Lebe dauerhaft mit Gott – Predigt vom 10.07.2021

 

 

 

Einen schönen Guten Abend. Der Herr will das Beste für uns! Lob und Dank! Darüber möchte ich heute sprechen. Mein heutiges Thema lautet: Lebe dauerhaft mit Gott. Das nur, damit du ständig, permanent den Frieden Gottes hast und frei bist. Ich spreche dieses Wochenende und sogar noch nächste Woche über Befreiung, d.h., dass man wirklich frei ist, glücklich ist, geborgen ist und ein friedliches Leben führt. Aber wie macht man das? Zuerst einmal Folgendes: Jesus befreit uns! Er bricht jede Kette! Das ist wichtig zu wissen! Der Herr tat alles für mich. Er erlöste mich vom Fluch des Gesetzes, der Knechtschaft bzw. der Sklaverei!“

 

 

 

Ich verkündige über das zweite Buch Mose diese Tage ganz besonders. Darin ist festgehalten, wie die Kinder Israels herausgeführt wurden aus der Knechtschaft Ägyptens, aus dem Diensthaus des Pharaos u.a. Wir sind freie Menschen. Wir lieben den Herrn, preisen Ihn als freie Menschen und lassen uns nicht von irgendetwas knechten und binden.

 

 

 

Ein Hauptgedanke für heute Abend ist: Brich die Knechtschaft des passiven Geistes! Brich die Knechtschaft jeder Art! Brich die Knechtschaft der Sünde in deinem Leben! Satan knechtet und entmündigt uns. Er spannt uns vor irgendjemanden oder irgendetwas, sodass wir fremden Mächten dienen, sodass wir nicht mehr mündig sind. Brich den passiven Geist! Damit fängt es an! „Ja, ich kann nichts dafür!“ Doch, schon! Widerstehe Satan, zeige Rückgrat, setze dich zur Wehr und sage: „Nein, das tue ich nicht!“ Jesus gebot Satan dreimal: „Nein!“, und: „Ich führe nicht aus, was du mir sagst. Ich tue nur, was mein Vater mir auferlegt.“

 

 

 

Brich die Knechtschaft! Verzichte auf fremde Hilfe! Ich werde ein paar provokative Botschaften verkündigen darüber, was ich tue. Was du tust, musst du selbst herausfinden. Was ist dein Weg    oder was will der Herr in deinem persönlichen Leben tun? Ich lernte das Folgende: Verzichte auf fremde Hilfe. Rechne nicht damit, dass andere Leute dir helfen. Dieser Geist der Isebel ist so weit verbreitet in christlichen Kreisen, so: „Leg dich ins Bett, Bruder ,Ahab‘! Ich erledige das für dich.“ (Siehe 1 Kön 21,7) Nein! Stelle dich gerade hin! Der Herr ist deine Hilfe! Lass dich von Satan nicht entmündigen. Rufe mehr den Herrn an und weniger die Menschen. Gehe in die Stille. Sprich: „Herr, was willst Du eigentlich von mir?“ Frage nicht, was die Leute wollen, sondern: „Herr, was willst Du von mir?“

 

 

 

Ziehe nicht am fremden Joch. (Siehe 2 Kor 6,14a) Lasse dich nicht von anderen Menschen treiben, wie: „Gehen Sie schneller voran! Lassen Sie sich taufen! Empfangen Sie den Heiligen Geist!“ Weißt du, ich erlebte das mit in den pfingstlich-charismatischen Kreisen, wie folgt: „Du bist jetzt in der Gemeinde, aber noch nicht getauft. Also lass dich schnell taufen und empfange den Heiligen Geist!“ Nein! Nicht so, denn die Menschen müssen reifen und zur geistlichen Reife gelangen. Übe Ausdauer! Oder aber: „Jetzt bist du schon ein paar Jahre gläubig, also sollte dieses oder jenes vollzogen sein!“ Man sollte womöglich bald ein Prediger sein. Verstehst du? Die Leute hetzen und treiben einen! Wenn du noch nicht so weit bist, dann warte ab. Ich lernte eines in meinem persönlichen Leben und in der Seelsorge: Es ist so wichtig, solange zu warten bis die Stunde Gottes da ist!

 

 

 

Brich den passiven Geist! Brich den Geist der Knechtschaft, wo die Leute dich knechten: „Tue dieses oder jenes!“ Lasse dir nicht etwas aufbürden, was der Herr dir nicht gebot! Ziehe nicht am fremden Joch! Führe nichts aus, was der Herr dir nicht gebot, was Er nicht wollte, wozu du nicht geschaffen wurdest! Viele Menschen sind nicht dazu imstande, große Belastungen zu tragen. Sie müssen froh sein, dass sie ihre eigene Last zu tragen vermögen, und nun sollen sie noch die Last der anderen Leute übernehmen. Lass dich nicht nötigen, sonst kommst du in Nöte. Ja, lass dich nicht nötigen!

 

 

 

Alle Menschen wurden als Freie geboren, aber die meisten von ihnen sterben als Sklaven, Gebundene und dergleichen, welcher Art auch immer. Mache dich unabhängig von sämtlichen Vordenkern und denke allein! Denke, was das Wort Gottes sagt. Bitte den Heiligen Geist darum, es dir aufzuschließen, denn es steht geschrieben: Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern und ohne Vorwurf gibt; so wird sie ihm gegeben werden (Jak 1,5). Bitte und es wird dir rechtzeitig gegeben werden. Erlöse und befreie dich von sämtlichen geistlich-religiösen Vorarbeitern. Arbeite selbstständig und finde! Entdecke allein den Weg des Herrn für dein persönliches Leben!

 

 

 

Jeder Gläubige ist ein freischaffender Künstler. Halleluja! Ja, jeder Gläubige! Du brauchst keine Vorbeter! Wir sind zum Priestertum berufen! Wir sind alle miteinander Priester! Wir sind so beschaffen, dass wir mit dem Herrn zu reden vermögen. Gott gab uns den Mund, eine Stimme und eine Sprache. Wenn du erfüllt wurdest mit dem Heiligen Geist, vermagst du in fremden Sprachen mit dem Herrn zu kommunizieren. Jetzt musst du lernen – und hier stehen wir heute – frei zu werden durch den Heiligen Geist. Denn welche der Geist Gottes befreit, die leben frei, und zwar dauerhaft, nicht nur ab und zu, einmal oder gelegentlich, sondern dauerhaft!

 

 

 

Der Heilige Geist versklavt und entmündigt niemanden, Geschwister. Der Heilige Geist unterdrückt niemanden, sondern Er ist ein Geist der Freiheit. Es steht geschrieben: Der Geist der Propheten unterstellt sich den Propheten (1 Kor 14,32). Bitte erschrick nicht über das, was ich verkündige. Der Heilige Geist ist dir und mir und uns unterstellt! Wenn ich nicht will, wird der Heilige Geist nichts ausführen, und Gott auch nicht, und Jesus gleichfalls nicht. Du gibst vor, was der Heilige Geist ausführt, und nicht etwa derart, dass der Heilige Geist dich bestimmt. Du unterordnest dich dem Herrn und sprichst: „Ja, Herr, ich tue es. Dein Wille geschehe!“, oder aber nicht. Der Heilige Geist geht soweit, wie du gehst. Der Heilige Geist, der Herr Jesus, geht nur soweit, wie du gehst, und zwar je nachdem, wie du es zulässt dass Er in deinem Leben geht. Er nimmt dir deine Freiheiten nicht weg, sondern Er gibt sie dir! Der Heilige Geist nimmt dir deine Freiheit nicht weg, sondern genau das Gegenteil findet statt. Er macht dich so frei, dass du imstande bist, kreativ und ein freischaffender Künstler zu sein.

 

 

 

Gemeinde Jesu heißt Ekklesia, die Herausgerufene. Die Bürger Griechenlands gingen damals regelmäßig zur Gemeindeversammlung. Nur die freien Bürger hatten ein Stimmrecht, die Sklaven nicht. Sie durften sich weder melden noch das Wort erheben. Sklaven waren nicht einmal zugelassen. Sie durften nicht einmal hören, was die freien Bürger sprachen.

 

 

 

Satan will dein, mein und unser geistliches Leben versklaven. Satan kommt mit Vorschriften. Er will dir alles Mögliche vorschreiben, was du zu tun und zu lassen hast. Er will dir deine Nahrung vorschreiben, die du verzehren sollst. Er will in deinem Privatleben delegieren, kommandieren und dir Vorschriften machen, wie du zu leben hast, wie oft du sexuellen Kontakt zu deinem Ehegatten haben sollst u.a. Die Pharisäer schreiben dir vor, wie viele Gewürze du in deiner Suppe haben solltest. Bedenke die Kleidervorschriften. Früher war es eine Todsünde, wenn eine Frau im Gottesdienst mit einer Hose bekleidet war. Sie legten die Bibel verkehrt aus, darin steht, dass die Frauen keine Männerkleidung zu tragen haben. Du siehst, falsche Bibelauslegung sowie falsches Bibelverständnis führt zu Gesetzlichkeit. Aber wir sind vom Buchstabenglauben erlöst, ihr Lieben.

