Die Geschichte wiederholt sich – Predigt vom 06.04.2021
Preis dem Herrn! Wir haben einen guten Gott! Halleluja! Wir dürfen Ihm vertrauen, und unser guter Gott ist derselbe gestern, heute und in alle Ewigkeit. Darüber werde ich heute predigen. Die Geschichte wiederholt sich. Warum? Weil Gott immer der Gleiche ist. Immer das gleiche Lied, das gleiche Wort, die gleiche Tat. Es steht geschrieben: Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in alle Ewigkeit! (Hebr 13,8) Also, die Geschichte wiederholt sich. Es gibt nichts Neues unter der Sonne.
Ich arbeite immer noch für mich persönlich an meiner Bibelarbeit, siehe: Erstes Buch Mose. Ihr könnt da mitgehen und es mitverfolgen. Über Jakob predigte ich, über seine Familie, und morgen betrachte ich Josef. In aller Liebe, Gott arbeitet durch die Familie. Der Herr benützt die Familie, denn du und dein ganzes Haus, ihr sollt gerettet werden.
Was der Mensch sät, wird er ernten. Es gibt nichts Neues unter der Sonne. Der Herr schreibt Geschichte. Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott Seinen Sohn. (Siehe Gal 4,4a) Er kommt nie zu spät und auch nie zu früh. Immer ,just in time‘. Im richtigen Augenblick ist Gott da.
Der Herr schreibt die Weltgeschichte, die Geschichte der Völker. Das betrachteten wir neulich. Er bestimmt, wie lange eine Supermacht besteht. Meistens sind es vierhundert Jahre im Schnitt. Du vermagst die Geschichte zu recherchieren, welches Volk auch immer. Vierhundert Jahre Pi mal Daumen, das ist die Zeit, die der Herr den Völkern gibt. Innerhalb dieser Zeitspanne gelingt es den Völkern, sich zu bewähren oder nicht. Dann werden sie zur Rechenschaft gezogen.
Der Herr schreibt die Lebensgeschichte eines jeden Menschen. Dem Menschen ist gesetzt, einmal zu sterben, dann aber, dass er verantwortlich vor Gott steht, vor dem er Rechenschaft ablegen muss. (Siehe Hebr 9,27) Der Herr schreibt über jeden Einzelnen Geschichte. Jeder Einzelne kommt auf die gleiche Art und Weise auf die Welt. Es ist noch niemand vom Himmel herabgefallen, sondern jeder kam auf einem ganz natürlichen Weg in diese Welt. Er wurde geboren, zeugte Söhne und Töchter, und starb. Er wurde geboren usw. Du vermagst den ganzen Stammbaum durchzugehen. Er zeugte, lebte soundso lange und starb. Das ist die Geschichte des Menschen. Der Mensch lebt und stirbt. Das ist sein Leben.
Der Herr schreibt die Erdgeschichte. Die Macht geht einmal um die Welt, so: im Osten, Babylon, fing es an. Dann ging die Macht westwärts. Ich will darüber sprechen. Der Herr schreibt die Geschichte des Universums. Die Erde veraltet und etwas Neues kommt; ein neuer Himmel und eine neue Erde. Die Geschichte wiederholt sich permanent; auch die Heilsgeschichte. Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott Seinen Sohn. Er hält die Zeit in Seiner Hand. Er kontrolliert die Zeiten. Er schuf sie für den Menschen. Der Herr braucht keine Zeit. Er lebt in der Ewigkeit. Das, was Er immer war, wird Er auch bleiben. Aber es gibt bestimmte Zeiten, und alles richtet sich nach Gott. Er legte fest, was geschieht, wie es geschieht und wann es geschieht. Ob ihr es glaubt oder nicht, manche sagen: „Die Geschichte vermag niemand zu definieren und zu erklären.“ Doch! Die Geschichte vermagst du genau und exakt zu berechnen!
Die Macht geht einmal um diese Welt. Es steht geschrieben: Und der sechste goss aus seine Schale auf den großen Strom Euphrat; und sein Wasser trocknete aus, damit der Weg bereitet würde den Königen vom Aufgang der Sonne (Off 16,12). Am Ende der Zeit wird der Weg der Könige vom Aufgang der Sonne vorbereitet! Das betrifft die Seidenstraße, welche die Chinesen bewirtschaften. Da wird Geschichte geschrieben. Noch einmal fängt die Geschichte von vorne an, und dann, in Babylon, endet alles wieder. Alles ist für eine bestimmte Zeit da, alle Supermächte, alle gewaltigen Mächtigen. Auch die Tyrannen herrschen nicht länger als siebzig Jahre. Betrachte die Sowjetunion oder andere Diktaturen. Manche sind schon viel früher fertig geworden. Das Tausendjährige Reich vor ein paar Jahren als Adolf Hitler regierte, währte nur zwölf Jahre lang. Alles vergeht und kommt, vergeht und kommt, vergeht und kommt. Das ist die Geschichte.
Alle haben einen Auftrag, und wenn ihre Zeit abgelaufen ist, gehen sie; dann müssen sie gehen. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig. Die Völker erfüllten ihren Auftrag, auch die Juden und das Volk Israel. Letzteres hatte einen anderen Auftrag: es sollte den Messias zur Welt bringen. Das Heil kommt aus den Juden. Der Messias war da. Sie kreuzigten Ihn, und nun haben sie sich zerstreut in alle Herren Länder. Das ist ihre Geschichte, und nun geht der Herr weiter mit den Weltmenschen hin und her. Manchmal geht Er sehr schnell, manchmal langsamer, es ist unerheblich. Jedes Volk, jede Person, jede Gemeinde hat einen besonderen Auftrag. Ob es die Ägypter damals waren bzw. die Babylonier, die Assyrer, die Griechen, die Perser, die Etrusker, die Römer, die Deutschen oder die Juden. Alle hatten einen Auftrag. Wenn die Zeit Erfüllung fand, endete das Geschehen. Ob es die Türken oder Spanier waren, ob Hitler, Stalin oder Mao Zedong.
Alle diese Reiche gingen unter, und mit ihnen all jene, die mitliefen und mit rannten. Und sie gehen unter. Auch die Zeit für Amerika läuft aus, das ist ganz klar. Oder betrachte Europa, die Geschichte Daniels, das Standbild des Nebukadnezar, wie geschrieben steht, siehe hier: Das Haupt dieses Bildes war von feinem Gold, seine Brust und seine Arme waren von Silber, sein Bauch und seine Lenden waren von Bronze, seine Schenkel waren von Eisen, seine Füße waren teils von Eisen und teils von Ton (Dan 2,32f.). Wir sehen das Haupt aus Gold bzw. die Assyrer, die Brust aus Silber, die Lenden aus Kupfer usw., und dann die Zehen, Ton und Eisen vermengt. Das ist die Geschichte.
Betrachte den Stammbaum Jesu. (Siehe Lk 3,23-38) Es ist reine Geschichte. Du siehst, die Menschen kommen und gehen wieder. Der Herr ist in dieser Geschichte Geschichte geworden; Jesus ist in dieser Geschichte Geschichte geworden. Der Stammbaum Jesu sieht aus wie ein Telefonbuchregister. Er ist gleich einem Wegweiser, dieser kam und jener ging. Man vermag die Zeit exakt festzulegen, wann was geschah. Bei Peleg war die Erde zerteilt. (Siehe 1 Mose 10,25b) Da teilten sich wahrscheinlich die Kontinente. Die Sprachverwirrung geschah. Es ist reine Geschichte, und ich beschäftige mich mit diesen Dingen. Auch ich gehe eines Tages fort. Wir alle existierten einmal, und durch uns geht es dann weiter.
Mittels des Stammbaumes Jesu ist es möglich exakt nachzuverfolgen, wie Er Seinen Sohn sandte. Mit der Geburt Jesu begann eine neue Geschichte von Gott aus gesehen. Heilsgeschichte, Gemeindegeschichte, auch das geht einmal zu Ende. Es wiederholt sich immer wieder das Gleiche. Der Herr gab uns im Ersten Buch Mose einen Umriss, Seine Geschichtsschreibung. Im Wort Gottes heißt es über die Endzeit: Es wird Kriege und Kriegsgeschrei geben und dann wird das Ende kommen. (Siehe Mt 24,6ff.) Aber das gab es schon immer. Erdbeben gab es schon immer. Hungersnöte gab es schon immer. Es steht geschrieben: Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben (Mt 24,7a). Das gab es schon sehr oft. Aber in der Dimension, wie es in der Endzeit stattfindet, nicht. Es wird sich alles zuspitzen. Das Okkulte wird zunehmen, das Geistliche wird zunehmen. Aber das Göttliche und Geistliche bzw. das Reich Gottes wird auch zunehmen. Das Reich Gottes ist wie ein kleines Samenkorn. Aber es wurde so groß, dass sogar die Vögel des Himmels darinnen Unterschlupf fanden. (Siehe Lk 13,18f.)
