Unterwegs mit Paulus – Predigt vom 26.01.2022

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Preis dem Herrn! „Fülle mein Herz mit Freude!“ Und ich möchte, dass du auch heute bei dieser Botschaft begeistert bist: „Ich habe einen Freund, einen guten Freund, einen guten Mitarbeiter!“ Diesen gewann Paulus durch Lukas hier. Sie machten beide Höhen und Tiefen durch. Folgendes ist interessant: Zwei Menschen standen nicht etwa in Konkurrenz zueinander, sondern sie ergänzten einander. Das ist nämlich Freundschaft, Mitarbeiterschaft oder was auch immer. „Unterwegs mit Paulus“ lautet mein Thema. Paulus war ,ein auserwähltes Werkzeug Gottes‘, schon im Mutterleib zubereitet, das wissen wir ja. (Siehe Gal 1,15) Er bewährte sich. Paulus war ein umstrittener Mann. Das ist auch sehr wichtig zu wissen. Apostel Paulus war kein leichter Mensch.

 

 

 

Heute betrachte ich das Leben des Lukas. Er war der Begleiter des Paulus, der über seine Reisen berichtete. Lukas begleitete ihn allerorts. Er ging mit ihm sogar ins Gefängnis! Er versorgte ihn dort und kümmerte sich um ihn, verstehst du? Paulus war nicht der Gesündeste. Wir wissen ja, dass er schwerkrank war. Ein ganzes Jahr lang lag er krank darnieder. Ihm war das Predigen untersagt. Auch Männer Gottes werden krank. Das ist normal. Gerade wenn du dem Herrn dienst, verschont dich Satan nicht, so: „Satan schlägt mich mit Fäusten.“ (Siehe 2 Kor 12,7)

 

 

 

Lukas blieb bei Paulus bis zum Schluss. Das heißt etwas, bis zum Schluss auszuhalten! Also nicht nur dann, wenn es einem gutgeht, wenn alles glattgeht und ihn die Leute mit offenen Armen empfangen. Wenn Paulus den Mund auftat, warfen die Leute Dreck in die Luft. Sie steinigten ihn und griffen ihn an, wie auch immer, Heiden wie Juden, oder die Heiden wurden aufgehetzt von den Juden.

 

 

 

Lukas wusste, welche Gefahr ihm drohte, wenn er sich als Freund des Apostel Paulus zu erkennen gab. Es war bestimmt nicht leicht, diesen Paulus als Freund zu haben. Du wirst gleich verdächtigt. Die Juden mochten ihn nicht, weil er ein Abtrünniger war, und die Christen mochten ihn meistens auch nicht – ausgenommen die messianischen Juden – weil er das ganze Jerusalemer Gemeindewesen zerstört hatte. Paulus war eine umstrittene Persönlichkeit.

 

 

 

Er war ein Mensch, über den sich Christen und Juden am meisten stritten, aus welcher Ursache auch immer heraus. Er war ein großer Geist, aber voller Widersprüche. Er bekehrte sich und von heute auf morgen begann er zu predigen. „Mit dem stimmt etwas nicht, wenn sich einer so schnell bekehrt!“, riefen die Leute. Und man ließ ihn über die Mauer in Damaskus nach Hause gehen. (Siehe Apg 9,25) Sie rieten ihm: „Geh einmal nach Hause und lerne.“ Vierzehn Jahre war er verschollen, erst in Tarsis, dann in der Wüste Arabiens. (Siehe Gal 1,17b) Er sprach: „Ich empfing es vom Herrn.“ (Siehe 1 Kor 11,23a) Er brauchte die Zeit der Zubereitung durch den Heiligen Geist.

 

 

 

Seine Briefe riefen unter vielen Christen Spaltung hervor. Sie sorgten für Unruhe. Petrus verursachte keine Unruhe, aber Paulus. Ganz besonders die Briefe an die Korinther riefen Streit hervor. Darüber streiten sich die Leute heute noch, so: „Was ist richtig? Was ist verkehrt? Was trug ihm der Herr auf? Was ist seine Meinung als Rabbiner?“ Er gab rabbinische Lösungen. Er wollte ja ein Rabbiner sein.

 

 

 

Paulus prägte das Christentum sehr stark! Eigentlich müssten wir heute nicht Christen heißen, sondern Paulinisten. Er beeinflusste den christlichen Glauben sehr stark. Keiner der Apostel wurde so stark kritisiert wie Paulus. Er verursachte sehr viel Schaden in der Urgemeinde. Am Schluss blieben nur noch die Apostel in Jerusalem; von den achttausend Mitgliedern der Jerusalemer Gemeinde blieben nicht mehr viele übrig.

 

 

 

Paulus wurde als ein Abtrünniger von den Juden nicht ernst genommen, und von den Judenchristen auch nicht! Deshalb sprach er: „Ich gehe zu den Heiden.“ Petrus und Paulus gaben sich die Hand und vereinbarten, dass der eine zu den Heiden, und der andere zu den Juden gehen würde; Paulus also unter den Heiden die christliche Gemeinde aufbauen wolle. (Siehe Gal 2,7) Denn der Herr berief ihn für die Heiden! Er sollte das Reich Gottes für die Heiden gründen. Er sprach zu sich selbst, was nachfolgend geschrieben steht: Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist (1 Kor 15,9f.). Er tritt auch nirgends in der Apostelgeschichte als Apostel auf; nur als Saulus. Diese Worte tat Paulus kund. Nur damit wir Kenntnis darüber haben, mit was für einem Mann sich Lukas abgab! Durch ihn erlitt die Gemeinde einen sehr, sehr großen Schaden! Die Steinigung des Stephanus war der Auslöser dafür. (Siehe Apg 7,54-60) Das gefiel ihm! Dadurch ,roch er Blut‘ und verfolgte die Christen.

 

 

 

Wer war dieser Paulus? Er trat aus Tarsus hervor. Tarsus war damals, bezüglich der Bildung, Athen und Alexandria gleichgestellt. Es war eine hochkultivierte Stadt. Paulus besaß das römische Bürgerrecht. Er war mit sämtlichen Rechten und Privilegien ausgestattet. Er war genau der richtige Mann am richtigen Platz, um dem Herrn zu dienen. Er war römischer Bürger, der griechischen Sprache mächtig und hochgebildet.

 

 

 

Paulus und Lukas waren die zwei Gebildeten der Gemeinde. Die anderen waren einfache, liebe Heilandsleute, aber nichts Besonderes. Deswegen schrieb er, was nachfolgend geschrieben steht: Nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme sind berufen. Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt (1 Kor 1,26b-27a). Aber er und Lukas waren gebildet.