 

 

 

Der Heilige Geist würde dir niemals vorschreiben, welche Hobbys du haben oder nicht haben darfst, welche Gewohnheiten du ausüben oder nicht ausüben solltest, auch das. Lebe ein Leben, wie der Herr es dir gab. Vielen mangelt es an den nötigen Finanzen, um bestimmten Hobbys nachzugehen. Ihnen ist es verwehrt, jedes Jahr in den Urlaub zu fahren. Lebe das Leben, wie der Herr es dir gab; entweder ein schlichtes und einfaches Leben oder, wenn Er dir viel gab, ein üppiges Leben. Was andere vermögen, musst du nicht unbedingt vermögen, denn du bist anders. Wenn du versuchst, etwas anderes zu sein als das, was der Herr aus dir machte bzw. wozu Er dich bestimmte, brichst du zusammen. Deshalb gibt es so viele geistliche Zusammenbrüche in unserer Gesellschaft, wie z.B. Depressionen u.v.m.

 

 

 

Du schaffst es nicht, selbst über deinen Schatten zu springen, auch dann nicht, wenn du es willst und dir vornimmst. Dann plagst und quälst du dich nur, und das sind die Plagen, von denen dich der Herr befreit. Du plagst dich! Deine Plagen machen dich krank und kaputt. Du sagst: „Ich will!“, ja schon, aber du vermagst es nicht!

 

 

 

So viele Menschen werden geplagt. Preis dem Herrn dafür, dass es so ist! Ich sage: „Halleluja, dass Plagen da sind!“ Die Plagen setzen dich frei! Israel wurde nur durch die Plagen frei. Ohne der Plagen würden wir heute noch ,in Ägypten‘ sitzen. Die Plagen, die über Ägypten kamen, befreiten die Israeliten. So viele Menschen werden frei, wenn der Herr sie ins Bett legt wegen Krankheit! Du sagst: „Nein, Bruder Matutis! Gesundheit!“ Nein! Viele Menschen kapieren es nicht. Sie verausgaben, überfordern und überstrapazieren sich. Das verlangt der Herr nicht von ihnen! Der Heilige Geist ist dir zur Befreiung von sämtlichen Plagen gegeben. Du denkst: „Das verkündigte bisher kein Pastor.“ Doch! Pastor Matutis sagt es dir.

 

 

 

Der Herr führte das Volk der Israeliten nach zehn Plagen aus Ägypten heraus, um ihnen dafür zehn Segnungen in der Wüste zuteilwerden zu lassen, und noch dazu zehn weitere Segnungen, die sie im Gelobten Land erhalten sollten. In den nächsten Tagen werde ich dieses Thema behandeln. Die Plagen lehren dich, auszuharren, auf Gottes Eingreifen zu warten und bestimmte Dinge, welche die Ägypter, ,die Welt‘ und die anderen tun, zu unterlassen. Du wirst gewahr: „Ich brauche das nicht!“

 

 

 

Das Gelobte Land ist nicht gleich Ägypten, ist in der Heiligen Schrift aufgezeigt. In Ägypten sind Kanäle. Hier musst du das Wasser aufdrehen und umleiten. Das Gelobte Land ist total anders, und mein heutiges Thema lautet: Lebe ein dauerhaftes Leben mit dem Herrn! Du bist vom Herrn abhängig, und zwar vom Früh- und Spätregen. Der Herr kann den Himmel aufschließen und zuschließen. Wenn du nicht richtig mit dem Herrn wandelst – wir sehen das bei Ahab und Elia, denn Elia war ein Götzendiener, der die Stimme der Isebel vernahm – schließt der Herr den Himmel zu, sodass dreieinhalb Jahre kein Regentropfen fällt.

 

 

 

Im Gelobten Land ist jeder vom Herrn abhängig. Die Wüstenjahre waren wichtig, um Abstand von Ägypten zu erlangen. Das gilt auch für uns. Wir müssen irgendwo in der Wüste Leerlauf haben und unbrauchbar gemacht sein, wie etwa so: „Es läuft nichts bei mir!“. Ich befand mich einmal nahe der Golanhöhen, als ein Uno-Soldat aus Österreich die Worte ausrief: „Ich bin seit zehn Jahren hier und es fiel noch kein einziger Schuss.“ Als ich abwärts fuhr, sah ich einen brennenden Omnibus und Rebellion. Bei diesem Soldaten fiel nicht ein Schuss, aber etwas weiter unten brannte es; dort war Krieg.

 

 

 

Wüste ist nötig, um Abstand vom Ägyptenland zu gewinnen. Nach den zehn Plagen, der Tötung der Erstgeburt, sprach der Herr zum Pharao, was nachfolgend geschrieben steht: Und er ließ Mose und Aaron rufen in der Nacht und sprach: Macht euch auf und zieht weg aus meinem Volk, ihr und die Israeliten (2 Mose 12,31a). „Macht euch auf und zieht weg aus meinem Volk, ihr, die ihr Israeliten seid. Macht euch auf! Hinfort! Verschwindet!“ Nach der letzten Plage wirst du hinausgeworfen. Du kommst zum Arzt – so war es zumindest bei mir – und der Arzt fragt dich: „Herr Matutis, was fehlt Ihnen?“ Ich musste dem Arzt erklären, was mir Probleme bereitet. Du musst selber herausfinden, was dein Problem ist, und nicht so: „Was fehlt Ihnen?“ Was fehlt dir?

 

 

 

Die Reise ins Gelobte Land hätte eigentlich, theoretisch, wenn du die Militärstraße entlang der Küste einschlägst, eine Woche gedauert bei einem langsameren Tempo, und bei einem schnelleren nur drei Tage. Die Reise ins Gelobte Land dauerte für die Kinder Israel vierzig Jahre! O, das ist aber eine lange Zeit. Vierzig Jahre ist die Dauer eines Lebens. Warum und weshalb das geschah ist eine Geschichte für sich selbst. Aber es geschah aus Undankbarkeit, weil die Israeliten vergaßen, was der Herr alles für sie tat. „Wie führte mich doch der Herr heraus! Mit mächtiger Hand führte Er mich aus diesem Land!“ Sie vergaßen es! In den paar Wochen, die sie das Wüstenleben erfuhren, solange bis der Herr ihnen das Gesetz gab, in diesen drei Monaten, erlebten sie so viel, wie: „Es gibt Fleisch, es gibt Manna, es gibt Wasser aus dem Felsen, es ist die Herrlichkeit des Herrn gegenwärtig!“ Doch sie vergaßen das alles! Vierzig Jahre erlebten sie, dass der Herr treu, gnädig und barmherzig ist, und sie begriffen nicht, dass Er sie in das Gelobte Land hineinführen kann, auch wenn es dort Riesen und mächtige Stätte gibt.

 

 

 

Eines der ersten Bücher, das ich in Deutschland las, war das Folgende: „Onkel Toms Hütte“, eine nette, kleine Lektüre. Last ihr das auch in der Schule? Das sollte man tun. Viele verstanden nicht, wovon es handelte. Die Farbigen wurden damals in den USA befreit. Die Israeliten fristeten dreihundertfünfzig Jahre lang ein Sklavendasein. Plötzlich müssen sie zivilisiert und ganz anders leben, nämlich göttlich bzw. dem Herrn wohlgefällig. Das Gleiche trug sich in der DDR zu. Die Bevölkerung der DDR war gewöhnt, dass der Staat alles managte. Alles war geregelt. Sie kamen ins Geschäft, es wurde abgestempelt und die Arbeit lief, und das, ob du nun ein Geschäft besaßt oder nicht. Alles war komplett geregelt. Doch plötzlich gab es die Marktwirtschaft. Auf einmal musstest du selber denken, selber wirtschaften und selber handeln. Viele waren das nicht gewöhnt, deshalb war diese ,Warteschleife‘ so gut.

 

 

 

Kinder Israels waren in der Warteschleife, damit sie lernten, selber zu denken, selber zu handeln, selber zu leben, gleich der Farbigen, die im soeben erwähnten Buch beschrieben wurden. Sie mussten lernen, frei zu leben. „Wie lebt man frei?“ Manche zogen wieder zurück zu ihrem Herrn und sprachen: „Wir wollen lieber Sklaven sein!“ Die Israeliten wollten des Öfteren wieder Sklaven des Pharaos sein, wie: „Wir gingen gern zurück. Wir hatten alles: Kümmel, Knoblauch, Hering, Bier und alles, was man zum Leben benötigt. Jetzt sollen wir dem Herrn vertrauen, morgens das Manna auflesen und den nächsten Tag abermals.“ Ja! Das waren sie nicht mehr gewöhnt. Auch wenn sie reich beschenkt und mit Gold behängt wurden, verstanden sie nicht, worum es geht.