In der Bibel lesen wir immer wieder: „Es wird einen Aufstand geben.“ Und es gibt Aufstände immer wieder. Es gibt nichts Neues. Weißt du, der Atheismus ist immer noch da, bzw. der Kampf wider die Religionen, der Kampf wider den Glauben – und so auch Humanismus – er ist da und es findet immer wieder das Gleiche statt. Die Geschichte wiederholt sich immer wieder. Da gibt es Mächte, Revolutionen, da widersteht man den Ausbeutern, den Lügnern, den Verführern usw., und man geht auf die Barrikaden; immer wieder. Der Herr schreibt ,das Drehbuch‘ zu jedem Einzelnen, zur gesamten Geschichte der Menschheit, was auch immer war.
Der Herr machte Geschichte mit Abram. Die Geschichte Abrahams lesen wir im Ersten Buch Mose. In der Geschichte Isaaks findest du exakt das Gleiche vor, wie in der Geschichte seines Vaters Abraham. Es wiederholt sich. Sie mussten zur Zeit der Hungersnot nach Ägypten fliehen. Und als sie nach Ägypten zogen, sprach Isaak auch: „Rebekka ist meine Schwester.“ (Siehe 1 Mose 26,7a) Das war eine Lüge. Genauso wie es eine Lüge war, dass Sara die Schwester Abrahams sei. (Siehe 1 Mose 20,2a) Das stimmte zwar, denn sie war seine Halbschwester, doch auch Rebekka widerfuhr solches. Du siehst, die Sünden wiederholen sich. Es gibt nichts Neues.
So auch die Geschichte Josefs bzw. der Familie Jakobs. Jakob wurde betrogen von allen seinen zehn Söhnen. Er betrog seinen Vater, weil er mit Blindheit geschlagen war, die Dinge nicht mehr richtig wahrnahm und nur nach dem Gefühl ging: „Das ist Esau, mein erstgeborener Sohn“, als er ihn segnen wollte. Jakob war ein verlogener Bursche. Er streifte sich Ziegenfelle über seinen Arm und sprach: „Ich bin Esau, dein erstgeborener Sohn.“ (Siehe 1 Mose 27,19a) Du siehst, die Geschichte wiederholt sich. Und die Lüge setzt sich fort, siehe hier: „Das ist das Kleid Josefs. Das fanden wir unterwegs.“ (Siehe 1 Mose 37,32) Der Segen der Väter wiederholt sich. Auch das Gute wiederholt sich, nicht nur das Schlechte.
Diese Lebensgeschichten sind individuell, ganz persönlich, aber doch ,nach einem bestimmten Muster gestrickt.‘ Isaak und seine beiden Söhne machten Geschichte. Das betrachten wir jetzt in diesem Moment. Wir sehen, wie der Herr sie leitete. Über die Fehler der Menschen führt der Herr Seine Sache zum Ziel. Jesus wäre nicht gekommen, wenn Jakob nicht so stur und verlogen gewesen wäre, er sich nicht so verhalten hätte, wie auch immer. Das wäre dann nicht zustande gekommen.
Die Erwählung Israels: Die Erwählung Israels ist ein Bild, das uns Jakob veranschaulicht; Jakob mit seiner Familie. Der Herr machte Geschichte mit Josef, quasi dadurch, dass er nach Ägypten kam. In der Bibel ist aufgezeigt: „Sie riefen meinen Sohn aus Ägypten.“ (Siehe Hosea 11,1) Sie brachten Jesus in diese Welt. Sie erfüllten den Auftrag des Herrn, die Mission, die Gott zugedachte für jeden Einzelnen. Das ist die Geschichte. Der Herr machte mit Moses Geschichte genauso ähnlich, wie mit Jakob und Isaak. „Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“, sprach der Herr. Es gibt nichts Neues unter der Sonne; nichts Besonderes.
Das ganze Alte Testament zielt auf Abraham und Isaak ab und nicht auf Ismael, wie auch immer; die Geschichte mit den Juden. Beide waren Semiten. Beide hatten einen Auftrag vom Herrn, sowohl Ismael als auch Isaak. Aber der Herr erwählte Isaak und Jakob, und nicht Esau. Von Ismael stammen viele Araber ab bzw. fast alle Araber. Bei der Bestattung Abrahams waren Ismael und Isaak beieinander. Hände haltend begruben sie ihren Vater. (Siehe 1 Mose 25,9)
Damals lebte Isaak aus der Verheißung heraus. Es gibt nichts Neues unter der Sonne. Und an demselben Brunnen, an dem Hagar die Verheißung erhielt für Ismael, an dem Brunnen des Lebendigen namens Beër-Lahai-Roï, trafen sich später Isaak, und auch Jakob. Er steht in der Wüste Negev, dort wo Hagar verzweifelte und sich von allen guten Geistern verlassen fühlte. Der Herr sprach: „Ich sehe dich. Ich kenne dich.“ So ist der Herr. Er sprach dieselben Worte wie hernach zu Mose aus: „Ich bin der da seiende Gott.“ Ein Engel erschien Hagar, als ihr Sohn noch nicht einmal geboren war. Zu diesem ungeborenen Kind sprach der Herr: „Ismael wird noch ein großes Volk werden. Ich werde ihn segnen.“ (Siehe 1 Mose 16,10-12) Das tat Er, weil er ja der Erstgeborene nach dem Fleisch war. Obwohl Er sich in Ismael offenbarte, der Herr ihn segnete, blieb Isaak dennoch der Erbe. Weil der Herr einen Plan hat! Gottes Wege sind manchmal sonderbar unverständlich. Das Geringere, das Zweitrangige erwählt sich der Herr. Das, was nichts ist in dieser Welt.
Der Herr erwählte Isaak für etwas Besonderes. Der Herr erwählt jede Person, um etwas Besonderes zu bewirken. Ismael hatte eine besondere Funktion. Er war nicht schlechter als Isaak. Wir denken manchmal, wer nicht groß aus der Bibel hervortritt ist schlechter. Nein! Der Herr hat nur einen bestimmten Plan mit einem Menschen. Ismael und Isaak waren gleich viel wert. Ismael war vielleicht noch vor Gott wertvoller, denn er erhielt vorgeburtlich eine Verheißung.
Ismael ist der Stammvater der Araber. Ihm sind zwölf Stämme zugehörig gleich Jakob. Das wiederholt sich! Ismael und Isaak stehen zwölf Stämmen vor, gleich Jakob. Die Geschichte wiederholt sich; sie ist deckungsgleich. Der Herr sprach zu Abraham, was geschrieben steht, siehe hier: Und für Ismael habe ich dich auch erhört. Siehe, ich habe ihn gesegnet und will ihn fruchtbar machen und über alle Maßen mehren. Zwölf Fürsten wird er zeugen und ich will ihn zum großen Volk machen (1 Mose 17,20). Zwölf Fürsten! Die existierten zwar noch nicht, doch der Herr sprach es vor seiner Zeit. Ja, zwölf Fürsten! „Ich will ihn zu einem großen Volk machen.“ Die Geschichte wiederholt sich, bei dem einen wie bei dem anderen. Bis heute sind diese Namen in der nordarabischen und nordjordanischen Welt bekannt als Ortsnamen u.a. Ismaels Hoheitsgebiet ist der Nahe Osten vom Euphrat bis zum Meer, die Halbinsel Sinai usw. Das war sein Bereich. Der Herr segnete ihn. Der Herr verhieß Abraham, nicht nur David, Folgendes: „Du sollst regieren vom Euphrat bis zum Mittelmeer und vom Norden bis zum Bach Ägyptens.“ Verstehst du, die Geschichte wiederholt sich mit diesem oder jenem, das spielt keine Rolle. Der Herr benützt die Menschen zu Seinem Zweck, um Seinen Plan zu verwirklichen. Bis heute ist die ganze arabische Halbinsel bevölkert von den Nachkommen Abrahams. Wenn der Herr eine Verheißung gab, erfüllt sie sich. Heute vernimmst du nicht nur Christentum und Judentum, die monotheistischen Religionen, sondern auch den Islam. Auch der Islam hat seine Existenzberechtigung. Wir schimpfen über die Moslems, weil wir oftmals nur von den Terroristen hören, aber der Herr hat einen Plan auch mit diesen Leuten.