 

 

 

Paulus setzte seine weiteren Studien in Jerusalem fort. Er war ein Pharisäer von Pharisäern. Er ging zu Professor Gamaliel. (Siehe Apg 22,3) Trotzdem sich dieser Professor zu den Pharisäern hielt, war er doch ein sehr toleranter Mann. Als die Christen geschlagen waren und man sie töten wollte, empfahl er, was nachfolgend geschrieben steht: Und nun sage ich euch: Lasst ab von diesen Menschen und lasst sie gehen! Ist dies Vorhaben oder dies Werk von Menschen, so wird's untergehen; ist's aber von Gott, so könnt ihr sie nicht vernichten – damit ihr nicht dasteht als solche, die gegen Gott streiten wollen (Apg 5,38-39a). „Lasst diese Leute ziehen! Ist die Sache vom Herrn, wird sie bestehen bleiben. Ist die Sache nicht vom Herrn, wird sie untergehen. Und dann seid ihr blamiert.“ Er war sehr tolerant. Das wurde Paulus beigebracht durch Professor Gamaliel. Das geht aus der Rede des Sanhedrin hervor.

 

 

 

Paulus war mit vielen Fähigkeiten ausgestattet. Er war erfolgreicher im Judentum als viele seiner jüdischen Kollegen. Er war ein Pharisäer unter Pharisäern. Er war aus dem Stamm Benjamin. (Siehe Phil 3,5) Er hatte eine gute Tradition. Sein Vater war römischer Bürger und gleichzeitig Jude und hochgebildet. Er war ein maßloser Eiferer für das Gesetz der Väter und der Tradition. (Siehe Gal 1,14) Vermutlich strebte er das Amt eines Rabbiners in Jerusalem an. Er nahm wahr: „Ich bin zu etwas Hohem berufen, aber am falschen Platz, in der verkehrten Sache.“

 

 

 

Als talentierter, gebildeter Pharisäer war er ein eifriger Verfolger der christlichen Lehre. Die christliche Lehre widerstrebte ihm: „Jesus ist nicht der Messias!“, wollte er den Leuten mitteilen. Und der Herr begegnet ihm auf eine wundersamen Art und Weise. Dadurch wurde er zum Apostel benannt durch Hananias, der ihm die Hände auflegte. Bruder Hananias betrat den Raum und sprach: „Lieber Bruder Saul, der Herr, der dir unterwegs erschien, erschien auch mir.“ (Siehe Apg 9,17) Du siehst, wie der Herr Menschen zusammenführt, beruft und befähigt.

 

 

 

Er wurde ein feuriger Prediger des Evangeliums, der sein Leben und seine Kraft dafür einsetze, das Wort Gottes zu verkündigen und unter die Nationen zu tragen. Er war ein weltgewandter Mensch. Paulus entwickelte sich gerade eben durch das Judentum in die verkehrte Richtung. Mit unglaublicher Entschlossenheit machte er sich zur Zeit der Auswirkung des Christentums breit. Er machte sich das zu Nutzen und rief Folgendes aus: „Christen müssen raus! Sie müssen vernichtet werden! Sie haben im Judentum nichts zu suchen!“ Der christliche Glaube galt im Judentum als Sekte; ein Ableger, der ausgerottet werden sollte.

 

 

 

Paulus war die Ursache für das erste Apostelkonzil. (Siehe Apg 15) Er wurde als Zeltmacher ausgebildet, was typisch für einen jüdischen Landsmann war. (Siehe Apg 18,3) Allein von der Bibellehre vermochte er seinen Unterhalt nicht zu bestreiten. Man ging also damals im Judentum sehr weise vor. Du musstest eine praktische Arbeit verrichten. Das ist ein indirekter Hinweis darauf, dass Paulus Rabbiner werden wollte. Es war unmöglich, Geld für das Unterrichten der Tora zu beziehen, denn es steht geschrieben: Umsonst habt ihr's empfangen, umsonst gebt es auch (Mt 10,8b). Diese Philosophie galt im Judentum, und das versuchte Paulus später auch auf das Christentum zu übertragen.

 

 

 

Paulus verdiente also seinen eigenen Lebensunterhalt durch sein Handwerk. Der andere war Zimmermann. Jesus war auch der Sohn eines Zimmermanns. Er ging auch einer praktischen Arbeit nach. In den Briefen erwähnt Paulus wiederholt, dass er der Gemeinde nicht zur Last fallen wolle. Er wolle sich selbst ernähren, und die, die mitreisen, sollen auch Kost und Logis haben. (Siehe 1 Kor 9,13)

 

 

 

Paulus zählt sich zum Apostel der Heiden, wie nachfolgend geschrieben steht: Euch Heiden aber sage ich: Weil ich Apostel der Heiden bin, preise ich meinen Dienst, ob ich vielleicht meine Stammverwandten eifersüchtig machen und einige von ihnen retten könnte (Röm 11,13f.). „Ich bin ein Apostel der Heiden.“ Wahrscheinlich nahm er die Stelle ein, die Judas hätte einnehmen sollen. Doch er erhängte sich. (Siehe Apg 1,18) Man wählt Hananias aus, aber er war nicht der Apostel, den der Herr vorsah. Gott wollte Paulus haben! So spricht der Herr: „Denn dieser ist mein auserwähltes Werkzeug.“ (Siehe Apg 9,15a) Er zählte sich nicht zu den zwölf Aposteln. Das stelle ich euch nur nebenbei anheim, damit ihr wisst, mit wem es Bruder Lukas zu tun hatte.

 

 

 

Paulus gründete zahlreiche Gemeinden in Kleinasien, auf der Balkaninsel, in Kroatien insbesondere. Die Briefe des Paulus an die Gemeinden gingen an die Gruppen, die er gegründet und im Glauben motiviert hatte. Sie waren auch an Einzelpersonen wie Philemon adressiert, oder an diesen und jenen, dem er etwas mitzuteilen hatte.

 

 

 

Die vierzehn Briefe, die existieren, sind ein Teil des Neuen Testaments. Paulus beeinflusste das Christentum stark. Deshalb sollten wir Paulinisten genannt sein. Die christliche Theologie stand sehr stark unter seinem Einflussbereich. Paulus stand wegen seines Glaubens oft vor Gericht. Am Schluss wurde er des Todes verurteilt. Wahrscheinlich fand zu späterer Zeit in Rom seine Kreuzigung statt, da er das zweite Mal inhaftiert wurde. Paulus' Auftritte waren es, die Skandale verursachten. Ja, das war Paulus! Würdest du mit einem solchen Menschen zusammengehen wollen durch dick und dünn, ganz gleich, was passiert? Es traten immer wieder Skandale hervor.

