Gott hat uns nicht aufgegeben – Predigt vom 15.09.2021
Dankeschön! Ich wünsche euch einen schönen Tag. Mein heutiges Thema lautet wie folgt: Gott gab uns nicht auf! Ich setze die Predigt von Sonntag fort. Da sprach ich über den Vater des verlorenen Sohnes und darüber, wie er nach ihm Ausschau gehalten, das Kalb gemästet sowie das Kleid, den Fingerring und die neuen Schuhe bereitgestellt hatte! Weißt du, der Herr hat uns lieb! Das ist meine Botschaft auch am heutigen Tag! Ich werde das Alte Testament wieder ein Stück weit betrachten.
Der Prophet Hosea, das ist das Buch, welches ich behandeln werde. Natürlich vermag ich nicht auf alle Einzelheiten einzugehen, aber ich handle es als Bibelstudium für mich persönlich ab und lerne von ihm. Er hat uns unheimlich viel zu sagen! Alle Propheten gemeinsam, wenn sie das Wort führten, hatten eine Botschaft: „Dies ist das Wort des Herrn usw.“ So knallhart ist es! Sie wurden gewahr: „Das ist das Wort des Herrn! Solches offenbarte mir Gott!“
Sie waren vom Herrn ergriffen und vom Heiligen Geist erfüllt. Sie waren ,der Mund Gottes‘, ,die Posaune des Herrn‘ und verkündigten, was Gott zu ihnen sprach, ob es den Leuten passte oder nicht. Sie waren einfach Botschafter; Botschafter an Gottes statt.
Das Wort des Herrn erschien dem Propheten Hesekiel, wie nachfolgend aufgezeigt ist: Des HERRN Hand kam über mich, und er führte mich hinaus im Geist des HERRN (Hes 37,1a). „Der Geist des Herrn kam über mich!“ und: „Der Herr legte Seine Hand über mich!“ sowie: „Ich wurde von Gott ergriffen!“ Das ist so wichtig, wenn wir predigen! Nämlich, dass die Salbung auf uns ruht und wir vom Herrn ergriffen sind!
Die Propheten handeln im Namen und Auftrag des Herrn! Sie sind gepackt und ergriffen von Gott. Sie empfangen die Botschaft als eine Last. Sie vermögen sie nicht abzuschütteln. Jeremia wollte diese Last abschütteln und sprach: „Ich will nicht. Ich habe kein Bedürfnis!“ (Siehe Jer 1,6) Doch dann sprach er: „Ich muss es tun! Mit bleibt nichts anderes übrig!“ (Siehe Jer 1,11b bzw. 12b) Weißt du, wenn der Herr einen ergreift, wenn der Heilige Geist einen erfüllt, dann vermag derjenige es nicht mehr anders; er muss es tun.
Oder aber, er hat eine große Bürde, sieht ein Gesicht, das ihn erfüllt. Die Botschafter Gottes wollen es kundtun, doch die Menschen verstehen sie oft nicht, weil sie die Inspiration aus einer anderen Welt empfingen. Und sie stellen sich dann in den Dienst des Herrn: „Ich muss predigen! Ich muss prophezeien! Ich muss weissagen!“ Das sind die Propheten.
Der Herr gibt die Israeliten nicht auf! Das ist meine Botschaft auch heute! Der Herr gibt keinen Menschen auf! Er gibt nicht nur die Israeliten nicht auf! Das gilt gleichfalls für jeden einzelnen Bürger auf dieser Welt bzw. für jeden einzelnen Menschen und für die Schöpfung insgesamt. Wenn Er die Menschen damals aufgegeben hätte, hätte Er keine Propheten gesandt! Er hätte keine Prediger gesandt! Das Evangelium wäre nicht bis zu uns durchgedrungen!
Der Herr hätte die Erde bzw. diese Welt leicht aufgeben können, denn im Universum gibt es genug Planeten und Sonnensysteme. Dort hätte Er sich niederlassen können. Er hätte nicht unbedingt auf die Erde kommen brauchen, sodass Er Seinen Sohn sandte usw. Der Herr ist nicht auf diese Erde angewiesen. Das stelle ich euch in aller Liebe anheim, damit wir es verstehen. Er liebte die Erde, denn sie war Seiner Hände Werk, und Er wollte vollenden, was Er begann.
Satan wollte, dass der Herr die Erde aufgibt, dass Er die Menschen aufgibt, dass Er dich und mich aufgibt. Aber der Herr tut das nicht. Der himmlische Vater gibt Sein Eigentum nicht auf. Er nahm Seinen Geist nicht von der Erde hinfort, auch wenn über die Zeit vor der Sintflut geschrieben steht, dass Gott Seinen Geist von der Erde vertilgte. (Siehe 1 Mose 6,17a) Nein! Es gab immer wieder Menschen, die den Geist des Herrn empfingen und von Ihm erfüllt wurden. Ich denke nur an Noah, später Henoch und hernach die Propheten nacheinander. Der Herr zieht sich nicht zurück. Er überlässt nichts dem Satan, nicht einmal ein Haar. Vorigen Sonntag sprach ich über den verlorenen Sohn. Er verlor alles, doch sein Vater bleibt sein Vater! Der Herr bleibt unser Gott, und wir machen weiter. Deshalb betrachte ich die Propheten.
Wir betrachteten Jesaja, Jeremia, Hesekiel und gehen weiter. Was teilt uns der Herr über Hosea mit? Eigentlich gehört Hosea zu den kleinen Propheten, so heißt es im Volksmund. Aber die s.g. kleinen Propheten sind nicht klein! Sie wirkten vor der Zeit der Propheten Jesaja, Jeremia und Hesekiel. Hosea weissagte schon früher. Natürlich schrieb er keine große Abhandlung von fünfhundert bis sechshundert Seiten. Er verkündigte die Botschaft, die er vom Herrn empfing und lebte mit seinem Leben vor, was Gott durch ihn bewirken wollte. Sie sind nicht klein, sie sind auch nicht kürzer, aber sie haben eine starke Botschaft.
Die kleinen Propheten erreichten manchmal mehr, als die großen Propheten wie Jesaja, Jeremia oder Hesekiel. Die kleinen Propheten sind Hosea, Joel, Amos, Obadja, Jona – Und wir wissen ja von Jona, was da passierte. Er predigte nur drei Tage und es bekehrten sich 120 Mann in Ninive. Das sei nur nebenbei in Erwähnung gebracht. – Weiter: Micha, Nahum, Habakuk, Zefanja, Haggai, Sacharja und, der letzte Prophet des Alten Testaments, Maleachi.
Diese Bücher wurden eigentlich erst nach dem Wiederaufbau des zerstörten Tempels gesammelt, erstellt und zusammengefasst. Jesus Sirach erwähnte im 2.Jhd.v.Chr., dass die Zusammenstellung, wie wir sie heute kennen in unserer Heiligen Schrift, dieselbe ist, wie wir sie auch in den Funden von Qumran vorfanden; Fragmente zumindest. Er erwähnte, dass sie damals existierten. Das alte Volk wusste, während es sich im Exil befand, was die Propheten weissagten.
Einige dieser Bücher entstanden vor der Verschleppung der Israeliten durch die Babylonier und Assyrer. Andere entstanden direkt im Exil. Andere wiederum entstanden irgendwo draußen, als das Volk entmutigt war. Weißt du, der Herr fängt uns immer wieder auf. Er gibt Sein Volk nicht auf, auch nicht die Israeliten, obwohl die Juden damals gleich sturer Böcke waren. Der Herr gab sie nicht auf! Das teile ich euch in aller Liebe mit.
Hosea steht bei den Propheten aller Wahrscheinlichkeit nach an erster Stelle, weil er ein Zeitgenosse Jesajas war. Amos und Micha weissagten gleichfalls in derselben Periode. Weißt du, sie arbeiteten oft zusammen. Wenn der Herr redet, gilt: Sein Reden besteht aus zwei oder drei Mundzeugen. (Siehe Mt 18,16) Wenn ich das sage, so gilt es nichts. Doch wenn noch zwei oder drei andere dasselbe sagen, dann gewiss! Das ist das Wort des Herrn! Deshalb weiß ich, was Gottes Wort ist und was nicht Gottes Wort ist. Das Wort des Herrn ist, wenn mehrere Menschen in Übereinstimmung das Gleiche kundtun, also in Übereinstimmung miteinander und in Übereinstimmung mit dem Herrn.
Es steht geschrieben: Und die Gebeine der zwölf Propheten mögen grünen, wo sie liegen. Denn sie haben Jakob getröstet und die erlöst, die glauben und hoffen (Sir 49,10). Ja, auf sie hoffte Jakob voller Zuversicht. Von Jesus Sirach hält man nicht viel, denn es ist ein apokryphisches Buch. Aber er sprach zum Beispiel Folgendes: „Viele nahmen sich vor, ein Buch zu verfassen. Ich nahm mir auch vor, ein Buch zu verfassen.“ Und so schreibt er hier, dass die zwölf Propheten grünen und der Herr mit ihnen sein möge.