Ab Kapitel fünfundzwanzig beginnt die Geschichte Isaaks und Jakobs. Der Herr macht einen Abzweig, einen Exkurs, einen Ableger, und dann fährt Er fort. Die Geschichte Jakobs und auch die von Isaak ist voller Intrigen, voller Verrat und voller moralischer Versagen, Betrügereien usw. Und trotzdem liebt der Herr dieses Volk. Von Ismael hörst du das alles gar nicht; du vernimmst weder das Gute noch das Schlechte. Das ist auch gar nicht wichtig, sonder wichtig ist, dass man selber weiß: „Wer bin ich und was will der himmlische Vater von mir.“
Isaaks eigene Geschichte ist gering. Er war blind, ging nur seinen Gefühlen nach und wurde von Jakob betrogen. Das ist die Geschichte. Sie wiederholt sich. Isaaks Leben verlief in mehrfacher Hinsicht parallel zur Geschichte seines Vaters Abraham. Betrachtest du Abrahams Leben und das von Isaak, stellst du fest: Beide hatten das gleiche Los. Ein ganz ruhiger Mensch war das. Nachdem Isaak zwanzig Jahre kein Kind bekam – denn seine Frau Rebekka war unfruchtbar. Beide warteten zwanzig Jahre auf einen Nachkommen! Das ist auch wieder dasselbe Problem: die Frau war unfruchtbar und wartete auf ein Kind – erhörte der Herr sein Gebet und Rebekka empfing gleich Zwillinge. Der Herr schreibt Geschichte. Er hätte auch nur ein Kind kommen lassen können, aber nein! Der Herr lässt Zwillinge kommen, damit ein Kampf, ein Reiben ist und, ja, ein Suchen. Das zeigt erneut, dass der Herr in der Familie, die Er sich erwählt für ein bestimmtes Werk, die Leute benützt auf Seine Art und Weise.
Jeder Mensch ist ein auserwähltes Kind Gottes. Der Herr allein ist der Ernährer und Erhalter der Menschen. Er wählt gerade die turbulente Geschichte Isaaks. Im weiteren Verlauf erfahren wir, was in seiner Familie alles stattfand. Rebekka trug die Schuld dafür, dass die Familie auseinanderfiel. Sie trickste und wiegelte die Kinder gegeneinander auf, etwa so: „Esau wird morgen gesegnet. Beeile dich, Jakob, damit du den Segen erhältst, denn du bist ja eigentlich der Auserwählte.“ Jakob war das Lieblingskind der Rebekka. Es ist gefährlich und schlimm – und das gehört auch zu der Geschichte – wenn man Lieblingskinder hat; Favoriten! „Mein Junge!“ Oder aber von Vater Isaak: „Mein Sohn ist ein Jäger. Ich wollte auch ein Jäger sein, aber leider war es mir nicht vergönnt.“ Es ist wichtig zu begreifen, dass der Herr für jeden Menschen einen Plan hat. Nicht nur, dass die Menschen ihr Leben planen, sondern der Herr plant es.
Schon im Mutterleib, siehe Jakob: „Der Letztgeborene bzw. der Zweite wird der Segensträger sein.“ Der Herr macht Geschichte schon vorab, lange bevor der Mensch geboren wurde, gleich Isaak und Ismael, verstehst du? Der Herr legte bereits im Mutterleib die Geschichte fest. Der Herr schreibt Geschichte. Es ist kein Zufall, dass sich das so entwickelte oder durch die Faulheit und Trägheit bestimmter Leute so geschah, etwa weil sie nicht aufpassten. Der Herr schreibt Geschichte. Wieder und wieder kontrolliert Er die Dinge selbst.
Das Gleiche finden wir auch auf geistlicher Ebene bei Abraham und Isaak vor. Bei Jakob war es ganz schlimm. Er nahm alle Dinge selbst in die Hand. Er machte es. Er machte Geschichte. Abraham ebenso. Auch er wollte Geschichte machen. Bei seinem Sohn war es nicht anders. Er lernte es von seinem Vater. „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.“ So ist die Geschichte und so bleibt sie auch, ihr Lieben.
Isaak ist der am wenigsten Originelle der drei Patriarchen. In seinem Leben fehlen die Dramatik eines Abrahams oder die Kämpfe eines Jakobs. Während Rebekkas Schwangerschaft kämpfen ihre Söhne im Mutterleib. Esau und Jakob, es gab sie noch nicht, sie hatten noch nicht einmal ihre Namen. Aber sie kämpften schon miteinander! Wer wird der Erste? Jakob hielt sich an der Ferse Esaus fest. Das sah man. Die Geschichte zeigt es. Schon im Mutterleib begann die Geschichte eines Menschen, der noch gar nicht geboren wurde.
Es ist so wichtig, dass wir uns allesamt Gedanken machen: „Was ist mein Leben? Mein Leben ist von Gott vorherbestimmt und geplant. Jede Sekunde meines Daseins, jede Zelle meines Lebens ist von Gott festgelegt!“ Gottes Antwort, nachdem Rebekka und Isaak den Herrn befragten, lautete: „Aus deinem Leib, Rebekka, treten zwei verschiedene Völker hervor: die Juden und die Araber.“ (Siehe 1 Mose 25,23a) Zwei Volksstämme, ähnlich wie bei Ismael und Isaak. Schon im Mutterleib waren die Konflikte vorbereitet. Sie waren noch gar nicht geboren. Deine Konflikte wurden vorbereitet, bevor du geboren wurdest! Ein Volk sollte stärker werden als das andere. Die Nachkommen des Älteren sollten den Nachkommen des Jüngeren dienen. Das sprach der Herr. (Siehe 1 Mose 25,23b)
Was kann der Mensch dafür, dass er so festgelegt und vorprogrammiert ist vom Herrn? Es steht geschrieben: Der erste, der herauskam, war rötlich, ganz behaart wie ein Fell, und sie nannten ihn Esau (1 Mose 25,25). Verstehst du? Was kann der Mensch dafür, dass er so oder so ist? Von ihm stammen die Edomiter ab. Der letzte König, der über Israel die Herrschaft übernahm, war ein Edomiter namens Herodes. Er wollte Jesus töten. Du siehst, auch da ist wieder das ganze Programm bereits festgelegt, als sein Bruder aus dem Mutterleib brach und Esaus Ferse festgehalten wurde: „Ich lass dich nicht, ich lass dich nicht.“ Und wir kennen ja alle die Geschichte, als der Herr dem Jakob begegnete. Da schrie er dort in Pnuël, als er die ganze Nacht durchgerungen hatte, wie nachfolgend aufgezeigt ist: Aber Jakob antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn (1 Mose 32,27b). Du siehst: der eine ist ein Draufgänger, der andere ein Jäger, wieder ein anderer ist das Muttersöhnchen oder was auch sonst.
Isaak bevorzugte Esau, weil er das Wild von der Jagd mitbrachte. Jakob war ein häuslicher Typ. Er war der Liebling der Mutter Rebekka. Du siehst, dass jeder jeweils eine andere Veranlagung, eine andere Bestimmung, einen anderen Werdegang hat. Die Entwicklung ist nie gleich. Und ich erwähnte es bereits zuvor: die Bevorzugung der Kinder innerhalb der Familie führt zu schweren innerfamiliären Konflikten. In aller Liebe, denkt was ihr wollt. Es wiederholt sich gemäß der Mutter, die dich austrug. Wenn die Eltern geschieden waren, wird es nicht lange dauern und die Kinder sind geschieden, und zwar bis ins dritte Glied. Sie werden geschieden sein, da können wir machen, was wir wollen, denn die Geschichte wiederholt sich. „Ja, wenn die sich scheiden ließen, dann lasse ich mich auch scheiden. Wenn es für die kein Problem war, wird es für mich auch kein Problem sein.“ Du siehst, dass die Sünden, das Versagen, die Schwächen der Eltern einem nachgehen. „Der Segen der Eltern baut der Kinder Häuser“, ist einmal in der Bibel aufgezeigt. (Siehe Sir 3,9a) Deswegen ist es so wichtig, genau zu wissen, dass mein Leben in der Hand Gottes ist, dass ich meinen Weg gehe, den Willen Gottes vollziehe und meine Identität finde. Es ist so wichtig, dass du deine Identität findest, so: „Das ist der Wille Gottes für mein persönliches Leben!“
Was ist der Wille des Herrn für unser persönliches Leben? Wir sollten den Willen des Herrn herausfinden und entdecken: „Was ist mein Weg? Vielleicht muss ich umkehren, vielleicht muss ich Buße tun, vielleicht muss ich irgendetwas unternehmen, damit der Herr Seinen Willen und Plan in meinem Leben verwirklichen kann.“
Das erstes Buch Mose ist die Geschichte der Welt. Ja, wir sind mitten in dieser Welt, mitten in diesem Leben, und wir sollten dieses Leben verwirklichen wie der Herr es will. Manchmal muss ich kämpfen und ringen und ausrufen: „Herr, nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe. Ich will nicht ,mit dem Kopf durch die Wand‘, ich will mich nicht verwirklichen, sondern verwirkliche Du Dich in meinem Leben, lieber himmlischer Vater! Halleluja! Preis dem Herrn! Herr, verwirkliche Du Dich in meinem Leben! Mache Du das Beste und Optimale aus meinem Leben! Was ist Dein Wille für mein persönliches Leben?“
Jakob ließ nicht los und rief: „Ich lasse Dich nicht, Du segnest mich doch.“ Das war Jakob. Er war ein Draufgänger. Und er musste noch viel lernen. Morgen betrachten wir mehr, und auch am Sonntag werde ich noch kurz diese Geschichte streifen. Jeder muss lernen seinen Willen abzuschütteln bzw. ,sich abzunabeln‘, und nicht nur der Mutter oder dem Vater zu gehorchen, sondern sich bewusst sein: „Ich muss meinen eigenen Weg finden.“
Jakob kaufte Esaus Erstgeburtsrecht ab. Er tauschte es gegen ein Linsengericht aus. Wir kennen ja diese Geschichte. (Siehe 1 Mose 25,31-33) Er nütze seine Vorteile aus. Er war ein Schlitzohr. Er ging vor. Seine Söhne, alle zwölf Patriarchen, waren auch Draufgänger. Sie gingen über Leichen, wenn es sein musste. Die Schwester wurde vergewaltigt, sie richteten in Sichem ein Blutbad an. (Siehe 1 Mose 34,25f.) Jakob zeigt uns: Du vermagst so oder so zu sein, der Herr zerbricht einen Menschen. Diesen Zerbruch nahm der Herr bei Jakob vor, sodass er ein anderer Mensch wurde am Schluss seines Lebens, nach über zwanzig Jahren.
