Lebe vom Ziel her – Predigt vom 02.10.2021

 

 

 

Dankeschön! „Wie groß bist Du, mein Gott!“ Dieses Lied hörten wir soeben. Ja, wir haben wirklich einen großen und wunderbaren Gott! Gestern betrachteten wir die sechs kleinen Propheten, und zwar den letzten Teil. Wir hörten mit dem Propheten Maleachi auf, der uns Folgendes mitteilt, wie geschrieben steht, siehe hier: Ich habe euch lieb, spricht der HERR (Mal 1,2a). Er macht uns eine Liebeserklärung, so: „Ich habe euch lieb.“ Wir sind Gottes Lieblinge. Heute werde ich mit dem Stoff fortfahren und die Monate September und insbesondere Oktober dazu benützen, um die  Bibelarbeit fortzusetzen. Ich will mein Bibelwissen, hier das Alte Testament, auffrischen und erneuern.

 

 

 

Es ist so wichtig, dass man das Wort des Herrn liebt, das Alte wie das Neue Testament. Denn wir vermögen das Neue Testament nur zu verstehen, wenn wir das Alte verstanden und begriffen haben, so: „Warum musste Jesus kommen? Warum musste der Herr Seine Liebe bekunden?“ Ich habe euch lieb. Er sprach: „Ich habe euch lieb“. Ist das nicht wunderbar? Wir werden von Gott geliebt! Und dann lesen wir im Neuen Testament, was geschrieben steht, siehe hier: Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben (Joh 3,16).

 

 

 

Heute will ich mit euch gemeinsam das 1. und 2. Buch der Könige und das 1. und 2. Buch der Chronik betrachten. Darin sind die Geschichten der Könige Israels enthalten samt dem, was sich alles zutrug. Ich überfliege es. Es gelingt mir nicht, alles ausführlich zu behandeln, aber ich verkündige das Wesentliche, was mich anspricht, was mir aufging nachdem ich die Heilige Schrift zum x-ten Mal las. Ich weiß nicht, wie oft ich die Bibel bereits durchlas und studierte, doch sie inspiriert mich immer wieder neu! Das Wort Gottes ist so etwas Reichhaltiges! Es ist gleich einer großen Beute, die man für den Rest seines Lebens fing. Man findet immer wieder Schätze vor!

 

 

 

Das 1. und 2. Buch der Könige sowie das 1. und 2. Buch der Chronik stellen die Geschichte Israels dar. Es ist so wichtig, dass wir die Geschichte kennen! Bei dem Buch Maleachi wurde mir klar, dass 400 Jahre zwischen Johannes dem Täufer und dem letzten Propheten Maleachi fehlen! Während dieser vierhundert Jahre passierte viel. Die Makkabäer zogen ein, die Griechen zogen ein, es passierte dieses und jenes. Lies einmal die Apokryphen, denn sie beinhalten diese Zeit. Aus ihnen tritt diese Periode zutage.

 

 

 

Die beiden Bücher der Könige sind die Fortsetzung der Bücher des Propheten Samuel. Der chronologische Ablauf wird mit dem Wesentlichen ergänzt. Es umfasst eine Zeit von 450 Jahren. Diese Zeit hat einen hohen Rang und Stellenwert. Sie ist wichtig, gleich der Zeitspanne, die zwischen Maleachi und Johannes dem Täufer liegt; es sind genau vierhundert Jahre. Das Wort des Herrn ist immer in Vierhundert-Jahresabstände eingeteilt. Vierhundert Jahre hielt die Gefangenschaft im Sklavenhaus Ägypten an.

 

 

 

Die Bücher der Könige und Chronik beginnen mit dem Königreich David. Das Reich des Königs David war der Höhepunkt, ja das Wichtigste! Sie enden mit dem Königreich Juda, also damit, wie der Herr die Israeliten in die Verbannung führt.

 

 

 

Zur Echtheit der Chronikbücher, welche gleichfalls Geschichtsbücher sind: Weißt du, die Leute fragen: „Was soll ich daraus lernen? Das sind ja nur Geschichtsbücher, Kriege, Morde u.v.m.“ Wir sollen daraus nur Folgendes ersehen: So hat sich das Volk Gottes degradiert bzw. abwärts entwickelt. So verloren sie alles. Die Segnung Davids, noch unter Salomo, fand auf mächtige Art und Weise statt. Hernach wurde das Reich uneins gemacht bzw. zerteilt, und es ging mehr und mehr mit den Israeliten bergab.

 

 

 

Im Neuen Testament werden gerade sowohl die Bücher der Chronik als auch die Könige zitiert. Ja, die Geschichte Davids wird zitiert und wiederum mit anderen Schriftstellen belegt. Das ist nichts Außergewöhnliches. Die Heilige Schrift bestätigt und erklärt sich selbst. Das ist ganz arg wichtig zu wissen! Die Verfasser waren selbst inmitten dieses ganzen Geschehens involviert. Sie schöpften aus Quellen, auf die wir leider keinen Zugriff mehr haben, weil viele nicht mehr bestehen. Wenn wir nur allein an die Bücher der Chronik denken, erkennen wir, dass eine Vielzahl von Schriften verlorenging. Wir sahen auch das Alte Testament bzw. die Septuaginta erst 1000 Jahre n.Chr. ein. Der s.g. Leningrader Kodex wurden im Jahre 1000 n.Chr. bearbeitet. Es ging eine Menge verloren!

 

 

 

Wir sind dem Herrn auch dankbar dafür, dass wir z.B. in Qumran alte Schriften in Tongefäßen vorfanden und die Bibel bestätigt wurde. So wurde ein Text aus dem Buch Jesaja damals dort wortwörtlich abgeschrieben.

 

 

 

Jeder einzelne König wird vor Gott je nach Stellung vor dem Herrn und dem Gesetz beurteilt. So wird über ihn entweder dieses geäußert, siehe hier: „Der König tat, was dem Herrn übel gefiel.“ oder jenes, siehe hier: „Der König tat, was dem Herrn wohlgefiel.“ So werden auch wir Menschen gerichtet, denn auch wir sind ja Könige. Auch wir werden je nachdem beurteilt, wie folgt: Entweder er tat, was dem Herrn wohlgefiel, oder er tat, was dem Herrn nicht gefiel. D.h., der Herr sah ein Gräuel.

 

 

 

Die Bücher der Chronik ergänzen die Bücher der Könige. Sie heißen so viel wie „Angelegenheiten des Tages“ und sind meistens Ergänzungen bzw. fortlaufende Geschichten über das, was die Könige erlebten. Chronologie ist die fortlaufende Geschichte, sprich etwas Ergänzendes.

 

 

 

Einer der Verfasser war Esra. Sein Schreibstil, seine Wortwahl u.v.m. kommen in den Büchern der Chronik zum Tragen. Man vernimmt, dass Esra spricht. Die Verfasser berufen sich auf Quellen wie das Geschichtsbuch z.B. der Könige, siehe die Geschichte Israels. (Siehe 2 Chr 25,26) Dieses Buch existiert nicht mehr, aber darin ist die Geschichte der Könige enthalten. Aus dieser Quelle entnahmen sie die Geschichten. Oder das Buch des Propheten Nathan, der über David weissagt und zu ihm spricht, was er zu tun und zu lassen hat. (Siehe 1 Chr 29,29) Wir würden das alles nicht wissen, wenn es nicht zusammengefasst worden wäre zur Zeit, da die Israeliten aus der babylonischen Gefangenschaft kamen. Für Esra war bedeutungsvoll, dass die Schreiber das Volk wieder ganz neu belebten, damit es seine Geschichte kennt.

 

 

 

Wer seine Geschichte nicht kennt, vermag keine Zukunft zu haben, vermag seine Gegenwart nicht zu meistern, vermag gar nicht richtig zu leben! Du musst deine Geschichte kennen, so: „Woher komme ich? Wer bin ich? Wohin gehe ich?“

 

 

 

Das Buch des Sehers Gad, eine Prophezeiung des Gad, der ein Prophet zur Zeit der Könige war, die Prophezeiung von Ahijas von Silo und die Gesichte von Jedis sind Bücher, die uns verlorengingen. Die Geschichten werden hier fetzenweise zusammengetragen. Das Buch Schemajas, des Propheten (Siehe 2 Chr 12,15) oder das Buch Jehus, der zur Zeit des Königs Joschafat wirkte und arbeitete. (Siehe 2 Chr 20,34) Sogar Textpassagen, die nicht im Buch des Propheten Jesaja enthalten sind, werden in den Büchern der Chronik verarbeitet, damit wir die Bibel im Zusammenhang verstehen, so: „Das ist die Geschichte.“ und: „Aus diesem Geschlecht tritt Jesus hervor.“ Das wissen wir oft nicht. Er fiel nicht vom Himmel. Sein Hintergrund ist ganz arg wichtig!

 

 

 

Dann wird betont, dass die Bundeslade im Hause Obed-Edom stand und diesem Haus daraus Segen erwuchs, also wie Obed Edom und seine ganze Sippe gesegnet wurde, weil sich der Herr in deren Mitte aufhielt. Das ist auch eine ganz interessante Geschichte. Der Herr fand dort ein Zuhause. Obed-Edom wurde überaus reich gesegnet, sodass David sogar neidisch und eifersüchtig wurde. Lies diese Geschichte nach. (Siehe 1 Chr 13,1ff.) Dann die Bundeslade! Jerusalem wurde zum Mittelpunkt des religiösen Lebens auserkoren. Das trug sich damals in Palästina zu.