Hosea ist der einzige Prophet, dessen geschriebene Worte in der Bibel wortwörtlich verzeichnet sind. Denn er unterzeichnete es mit seinem Leben! Wenn der Herr spricht, müssen Seine Diener, die Propheten, mit ihrem Leben und mit ihrem Blut unterzeichnen. Ich komme noch darauf zu sprechen, was es bedeutet, etwas mit dem Blut zu unterzeichnen.
Er war ursprünglich zu den Nordstämmen Israels gesandt, also zu den zehn Stämmen oberhalb Judas. Seine unmittelbaren Adressaten sind durch den Namen des früheren Stammes Ephraim symbolisiert. Ephraim war der Lieblingssohn Josefs und sein erstgeborener Sohn. Deshalb gilt: die ganzen Israeliten früher werden als Ephraimiten bezeichnet. Es waren keine Israeliten als solches, sondern sie wurden als Nachkommenschaft Ephraims, des erstgeborenen Sohnes Josefs, geprägt. Das damalige Zentrum war Samaria. Nur damit wir wissen, was sich nacheinander alles ereignete.
Die Eröffnungsverse des Propheten Hosea lauten, wie nachfolgend geschrieben steht: Dies ist das Wort des HERRN, das geschehen ist zu Hosea, dem Sohn Beeris, zur Zeit des Usija, Jotam, Ahas und Hiskia, der Könige von Juda, und zur Zeit Jerobeams, des Sohnes des Joasch, des Königs von Israel (Hos 1,1). Er beschreibt Situation und Zeit, sprich das, was nacheinander alles passierte. So exakt ist die Heilige Schrift! Wenn ich die Bibel studiere – und ich habe mir die Mühe gemacht, sie zu studieren – sehe ich die Zeit von Jerobeam, da er König war. Diese Zeit genoss Hosea ganz besonders.
Seine Botschaften enthalten sowohl Warnung wie Aufruf zur Buße, als auch Verheißung zur Wiederherstellung. Das ist typisch für die Propheten Gottes! Wenn du eine Weissagung von Hinz und Kunz, Meier und Müller oder wem auch sonst, hörst, und darin ist weder Warnung, noch Aufruf zur Buße und Umkehr, und auch keine Verheißung enthalten, so: „Ich stelle alles wieder her! Ich erstatte alles wieder zurück! Ich, der Herr, passe auf euch auf! Ich sorge für euch!“ usw., dann war es nicht vom Herrn! Sage: „Danke, aber das war nicht vom Herrn!“ Der Herr spricht immer in eben dieser Reihenfolge: Warnung, Aufruf zur Buße und Verheißung der Wiederherstellung.
Hosea ging es um die Beziehung der Israeliten zu Gott. Der Herr befahl ihm – erschrick nicht, was ich jetzt verkündige über Hoseas Situation – sich mit einer Prostituierten zu vermählen; mit einem Strichmädchen aus einem Bordell. Damals gab es Tempelprostitution usw. Das ist ein Unding für Christen! Er heiratete eine Prostituierte, oder anders gesagt, eine Hure bzw. Dirne. Das war es, was der Herr befahl. Er musste das tun, damit er ,mit seinem Leben unterschreibt‘. Das sollte Symbolcharakter für Israel haben. Israel wurde zu einer Dirne. Sie war einst eine Jungfrau, ein liebliches Kind, doch dann gab sie sich allen möglichen Männern preis. Das war ein Bild auf Israel.
Hosea muss auf diesen sonderbaren Befehl Gottes hin eine Dirne heiraten. Was glaubst du, was da los war! Der Prophet des Herrn, dieser heilige Mann Gottes, muss eine Tempeldirne ehelichen! Das nur als Beispiel. Und ich sage euch, was das für einen Skandal gab! Es handelt sich hier nicht nur um eine Geschiedene. In der Bibel ist aufgeführt, dass ein Priester keine Geschiedene ehelichen darf. (Siehe 3 Mose 21,7) Aber hier jetzt muss er eine Tempeldirne ehelichen! Das ist noch viel schlimmer! Die heiligen Leute sind entsetzt!
Hosea zeugte mit dieser Dirne drei Kinder, das heißt, dass er mindestens fünf Jahre mit ihr verheiratet war. Und verheerend ist dabei auch, dass diese drei Kinder symbolträchtige Namen erhielten. Es wurde vom Herrn bestimmt wie der Junge, das Mädel und das dritte Kind heißen sollten.
Hosea muss auf Befehl des Herrn hin eine Dirne heiraten und seinen Kindern ungewöhnliche Namen verleihen. Seine Kinder – seine Frau gebar einen Sohn und zwei Töchter – erhalten ungewöhnliche Namen. Übertrag das einmal auf diese Zeit. Stell dir einmal vor, wenn das heute passieren würde! Ein bekannter Prediger und Prophet – und das war Hosea – kommt in Verruf! Was denkt man?, siehe hier: „Das kann doch niemals der Wille Gottes sein! Das ist der Wille Satans, dass er diese Tempeldirne ehelicht! Nein! Das ist unmöglich der Wille des Herrn!“
Wie vermag ein Prophet des Herrn eine Hure zu heiraten, eine Dirne vom Strich, aus der damaligen Tempelprostitution? Bei einem Priester zumindest sollte die Ehe stimmen. Doch hier sollte etwas dargestellt werden! Der Herr wollte Folgendes demonstrieren: „Schaut einmal her! Da stimmt nichts bei euch Israeliten!“ Das war des Herrn Befehl, Wille und der für den Propheten vorbestimmte Weg. Es war sein Auftrag!
Für Hosea muss es ein schwerer Weg gewesen sein! Ich möchte diesen Weg nicht gehen! Gerade die Ehe ist eine verwundbare Stelle! Hosea musste sich das Geschwätz, die üble Nachrede der Leute, gefallen lassen, siehe hier: „Guck mal, er muss eine Tempeldirne zur Frau nehmen! Seine Kinder sind Hurenkinder! Wer weiß, ob er sie überhaupt zeugte!“ Und all jenes, was man über eine Prostituierte zu sagen vermag. Er erlebte ungewöhnliche Dinge! Das widerstrebt einem, wenn man solches alles liest und hört! „Aus dem Rotlichtmilieu soll er eine Frau erwerben!“ Das teile ich euch nur in aller Liebe mit, damit ihr versteht, worum es hierbei geht.
Der Herr wollte, dass Hosea nicht nur Worte verkündigt, sondern mit seinem Leben unterschreibt. Er sollte dadurch Folgendes demonstrieren: Der Herr nimmt auch die gefallenen Menschen an! Er kann auch aus den gefallenen Menschen noch etwas machen! Das ist es, was der Herr symbolisieren will! Eine Prostituierte vermag Er zu einer ganz lieben Frau zu machen. Man muss nicht gleich alles ganz schwarz sehen.
Der Herr wollte den Israeliten Folgendes demonstrieren: „So seid ihr! Ihr seid unrein! Ihr seid untreu! Ihr seid unzuverlässig! Ihr flirtet mit der ganzen Welt! Ihr seid ungehorsam! Ihr seid Rebellen!“ Viele denken, dass das bei Hosea etwas Ungewöhnliches war. Nein! Der Herr gab preis: „So ist die Welt! So sind die Menschen! Und ich liebe sie, auch wenn sie noch so verkommen sind!“
Hosea muss lernen, mit untreuen Menschen zusammenzuleben. Er muss lernen – und jetzt gelange ich wieder zum christlichen Standpunkt, weil es die Christen betrifft – mit ungläubigen Menschen, ja mit ungehorsamen Menschen zusammenzuleben! Wir sollen mit ungehorsamen Menschen zusammenleben, die mit dem Herrn nichts zu tun haben wollen, oder Religion spielen und mit Religion, Kirche und dem Herrn flirrten.
Hosea ist gehorsam. Es steht geschrieben: Und er ging hin und nahm Gomer, die Tochter Diblajims, zur Frau; die ward schwanger und gebar ihm einen Sohn (Hos 1,3). Gomer, so hieß diese Frau, was der Name auch immer zu bedeuten hat. Ich gehe später darauf ein, was eine solches Position zu jener Zeit im Tempel war. Bei den Kanaanitern war es wie folgt: Jedes Mädchen sollte bevor es heiratete zunächst einmal im Tempel entjungfert werden. Das war damals eine gängige Gepflogenheit. Das war es auch, was dem Herrn missfiel! Der Herr verbot es! Doch eben ein solches Mädchen sollte er ehelichen! Das verkündigte ihm der Herr, wie nachfolgend aufgezeigt ist: Als der HERR anfing zu reden durch Hosea, sprach er zu ihm: Geh hin und nimm eine hurende Frau und Hurenkinder; denn das Land läuft vom HERRN weg der Hurerei nach (Hos 1,2).