Jakob, verglichen mit seinem glaubenstreuen Großvater Abraham, hatte solche Probleme, und trotzdem war dieser Jakob ein Patriarch. Obwohl er ein Halunke war, ein Gauner, ein Lump, ein Schlitzohr, war er doch der Erwählte Gottes. Gott machte mit ihm Geschichte. Vielleicht waren Isaak und Esau viel edler als er, aber nein, der Herr bevorzugte und benützte gerade den Schlimmsten.
Auch wenn wir die Geschichte Jakobs später betrachten, siehe hier: Unter seinen Söhnen waren Mörder, die Blutschuld auf sich luden. Und der Herr sah gerade Levi, den Stamm Levi, als Priester vor. Die ganze Priesterschaft trat aus dem Stamm Levi hervor, und es waren Mörder und Verbrecher. Du siehst: Gottes Wege sind manchmal eigentümlich, und du vermagst nichts dagegen zu sagen.
Die Erwählung passiert noch vor unserer Geburt. Die Erwählung verfolgt unser Leben. Der Herr dachte sich für jeden Einzelnen etwas aus: „Dieser tut dieses, jener tut jenes usw.“ Ehe sie Böses noch Gutes taten, zeigt sich, wozu sie berufen sind. Das ist Gnade. Du kannst nichts dafür, dass du berufen bist. Der Herr erwählte uns aus Gnade, Güte und Barmherzigkeit, aus dem heiteren Himmel, ohne Verdienst. Jede Berufung und jede Erwählung ist ein Werk des Herrn. Es steht geschrieben: Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt (Joh 15,16a). Ich erwählte den Herrn nicht und ich suchte Ihn nicht, aber Er suchte mich. Der Herr lässt es ganz schlimm werden. Die Geschichte wiederholt sich, lautet mein Thema. Der Herr lässt die Menschen fallen, aber Er richtet sie wieder auf. Ist das nicht Spielerei? Oft sagte ich zu mir: „Lieber Gott, das ist doch Theater, was Du da veranstaltest. Du lässt die Leute fallen und richtest sie wieder auf. Du zerstreust, und dann sammelst Du wieder. Du schlägst und verbindest sie. Ist das normal? Ist das nicht Spielerei?“ Ja, es ist nicht leicht zu verstehen. Gottes Wege sind nicht unsere Wege. (Siehe Jes 55,8b)
Deshalb: Schicksalsglaube ist im Christentum unmöglich. Die Bibel spricht vom „Ratschluss Gottes“. Der Herr weiß, was dir, was mir am besten bekommt, was der Wille Gottes ist. Wir sollten auch gar nicht so fromm sein und beten: „Herr, lass dieses oder jenes geschehen!“ Nein! Wir sollten viel eher, gemäß dem Vaterunser, beten: „Herr, Dein Wille geschehe.“ Nicht alles, was wir glauben dass gut und ordentlich ist, ist der Wille des Herrn für unser Leben. Vielleicht sind gerade die schlimmen Dinge die besten für uns.
Gnade ist, dass der Herr die Person nicht ansieht. „Der oder die interessiert mich gar nicht.“ Er sieht die Person gar nicht an. (Siehe Röm 2,11) „Ich habe einen Plan und weiß, der Herr Matutis wird dieses und jenes tun. Er wird geboren, er wird aufwachsen und er wird sterben. Er wird Zeugnis ablegen, predigen, dieses und jenes tun.“ Der Herr hat mit deinem, meinem und unserem Leben einen Plan, egal was wir darüber denken bzw. was andere darüber denken. Nicht andere planen mein Leben, sondern der Herr plante es.
Das war auch bei Isaak so. Isaak machte dieselben Fehler wie sein Vater Abraham. Wegen einer Hungersnot zog er nach Ägypten, obwohl der Herr ihn warnte: „Ziehe nicht nach Ägypten!“ Aber du siehst, was der Mensch ist: „Ja, wir müssen nach Ägypten gehen wegen der Hungernot.“ Und sie zogen nach Ägypten. Er sollte in Gerar bleiben und das Gelobte Land nicht verlassen. Er sollte ein Fremdling im Gelobten Land sein. Verstehst du, was er alles durchmachte? Er hörte nicht auf den Herrn, aber wiederum doch, jedoch nur mit einem Ohr. Bei uns ist auch die Tragödie, dass wir Gottes Stimme nur mit einem Ohr vernehmen. Hernach streitet der Herr wieder.
Der Herr streitet: So wie Gott für Abraham und dessen Frau Sara stritt, stritt Er nun für Isaak und Rebekka. Da sieht doch dieser König Abimelech, dass er eine Lüge verbreitete als er sprach: „Das ist meine Schwester.“ Der Herr streitet. Er blamiert Leute. Gott blamierte Isaak öffentlich, denn der König der Philister sah, wie sie sich liebkosten im Zelt. Durch das Licht, drang es nach draußen. Er sah, wie sie eheliche Zärtlichkeiten austauschten. „Du bist ja ein Lügner.“ (Siehe 1 Mose 26,8f.) Sogar heilige Menschen werden zu Lügnern! Der gute Isaak, der vom Herrn mit Rebekka zusammengeführt wurde, log und machte Abimelech aus Furcht um sein nacktes Leben etwas vor. Er fürchtete, Rebekka würde ihm weggenommen werden. Er machte dieselben Fehler wie sein Vater.
Wir werden auch dieselben Fehler machen wie unsere Väter und Mütter bzw. unsere Eltern. Unsere Kinder machen dieselben Fehler, vielleicht mit anderem Namen, mit einer anderen Bezeichnung. Aber weißt du, die Fehler bleiben dieselben. Aus Angst um unser nacktes Leben, was tun wir da nicht alles! Wir verkaufen unsere Erstgeburt, wir verkaufen dieses, wir vernachlässigen jenes.
Dieser König Abimelech rief aus, wie nachfolgend aufgezeigt ist: Da gebot Abimelech allem Volk und sprach: Wer diesen Mann oder seine Frau antastet, der soll des Todes sterben (1 Mose 26,11). „Rührt diese beiden nicht an!“, verordnete er, denn er gedachte an die Zeit, als Abraham gegenwärtig war und seine Leute Beulen bekamen. Seine Leute wurden allesamt krank! Deshalb mahnte er, sie in Ruhe zu lassen. Der Herr will für uns streiten! Auch da wiederholte sich die Geschichte abermals. Du darfst stille sein! Der Herr wird für dich streiten. Wie zu Abrahams Zeiten bekamen alle Beulen und die Lüge trat hervor: „Das war doch gelogen, was er da erzählte.“ Gleich so Isaak: „Es war gelogen, was er erzählte.“ Er blieb im Lande, zog nun doch nicht weiter, und die Kanaaniter wurden neidisch auf ihn, weil der Herr ihn segnete.