 

 

 

Die Gegenwart des Herrn ist das Zentrum des Lebens damals wie heute. Wenn der Herr nicht die Mitte des Lebens ist, sind wir verloren! Im 1. Buch der Chronik, Kapitel 15-16 wird die Bundeslade behandelt. Die Frage ist, wo befindet sich die Bundeslade jetzt? Denn bei der Einweihung des Tempels fehlte sie schon. Salomo vernachlässigte es oder schenkte dem keine Bedeutung. Die Frage, die sich also hier stellt, ist die Folgende: Wo ist die Bundeslade, welche die zehn Gebote auf den Steintafeln enthält bzw. den Gesetzesinhalt, der darin verwahrt war, sprich das Bild des Segens, das auf dem Volk ruht, solange der Herr in dessen Mitte ist. Die Frage ist also, ob der Herr in unserer Mitte, sprich in unserem Zentrum, ist. Denn dann sind wir gesegnet!

 

 

 

Dann eine negative Geschichte, die wir ohne die Chronik niemals erfahren hätten: Die Volkszählung. (Siehe 1 Chr 21,1-7) Hier sprach der Herr: „David, was tatest du?“ David wollte wissen, wie stark er ist und wie viel Mann sich um ihn versammelten. Aber der Herr zählt nicht, sondern Er wiegt die Menschen! Das ist so wichtig. Der Herr verbot David, die Menschen bzw. sein Volk zu zählen. Er vermag Tiere zu zählen, er vermag Stühle zu zählen, er vermag Häuser zu zählen, aber er sollte die Menschen, die das Ebenbild des himmlischen Vaters sind, nicht zählen! Auch für uns ist wichtig, wie viele Menschen heute in der Versammlung waren. Es ist so wichtig, dass wir darüber hinweggehen und erkennen, dass es bedeutungslos ist. Entscheidend ist, dass der Herr unter uns weilt. Es gibt für die kleinste Versammlung die größte Verheißung, die nachfolgend aufgeschrieben ist, siehe hier: Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen (Mt 18,20).

 

 

 

Wir erfahren, wie der Herr vorgeht, also wie Er David behandelt. Er darf wählen, so wie er will. (Siehe 1 Chr 21,12a) David sprach folgende Worte aus, wie geschrieben steht, siehe hier: David sprach zu Gad: Mir ist sehr angst, doch ich will in die Hand des HERRN fallen, denn seine Barmherzigkeit ist sehr groß; aber ich will nicht in Menschenhände fallen (1 Chr 21,13). Geschwister, es ist so wichtig, in die Hand Gottes zu fallen und nicht in die Hand der Menschen!

 

 

 

Das Interessante ist Folgendes: Die Pest wich genau an der Tenne Ornans (Siehe Araunas) auf dem Berg Morija (Siehe 1 Chr 21,15c,d) wo später der Tempelbau als eine prophetische Handlung vollzogen wurde. (Siehe 1 Chr 21,26a) Diese prophetische Handlung wäre nicht in der Bibel aufgezeigt, wenn die Verfasser diese alten Geschichten nicht aufgearbeitet hätten! Es ist so wichtig, Geschwister, dass unsere Lebensgeschichte, vom Großvater, Vater usw., aufgearbeitet wird! Die meisten kennen sich gar nicht. Sie sagen: „Ja, ich bin ein Emporkömmling aus diesem und jenem Stamm!“ Mehr wissen sie nicht. Frage dich: „Wer bin ich?“

 

 

 

Über den Kauf der Tenne und den zukünftigen Tempelplatz auf dem Tempelberg wird Bericht erstattet. (Siehe 1 Chr 21,21-25) Es gibt viele Geschichtsfälscher, die alles ausschmücken und schönfärben. Ich denke nur an die ägyptischen Pharaonen, wie sie verzeichneten, was dieser und jener erreichte. Das ist Schönfärberei! Die Bibel ist so einfach. Sie deckt auch Fehler auf. Die Bibel beschönigt nichts, sie glorifiziert niemanden, sie spricht die reine Wahrheit aus. Es ist so wichtig, dass wir die Wahrheit erfahren: „Was war da los?“ Sie tut kund, wie es sich verhielt und verhält, was die Leute taten und wie ihr Leben verlief.

 

 

 

Der Mensch ,steht sich selbst im Weg‘. Das erleben wir, wenn wir die Bücher der Könige und Chronik lesen. Ja, der Mensch steht sich selbst im Weg. Der Mensch, du und ich, wir sind die größten Hindernisse im Glauben, siehe hier: „Er tat, was dem Herrn missfiel oder gefiel“, je nachdem. Der Mensch ist das größte Problem, aber auch die größte Lösung seiner Probleme! Wenn sich der Mensch dem Herrn hingibt, Jesus annimmt u.v.m., ist er dazu in der Lage, die Probleme zu lösen! Das wollen die meisten nicht wahrhaben: „Ich soll die Ursache für meine Probleme sein?, für meine Krankheit, für meine Depressionen, für meine Ängste, für meine Schwierigkeiten ringsherum? Ich werde belagert!“ Immer dann, wenn die Könige nicht im Willen des Herrn waren, wurden sie belagert, meistens um die Erntezeit, da das Erntefeld reif war. Wenn sie dem Herrn gefielen, eiferte, stritt und kämpfte Er für sie. Es wird sichtbar, ob der Herr mit uns ist oder nicht. Daran vermögen wir es zu messen.

 

 

 

Um den Herrn musst du nicht eifern. Lass den Löwen aus dem Zoo und du wirst sehen, wie er sich selbst verteidigt. Den Herrn musst du nicht verteidigen. Mache dir um Ihn keine Sorgen. Das ist es, was man aus den Büchern der Könige und Chronik herauszulesen vermag. Mache dir um den Herrn keine Gedanken. Er streitet für sich selbst und bringt die Menschen ans Ziel. Das ist auch meine Botschaft heute, die wie folgt lautet: Lebe vom Ziel her, so wie es am Anfang um das Haus David stand, da alle den Segen des Herrn erfuhren! Gott verwarf Saul. Mit der Verwerfung Sauls hören die Bücher Samuel auf und die Bücher mit dem richtigen König fangen an, den der Herr erwählte: David, ein Mann nach dem Herzen Gottes. (Siehe 1 Sam 13,14b) Obwohl David auch ein Lump war. Das stelle ich euch nur nebenbei anheim. Aber er war ehrlich! Denn wenn er einen seiner Fehler erkannt und eingesehen hatte, tat er gleich Buße, und zwar gründlich. (Siehe z.B. 2 Sam 24,10) Er weinte bis er keine Tränen mehr hatte. Das vermag man auch aus den Geschichten herauslesen. (Siehe 2 Sam 12,16f.)

 

 

 

Die Bücher der Chronik erzählen die Geschichte Israels, das was geschah und wie der Herr das Volk führte, sprich die Geschichte und Entwicklung des Volkes zu dem hin, was es wirklich sein sollte, damit der Messias aus ihm hervortreten konnte. Das ist die Botschaft der Heiligen Schrift. Das Heil kommt von den Juden. (Siehe Joh 4,22c) Es ist so wichtig, dass hier das Evangelium korrekt verkündigt wird, denn aus diesem verdorbenen, heruntergewirtschafteten Volk tritt der Messias hervor, um das Volk des Herrn zu erlösen! Darum!

 

 

 

Nach dem überstandenen Exil kehrten viele Juden in ihre Heimat zurück, um den Wiederaufbau ihres Landes und ihrer Hauptstadt wieder vorzunehmen. Den Tempel-Wiederaufbau voranzutreiben war ihnen ein großes Anliegen. Wir sollten Folgendes immer wissen: Es ist der Wille des Herrn, dass Sein Reich gebaut wird! Die spätere Generation sollte es wissen. Sie sollten nicht nachlässig sein. Sie wurden ermutigt, gerade von Esra, der dieses Thema gründlich behandelte, und der betonte, was wie folgt notiert ist: „Baut das Reich des Herrn!“ Auch die kleinen Propheten ermutigten das Volk Gottes stets und ständig und immer wieder: „Baut das Reich Gottes!“ (Siehe z.B. Haggai 1,2-11) Und dann, wie nachfolgend geschrieben steht: Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen (Mt 6,33).

 

 

 

Die Verfasser der Bücher der Könige und Chronik erinnern an die Geschichte, damit die Möglichkeit besteht, sich mit ihr zu identifizieren. Man setzt sich damit auseinander. Weißt du, dass wir noch nicht aufgegeben und verloren sind, liegt daran, dass der Herr Sein Volk nicht aufgab. Der Prophet Maleachi spricht folgendes Wort: „Ich habe euch lieb“, meine Kinder, „spricht der Herr.“ (Siehe Mal 1,2a) Das sagt Folgendes aus: „Ich bin für euch.“

 

 

 

In den Büchern der Könige und Chronik wird dann die Geschichte fortgesetzt, wie der Herr mit den Menschen umgeht, auch wenn sie verlorengehen, absteigen oder sich selbst ins Aus manövrieren. Der Herr handelt in ihrer Mitte. Er gibt sie nicht auf. Er betrachtet das Ziel, siehe hier: Der Messias muss Einzug halten!