Und Hosea geht zu dieser Hure und heiratet sie. Sieh, was die beiden durchmachten, auch später seine Frau: „Na schau mal her! Was willst du bei diesem Mann? Was hast du da überhaupt zu suchen?“ Der Herr stellt ihnen sogar drei Kinder anheim! Der erste Sohn heißt Jesreel. Dieser Name bedeutet „militärische Niederlage“. Jesreel, so wurde das Jesreeltal bezeichnet, in dem viele Schlachten stattfanden, bereits unter Salomo, der die Festung Megiddo errichtet hatte. Ich fahre fort: Zur selben Zeit will ich den Bogen Israels zerbrechen in der Ebene Jesreel (Hos 1,5). Ja, im Norden des Landes! Jesreel!, so muss der Junge heißen! Na gut, mag sein, wer den Hintergrund nicht kennt, misst dem keine Bedeutung bei, aber wenn du weißt, was der Hintergrund ist und was die Geschichte bedeutet, dann Gute Nacht! Ich möchte nicht so heißen!
Der Name des Mädchens lautet wie folgt: Lo-Ruhama, und er bedeutet „Kein Erbarmen“, übersetzt aus dem aramäischen Sprachgebrauch. Das bedeutet so viel wie: Der Herr hat Israel nicht mehr lieb. Er verschont Israel nicht. Er verwirft Israel, so: „Es ist meiner nicht wert!“
Das dritte Kind war Lo-Ammi. „Nicht mein Volk“ heißt es ins Deutsche übersetzt. Damit kündigt der Herr an, dass Er das Königreich des nördlichen Hauses verbannt!
Durch diese drei Kinder symbolisiert Gott das Folgende: „Ich gab diese drei Kinder auf!“ und: „Ich will mit Israel nichts mehr zu tun haben!“ sowie: „Vergesst es!“ Israel soll es gleich der anderen Völker gehen. „Die Israeliten sind nicht mehr mein Volk! Sie sollen sich genauso bekehren wie alle anderen Völker auch! Es gibt keinen Sonderweg der Erlösung für die Juden bzw. für die Israeliten. Der Weg ist Jesus Christus. Sie sollen Jesus annehmen, sich taufen lassen und erfüllt werden mit dem Heiligen Geist!“ Das ist der einzige Weg, wie ein Jude gerettet wird! Es gibt keinen Sonderweg mehr. Diesen Sonderweg verloren sie. Sie sind nicht mehr das auserwählte Volk! Sie verloren ihre Berufung, gleich Esau damals, der auf sein Erstgeburtsrecht verzichtet hatte. Es gab keine weitere Erstgeburt. Das teile ich euch in aller Liebe mit.
Jetzt komme ich wieder zurück zu Hosea und dazu, was der Prophet alles tun musste. Erst unter der Not, dem Elend und den vielen Rückschlägen, unter Angst, Krankheit, Hungersnot, Krieg, Tod und Verschleppung finden die Israeliten zum Herrn zurück! Das wusste Gott, verstehst du? Und jetzt haben die Namen plötzlich eine ganz andere Bedeutung und einen ganz anderen Sinn!
So spricht der Herr: Sie sollen nicht bleiben im Lande des HERRN; sondern Ephraim muss zurück nach Ägypten und muss in Assyrien Unreines essen (Hos 9,3). Nach Ägypten zogen sie nicht mehr. Nur Freiwillige zogen dort ein. Der Herr verbannte sie nicht nach Ägypten, denn was du einmal durchstandest, erlebtest und erfuhrst, das, wovon der Herr dich erlöste, musst du nicht ein zweites Mal durchleben! Jetzt geht es nach Ninive, nach Babylon und anderswohin.
Die Abkehr vom Gesetz des Herrn wird sie in die Hände eines rücksichtslosen Gewaltherrschers führen. Die Assyrer waren brutal. Da war A.Hitler ein Zwerg im Vergleich dazu. Sie zersägten oder zerhackten die Leute und hatten keine Gnade mit ihnen. Studiere einmal das Assyrische Reich. Und gerade dorthin wurden sie verbannt.
Dass sie nicht wieder ins Ägyptenland zurückkehren sollen, verhieß ihnen der Herr. Sie werden dem König Assur ausgeliefert sein. (Siehe Hos 11,5) Aber zuvor passiert noch etwas. Jona, der ungehorsame Prophet, geht nach Assyrien, Ninive, und weissagt Folgendes: „Ninive wird untergehen!“ (Siehe Jon 3,4b) Sie taten Buße vor lauter Schreck, in Sack und Asche! Sie waren wenigstens noch gottesfürchtig! Sogar die Tiere fasteten drei Tage. (Siehe Jon 3,5)
Sie taten Buße vor lauter Schreck, solange, bis der Herr sich erbarmte! Verstehst du? Jona hielt dieses Gericht hundertzwanzig Jahre auf! Aber es brach trotzdem herein! Lies, was nachfolgend aufgezeigt ist: Das Schwert wird in seinen Städten tanzen und seine Wahrsager vertilgen und sie fressen um ihrer Pläne willen (Hos 11,6). Ja! Darum soll das Schwert über ihre Stätte kommen, ihre Riegel zerbrechen und sie fressen, um ihres Vorhabens willen. Weißt du, manchmal hält das Gericht ein. Der Herr ist geduldig. Manchmal würde ich sagen: „Ach, weißt du, Herr, lass die Leute tot umfallen!“ Aber nein, das findet nicht statt. Es dauert zwar manchmal zwanzig bis dreißig Jahre, aber es kommt auf jeden Fall; so auch bei Hosea. Es wiederholt sich das gleiche Muster, die gleichen Segnungen, dann brechen Flüche herein bis die Wiederherstellung stattfindet.
Noch sehr früh, im 8.Jhd.v.Chr., verkündigt der Prophet Hosea den Plan des Herrn. Diese Prophezeiungen wurden durch den Überfall auf das nördliche Reich erfüllt. Das ist im 2. Buch der Könige aufgezeigt. Der Grund war, dass sie sich nichts sagen ließen. Ja, sie ließen sich nichts sagen! Sie waren stur! Und wenn ein Mensch sich nichts sagen lässt, dann muss er fühlen!
Der Name Hosea: Er sagt aus, „Der Herr half“. Er wirkte bis zum Tod Jerobeams nebst der Eroberung Samarias. Er erfuhr, wie sechs Könige Samarias hintereinanderweg ermordet wurden in kürzester Zeit. Du musst dir einmal vorstellen, wir denken, da ist Demokratie, ein Königreich nebst einem König usw., und alles ist wunderbar. Aber betrachte es genau! Hosea erlebt die Ermordung von sechs Königen hintereinander hautnah mit! Wir betrachteten das in den Büchern der Könige. Die Regierungsdauer betrug nicht länger als circa zwei Monate, einen Monat oder eine Woche, dann wurde er gelyncht von irgendjemandem. Und so zerfiel das Reich mehr und mehr durch Revolutionen, Aufstände u.v.m.
So spricht der Herr: „Das Land wurde zu einer Dirne!“ Lies nach, was geschrieben steht, siehe hier: Denn das Land läuft vom HERRN weg der Hurerei nach (Hos 1,2b). Das Volk verehrte die Fruchtbarkeitsgötter. Wir müssen das sehen wie folgt: Die Leute damals waren abhängig vom Frühregen und vom Spätregen. Man wusste ganz genau Folgendes: Wenn der Herr bzw. die Götter das Land nicht segnen, wächst und gedeiht nichts und es ist keine Nahrung vorhanden. Hosea sollte hier den geistlichen Zustand Israels persönlich demonstrieren. Für uns Christen gilt dasselbe, denn wir müssen das geistliche Leben persönlich demonstrieren und vorleben. Die Menschen müssen Folgendes sehen: Das ist ein Christ, der den Willen des Herrn auslebt.
Also, so spricht der Herr: „Gehe hin, nimm dir eine Kultdirne zur Frau und zeuge Dirnenkinder, denn das Land ist mir zur Dirne geworden.“ (Siehe Hos 1,2) Einer Frau, die Ehebruch betreibt, ist es gleichgültig! Viele Frauen, das wissen wir aus der Überlieferung, kehrten gar nicht mehr nach Hause zurück, weil es ihnen so viel Spaß machte, was sie trieben. Sie verdienten etwas. Sie erhielten einen Hurenlohn und lebten nicht schlecht.
