachfolgte, dass er Seine Stimme vernahm, dass er Ihm gehorchte, dass er Saul von Tarsus zum Herrn führte.

 

 

 

Es steht geschrieben: Es war aber ein Jünger in Damaskus mit Namen Hananias; dem erschien der Herr und sprach: Hananias! Und er sprach: Hier bin ich, Herr (Apg 9,10). Gar nichts Gewaltiges: es war ein gewisser Jünger in Damaskus. Wir denken immer, da muss ein Superevangelist kommen, um einen Frommen zum Herrn zu führen. Hananias war nur ein gewisser Jünger. Dass zufällig sein Name in der Heiligen Schrift steht, ist okay. Er kommt nur zwei- oder dreimal vor. „Ein gewisser Jünger in Damaskus.“ Von diesem Mann wissen wir nicht viel. Du musst nicht von den Menschen Gottes viel Kunde haben. Du musst sie nur erleben. Der Herr benützte Hananias ein einziges Mal, als er zu Saul gehen sollte. Er hörte und gehorchte. Er tat einen besonderen Dienst, den er vom Herrn bekam. Manche Leute warten ein Leben lang: „O, Herr, ich möchte Dir dienen!“ Nein! Die Sternstunde Gottes kommt eins, zwei, höchstens dreimal im Leben eines Menschen.

 

 

 

Wir sehen auch in Petrus' Geschichte: – ich könnte ein Bibelstudium darüber abhalten – Wir dienen dem Herrn. Es war ein gewisser Jünger in Damaskus namens Hananias. Er tat keinen besonderen Dienst. Er war mit dem Herrn verbunden. Er hielt seine Andacht. Ohne Hananias, wäre er nicht folgsam gewesen dem Herrn, wäre Saul von Tarsus ein armer Blindgänger geblieben. Der Herr möchte mit jedem etwas anfangen. Der Herr hätte mit Hananias nichts anfangen können, wenn er sich diesem Befehl verweigert hätte: „Nein, Herr, ich bleibe hier sitzen.“

 

 

 

Saul von Tarsus hatte desgleichen eine Vision. Du siehst, wie der Herr arbeitet und wie Er spricht. Verstehe das Wirken des Herrn! Der andere hatte auch eine Vision. Er sah einen Mann eintreten, wie er ihm die Hände auflegte und wie er sehend wurde. Der Herr hätte mit ihm nichts anfangen können. Er wäre nur ein Stubenhocker, ein Betbruder – oder eine Betschwester –gewesen, der die Zeit absitzt. Doch der Herr wollte ihn gebrauchen. Er hörte die Stimme des Herrn: „Hananias!“ Es ist so wichtig, dass wir Menschen in unserer Nähe haben, die die Stimme des Herrn vernehmen!

 

 

 

Heinrich Vietheer erzählte eine Geschichte. Er war zu einer Beerdigung gerufen und musste ein junges Mädchen beerdigen. Und dann fragte dieser Prediger: „Kannte sie den Heiland?“ Daraufhin sagte eine Bekannte und Freundin dieses Mädchens: „Ja ich hatte sooft den Eindruck, ich sollte zu Maria“, so hieß sie, „gehen, ihr ein Zeugnis bringen und sie fragen, ob sie schon Jesus in ihr Leben aufgenommen hat. Aber ich vergaß es und unterließ es dann.“ Dann fragte sie sogar ihre Mutter: „Mutti, fragtest du Maria, ob sie schon gerettet ist?“ Und sie erwiderte: „Ja ich hatte immer den Eindruck, sie sei noch zu jung, um das zu verstehen und zu begreifen. Und jetzt ist es zu spät.“ Es gibt ein Zu spät!

 

 

 

Hananias machte seine Berufung fest. Er brauchte sowohl die Botschaft des Herrn als auch die Berufung Sauls von Tarsus. Saulus bzw. Saul von Tarsus teilte selbst in seiner Verteidigungsrede viel später, als er vor Agrippa und Felix stand, mit, was geschrieben steht, siehe hier: Hananias aber, ein frommer Mann nach dem Gesetz, der einen guten Ruf bei allen Juden hatte, die dort wohnten, der kam zu mir, trat vor mich hin und sprach zu mir: Saul, lieber Bruder, du sollst wieder sehen. Und zur selben Stunde konnte ich ihn sehen (Apg 22,12f.). Ein gewisser Hananias, nur ein gewisser Hananias, ein Bruder im Herrn, ein gottesfürchtiger Mann nach dem Gesetz, er hatte ein gutes Zeugnis bei allen Leuten, die in Damaskus wohnten.