 

 

 

Die Bücher der Könige und Chronik behandeln die Zeit vom Anfang bis zum Wiederaufbau des jüdischen Gemeinwesens, bis die Juden dann wirklich Juden waren. Nach der babylonischen Gefangenschaft kehrten sie heim, und einige eiferten und waren begeistert vom Judentum bzw. dem Gesetz der Väter. Das übertrieben sie sogar noch, sodass daraus die Pharisäer hervortraten. Ja, sie übertrieben es! Du siehst, man vermag es auch zu übertreiben. Auch die Pharisäer und Schriftgelehrten traten in der Zeit zwischen Maleachi und Johannes dem Täufer zum Vorschein. Du würdest gar nicht wissen, woher die Pharisäer kämen, denn sie kamen nicht vom Himmel her.

 

 

 

Die Geschichte ist so wichtig! Lernt aus der Geschichte der Bibel! Lernt aus eurer persönlichen Geschichte; aus der deutschen Geschichte. Heutzutage ist es verboten, Worte wie Heimat zu verwenden. Würdest du es dennoch tun, würden die Leute glauben, dass du aus dem Nazireich stammst. So viele Wörter darfst du heute nicht mehr verwenden! Frage dich einmal, warum. Warum darf ich in meiner Sprache das Wort „Heimat“ nicht mehr in Gebrauch nehmen? Das stelle ich euch nur nebenbei anheim.

 

 

 

Diese Bücher gehören zur Gattung der Geschichtsbücher, gleich der Bücher des Propheten Samuel, des Buches Richter und der fünf Bücher Mose. Ohne diese würdest du die ganze Heilsgeschichte nicht verstehen, siehe hier: „Warum sollte Jesus sterben?“ Du würdest nichts über die Geschichte Abrahams wissen, die im zweiten Buch Mose aufgezeigt ist, warum Abraham Isaak und der Herr Seinen Sohn opferte; diese große Liebe!, und warum Er sich ein Lamm erwählte, das sich im Gestrüpp verfangen hatte.

 

 

 

Folgendes ist so wichtig zu wissen: Alle Schrift ist vom Herrn bzw. vom Heiligen Geist inspiriert! Menschen schrieben, getrieben vom Heiligen Geist, diese Thesen und Themen auf. (Siehe 1 Kor 2,10-13; 2 Tim 3,16a; 2 Petr 1,20f.) Das Alte Testament war in drei Teile gegliedert, siehe hier: 1. Das Gesetz, 2. Die Propheten und 3. Die Schriften. Gerade betrachten wir die Schriften und das Gesetz, und auch die Propheten so zwischendurch, zuerst den hinteren Teil derselben. Nächste Woche werde ich wahrscheinlich den vorderen Teil der Propheten betrachten. Die fünf Bücher Mose waren die Tora, sprich das Gesetz. Das war das Wichtigste! Und dann die Beschreibung des Herrn, was Gott ist und wie Er Sein Volk durch die Wüste führte. Das ist so wichtig!

 

 

 

Die Propheten sind die früheren Schriften. Die Bücher Josua, Richter, 1. und 2. Buch Samuel sind auch Geschichtsbücher, denn ohne sie würdest du nichts darüber erfahren, wie die Landeinnahme der Israeliten durch Josua stattfand, welche Probleme sie hatten, also was das Christenleben wirklich ist. Du bist ,im Gelobten Land‘, du bist Christ und hast dennoch viele Kämpfe. Wir müssen kämpfen, uns behaupten und durchsetzen. Im 1. und 2. Buch der Könige erfahren wir, was die Könige waren und wie sie regierten. Die späteren Propheten Jesaja, Jeremia und Hesekiel und die kleinen Propheten behandeln auch die Zeit sowie die Geschichte, also wie der Herr spricht, wie Er sich offenbart, wie Er Menschen ruft und immer wieder zurückzieht.

 

 

 

Die Schriften sind die Psalmen, der Prediger, die Sprüche Salomos – sie werden Salomo zugesprochen – sowie das Buch Hiob. Was wären wir ohne dem Buch Hiob? Viele Leute wollen das Buch Hiob nicht haben. Es sollte aus der Bibel gestrichen werden. Aber es ist gut! Es steht geschrieben: Abraham aber sprach: Sie haben Mose und die Propheten; die sollen sie hören (Lk 16,29). Das geht aus dem Gleichnis vom armen Mann und dem reichen Lazarus hervor. „Lasst sie dieselben hören.“, sprach er. Das Hohelied, sprich wie der Herr die Menschen liebt, so: „Ich liebe euch sehr!“, verstehst du?, also wie Gott den Menschen nachgeht; wie der Bräutigam dem Mädchen nachgeht. Weiteren Bücher folgen: Das Buch Ruth. Es gehört in die Heilige Schrift! Ja,  obwohl Ruth eine Moabiterin war. Sie war keine Jüdin, doch sie trug sehr viel dazu bei, dass David kam. Ruth ist in die Abstammungslinie Davids, und somit – das ist das Wichtigste – in die Linie Jesu inbegriffen! Dann sind noch die Klagelieder des Jeremia, die Bücher Prediger, Ester, Daniel und noch dazu Esra und Nehemia zu bedenken. Diese Bücher gehören zu den Schriften.

 

 

 

Es ist wichtig, dass wir die Schriften lesen, ja sie uns zu Herzen nehmen! Nimm dir einmal Zeit, gönne sie dir. Lies einmal diese Bücher durch. Du wirst sehen, welchen Reichtum du darin findest, was für eine Beute, ja was für einen Schatz du hier entdeckst!

 

 

 

Wir richten uns jetzt in unserer Zeit als Christen und bibelgläubige Menschen nach der Septuaginta aus, weil sie die Übersetzung des Alten Testaments ins Griechische beinhaltet. Im Jahre 250 v.Chr. nahmen siebzig Gelehrte diese Übersetzung vor. Das fand statt, damit die griechisch sprechenden Juden auch etwas vom Wort Gottes zu vernehmen vermochten. Ohne der Septuaginta bzw. Übersetzung ins Griechische würden wir das Evangelium nicht verstehen. Es war so wichtig, das Alte Testament zu haben. Das war „Die jüdische Bibel“ in der hellenistischen Welt.

 

 

 

Die Septuaginta, also diese eben erwähnte Übersetzung, ist eine der größten Leistungen des Frühjudentums! Ja, und zwar, dass der Herr es genehmigte! Obwohl orthodoxe Juden empört ausriefen: „Die Septuaginta in die griechische Sprache übersetzt ist nicht mehr wert, als die Zerstörung des Tempels!“ Aber das ist nicht wahr! Wir verstehen die Geschichte nicht, wenn wir nicht in unserer Sprache die großen Taten des Herrn vernehmen. Später wurde die Septuaginta ins Lateinische übersetzt. Mehr als vierhundert in der Septuaginta enthaltene Zitate finden wir im Neuen Testament vor. Also, es ist so wichtig, dass wir das alles verstehen!

 

 

 

Ohne dem Alten Testament verstehst du das Neue Testament nicht. Manche Leute sagen: „Ich lese nur das Neue Testament. Das Alte packe ich nicht. Es ist voller Zahlen, siehe das 4. Buch Mose. Es hebt Zahlen und Statistiken hervor. Aber auch das ist wichtig! Der Herr ist ein Mathematiker. Alles, was Er tut, wird von Zahlen begleitet. Das teile ich euch nur nebenbei mit. Wir werden einmal das 4. Buch Mose betrachten, da gehe ich näher darauf ein. Für den Herrn ist die Zahl wichtig. Die Zahl 1, die Zahl 3, die Zahl 4, die Zahl 5, die Zahl 6, die Zahl 9, die Zahl 10, die Zahl 11 usw.; die Zahl 15, die Zahl 16. Öffne die Bibel, wo du willst, ja nimm ein biblisches Buch, schlage Psalm 16 auf und du liest von Krieg. Oder das Evangelium nach Matthäus, Kapitel 16. Darin ist auch das Thema Krieg zugegen. Es geht um Kampf und darum, wie der Herr um die Menschheit eifert, streitet und ringt. Das stelle ich euch nur nebenbei anheim. Der Herr ist ein Mathematiker! Da ist alles berechnet!

 

 

 

Unsere Bibeleinteilung ist von der Septuaginta geprägt. Das ist auch noch sehr wichtig. Wir haben auch noch die Apokryphen. Martin Luther hob sie heraus. Er sprach: „Sie sind gut zu lesen, aber es ist nicht Gottes Wort.“ Darin ist nicht aufgezeigt: „So spricht der Herr“, also der Name Gottes wird nicht groß erwähnt. Das muss auch nicht sein. Im Buch Ruth wird der Name des Herrn auch nicht groß erwähnt, aber der Herr ist ein großer Gott! Ja, wie groß ist mein Gott! Halleluja! „Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte“, dieses Lied hörten wir.