Hosea sollte ein solches Mädchen ehelichen; eine sakrale Prostituierte. Hoseas Haus sollte ein lebendiges Zeugnis für das abgefallene Israel sein. Die Israeliten sollte erleben: „Ich nehme euch an, obwohl ihr Hurenkinder seid!“ Und Juda war ein Hurenkind! Da verlief nicht alles so koscher wie wir manchmal denken, von wegen heilige Familien, geordnete Verhältnisse!
Hosea wird somit für den Herrn zum Bild für Israel. Gott liebt auch die tief Gefallenen! Diese ehebrecherische Beziehung des Volkes zum Herrn widerfährt Hosea hier am eigenen Leib! Diese intime Beziehung zum Herrn muss er durchleben, ertragen, sich gefallen lassen und aushalten, wie: „Meine Frau ist eine Ehebrecherin, eine Hure, eine Prostituierte!“ Das muss er tagtäglich erdulden und hernach soll er seine Predigt abhalten und etwas vom Herrn verkündigen. Fünf Jahre oder mehr war Hosea auf jeden Fall verheiratet, denn innerhalb von fünf Jahren ist für die Nachkommenschaft, d.h. für die drei Kinder, gesorgt.
Der Herr kann nichts anderes tun, als ein Gericht über das treulose Volk zu verhängen. Der Herr spricht hier – das ist die Scheidungsformel auf Israel – Worte wie folgt: „Ihr seid nicht mein Volk. Ich bin nicht, der ich bin für euch.“, wie geschrieben steht, siehe hier: Denn ihr seid nicht mein Volk, so will ich auch nicht der Eure sein (Hos 1,9b). „Ich bin nicht mehr, der ich bin.“ Weißt du, manche Christen denken: „Wir sind das Volk Gottes! Wir sind Israel, vom Herrn erwählt, berufen, geführt und geleitet!“ Doch der Herr spricht: „Ich bin nicht mehr der, der ich für euch war.“ Er ist nicht mehr da, dieser Gott! Er ist ausgewandert! O, was die Leute nicht alles trieben im Lande!
Israel berauschte sich am Wohlstand, an den Garben des Landes wie Korn, Öl, Wein, Silber, Gold, Wolle und Leinen. Sie waren erfüllt, so: „Guck mal, der Herr segnet uns! Der Herr ist doch mit uns! Soll das nicht stimmen?“ Aber sie vergaßen den Geber! Lies den nachfolgenden Vers, siehe hier: Aber sie weiß nicht, dass ich es war, der ihr Korn, Wein und Öl gab und sie überhäufte mit Silber und Gold; das haben sie für den Baal gebraucht (Hos 2,10).
Wir wollen auch demnächst das Ernte-Dank-Fest feiern, denn wir freuen uns über all das, was der Herr uns darbrachte. Der Herr war gut. Doch die meisten Menschen vergessen, wer der wahre Geber ist, wie etwa: „Alles, Herr, bist Du! Du bist der Geber aller guten Gaben!“
Der Herr spricht: „Der Ehebruch wird Folgen haben.“, wie nachfolgend geschrieben steht: Und er ging hin und nahm Gomer, die Tochter Diblajims, zur Frau; die ward schwanger und gebar ihm einen Sohn (Hos 1,3).
Diese Hurenkinder tragen symbolträchtige Namen. Das ist ein Hinweis auf Gericht. Es sind Namen des Zorns. Der Herr ist traurig, sodass Er sich des Volkes erbarmt. Er spricht in etwa: „Mir tut das so leid. Ich muss sie verstoßen, obwohl ich sie erwählte. Obwohl ich Abraham, Isaak und Jakob verhieß, dass ich das Volk erwählen werde (Siehe 1 Mose 17,8c) sowie David die Verheißung widerfuhr, dass der Thron Davids immer gefestigt bleibt. (Siehe 1 Kön 9,5) Ja, ich muss sie verwerfen!“
Der erste Sohn hieß Jesreel, „Gott sät“. Ich sprach zuvor von der Ebene Jesreel und den vielen Schlachten, die dort abgetragen wurden. Es wird militärische Probleme geben! Jehu versündigte sich einst. (Siehe 2 Kön, Kap. 9-10) Er richtete ein Blutbad an und veranstaltete ein Gewalt-Gemetzel. Das missfiel dem Herrn, obgleich Jehu eine vom Herrn gesalbte Person war. Du kennst ja die Geschichte. Der Herr sprach zu Elias: „Du sollst salben Elisa, Jehu und Hasael!“ (Siehe 1 Kön 19,15f.) Eben dieser Jehu richtete im Norden Israels ein Blutbad an. Gemäß Hosea sollte dieses Verbrechen bald geahndet werden. Hosea erlebte dieses Verbrechen wahrscheinlich noch mit, denn lies, was nachfolgend aufgezeigt ist: Und der HERR sprach zu ihm: Nenne ihn Jesreel, denn es ist nur noch eine kurze Zeit, dann will ich die Blutschuld von Jesreel heimsuchen am Hause Jehu und will mit dem Königtum des Hauses Israel ein Ende machen (Hos 1,4).
Das andere Kind sollte Lo-Ruhama heißen, „Kein Erbarmen“ bzw. „Keine Gnade“ oder auch „Ich lasse nichts durchgehen“. Die Gnade soll darauf hinweisen, dass es wegen dieses Ehebruchs kein Erbarmen gibt. „Und das, weil ihr auf zwei Seiten hinkt, einmal da und einmal dort, und weder da noch dort richtig.“
Durch die Namensgebung für die drei Kinder Hoseas drückt der Herr aus: „Ich bin treu. Ich halte zu euch, aber meine Geduld hat irgendwann einmal ein Ende.“ Für uns gilt dasselbe. Auch die Geduld des Herrn zu uns hat einmal ein Ende! Wir sollen nicht den Herrgott ein Kasperle sein lassen, wie: „Ja, auf einem Auge ist Er blind und auf dem anderen sieht Er nichts!“ Nein! Der Herr lässt nichts durchgehen, auch wenn die Sache historisch weit zurückliegt.
Dennoch, und das ist meine Botschaft, der Herr gab Sein Volk nicht auf! Ich darf sagen: Wenn Plan A versagt, kommt Plan B. Das ist so schön zu wissen! Da beginnt Er wieder bei Null. Denke nicht, dass Er dort wieder ansetzt, wo Er aufhörte und fortführt! Keinesfalls! Bei Plan B gibt es einen Nullstart, meine Lieben. Lasst euch nichts vormachen.
Der Herr will Israel wider herausführen aus dem Wüstenland! Der Herr sprach, was geschrieben steht, siehe hier: Darum siehe, ich will sie locken und will sie in die Wüste führen und freundlich mit ihr reden. Dann will ich ihr dort ihre Weinberge geben und das Tal Achor zum Tor der Hoffnung machen. Und dort wird sie antworten wie zur Zeit ihrer Jugend, als sie aus Ägyptenland heraufzog (Hos 2,16f.). „Dort in der Wüste will ich sie umwerben.“ In der Wüstenebene beginnt Er mit den Israeliten von Neuem! Und ich setze fort: An jenem Tage geschieht's, spricht der HERR, da wirst du mich nennen »Mein Mann« und nicht mehr »Mein Baal« (Hos 2,18). „Mein Baal“ ist gleich „Mein Herr“. Wir beten manchmal unbewusst: „Herr, Herr, Herr!“ also „Baal, Baal, Baal!“ Viele spielen Fußball wahrscheinlich. Und: Dann will ich die Namen der Baale aus ihrem Munde wegtun, dass man ihrer Namen nicht mehr gedenken wird (Hos 2,19). Das will der Herr! Er will Vater sein! „Abba, Daddy!“ Im Neuen Testament sprechen wir folgende Worte aus: „Abba, lieber Vater!“
Ich setze fort: An jenem Tage will ich einen Bund für sie schließen mit den Tieren auf dem Felde, mit den Vögeln unter dem Himmel und mit dem Gewürm des Erdbodens und will Bogen, Schwert und Rüstung im Lande zerbrechen und will sie sicher wohnen lassen (Hos 2,20). „Mit den Tieren auf dem Felde“ ist das Nordreich Israel gemeint. Sowie: Ich will dich mir verloben auf ewig (Hos 2,21a). Das ist ein Hinweis auf die Erlösung durch Jesus Christus. „Ich will mich verloben auf ewig.“ Der Heilige Geist kommt auf uns und will bei uns bleiben ewiglich! Und weiter: Ich will dich mir verloben in Gerechtigkeit und Recht, in Gnade und Barmherzigkeit (Hos 2,21b).