Wenn du dich vom Herrn korrigieren lässt, wenn du den Heiligen Geist zu dir reden lässt, wenn du dich dorthin zurückbringen lässt, wo du hingehörst, wo der Herr dich einstmals hinstellte, wirst du gesegnet. Denn die Kanaaniter kamen am Schluss zu Isaak und sprachen: „Isaak, bitte ziehe von dannen. Wir vermögen dich nicht mehr zu ertragen. Du bist so gesegnet. Wir bekommen alle Komplexe.“ (Siehe 1 Mose 26,16) Isaak zog daraufhin in das benachbarte Tal, grub Brunnen für Brunnen. Sogar die Brunnen, die ehemals sein Vater grub, grub er aus. Auch da wiederholt sich die Geschichte. Die alten Brunnen, die die Philister zugeschüttet hatten, grub er wieder aus. Die Geschichte wiederholt sich. „Ich tue das Gleiche, was mein Vater tat. Ich vertiefe die Sache. Ich grabe die Brunnen aus.“
Es ist so wichtig, dass wir die Tradition nicht verachten. Manche sagen, Tradition sei eine Sünde. Wir sollten in der Tradition bleiben. Das Regelmäßige, das Gewohnte, auch das ist vom Herrn. Natürlich, das ist nicht unsere Erlösung, aber Isaak grub so tief, bis er schließlich lebendiges Wasser fand. Dieser Brunnen wurde nicht mehr zugeschüttet! Doch zuvor musste er siebenmal graben, bis endlich lebendiges Wasser hervortrat. Die Geschichte wiederholt sich. Einem Menschen bleibt nichts erspart, leider. Es wäre so schön, wenn uns vieles erspart geblieben wäre. Aber nein. Wir erleben Reibungen und Spannungen, dieses und jenes. Isaak zog von dort nach Beerscheba, wieder zurück in das Gelobte Land, in dem Abraham gleichfalls lebte. Dort offenbarte sich der Herr Isaak zum zweiten Mal und sprach: „Ich bin der Gott deines Vaters Abraham.“ Nochmals offenbarte sich ihm der Herr, denn der Herr offenbarte sich seinem Vater Abraham, und nun muss Er sich ihm auch persönlich offenbaren.
Ein Mensch vermag nicht von dem zu leben, was dem Vater zuteilwurde oder dem Großvater. Ich muss selbst meine eigene Gotteserfahrung machen. Das trug sich zu, nachdem er dorthin kam, wo sein Vater lebte, nach Beerscheba. Es steht geschrieben: Und der HERR erschien ihm in derselben Nacht und sprach: Ich bin der Gott deines Vaters Abraham. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir und will dich segnen und deine Nachkommen mehren um meines Knechtes Abraham willen (1 Mose 26,24). Die Geschichte wiederholt sich.
Isaak ließ sich dort nieder und baute dem Herrn einen Altar zum ersten Mal. Er baute dort dem Herrn einen Altar. Es ist so wichtig, dass wir dem Herrn einen Altar bauen, nachdem Gott zu uns sprach, Er sich uns offenbarte, Er zu uns trat! Und sein Wohlstand wurde so groß, dass sogar Abimelech zu ihm trat und sprach: „Isaak, willige ein. Ich will einen Friedensvertrag mit dir machen.“ Und sie schlossen einen Friedensvertrag. (Siehe 1 Mose 26,28b-29a) Sie sprachen, wie nachfolgend aufgezeigt ist: Wir sehen mit sehenden Augen, dass der HERR mit dir ist (1 Mose 26,28a). Sie schlossen einen Vertrag. Es ist so schön zu wissen und zu sehen, wie der Herr segnet.
Wenn man sich vom Herrn führen und korrigieren lässt, wenn man die Stimme des Herrn vernimmt, wenn man dorthin zurückkehrt, wo man zum letzten Mal wusste: „Hier war der Herr dabei!“, wird der Segen offenbar. Und wir sollten darüber nachdenken: „Bin ich wieder an dem Punkt, wo der Herr mich haben will?“ Bezeichnenderweise sehen wir das Folgende: Noch am selben Tag als sie den Vertrag schlossen, fand Isaak diesen Brunnen. (Siehe 1 Mose 26,32) Er entdeckte den Brunnen des lebendigen Wassers. Wenn du Frieden schließt mit dir selbst, mit dem Herrn, mit Menschen, mit deiner Umgebung, findest du wieder lebendiges Wasser. ,Der Brunnen sprudelt wieder.‘ Die Geschichte wiederholt sich.
Kinder gehen eigene Wege, sie müssen eigene Wege finden. Doch irgendwann müssen sie den gleichen Gott entdecken: „Ich bin der Gott Abrahams. Ich bin der Gott deines Vaters. Ich führte deinen Vater und ich leite nun auch dich weiter. Und du sollst ein Segen sein.“
Leider erlaubt der Herr, dass Kinder den Eltern große Sorgen und Herzeleid bereiten. Eltern werden durch die Kinder geheiligt, ob die Welt das versteht oder nicht. Durch ihre beiden Söhne Esau und Jakob wurde Isaak geheiligt und Rebekka gleichfalls. Sie zerbrachen. Sie wurden gedemütigt.
Der Herr züchtigt uns durch unsere Kinder. Wir werden auf unsere Fehler hingewiesen, indem wir plötzlich spüren: „Guck mal, das ist so schrecklich, was die mir antun!“ Aber das Gleiche tatest du deinem Vater und deiner Mutter an. Deshalb steht im Wort Gottes, was nachfolgend aufgezeigt ist: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat, auf dass du lange lebest und dir's wohlgehe in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird (5 Mose 5,16). Denn das alles rächt sich. Der Mensch sät, und er erntet diese Saat. (Siehe Gal 6,7c) Wir müssen durch die Kinder spüren, was die Eltern spürten durch mich, wie ich rebellierte, wie ich ungehorsam war.
Die Kinder sind die Lehrer der Eltern; ja, unsere Kinder. Im Wort Gottes ist einmal aufgezeigt: Eva wird durch Kinderkriegen selig werden, denn die Frau wird selig durch Kinderkriegen. (Siehe 1 Tim 2,15a) Wenn Papa und Mama ein Kind großziehen, dann denken sie hernach: „Was haben wir nicht alles falsch gemacht. Wie nachlässig waren wir. Wie träge wir doch waren. Hätten wir doch dieses oder jenes getan! Aber das taten wir nicht, leider. Wir ließen so vieles durchgehen!“ Am meisten bei einem Nesthäkchen, dem letzten Kind, dem Liebling: „Der Kleine!“ Ich weiß, wovon ich spreche.
In der Geschichte des Isaak ist aufgezeigt, dass Esau mit vierzig Jahren zwei stammesfremde Frauen heiratete. Kanaaniter, also Hetiterfrauen, und dadurch verursachte er Isaak und Rebekka großes Herzeleid. Esau war da, um Herzeleid zu verursachen, damit sie gesund werden durch dieses Herzeleid.
Man fragt sich, warum Isaak nicht darauf bestand, dass sein Erstgeborener, der das Erbe antreten sollte, nicht innerhalb der Familie heiratete, eine Frau, die in Haran oder Mesopotamien wohnte. Aber er bestand nicht darauf. Er war lax. Die Sünden der Eltern finden durch ihre Kinder das Leben. Das sehen wir hier in dieser Geschichte, in aller Liebe. Wir finden eine unglückliche Rebekka vor, die beide Kinder verlor. Zuerst war sie unfruchtbar, und nun hat sie überhaupt kein Kind. Dann war sie froh, dass sie gleich zwei Kinder auf einmal bekam, Esau und Jakob, doch was wurde aus ihnen durch ihr Täuschungsmanöver, dass Jakob anstatt Esau gesegnet wurde und dass sich alles so verschob? Sie war die Verursacherin, weder der liebe Gott noch der Teufel. Rebekka wollte sich verwirklichen: „Mein Sohn, mein Jakob muss dieser Erstgeborene sein!“
Und Isaak, der mittlerweile nahezu blind war, glaubte, dass sein Tod jetzt nahe und nicht mehr weit sei: „Jetzt muss ich noch schnell meine beiden Söhne segnen, bevor ich mich verabschiede.“ (Siehe 1 Mose 27,2) Das war auch wieder menschlich. Aber er lebte hernach noch zwanzig Jahre! „Ich muss noch ganz schnell segnen meinen Esau und meinen Jakob, damit sie etwas vom Leben haben, von der Herrlichkeit des Herrn.“
Isaak befahl, wie nachfolgend aufgezeigt ist: So nimm nun dein Gerät, Köcher und Bogen, und geh aufs Feld und jage mir ein Wildbret und mach mir ein Essen, wie ich's gern habe, und bring mir's herein, dass ich esse, auf dass dich meine Seele segne, ehe ich sterbe (1 Mose 27,3f.). Hole mir ein Wildbret, sodass ich esse.“ Weißt du, er dachte nur an sich, an das Essen, weder an den Herrn noch an das geistliche Wohl, siehe hier: „dass ich esse“. Weißt du, er hätte den Segen sprechen können auch ohne zu essen. Du siehst, das materialistische Denken. Dass ist heutzutage, besonders bei uns im Westen, typisch. „Wir haben alles. Uns geht es blendend. Alles ist gut.“ Er wollte von seinem Wildbret essen. Isaaks Worte waren: „auf dass dich meine Seele segne“. Wo ist im Wort Gottes aufgezeigt, dass man zuerst einmal essen muss, damit man den Segen kundzutun vermag? Es steht nirgends.