 

 

 

Der Weg ins ,Gelobte Land‘ wird lange dauern. Viele machen es sich innerhalb ihres christlichen Lebens zu leicht: „Einmal bekehrt, immer bekehrt.“ Nein! Wenn du dich bekehrt hast, musst du dich hernach alle Tage neu bekehren. Du musst jeden Tag die Entscheidung fällen, wie folgt: „Ich muss heute aufstehen!“, jeden Tag die Entscheidung fällen: „Ich wähle die Nummer des Herrn!“ und jeden Tag die Entscheidung fällen: „Heute verrichte ich dieses und jenes!“

 

 

 

Der Herr verhieß Abraham hundert Jahre zuvor, dass sie Sklaven sein bzw. in die Sklaverei geraten werden. Darüber verkündige ich später. Löse dich von der Sklaverei! Das war mein gestriges Thema. Es steht geschrieben: Da sprach der HERR zu Abram: Das sollst du wissen, dass deine Nachkommen Fremdlinge sein werden in einem Lande, das nicht das ihre ist; und da wird man sie zu dienen zwingen und unterdrücken vierhundert Jahre (1 Mose 15,13).

 

„Abraham, deine Nachkommen werden freiwillig nach Ägypten gehen! Dieses Land, welches nicht das ihre ist, gab der Herr ihnen nicht und verhieß der Herr ihnen nicht!“ Sowie: Danach werden sie ausziehen mit großem Gut (1 Mose 15,14b). Du bist in dieser Welt, damit du mit großem Gut, mit Schätzen reich behängt, also begnadigt aus dieser Welt gehst, sodass du die Welt mit Freuden verlässt und ausrufst: „Preis dem Herrn! Ich darf Ägypten mit Freuden hinter mir lassen! Die Welt liegt hinter mir, das Kreuz steht vor mir! Ich bin entschieden zu folgen Jesus!“.

 

 

 

Moses erfüllte darüber hinaus ein Versprechen, weshalb sie den Sinai hinunterzogen, d.h., anstatt aufwärts, hinab. Du fragst dich: „Warum geht es abwärts und nicht aufwärts in meinem Leben als Christ?“ So war es bei Moses. – Die Söhne Israels verkauften ihren Bruder Josef. – Sie mussten abwärts ziehen, um die Gesetzestafel in Empfang zu nehmen, denn bisher wussten sie nur über den Namen des Herrn Bescheid, wie nachfolgend geschrieben steht: Und er sprach weiter: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs (2 Mose 3,6a). Doch sie besaßen keinen persönlichen Gott! Nun mussten sie den Herrn entdecken, um zu erkennen, was sie tun und nicht tun durften. Die Söhne Israels mussten Buße tun. Sie mussten Geschichte aufarbeiten. Sie mussten zivilisiert werden! Um diesen Vorgang zu beschleunigen, um geistlich zivilisiert zu werden, benötigst du fast vierzig Jahre!

 

 

 

Als sie aus Ägypten auszogen nach beinahe vierhundert Jahren, nahmen sie die Gebeine Josefs mit. Da blieb nichts zurück, keine Klaue, kein Knochen, nichts. Dieser Auszug sollte etwas Endgültiges sein, auch wenn der Pharao hernach mit aller Macht versuchte, das israelitische Volk zurückzugewinnen.

 

 

 

Erlösung ist etwas Einmaliges. Der Herr sorgt nun, nachdem du auszogst, dafür, wie es mit dir weitergeht. Wenn du dich bekehren und taufen ließest, musst du dich im Anschluss daran nicht mehr sorgen, wie es mit dir weitergeht. Du übergabst dein Leben dem Herrn. Er ist der Führer und Versorger deines Lebens, wie geschrieben steht, siehe hier: Der HERR wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein (2 Mose 14,14). Es steht geschrieben: Da sprach Mose zum Volk: Gedenkt an diesen Tag, an dem ihr aus Ägypten, aus der Knechtschaft, gezogen seid, denn der HERR hat euch mit mächtiger Hand von dort herausgeführt (2 Mose 13,3a). „Gedenkt!“ Desgleichen tun wir beim Abendmahl. Jedes Mal, wenn wir das Abendmahl feiern, denken wir: „Der Herr erlöste uns durch Jesus Christus. Das geschah durch Sein Blut, durch Seinen Leib, den Er für uns brach. Ja, Er erlöste uns!“

 

 

 

Hier in der Wüste erlernte das Volk Israel seinen neuen Glauben, ein neues Leben und eine neue Art zu leben. Hier in der Wüste erlebten sie die übernatürliche Versorgung des Herrn. Geschwister, wenn wir mit Jesus wandeln, findet eine übernatürliche Versorgung statt mit allem, was wir brauchen. Der Herr versorgt uns mit dem Richtigen im richtigen Augenblick. Du empfängst nichts Verkehrtes, weder zu früh noch zu spät. 

 

 

 

Es findet eine übernatürliche Versorgung statt. Das Gesetz des Herrn wird in dein Herz geschrieben. Du errichtest in der Wüste ein Heiligtum für den Herrn. In der Wüste erlebst du die Oase der Herrlichkeit des Herrn. Es steht geschrieben: Darum siehe, ich will sie locken und will sie in die Wüste führen und freundlich mit ihr reden (Hos 2,16). „Darum siehe, ich will sie locken und will sie in die Wüste führen und sie umwerben.“, spricht der Herr. Das ist ein schönes prophetisches Wort. Es ist nichts vorhanden, aber der Herr umwirbt und lockt uns in der Wüste, in der Einsamkeit, in der Öde, wo auch immer du auf deinem einsamen Posten stehst. Der Herr umwirbt dich! Sei nicht traurig, dass du zu Hause allein bist und sich niemand bei dir meldet. Rede mit dem Herrn! Telefoniere mit dem Himmel!

 

 

 

Der Herr reicht uns Seine Hand und spricht: „Ich will dich führen und leiten. Ich will dich umwerben.“ Weißt du, wie Er das macht? Durch Geschenke. Der Herr beschenkt dich in der Wüste. Du hast vielleicht gar nicht so viel Geld, um dich vierzig Jahre in der Wüste zu ernähren. So viele Bäcker gibt es nicht, dass zwei Millionen Leute jeden Tag mit Manna versorgt werden könnten. Nochmals: „Ich will sie in die Wüste hinausführen und umwerben.“ Dein Leben hier auf Erden ist ein Umwerben des Herrn. Der Herr umwirbt und lockt dich. Jeden Tag bekommen wir eine Überraschung. Du erhältst irgendetwas, was dich überrascht. Es begab sich, und abermals, es begab sich, und ständig begibt sich irgendetwas in deinem Leben. Du wirst regelmäßig vom Herrn umworben. Der Herr verleiht uns nicht nur Sein Wort, sondern gibt uns noch viel mehr. Er gibt uns Seine Gegenwart. Er gibt uns Seine Herrlichkeit noch dazu. Er zeigt uns: „Das vermagst du auch noch zu erhalten. Auch das habe ich noch im Programm für dich vorgesehen.“ Wir müssen bereit sein, es anzunehmen. Das Einzige, was der Herr von dir und mir und uns erwartet, ist, diese Werbung anzunehmen und zu sagen: „Danke, Heiland! Danke, Heiland! Danke, Heiland!“ Das lernen wir im Niemandsland, in der Wüste, in der Öde und Leere, so z.B. am Krankenbett.

 

 

 

Wenn ich den Leuten zuhöre, was sie erzählen! Früher ärgerte ich mich darüber, aber wenn ich heute älteren Menschen zuhöre, wie sie sagen: „Ich bin heilfroh, dass ich aufzustehen und mein Geschäft zu machen vermag!“, bin ich froh. Plötzlich ist man dankbar für Kleinigkeiten und Lappalien. Wenn wir so viele Brotsorten wie im Moment in Deutschland haben, dann wissen wir nicht, was Hunger ist. Aber wenn du weder Brot noch Reis hast, kein Weizen u.v.m. vorhanden ist, bist du für jeden Happen dankbar.