Die Verheißung des Urteils, welche Hosea sprach, sind nicht die letzten Worte, wie: „Ihr müsst alle in die Verbannung gehen!“ Nein!, sondern: „Ihr geht in die Wüste und lernt von Neuem.“ Und manchmal gilt das Sprichwort: „Was Hänschen nicht lernt, muss Hans lernen!“ Er muss die Lektion von Neuem beginnen!
Hosea sieht im Herrn einen großen Liebhaber Israels, der mit pädagogischer Geschicklichkeit die Gaben vorerst entzieht und hernach, nach der Prüfung, Bewährung und Probe, den Lohn vergibt. Weißt du, wenn der Herr Israel nicht lieben würde, hätte Er nicht die Propheten gesandt, und Er hätte sich gar nicht erst um sie bemüht.
Sie sollen die Wüstenwanderung von Neuem durchleben und erneuert werden. Erst in der Fremde, entdeckt man seine Werte, so: „Das hatte ich einmal!“ Wenn du in die Türkei fährst, nach Istanbul oder Ankara, siehst du kaum Menschen mit einer Kopfbedeckung auf der Straße. Aber hier bei uns vor Ort, in Klein-Türkei, laufen die Türkinnen bewusst mit einem Kopftuch herum. Verstehst du? Das, was ich nicht habe, versuche ich durchzusetzen wie folgt: „Das ist meine Religion! Ich trage eine Kopfbedeckung!“ Das teile ich dir nur in aller Liebe mit. Fahre selbst in die Türkei oder befrage jene, die sich dort im Urlaub aufhielten. „Bei uns zu Hause ist das nicht so!“, äußert jeder Türke. Aber hier spielen sie verrückt. Ja! In der Fremde lernst du erst die wahren Werte kennen. Da entdeckst du wieder das Liebesverhältnis zu deinem Herrn! Ja, Kopfbedeckung, was das auch immer bedeutet. Ich lasse es einmal dahingestellt sein.
Wüstenerfahrung: In der ,Wüste‘ beginnt der Neustart. Das sei in aller Liebe klargestellt. Dort sind die Götter des Landes keine Versuchung mehr. In der Wüste treibt sich kein Teufel herum. In der Wüste kann der Herr den Israeliten wieder zu Herzen reden sowie, sie zu sich ziehen und belehren. Dort wird sie niemand anfechten oder angreifen. Hernach vermögen sie wieder zurückzuziehen ins Land Kanaan, und zwar ausgebildet, geschult, trainiert und belehrt! Deshalb kann der Herr ihnen das Land wieder ganz neu schenken; Ephraim den Israeliten schenken.
Die Wüste ist für Hosea der Ort der Gottesbegegnung, an dem die Menschen dem Schöpfer wieder ganz neu begegnen. Deshalb schickt der Herr auch uns ab und zu einmal in die Wüste, so wir daheim nichts lernen und es uns daheim zu wohl wird. Die Wüste ist dort, wo der Menschen Sicherungen durchbrennen und es keine Sicherungen mehr gibt. In der Wüste zerbricht alles. Da wird dir alles genommen. Da vermagst du dem Herrn zu begegnen. Da hörst du nur noch deinen Herzschlag. Ja, nicht einmal einen Vogel hörst du pfeifen.
Es steht geschrieben: Als Israel jung war, gewann ich ihn lieb und rief meinen Sohn aus Ägypten (Hos 11,1). Der Herr ist ein leidenschaftlicher Gott. Das zeigt Er dem Propheten Hosea, und zwar, wie das in seinem persönlichen Leben aussieht. Er eifert um Sein Volk. Wenn dem Herrn die Israeliten nicht so wichtig wären, hätte Er keineswegs um Israel geeifert, gekämpft und gestritten! Er hätte nicht en masse Propheten gesandt! Wenn der Herr das Volk Israel nicht lieben würde, hätte Er es nicht gereinigt.
Weißt du, ich destilliere mein Wasser zu Hause und trinke es nicht so, wie es aus der Leitung kommt. Ohne Destillierung ist der Boden wie Gülle. Manchmal denke ich: „O, das nehmen die Leute zu sich! Das ist gefährlich!“ Wir dachten, dass wir sauberes Wasser trinken würden als wir in Kreuzberg lebten. Das war die amerikanische Zone. Die Amerikaner nehmen während des Mahls immer reines Wasser zu sich. Es sollte also sauber sein. Aber es war gar nicht rein! Ich destilliere es. Das sei nur in aller Liebe anheimgestellt. Schließlich bemerkte ich: „Ich vermag sogar Gülle zu trinken, wenn sie destilliert wird!“ Denn die Gülle bleibt unten. Nur das klare, saubere Wasser kommt heraus! Überzeuge dich selbst.
So ist auch der Herr. Er ,destilliert‘ Seine Leute. Die ganze Schlacke bzw. der ganze Mist, ja die ganze Gülle bleibt unten! Nur das saubere, destillierte Wasser bleibt übrig. Das schmeckt dann erst so richtig gut! Das sei nur in aller Liebe anheimgestellt. Der Herr eifert um Sein Volk. Er reinigt und destilliert es! Die Schlacken bleiben zurück! Nur reines, sauberes Wasser verdampft, und was dann nach oben dringt wird genossen! Es gelangt als sauberes Wasser nach oben. Der Herr hat einen Plan mit uns, verstehst du? Das Regenwasser, welches von oben kommt, ist eigentlich auch sauber bzw. destilliert.
Wir verstehen die Botschaft Hoseas erst recht, wenn wir auch die anderen Propheten vernehmen, die wider den Baal-Kult nebst der Fruchtbarkeitskulte wettern. „Schaut, wegen euch vertrieb ich die Hetiter, die Philister und all die Völker!, doch ihr macht genauso weiter, wie diese! Ihr opfert Kinder!“ Kinderopfer war damals ganz populär! Anstatt der Abtreibung, die heute vollzogen wird, gab es Kinderopfer! Baal war der Herr des Landes. Alles war ihm geweiht. Das Land war dem Baal geweiht. Er war der Herr des Landes und galt als der Herr der Erde! Sie waren mit der Erde verheiratet, siehe: „Mutter Erde!“
Wir hören heutzutage, was die Grünen und die Esoteriker sagen: „Mutter Erde!“ Heute wäre „Demeter“ der gleiche Kult der Philosophen von ehemals, siehe christliche Wissenschaft! Denselben Kult betreiben sie heute in unserem Lande! Du brauchst gar nicht weit zu gehen, siehe Havelhöhe. Dort sind die Anthroposophen! Der Grund wird infolge genannt: Demeter – weißt du, was sie tun? In Heilbronn hatten wir nämlich einen Haufen Demeter-Leute! Sie gehen der Mondposition nach und begutachten den Rettich o.a. Sie geben Obacht auf die Himmelskörper. Die Anthroposophen bzw. die christliche Wissenschaft sagt Folgendes: „Wir saugen das Christus-Blut an, welches in die Erde floss. Das fand damals auf Golgatha statt. Wir saugen das Blut auf!“ Ja! Ich hatte einige Leute aus der christlichen Wissenschaft in unserer Gemeinde, welche sich bekehrten. Sie hatten direkt neben unserer Gemeinde eine Kapelle, an der sie Andacht hielten. Sogar führenden Leuten teilte ich mit, dass das ein großer Blödsinn und Unfug sei! Das begründete ich mittels der Heiligen Schrift.
Man muss gegen den Baal predigen und klarstellen, dass das ein Götze ist! Sämtliche Demeter-Geschichten sind verlogen! Ob es Demeter ist, weiß ich nicht, denn wir hatten später große Skandale in Heilbronn. Sie verwendeten Kunstdünger anstatt Naturdünger. Sie zogen den Samen ohne zu düngen u.v.m., als sie bei Nacht und Nebel ihre Aussaaten und Feldbestellungen vornahmen! Du musst aufpassen, denn nicht alles ist Gold, was glänzt! Nicht alles ist christlich, was sich christlich gibt!, siehe christliche Wissenschaft!