 

 

 

Hananias selbst trat ein. Hananias folgte Jesus. Er diente Jesus, ganz gleich, was er gerade tat. Er war immer im Dienst für den Herrn. Und dann, auf Anregung des Geistes geht er zu diesem Saul von Tarsus. Ansonsten wird dieser Hananias nirgendwo erwähnt. Die wenigen Hinweise reichen aus über diese Person. Es spricht Bände. Hananias war bei Jesus bekannt, und Jesus spricht: „Hananias, Bruder, geh da mal hin.“

 

 

 

Jesus wusste: Ihn kann ich zu Saul schicken. Ich kann nicht jeden zu Saul schicken. Er ist ein Theologe. Der macht mich mundtot, verstehst du? Ich kann nicht jeden schicken. Wir brauchen alle Menschen, Geburtshelfer, etwa eine Hebamme, die uns dann weiterhilft und weiterführt. Dieser gewisse Hananias war kein berühmter, bekannter Prediger. Er war kein Billy Graham. Wir wissen nicht, ob er überhaupt irgendwelche Gaben hatte. Weiß ich nicht. Vielleicht war er ein einfacher Bauer, der vertrieben wurde aus Jerusalem; die Garde, dort wo die Gemeinde verfolgt wurde, aus welchem Grund auch immer. Wir wissen auch nicht, ob er viele Menschen bekehrte. Wir wissen nicht, welche Rolle er in der Gemeinde in Damaskus spielte, ob er ein Ältester war oder ob er nur den Toilettendienst vornahm, ein einfacher Diener, Saaldiener, Türpförtner. Wir wissen nicht, welche Arbeit er vornahm. Er war ein gewisser Jünger, der den neuen Weg ging; den Weg mit Jesus. Für den Herrn war er nicht irgendwer, etwa Mr. Nobody. Der Herr kannte diesen Mann. Der Herr wählte ihn bewusst, um ihm eine Botschaft für Saul von Tarsus zu geben und dass er ihm die Hände auflegt.

 

 

 

Geschwister, noch etwas: – und ich versuche immer wieder dazwischen ein paar Wahrheiten einzustreuen – Es ist wichtig, dass ihr nicht Müller, Meier, Hinz und Kunz die Hände auflegt. Die Leute müssen den Auftrag vom Herrn haben, jemandem die Hände aufzulegen, sonst kriegst du den Teufel. „Lege auf Kranke die Hände!“ Nein! Der Herr muss mir zeigen: „Diesem Kranken soll ich die Hände auflegen.“ Oder: „Dieser oder jener ist verantwortlich, solches zu tun.“ Wir müssen vom Herrn beauftragt werden. Das vermag nicht jeder Dahergelaufene zu tun. Er muss vom Herrn geführt werden. Dazu benützte Jesus in Seiner großen Weisheit nicht etwa einen etablierten Apostel aus Jerusalem: „Jakobus muss schnell kommen!“ oder Petrus, Thomas, Nathanael. Nein! Der Herr benützte den Bruder Hananias. Jesus benützt Leute, die Ihm bekannt sind, die mit dem Herrn wandeln, die Jesus liebhaben. Bei Jesus zählen keine Titel, Ämter oder Namen, oder etwa das, was er schon alles leistete für den Herrn.

 

 

 

Das Leben des Hananias war bekannt vor dem Herrn. Er war ein gewisser Jünger. Er wusste: „Ich streite für den Herrn. Ich unterstehe dem Willen des Herrn.“ Es ist mir so wichtig, dass du weißt, um was es mir wirklich geht. Sind wir beim Herrn bekannt? Der Wille Gottes für unser Leben, was ist das? Wir müssen zunächst einmal im Himmel bekanntwerden, nicht hier auf dieser Welt. Die Popularität in dieser Welt vergeht. Wir sind ein Nothing. Der Herr muss unseren Namen kennen und uns bei unserem Namen rufen: „Hananias, gehst du mal hin? Machst du das?“ Der Herr muss uns diese Sachen zuspielen. Jemand muss zuvor im Himmel bekannt sein, bevor ihm etwas anvertraut werden kann.

 

 

 

Paulus sprach, wie nachfolgend aufgezeigt: Und was du von mir gehört hast vor vielen Zeugen, das vertraue treuen Menschen an, die fähig sein werden, auch andere zu lehren (2 Tim 2,2). Nochmals: „Und was du von mir gehört hast, lieber Timotheus, vor vielen Zeugen, das vertraue treuen Menschen an, die fähig sind, andere zu lehren, andere zu führen.“ Treuen Menschen! Hananias war so ein treuer Bruder in der Gemeinde. Er betete vielleicht nur die ganze Zeit. Vielleicht war er nur ein Betbruder, der einfach nur still im Gebet versunken war, hinten in der Ecke. Er betete immer wieder für den Pastor, für die Gemeinde, für seine Familie. Er tat nicht viel, aber der Herr konnte zu ihm reden. Das ist das Wichtigste. Wenn du bei Gott nicht bekannt bist, wirst du den Herrn auch nicht verstehen. Du wirst vom Herrn auch keinen Auftrag erhalten. Er wird sich dir nicht offenbaren. Du vermagst auch nicht andere zu lehren. Wir müssen beim Herrn bekannt sein wie ein bunter Hund. Entschuldigung! Der Herr will die Seinen persönlich kennen. Er will uns bei unserem Namen rufen: „Hananias!“ „Ja, Herr, ich bin's!“

 

 

 

Wir müssen bewährte Menschen sein, die dem Herrn schon eine ganze Weile dienen und dem Herrn vertrauen. Dann erhalten wir konkrete Aufträge: „Geh du mal hin!“ Die Familie meiner Frau wäre nie zum Glauben gelangt, doch da betete ein Bruder in Geislingen: „Himmlischer Vater, ich möchte gebraucht werden. Gebrauche mich! Segne mich! Mache mich zum Segen für andere!“ Das fand abends gegen elf Uhr statt. Plötzlich sprach der Herr: „Gehe die Straße hinab, auf der du wohnst, und da, wo das Licht brennt, zu diesen Leuten kehre ein, denn sie brauchen deine Hilfe.“ Er ging hin, klopfte an die Pforte – es war im Anschluss an den Krieg – und sprach: „Der Herr schickt mich zu Ihnen. Ich betete gerade. Was ist ihr Problem?“ Und jemand erwiderte: „Sie sind vom Herrn geschickt, das ist wahr!“ Und er durfte meine Schwiegerleute zum Herrn führen. Die ganze Familie. Verstehst du? Aber jemandem muss ein Auftrag erteilt werden vom Herrn. Nicht nur einfach: „Ich missioniere jetzt! Ich bekehre jetzt die Leute!“ Das steht uns allzeit frei zu tun, wie nachfolgend geschrieben steht: Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit aber ist immer da (Joh 7,6).