 

 

 

Zum Zeitpunkt unserer Bekehrung sind unsere Herzen leeren Gefäßen gleich. Denke nicht etwa, dass alles perfekt und vollkommen ist. Da ist gar nichts. Du bist nichts, gar nichts. Du bist ein leeres Gefäß, wenn du dich bekehrst. Du bist geistig arm, aber gerade den geistig Armen gehört das Himmelreich. (Siehe Mt 5,3) Wenn du ausrufst: „Das hatte ich bereits früher alles! Das besaß ich bereits früher alles! Das vermochte ich bereits früher alles!“, so frage ich dich: „Warum bekehrtest du dich dann überhaupt? Dann hättest du gleich dort zu bleiben vermocht, wo du früher warst.“ Aber wir bekehren uns, weil wir feststellen: „Ohne Ihn vermag ich gar nichts! Ich brauche den Herrn!“ Und das ist so wichtig! Viele Christen nennen sich Christen, sind jedoch weder lernfähig noch lernbereit! Erst durch Lernbereitschaft erlangen wir göttliche Weisheit. Es ist einerlei, wie viel du weißt, du bist ,in der Wüste‘. In der Wüste musst du an Wunder glauben. Ben Gurion sagte einmal: „Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.“ Du musst an Wunder glauben in der Wüste, daran, dass der Herr dich durchbringt, dass der Herr dich führt, denn: „Er führte mich bis hierher und so auch weiter!“

 

 

 

 

 

In dieser herrenlosen Wüste oder Wildnis musst du selbst Herr der Lage werden; Herr der Situation. Das Volk Israel lagerte sich an zweiundvierzig Stationen während ihrer Wüstenwanderung als Beduine und Nomade. Während jeder Etappe erlebten sie etwas Neues. Jedes Mal erreichten und erkannten sie etwas Neues. Ihr Blick wurde geweitet. Jedes Mal errangen sie einen neuen Grund, weil sie ein neues Erlebnis mit dem Herrn erfuhren. Solange wir Christen uns auf dieser Erde befinden, sind wir nicht endgültig, etwa so: „Einmal bekehrt, für immer bekehrt. Einmal getauft, für immer getauft. Einmal mit dem Heiligen Geist erfüllt, für immer mit dem Heiligen Geist erfüllt!“ Nein! Sie wurden regelmäßig mit dem Heiligen Geist erfüllt. Sie bekamen draußen Schläge und Niederlagen, fanden zur Gebetsversammlung zusammen und wurden wieder neu erfüllt vom Heiligen Geist, sodass sich die Stätte bewegte. Da rüttelte und schüttelte es.

 

 

 

Es geht weiter, bis wir schließlich – und das ist die Geschichte des zweiten Buches Mose, der Kinder Israel – das Endziel erreichen. D.h., bis wir den Jordan, diesen Todesfluss, überqueren. Bis du stirbst, deine Augen schließt und den letzten Atemzug tust, muss es immer weitergehen, ganz gleich in welcher Verfassung du körperlich, geistig und geistlich bist. Der Jordan ist eine Wasserscheide. Es ist interessant, denn am Jordan angelangt kommst du aus der Wüste und denkst: „War das wirklich das ganze christliche Leben?“ Dann bist du plötzlich auf dem Ölberg, wo alles grünt. Du erreichtest ,den Ölberg‘, den Heiligen Geist.

 

 

 

Am Jordan stoßen zwei Welten zusammen: das Wüstenland und die Welt Gottes, in der alles lebt, grünt, und es sogar schneit. Die eigentliche Wasserscheide ist zwischen Wandern und Ankommen. Es ist so wichtig, dass wir das Leben begreifen!

 

 

 

Das Leben in der Wüste bzw. in der Abgeschiedenheit hat auch etwas Verlockendes und Schönes. Ich verweilte einmal einen ganzen Tag lang in der Wüste. Ich setzte mich von meiner Gruppe ab. Das war hochinteressant. Du hörst deinen Puls. Du hörst keinen Vogel und kein Geräusch. Du bist imstande, dich ganz anders auf das Wesentliche deines Lebens zu konzentrieren. Die Wüste hat etwas Verlockendes, aber uns geht es um das Essen. Den Israeliten war das so wichtig! Nach drei Tagen wurden sie gewahr: „Unser Proviant ist verbraucht!“ In der Wüste geht es ums Essen, und zwar viel mehr als du denkst. Der Herr musste regelmäßig Manna regnen lassen, regelmäßig musste es eingesammelt werden, und zwar nicht auf Vorrat, sondern jeden Tag exakt so viel, wie du benötigtest.

 

 

 

Das ist die geistliche Gesetzgebung, welche für uns bestimmt ist. Nimm nicht zu viel Speise vom Wort des Herrn auf, sonst bekommst du Herzverfettung. Nimm nur so viel zu dir, wie du aufzuessen und zu verdauen vermagst. Alles andere lass liegen. Der Rest verfault und verschimmelt, so du ihn aufbewahrst. Wichtig ist, nur das zu nehmen was du verdaust, und so viel, wie du vermagst. Du musst nicht sofort alle Wahrheiten erkennen und begreifen.

 

 

 

Den großen englischen Prediger Charles H. Spurgeon suchte jemand auf und fragte: „Bruder, was machst du, wenn du schwierige Bibelstellen siehst?“ Er antwortete gleichfalls mit einer Frage: „Was machst du beim Fischessen mit den Gräten?“ „Ich lasse sie liegen!“, sprach er, und der Befragte antwortete: „Dasselbe mache ich mit den Worten, die ich nicht verstehe.“ Vieles verstehst du tatsächlich nicht. Viele Prophetien sind versiegelt im Buch Daniel oder im Buch der Offenbarung. Lass es liegen bis die Zeit reif ist. Dann erfährst du mehr.

 

 

 

Wir sind jetzt mittendrin in dieser Zeit. Vielleicht brachte uns Corona dem Herrgott viel näher. Die Einreise nach Malta verlangt eine Impfpflicht. Die meisten Leute lassen sich nicht aufgrund der Gesundheit impfen. Dagegen hätte ich vielleicht nichts. Aber die meisten lassen sich impfen, um einen Impfpass zu erlangen. In der Bibel ist uns das Wort vom Malzeichen des Tieres offenbart, dass man weder zu kaufen noch zu verkaufen vermag. (Siehe Off 13,17) In dieser Zeit leben wir! Es war versiegelt. Lange Zeit verstanden die Leute nicht, wie das gehen soll, und zwar nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Aber von Deutschland geht die Katastrophe aus. Die Zahlen der durch Corona Infizierten werden steigen. Von Deutschland aus werden Gesetze gemacht. Dieser darf ins Land und jener nicht. Jetzt kommt ein neuer Virus namens Delta. „Man muss sich schützen, Leute!“, rufen sie aus. Satan versucht, die Menschen zu entmündigen und zu versklaven, auf welche Art auch immer. Lebe dauerhaft mit Gott! Wenn du dauerhaft mit dem Herrn lebst, weißt du: „Gott wird mich behüten in der Hungersnot, in der Dürre, in der Wüste oder im Paradies, wo auch immer. Ich werde bewahrt vom Herrn. Er wird mich führen und leiten. Er wird mich tragen!“ 

 

 

 

Wasser kam aus dem Felsen. Der Herr versorgte die Israeliten mit allem, was sie benötigten. Dieses Wasser, dieses Grundwasser oder was es auch immer war, ,zog ihnen nach‘. Wir wissen auch, dass das Gewand der Menschen, die damals auszogen, während der vierzig Jahre Wüstenzeit keinen Schaden erlitt. Die Schuhe waren nicht durchgelaufen und die Kleidung verschliss nicht. Welch paradiesischer Zustand! Wenn man sich nur einmal vorstellt, wie folgt: „Für meinen Lebensunterhalt ist gesorgt!“ Wenn du dich dem Herrn anbefahlst, Er dich aus der Sklaverei herausführte, dann versorgt Er dich auch. Bitte Ihn, dass Er dich herausführt und dann vertraue Ihm. Er sorgt für dich. Du musst deine Zeit nicht für irgendwelche nichtigen Aktivitäten verwenden, wie die Sorge um Nahrung, Kleidung, Aufenthalt und Zukunft! Dein Leben liegt in der Hand des Herrn. Halleluja! So vermagst du dieses Leben zu leben und so vermagst du des Weiteren, dich deinen diversen spirituellen Aktivitäten zu widmen. Das ist ganz anders als im Gelobten Land. Darin musst du dem Herrn noch viel mehr vertrauen. Du musst auf den Früh- und Spätregen im Herbst und Frühjahr hoffen, um die Ernte einzubringen.

 

 

 

Der Herr versorgt sie und sie ziehen ,im Gelobten Land‘ ein. Viele Christen verstehen nicht, was das Gelobte Land ist. Sie denken: „Wenn ich Christ bin, lebe ich im Schlaraffenland.“ Das Gelobte Land ist nicht das Schlaraffenland. Da musst du arbeiten, das Feld bestellen und Ackerbau betreiben, säen und ernten. Das passiert im Gelobten Land. – Pfingsten war die Zeit, da die erste Ernte eingebracht wurde. – Plötzlich hatten sie Angst, das Gelobte Land zu betreten. „Ja, da muss ich arbeiten! Bruder Matutis, da muss ich beten! Da muss ich predigen! Da muss ich die Bibel studieren! Da muss ich alles mögliche Geistliche tun!“ Plötzlich hatten sie Furcht vor dem Gelobten Land. Sie hörten: „Im Gelobten Land sind Riesen!“ (Siehe 4 Mose 13,33) Und sie wollten nicht mehr hinein. So viele Christen bekommen Furcht, wenn sie hören, was alles auf sie zukommt! Sei dankbar, dass du nicht wusstest, was auf dich zukam, bevor du dich bekehrtest, getauft wurdest und in die Gemeinde kamst. Sei froh, dass du davon noch nie etwas hörtest. Je weniger du vorher weißt, desto mehr bist du nachher überrascht. Doch sie wussten alles, weil sie Kundschafter ausgeschickt hatten. Sie wollten genau wissen, wie das Land ist und bekamen Furcht. Sie waren überfordert, gleich uns, wenn wir mit dem Alter konfrontiert werden und denken: „Jetzt muss ich für meine Nahrung, Kleidung und Unterkunft selber Sorge tragen!“ Jetzt ist es vorbei mit dem ganzen Eremiten-Dasein. Jetzt musst du selber den Boden bearbeiten.