Nachfolgend wird der Grund für die Verschleppung und für den Untergang erwähnt. Das Wort des Herrn, welches gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde und nachfolgend niedergeschrieben ist, lautet wie folgt: Denn die Israeliten hatten gegen den HERRN, ihren Gott, gesündigt, der sie aus Ägyptenland geführt hatte, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten, und fürchteten andere Götter und wandelten nach den Satzungen der Völker, die der HERR vor den Israeliten vertrieben hatte, und taten wie die Könige von Israel. Und die Israeliten ersannen, was nicht recht war gegen den HERRN, ihren Gott. Sie bauten sich Höhen in allen ihren Städten, vom Wachtturm bis zur festen Stadt, und richteten Steinmale auf und Ascheren auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baum und räucherten auf allen Höhen wie die Völker, die der HERR vor ihnen weggetrieben hatte, und trieben böse Dinge, womit sie den HERRN erzürnten, und dienten den Götzen, von denen der HERR zu ihnen gesagt hatte: Das sollt ihr nicht tun! Und doch hatte der HERR Israel und Juda gewarnt durch alle Propheten und alle Seher und ihnen sagen lassen: Kehrt um von euren bösen Wegen und haltet meine Gebote und Rechte nach dem ganzen Gesetz, das ich euren Vätern geboten habe und das ich zu euch gesandt habe durch meine Knechte, die Propheten. Aber sie gehorchten nicht, sondern versteiften ihren Nacken wie ihre Väter, die nicht an den HERRN, ihren Gott, glaubten. Dazu verachteten sie seine Gebote und seinen Bund, den er mit ihren Vätern geschlossen hatte, und seine Warnungen, die er ihnen gab, und wandelten ihren nichtigen Götzen nach und trieben Nichtiges. Sie taten wie die Heiden um sie her, von denen der HERR ihnen geboten hatte, sie sollten nicht wie diese tun. Aber sie verließen alle Gebote des HERRN, ihres Gottes, und machten sich zwei gegossene Kälber und eine Aschera und beteten alles Heer des Himmels an und dienten dem Baal und ließen ihre Söhne und Töchter durchs Feuer gehen und gingen mit Wahrsagerei und Zauberei um und verkauften sich, zu tun, was dem HERRN missfiel, um ihn zu erzürnen Da wurde der HERR sehr zornig über Israel und tat es von seinem Angesicht weg, sodass nichts übrig blieb als der Stamm Juda allein (2 Kön 17,7-18). Die Leute huldigten fremden Göttern, bauten Opferaltäre für den Götzenkult, waren verstockt, weigerten sich umzukehren und missachteten Gottes Gesetze.
Die Naturgesetze des Herrn, das sind die Gesetze des himmlischen Vaters, und zwar diese, die der Herr uns Menschen gab! Jeder Mensch hat das Gesetz Gottes in sich! Du brauchst keine Bibel! In deinem Herzen trägst du die göttliche Gravur! Wenn du ein bisschen sensibel bist, wenn du ein wenig anständig erzogen bist und nicht aus einem asozialen Hause kommst, hast du ein sensibles Gefühl dafür, was richtig und was verkehrt ist. Jeder Mensch hat es! Da braucht er keine Theologie studiert zu haben. Er bewahrt alle zehn Gebote in seinem Herzen. Da musst du nicht erst auf den Berg Sinai steigen, um sie dort vom Herrn zu empfangen! Nein! Jeder Mensch trägt sie in sich! Aber die meisten tun nicht das, was sie wissen. Es steht geschrieben: Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut's nicht, dem ist's Sünde (Jak 4,17). Und falls du, vielleicht gar von mir, eine Predigt über dieses und jenes vernahmst und du wurdest gewahr, wie sich demnach etwas verhält, solltest du darüber nachsinnen. In dir ist der Geist Gottes! In einem jeden ist der Geist Gottes, wie geschrieben steht, siehe hier: Da bildete Gott der HERR den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens in seine Nase, und so wurde der Mensch eine lebendige Seele (1 Mose 2,7). Jeder Mensch weiß, was richtig und was verkehrt ist. Jeder, auch der Kannibale weiß das. Das will ich euch nur in aller Liebe zutragen.
Sie huldigten fremden Göttern. Sie fabrizierten Hexerei und Wahrsagerei, Okkultismus und Spiritismus. Diese Sünden zählt Hosea hier auf. Dann schreibt er weiter: „Brich es ab!“ Weißt du, wir müssen mit Satan brechen! Das muss ich tun. Der Herr wird das nicht für mich tun! Ich muss mit dem Gesetz der Sünde und mit dem Bösen brechen! Ich selbst muss es tun! „Brecht mit der Sünde und der Herr wird euch wiederherstellen!“ Brich mit dem Okkultismus! Weißt du, so viele Menschen berühren Steine und denken, dass diese Steine sie heilen würden. Das ist Unfug! Das ist Spinnerei! Mich vermag kein Stein zu heilen, selbst dann nicht, wenn er vom Himmel gefallen wäre! Das vermag mich sogar zu vergiften und radioaktiv zu machen! Dasselbe gilt für irgendwelche Wässerchen oder Quellen u.v.m. Ich weiß, was die Leute im okkultistischen, spiritistischen Bereich praktizieren. Unterlass es!
Bete den Herrn an und diene Ihm! Gehe deinen Weg geradeaus! Tue recht und scheue niemanden! Nimm nicht so viel Rücksicht auf diese Religion oder jene Kirche! Sie vermählen sich mit allen möglichen Dingen! Da, wo du dich vermählst, wo du dich verheiratest, wo du dich vereinst, gehst du eine Verbindung ein!, und dadurch wirst du verseucht! Der Herr möchte Seine Beziehung mit uns wiederherstellen. Du sollst wieder ein Glied Seines Leibes und Er soll der König deines Lebens sein! Du sollst dich in der Gegenwart des Herrn erholen sowie regenerieren und dich nicht mit fremden Lehren herumtreiben! Das tun so viele Leute in unserer Sphäre! Sie schlagen sich mit fremden Lehren wie Hinduismus, Buddhismus und der Lehre des Konfuzius herum, die nicht vom Herrn sind! Sie funktionieren bei ihnen nicht einmal, und da sollen sie bei dir funktionieren?
Der Herr will Rechtschaffenheit verleihen! Er will uns Seine Liebe und Zuneigung zurückgeben. Und wenn der Herr mit uns ist, wer oder was vermag wider uns zu sein? (Siehe Röm 8,31b) Der Herr sucht Sein Volk heim. Ich denke nur an den Pfingsttag. Pfingsten war eine Heimsuchung des Herrn für Sein Volk. Er goss Seinen Geist aus über sie und sie wurden voll des Heiligen Geistes! Sie sprachen, wie der Geist gab auszusprechen. (Siehe Apg 2,3f.)
Unsere Inspiration muss von oben her erfolgen und nicht von unten! Verstehst du? Sowie das, was vorab zur Erwähnung gebracht wurde, siehe hier: Christus-Blut! So etwas Törichtes! Das ist schon längst versickert, wenn es überhaupt die Erde erreichte! Doch abergläubische Menschen glauben so etwas! Die Anthroposophen, die christliche Wissenschaft u.a. glauben, dort ist das Christus-Blut! Deshalb sind sie bedacht, das richtige Gemüse zu verzehren zur Zeit der richtigen Mondstellung, da das Wasser das Christus-Blut anzieht! Weißt du, wir müssen aufhören, auf die Mondstellung Rücksicht zu nehmen! Dann werde lieber gleich ein Moslem. Die Muslime verehren den Mond als Zeichen! Es kommt aus dieser Region!
Der Herr gab Sein Volk noch nicht auf, auch wenn es manchmal so aussieht, auch wenn du manchmal so fühlst. Weißt du, wir sollten sehen, was der Herr im Hintergrund bzw. im Verborgenen denkt! Wenn du nur erst einmal kapiert hast, was Er im Verborgenen denkt! Er liebt Sein Volk durchweg! Das steht nochmals in den Propheten und nochmals in den Propheten! Wir werden in den nächsten Tagen sehen, dass der Herr uns immer wieder besucht. Obgleich Er es nicht will, aber Er schickt immer Botschaften! Und vielleicht gibt es einen, zwei oder drei, die das glauben und annehmen! Das reicht mir schon vollkommen! Der Herr braucht nicht die Masse! So denken wir manchmal, doch nein! Er benötigt nicht die Masse! Ein Einzelner ist bei Gott manchmal mehr wert, als die ganze Welt.
Wie bei dem Propheten Amos sind die meisten Reden Hoseas Worte des Herrn. So sprach Er! Wir lesen: „So spricht der Herr“ usw. Das ist ganz arg wichtig! Wenn jemand weissagt, wenn jemand prophezeit, kann die betreffende Person dann ausrufen: „So spricht der Herr“ usw. Wenn sie ehrlich sind! Sie müssen zugeben, ob der Herr sprach oder nicht! Das muss man wirklich beobachten! „So spricht der Herr“ usw. Bei den Propheten war es wichtig, dass sie für sich selbst das Gefühl hatten, dass der Herr sprach! Da vermag ich nichts wider Sein Wort auszurichten.
Das ganze Buch Hosea zeigt uns die strafende Liebe des Herrn. Von dieser Liebe vernahmst du wahrscheinlich noch nie etwas. Ja, die strafende Liebe Gottes! Es steht geschrieben: Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt (Hebr 12,6). Auch das ist korrekt, selbst wenn unsere Regierung es nicht für wahr halten will. Sie wird es noch glauben müssen irgendwann.