 

 

 

Hananias war ein gottesfürchtiger Mann, der ein gutes Zeugnis hatte. Er war mehr als nur ein frommer Gottesfürchtiger. Der Herr schaute sein Herz an. Er war echt. Er hatte ein gutes Zeugnis. Er lebte mit Jesus und war bekannt in Damaskus. Vielleicht war er ein Hauskreisleiter. Ich weiß nicht, was er war überhaupt. Es steht nicht in der Heiligen Schrift. Hananias war ein Jünger. Für ihn stand Jesus im Vordergrund, nicht die Gemeinde und nicht dieses oder jenes. „Gehe in die Stadt und es wird dir zuteilwerden, Saul von Tarsus.“ Er folgte Jesus nach, dieser Hananias. Er war ein Schüler Jesu, obwohl er nicht groß, gleich Petrus und der anderen Apostel, Jesus nachging. Vielleicht war er auch einer dieser siebzig Jünger Jesu. Jesus hatte eine Zeit lang siebzig Jünger. Vielleicht war er einer, der sich auf dem Weg hin nach Damaskus verlaufen hatte. Ich weiß es nicht. Aber er hatte von Jesus gelernt. Er war kein Meister, aber er war ein Geselle, der Jesus nachfolgte. Wir denken: „Ich muss erst einmal Meister werden, um das Werk des Herrn zu verrichten.“ Nein! Er lebte ein gläubiges, Gott hingebungsvolles Leben. Und das noch in einer heidnischen Umgebung. Damaskus war ja Heidenland, Syrien. Dort behauptete er sich als guter, anständiger, normaler Christ und Jünger Jesu. Dort folgte er Seinem Herrn. Dort war er ein Jünger im täglichen Leben, im Alltag, er praktizierte seinen Glauben. Das ist, was der Herr sucht. Er sucht Menschen, die ihren Glauben praktisch anwenden. Ein Jünger wird nicht nach schönen Worten bemessen und beurteilt, sondern: „Folgt er Jesus? Wie sieht es in der Praxis aus?“

 

 

 

Jesus nachfolgen und von Ihm lernen, das ist Jüngerschaft. Hananias war ein hörender Jünger. Dies merke ich: nämlich dass er sofort vernahm, was nachfolgend aufgezeigt ist: Es war aber ein Jünger in Damaskus mit Namen Hananias; dem erschien der Herr und sprach: Hananias! Und er sprach: Hier bin ich, Herr (Apg 9,10). „Hananias?“ „Siehe, Herr, hier bin ich.“ Verstehst du? Er hörte sofort. Er wusste nicht, was geschehen würde, er sprach nur: „Siehe, Herr, hier bin ich.“ Dann erhält er den Auftrag und fürchtet sich: „Herr, ich fürchte mich.“ Ihm stockt der Atem, denn: „Ich habe von diesem Mann schon so viel Schreckliches vernommen!“ Und: „Herr, Du willst, dass ich mich in den Rachen des Löwen stürze?“ Er wusste: Saul ist ein Christenhasser. Er verfolgte die Christen. Deshalb kam er auch nach Damaskus. „Er wollte die Leute verhaften und mich wahrscheinlich auch. Ich stehe auch auf seiner Liste, wahrscheinlich gleich als A ganz vorne: Ananias.“ Er wusste die Pläne Sauls. Verstehe den Herrn.

 

 

 

Weißt du, und das Schöne dabei ist: der Herr spricht: „Fürchte dich nicht. Denn, siehe, er betet.“ Und das wusste er. Juden sind Spezialisten, Weltmeister im Beten. Aber sie beten nicht, wie es sich geziemt. Sie leiern nur etwas herunter; auswendig gelernte Gebete. Aber, wenn der Herr spricht: „Denn, siehe, er betet.“, dann ist es etwas ganz anderes. Er betet mit dem Herzen, nicht nur mit den Lippen und nicht nur mit dem Kopf, der Logik, dem Verstand. „Siehe, er betet.“ Dieser fromme Pharisäer, der heilige aus Judäa, verstehst du, siehe, er betet. Verstehe den Herrn. Gott muss dir sagen, bevor du dort hingehst: „Hab keine Angst. Das passiert nicht. Denn siehe, er betet. Das ist nicht gefährlich.“ Und Menschen, die beten, suchen den Herrn. Und Menschen, die nicht beten, werden den Herrn auch nicht finden.