 

 

 

In Jerusalem wurde er verhaftet; man wollte ihn lynchen. So ein Typ war er. Er wollte nicht auffallen, schor sich eine Glatze, brachte Opfer, wollte einmal noch in den Tempel treten bevor dieser zerstört werden würde. Dabei wurde er inhaftiert. Wir wissen, was da passierte: Er berief sich auf den Kaiser. Folgende Worte sprach er aus: „Ich bin römischer Bürger und werde nicht von euch Juden gerichtet werden, sondern ausschließlich vom Kaiser!“ (Siehe Apg 25,11c) Was das auch immer geheißen haben mochte, für die Juden war es eine Blamage.

 

 

 

Lukas hielt sich selbst während dieser kritischen Zeit bei dem Apostel auf. Es steht geschrieben: Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Hinscheidens ist gekommen (2 Tim 4,6). Paulus teilte Timotheus mit, was nachfolgend geschrieben steht: Lukas ist allein bei mir (2 Tim 4,11a).

 

 

 

Nachdem Paulus mit dem jüdischen Glauben gebrochen hatte bzw. mit diesem jüdischen Irrtum, dass Jesus nicht der Messias sei und Sein Name aus dem Talmud ausgelöscht werden müsse, entschloss er sich, für Jesus da zu sein. Er gab sein Leben ganz hin! Das war Paulus! Und Lukas fand zu ihm.

 

 

 

Lukas war zunächst einmal bei Jesus nebst dessen zweiundsiebzig Jüngern. Wir wissen ja: Jesus hatte nicht nur zwölf Jünger, sondern auch zweiundsiebzig Jünger. Das ist ein prophetisches Bild auf die Nationen. Nicht nur für die Juden! Die zwölf Stämme – das waren die zwölf Apostel, die für die zwölf Stämme einstanden. Es geht hier ausdrücklich um die zweiundsiebzig Völker! Hier war aller Wahrscheinlichkeit nach Lukas anwesend, denn er notierte alles, was er von Anfang an gesehen, gehört und erlebt hatte, ganz besonders durch die Mutter Maria sowie alle Gläubigen, die später in Judäa versammelt waren. Er wollte von Paulus lernen. Nachdem Jesus tot war und in den Himmel aufgenommen worden war, wollte er, noch dazu, von Paulus lernen. Die Frage, die ihn bewegte, war: „Wie geht die Sache Gottes weiter?“

 

 

 

Lukas war eine sehr interessierte, offene Person. Er wollte mehr vom Herrn! „Unterwegs mit Paulus“ lautet mein heutiges Thema. Lukas gehörte zu den Gefährten des Paulus. Er begleitete ihn nach Milet, Tyrus, Cäsarea, Jerusalem und allerorts als Reisebegleiter. Er führte Tagebuch darüber, was alles stattfand. Paulus teilte mit, dass Lukas ihm zur Seite stand. Auch in Not, Krankheit und Schwierigkeiten. Er war der Arzt Dr. Lukas. Es ist gut, wenn man einen Arzt als Mitarbeiter in seinem Team hat, der einen betreut bzw. verarztet. Lukas harrte bei Paulus aus, als man ihn in Rom gefangen nahm. Er quartierte sich ein. Die damaligen Gefängnisse waren nicht so luxuriös wie heutzutage mit Fernseher und anderem Komfort ausgestattet. Man musste versorgt werden, einkaufen, Essen bereiten u.v.m. Er sorgte für alle möglichen praktischen Dinge. Er war ein freier Bürger, nicht etwa auch verhaftet. Er schmuggelte sich in das Gefängnis hinein, so: „Ich bin ein Freund von Paulus und stehe ihm bei.“

 

 

 

Paulus ist etwas Großartiges, denn er ist Theologe und Mystiker. Man könnte auch sagen, dass er ein Dogmatiker und Mystiker war. Paulus vermochte sowohl dogmatisch zu argumentieren, als auch auszuflippen, im Geist zu sein, wie nachfolgend aufgezeigt ist: Gerühmt muss werden; wenn es auch nichts nützt, so will ich doch kommen auf die Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn. Ich kenne einen Menschen in Christus; vor vierzehn Jahren – ist er im Leib gewesen? Ich weiß es nicht; oder ist er außer dem Leib gewesen? Ich weiß es nicht; Gott weiß es –, da wurde derselbe entrückt bis in den dritten Himmel. Und ich kenne denselben Menschen – ob er im Leib oder außer dem Leib gewesen ist, weiß ich nicht; Gott weiß es –, der wurde entrückt in das Paradies und hörte unaussprechliche Worte, die kein Mensch sagen kann (2 Kor 12,1-4). Das gefiel Lukas! Paulus war also beides: Dogmatiker und Mystiker. Die Geschichte des Apostel Paulus, wie der Herr ihn geführt und geleitet hatte, begeisterte Dr. Lukas. Lukas verstand sich gut mit Paulus. Er war weltoffen gleich ihm. Er war auch bereits viel gereist. Er war gebildet und kultiviert, weltmännisch und weltgewandt.

 

 

 

Paulus wuchs in Tarsis als ein römischer Bürger auf, der seine Studien bei Prof. Gamaliel vornahm und sich endlich glücklich bekehrte, Satan bzw. diesem ganzen Judentum ,die Rechnung verdarb‘. Sie hassten Paulus.

 

 

 

Lukas war Arzt, ein Grieche, auch weltlich gebildet. Hier trafen sich zwei Kollegen und ergänzten sich gegenseitig. Das ist Mitarbeiterschaft. Das ist ein Team. Man ergänzt sich gegenseitig. Lukas war Arzt, wie nachfolgend geschrieben steht: Es grüßt euch Lukas, der Arzt, der Geliebte, und Demas (Kol 4,14). Wahrscheinlich besaß er eine gründliche wissenschaftliche Ausbildung. Aller Wahrscheinlichkeit nach war er ein Sklave, der entlassen wurde. Er war als einer der ersten Verkündiger mit Paulus unterwegs.

 

 

 

Beide waren innerhalb der Gemeinde die einzigen Gebildeten. Ich betone, die Gebildeten. Denn das allgemeine Volk, die Sklaven und Frauen, glaubten an das Evangelium, aber nicht die gebildeten Menschen. Sie waren das einfache Volk. Aber gerade diese beiden gebildeten Personen vermochten es dem einfachen Volk zu vermitteln! Sie vermochten es ihnen plausibel zu machen!