Dem Herrn geht es um die Treue! Die Liebe ist bei Ihm ganz groß! Weißt du, auch wenn die Israeliten untreu sind, der Herr gelangt zu Seinem Ziel. Er ,destilliert‘. Es bricht reines Wasser hervor. Die Gülle bleibt unten.
Seine ungetreue Gattin erlebt so vieles mit, und es ist nicht klar, was sich des Weiteren bei Hosea zutrug. Warum? Er musste noch einmal heiraten! Vermutlich verstarb die Frau oder sie lief fort, was auch immer stattfand, ich weiß es nicht exakt. Auf jeden Fall musste er nochmals heiraten. Der Herr zeigte ihm, dass er nun mit dieser Frau für immer verheiratet bleibt. Somit zeigt Er ihm: „Ich bin dann mit dieser Gemahlin, also mit Israel, für immer verheiratet.“ Sowie: „Ich schließe einen Bund mit meinem Volk für immer und alle Zeit!“, d.h. nicht nur vorübergehend, um ein paar Kinder zu zeugen. Dem Herrn geht es gleich Hosea! Alles, was Hosea in der Wüste erlebte, durchlebte und erfuhr, das, was die Kanaaniter alles durchmachten, erlebte und erfuhr der Herr mit. Du musst bedenken, die Dirne, die er zuerst heiratete, war verdorben! Mit dieser verdorbenen Frau musste er sein Leben gestalten!
Hernach geht er eine neue Beziehung ein. Das ist ein Bild, dass auf das Neue Testament hinweist und zeigt, dass der Herr Seine Kinder aufnimmt, und zwar diese, welche nicht Seine Kinder sind, sprich die Heiden aus den Nationen! Der Herr will einen neuen Bund schließen. Er beschreibt die Folgen der Untreue ganz besonders. Im Buch Hosea, Kapitel 2 sind die Leiden aufgezeigt! „Ich will deinen Weg voller Dornen machen.“ Verstehst du? Dieses ist nichts und jenes ist nichts. Hier gibt es Probleme und dort gibt es Probleme. Der Herr sprach: „So wird dein Leben sein, wenn du mir nicht gehorchst und wenn du mir nicht vertraust.“ Weitere Schwierigkeiten folgen. Es steht geschrieben: Darum siehe, ich will deinen Weg mit Dornen vermachen und eine Wand davor ziehen, daß sie ihren Steig nicht finden soll (Hos 2,8). „Ich will eine Mauer um dich errichten, sodass du von Schwierigkeiten bedrängt wirst.“ D.h., hier kommst du nicht durch, da kommst du nicht durch, dieses funktioniert nicht und jenes funktioniert nicht. Das ist die Situation, wenn der Herr nicht mit uns ist.
Wenn der Herr uns aufgab, werden wir von Leiden und Schwierigkeiten bedrängt! Aus diesem Bibelvers tritt Ratlosigkeit zutage! Sie finden ihren Weg nicht, so: „Was will der Herr eigentlich von mir? Was ist Sein Plan für mein persönliches Leben?“ Die Enttäuschung tritt zutage. Sie wird suchen, aber nicht finden, wie geschrieben steht, siehe hier: Wird sie dann ihren Liebhabern nachlaufen und sie nicht einholen, nach ihnen suchen und sie nicht finden (Hos 2,9a). Enttäuschung! Sie wird wider dieses und jenes laufen!
Hosea durchlebt das alles hautnah. Auch wir müssen, so wir an den Herrn glauben, all diese Phasen durchleben, es sei denn, wir sind brave, liebe Heilandsleute. Aber das sind die wenigsten, sprich, dass sie von Hause aus gleich anständig sind, so: „Ich war schon immer lieb, brav und anständig!“ Wer vermag das schon über sich selbst zu sagen? Niemand! Wir sind alle Wildlinge! Entschuldigung! Ja, Wildlinge sind wir allesamt! Wir müssen vom Herrn ganz brav erzogen werden durch Leiden, Schmerzen und Schwierigkeiten, durch Ratlosigkeit, Enttäuschung usw.
Hosea ist für mich ein Bild auf Jesu Leiden hin. Jesus wird bis heute noch im Talmud, dem babylonischen auf jeden Fall – lies es nach, wenn du es mir nicht glaubst – als Hurensohn bezeichnet. Ja! Jesus wird als Hurensohn bezeichnet! Er ging genau denselben Weg wie Hosea samt dessen Kinder! Der Hurensohn also! Die Leute fragten: „Wer war Sein Vater? Wohin gehört Er? Und bedenke, was trieb Maria bevor sie Ihn empfing?“ Regelrecht so schreiben die Juden über meinen Jesus! Sie diskriminieren und diskreditieren Ihn! Die Bibel beschreibt Ihn so: Er wurde uns zur Sünde gemacht. (Siehe 2 Kor 5,21a) Das fand statt, gleich der drei Kinder Hoseas!
Jesus war eine Botschaft der Liebe Gottes in einer lieblosen, herzlosen und ungerechten Welt. Der Herr sagt Nein zur Sünde, aber Er wirbt um den Sünder, um dich und um mich! Das ist es, was der Prophet durch seine Kinder demonstrieren sollte. Sie wachsen heran. Er eifert weiter für den Herrn! Er eifert weiter für die Israeliten! Der Herr kämpft weiter für Sein Volk! Betrachte das Buch Hosea. Anstatt vor dem Fernseher zu sitzen, halte eine Abend-Andacht und lies einmal diese Kapitel durch.
Durch den Namen des ersten Kindes sehen wir plötzlich alles in einem anderen Licht. „Der Herr besät Sein Volk“, sprich der Herr wird aussäen bzw. Er wird Sein Wort aussenden. Sein Wort wird von Jerusalem ausgehen! Halleluja! Das Wort wird wachsen, zunehmen und die Menschen werden gläubig mehr und mehr! Sie werden es akzeptieren! Preis dem Herrn!
So spricht der Herr: Einst aber wird die Zahl der Israeliten sein wie der Sand am Meer, den man weder messen noch zählen kann. Und es soll geschehen: An dem Ort, da zu ihnen gesagt ist: »Ihr seid nicht mein Volk«, wird zu ihnen gesagt werden: »Kinder des lebendigen Gottes!« (Hos 2,1). Und der Herr wird wieder säen! Das Volk wird sich wieder mehren. Sie werden nicht mehr zu zählen sein!
Hosea ist der Prophet der nachgehenden Liebe. Gott geht nach. Ich muss auch von meinem persönlichen Leben sagen, dass der Herr mir tagtäglich nachgeht. Ich suche Ihn gar nicht, aber Er sucht mich. Hosea soll zeigen und spricht: „So ist der Herr. Er nimmt sich das Strichmädchen, hat Gefallen an dieser Tempeldirne und macht sie zu Seiner Frau.“ Das war des Herr Beschluss. Hoseas Auftrag war es, Gottes Liebe bei aller Untreue immer wieder neu zu verkündigen. Der Herr ist treu, auch dann, wenn wir fallen! Auch dann, wenn wir Fehler begehen! Wie oft hat, aller Wahrscheinlichkeit nach, Hosea seiner Frau vergeben müssen! Sie wandte sich wieder anderen Liebhabern zu! Du musst dir vorstellen, wer einmal sündigt, sündigt immerfort! So jemand wird nicht gleich zur Befreiung gelangen. Anscheinend war sie wieder auf dem Strich und Hosea musste es geduldig ertragen; fand sich damit ab.
Zur zweiten Frau: Der Herr sprach zu Hosea: „Obgleich deine Frau deine Liebe nicht erwidert, sondern ständig die Ehe bricht, sollst du sie wieder bei dir aufnehmen und liebhaben. Denn auch ich liebe die Israeliten, obwohl sie anderen Göttern nachlaufen und nur zu gern ihre Opfermahlzeiten essen.“ Lies, was geschrieben steht, siehe hier: Und der HERR sprach zu mir: Geh noch einmal hin und liebe eine Frau, die Geliebte eines anderen und eine Ehebrecherin ist, wie auch der HERR die Israeliten liebt, obgleich sie sich andern Göttern zuwenden und Traubenkuchen lieben (Hos 3,1). Er kauft seine Frau vom Tempel zurück für fünfzehn Silberstücke und fünfzehn Scheffel Gerste. Das entspricht exakt dem Wert von dreißig Silberlingen, wie du weißt. Wenn ich diese Summe vernehme, dann denke ich an Jesus, der für dreißig Silberlinge verraten und verkauft wurde. Lies selber nach, was geschrieben steht, siehe hier: Da kaufte ich sie mir für fünfzehn Silberstücke und fünfzehn Scheffel Gerste und sprach zu ihr: Lange Zeit wirst du bei mir bleiben, ohne zu huren und ohne einem Mann anzugehören, und auch ich werde nicht zu dir eingehen. Denn lange Zeit werden die Israeliten ohne König und ohne Obere bleiben, ohne Opfer, ohne Steinmal, ohne Efod und ohne Hausgott. Danach werden die Israeliten umkehren und den HERRN, ihren Gott, und David, ihren König, suchen, und werden mit Zittern zu dem HERRN und seiner Gnade kommen in letzter Zeit (Hos 3,2-5).