 

 

 

Das, was du nicht magst, wovor du dich fürchtest – und das weißt du ganz genau – eben das ist genau das, was der himmlische Vater in deinem Leben installiert. „Gehe zu Saul von Tarsus.“ „Aber Herr, ich fürchte mich. Ich vernahm von ihm so viel Schreckliches. Er zerstörte die ganze Gemeinde in Jerusalem.“ Aber wenn du das Wort des Herrn hast, dann hast du die Gewissheit, den Frieden, die Ruhe. Und dann schließt sich die Geschichte. Hananias geht zu ihm und sagt: „Lieber Bruder Saul.“ Er diskutiert gar nicht viel, macht kein Aufsehen, hält keine Predigt. Und: „Der Herr, der dir unterwegs erschien, erschien auch mir und sprach: ich soll zu dir kommen.“ Paulus erwiderte daraufhin: „Ich sah auch einen Mann“ – den sah er natürlich nicht, weil er ja blind war, aber er sah im Geist – „während ich betete; einen Mann, der eintritt und mir die Hände auflegt. Und eine Stimme sagte: Und wenn er dir die Hände auflegt, wirst du wieder sehend werden.“

 

 

 

Der Herr holt Hananias ein und dort ab, wo er gebraucht werden kann. So auch bei Saul von Tarsus. Sage nie: „Nie“. Gottes Wege sind manchmal mysteriös. Der Herr macht keine Fehler. Ich vermag mir vorzustellen, was am Anfang war: Der Herr muss bei solchen Menschen, wenn er sie irgendwo hinschickt mit Spezialaufträgen, eine hundertprozentige Überzeugungsarbeit leisten. „Ja, das könnte auch Satan sein, der mir sagte: Gehe zu Saul von Tarsus und gibt ihm Zeugnis.“ Auch Satan vermag uns eine Falle zu stellen. „Und ich fordere das Schicksal heraus und bringe mich bewusst in Gefahr.“ Hananias hat Zweifel. Er will auf Nummer Sicher gehen. Verstehe den Herrn und Seine Wege. Hananias ist bereit, wenn Er es will, auch in den Tod zu gehen, aber er muss es hundertprozentig wissen: „Ist das der Weg des Herrn?“ Er prüft und fragt, bis er vom Herrn diese hundertprozentige Sicherheit empfängt, bis alle Zweifel beseitigt sind, bis alle offenen Fragen beantwortet sind: „Ja, Herr, siehe er betet. Mach dir keine Sorgen.“

 

 

 

Nachdem sich der Herr mit ihm besprach, was Er alles mit Saul vorhat – weißt du, Er sprach zu Hananias, wie geschrieben steht, siehe hier: Doch der Herr sprach zu ihm: Geh nur hin; denn dieser ist mein auserwähltes Werkzeug, dass er meinen Namen trage vor Heiden und vor Könige und vor das Volk Israel (Apg 9,15). „Er ist mir ein auserwähltes Werkzeug. Er wird meinen Namen kundtun vor den Königen, den Heiden und vor dem Hause Israel! Du siehst, der Herr klärte Hananias auf. – also, nachdem er weiß: Saul von Tarsus ist ein auserwähltes Werkzeug, gibt es keine Rückfragen mehr. Er geht. „Der Herr zeigte mir.“, verstehst du? Und so vermochte er dem Herrn gehorsam zu sein.

 

 

 

Es steht geschrieben: Der Herr sprach zu ihm: Steh auf und geh in die Straße, die die Gerade heißt, und frage in dem Haus des Judas nach einem Mann mit Namen Saulus von Tarsus. Denn siehe, er betet (Apg 9,11). Er wusste, wo Saul sich befand. Er wusste, dass er gerade betet. Er wusste auch, was die Bestimmung seines Lebens ist. Und solches alles teilte Er dem lieben Bruder Hananias mit. Warte immer auf die Weisungen des Herrn. Dann verstehst du Seine Wege. Warte solange, bis der Herr es einem sagt, bis der Herr es einem zeigt. Wir müssen reif sein für die Belehrung durch den Heiligen Geist. Er wird uns in alle Wahrheit führen. Er wird uns aus den Zweifeln herausführen. Du vermagst keinen besseren Lehrer zu bekommen als den Heiligen Geist.

 

 

 

Nach diesem Gesicht geht er zu Saul von Tarsus, und Saul wusste gleichfalls: „Er wird gar nicht viel diskutieren, sondern mir die Hände auflegen, und ich werde sehend werden.“ So macht der Herr aus einem Verfolger, einen Christus-Menschen, einen Jesus-Menschen; einen Mann, der Seinen Namen trägt vor die Nationen, Könige und sogar vor die Söhne Israels. Und in diesem Bewusstsein ging Hananias hin, um den Auftrag des Herrn auszuführen. Du brauchst irgendjemanden, der vom Herrn den Auftrag hat, dir den Willen des Herrn zu offenbaren und kundzutun. Heutzutage gibt es so wenig Menschen, die denjenigen, die den Herrn suchen, zur Verfügung stehen.