 

 

 

Der Autor des Evangeliums nach Lukas schrieb intensiv über die Heilungsgeschichten Jesu, weil er sehr interessiert daran war, so: „Wie passierte es?“ Anschließend betonte er eben diese gesunde Lehre. Bei Lukas ist beachtlich, dass er jeweils immer Wert auf den folgenden Zusatz legte: „Geh und sündige von jetzt an nicht mehr.“ (Siehe Joh 8,11) Was so viel heißt wie: „Gebrauche diese negativen Dinge nicht! Liege nicht im Schmutz! Bleibe nicht im Dreck liegen! „Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!“ Die Kunst des gesunden Lebens waren für die Ärzte der Antike die wichtigsten Punkte. Deshalb betonte er: „Geh hin und sündige fortan nicht mehr. Lebe rein!“ Lukas beschreibt das alles also sehr genau und sehr exakt.

 

 

 

Da Lukas Arzt war, ist in seinem Evangelium auch auffällig, dass sehr oft die Rede von Heilungen ist, die andere wiederum gar nicht erwähnenswert fanden. Die ersten Verkündiger des Evangeliums waren also Paulus und Lukas, besonders in den neuen, heidnischen Regionen. Bei niemand anderem sonst kommen Worte wie „heil machen“ und „gesund machen“ vor. Jesus kam, um zu heilen und gesundzumachen. Für Lukas war Jesus der Mensch, der Heil und Heilung brachte. Die beiden Apostel betrachteten den Menschen, also weder die Religion, noch das Gesetz. Der Mensch steht im Vordergrund!  

 

 

 

Heilung bedeutete für Lukas die Wiederherstellung der menschlichen Würde und Harmonie. Dies wird insbesondere dann ersichtlich, wenn man die Heilungsgeschichten betrachtet, die Jesus Christus beschreiben, z.B. der wassersüchtige Junge oder die Schmerz gekrümmte Frau in der Synagoge, wie nachfolgend aufgezeigt ist: Und er lehrte in einer Synagoge am Sabbat. Und siehe, eine Frau war da, die hatte seit achtzehn Jahren einen Geist, der sie krank machte; und sie war verkrümmt und konnte sich nicht mehr aufrichten. Als aber Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, du bist erlöst von deiner Krankheit! Und legte die Hände auf sie; und sogleich richtete sie sich auf und pries Gott (Lk 13,10-13). „Weib, richte dich auf.“ (Siehe Lk 13,13) und: „Auch du bist eine Tochter Abrahams.“ (Siehe Lk 13,16a)

 

 

 

Beide Heilungen fanden am Sabbat statt, an dem Tag, da sich der Herr eigentlich ausruhen bzw. nichts tun sollte. (Siehe Lk 13,10) Die Schöpfung war vollendet, ja, aber was die Sünde angerichtet hatte, trat hervor! Der Schöpfungakt geht weiter! Er tritt auch am Sabbattag in Kraft! Der Herr arbeitet unentwegt, ohne zu ruhen, wie: „Jetzt schläft Er wieder.“ Nein! Der Herr ist immer aktiv! Preis Gott!

 

 

 

Jesus stellt hier den Menschen bildlich durch Heilung und Wiederherstellung der Schöpfung wieder her und vollendet das Werk des Vaters, so: „Ich kam, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“, wie nachfolgend geschrieben steht: Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist (Lk 19,10). Das berichtet Lukas, der Arzt, in seinem Evangelium.

 

 

 

Jesus liegen die Menschen am Herzen, die Kranken, die Fremden, die Armen. Das berichtet Lukas! Er wird später, wenn er die Apostelgeschichte schreibt, zu den Fremden bzw. Ausländern gehen; zu den Ausgestoßenen und Verachteten! Das Evangelium nach Lukas ist das Evangelium der Barmherzigkeit. Es enthält Geschichten, wie die vom verlorenen Sohn, dem guten Hirten u.v.m.

 

 

 

Mit Paulus war es nicht immer einfach, auszukommen. Das möchte ich nochmals betonen. Es traten sich zwei Menschen, die der Herr berief, gegenüber. Folgendes ist so wichtig: Wenn der Herr zwei Menschen beruft, kommen sie miteinander aus. Es ist nicht einfach, aber es geht, weil der Herr sie berief. Gott schreibt die Geschichte. Er fügt Menschen zusammen. Was der Herr zusammenfügt, soll der Mensch nicht scheiden. Der Herr fügte Lukas und Paulus zusammen. Es war nicht leicht, miteinander zurande zu kommen. Paulus war ein Choleriker und Draufgänger. Er hatte eine göttliche Mission. Lukas wollte dabei sein, so: „Ich will dabei sein und begutachten, wie der Herr durch diesen Mann wirkt bzw., wie Gott diesen Mann gebraucht.“

 

 

 

Markus vermochte nicht mitzuhalten. Er war desgleichen ein Evangelist, der das Evangelium nach Markus verfasste. Aber er war so ein feines Büblein. Ihm wurden die Berge zu steil. Paulus lief zu schnell und er gelangte nicht hinterher. Plötzlich kam wegen Markus ein Streit zwischen Barnabas und Paulus auf, denn er sprach: „Dieses Büblein kann ich gar nicht mitnehmen. Markus ist nicht fähig!“ Weißt du, man muss auch fähig sein. Wenn der Herr jemand zusammenfügt, muss man befähigt sein, miteinander durch dick und dünn zu gehen. „Unterwegs mit Paulus“ lautet mein Thema.

 

 

 

Ich lief und fuhr ein paar Mal diese Wegstrecken und Gegenden ab, die Paulus durchstreifte: Thessalonich, Griechenland, Klein Asien sowie da, wo er auf der Via Appia in Neapel als Gefangener und Sklave entlangzog gen Rom. Es war nicht einfach, aber Paulus war gut bei Fuß. Die Leute damals waren gut bei Fuß. Sie hatten keine Fahrzeuge, keinen Mercedes, kein Flugzeug! Nicht einmal einen Esel hatten sie! Sie liefen gut. Markus fiel das schwer.