Sieh, genau das ist die Geschichte Israels! Die Juden werden zurückkommen, wenn sie sehen, in wen sie stachen. Das geht aus dem Buch Sacharja hervor. (Siehe Sach 12,10) Das ganze Volk wird einen Nachkommen als König aus dem Geschlecht Davids anerkennen. Das ist Jesus, der Herr! Zitternd werden sie in dieser letzten Zeit zum Herrn zurückkommen und ihre Hoffnung ganz auf Seine Güte setzen. Das ist Evangelium, Leute! Hosea ist ein Evangelist, obgleich er gar nicht so viel von Jesus spricht, aber durch das, was er verkündigt und darstellt durch sein Leben!
So sehr Hosea auch eine Änderung herbei ersehnte, ist hier ein langes Warten angesagt; eine Zeit der Enthaltsamkeit. Noch heute, nach zweitausend Jahren, glauben die Juden nicht an Jesus, den Herrn! Sie wollen nicht an Ihn glauben! Einzelne glauben schon, und das ist gut, aber nicht die Mehrheit. So wie etwa die Dreitausend in Jerusalem damals, ja sicher. Aber was sind dreitausend Seelen im Vergleich zu zwölf Millionen? Diese Zahl stellt das Weltjudentum dar. Das ist längst noch nicht alles, weißt du? Israel wurde zerstreut unter alle Völker. Überall auf der Welt gibt es Israeliten. Damals, als Israel fiel, zogen viele nach Spanien; Tarsis. Dorthin spekulierte Jona einstmals auszureisen.
Die Stämme Israels findet man beinahe überall vor, z.B. in Sachsen. Weißt du, wie die Sachsen früher hießen? Isaak-Söhne. Ja tatsächlich! Sie gingen aus den Isaak-Söhnen hervor! Sie wanderten früher nach England aus, siehe Angelsachsen usw. Die Stämme Israels sind zerstreut und die Sachsen werden Isaak-Söhne genannt.
Unten, in das Gebiet am Neckar, drangen sie ein. Sämtliche Kurven des Neckars wurden nach dem Jordan benannt, siehe hier: „Knie Jakobs“, „Elle Jakobs“ usw. Das sind alles hebräische Namen, obwohl dort gar keine Juden leben.
Die Schwaben – was sind sie? Ich stelle es nur in alle Liebe anheim. Ich will nicht spekulieren, doch überall sind die Isaak-Söhne unter dem Volk, d.h. also, nicht nur Juden. Die Juden sind in Palästina vor Ort. Bis heute stellen sie ein Mischvolk dar von mehreren Gruppen, die heimgezogen waren; Benjamin und Juda auf jeden Fall. Aber der Herr segnete den Stamm Sebulon wie folgt: „Und du wirst die Pforten der Meere besetzen.“ (Siehe 5 Mose 33,19b) Und weißt du, wer am meisten zur Marine geht? Das sind die Schwaben! Verstehst du? Der Herr sprach: „Du wirst die Pforten der Meere besetzen.“ Das sei nur in aller Liebe als Beispiel erwähnt.
Wenn du den Segen über die Völker bzw. die einzelnen Stämme liest, den der Herr aussprach, hier besonders über Ephraim – das wäre auch sehr interessant, aber ich will mich nicht in Spekulationen vertiefen – erkennst du die Details! Es wäre interessant, sich einmal damit zu befassen. Deswegen ließ der Herr die Juden in alle Welt zerstreuen, damit das Evangelium besser aufgenommen wird! Deshalb war es auch damals so einfach, als Paulus durch die Lande zog. Überall, wo er hingelangte, gab es eine Synagoge, einige Leute verstanden etwas vom Gesetz, es gab eine Judengruppe und er zog hin und predigte. Wo er keiner Judengruppe aufsaß, wie zum Beispiel in Philippi, fand er zumindest ein paar Frauen, die am Bach ihre Wäsche wuschen, beteten und es zur Stätte des Gebets machten, siehe z.B. hier: Und der Herr öffnete Lydia das Herz. (Siehe Apg 16,14b) Das ist die Voraussetzung, dass das Evangelium in alle Welt verbreitet wird. Das stelle ich euch in aller Liebe anheim.
Der Herr sucht das Volk heim. Es gibt Zeiten, in denen wir uns Veränderung wünschen, gleich Hosea, währenddessen wir solche Prozesse durchlaufen müssen. Es braucht manchmal länger. Es findet nicht von heute auf morgen statt!
Um einen Menschen zu verändern, benötigst du vierzig Jahre. Also, wenn du noch nicht vierzig Jahre zählst, hast du dich noch nicht groß verändert. Die Frage ist, ob wir auf die richtige oder verkehrte Art warten. Worauf warten wir? Was erwarten wir? Was wünschen wir uns? Warten erfordert Übung, wie: „O, ich muss warten und Geduld üben!“ Der Herr musste Geduld üben! Er sprach: „Es wird lange Zeit vergehen, bis ihr sehen und erkennen werdet.“ (Siehe Apg 14,22b) Und oft ist man dann schon hoch betagt! Bevor man heimwärts zieht merkt man plötzlich: „Ich muss jetzt an den Herrn denken!“ Viele Menschen werden am Schluss ihres Lebens religiös, so: „Holt mir den Priester. Ich will beichten!“ oder was auch immer. Und jeder muss einmal heimwärts ziehen. Es steht geschrieben: Jeder Mensch muss einmal sterben und kommt danach vor Gottes Gericht (Hebr 9,27).
Geduld ist eine geistliche Charaktereigenschaft. Sie entsteht durch sehr viele Prüfungen, die wir bestehen müssen, damit wir das Ziel erreichen. Wir lernen immer mehr das Folgende: „Dieses war nichts und jenes war auch nichts!“ sowie: „Das hat alles nichts gebracht.“ Ich brauche mehr, und zwar etwas Besseres, etwas Bleibendes! Und glaube mir, manchmal muss man vieles erleiden, erdulden und ertragen, aber je mehr wir warten, desto stärker werden wir von innen heraus! Warte auf den Herrn, auch wenn du nicht auf den Schlag erhältst, was du ersehnst. Warte ab!
Heutzutage vermögen die meisten Leute nicht mehr zu warten! Sie vermögen nicht zu warten bis sie reif für die Ehe sind, sie vermögen nicht zu warten, bis sie ausgelernt haben, verstehst du? Da muss immer gleich alles da sein. Die Welt würde ganz anders aussehen, wenn die Leute wieder wie früher erst dann das Auto kaufen, wenn sie das Geld dafür besitzen. Das teile ich euch in aller Liebe mit. Ja, ich will nicht die DDR wieder herbei ersehnen, aber dort war es so! Du vermochtest nicht gleich zur Bank zu gehen, um einen Kredit aufzunehmen. Du vermochtest die Waschmaschine erst dann zu kaufen, wenn du das Geld dafür hattest. Die meisten Leute sind heutzutage überschuldet! Das ist die Geschichte, warum bei uns im Westen bald alles verebbt! Weil die Menschen überschuldet sind! Sie warten nicht solange, bis sie das Kleingeld zur Verfügung haben, um dieses und jenes zu kaufen, das Haus zu bauen u.v.m. Man geht schnell zur Bank und löst einen Kredit ein.
Gebet: Vater im Himmel, wir wollen Veränderung haben! Wir wünschen uns Veränderung, wir wünschen uns eine andere, bessere Beziehung zu Dir. Oft versagt Plan A bei uns, lieber Heiland. Du hast immer einen Plan B in unserem Leben. Du gibst Dein Volk Israel nicht auf, Du gibst uns nicht auf, Du gibst keinen Menschen auf. Vater, hilf uns, dass wir warten können bis Deine Stunde kommt, bis wir das erreichen können, was wir erreichen sollen, bis wir so weit sind, bis wir es gelernt haben. Der Lehrer kommt, wenn der Schüler reif ist. Vater, ich danke Dir, dass wir erst dann lernen und die Dinge begreifen, wenn wir reif sind. Und stelle uns richtig im Glauben. Segne alle meine Hörer, nah und fern, ganz besonders. Mache sie fest in Dir. Hilf ihnen, dass sie nicht ,auf jeder Hochzeit tanzen‘ und sich so wichtig nehmen, sondern dass sie wachsen und reifen in der Gnade des Herrn. Amen