 

 

 

Hananias stand Saul von Tarsus zur Verfügung. Gehorsam ist ein wesentliches Kennzeichen eines Jüngers. Auch wenn es manchmal schwer und sogar schrecklich ist, wenn du Furcht hast gleich Hananias, aber er tat, was der Herr ihm befahl, nachdem der Herr ihn überzeugte. Der Herr muss dich zuvor überzeugt haben, bevor du ,in den Rachen des Löwen springst‘. Ein vom Geist des Herrn Erfüllter ist kein von Furcht Erfüllter, d.h., wenn er erfüllt ist von der Gewissheit und das Zeugnis des Heiligen Geistes innehat. Hananias geht zu Saul von Tarsus. Ein Glaubender, ein Wagender, ein Liebender wie Hananias. Guck mal, Saul von Tarsus richtete in der Gemeinde Jesu so viel Schaden an, und er ging hin und sprach: „Lieber Bruder Saul“. Er fragte nicht: „Ist dieser Mann überhaupt bekehrt? Ist er ein Christ? Ist er getauft?“ Nein! „Lieber Bruder Saul“. Dieser Hananias hatte eine große Liebe für die Menschen. Wenn wir für Menschen keine Liebe haben, vermögen wir sie nie zu Jesus zu führen. Er führte nicht nur allein das aus, was der Herr ihm auftrug, sondern er zeigte die echte Jüngerschaft, was Jüngerschaft ist: „Lieber Bruder Saul“.

 

 

 

Ein wahrer Jünger wird an der Liebe erkannt, daran, was die Liebe wirklich ist. Saul vernahm noch kein Wort. Es geschah noch nichts Außergewöhnliches, außer: „Lieber Bruder Saul“. Das waren die ersten Worte, welche dieser Hananias in seiner Predigt nach der Überlieferung sprach. Und das genügte ihm. „Lieber Bruder Saul.“ „Ich kam eigentlich als Beauftragter der Staatssicherheitsbehörde, des Hohenpriesters, vom KBB, euch zu verhaften und zu vernichten, aber dieser Hananias begegnet mir als Feind und Widersacher und sprach: Lieber Bruder Saul.“ Du vermagst Menschen, die du hasst, nie für das Evangelium zu erreichen! „Lieber Bruder Saul“. Das heißt, wenn er sagt: „Lieber Bruder Saul“, gehört Saul von Tarsus schon längst zur Gemeinde. Und so war es auch. Denn als Jesus ihm auf der Straße von Damaskus begegnete, sprach er: „Herr, wer bist Du?“ Niemand vermag Jesus Herr zu nennen, ohne den Heiligen Geist. Er sprach schon „Herr“, bevor er sich bekehrte. Mit dem, was er sprach, beweist Hananias: „Dieser Saul von Tarsus ist mein Bruder. Auch wenn er gerade die Christen verfolgte.“ Die Briefe hatte er noch dabei. Die verbrannte er noch nicht.

 

 

 

In diesem kurzen Abschnitt von Apostelgeschichte neun, neun bis neunzehn, ist sechsmal aufgezeigt: „Der Herr schickt mich zu dir.“ „Der Herr gab mir den Auftrag.“ „Der Herr zeigte es mir.“ (Siehe Apg 9,10a,b.11.13.15.17) Und nur ein einziges Mal: „Jesus“. (Siehe Apg 9,17) Verstehst du? Der Herr, der Saul erschien, beauftragte Hananias: „Geh hin und sage es dem Mann. Lege ihm die Hände auf.“

 

 

 

Als Diener haben wir es immer mit dem Herrn zu tun. Der Herr gibt uns die Aufträge und der Herr nimmt uns die Aufträge wieder weg. Beides gehört zusammen. Wenn Jesus unser Herr ist, dann führen wir aus, was Er befiehlt, auch wenn es schwer ist. Auch wenn es uns unser Leben kosten würde. Hananias bekam diesen großen Auftrag und führte ihn treu aus. Er bringt ,einen riesengroßen Walfisch ans Land.‘ Was glaubst du: Hananias veränderte die ganze Welt! Saul wurde einer der größten Missionare, Evangelisten und Bibelschreiber. Ein Drittel der Bibel ist von diesem Saul von Tarsus gefüllt, den Hananias zum Herrn führte.

 

 

 

Es reicht nicht aus, alles zu wissen und zu verstehen, und den Willen des himmlischen Vaters zu erkennen. Wir müssen auch reagieren, wenn der Herr zu uns spricht, so: „Hananias!“ Hananias wartet nicht tagelang, bis er zu Saul von Tarsus geht. Nach vier Tagen ohne Wasser wird er tot sein. Denn ohne Essen und Trinken vermagst du nicht lange auszuhalten. Ohne zu essen vermagst du vierzig Tage auszuhalten, aber ohne Wasser hältst du keine vier Tage aus. Er reagiert sofort, ganz spontan. Es ist so wichtig. Wenn wir nicht spontan reagieren, so der Herr zu uns spricht, ist es zu spät. Der Herr gebraucht Seine Kinder, Seine Jünger, Seine Schüler, Seine Nachfolger, Seine Leute, um Sein Werk zu tun. Deshalb: Wenn jemand Ohren hat zu hören, der höre, was der Geist der Gemeinde sagt. Verstehe das.

 

 

 

Verstehst du, was der Heilige Geist spricht? Was Er dir persönlich sagt, nicht mir. Du vernimmst diese Predigt, und ich halte diese Predigt und dann gehe ich wieder. Aber, verstehst du, was du vernimmst? Was tut Er dir kund? Was denkt Er über dich? Verstehst du, was der Heilige Geist über Gehorsam, über Nachfolge, über Heiligung, über Liebe, über Vergebung, über Treue, über Dienste u.a. verkündigt? Verstehst du es? Wir müssen zwischen dem Hören, hören sowie zwischen dem Sehen, noch etwas sehen!