 

 

 

Lukas verstand sich gut mit Paulus; teilte alle seine Gnade mit ihm, und zwar in einem solchen Ausmaß, dass er es sogar in einem Brief zur Erwähnung an Gläubige brachte, was nachfolgend aufgezeigt ist: Es grüßt euch Lukas, der Arzt, der Geliebte, und Demas (Kol 4,14). „Lukas, der geliebte Freund.“ Stell dir das einmal vor! „Ja, Lukas, unser lieber Freund.“

 

 

 

Lukas war keine Konkurrenz für Paulus, und Paulus war keine Konkurrenz für Lukas. Wenn der Herr zwei Menschen zusammenfügt, konkurrieren sie nicht miteinander! Sie sollen dienen, jeder mit der Gabe, die er vom Herrn empfing. Von Jerusalem und Umgebung bis Dalmatien und Kroatien verkündigen diese beiden das Evangelium, wie geschrieben steht, siehe hier: In der Kraft von Zeichen und Wundern und in der Kraft des Geistes Gottes. So habe ich von Jerusalem aus ringsumher bis nach Illyrien das Evangelium Christi voll ausgerichtet (Röm 15,19). Sieh: Von Judäa bis Rom teilt Lukas mit Paulus die Ketten! Er lässt sich sogar als ein Gefangener einsperren, damit er Paulus näher ist, damit er ihm zu Diensten steht und damit es möglich ist, mit ihm zu beten. Der Herr segnet die beiden, damit sie ihre Sorgen miteinander teilen.

 

 

 

Paulus und Lukas erlebten den gleichen Schiffbruch. Sie kämpften um ihr Leben. Die Apostelgeschichte wurde größtenteils im Plural verfasst, siehe hier: „Wir waren in diesen Sturm verwickelt.“, „Wir waren dabei.“, „Wir warfen alles über Bord.“, „Wir taten dieses und jenes.“ (Siehe Apg 27,1-28) Er wollte mit ihm ,dieselbe Krone erlangen‘. Darum auch die wilden Strapazen, die sie miteinander durchlebten. Er wollte denselben Siegeskranz erhalten. Paulus sprach, was nachfolgend aufgezeigt ist: Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb haben (2 Tim 4,7f.).

 

 

 

Lukas erwarb gemeinsam mit Paulus das Talent zum Predigen. Sie wuchsen beide miteinander in die Sache des Evangeliums hinein. Sie wurden miteinander vielen Menschen ein Segen. Wenn man gemeinsam miteinander wächst, miteinander harmoniert, ist man unschlagbar. Es steht geschrieben: Wie geht's zu, dass einer tausend verjagt und zwei sogar zehntausend flüchtig machen? Kommt's nicht daher, dass ihr Fels sie verkauft hat und der HERR sie dahingegeben hat? (5 Mose 32,30) Der Herr verfasste durch einen einzigen Menschen sowohl das Evangelium nach Lukas, als auch die Apostelgeschichte. Weißt du, es ist schon erstaunlich: Lukas verfasste für eine einzige Person das Evangelium und die Apostelgeschichte! Damals war Pergament sehr teuer! Es war eine Heidenarbeit!

 

 

 

„Wer einem einzelnen Menschen zu dienen vermag, vermag der ganzen Welt zu dienen.“, sagt man. Lukas erscheint uns hier als der Liebende und der geliebte Jünger des Erlösers. So wie er als Evangelist diente und die heilige Geschichte notierte, war er es auch, der später die Geschichte Jesu weiter nachvollzog. „Wie ging es weiter mit der Gemeinde Jesu?“

 

 

 

Das Evangelium nach Lukas beschreibt die Offenbarung des Welterlösers. Das Evangelium nach Paulus wird später als das Evangelium nach Lukas benannt. Wahrscheinlich verwandte Paulus das Evangelium nach Lukas als Vorlage für seinen Predigtdienst. Sie besaßen noch nicht diese vielen Bücher bzw. den Kanon des Neuen Testaments. Die Evangelien waren noch nicht verfasst.

 

 

 

Paulus benötigte Lukas als Arzt, denn er war gesundheitlich nicht der Stärkste. Es steht geschrieben: Ihr wisst doch, dass ich euch zuvor in Schwachheit des Leibes das Evangelium gepredigt habe. Und obwohl meine leibliche Schwäche euch eine Anfechtung war, habt ihr mich nicht verachtet oder vor mir ausgespuckt, sondern mich wie einen Engel Gottes aufgenommen, ja wie Christus Jesus. Wie wart ihr dazumal selig zu preisen! Denn ich bin euer Zeuge: Ihr hättet, wenn es möglich gewesen wäre, eure Augen ausgerissen und mir gegeben (Gal 4,13-15). Hier offenbart sich, welchen Leiden der Apostel unterlag. Als ihn das Licht umleuchtete, wurde er mit Blindheit geschlagen und umnachtet für drei Tage. (Siehe Apg 9,8f.) Er fiel zu Boden. Wahrscheinlich hatte Paulus epileptische Anfälle. Er fiel zu Boden und rief aus: „Herr, wer bist Du?“ (Siehe Apg 9,5a) Ihr kennt ja diese Geschichte. (Siehe Apg 9,1-19)

 

 

 

Als er das erste Mal den Boden Galatiens betrat, ging es ihm nicht wohl. Er war schwach und hatte gesundheitliche Probleme, Leiden und Beschwerden. Aber er ging dennoch. Er ließ sich von seinen gesundheitlichen Problemen nicht abhalten, dem Herrn zu Diensten zu stehen. Er wurde von einem Engel Gottes mit Fäusten geschlagen, wie nachfolgend geschrieben steht: Und damit ich mich wegen der hohen Offenbarungen nicht überhebe, ist mir gegeben ein Pfahl ins Fleisch, nämlich des Satans Engel, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe (2 Kor 12,7). Das fand nach der Steinigung statt. Er war nahezu tot. Als sie glaubten, dass er tot war, verließen sie ihn. (Siehe Apg 14,19b) Apostel Paulus erlitt einen Knacks. Die Schwierigkeiten, Verfolgungen und Strapazen gehen nicht spurlos an einem vorbei. Ein Diener des Herrn muss so manches ertragen. Paulus war angeschlagen. Wahrscheinlich kamen daher seine epileptischen Anfälle.

 

 

 

Es steht geschrieben: Es kamen aber von Antiochia und Ikonion Juden dorthin und überredeten das Volk und steinigten Paulus und schleiften ihn zur Stadt hinaus und meinten, er wäre gestorben (Apg 14,19). Hier war Paulus angeschlagen. Er schüttelte sich den Staub ab und zog weiter nach Derbe. (Siehe Apg 14,20b) Gerade noch war er nach der Steinigung in Lystra zu Boden gefallen, da war er schon wieder in Derbe! Die Galater nahmen Paulus auf. Sie hätten sich ,ein Bein ausgerissen‘, um seinen Aufenthalt in Derbe so angenehm wie möglich zu gestalten.