 

 

 

Es gibt 3 Ebenen im geistlichen Leben. Ja, drei Ebenen! Pass auf, was ich dir sage. Eine Ebene ist Ägypten, dann die Wüste und dann das Gelobte Land. Der Herr will, dass wir ausgeglichene Christen sind. Halleluja! Die meisten Christen sind nicht ausgeglichen. Tut mir leid, dass ich das sagen muss. Aber ich diene schon mehr als fünfzig Jahre dem Heiland und verkündige das Evangelium, und ich weiß, dass so viele Christen nicht ausgeglichen sind. Entweder sind sie himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt. Oft tendieren wir dazu, uns hauptsächlich auf den ersten beiden Ebenen zu bewegen. Ja! Wir müssen ausbalanciert werden, damit wir geistliche Balance haben zwischen der Welt und zwischen dem Reich Gottes, der Wüste und dem Gelobten Land.

 

 

 

Die meisten Christen sind nicht ausbalanciert. Viele Christen konzentrieren sich auf eine der drei Ebenen. Das ist schon gut, aber reicht nicht aus. Die erste Zeit deines Lebens konzentrierst du dich darauf und sagst: „Wir müssen die Welt evangelisieren! Wir müssen die Welt bekehren! Wir müssen etwas für den Herrn tun!“ Dann kommt vielleicht die nächste Phase in deinem Leben und du sagst: „Wir müssen heute mehr beten, mehr fasten, mehr geben, mehr in die Stille gehen!“ Und dann die dritte Ebene: „O, wir müssen den Herrn mehr loben und preisen auf der Halleluja-Ebene!“

 

 

 

Viele Christen konzentrieren sich nur auf eine dieser Ebenen. Das ist alles gut und nett, dagegen ist nichts einzuwenden, denn wir lernen in der ersten, zweiten und dritten Klasse etwas. Andere bleiben im Wüstensand und sagen: „Ach, es ist so schön, vom Herrn versorgt zu werden! Regelmäßig bekomme ich mein Manna! Regelmäßig erhalte ich einen Anruf vom Herrn! Da habe ich die Wolkensäule, die absolute Klimaanlage, die Feuersäule, die des Nachts wärmt. Es ist so behaglich, schön warm und gemütlich. Tagsüber ist es schön kühl. Die Wolke deckt zu. Die Hitze wird ferngehalten!“ Und wieder andere leben nur im versprochenen Land, den Verheißungen des Herrn. Es gibt Gemeinden, die immer nur von den Segnungen des Herrn reden. Himmlische Segnungen wie herrliche Segnungen und Predigten von Segnungen. Sie predigen von sämtlichen Segnungen: „Dieses und jenes verhieß mir der Herr!“ Aber die Bedingungen gibt es auch! Da ist Ägypten, dort ist die Wüste und erst danach die Segnung! Sie wundern sich und erschrecken: „Ja, wo sind denn die ganzen Segnungen? Da kommt doch nichts! Ich tue doch dieses und jenes, lese die Bibel, proklamiere regelmäßig den Herrn! Wo sind die Segnungen?“ Und tatsächlich, sie bleiben aus. Der ,Regen‘ bleibt aus. So viele Menschen merken nicht, dass Ausgewogenheit fehlt in ihrem Leben. Ausgewogenheit, sprich, weder hier zu viel noch da zu viel noch dort zu viel.

 

 

 

Nüchternheit: Seid nüchtern! So viele Christen sind nicht nüchtern. Die Christen, die auf der Segenswelle reiten, bezeugen: „Ich vermag dieses und jenes!“, aber wenn es wirklich darauf ankommt, vermögen sie überhaupt nichts. Da denken sie: „Wo ist das Gelobte Land? Wo sind die ganzen Verheißungen meines Herrn? Versprach Er das nicht?“ Sie empfangen nichts. Sie bezeugen mit dem Mund, aber Hände und Füße erhalten nichts. „Wo sind die Verheißungen des Herrn?“

 

 

 

Weißt du, wir müssen lernen, gleich dem lieben Lewi Pethrus. Seine Frau war todkrank und stationiert im Krankenhaus Stockholm. Er stand als Pastor einer großen Baptistengemeinde namens Philadelphia vor. Der Arzt teilte ihm Folgendes mit: „Herr Pethrus, Ihre Frau wird wahrscheinlich noch diese Nacht sterben.“ Daraufhin erwiderte er: „Meine Frau vermag auch daheim zu sterben!“, und nahm sie wieder zu sich. Nachdem er das vollzogen hatte, stand ganz groß die Schlagzeile im Tagesblatt: „Lewi Pethrus, der Mörder seiner Frau!“ Als er das am nächsten Tag las, ging er auf die Knie und rief zum Herrn: „Herr Jesus, Du kannst nicht zulassen, dass ich der Mörder meiner Frau bin!“ Er schrieb das schöne Lied: „Gottes Verheißungen bleiben, Himmel und Erde mag brennen, Gottes Wort bleibt bestehen.“ Und er stand auf, und das Schöne dabei war, als ich in Stuttgart meinen Dienst begann, war das Ehepaar Pethrus anwesend. Seine Frau war mit ihm, denn sie gesundete! Und er kaufte das Tagesblatt auf, sodass es dann später seine eigene Zeitung war. Du siehst: Gib dich nicht auf! Gottes Verheißungen bleiben! Aber zuvor musst du solche schrecklichen Dinge erleben, dass jemand sagt: „Pastor Matutis, du bist der Mörder deiner Frau.“ Du wirst in den Schmutz gezogen, verlästert und vermagst dennoch zu sagen: „Gottes Verheißungen bleiben!“ Das bedeutet, dauerhaft in der Gnade und im Frieden Gottes zu leben.

 

 

 

Die ,Wüste‘ ist ein Ort, der dafür bestimmt ist, dass unser Fleisch ,stirbt‘. Mein Fleisch, der alte Mensch, muss dort bleiben. Die junge Generation gelangt ins Gelobte Land. Das ist eine Botschaft, ja eine Predigt für sich selbst. Ja, die junge Generation, die neue Schöpfung, erreicht das Gelobte Land. Der alte Mensch bleibt in der Wüste. Das sind die alten Gewohnheiten bzw. die alten Erinnerungen, denn alles das bleibt dort. Nur das Neue, das wir vom Herrn lernten, die junge Mannschaft kommt ins Gelobte Land. Unser altes ,Ich‘ muss sterben, bevor das Neue geboren wird und bevor wir in das uns verheißene Land einzuziehen vermögen. Andere Menschen sind noch ,Sklaven in Ägypten‘, verstehst du? Die wurden noch gar nicht richtig befreit! So vielen Menschen fehlt die Befreiung! Sie sind mit ihrer Vergangenheit noch nicht fertig. An ihnen hängen so viele Flüche, Verdammliches, Generationsflüche. Darauf gehe ich morgen ein. So viele Familien sind verflucht und wissen es nicht einmal. Bei ihnen klappt es nicht. Da sind lauter Totgeburten, oder die Ehen brechen auseinander, oder aber sie sind sexuell komisch.

 

 

 

Generationsflüche: Das ist ein Thema für sich selbst. David hatte Generationsflüche über seinem Leben. Der Stamm Judas kommt von Tamar – ich verkündigte gestern, wie die Stammlinie des Juda fortgesetzt wurde über Jakob. Er ging in ein Bordell und schwängerte Tamar. In dieser Familie war die Sexualität ein großes Problem, bei David und in seiner ganzen Linie. Salomo war ein Frauenheld, der neunhundert Frauen besaß. Dort gab es permanent Probleme mit Sex. Auch das sind Generationsflüche. Es sind Leute, die mit der Sexualität nicht klarkommen, etwa: „Warum verhält sich mein Vater oder meine Mutter so? Warum bricht die Ehe entzwei? Warum kriegen sie nie genug vom Sex?“ Das nur als Beispiel.

 

 

 

Es gibt Jünger, die versklavt sind. Es sind zwar Christen, also Heilandsleute, aber ihr Denken ist noch so ägyptisch bzw. weltlich! Ihre Seele wird von materiellen Dingen kontrolliert. Es sind Jünger, die sämtliche Befreiungsdienste noch nicht erlebten und erfuhren. ,Sie führen Kriegsführung und wissen nicht, dass der Krieg schon längst gewonnen ist.‘ „Es ist vollbracht!“ Der Heiland tat alles für uns. Das merkten sie nur noch gar nicht.

 

 

 

Der Heilige Geist führte Jesus in die Wüste. Der Herr Jesus war in Ägypten auch noch, wie geschrieben steht, siehe hier: Als Israel jung war, gewann ich ihn lieb und rief meinen Sohn aus Ägypten (Hos 11,1). Denn Jesus war in der Wüste, damit Er vierzig Tage versucht werde. Er musste die Wüste überleben. (Siehe Mt 4,1f.)