 

 

 

Der Welt wäre so vieles verlorengegangen, wenn Hananias nicht gehorcht hätte. Wenn er sich geweigert hätte, so etwa: „Nein, Herr, ich bin nicht würdig.“ Schau nicht auf deine Würdigkeit. Wenn der Herr zu dir spricht, dich sendet, dann bist du würdig, und zwar vom Herrn. Das Werk des Herrn vermag durch dich ausgeführt zu werden, denn durch gehorsame Menschen, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, wird es gebaut. Von Menschen, die in einer engen Beziehung zum Herrn stehen, die nicht nur beten, so etwa: „Herr, ich möchte Deinen Willen ausführen“, und dann, wenn es darauf ankommt, führen sie Seinen Willen nicht aus. Das ist schlimm. Ja!

 

 

 

Das Werk des Herrn kann vollzogen werden, wenn wir auf Seiner Bahn ziehen. Und der Geist des Herrn drängt. Auf Anregung des Geistes hin gelang es, dass Simeon und Hanna sich im Tempel begegneten. (Siehe Lk 2,38f.) Auf Anregung des Heiligen Geistes! Bist du auch manchmal vom Heiligen Geist angeregt? Nicht nur aufgeregt, sondern angeregt. Wären sie eine halbe Stunde später im Tempel eingetroffen, wäre das Jesuskind nicht mehr im Tempel gewesen, weil Maria und Josef nach Nazareth gingen.

 

 

 

Der Spur des Herrn müssen wir folgen. Wenn Er zu uns spricht, nicht lange überlegen, nicht lange diskutieren, wie: „Ja, Herr, muss das unbedingt sein? Muss das heute sein?“ Beim Herrn ist es immer Jetzt. Der Herr ruft uns heraus. Die Gemeinde Jesu heißt Ekklesia, die aus Babel Herausgerufene. Der Herr durchkreuzt die Pläne Sauls sowie die Pläne Hananias. Bei beiden werden die Pläne Gottes durchkreuzt. Jesus stellt sich in den Weg. Du musst bedenken, dass der Herr dabei der Manager ist. Bruder Hananias muss sich nur der Führung des Herrn anheimstellen. Saul muss auf die Führung des Herrn warten und beten, solange bis der Bruder Hananias kommt, nicht etwa solange, bis ein Jude oder Rabbiner dahergelaufen kommt, oder wer auch sonst, der Bürgermeister von Damaskus.

 

 

 

Wir verstehen die Wege des Herrn, wenn wir uns ins Gebet begeben, auf die Lösung des Herrn warten und dann tun, was der Herrgott zu uns spricht. Maria sprach zu den Jüngern in Kana: „Was Er euch sagt, das tut.“ (Siehe Joh 2,5) So viele Christen haben eine tote Religion. Sie wissen alles, sind perfekt im Wissen, im Diskutieren. Sie können auch argumentieren und erzählen, aber sie tun es nicht. Beim Herrn zählt der Täter.

 

 

 

An den Herrn wird nicht nur geglaubt. Er wird hautnah und praktisch erlebt und erfahren. Du hast nichts getan! Satan glaubt auch an den himmlischen Vater. Satan tut sogar den Willen des Herrn, wenn auch mit großer Überzeugung, um dich richtig zu piesacken und zu quälen. Aber Satan ist nicht im Willen des Herrn. Saul sieht, wie der Bruder Hananias zu ihm kommt, ihm die Hände auflegt und plötzlich wird er gewahr. Es fällt ihm wie Schuppen von den Augen. Plötzlich ist er wieder sehend. Der Herr selbst ist es, der Hananias und Saul zusammenführt. Nicht der Zufall. Nicht das Schicksal. Der himmlische Vater ist es; der Heilige Geist. So wird hier der Herr reell erlebt. Der Herr ist ein lebendiger Gott. Der Herr ist Geist. Das Wort des Herrn hält fest, dass wir darauf achtgeben sollen, was der Geist zu den Gemeinden spricht.

 

 

 

Der Herr ist Liebe, und man vermag nur Liebe zu erleben, wenn man dafür offen ist. Der Herr ist Licht. Wenn du dieses Licht siehst, dann solltest du diesem Licht nachfolgen. Der Herr ist das Wort. Er will, dass wir die Bibel entdecken. Der Herr muss sich uns offenbaren. Der Herr ist Leben. Er kann nur im Leben erfahren werden, wenn wir tun, was Er zu uns spricht.