 

 

 

Das ganze Leben des Apostel Paulus wurde zu einer Bestätigung der folgenden Worte: „Die Kraft des allmächtigen Gottes hilft in meiner Schwachheit.“, wie nachfolgend geschrieben steht: Dreimal habe ich den Herrn angefleht, mich davon zu befreien. Doch er sagte zu mir: „Meine Gnade muss dir genügen, denn meine Kraft ist gerade in den Schwachen mächtig.“ Jetzt bin ich sogar stolz auf meine Schwachheit, weil so die Kraft von Christus auf mir ruht. Deshalb freue ich mich über meine körperlichen Schwächen, ja selbst über Misshandlungen, Notlagen, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage. Denn gerade dann, wenn ich schwach bin, bin ich stark (2 Kor 12,8-10 NeÜ). „Meine Kraft ist gerade in den Schwachen mächtig.“ Das erlebte Paulus und das demonstrierte er.

 

 

 

Es steht geschrieben: Sie sind Diener Christi? Ich rede wider alle Vernunft: Ich bin's weit mehr! Ich habe mehr gearbeitet, ich bin öfter gefangen gewesen, ich habe mehr Schläge erlitten, ich bin oft in Todesnöten gewesen. Von Juden habe ich fünfmal erhalten vierzig Geißelhiebe weniger einen; ich bin dreimal mit Stöcken geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten, einen Tag und eine Nacht trieb ich auf dem tiefen Meer. Ich bin oft gereist, ich bin in Gefahr gewesen durch Flüsse, in Gefahr unter Räubern, in Gefahr von meinem Volk, in Gefahr von Heiden, in Gefahr in Städten, in Gefahr in Wüsten, in Gefahr auf dem Meer, in Gefahr unter falschen Brüdern; in Mühe und Arbeit, in viel Wachen, in Hunger und Durst, in viel Fasten, in Frost und Blöße; und außer all dem noch das, was täglich auf mich einstürmt, die Sorge für alle Gemeinden (2 Kor 11,23-28). Denk doch nicht, dass alles okay war! Wenn du dem Herrn dienst, wenn du mit Apostel Paulus unterwegs bist, erlebst du alle diese Dinge: Nacktheit, Blöße, Kälte, Durst, Hunger, Stürme u.v.m. Du wirst genauso angegriffen wie er. „Mitgehangen, mitgefangen.“ So war es bei Lukas auch.

 

 

 

Wenn Paulus sprach: „Mein Evangelium“, meinte er wahrscheinlich das Evangelium nach Lukas. „Mein Evangelium ist somit das Evangelium auf meine Art, also das, was ich durchlitt und durchlebte.“ Paulus und Lukas ergänzten einander. Das ist toll! Mitarbeiterschaft in der Gemeinde Jesu Christi ist, dass man sich gegenseitig ergänzt; also, sich nicht einander das Leben erschwert, sondern erleichtert.

 

 

 

Im Evangelium nach Lukas sehen und spüren wir ganz stark den paulinischen Geist. So wie Paulus die Gemeinde Jesu vom Gesetz in die christlichen Freiheit führte, benutzte Lukas die Geschichte des Lebens Jesu, um dem Leser zu zeigen, dass der Sohn Gottes für die Erlösung der Menschheit kam; um die Werke Satans zu zerstören.

 

 

 

Markus und Matthäus zeigen uns, wer Jesus war. Lukas zeigt uns, wie Jesus der Heiland der Welt wurde, wie nachfolgend geschrieben steht: Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids (Lk 2,11). Damit beginnt sein Evangelium.

 

 

 

Band 1 des Lukas waren die Taten Jesu, und Band 2 die Taten der Apostel. Das ist toll zu sehen! Im Band 2 schildert Lukas, wie aus einer kleinen Jüngerschar eine weltweite, dynamische Bewegung wurde! Die kleine Herde! Lukas notierte es wie folgt. Es steht geschrieben: Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben (Lk 12,32). Er beschreibt den Weg des Evangeliums von Jerusalem bis nach Rom, in die Weltstadt.

 

 

 

Lukas ist hier der Mitbegleiter des Paulus. Es steht geschrieben: Es grüßt dich Epaphras, mein Mitgefangener in Christus Jesus, Markus, Aristarch, Demas, Lukas, meine Mitarbeiter. Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geist! (Phlm 24,23-25) Das waren alles Mitgefangene! Sie waren nicht alle so super frei und fromm. Paulus schreibt hier: Sie alle sind auch mit bei mir und grüßen dich, lieber Philemon. Und: Lukas ist allein bei mir (2 Tim 4,11a). Die Sache geht weiter! Viele gingen heim. Viele verließen ihn. Für viele war die Last zu groß. Sowie: Markus nimm zu dir und bringe ihn mit dir; denn er ist mir nützlich zum Dienst (2 Tim 4,11b). Zuerst waren sie uneins, doch jetzt ließ ihn der Herr zur Ruhe kommen im Gefängnis. Er rief: „Er war mir nützlich. Bringt Bruder Markus mit.“ Du siehst also, der Herr bringt alles wieder zurück, was zuvor nichts war, wo Brüder auseinandergingen. Der Herr greift ein und ordnet die Geschichte.

 

 

 

Lukas wird als Arzt bezeichnet. (Siehe Kol 4,14) Lukas beschreibt die Geschichte Jesu für Theophilos. Theophilos war wahrscheinlich einmal sein Herr. Als Sklave wurde Lukas gekauft und später von Theophilos freigelassen. Theophilos war ein guter Mensch. Er bewährte sich. Ärzte waren damals oftmals Sklaven, die ihrem Herrn dienten. Dafür schenkte er ihm hernach die Freiheit. Wahrscheinlich war Lukas ein solcher Diener, der Arzt des Theophilos. Vielleicht hat dieser ihm die Freiheit geschenkt, so: „Nun ziehe hin. Du pflegtest mich gesund. Gott segne dich!“

 

 

 

Nachdem Lukas Paulus getroffen hatte, war er ein geschätzter und geachteter, andauernder Begleiter des Apostels, und das sogar im Gefängnis, also nicht nur ,in der Halleluja-Höhe, auf Wolke Nummer 7‘, in der Herrlichkeit des Herrn. Nein, sogar im Gefängnis!

 

 

 

97 Verse der Apostelgeschichte wurden von ihm als Wir-Botschaft verfasst, so: „Wir waren dabei“, „Wir haben das durchlebt“, „Wir haben das erfahren“, „Uns ist dieses und jenes widerfahren“. Lukas ist ein Teil der Aktionen und oft der Einzige, denn weder Timotheus, noch Silas, noch irgendjemand anderes waren bei ihm.