Diese unglückliche Situation entstand durch das Essen. Rebekka wusste, was Isaak mag. Sie bereitete das Essen ganz schnell für Jakob zu. Und es schmeckte ihm gut. Hernach wurde Jakob ganz schnell gesegnet.
Rebekka vernahm, was Esau plante, und wollte seinen Vater täuschen. Wenn Ehepartner einander täuschen, einander etwas vormachen, tragen sie die Hölle in die Familie. Sie zerstören ihre Familie. Das gute Essen, der gute Wein verdreht den Menschen den Kopf.
Jakob bekleidete sich mit dem Gewand seines Bruders, das nach der Jagd, nach der Wildnis, nach dem Wald roch. Er gab sich zweimal als Esau aus. Er log gleich zweimal: „Ich bin Esau“, und nicht nur einmal! Die Geschichte wiederholt sich. Er log zweimal. (Siehe 1 Mose 27,19a.24b) Darum hier auch, was die Aufarbeitung der Geschichte anbelangt: Der Herr will, dass unsere Geschichte aufgearbeitet wird, wie auch immer.
Ein zweimaliges Lügen fand statt! – Auch Jakob wurde doppelt betrogen von seinen Söhnen: „Josef ist tot!“ – Erst dann segnete er diesen Jakob. Isaak vernahm zwar die Stimme Jakobs, doch vom Fühlen her war es Esau. Weißt du, es ist so schlimm, wenn die Menschen nach Gefühlen gehen: „Ja, das Gewand ist von Josef. Ein wildes Tier zerriss es!“ (Siehe 1 Mose 37,33)
Und dann segnete er den jungen Jakob und war schnell damit fertig, wie nachfolgend geschrieben steht: Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein die Fülle. Völker sollen dir dienen, und Stämme sollen dir zu Füßen fallen. Sei ein Herr über deine Brüder, und deiner Mutter Söhne sollen dir zu Füßen fallen. Verflucht sei, wer dir flucht; gesegnet sei, wer dich segnet! (1 Mose 27,28f.). Hernach kam Esau zurück und fragte ganz verdutzt: „Papa, hast du keinen Segen mehr für mich?“ (Siehe 1 Mose 27,36c.38a,b) Und Esau wurde verworfen. Wir lesen: Unter Tränen bekam er den Segen. Doch er bekam keinen Segen. (Siehe 1 Mose 27,38c) Aber er war trotzdem gesegnet. Weißt du, auch wenn die Eltern einen nicht segnen. Wenn der Herr einen segnet, ist man gesegnet. Der Segen des Herrn macht den Unterschied, gleich Ismael! Der Herr segnete ihn noch vor seiner Geburt.
Wenn der Herr segnet, sollst du gesegnet bleiben. Es wird sich noch herausstellen. Hadere nicht, von Menschen gesegnet zu werden, vom Pastor gesegnet zu werden, vom Papst gesegnet zu werden. Dir muss der Segen des Herrn ausreichen in deinem Leben. „Auch aus seinem Leib werden Könige hervorgehen, Hagar!“ Ja! Zwölf Stämme, zwölf Könige, gingen daraus hervor, die herrschen sollten. Auch wir sollen herrschen und uns nicht beherrschen lassen. „Ja, mein Vater segnete mich nicht.“ So viele hadern mit ihren Eltern, weil sie keinen Segen erhielten. Die meisten Eltern heutzutage sind nicht so fromm, verstehst du? „Der Segen der Eltern baut der Kinder Häuser.“ Ich weiß nicht, ob du solche Eltern hattest, die zu beten vermochten, die den Herrn kannten und liebten. Es sind ganz wenig Leute, die von ihrem persönlichen Leben zu behaupten vermögen: „Ich wurde gesegnet.“ Aber es ist eine Gnade, gesegnet zu werden!
Kaum verließ Jakob das Zelt, kehrte Esau von der Jagd heim, bereitete ein Wildgericht und brachte dem Vater sein Lieblingsgericht. (Siehe 1 Mose 27,30) Und nun wurde ihm klar, was Jakob getan hatte. Dass er ernst gemacht hatte mit dem Geschacher hinsichtlich der Erstgeburt. Isaak beschäftigte die Frage: „Was mache ich nun? Wie geht es jetzt weiter?“ Er vermochte den Segen nicht mehr zurückzunehmen. Den Segen vermagst du nicht zurückzunehmen. Das lernen wir aus dieser Geschichte. „Ich habe ihn gesegnet.“ Und weiter: Esau schrie auf und klagte bitter über den doppelten Betrug seines Bruders. „Erst nimmt er mir den Erstgeburtssegen und jetzt holt er tatsächlich den Segen ab. Und er fragte seinen Vater, ob er nicht noch irgendeinen Segen übrig hätte. (Siehe 1 Mose 27,36) Aber der Segen kann nicht mehr ersetzt werden. Isaak sprach, wie nachfolgend aufgezeigt ist: Da antwortete Isaak, sein Vater, und sprach zu ihm: Siehe, du wirst wohnen fern vom Fett der Erde und fern vom Tau, der vom Himmel kommt (Siehe 1 Mose 27,39). Das versprach er Esau. Besser wäre gewesen, er wäre abgehauen und hätte sich nicht segnen lassen, als einen Fluch über sein Leben zu bringen.
Es ist so wichtig, dass wir klug sind. Wenn wir merken: „Es ist alles futsch, es ist alles verloren!“, gehe deinen Weg. Das ist meine Empfehlung nach vielen Jahren als Seelsorger. Kümmere dich nicht darum. Nun hast du keinen Segen. Doch schau mal, Esau empfing keinen Segen, sondern einen Fluch.
Und ich fahre fort, wie nachfolgend geschrieben steht: Von deinem Schwerte wirst du dich nähren, und deinem Bruder sollst du dienen. Aber es wird geschehen, dass du einmal sein Joch von deinem Halse reißen wirst (1 Mose 27,40). „Du wirst dich eines Tages befreien.“ Esau fragte: „Ja Papa, was ist nun mit meinem Leben? Wie geht es mit meinem Leben nun weiter?“ Und Esau schwor: „Ich werde Jakob ermorden, denn wenn ich ihn umgebracht habe, fällt der Segen auf mich zurück.“ Er sagte sich: „Sobald mein Vater verschied, bringe ich Jakob um.“ So denken die Menschen. „Weil ich es nicht bekam, werde ich mich rächen.“ Doch Rache ist nicht biblisch und nicht göttlich!
Als Rebekka von der Drohung erfuhr, dass Esau Jakob umbringen wolle und, dass nun sein Leben gefährdet ist, schickte sie Jakob schnurstracks nach Haran zu ihren Verwandten bzw. ihrem Bruder. „Pass auf, der tötet dich!“ Und du siehst, wie sich der Mensch verhält. Er rennt um sein nacktes Leben, anstatt zu sagen: „Ich bin gesegnet, wovor sollte ich mich ängstigen? Wenn ich gesegnet bin, dann bin ich gesegnet. Mein Bruder muss mir dienen.“ Aber nein. Der Mensch bekommt Angst, und aus Furcht veranstaltet er Unmögliches. Du solltest nie etwas aus Furcht machen. Sei achtsam.
Rebekka bat Isaak um Zustimmung und teilte ihm den Plan mit, das was er vorhatte: „Esau wird Jakob umbringen.“ Er schickte Jakob fort. (Siehe 1 Mose 28,1f.) Und Esau, zum Trotz – weißt du, manche Kinder tun etwas den Eltern zum Trotz – nahm er sich hetitische Frauen und heiratete außerhalb der Familie.