 

 

 

Paulus spricht, was nachfolgend geschrieben steht: Auch ich, meine Brüder und Schwestern, als ich zu euch kam, kam ich nicht mit hohen Worten oder hoher Weisheit, euch das Geheimnis Gottes zu predigen. Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, ihn, den Gekreuzigten. Und ich war bei euch in Schwachheit und in Furcht und mit großem Zittern; und mein Wort und meine Predigt geschahen nicht mit überredenden Worten der Weisheit, sondern im Erweis des Geistes und der Kraft, auf dass euer Glaube nicht stehe auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft (1 Kor 2,1-5). Ich wiederhole es mit eigenen Worten: „Brüder und Schwestern, als ich zu euch kam“, sprach Paulus – er wurde ja geleitet und geführt – „und euch den verborgenen Plan der Rettung verkündigte, habe ich nicht mit tiefsinniger Weisheit und geschliffener Rede euch zu beeinflussen versucht. Ich nahm mir vor, euch nichts anderes zu verkündigen als nur Jesus Christus, den Gekreuzigten. Als schwacher Mensch trat ich vor euch, ich zitterte innerlich vor Angst. Mein Wort und meine Botschaft wirkten nicht durch Tiefsinn und Überredungskunst, sondern weil der Geist des Herrn sich darin mächtig erwies.“ – Weißt du, er konnte die Predigt auch ändern, plötzlich auf ein anderes Thema eingehen. – „Euer Glaube sollte nicht auf Menschenweisheit gegründet sein, sondern auf die Kraft des Herrn.“

 

 

 

Es steht geschrieben: Von Weisheit reden wir aber unter den Vollkommenen; doch nicht von einer Weisheit dieser Welt, auch nicht der Herrscher dieser Welt, die vergehen. Sondern wir reden von der Weisheit Gottes, die im Geheimnis verborgen ist, die Gott vorherbestimmt hat vor aller Zeit zu unserer Herrlichkeit, die keiner von den Herrschern dieser Welt erkannt hat; denn wenn sie die erkannt hätten, hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt (1 Kor 2,6-8).

 

 

 

Die tiefe Weisheit der Botschaft vom Kreuz, ist: Der Herr muss uns führen und leiten!

 

 

 

Wir verkündigen eine tiefsinnige Wahrheit für alle, die dafür reif sind. Das ist im Wort des Herrn aufgezeigt! Viele sind für diese tiefsinnige Botschaft nicht reif. Sie streben nur nach: „Halleluja! Lob und Dank! Preis dem Herrn!“ Sie wollen ein bisschen jodeln, jauchzen, jubeln und trillern. Paulus spricht Worte wie nachfolgend aufgezeigt: „Aber ich habe euch die tiefsinnige Weisheit des Herrn verkündigt. Aber das ist nicht die Weisheit dieser Welt. Auch nicht die Weisheit der Machthaber, die jetzt zum Untergang bestimmt sind. Vielmehr verkündigen wir Gottes geheimnisvolle Weisheit, die bis jetzt verborgen war.“

 

 

 

Schon bevor der Herr die Welt schuf, fasste der Er diesen Plan. Alles ist schon perfekt. Am siebten Tag ruhte der Herr. (Siehe 1 Mose 2,2b) Der Herr fasste den Plan, uns an Seiner Herrlichkeit Anteil zu geben. Doch kein Mensch von den Machthabern, den Mächtigen, also von den Geistlichen, den super Geistlichen dieser Welt, gelang es, die Weisheit des Herrn zu durchschauen. Sonst hätten sie den Herrn Jesus Christus, den König der Herrlichkeit, nicht ans Kreuz geschlagen; gekreuzigt. Diese tiefsinnige, tiefschürfende Weisheit!, sie durchschauten und erkannten sie nicht. Auch wir verkündigen diese tiefsinnige Weisheit des Wortes des Herrn.

 

 

 

Weiter steht geschrieben: Sondern wir reden, wie geschrieben steht: »Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.« (1 Kor 2,9) Also, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, worauf kein Mensch jemals kam, das hält der Herr für diejenigen bereit, die Ihn lieben. Das ist die Weisheit des Herrn. Die Ihn lieben! Uns enthüllte der Herr dieses Geheimnis. Das geschah durch Seinen Geist, den Er uns verlieh.

 

 

 

Und: Uns aber hat es Gott offenbart durch den Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen Gottes. Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als allein der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als allein der Geist Gottes (1 Kor 2,10f.). Denn der Geist erforscht alles, auch die geheimsten Absichten des Herrn. Wie die Gedanken eines Menschen nur ihm selbst bekannt sind, – oder auch nicht – so weiß auch nur der Geist, was im Herrn vorgeht und was der Geist bzw. der Herr will. „Begib dich zu Saul von Tarsus.“, spricht der Herr.

 

 

 

Ich fahre fort: Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, damit wir wissen, was uns von Gott geschenkt ist. Und davon reden wir auch nicht mit Worten, welche menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen (1 Kor 2,12f.). Paulus verkündigt hier: „Wir erhielten nicht den Geist dieser Welt, sondern den Geist, der vom Herrn kommt.“ Einen starken, mächtigen Geist. „Und darum können wir erkennen, was der Herr uns schenkte. Und so reden wir nicht in Worten, wie sie menschliche Weisheit lehrt, sondern in Worten, wie der Geist uns eingibt.“ Dieses Rhema! Das ist das richtige Wort! Das richtige Wort, im richtigen Augenblick, zur richtigen Person, in der richtigen Zeit. Sowie: „Von dem aber, was der Herr uns durch Seinen Geist offenbart, reden wir so, wie der Geist uns lehrt.“

 

 

 

Ich fahre abermals fort: Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden. Der geistliche Mensch aber beurteilt alles und wird doch selber von niemandem beurteilt (1 Kor 2,14f.). Paulus meint Folgendes: Menschen, die sich auf ihre natürlichen Fähigkeiten verlassen, lehnen ab, was der Geist offenbar werden lässt. Lies mal: „Es kommt ihnen vor wie Unfug“, verkündigt der Herr durch Paulus. „Sie vermögen damit nichts zu beginnen“, so etwa: „Was sprach Er?“ „Was verkündigte Er?“ „Was sprach Er?“ Weswegen? Weil es nur mit Hilfe des Geistes beurteilt werden kann. Geistliche Dinge müssen geistlich gerichtet werden. „Wer dagegen den Geist besitzt, kann über alles urteilen. Er wird von niemandem verurteilt werden können“, denn alles geschieht im Geist.