 

 

 

Lukas folgte bereits früher Jesus nach. Bevor er Paulus traf, gehörte er zu den zweiundsiebzig Jüngern. Das geht aus dem Evangelium nach Lukas hervor. (Siehe Lk 10,1.17a) Ich betone hier, dass Lukas bereits Jesus nachfolgte, bevor er Paulus bei seiner Arbeit unterstützte. Diese zweiundsiebzig Jünger stehen für eine prophetische Handlung: Sie sind ein Vorschatten auf die Weltmission! Der Vorstellung der Juden gemäß, besteht die Welt aus zweiundsiebzig Nationen. Dafür waren die zweiundsiebzig Nachfolger Jesu vorgesehen.

 

 

 

Paulus hatte ein Herz für Spanien. Er wollte zu späterer Zeit nach Spanien übersiedeln. Das teilte er den Römern mit. Lukas sammelte damals bereits die ersten Zeugnisse der Diener des Herrn; er notierte alles.

 

 

 

Es steht geschrieben: Da es nun schon viele unternommen haben, Bericht zu geben von den Geschichten, die sich unter uns erfüllt haben, wie uns das überliefert haben, die es von Anfang an selbst gesehen haben und Diener des Wortes gewesen sind, habe auch ich's für gut gehalten, nachdem ich alles von Anfang an sorgfältig erkundet habe, es für dich, hochgeehrter Theophilus, in guter Ordnung aufzuschreiben, auf dass du den sicheren Grund der Lehre erfährst, in der du unterrichtet bist (Lk 1,1-4). „Hochgeehrter Theophilos“. Also, so spricht man zu einer hochgestellten, königlichen Person, zu einem Senator o.Ä. Zu diesem Zeitpunkt war Theophilus noch kein Christ. Lukas war der Evangelist, der versuchte, Theophilus das Evangelium nahezubringen, als Dankeschön dafür, dass er durch ihn die Freiheit erlangte. Es ging ihm nicht nur darum, dass Theophilus die Freiheit erfuhr, sondern darum, dass er die Seligkeit erlangte! Das war ihm ein großes Anliegen!

 

 

 

Das Evangelium nach Lukas beginnt mit der Geburt Jesu, also wie Jesus auf diese Welt kam. Er berichtet von den vielen Unterweisungen bzw. davon, was Jesus lehrte, wie Er reagierte und wie Er sich benahm. Man muss jedem Menschen erklären: „Was ist Jesus?“ sowie: „Das tat Er.“

 

 

 

Lukas lernte zu der Zeit, da sich Paulus in Cäsarea in Gefangenschaft aufhielt und auf seine Verurteilung wartete bzw. nach Rom zum Kaiser gebracht werden sollte. Aller Wahrscheinlichkeit nach verfasste er währenddessen das Evangelium nach Lukas. So wie er uns die Niederkunft des Logos, des Wortes Gottes, auf die Erde schildert, schildert er, wie sich das Evangelium ausbreitete. Er beschreibt die Himmelfahrt Jesu, die Rückkehr zum Vater (Siehe Lk 24,51) und, wie sich das Evangelium ausbreitete. (Siehe Apg 5,12-16) Und dann, es steht geschrieben: Sie aber zogen aus und predigten an allen Orten. Und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die mitfolgenden Zeichen (Mk 16,20). Wir sehen, dass bei Lukas die Gnade anhielt! Plötzlich wird ihm Theophilus als sein Bruder offenbar! Nachdem Theophilus das Evangelium nach Lukas erhalten hatte, war er sein Bruder! D.h., er war nicht mehr der hoch gelobte Theophilus, sondern: „Mein Bruder Theophilus“.

 

 

 

Als Abschluss der Wundertaten Jesu berichtet er später über die Taten der Apostel. Lukas war eine sehr gebildete Person. Er konnte exakt denken und beobachten, so wie ein Mediziner es tat. Beim Studieren der Apostelgeschichte – wenn ich es genau betrachte – ist man beeindruckt davon, wie exakt er alles schildert. Er hat Kenntnis von all den römischen Namen. Lukas kannte sich in Rom sehr gut aus. Er gab exakt weiter, wovon er Kenntnis besaß, sämtliche Begriffe, die Markus und Matthäus verborgen waren.

 

 

 

Lukas war nicht nur Zuschauer, sondern ein Teil dieses historischen Geschehens! Er ging höchst sorgfältig und akkurat damit um, sodass Theophilus sehr gut unterwiesen wurde. „Lukas, mein geliebter Mitarbeiter.“ Solche Leute, die exakt und gründlich arbeiten, braucht man! Paulus nahm die Gesamtschau, und Lukas ,die Klempnerarbeit‘ vor. Lukas wusste, welche Gefahren einem drohen, wenn man sich mit Paulus abgab und sich zu erkennen gab wie folgt: „Das ist mein Freund Saul von Tarsus!“

 

 

 

Paulus stand wegen seines Glaubens vor Gericht. Er war sogar des Todes nahe! Als er das zweite Mal im Gefängnis lebte, wurde er verurteilt und sprach: „Ich spüre, mein Ende rückt nahe. Ich werde gerichtet. Ich werde schon geopfert.“ Lukas aber verließ Paulus auch während dieser kritischen Zeit nicht! Er allein blieb übrig. Es ist toll, wenn jemand in kritischen Zeiten bei dir bleibt, wenn du es nicht mehr weiter schaffst, wenn es nicht mehr weitergeht, wenn du verzweifelst.

 

 

 

Wer war dieser Theophilus? „Vortrefflicher Theophilus“, zunächst einmal, bzw. „hochgelobter Theophilus“. Diese Form der Anrede war bei einem wohlhabenden Prominenten, einem römischen Staatsbeamten üblich. Paulus sprach: „Hochgelobter Festus“ als er die Rede vor Festus hielt, sowie vor Agrippa, so: „Hochgelobter Agrippa!“ Sie waren keine Christen, verstehst du? Er lobte sie und begegnete ihnen mit Respekt. (Siehe Apg 26,2f.)

 

 

 

Theophilus war höchstwahrscheinlich sehr an Jesus interessiert, aber nicht genug informiert. Deshalb sammelte er alle möglichen Informationen aus der Zeit Jesu, und zwar, wie Er stand, wirkte, lebte und leibte. Lukas hoffte, durch sein Evangelium würde Theophilus Gewissheit über viele göttliche Dinge erhalten. (Siehe Lk 1,4) Deshalb belehrte er ihn unermüdlich. Theophilus war damals noch kein Christ, siehe hier: „Vortrefflicher Theophilus“. Er muss eine anständige, gottesfürchtige Person gewesen sein. Das waren viele Menschen, die Römer überhaupt. Aber er war noch kein Christ. Später wurde er als solcher angesprochen.