Vor ein paar Jahren beerdigte ich jemanden aus Steglitz. Eine studierte Frau mit Doktortitel nahm einen Alkoholiker von der Straße zum Ehemann. Sie nahm ihn mit nach Hause, heiratete ihn und bekam von ihm ein Kind. Sie machte ein Höllenleben durch. Ihr Ehemann wurde von mir zu Grabe getragen. Ich sprach zu ihr: „Schwester, jetzt bist du endlich erlöst von dem Fluch, der über dich kam. Du rebelliertest wider deine Eltern.“ Ihre Eltern waren anwesend. Sie sprachen: „Was taten wir nicht alles. Wir berieten das Mädchen, wir warnten sie, aber sie wollte nicht hören. Aus Protest gegen uns, heiratete sie diesen Alkoholiker.“
So verhielt es sich auch bei Esau. Aus Protest wider seine Eltern, wider Isaak und Jakob, machte er solche Schnitzer und heiratete diese kanaanitischen Frauen. Und folgender Gedanke leuchtete dann Isaak ein: „Komm, am besten ist, wir schicken diesen Jungen zurück nach Haran zu Bethuel und Laban, dem Bruder Rebekkas. Vielleicht findet er dort eine Frau. Er soll sich von dort eine Frau holen und nicht von hier aus diesem Land.“ Denn der Herr wollte ihren Nachkommen das Erbteil geben.
Und das ist natürlich eine Wiederholung dessen, was Isaak selbst erfuhr. Abraham sprach zu seinem Diener: „Hole diese Frau aus Mesopotamien. Suche sie mir.“ (Siehe 1 Mose 24,4) Sie kam auch aus einem fremden Land. Die Geschichte wiederholt sich ständig, permanent. Verflixt! Diese Geschichte wiederholt sich. Und aus dieser Familie, aus der Abraham stammte, aus dieser Nachkommenschaft sollte er eine Frau finden.
Isaak segnete dann nochmals erneut Jakob, denn ihm blieb nichts anderes übrig, nämlich mit den gleichen Begriffen des Bundes zwischen Gott und Abraham, wie nachfolgend aufgezeigt: Und der allmächtige Gott segne dich und mache dich fruchtbar und mehre dich, dass du werdest eine Menge von Völkern, und gebe dir den Segen Abrahams, dir und deinen Nachkommen mit dir, dass du besitzest das Land, darin du jetzt ein Fremdling bist, das Gott dem Abraham gegeben hat (1 Mose 28,3f.).
Jetzt überwand sich Isaak endlich einmal, den Willen des Herrn zu tun und segnete Jakob. Das hätte er sofort vollziehen sollen! Dann hätte es diesen Zwist und Streit nicht gegeben. Als aber Esau erfuhr, dass Jakob innerhalb der Familie eine Frau suchte, sagte er sich: „Nein! Ich nehme aus Protest andere Frauen und werde meinen Weg ziehen.“
In dieser heiligen Familie herrschte das totale Chaos. Siehst du, und gerade diese Familie erwählte sich der Herr um Geschichte zu machen. Da herrschte Chaos! Unter den Voraussetzungen von Tränen, Enttäuschung, Zorn und Bitterkeit, wo alles wie ein Knäuel verworren war, beendete der Herr den Kampf auf Seine Art und Weise, so: „Jakob, zieh du deines Wegs. Der Herr wird alles zum Guten wenden.“ Jakobs weiteres Leben war voller Irrungen und Wirrungen. Vielleicht musst du auch zwanzig Jahre herumirren und dich fragen: „Herr, wie geht es in meinem Leben weiter?“ Er hatte nur einen Stecken in der Hand. Damit zog er über den Fluss. „Und mit zwei Heeren komme ich zurück.“ Doch das fand erst nach zwanzig Jahren statt! Er arbeitete zunächst einmal als Hilfsarbeiter bzw. Hirte bei Laban.
Und jetzt pass auf, denn die Geschichte wiederholt sich, siehe hier: Er gelangte zur Einsicht und merkte: „Was nützt mir der ganze Segen. Mein Leben ist wertlos. Mein Leben ist verpfuscht.“ – So manche sind kirchlich gesegnet, wurden konfirmiert, getauft, erfuhren so viele Segnungen in ihrem Leben, und das Leben ist dennoch verpfuscht. „Ist der Herr nicht mit mir?“ – Und dann zog er hinunter zu Laban, unterwarf sich dem Herrn. Zum ersten Mal in seinem Leben unterwirft er sich Gott! Geplagt liegt er auf einem Stein und sieht die Himmelsleiter. Du kennst ja diese Geschichte.
Auf dem Weg nach Lus machte er Rast. Das war an der gleichen Stelle, an der Abraham dem Herrn einen Altar baute. Er betrat die Stufen und ging die Plätze ab, an denen Abraham lebte, wirkte und dem Herrn einen Altar errichtete. Er träumte von der Leiter, die bis zum Himmel reicht und auf der die Engel auf- und absteigen. Kein Wunder, dass er nicht nachts im Traum einen Engel fing. Ganz oben stand der Herr und bekräftigte den Bund. Nun begann Gott mit ihm Geschichte zu machen, nachdem er zerbrochen war, nachdem er niedergeschlagen und am Ende war, nachdem er bankrott war und von all seinen Segnungen nichts mehr hielt. Denn sie brachten ihm nichts, keinen Cent, in aller Liebe.
Es steht geschrieben: Und der HERR stand oben darauf und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden, und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden (1 Mose 28,13f.). Durch Jesus!, und nicht durch Jakob, diesen Gauner, in aller Liebe; nicht durch Abraham und nicht durch die Juden, sondern durch den, der aus diesem Volk hervortritt. Das Heil kommt aus den Juden. Sowie: Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe (1 Mose 13,15). Notiere, was der Herr dir versprach und zusagte.
Jakob erwachte und wurde nicht gewahr, dass an diesem Ort der Herr ist. Jakob nahm einen Stein, goss das Öl aus, segnete den Stein und sprach: „Wenn ich hierher zurückkehre und es wahr wurde, was der Herr mir verhieß, werde ich hier dem Herrn ein Haus bauen; eine Kapelle.“ Und er nahm diese Kopfstütze, segnete und salbte sie. Der Eid, den er hernach ablegte, überrascht, denn Jakob baute plötzlich eine Beziehung zum Herrn auf.
Ich fahre fort, wie geschrieben steht, siehe hier: Und Jakob tat ein Gelübde und sprach: Wird Gott mit mir sein und mich behüten auf dem Wege, den ich reise, und mir Brot zu essen geben und Kleider anzuziehen und mich mit Frieden wieder heim zu meinem Vater bringen, so soll der HERR mein Gott sein (1 Mose 28,20f.). Das war seine Entscheidung, seine Bekehrung, seine Wiedergeburt. Er sprach: „Der Herr soll mein Gott sein.“ Du siehst, wie Gott wirkt: Auf Umwegen gelangt Er zum Ziel. Und weiter: Und dieser Stein, den ich aufgerichtet habe zu einem Steinmal, soll ein Gotteshaus werden; und von allem, was du mir gibst, will ich dir den Zehnten geben (1 Mose 28,22). Die Einstellung: „Wenn der Herr für meine materiellen Bedürfnisse sorgt, will ich Ihn anerkennen. Dann, wenn der Herr mich durchbringt!“
In meiner Stuttgarter Gemeinde waren ein paar Männer anwesend, die in Stalingrad an der Front waren. Sie bangten um ihr Leben als die Bomben fielen, die Schüsse, das Artilleriefeuer. Und sie riefen: „Lieber Gott, wenn Du mich aus diesem Hexenkessel herausholst, werde ich Dir mein Leben überlassen.“ Und jemand trat herzu, der sich bekehren lassen wollte. Ihn fragte ich: „Wieso? Wer treibt dich?“ Und er erwiderte: „Ich gab vor Jahren dem Herrn ein Gelübde, dass, wenn Er mich gesund wieder in mein Land bringen würde, ich Ihm mein Leben übergeben werde.“ Verstehst du? Er sah, wie Tausende starben in seiner Umgebung und legte vor dem Herrn ein Gelübde ab. So ist es auch hier in dieser Geschichte, und zwar ohne großes Tamtam. „Wenn du mich bewahrst!“ Dieser bedingungslose Glaube: „Herr!“, ohne zu fragen: „Herr, wie geht es jetzt weiter?“ Er sprach die Worte aus: „Herr, wenn Du mich zurückbringst.“ Und er vertraute Gott, dass Er ihn zurückbringt und alles wieder gutmacht, die Geschichte bereinigt usw.
Als Jakob das Gebiet Haran erreichte, geschah abermals das Gleiche, was in der Geschichte der Patriarchen geschah. Er eilte zum Brunnen, an dem die Tiere getränkt wurden. Der Brunnen war ein Treffpunkt. Dort fragt er eine Hirtin, ob sie Laban kennen würde. Und sie gab die Antwort darauf: „Ja, den kenne ich sehr gut. Er ist mein Vater.“ Das war Rahel, die er traf. Sie lief schnell nach Hause und erzählte ihrem Vater: „Am Brunnen kam ein junger Mann vorbei, der aus dem Geschlecht Abrahams und unseres Onkels hervorgeht, d.h., wir sind ja verwand. Kann er nicht bei uns eine Arbeit aufnehmen?“ Jakob stellte sich beim Tränken der Tiere der Rahel vor. Und, erstaunlich! Noch bevor er Laban vorgestellt wurde, küsste er sie. (Siehe 1 Mose 29,11) Auch diese Sachen stehen in der Bibel. Er küsste sie, und Laban nahm dann seinen Neffen freundlich auf. Doch Laban war ein Schlitzohr!