 

 

 

Es steht geschrieben: Denn »wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer will ihn unterweisen«? Wir aber haben Christi Sinn (1 Kor 2,16). Das bedeutet, wie nachfolgend aufgezeigt: „Wer kennt den Geist des Herrn?“ – Und mein Thema lautet: Verstehe Gott – „Wer will sich herausnehmen, Ihn zu belehren? Und das ist der Geist, den wir empfingen, der Geist von Christus, dem Herrn.“

 

 

 

Wir verkündigen hier tiefgründige Weisheiten und Wahrheiten. Das ist nichts für kluge Menschen. Jetzt, bitte, halte dich fest. Du wirst vielleicht erschrecken. Du denkst: „Ja, wir müssen gebildet sein, um die Wahrheit des Herrn zu begreifen.“ Nein! Der Herr erwählte das Törichte dieser Welt. Das, was nichts ist, damit Er dir Weltweisheit zunichte macht, wie nachfolgend geschrieben steht: Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache (1 Kor 1,27a).

 

 

 

Smith Wigglesworth vermochte nicht richtig zu schreiben und zu lesen. Seine Frau musste ihm immer vorlesen, damit er hernach aus dem Wort des Herrn zu verkündigen vermochte. Oder Dwight Lyman Moody, ein evangelikaler Prediger, machte in einem Satz mit fünf Worten sechs Fehler. Aber er führte tausende Menschen zum Herrn und war ein großer Segen. Weißt du, es geht nicht um menschliche Weisheit und Bildung, sondern um die Hingabe. Wie gibt sich eine Person dem Herrn hin? Wie wendet sie sich dem Herrn zu? Diese Weltweisen, Eingebildeten, Stolzen und Klugen verstehen es nicht. Denen ist es verborgen. Sie haben ,ein Brett vor dem Kopf‘. Ihnen fehlt das Licht. Ihre Ohren und Augen werden gehalten. Sie vermögen es nicht zu fassen. Sie sehen das Unsichtbare nicht. Das war mein Thema letzten Freitag. Nur die vom Herrn geführten, in Kampf und Krisen erprobten Menschen sind imstande, andere zu motivieren. „Es war ein gewisser Jünger“, verstehst du? „Nur“ ein gewisser Jünger! Nichts besonderes. Nur solche, die sich bewährten! Ein treuer Jünger Jesu.

 

 

 

Verstehe den Herrn. Gott lässt Krisen zu. Das sind unsere Chancen. Jede Krise! Der Herr lässt sie zu, damit wir daraus lernen. Damit wir Licht bekommen in unserem Leben. Damit wir geistlich wachsen! Damit wir uns verändern! Der Herr erlaubt Krisen! Verstehe Gott! Sage nicht nur: „Ja, ich lese die Heilige Schrift!“ Das Wort des Herrn muss praktisch erlebt werden. Die Bibel muss praktisch durchlebt werden. Nur auf diese Art lernen wir den Herrn kennen. Wir vermögen mit dem Herrn zu wandeln. Halleluja!

 

 

 

Gebet: Vater im Himmel, wir sind hier auf dieser Welt, um Dich kennenzulernen, um Dich zu verstehen, um Deinen Willen zu tun und um zu reifen, geistlich zu reifen. Wir sind auf dieser Welt durch andere Menschen, und durch die Begegnung mit ihnen erleben und entdecken wir Dich, Vater im Himmel. Und wir lernen dabei uns selbst kennen, denn jeder Mensch ist nur ein Spiegel für den anderen. So wie wir die anderen verstehen und annehmen, so nehmen wir Dich an. Halleluja!

 

 

 

Vater, ich danke Dir, wie wir mit Dir leben dürfen und dafür, wie Du uns führst und leitest. Und so, wie wir andere behandeln, so behandeln wir Dich. Gib uns viel Liebe für unsere Mitmenschen, für Dich und für uns selbst. Du, der lebendige Gott, bist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.

 

 

 

Und ich danke Dir, Heiland, dass Du diesen Bruder Hananias gebraucht hast, dass er eine Liebe gehabt hat für diesen wilden, schnaubenden, mordenden Saul von Tarsus und dass er ihn nicht abgelehnt hat, sondern dass er zu ihm hingegangen ist und ihm die Hände aufgelegt hat. Vater, ich danke Dir, dass er ihn mit Deiner Liebe einzunehmen vermochte, diesen wilden Menschen Saul von Tarsus.

 

 

 

Segne auch die Menschen, die irgendwo hier dienen, die sich auch von Gott führen und leiten lassen und die von Gott gesandt werden, bestimmte Dinge zu tun, dass sie gehorchen. Wie viele Seelen, wie viel Heil geht verloren, wenn Menschen nicht gehorchen, wenn Menschen nicht tun das, was Du ihnen sagst und zeigst. O Gott, gib uns Aufmerksamkeit. In Jesu Namen, Amen.