 

 

 

Wir vermögen nicht in die Wüste zu ziehen, ohne zuvor aus der Sklaverei befreit worden zu sein. Sonst verrecken wir dort, verhungern und gehen zugrunde. Wir vermögen das Gelobte Land nicht zu betreten, wenn wir zuvor nicht aus Ägypten freigelassen wurden. Als ,Ägypter‘ ziehst du niemals ins Gelobte Land ein. Der erste Schritt ist, freigelassen zu werden, also befreit zu werden vom Pharao bzw. von der Macht der Sünde, so: „Du hast mir nichts mehr zu sagen, Satan! Du hast bei mir nichts zu melden! Satan hinter mich! Hau ab!“ Verstehst du? Bis du das nicht erlebtest und erfuhrst, dir das nicht passierte, wirst du keinesfalls ein triumphales Überwinderleben führen.

 

 

 

Warum müssen wir überhaupt in die Wüste, um dort zu leben? Dort werden wir umprogrammiert bzw. umgestellt. Es ist wie mit der Zeitumstellung. Du wirst umgestellt. In der Wüste wirst du umgestellt von Ägypten auf das Göttliche. Die Sünde bzw. die Welt muss bei uns den Geschmack verlieren! Wir sollen Appetit auf Gott bekommen; Hunger auf Gott.

 

 

 

Viele verstehen nicht, warum es der Herr so kompliziert macht und fragen: „Warum muss ich durch die Wüste?“ Geht es nicht die Küstenstraße entlang? Das ginge doch viel schneller. In drei Tagen bin ich da. Mit dem Fahrzeug brauche ich ein paar Stunden und treffe hernach im Gelobten Land ein. Warum muss ich in die Wüste? Warum dieser ganze Stress?“ Die Bibel sagt klipp und klar: „Ohne Heiligung wird niemand den Herrn sehen. (Siehe Hebr 12,14) Vom ersten Buch Mose an bis hin zum Buch der Offenbarung gibt es ganz klare Hinweise, warum der Herr Sein Volk durch die Wüste führt, sowie die Gemeinde, warum sie Wüstenerfahrungen machen muss. In der Wüste werden wir umworben von Gott. Er spricht: „Komm her, mein Kind, komm her!“ Jesus sprach, wie geschrieben steht, siehe hier: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken (Mt 11,28).

 

 

 

Die Wüste ist der Ort für unsere geistliche Zubereitung. Alles Geistliche, alles Spirituelle, alles, was wir besitzen, wurde uns in der Wüste gegeben. In der Wüste erhalten wir unsere zukünftigen Aufgaben. In der Wüste meistern wir unsere ersten geistlichen Krisen. Bevor wir irgendwelche Aufgaben bekommen, werden wir vom Herrn zubereitet. Das passiert in der Wüste, in der Stille, in der Einsamkeit, auf dem Dachboden. Bei uns gibt es keine Wüste. Sie ist weit entfernt. Du musst dann auswandern. In der Wüste werden wir auf die Mündigkeit und auf die geistliche Reife zubereitet, damit wir in der Lage sind, dauerhaft mit dem Herrn zu leben. In der Wüste wird unsere Eigenständigkeit zerstört: „Ich vermag alles! Ich vermag alles! Ich vermag alles! Ich vermag alles! Ich vermag alles!“ Du vermagst gar nichts, wenn es darauf an kommt. Nicht einmal einen Tag auf Eis zu verzichten ist dir möglich bei der Hitze. Du vermagst gar nichts, verstehst du?

 

 

 

Wir müssen lernen, eine totale Abhängigkeit von Gott zu bekommen, so: „Herr, ich brauche Dich! Hier finde ich kein Wasser! Bitte zeige mir, wo die nächste Wasserquelle ist! Wo ist die nächste Oase?“ Dort werden unsere ganzen Ideale durchleuchtet vom Scheinwerfer des Herrn. Wir werden in die Gegenwart Gottes platziert. In der Wüste kommen sämtliche egoistischen Motive, unser Ehrgeiz und unsere ganze fleischliche Zielstrebigkeit, wie: „Ich vermag alles!“ und „Yes, we can!“ zu Fall. Unser ganzer fleischlicher Eifer wird schonungslos ans Licht gebracht und in den Dreck geworfen: „Ja bitte, nun zeig einmal, was du vermagst!“ So viele Menschen bilden sich etwas ein. Ich sage oft: „Zeig mir mal, was du vermagst. Wenn du wirklich daran glaubst!“ Dieser Vorgang der Umstellung dauert nicht nur Tage und Wochen, sondern Jahre und Jahrzehnte.

 

 

 

Schließlich kommen wir gebrochen, gereift, geläutert und gereinigt aus der Wüste heraus; ganz anders als wir hineintraten. Jesus wurde vom Heiligen Geist in die Wüste geführt, nicht von Satan, das muss uns ganz klar sein. Satan vermag Jesus nicht zu führen, und so auch nicht dich. Wenn wir aus der Wüste kommen, sind wir reif für die Erfüllung von allem, was der Herr von uns will, wozu Er uns ursprünglich berief.

 

 

 

Alle Männer und Frauen gingen diesen Weg in die Wüste bzw. Einöde. Wir sehen dieses Muster in der Heiligen Schrift vom ersten Buch Mose an bis zum Buch der Offenbarung. Johannes bekam die große Offenbarung auf der Insel Patmos nur, weil er auf diese Insel geworfen und in Pech getaucht wurde, damit er zugrunde gehe! „Verrecke!“ Aber der Gläubige verreckt nicht, er empfängt Offenbarungen und Visionen, welche die Zukunft betreffen.

 

 

 

Abraham, Josef, Moses, Josua, David, Elia, Johannes der Täufer, Paulus und viele andere machten Wüstenerfahrungen. Dort wurde niemand verschont. Und wenn Jesus nicht verschont wurde, warum sollst du, warum soll ich, warum sollen wir verschont werden? Denke darüber nach! Moses wuchs bis zu seinem vierzigsten Lebensjahr nur in Palästen auf. Er klatschte in die Hände, um Befehle zu erteilen, und alle dienten ihm. Er bekam sein Lieblingsgedeck usw. Er wuchs dort auf und wurde dort ausgebildet. Und nun musste er in die Wüste fliehen und vierzig Jahre bei Schwiegervater Jitro sein, als ein einfacher Hirte, der tagsüber in der Wildnis war. Vierzig Jahre Wüstenerfahrung! Was für eine lange Zeit!

 

 

 

Und jetzt bitte, lieber Pastor, Gottesarbeiter oder Missionar, stell dir einmal vor, du müsstest als christlicher Leiter gleich Mose vierzig Jahre in der Wüste verbringen. Vierzig Jahre müsstest du in der Wüste sein, um das Volk Gottes hernach zu führen. Die meisten dürften überhaupt nicht auf die Kanzel treten und predigen! Sie sind noch gar nicht reif dafür! Bei Moses vergingen achtzig Jahre, bis er in seine Sendung und Mission hineinkam. Das, was Moses als Leiter in der Gemeinde durchmachte, müssen wir in der Gemeinde Jesu auch durchmachen. Wir sehen hier, wie weit der Herr manchmal geht bei der Vorbereitung eines Führers nach Seinem Herzen.

 

 

 

Vierzig Jahre in der Wüste Wüstenerfahrungen zu machen ist die göttliche Bibelschule. Ja, in der Wüste sein! Die Wüste ist die göttliche Bibelschule. Du lernst in Ägypten. Das ist die Weisheit Ägyptens. Du bist in der Schule, im Gymnasium, auf der Uni, studierst und machst deinen Doktor. Dann kommt die göttliche Schule. Oft kommen wir in die Quarantäne, in eine Isolation, in ein Gefängnis, ins Krankenlager, in eine Zwangsisolierung oder wohin auch sonst. Niemand entrinnt den göttlichen Prozessen. Das gehört dazu, denn der Herr will Seine Führer richtig ausbilden, damit Seine Schafe eine gute Führung haben.

 

 

 

Nach den vierzig Jahren intensiver Vorbereitung in der Wüste kehrte Moses nach Ägypten zurück, um die Befehle des Herrn dem Pharao auszurichten: „Lass mein Volk ziehen.“ (Siehe 2 Mose 5,1) Dorthin zog er, um Sein Volk aus der Knechtschaft zu befreien, und zwar für immer. Er wusste das Folgende ganz genau: „Lasst uns in die Wüste ziehen, um den Herrn drei Tage anzubeten und Gottesdienst zu feiern.“ Er wusste: „Wenn wir Gottesdienst feiern, gibt es kein Zurück mehr. Wenn wir erst einmal geschmeckt haben, wie gut der Herr ist, wenn wir die Liebe des Herrn erlebt haben, Seine Güte, Gnade und Barmherzigkeit, dann wollen wir nicht mehr zurück nach Ägypten. Daran haben wir kein Geschmack mehr. Es steht geschrieben: Also zogen die Israeliten aus von Ramses nach Sukkot, sechshunderttausend Mann zu Fuß ohne die Frauen und Kinder (2 Mose 12,37). Wahrscheinlich hatten sie sogar mehr Kinder. Es waren gewiss zwei Millionen. Es hätten auch drei Millionen sein können mit dem Fußvolk. Auf jeden Fall sechshunderttausend Mann.