 

 

 

In der Apostelgeschichte, die Lukas später aufzeichnete, wird die Anrede „Hochgelobter Theophilus“ nicht mehr verwendet, sondern die folgende: „Lieber Theophilus“. (Siehe Apg 1,1a) Nun informierte er ihn, wie die Sache weiterging mit diesem Jesus von Nazareth. Als Lukas sein Evangelium an Theophilus richtete, war jene angesehene Person zwar noch kein Christ, aber sein Interesse am christlichen Glauben war sehr groß.

 

 

 

Lukas war sehr am Menschen interessiert, gleich Paulus. Eine Seele ist bei dem Herrn mehr wert als alle Schätze dieser Welt! Was nützt es, wenn wir den Massen predigen und uns nicht auf die Seele konzentrieren. Wir lesen hier, dass, als Paulus in Cäsarea war, ihm Felix Folgendes gewährte: Keinem der seinen dürfe verwehrt werden, ihm den Dienst zu erweisen, etwa ihn im Gefängnis zu besuchen, ihm Essen zu bringen, ihm zu dienen, Wäsche zu waschen o.Ä. Wir lesen, was geschrieben steht, siehe hier: Felix aber zog die Sache hin, denn er wusste recht gut um diesen Weg und sprach: Wenn der Oberst Lysias herabkommt, so will ich eure Sache entscheiden. Er befahl aber dem Hauptmann, Paulus gefangen zu halten, doch in leichtem Gewahrsam, und niemandem von den Seinen zu wehren, ihm zu dienen (Apg 24,22f.).

 

 

 

Paulus war nicht immer gesund. Deshalb pflegte wohl der geliebte Arzt den Apostel und gab ihm so manchen Tipp, so: „Tue dieses oder jenes.“ Weißt du, manche Leute sind nicht vernünftig,  diese, die nur Draufgänger sind, die nur vorwärts marschieren, die nur Choleriker sind, die nur ihre Sache verwirklichen wollen. Er riet: „Langsam Paulus, reg dich nicht so auf. Ach komm, lass es.“

 

 

 

Als Paulus sich auf den Kaiser berief, stand ihm Lukas zur Seite. Er begleitete ihn auf dem Dampfer und erlitt mit ihm Schiffbruch. (Siehe Apg 27,24) Während des Hausarrestes in Rom schrieb Paulus ein paar Briefe. Lukas half mit, diese Briefe auszutragen; der Briefbote. Sämtliche Briefe des Paulus enthalten Grüße des Lukas, so: „Grüße von meinem Freund“ bzw. „Grüße von meinem Mitarbeiter“.

 

 

 

Mein heutiges Thema lautet wie folgt: Unterwegs mit Paulus. Man tat nicht viel, aber man diente dem Bruder. Er hatte einen Auftrag, eine Schau, eine Vision und diente dem Bruder. Als Paulus während seiner zweiten Inhaftnahme das Empfinden hatte, er stehe dem Tode nahe, blieb der treue und mutige Zeuge Lukas an seiner Seite. Andere verließen ihn, aber er nicht. Er blieb bei ihm. Lukas riskierte dabei seine eigene Freiheit.

 

 

 

Lukas war bescheiden und opferte sich für andere auf. Das ist Mitarbeiterschaft! Das ist Gemeinde! Das ist Glaubensgenossenschaft! Ja, man opfert sich auf! Er stellte seine Gelehrsamkeit nicht zur Schau, etwa so: „Ich bin Dr. Lukas!“ oder: „Ich habe etwas Besseres verdient!“ Nein! Er wollte auch nicht im Rampenlicht stehen. Er hätte als Arzt Karriere machen können, aber er wollte sich für die Interessen des Reiches Gottes einsetzen, ja für den Bruder Saul von Tarsus, der ,ein auserwähltes Werkzeug‘ für den Herrn war. 

 

 

 

„Mit Paulus unterwegs“ lautet mein Thema. Das Wort des Herrn, welches gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde und nachfolgend niedergeschrieben ist, lautet wie folgt:  Trachtet vielmehr nach seinem Reich, so wird euch dies zufallen. Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben (Lk 12,31f.). Also: „Gib dich nicht auf! Verzweifle nicht.“ Es ist fantastisch zu sehen, dass hier Hoffnung gemacht wird! Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes!

 

 

 

Gebet: Vater im Himmel, ich danke Dir für die vielen treuen Mitarbeiter auch in meinem Leben, wo Menschen mir gedient haben, wo sie mir zur Seite gestanden sind, wo sie mir unter die Arme gegriffen haben, wo sie mich ermutigt haben, so wie sich dieser Doktor Lukas bei Paulus verhielt. Was wäre ich ohne sie geworden? Herr, ich danke Dir für all die vielen Mitarbeiter in den letzten fünfzig Jahren, die mir zur Seite standen, die gedient haben und auch heute noch dienen und einfach helfen, dass das Evangelium verbreitet wird, auch im Internet; dass aufgenommen wird, es ins Internet gesetzt wird und das Evangelium viele Menschen erreicht. Ja, ich predige hier nur für ein paar Leute, aber gleichzeitig hören viele tausend Leute die Predigt im Internet! Und es ist Gnade, dass wir das noch tun dürfen! Das Wort des Herrn ist nicht gebunden, auch wenn wir gebunden sind manchmal, auch wenn wir Schwierigkeiten haben.

 

 

 

Gleich Lukas, der mit seinem Bruder Paulus durch dick und dünn ging, danke ich auch meinen Geschwistern heute! Ja, ich danke für all die lieben Geschwister, die mit mir durch dick und dünn gegangen sind, die vor nichts zurückgeschreckt sind, die sich bereiterklärt haben, die Opfer gebracht haben für die Brüder und Schwestern, damit Dein Werk weiter vollzogen wird, damit wir, damit ich in aller Demut das Werk des Herrn tun kann. Und ich segne jetzt auch all die Mitarbeiter, die mir helfen, das Evangelium im Internet zu verbreiten: Herr, segne diese Menschen reichlich und gib uns eine Ewigkeitsfrucht, das, was unterm Strich bleibt! Wenn ich gesegnet werde, werden sie auch gesegnet und haben Teil an den Segnungen Gottes. Herr, ich danke Dir, dass wir miteinander arbeiten dürfen, dass wir uns einander ergänzen dürfen, denn die Sach' ist Dein, Herr Jesus Christ, die Sach' an der wir steh'n, und Deine Sache kann nicht untergehen! Danke, Herr! Amen