 

 

 

Folgendes ist so wichtig: Die Zusammenstellung der Heiligen Schrift ist eine Offenbarung des Herrn. Diese siebzig Gelehrten, die in kürzester Zeit die Übersetzung für die hellenistischen Juden vornahmen, machten es sich nicht leicht. Diese Septuaginta ist ein großes Werk. Wir können dem Herrn danken, dass Menschen das Bibelwerk vornahmen und Informationen zusammentrugen, gleich Esra nach der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft. Zuerst das Gesetz, dann die Geschichtsbücher, dann die Prophetischen Bücher und dann die Schriften. Die Menschen sollten aufgeklärt sein und ihre Zeit nicht nur am Computer oder Smartphone verbringen, Bildchen anklicken, ansehen und sich damit befassen. Nein, der Herr will zu uns sprechen! Durch jeden Satz in der Bibel teilt uns der Herr etwas mit.

 

 

 

Ich streife heute nur die Geschichte Israels nebst der darin enthaltenen Könige. Ich vermag nicht die ganze Bibelschule durchzuarbeiten, denn da müsste ich Wochen und Monate nur diese Themen behandeln, Buch für Buch, Vers für Vers, Kapitel für Kapitel.

 

 

 

Das Wort „Chronik“ stammt aus dem griechischen Sprachgebrauch „chrónos, Chronologie, Chronikon“. Das ist das fortlaufende Zeitgeschehen, das als Ergänzung zu dem, was die anderen Schreiber verfassten, hinzugefügt wurde. Eben das, was sie entweder nicht sahen, nicht wichtig nahmen oder unterschlugen. Manchmal unterschlugen sie tatsächlich etwas, aber der Herr sprach: „Das gehört in die Heilige Schrift. Das ist mir wichtig.“ Weißt du, wir vermögen etwas zu unterschlagen. Ich vermag auch in der Predigt dieses oder jenes zu unterschlagen. Aber dann vernimmst du im Radiosender oder Fernsehkanal, während du eine Predigt empfängst, genau das, von dem du meintest, es lieber nicht zu sagen. Ja, wir sind Menschen. Die Bibel wurde von Menschen verfasst. Sie fiel nicht als ein Buch vom Himmel. Sie ist eine Sammlung, also „biblia, sprich Bibliothek“, von Büchern.

 

 

 

Der Kirchenvater S.E.Hieronymus übersetzte die fünf Bücher ganz besonders. Ihm war wichtig, dass die Übersetzung ins Lateinische vorgenommen wurde, sodass es das Volk im 3.Jhd.v.Chr. zu lesen vermochte. Er übersetze auch alle anderen Schriften ins Lateinische, das was ausgelassen oder nachgetragen werden musste, was übergangen wurde, d.h., was der eine nicht für wichtig hielt, aber für einen anderen von Bedeutung war. Der eine hebt dieses und der andere jenes hervor. Der eine freut sich über den Heiligen Geist und der andere über den Herrn Jesus Christus.

 

 

 

Der damalige Gedanke war, dass die Chronik nur Informationen liefern sollte, um die Leute aufzuklären. Ohne Aufklärung läuft nichts! Das ist auch in unserem Leben so. Es muss aufgeklärt werden! Die früheren Aufzeichnungen der biblischen Geschichte fehlten in den Büchern der Könige. Es fehlten Informationen darüber, was alles passierte von David an bis zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft. Warum passierte das, was passierte?

 

 

 

Der Verfasser geht auf die Chronik der Könige Israels ein. (Siehe 1 Kön 14,19) Er benützt hier Quellen der Könige aus der Meder- und Perserzeit, auch der Ester. Wir wüssten gar nicht, wie die Juden gehasst und verfolgt wurden, dass damals schon ein Holocaust von Haman geplant war, wie das alles abgewehrt wurde und wie der Herr sogar die Frauen benützte, siehe Ester. Sie war ein hübsches, kleines Mädchen, eine Prinzessin, die sich in einem Harem aufhielt. Sie wartete ab, bis ihre Stunde kam, und als sich die Zeit erfüllt hatte, diente sie dem Herrn. Der Herr benützte sie. Das soll nur als Beispiel in Erwähnung gebracht werden.

 

 

 

Die Chronik beginnt mit König David. Das ist das Ideal. So will es der Herr haben. David war ein Mann nach dem Herzen Gottes. Auch wenn er versagte, Fehler beging und daraufhin vieles nicht vornehmen durfte, weil er so manches Üble tat. Der Priester Esra handelte dieses Thema ab. Dieser war ein aufrichtiger Mann, verfasste die Abhandlung ehrlich und ohne Beschönigung. Die Bücher der Chronik und Könige hören mit der Perserzeit auf. Das Buch gliedert sich zunächst einmal in die Geschichte Israels. David und Salomo werden besonders betont, denn: „So will ich mein Reich haben, David und Salomo gleich, also alle Ausweitungen vom Euphrat bis ans Mittelmeer, vom Nordkap bis an die Spitze der Sinai-Halbinsel im Roten Meer bei Elat gelegen.“ So steckte der Herr die Grenzen ab, wie Er Israel haben wollte. Ein einziges Mal erreichten sie diese Grenzen, die der Herr verhieß. Unter dem Friedenskönig Salomo erlebten sie die Ausdehnungen des Reiches Gottes. David erkämpfte es und Salomo erwirtschaftete es durch die vielen Hochzeiten, die er abhielt, da er verschwägert und verheiratet war.

 

 

 

Lies die Geschichte der Könige von Juda. (Siehe 2 Chr 10-36) Die nördlichen Stämme wurden nach Assyrien verschleppt. Es ist wichtig, dass wir Folgendes wissen: Gerade den Stamm Juda benützte der Herr, weil Jesus aus ihm emporstieg. Warum Jesus gerade aus dem Stamm Juda emporsteigen sollte, darauf gehe ich später ein. Juda war nichts Besonderes. Er war nicht der Erstgeborene, aber es war die Absicht und der Plan des Herrn. Dass David zum König erwählt wurde, war auch der Plan des Herrn. Er war das achte Kind. Der Herr erwählt nicht immer den Erstgeborenen, sondern Er umgeht auch viele Dinge. Weißt du, du darfst nicht schockiert oder traurig darüber sein, dass du nicht der Erstgeborene bist. Manche möchten immer der Erstgeborene bzw. bei jeder Hochzeit die Braut und bei jeder Beerdigung die Leiche sein. Das ist gar nicht wichtig zu nehmen, siehe David. Der Herr erwählte das achte Kind! (Siehe 1 Sam 16,10-12)

 

 

 

Der Stamm Levi – das waren Banditen! Sie richteten in Sichem ein Blutbad an. (Siehe 1 Mose 34,25-29) Doch gerade der Stamm Levi wurde zu einem Priesterstamm auserkoren! Aus ihm traten alle Leviten, die Priesterkaste, hervor. Du fragst dich vielleicht, warum der Herr manchmal die schlimmsten Leute benützt, um Sein Reich zu bauen. Diese Leviten, die ein solches Blutbad vollzogen, sollten keinen Teil an Israel haben, sondern das Volk mit dem Herrn versöhnen. Sie sollten Priester sein und dienen nach der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft. Die Leviten wurden hernach eingeordnet. Das wurde von Esra und Nehemia vollzogen, eher von Esra, denn er war ja ein Schriftgelehrter. Er teilte sie in die vierundzwanzig Ordnungen ein. (Siehe 1 Chr 24,20ff.) Zacharias war in der Ordnung der Tempeldiener. Plötzlich erschien ihm ein Engel und sprach: „Fürchte dich nicht, Zacharias“, und: „deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären.“ (Siehe Lk 1,13) Du fragst dich manchmal, weshalb fand gerade diese Erwählung statt, denn Zacharias war als Hohepriester in der vierundzwanzigsten Ordnung tätig. Der Herr treibt die Geschichte voran, auch die Bücher der Chronik und Könige.

 

 

 

Der Verfasser der Chronik beschreibt die Zeit nach dem Exil und will der Generation, die zurückgekommen war, das Folgende bewusstmachen: „Ihr seid ein Teil der Offenbarung des Herrn. Was passierte ist einerlei.“ Und: „Ich bin, der ich bin“, spricht der Herr. Wie Er zur Zeit Davids war, so ist Er immer und allezeit.“ Ja, so ist Er auch heute noch! Er verändert sich nicht! Geschwister, auch in unseren Tagen gilt Folgendes: Der Herr verändert sich nicht, auch nicht im Neuen Testament.

 

 

 

Wenn der Herr die Geschichte schreibt: Der Chronist legt hier die Betonung auf die rechtschaffenen Könige Judas wie Asa, Hiskia, Josia, und will die Heimkehrenden motivieren sowie ihnen das Folgende mitteilen: „Wenn ihr euch richtig verhaltet und dem Herrn dient, wird Er euch auch dienen. Er wird sich euch offenbaren. Er wird euch segnen.“

 

 

 

Der Chronist hält sich strikt an die Geschichte der Könige, die überliefert wurde. Er bringt nichts Neues. Es gibt nichts Neues unter der Sonne. Das ist bereits im Buch Prediger zur Erwähnung gelangt. (Siehe Pred 1,9) Er hält sich ganz strikt an die Liste der Könige. Er reiht alle Könige aneinander, fügt zusammen und erwähnt diejenigen, die außer Acht gelassen wurden. Wir wundern uns manchmal, wenn wir den Stammbaum Jesu betrachten, denn bist zur Zerstörung des Tempels hatten die Juden einen festen Stammbaum. Jeder Einzelne wusste: „Ich bin ein Emporkömmling aus dem Stamm sowieso, Nachkomme von diesem oder jenem. Doch nach der Zerstörung des Tempels wurde der Stammbaum aufgelöst! Von da an war es wichtig, dass die Mutter, nicht also der Vater, sprach: „Du bist mein erstgeborenes Kind.“ Die Mutter legte nach der Tempelzerstörung die Abstammung fest, nicht mehr der Vater!