 

 

 

Der Herr sah nirgendwo vor, dass wir ein bequemes Leben führen und bequem ans Ziel gelangen. Vergiss diesen frommen Schmarren. Entschuldigung, aber es ist ein frommer Schmarren. Du denkst: „Ja, durch die Gnade des Herrn. Gott wird uns auf Adlerflügeln tragen!“ Nein, das ist nicht so. Er wird hinter uns stehen, Er wird uns begleiten, aber ich muss ,an die Front gehen, ich muss den Schuss abgeben, ich muss der Auslöser dieser Lawine sein‘.

 

 

 

Es steht geschrieben: Als nun der Pharao das Volk hatte ziehen lassen, führte sie Gott nicht den Weg durch das Land der Philister, der am nächsten war; denn Gott dachte, es könnte das Volk gereuen, wenn sie Kämpfe vor sich sähen, und sie könnten wieder nach Ägypten umkehren. Darum ließ er das Volk einen Umweg machen, den Weg durch die Wüste zum Schilfmeer. Und die Israeliten zogen wohlgeordnet aus Ägyptenland (2 Mose 13,17f.). Darum finden auch die ganzen Umwege in deinem persönlichen Leben statt! Der Herr weiß, was Er Seinen Kindern zutrauen und zumuten kann. Und weiter steht geschrieben: So errettete der HERR an jenem Tage Israel aus der Ägypter Hand. Und sie sahen die Ägypter tot am Ufer des Meeres liegen (2 Mose 14,30). So wurden die Israeliten endgültig befreit. Sie sahen sie tot am Ufer liegen. Du musst noch einmal zum Meer zurück, um ,die toten Ägypter‘ zu betrachten:  „Das tat der Herr!“ Miriam sang später: „Mit Ross und Mann und Wagen hat der Herr sie geschlagen.“ (Siehe 2 Mose 15,20f.) Ja! Und weiter: So sah Israel die mächtige Hand, mit der der HERR an den Ägyptern gehandelt hatte (2 Mose 14,31a). Sie sahen es und verstanden es doch nicht. Lebe dauerhaft mit Gott! Und dann: Und das Volk fürchtete den HERRN, und sie glaubten ihm und seinem Knecht Mose (2 Mose 14,31b). Sie vertrauten zwar dem Herrn, doch es kam abhanden, was sie sahen! So viele Menschen vergessen, was nicht innerlich verarbeitet wurde, nämlich das, was nicht in unser Herz, in unsere Gebeine, in unsere Zellen und in unsere DNA eindrang.

 

 

 

Lebe dauerhaft mit Gott. Dieses Vertrauen zum Herrn hielt nicht lange an. Schon nach drei Tagen hatten sie die erste Krise. Weil sie kein Wasser hatten, gerieten die Kinder Israels gleich in Panik. So viele Kinder Gottes geraten schnell in Panik, wenn sich ,die Tür nicht öffnet‘ bzw., wenn die Frau aus dem Krankenhaus entlassen wird und der Redakteur ganz groß die Schlagzeile veröffentlicht: „Der Mörder seiner Frau!“ Oder aber sie geraten in Panik, weil keine Finanzen vorhanden sind, die Zahlung nicht termingerecht eintrifft, der Kühlschrank leer bleibt usw. Sie geraten in Panik. Und dann bedauern und bereuen sie, wie: „Hätten wir Ägypten bloß nicht verlassen! Was taten wir für eine Dummheit!“

 

 

 

Plötzlich fanden sie Wasser vor, doch es war bitter. Sie zogen nach Mara und fanden diese Lake bzw. diesen See. Das Wasser war bitter, nicht genießbar, und sie murrten solange, bis Moses aus einem Stück Holz ein Kreuz schnitzte und ins Wasser warf, woraufhin das Wasser dann genießbar wurde. (Siehe 2 Mose 15,23-25a) Nun gab der Herr die Regeln vor, wie es mit ihnen weitergehen würde. Im Gelobten Land und durch die Wüste hinweg gibt der Herr uns die Schritte vor, unabhängig davon, ob wir nur tippeln oder ob wir schnellen Fußes voranschreiten. Er bestimmt, wie es weitergeht.

 

 

 

Wenn wir gehorsam gegenüber dem Wort Gottes sind – und, Geschwister, ich muss noch eine große Wahrheit verkündigen – dann werden wir vor Krankheiten bewahrt. Ohne Übertreibung! Ich rede nicht wirr und verstoße auch nicht gegen das Heilpraktikergesetz. Es ist so! Wer dem Herrn vertraut, bleibt vor Krankheiten bewahrt. Denn so spricht der Herr: Und sprach: Wirst du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchen und tun, was recht ist vor ihm, und merken auf seine Gebote und halten alle seine Gesetze, so will ich dir keine der Krankheiten auferlegen, die ich den Ägyptern auferlegt habe; denn ich bin der HERR, dein Arzt (2 Mose 15,26). Von den Krankheiten Ägyptens, allen Zivilisationskrankheiten, bleibst du verschont! Wer dem Herrn nicht gehorcht, bekommt diese Zivilisationskrankheiten, in welcher Form auch immer.

 

 

 

Jetzt tobten sie weiter. Ich überfliege das nur, denn ich will zum Ziel gelangen. Ich fahre fort: Und sie kamen nach Elim; da waren zwölf Wasserquellen und siebzig Palmbäume. Und sie lagerten sich dort am Wasser (2 Mose 15,27). Herrlich! Siebzig Palmen! Der Durst der Israeliten wurde durch ein Wunder gestillt, aber trotzdem vertrauten sie dem Herrn nicht. Immer wieder kam die nächste Krise. Der Herr sprach zwar: „Wir ziehen fort.“, aber viele wollten sich nur einrichten: „Es ist so schön! Bleibe bei uns, Herr Jesus Christus!“ Verstehst du? „Es ist Abend! Gehe nicht weiter!“ Sie ängstigten sich immer wieder und wünschten, dass der Herr immer da bleibt. Aber der Herr bleibt nirgendwo! Er geht immer wieder permanent und kontinuierlich weiter!

 

 

 

Wenige Tage später beschwerten sie sich bei Moses, Aron und dergleichen, wie nachfolgend aufgezeigt: Und die Israeliten sprachen: Wollte Gott, wir wären in Ägypten gestorben durch des HERRN Hand, als wir bei den Fleischtöpfen saßen und hatten Brot die Fülle zu essen. Denn ihr habt uns dazu herausgeführt in diese Wüste, dass ihr diese ganze Gemeinde an Hunger sterben lasst (2 Mose 16,3). Dort in Elim erinnerten sie sich an die Fleischtöpfe. Das war wahrscheinlich so ein Geschmack nach einem Hammel oder Bock, einer Kuh bzw. einem Rind oder Kalb o.Ä. Sie hatten dort Brot die Fülle. Deshalb riefen sie: „Und ihr habt uns in die Wüste geführt, damit wir vor Hunger sterben. Immer nur Manna, Manna, Manna, Manna! Und sonst nichts weiter als immer nur Manna!“ Manna war ein Gericht zum Kochen, Braten, Backen oder als Rohgericht, und dieses Allroundgericht für alle Fälle schmeckte immer. Der Herr zeigte den Israeliten: „Ihr erhaltet jetzt wieder euer Manna. Aber sammelt es nicht nur, sondern nehmt nur soviel, wie ihr für den heutigen Tag benötigt zum Verzehr!“ Du solltest auch immer nur in der Bibel so viel lesen, wie du gerade benötigst. Eine Schriftstelle oder eine Predigt ist genug. Manche bekommen Herzverfettung, weil sie zu viel lesen und studieren. Weißt du, plötzlich kommt dein Verstand nicht mehr mit.

 

 

 

Viele Christen haben einen ,Wasserkopf‘, Entschuldigung. Sie haben ein solches Wissen, doch sie wuchsen körperlich nicht mit. Hände, Füße und der Leib insgesamt müssen wachsen; nicht nur der Kopf. Wissen bläht auf. Das ist im Wort Gottes aufgezeigt. (Siehe 1 Kor 8,1b)

 

 

 

Es steht geschrieben: Da sprach der HERR zu Mose: Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen, und das Volk soll hinausgehen und täglich sammeln, was es für den Tag bedarf, dass ich's prüfe, ob es in meinem Gesetz wandle oder nicht (2 Mose 16,4). Das Volk Gottes sollte Gehorsam beweisen, nämlich ob die Israeliten bereit seien, nur für einen Tag Manna aufzulesen, sowie Gott es befahl.

 

 

 

Die körperlichen Bedürfnisse der Israeliten blieben ein zentrales Thema. Bald protestierten sie wieder gegen Wassermangel. Sie protestierten ständig, könnten gleich Protestanten sein, evangelische meine ich. Ja, Protestanten! Sie protestierten permanent. Sie stritten untereinander und stellten den Herrn auf die Probe, indem sie anzweifelten, ob Er es wirklich gut mit ihnen meinte. Was hatte Er mit ihnen vor?