Leute, passt auf! Ich sage dir, wenn du dem Herrn davonläufst, gerätst du an einen anderen Lehrer, der viel schlimmer ist als alle anderen Lehrer zuvor. Laban war ein Schlitzohr, schlimmer als Jakob. Er war schlimmer als der Teufel selbst, meines Erachtens, verstehst du? Du siehst, was dann passiert: die Geschichte wird aufgearbeitet.
Nach einem Monat schlug Laban Jakob vor, gegen Bezahlung als Hirte bei ihm zu arbeiten bzw. angestellt zu werden. Jakob war einverstanden. Sieben Jahre sollte er für Rahel arbeiten, seine geliebte Frau, die er am Brunnen küsste, in die er sich verliebte. Er wollte Rahel zur Frau, und Laban sprach: „Ja, ich gebe sie dir.“ (Siehe 1 Mose 29,19) Dir steht frei Logis und Kost. Aber sieben Jahre arbeitest du für mich. Die Geschichte wiederholt sich. Er wurde betrogen! In der Hochzeitsnacht erlebte er das Folgende: Als er den Schleier hochhob, sah er: „Das ist Lea!“ Und Laban gab ihm zu verstehen: „In unserem Volk ist es Sitte, dass zuerst die Älteste und erst danach die Jüngste verheiratet wird.“ Also bitte, du bist jetzt mit Lea verheiratet. Und wenn du Rahel haben möchtest, musst du nochmals sieben Jahre meine Arbeit verrichten. (Siehe 1 Mose 29,26f.) Du siehst, wenn wir betrügen, so werden wir betrogen. Wenn wir jemanden beleidigen, werden wir beleidigt. Wenn wir jemandem schaden, werden wir geschädigt. Ja! Die Geschichte wiederholt sich. Du vermagst der Geschichte nicht zu entgehen.
In der Hochzeitsnacht wurde er wieder mit der Realität konfrontiert. Laban sprach: „Wenn du Geld haben möchtest, musst du nochmals für sieben Jahre die Arbeit antreten.“ Was der Mensch sät, wird er ernten. Jakob ist durch die schamlosen Täuschungen des Laban an die Segnungen gelangt. So wird der Segen aufgearbeitet und die Flüche werden abgeschüttelt; durch Täuschungen und Enttäuschungen!
Nun wurde er selbst durch Täuschungen um eine sehr ersehnte Segnung gebracht. „Meine Rahel! Für sie muss ich nochmals sieben Jahre arbeiten.“ Jakob hatte noch viel zu lernen. Und wir müssen auch manchmal sehr viel lernen. Doch gerade diese Lea gab dem Volk Gottes vier gute Söhne: Ruben, Simeon, Levi und Juda, aus dem nachher Jesus hervortrat; aus dem Stamm Juda. Lea, die Frau mit den hässlichen Augen, was auch immer das war. Der Herr segnete Lea mit ihrem Kind.
Und du siehst, was mit den beiden Frauen passierte: ein Kampf entfachte. Die Mägde wurden mit hinzugezogen, denn Rahel wurde nicht schwanger. Die heiligen Frauen werden nicht schwanger, warum auch immer. In ihrer Verzweiflung über ihre Kinderlosigkeit bot Rahel Jakob die Dienerin Bilha an. Durch sie kam Dan und Naftali. Du siehst, was hier entstand. Der Herr macht Geschichte! Gott wollte dieses Volk multiplizieren. Aber wie wollte Er es vollziehen? Durch die ganzen Kämpfe der Frauen. Entschuldigung, aber diese Frauen sind ,Gebärmaschinen‘, verstehst du? Zwölf Söhne und eine Tochter traten daraus hervor.
Lea wollte nicht im Hintertreffen sein. Es war Neid, Kampf. Sie nahm Silpa, ihre Magd, die Gad und Assur gebar. Das nur nebenbei. Der Herr wollte, dass es ein großes Volk von zwölf Stämmen wird, gleich Ismael, Isaak und Esau. Zwölf Stämme sollten kommen. Der Herr erfüllt Seinen Plan genau so, wie Er es will. Auch die Reibereien, Kämpfe, Spaltungen und was nicht alles im Reiche Gottes passiert, verwendet Er, um zu Seinem Ziel zu gelangen. Das Christentum wäre schon längst untergegangen, wenn der Herr nicht mitgemischt hätte durch die Reformation, durch noch eine Reformation, wieder eine Reformation und abermals eine Reformation, durch Spaltungen, Sekten, Gruppen und Intrigen. Ja! Der Herr lässt es zu, solange, bis dass etwas Neues entsteht; bis schließlich der Messias kommt.
Zwanzig Jahre beutete Laban Jakob aus. Dann erschien der Herr ihm nochmals und sprach: „Jakob, jetzt reicht es. Jetzt ziehst du heim.“ (Siehe 1 Mose 31,3) Und er zog heimwärts bei Nacht und Nebel und wurde auf einmal gewahr: „Ich betrüge abermals jemanden, den Onkel Laban, denn dieser weiß gar nichts von der Flucht.“ Laban wusste nicht, dass er Lea und Rahel mitnahm, seine beiden Töchter. Er verschwand von der Bildfläche. Doch wie der Herr es auch fügt, es wird gut, wie geschrieben steht, siehe hier: Insgesamt bin ich zwanzig Jahre bei dir gewesen; davon habe ich vierzehn Jahre für deine beiden Töchter gearbeitet und dann noch einmal sechs Jahre, um die Herde zu bekommen. Doch du hast mir immer wieder einen anderen Lohn gegeben, als wir vereinbart hatten (1 Mose 31,41). Zehnmal wurde Jakob von Laban betrogen, z.B. die Trickserei mit den Schafen, die gescheckten und die nicht gescheckten u.v.m.
Jakob zog von dannen. Er verließ das Land heimlich mit seinen Frauen, der Herde und seinen Besitztümern, so schnell wie möglich. Er spürte: „Jetzt muss ich nach Hause gehen. Es reicht mir jetzt. Zehnmal wurde ich betrogen. Das muss jetzt genug sein.“ Aber anscheinend doch nicht. Er ist nicht kleinzukriegen der gute Mann. Und da Laban in einem Traum gewarnt wurde: „Tu Jakob nichts an. Er ist ein Heiliger.“ – Du siehst, der Herr warnt sogar Betrüger: „Tue ihm nichts an. Lege ihm nichts in den Weg. Segne ihn und lass ihn in Frieden.“ (Siehe 1 Mose 31,24) – entschließt er sich und geht schnurstracks weiter. Hernach wurde der alte Jakob selber von zehn seiner Söhne betrogen, siehe hier: „Papa, das ist Josefs Gewand, werde dem gewahr. Es ist blutverschmiert. Ein wildes Tier muss ihn zerrissen haben!“ (Siehe 1 Mose 37,32f.)
Die Geschichte wiederholt sich, bis sich am Ende alles so herauskristallisiert, wie der Herr es haben will. Bis sich Gottes Plan und Idee verwirklicht und wir dort sind, wo der Herr uns haben will, Halleluja!, bis der Wille Gottes aufgearbeitet ist, bis der Wille Gottes geschieht im Himmel und so auch auf Erden.
Gebet: Lieber Gott, ich danke Dir, dass Du Geschichte schreibst auf krummen Linien und dass Du gerade schreibst. Lieber Vater, ich danke Dir! Deine Wege sind perfekt, egal was da passiert, wie es passiert. Halleluja! Das, was für Jakob möglich war, ist auch hier für uns möglich. Du bist unser guter Hirte. Du führst uns auf rechter Straße, Halleluja! Und wir lassen uns einfach in Deine Hände fallen. Wir können nicht tiefer fallen als in Deine Hände. Und Du schreibst immer noch Geschichte, und Du machst, dass alles ein gutes, seliges Ende bekommt und alles zum Segen führt. Und, Vater, wir wollen nicht mit unserem Schicksal hadern, sondern sagen: „Herr, danke! Du machst alles wohl in meinem Leben!“ Und ich preise Dich und ich rühme Dich, dass Du auch bei meinen Geschwistern und Freunden und Bekannten und bei allen, die diese Predigt hören, alles gut werden lässt und alles zum Guten führst, auch durch Krankheit, auch durch Leid, auch durch Umwege, auch durch irgendwelche negativen Dinge. Du wirst alles zum Guten wenden. Du bist ein guter Gott. Amen