 

 

 

Aufgrund der Chronik wusste man darüber Bescheid, wie es sich mit dem Stammbaum von Jesus verhielt, dass Er von Maria und Josef abstammte, und zwar aufgrund der Listen, die darin erstellt sind. Der Chronist betont ganz besonders die guten Könige. Ich will zwischendurch einen Exkurs machen und euch etwas mitteilen: Auch bei uns ist es wichtig, dass wir nicht immer das Schlechte betonen oder das, was nichts ist, sondern das Gute, und einfach weitermachen. Sieh nur, die ganze israelitische Geschichte war von Übel. Aber dazwischen gab es auch gute, adlige Könige, die dem Herrn dienten und die Ihn liebten von ganzem Herzen. „Redet nicht alles schlecht.“ Das wollte der Herr uns durch die Bücher der Chronik mitteilen. Redet nicht alles schlecht. Macht nicht alles schlecht, etwa dass alle Kirchen und Gemeinden, alle Pastoren und Gesellschaften von Übel seien. Nein! Es gibt auch gute und edle Menschen darunter.

 

 

 

Der Chroniker redet über eine Zeit, da die Trennung in Israel noch nicht vollzogen war, da die zwölf Stämme noch beieinander waren. Es ist so wichtig, dass wir immer wieder an die gute, alte Zeit erinnern. „Es war einmal“, so fängt jedes Märchen an. Wir sollten auch an die gute, alte Zeit erinnern. Früher gingen die Pilger mit Lobgesang zum Hause Gottes, den Berg hinab, die Schuhe auf der Schulter, ja! Und wir liefen und priesen den Herrn! Denke doch einmal an früherer Zeiten deines Lebens, als du noch im Sandkasten spieltest, als du noch in die Schule gingst, als du noch zu Hause warst, als es dir noch gut ging. Denke an früher und nicht an deine letzten Tage, da du trauerst und leidest. Du solltest nicht nur an die üblen Tage denken! Die Bibel bestätigt wie folgt: Es kommen die Tage, die einem nicht mehr gefallen. (Siehe Pred 12,1) Der Mann, der diese Worte aussprach, war Moses, der sogar 120 Jahre alt wurde, also nicht nur 70 oder 80. Rede also nicht alles schlecht!

 

 

 

Der Chroniker erzählt also, wie es am Anfang war. Es ist so wichtig, dass wir wissen, siehe hier: Wie war es von Anbeginn an, als noch keine Spaltung vorherrschte, als wir noch nicht auseinandergingen, als wir noch alle im Segen waren, als wir noch alle den Herrn lobten und priesen. Wie war das einst? Wir sollten daran denken!

 

 

 

Nach der Teilung des Reiches war Israel nicht mehr Israel. Das Volk der Israeliten war nicht mehr eins. Satan versuchte, die Stämme zu entzweien, sodass sie auseinanderdividiert wurden. Wir sollten sehen, dass auch Satan auf dem Plan ist, sowie es in Israel und Juda damals stattfand. Die Geschichte wäre ganz anders verlaufen, wenn sie alle bis zum Schluss vereint geblieben wären. Auch bei uns, wenn eine Erweckung stattfindet, wenn der Herr segnet, verhält es sich demgemäß. Die meisten Erweckungen, welche auch immer, hielten nicht länger als drei Jahre an. Dann wollten die Leute eine Bibelschule gründen, dieses und jenes tun, ein Gesetz verhängen, einen Verein gründen usw. Dadurch kam Spaltung und Teilung zustande. So verhielt es sich damals auch. „Der Mensch bleibt Mensch.“ Das sagen die Bücher der Chronik und Könige aus.

 

 

 

Der Herr benützt immer den historischen Rahmen, auch für unser Leben. Du bist nicht irgendwo in einem luftleeren Raum geboren. Du lebst hier in Berlin, Deutschland. Du vermagst dir nicht auszusuchen, wo du geboren wurdest u.v.m. Du vermagst dir deine Eltern nicht auszusuchen, weder Mutter noch Vater, du wurdest in diesen Rahmen hineingeboren. Dieser Rahmen wurde dir gesteckt. Deshalb ist es wichtig, die persönliche Geschichte zu kennen. Geschwister, es ist so wichtig, die Familiengeschichte zu kennen, denn nur dann vermögen wir sie auch aufzuarbeiten. Das Wort des Herrn, welches gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde und nachfolgend niedergeschrieben ist, lautet wie folgt: Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen (Jos 24,15b). Du weißt gar nicht, wer alles dazugehört, wenn du deine Familie nicht kennst.

 

 

 

Ich hielt so viele Beerdigungen ab und war schockiert, dass so viele Berliner ihre Angehörigen nicht mehr kennen! Als eine Mutter aus Neukölln beerdigt wurde, war nicht ein einziges Kind anwesend! Der Bestatter teilte mir mit: „Ich rief alle Kinder an, doch sie interessierten sich nicht für ihre Mutter.“ So ist die Welt. Man interessiert sich nicht mehr füreinander.

 

 

 

Es ist so wichtig, dass du deine Geschichte kennst, deine persönliche Geschichte, so: „Ich komme aus diesem und jenem Haus, ich habe diese und jene Entwicklung erfahren, ich habe diesen und jenen Hintergrund.“, was auch immer stattfand. Und du musst auch die allgemeine Geschichte kennen. Zum Beispiel wurde der Zweite Weltkrieg in der Sowjetunion als der Große Vaterländische Krieg bezeichnet. Bei uns hier im Lande fand der Zweite Weltkrieg unter A.Hitler und dem Naziregime statt. Doch da, wo ich herkam, war das große vaterländische Kriegstreiben. Wir hatten einen ganz anderen Geschichtshintergrund bzw. eine total andere Kriegsgeschichte.

 

 

 

Jedes Volk hat eine andere Geschichte, kommt woanders her, hat einen anderen Background. Wir müssen auch die Heilsgeschichte kennen. Weltgeschichte und Heilsgeschichte gehören zusammen und sind miteinander verknüpft. Sie sind nicht auseinanderzudividieren. Jesus war ein Jude und kein Schweizer oder gar ein blonder Germane. Nein, Jesus war ein Jude. Du musst die Geschichte kennen! Er kam aus dem Hause David. Er konnte sich darauf berufen. Josef wäre König gewesen, wenn damals noch das Königreich Juda existiert hätte. Aber er ließ sich in Nazareth nieder, weil er befürchtete, dass Herodes ihn köpfen lassen würde, eben weil er aus dem Hause David hervortrat. Er wollte die Geschichte auslöschen. Satan will die Geschichte auslöschen. Wir sollen nichts über uns und unsere Eltern wissen. Doch es ist wichtig, dass wir Kunde haben! Der Herr spricht: „Ich will die Sünden der Väter bis ins dritte und vierte Glied heimsuchen.“ (Siehe 2 Mose 34,7) „Ja, und den Segen bis ins tausendste Glied.“ (Siehe 5 Mose 7,9) Denke nach! Du musst Folgendes wissen: Woher kommt der Segen? Vielleicht war unter meinen Vorfahren eine Großmutter, die für mich betete, so: „O Herr, segne meine Urenkel!“ Sie sah und erlebte dich vielleicht gar nicht, doch es ist so wichtig, dass du über deine Geschichte Bescheid weißt. Es ist so wichtig, dass du weißt: „Warum bekehre ich mich?“ Und: „Dieser bekehrt sich nicht, aber jener!“ Warum? Weil irgendwo im Stammbaum von dieser oder jener Familie eine gesegnete Frau oder ein gesegneter Mann für den Herrn stritt.

 

 

 

In manchen Familien sind Mord und Totschlag, Katastrophen, Chaos oder Fehlgeburten, weil irgendwo in der Familie eine Sünde vorliegt, die eben diese Sünde der Väter ist, die weitervererbt wird bis ins dritte und vierte Glied.