 

 

 

Im dritten Monat nach dem Auszug aus Ägypten erreichten sie Sinai. Dort wo der Herr mit Moses einst ,ein Stelldichein‘ hatte. Dort begegnete Er dem Volk Gottes. Der Herr sprach: „Glaube es nur, ich bin mit dir. Du wirst sehen, dass ich mit dir bin, wenn das Volk der Israeliten, die aus Ägypten zogen, an diesem Berg gemeinsam mit dir stehen und mich anbeten.“ Dort übergab der Herr Mose die Gesetzestafeln. (Siehe 2 Mose 31,18a) Sie erlebten abermals, dass Gesetze nicht lange halten. Moses war noch nicht einmal vom Berg hinabgestiegen, beteten sie schon das goldene Kalb an. (Siehe 2 Mose 32,4b) Der Herr sprach: „Ihr sollt ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein, aber wo ist das?“ Der Herr gab ihnen die Gebote, die Grundbasis für ihr geistliches Leben. Doch das Gesetz erreichte noch nicht einmal die Erde, da brach es bereits entzwei. (Siehe 2 Mose 32,19) Ja, das goldene Kalb!

 

 

 

Als Moses dann das zweite Mal zum Herrn hinaufstieg, der ihm weitere Regeln übertrug, die über die zehn Gebote hinausgingen, z.B. Themen wie: Wir waren einmal Sklaven, und: Wie ersetzt man den Schaden? Wie übt man soziale Gerechtigkeit? Wie hält man die wöchentlichen Feiertage ein?, erklärten sich die Israeliten bereit und riefen aus: „Ja, wir befolgen sie!“ Wir tun das alles!“ Aber nur drei Tage!

 

 

 

Sie zogen weiter und Moses bekam immer wieder Probleme. Der Herr wollte sie verwerfen, stell dir das einmal vor. Der Herr wäre der erste Antisemit geworden! Er wollte die Israeliten verwerfen, nachdem sie sich das goldene Kalb gegossen hatten. „Moses, ich will mit dir Geschichte machen, aber nicht mehr mit dem ganzen Volk da unten.“ (Siehe 2 Mose 32,9f.) Aber Moses sprach: „Herr, tue das nicht!“, wie nachfolgend aufgezeigt ist: Mose wollte den HERRN, seinen Gott, besänftigen und sprach: Ach, HERR, warum will dein Zorn entbrennen über dein Volk, das du mit großer Kraft und starker Hand aus Ägyptenland geführt hast? Warum sollen die Ägypter sagen: Er hat sie zu ihrem Unglück herausgeführt, dass er sie umbrächte im Gebirge und vertilgte sie von dem Erdboden? Kehre dich ab von deinem glühenden Zorn und lass dich des Unheils gereuen, das du über dein Volk bringen willst. Gedenke an deine Knechte Abraham, Isaak und Israel, denen du bei dir selbst geschworen und verheißen hast: Ich will eure Nachkommen mehren wie die Sterne am Himmel, und dies ganze Land, das ich verheißen habe, will ich euren Nachkommen geben, und sie sollen es besitzen für ewig. Da gereute den HERRN das Unheil, das er seinem Volk angedroht hatte (2 Mose 32,11-14).

 

 

 

Ohne das Gebet Mose gäbe es heute keine Israeliten. Es gäbe wahrscheinlich Moseiten oder wie sie auch immer heißen mögen. Mose sprang in die Bresche. Damals am Sinai war das Heiligtum mitten unter dem Volk. Doch der Herr zog aus aus dem Volk und ging an den Rand. Der Herr wollte nicht mehr unter Israel wohnen! Er wollte außerhalb des Lagers sein. Wäre Er im Lager geblieben, wären die Israeliten gestorben. Sie hätten die Gegenwart des Herrn nicht ertragen.

 

 

 

Wenn Mose aus dem Lager trat, um etwas anderes zwischendurch zu tun, musste Josua Wächter des Heiligtums sein bzw. sich jemand anderes einbringen. Die Wolkensäule zog aus dem Lager gen auswärts. Lies die Heilige Schrift, studiere sie! Der Herr machte nicht mehr mit! So jemand an das Lager trat, war er des Todes gewiss. Nur Moses sowie auserwählte Begnadigte waren im Heiligtum zugelassen. Die Söhne Aarons brachten fremdes Feuer ins Heiligtum und fielen tot um. Deshalb banden die Juden bis zum Zeitpunkt, da der Vorhang im Tempel zerriss, so der Priester im Allerheiligsten eintrat, eine Schnur an seinen Rockzipfel, für den Fall, dass er umfalle und man ihn wieder herausziehen müsse. Das tat man, damit man nicht ein Jahr warten musste, um die Leiche zu entwenden. Das nur nebenbei. Das Volk hielt sich nicht an die Anweisungen des Herrn, wie es Seinem Wohlgefallen entsprach. Er wollte das Volk vernichten und ein neues schaffen. Doch Dank der Fürbitte Mose erwies der Herr Gnade und rottete es nicht aus. Aber Er unternahm auch kein Geschäft mehr mit diesem Volk. Das ist eine Botschaft für sich selbst. Da musst du dich nicht groß aufregen. Der Herr vollzieht es.

 

 

 

Während der Zeit, da sie wider den Herrn rebellierten, wurden dreitausend Männer getötet! Schrecklich! Schrecklich! Schrecklich! Dreitausend Leute starben, weil sie wider den Herrn rebellierten und der Herr aus dem Lager wich! „Moses, es ist nicht richtig, was du tust bzw. stattgibst, nämlich dass der Herr aus dem Lager weicht und sich am Rande, außerhalb des Lagers, niederlässt!“ 

 

 

 

Aber, Gott sei Dank, zu Pfingsten bekehrten sich aufgrund der Predigt des Petrus dreitausend Mann! Menschen aus allen Stämmen des israelitischen Volkes! Das ist eine Episode für sich selbst. (Siehe Apg 2,41) Der Herr wollte nicht mehr inmitten Seines halsstarrigen Volkes wohnen. Die Geschichte ist wahr. Sonst wäre das Volk vernichtet worden. Es steht geschrieben: Denn der HERR hatte Mose befohlen, ihnen zu sagen: Ihr seid ein starrsinniges Volk! Wenn ich auch nur einen Augenblick mit euch käme, würde ich euch vernichten! (2 Mose 33,5a,b) Der Herr sprach zu Seinem Volk: „Ich will es nicht mehr von Angesicht zu Angesicht sehen.“ Und sie wollten Ihn auch nicht sehen! „Sie wollten nicht mit mir reden.“ Sie wollten keine Gemeinschaft bzw. eine dauerhafte Beziehung mit dem Herrn haben! Der Herr sprach also: „Von nun an sollen sie mich nicht mehr von Angesicht zu Angesicht sehen.“ 

 

 

 

Es steht geschrieben: Denn die Wolke des HERRN war bei Tage über der Wohnung, und bei Nacht ward sie voll Feuers vor den Augen des ganzen Hauses Israel, solange die Wanderung währte (2 Mose 40,38). Der Herr verließ sie dennoch nicht, auch wenn dieses Gesindel ein rebellisches, ja ein halsstarriges Volk war, wie der Herr es selbst auswies. Er verließ es nicht. Weißt du, wenn wir manchmal ,in der Wüste‘ sind, Fehler begehen und eigene Wege wandeln, zieht und ist der Herr mit uns. Er gibt uns nicht auf, in aller Liebe. Er ist ein treuer, barmherziger Gott. Er steht zu Seinem Wort. Doch stehen wir zu Seinem Wort? Ja, stehen wir zu Ihm? Lebe dauerhaft mit dem Herrn!

 

 

 

Gebet: Vater im Himmel, aus der Geschichte Israels lernen wir so klar und deutlich, dass Du treu bist. Du stehst zu Deinem Wort und wir können uns auf Deine Zusagen verlassen. Du bist unser zuverlässiger Nothelfer und Notdienst für jede Lebenslage, auch in der Wüste, wenn wir niemanden haben. Du bist da. Du wirst uns nicht verlassen noch versäumen. Du bist bei uns, solange wir diese irdische Zeit auf Erden durchmachen müssen, solange sie währt und solange wir hier in dieser Welt leben. Du wirst bei uns sein. Du sprachst: „Ich werde bei euch sein alle Tage bis an der Welt Ende.“ Aber wir müssen auch dafür sorgen, dass Du unser Vater bleibst, und zwar dauerhaft. Ja, Vater, wir wollen dauerhaft mit Dir verbunden sein! Halte Du zu uns, lieber Gott! Und ich danke Dir, dass Du das tust! Wir möchten das auch von uns aus, soviel es an uns liegt! Schenke uns Gnade, hilf uns und sei uns barmherzig und gütig, damit wir das schaffen mit Deiner Hilfe, Vater, mit der Hilfe des Heiligen Geistes. Amen