 

 

 

Der Herr knüpft immer an unsere Geschichte an. Er will, dass wir unsere Geschichte verstehen. Die Geschichte aufarbeiten, das ist so wichtig! Nach unseren Sünden müssen wir unsere Geschichte als erstes aufarbeiten, sie lösen und uns von ihr lösen unter Umständen. Die Kinder Korah in der Bibel waren Sänger im Tempel des Herrn. Wir wissen, wer Korah war. Er war ein Gauner! Er war ein Rebell wider Mose. Und die Erde tat sich auf und verschlang die ganze Rotte Korah. (Siehe 4 Mose 26,10) Aber die Kinder distanzierten sich vom Vater! Sie verachteten ihn zwar nicht, aber sie distanzierten sich, etwa so: „Die Fehler, die unser Vater beging, vollziehen wir nicht weiter!“ Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns als Nachkommen aus dieser und jener Familie distanzieren von dem, was im Dritten Reich stattfand. Dieses, was im Dritten Reich stattfand, vermagst du noch zu verfolgen, oder jenes, was in der DDR unter den Kommunisten bzw. in Russland unter J.Stalin stattfand. Das vermagst du noch zu rekonstruieren. Da vermagst zu sagen: „Ich distanziere mich davon! Ja, ich löse mich!“

 

 

 

Auch die Verletzungen, die in eurer Familie stattfanden, stelle ich anheim. Die Flüche, die über manchen Familien ausgerufen waren, müssen aufgearbeitet werden! Wir müssen immer wieder heilen! Das ist Heilung der Geschichte. Deine Wiederherstellung ist die Heilung deiner Geschichte, also deiner persönlichen Geschichte bzw. deiner Familiengeschichte.

 

 

 

Der Herr offenbart sich durch die Linien bzw. Nachkommen und wirkt durch sie. „Um Davids willen will ich den König verschonen.“, spricht der Herr. „Auch wenn er ,ein Ahab‘ war. Auch wenn er ein Lump war. Auch wenn er ein Götzendiener war. Ja, um Davids willen!“ Warum der Herr den einen oder anderen verschont, müssen wir wissen, siehe hier: Ja, um Davids willen! Um Jesu willen! Der Herr offenbart sich durch diejenigen, durch die Er spricht, denen Er die Verheißungen gab bzw. über die Er den Segen aussprach: „Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.“ (Siehe 2 Mose 3,6a) Aber du musst wissen, was in der Geschichte stattfand! Du musst deinen ,Abraham, Isaak und Jakob‘ kennen, und deinen ,Juda‘ und wie sie auch alle heißen mögen. Die anderen vermagst du auszulassen und zu überspringen. Es ist auch wichtig zu wissen, dass wir die Geschichte nicht zu verändern oder neu du definieren vermögen. Meine Biografie vermag ich nicht neu zu schreiben. Ich bin, was ich bin. Du bist, was du bist. Und du wirst das bleiben, was du bist. Du vermagst nur das Gute aus deinem Leben herauszunehmen, den Herrn mit hineinzunehmen und vielleicht noch mit dieser oder jener Geschichte aufzufrischen. Betrachte nicht nur ,die Könige‘, was sie alles taten und trieben, sondern gehe auch als ,Chronist‘ vor und entdecke, wie der Herr hier und da Seinen Segen einfließen ließ. Das andere überspring!

 

 

 

Die Bibel überspringt so vieles, z.B. die Linie Kains, die Nachkommen Nahors und Lots sowie die Linie Esaus. Die Bibel überspringt, so: „Das ist gar nicht wichtig.“ Esau wurde auch gesegnet für seine Linie. Er hätte sie für sich selbst aufarbeiten müssen, nicht nur Jakob.

 

 

 

Die Geschichte mit dem Herrn ist wichtig! Wie verfuhr der Herr mit dir? Etwa so, wie Er mit Jakob verfuhr, den Er in den Dienst Labans stellte? (Siehe 1 Mose 29,15) Wenn der Herr mit einer Person Geschichte machen will, erwählt Er sich Leute wie David bzw. den Stamm Juda. Also nicht die Erstgeborenen! Er erwählt denjenigen, der sich erwählen lässt, der bereit ist mit dem Herrn zu gehen, mit dem Herrn zu wandeln und mit dem Herrn zu leben.

 

 

 

Die Geschichte des Herrn beschreibt bestimmte Schicksale, ja Schicksalsschläge unter Umständen; also nicht nur das Geburtsrecht. Weißt du, dass du hier oder da geboren bist, dass diese und jene Bedingungen vorherrschten, dafür vermagst du nichts. Aber du vermagst hernach etwas zu tun. Wir lesen: „Und er diente dem Herrn zu seiner Zeit.“ Diene dem Herrn zu deiner Zeit. Ja, er diente dem Herrn zu seiner Zeit; in seinen Tagen.

 

 

 

Es ist so wichtig, dass du nicht das Geburtsrecht nutzt, sondern das Gnadenrecht des Herrn, also dass Gott einen erwählt. Juda wird als die Linie genannt, aus welcher der Herrscher hervortritt. Der Herr und nicht die Menschen bestimmen die Entwicklung. Vergiss die Menschen! Lass die Menschen Menschen bleiben.

 

 

 

Es steht geschrieben: Denn Juda war mächtig unter seinen Brüdern, und aus ihm sollte der Fürst kommen, Josef aber erhielt das Erstgeburtsrecht (1 Chr 5,2). Also, du siehst: Jesus soll aus diesem Volk hervortreten, aber Josef, welcher der Jüngste war, ihm sollte das Erstgeburtsrecht zuteilwerden. Der Herr macht Geschichte mit wem Er will. Und Er beweist das im Buch der Chronik ganz klar. Er betrachtet nicht deinen Geburtstag bzw., in welcher Reihenfolge du das Licht der Welt erblicktest, selbst dann nicht, wenn du als Drilling oder Zwilling das Licht der Welt erblicktest und nur ein paar Sekunden oder Minuten mit deinem Brüderchen oder Schwesterchen auseinander wärst.

 

 

 

Der Herr erwählte sich den Stamm Levi. (Siehe 1 Chr 6,33) Die Priesterwürde bekam Levi. Ich lese, was da stattfand, wie geschrieben steht, siehe hier: Als nun Mose sah, dass das Volk zuchtlos geworden war – denn Aaron hatte sie zuchtlos werden lassen zum Gespött ihrer Widersacher –, trat Mose in das Tor des Lagers und rief: Her zu mir, wer dem HERRN angehört! Da sammelten sich zu ihm alle Söhne Levi. Und er sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Ein jeder gürte sein Schwert um die Lenden und gehe durch das Lager hin und her von einem Tor zum andern und erschlage seinen Bruder, Freund und Nächsten. Die Söhne Levi taten, wie ihnen Mose gesagt hatte; und es fielen an jenem Tage vom Volk dreitausend Mann. Da sprach Mose: Füllt heute eure Hände zum Dienst für den HERRN – denn ein jeder ist wider seinen Sohn und Bruder gewesen –, damit euch heute Segen gegeben werde (2 Mose 32,25-29). Aaron war auch ein Levit. Von den Leviten sollten erschlagen werden all jene, die sich nicht berufen fühlten. Du siehst, was das für schreckliche Geschichten waren. ,Das war der Herr bevor Er Christ wurde.‘

 

 

 

Verstehe Gottes Wege, warum etwas so oder so passierte. Es steht geschrieben: Und ganz Israel war aufgezeichnet, und siehe, sie sind aufgeschrieben im Buch der Könige Israels. Und Juda wurde weggeführt nach Babel um seines Treubruchs willen (1 Chr 9,1). Juda wurde weggeführt, weil er dem Herrn nicht treu war. Israel war aufgezeichnet im Geschlechtsregister. Du siehst, worauf der Herr achtgibt. Er gibt nicht auf deine Nasenspitze acht. Er achtet auf die Treue. Bist du dem Herrn wirklich treu? Lebst du das, was du glaubst, wirklich aus?

 

 

 

Anfangs, nachdem sie in der Gefangenschaft waren, verweilten die Priester und Leviten nebst der Tempeldiener noch in Kanaan. Im 1. Buch der Chronik, Kapitel 9 wurde in Folge an die Heimkehrer erinnert. Doch zuvor wurde eine Liste eröffnet, wer alles in die Gefangenschaft verschleppt wurde. Du siehst, sie schrieben peinlichst genau auf, wer zu wem gehört und wer was ist, und auch, wer zurückblieb und wer in die Gefangenschaft deportiert wurde.

 

 

 

In Jerusalem wohnten einige der Söhne Judas, einige der Söhne Benjamins, einige der Söhne Ephraims und Manasses. Ja, dort in Jerusalem, obwohl das Land schon besetzt und in die Gefangenschaft geführt worden war! Ein Rest blieb übrig. Das ist die Geschichte des Herrn. Ja, ein Rest bleibt immer übrig. Nicht die Masse, sondern ein Rest. Das ist typisch für Gott, das ist typisch für das wiederhergestellte Israel und das ist auch typisch für die Zurückgekehrten. Es war nur ein Rest! Glaub doch nicht, dass alle Juden aus der babylonischen Gefangenschaft zurückkamen! Denen gefiel es so gut in Babylon, dass sie dort sesshaft wurden und weiterlebten. Dort hatten sie schon Kinder und Enkelkinder, waren verschwägert und verwandt.

 

 

 

Einzigartig in den Büchern der Chronik ist, dass die Betonung immer auf dem Ausdruck „Ganz Israel“ liegt, auch wenn es nur ein Rest war. Ja, „Ganz Israel“. Der Herr sieht immer das Ganze, so: „Ganz Israel“. Er sieht nicht den Einzelnen, sondern „Ganz Israel“, ja! Wenn Er heute Deutschland betrachtet und zehn Deutsche findet, ruft Er aus: „Ganz Deutschland!“ Bei dem Herrn gilt etwas ganz anderes: Er wollte ein Volk haben und rief Abraham, einen einzigen Mann, aus Ur in Chaldäa. Salomo und David, sie betrachten sich als ganz Israel; diese zwölf Stämme. Und so auch hier: Sie wohnten in Jerusalem, Manasse aus diesem Stamm, Ephraim aus jenem Stamm und Benjamin aus dem Stamm Juda. Die anderen Rückkehrer vermischten sich auch. Der Stamm Juda ist ein vermischter Stamm, verstehst du? Juda nahm alle auf, so: „Ihr dürft gern bei uns wohnen.“ Und so macht es ganz Israel. Du musst die Sache mit den Augen des himmlischen Vaters sehen und nicht mit rassistischen, wie: „Na, der gehört bestimmt zu diesem oder jenem Stamm.“

 

 

 

Bei mir in der Gemeinde war einmal ein Mann, der mir Folgendes mitteilte: „Ich bin ein reinrassiger Jude, ein Cohen. Also bin ich ein Nachfahre aus dem Stamm der Leviten.“ Ich erwiderte: „Das glaube ich nicht ganz. Es gibt keine Reinrassigen mehr. Alle sind miteinander vermischt.“ Ich teilte ihm mit, dass es in der Schweiz eine Firma gibt, zu der man sein Blut zu schicken vermag. Diese Firma analysiert es und findet heraus, ob man wirklich ein reinrassiger Cohen ist. Das vollzog er. Weißt du, was man festgestellt hatte? In seinem Stammbaum waren die Wikinger! Von wegen ein reinrassiges Geschlecht! Wikingerblut floss in seinen Adern! Des Weiteren war er mit den Hunnen verwand, die aus der Region Asien und Russland kommen; also mit den Mongolen. Er war schockiert, weil er glaubte, dass er reinrassig sei. Du wirst gleichfalls schockiert sein, denn Folgendes fand statt: Jemand, der Stammbaumforschung für das Adelsgeschlecht mit Wappen und Zeichen vornahm, war in meiner Versammlung zugegen. Er sagte: „Fast jeder ist mit Karl dem Großen verwandt, denn dieser hatte achtzig Kinder, die unter Inzucht entstanden. Das stelle ich euch in alle Liebe anheim. Irgendwo sind alle mit Karl dem Großen verwandt. Ich debattiere da gar nicht mehr groß darüber.

 

 

 

Das Volk Gottes sollte eine Einheit darstellen, und zwar ganz Israel, auch wenn es noch so verschieden ist. Auch wenn es nicht reinrassig ist. Der Herr kann Seine Kinder segnen, wenn sie eins sind, nicht reinrassig. Weißt du, das ist das Ziel! Wir sollen einmütig sein. Als sie einmütig beieinander waren viel der Heilige Geist. Das bedeutet „Ganz Israel“. Und abermals, es steht geschrieben: Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen (Mt 18,20). Und das, was diese zwei oder drei erbitten, wird der Herr erhören. Die Einheit im Geist ist so wichtig!

 

 

 

Beim Studieren der Chronik bemerkte ich 6 Dinge, die dem Herrn ein Gräuel sind, sprich was Er nicht ausstehen kann, siehe hier: Einen stolzen Blick, eine lügende Zunge, einen Menschen, der unschuldiges Blut vergießt, einen Menschen, der böse Pläne in seinem Herzen schmiedet, wie etwa: „Denen zeig ich's, denen sag ich's, denen hau ich eins rein.“ Der Herr hasst solche Leute! Das ist der Grund, warum sie in die Gefangenschaft kamen! Und zwar wegen Treulosigkeit! Und weiter: Der Herr hasst Füße, die schnell sind Böses zu tun, einen falschen Zeugen, der Lügen spricht und Er hasst Menschen, die Zwietracht unter den Brüdern säen, wie nachfolgend aufgezeigt ist: Diese sechs Dinge hasst der HERR, diese sieben sind ihm ein Gräuel: stolze Augen, falsche Zunge, Hände, die unschuldiges Blut vergießen, ein Herz, das arge Ränke schmiedet, eilige Füße, die zum Bösen laufen, ein falscher Zeuge, der frech Lügen redet, und wer Streit zwischen Brüdern anrichtet (Spr 6,16-19). Er hasst sie! Wir wundern uns manchmal, denn wenn du diese Bücher nicht liest und nicht kennst, wie sollst du dann verstehen, was der Herr hasst, was Er nicht mag, was Ihm ein Gräuel ist. Das stelle ich dir nur in aller Liebe anheim.

 

 

 

Zwietracht ist, nach der Bibel, gleich Mord vor dem Herrn! Zwietracht, d.h., wenn man sich streitet. Der Herr nimmt diese Dinge ernst. Weißt du, Er ist nicht blind auf einem Auge und auf dem anderen sieht Er nichts. Nein! Der Herr liebt uns, aber Er hasst die Sünde. Er liebt den Sünder, aber Er hasst die Sünde. Das stelle ich dir in aller Liebe anheim. Der Herr hasst die Gräuel! (Siehe 1 Chr 13,9f.) Ganz Israel waltete Ihm gehorsam. Also, wenn nur drei Leute gehorsam werden, heißt es schon wie folgt: „Ganz Israel wurde gehorsam dem Herrn.“ Sie dienten dem himmlischen Vater! Der Herr machte Salomo größer und segnete ihn. So wurde nun David, der Sohn Isais, König über ganz Israel. Zuerst erlangte er die Königswürde über Hebron, wo die Riesen wohnten, die Stadt, in der die Anaks Söhne zugegen waren. (Siehe 4 Mose 13,33a) Und nach sieben Jahren war er König über das ganze Volk der Israeliten. Das alles erfahren wir, sprich, wie ein Mensch sich entwickelte. David fing mit der Pike an.

 

 

 

In den Büchern der Chronik enthalten sind die schweren Sünden Davids, seine Fehler, z.B., was er mit Urija anstellte, sprich wie er ihn absichtlich töten ließ. Das hättest du nie erfahren! „Und David diente dem Herrn zu seiner Zeit.“ Da liest du nur das Gute, das Glanzvolle, das Aufpolierte. Aber in den Büchern der Chronik erfährst du, dass er ein Schlitzohr war. (Siehe 1 Chr 22,8; 28,3b) Auch über die Schwächen Davids wird berichtet, dass er sich nur für das Kriegsgeschehen interessierte, Israel großmachen wollte, aber für seine Familie keine Zeit hatte. Er interessierte sich weder für die Vergewaltigung der Tamar (Siehe 2 Sam 13,14) noch für die Rebellion Absaloms, die stattfand. (Siehe 2 Sam 15,1ff.) Das überging er alles. Das war ihm gleich! Das zeigt uns Folgendes: Wir sollen nicht nur für den Herrn engagiert sein, sondern auch für unsere Familie sorgen. Wir haben eine Verantwortung für unser Haus, für unsere Familie, darüber, was mit unserer Familie, mit unseren Kindern und Enkelkindern, passiert. Wir sollten sie segnen, selbst dann, wenn wir sie nie sahen, sondern sie unter ferner liefen irgendwo in der zehnten oder fünfzehnten Generation lebten.

 

 

 

In den Büchern der Könige werden verschiedene Gewalttaten und Intrigen übergangen, die sich zwischen den Kindern Davids zutrugen. David ignoriert das alles. Er will Absalom gar nicht empfangen. Das sei nur als Beispiel erwähnt. Es ist eine Geschichte für sich selbst. Warum weinte David bitterlich als sein Sohn Absalom verschied?, so: „Ach, wäre ich bloß für meinen Sohn gestorben!“ (Siehe 2 Sam 19,1) Absalom trug ein unsichtbares Brandmal, das David, sein Vater, in sein Leben gebrannt hatte. Das Wort Gottes berichtet darüber wie folgt: Die Sünden der Väter will ich heimsuchen“ usw. Der Junge konnte nichts dafür, dass er wider den Vater, die Mutter und das ganze Haus rebellierte.

 

 

 

Das Buch der Könige überliefert einen ganzen Katalog über Abweichungen der Menschen von den Wegen des Herrn. Salomo liebte eine Menge ausländische Frauen, wie nachfolgend aufgezeigt ist: Aber der König Salomo liebte viele ausländische Frauen: die Tochter des Pharao und moabitische, ammonitische, edomitische, sidonische und hetitische – aus solchen Völkern, von denen der HERR den Israeliten gesagt hatte: Geht nicht zu ihnen und lasst sie nicht zu euch kommen; sie werden gewiss eure Herzen ihren Göttern zuneigen. An diesen hing Salomo mit Liebe (1 Kön 11,1f.). Sie lenkten sein Herz ab vom Herrn! Und weiter: Und als er nun alt war, neigten seine Frauen sein Herz fremden Göttern zu, sodass sein Herz nicht ungeteilt bei dem HERRN, seinem Gott, war wie das Herz seines Vaters David (1 Kön 11,4). Was nützt es! Ein guter König vermag ein Friedenskönig zu sein, aber sein Herz ist nicht beim Herrn, sondern bei den Götzen! Darum sagt die Chronik nichts wider, denn es ist so bedeutungsvoll, dass die Könige David und Salomo als ideale Könige anheimgestellt werden.

 

 

 

Von wegen „Ganz Israel“. Lass dich nicht täuschen! Der dritte Abschnitt der Chronik, also das 2. Buch der Chronik, Kapitel 10-36, gibt die Spaltung des Königreichs in den nördlichen und südlichen Teil wieder. Da wird die Betonung auf Juda, ganz besonders auf die Recht schaffenden und guten Könige gelegt, und zwar zur Zeit des Königs Rehabeam, der für ganz Israel stand. Unter seiner Herrschaft teilte sich das Reich, nicht unter Salomo, sondern unter dessen Sohn. Aus dem Haus Juda, dem Rest, tritt dann der Messias hervor. Aus dem Rest, ja immer aus dem Rest. Da bleibt immer noch etwas übrig. Manchmal bleibt nur ein kleines Baby übrig, wie sich in einer Geschichte zutrug, siehe hier: Eine Frau versteckte einen kleinen Jungen des Königshauses. Sie versteckte und entwendete ihn. (Siehe 2 Kön 11,2-3a) Dieser wurde später König, ein Nachkomme Davids. (Siehe 2 Kön 11,12)

 

 

 

Vieles wurde weggelassen. Vieles wissen wir nicht. Es wird ignoriert. So verhält es sich auch in unserer Geschichte. Wir nehmen vieles nicht so wichtig, so: „Ach, soll das wichtig sein?“ Der Herr nimmt alles wichtig, Leute. Ja, Er nimmt alles wichtig, jede Kleinigkeit. Konzentriere dich auf das Ziel, auf das Wesentliche, auf die Hauptsache, auf das Entscheidende. Frage dich: „Was ist das Wichtigste?“

 

 

 

Als Rehabeam König wurde, hielten sich die Priester aus dem Stamm der Leviten und das ganze Volk zu ihm und dienten dem Herrn. Weißt du, siehe: „Ganz Israel“. Vielleicht waren es nicht alle, aber einige tiefgläubige Menschen dienten dem Herrn, suchten Gott und folgten den Leviten nach. (Siehe 2 Chr 11,16) Für drei Jahre wandelten sie auf den Wegen des Herrn, auf dem Weg des Vaters David und seines Nachfolgers Salomo. (Siehe 2 Chr 11,17b) Doch nach drei Jahren vergaßen sie alles wieder, etwa so: „Was fand statt?“ Erweckung wird meistens während einer Zeitspanne von drei Jahren erlebt. Dann streitet man meist, so wie es sich bei der Erweckung in Jerusalem verhielt. Sie waren ein Herz und eine Seele. Sie hatten alles gemeinsam. (Siehe Apg 4,32) Doch dann setzte Zwietracht ein, denn der eine fühlte sich benachteiligt, und sie begannen zu zanken und zu streiten. Dadurch hörten die Wunder und Zeichen auf. Wir fragen uns vielleicht manchmal: „Warum finden so wenig Wunder und Zeichen statt? Warum spricht der Herr nicht mehr so intensiv in unserer Mitte?“ Warum? Weil wir vielleicht uneins sind? Zuerst waren wir ein Herz und eine Seele. Und sie waren täglich im Hause des Herrn! Täglich lobten und priesen sie Gott! (Siehe Apg 2,46a.47a)

 

 

 

Wenn sich jemand absolut dem Herrn zuwendet, total dem Herrn nachfolgt und die Wahrheit verkündigt, wird er gesegnet werden. Da sehen wir immer wieder Menschen guten Willens, die das Reich Gottes unterstützen, Sein Reich bauen und dafür beten. Diese werden gesegnet. Denke an Hiskia. (Siehe 2 Kön 20,6)

 

 

 

Wir lesen von Josia, wie er den Götzendienst bekämpfte. (Siehe 2 Chr 34,4-7) Gott spricht: „Segnet den Mann.“ Sie verfolgten die Ziele des Herrn und Gott segnete deren Werk. (Siehe 2 Chr 34,26ff.) Weißt du, wir brauchen nur die Arbeit des Herrn verrichten. Alles Weitere vermögen wir Ihm zu überlassen. Wenn du für den Herrn arbeitest, brauchst du dich um deinen Erfolg, um deinen Fortschritt, um deine Gesundheit nicht zu sorgen, wie: „Ja, ich muss für meine Gesundheit etwas tun!“ Ja, diene dem Herrn von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit allen deinen Gemütskräften, dann wird es dir gutgehen. (Siehe 5 Mose 6,5) Dir soll es so gehen wie es deiner Seele geht. (Siehe 3 Joh 2) „Diene dem Herrn recht und Er sorgt für dein Zurechtkommen, für deine Versorgung, für deine Sicherheit, für dein Wohlergehen.“ Das wird in den Büchern der Chronik verlautbar gemacht. Wenn das Volk dem Herrn diente, ging es ihm wohl und gut. Diene dem Herrn und Er macht den Unterschied. (Siehe 2 Chr 20,20c)

 

 

 

Es steht geschrieben. Dann sollt ihr wieder sehen, was für ein Unterschied ist zwischen dem Gerechten und dem Gottlosen, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient (Mal 3,18). Da gibt es einen Unterschied, selbst dann, wenn du noch so viele Fehler begehst, gleich David oder Salomo oder vieler anderer Könige. Der Herr übersieht deine Fehler. Er sieht das Herz. Es steht geschrieben: Er lässt es den Aufrichtigen gelingen und beschirmt die Frommen (Spr 2,7). Das ist der Herr! Ja, Er sieht das Herz, Er sieht deinen Willen, Er sieht deine Motivation, auch wenn du nicht alles verstehst.

 

 

 

Wisse, wozu du hier bist und was das Ziel deines Lebens ist. Lebe und arbeite für das folgende Ziel: „Ich möchte nur dem Herrn gefallen. Ich möchte den Himmel erreichen. Ich möchte beim Herrn sein.“ Lebe vom Ziel her! Abermals, es steht geschrieben: Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen (Mt 6,33). Das sei euch in aller Liebe mitgeteilt. 

 

 

 

Das Buch der Chronik endet mit einer Erinnerung, die eine Chance für Israel ist. Sie lebten zweihundert Jahre hier. An diese Geschichte wird erinnert. „Seht mal, jetzt könnt ihr neu anfangen! Jetzt könnt ihr neu starten! Jetzt könnt ihr etwas Neues beginnen! Jetzt ist eure Gelegenheit: ein Neustart!“ Es steht geschrieben: So spricht Kyrus, der König von Persien: Der HERR, der Gott des Himmels, hat mir alle Königreiche der Erde gegeben, und er hat mir befohlen, ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem in Juda. Wer nun unter euch von seinem Volk ist, mit dem sei der HERR, sein Gott, und er ziehe hinauf! (2 Chr 36,23) Kyrus war der Mann der Ester. König Darius war ihr Sohn. Er baute das Reich des Herrn. Weißt du, das Herz war schon vom Herrn vorbereitet. Ein gläubiger Gatte oder eine gläubige Gattin prägt! Der gläubige Teil wird auf den Ungläubigen übertragen. Das kommt einmal im Wort Gottes vor. (Siehe 1 Kor 7,14a) Der Segen wird auf den Ungläubigen übertragen. Es ist wichtig, dass ein Gesegneter im Hause ist; ,ein Lamm‘ reicht für die ganze Familie aus.

 

 

 

Esra und Nehemia zogen umgehend heimwärts und bauten das Reich Gottes. Ich möchte mit einem Zitat, welches J.F.Kennedy aussprach, schließen, das wie folgt lautet: „Frage nicht, was Amerika für dich zu tun vermag, sondern frage, was du für Amerika zu tun vermagst.“ Ich möchte diesen Satz umwandeln und einfach sagen: Frage nicht, was der Herr für mich tun kann, sondern frage: „Was vermag ich für den Herrn zu tun?“ Halleluja!

 

 

 

Gebet: Lieber Gott, es gibt hier in dieser Welt noch so viel zu tun! Die Ernte ist groß und wenige sind der Arbeiter. Sende Arbeiter in Deine Ernte, lieber Gott. Dein Werk, mein Gott, muss vollendet werden; es ist noch nicht fertig. Manche treiben es lässig.

 

 

 

Menschen sollen erfahren, dass Du ein liebender Gott bist, dass Du alle Menschen liebst, dass Du allen Menschen nachgehst, dass Du niemanden aufgibst. Herr, ich bitte für so viele Menschen, die jetzt noch irgendwo brach herumliegen, untätig und mühselig irgendwo am Straßenrand ruhen: Herr, rufe sie in Deine Mission, in Dein Werk, in Deine Geschichte, damit sie aus ihrem Leben etwas machen. Gib Gnade, dass noch viele Menschen ihre Berufung entdecken, bevor sich die Gnadenpforte schließt. Dein Reich muss gebaut werden! Es ist noch nicht fertig!

 

 

 

Danke, Herr, dass Du uns, besonders auch durch die Bücher der Chronik und Könige, ermutigst: „Baue das Reich Gottes, ganz gleich wie stark du bist, wie gesegnet du bist, wie begabt du bist, wie talentiert du bist.“ Baue das Reich Gottes! Der Herr wird mit dir sein! Ich danke Dir, Vater, dass Du Menschen heute berufst in Dein Werk. Amen