Gottes Auftrag ist ausführbar                                                                                                          

Gottes Auftrag ist ausführbar – Predigt vom 24.07.2022

 

 

 

Einen schönen Guten Morgen! Allein Deine Gnade genügt! Mehr brauche ich nicht als die Güte und Gnade des Herrn und Seine Barmherzigkeit und Seine Freundlichkeit. Und wenn ich das habe, dann ,fahre ich gut durchs Leben.

 

Mein heutiges Thema lautet wie folgt: Gottes Auftrag ist ausführbar. „Was Er euch sagt, das tut“, sprach die Mutter des Herrn. Und das befahl Jesus Seinen Jüngern in Kana. Da wurde aus Wasser Wein gemacht! Stell dir das einmal vor! Dann geschehen Wunder, ja! Wenn wir das tun, was Er spricht, geschehen ,Wunder am laufenden Band. Gottes Auftrag ist ausführbar, auch wenn es manchmal unmöglich erscheint und weder denkbar noch fassbar ist. Es steht geschrieben: Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut (Joh 2,5). Jesus verlangte nichts Unmögliches: nur Wasser zu holen. Die Krüge mit Wasser zu füllen – das ist alles, was der Herr verlangt. (Siehe Joh 2,7a) Er verlangt kein großes Hokuspokus, sich zu bekreuzigen oder was auch immer, nein! Einfach tun, was Er uns sagt. Das vermag jeder, wenn er hört, was die Heilige Schrift kundtut und was der Heiland befiehlt.

 

Wir Menschen leben auf dieser Welt nicht durch Zufall, sondern wir haben eine von Gott geschaffene Existenz für einen ganz bestimmten Daseinszweck. Nicht etwa, dass der Herr uns aus Jux und Dollerei gemacht hätte, nein! Wir sind dafür bestimmt, auf Seine Stimme zu hören, Seine Werke zu tun und Ihn zu verherrlichen. 

 

Das ganze Universum, die ganze Schöpfung existiert, um die Liebe des Herrn offenbar werden zu lassen, damit die Gnade Gottes gepriesen und gelobt wird! Dafür sind wir geschaffen – zur Verherrlichung des Herrn! Ich bin hier in der Gemeinde allein für die Verherrlichung Gottes. Nicht etwa dafür, um die Leute zu unterhalten. Ich soll die Güte des Herrn verkündigen, das, was der Herr ist, tut und will.

 

Alles, was Er schuf, soll Seine Größe und Macht demonstrieren, und alle Welt soll erkennen, dass Gott der Herr ist, dass Er im Regiment sitzt, dass Er das letzte Wort hat. Er ist konkurrenzlos, alternativlos und vieles mehr! Ja, Er ist es! Er ist der Herr von allem, was in Existenz gebracht wurde!

 

Heute predige ich über folgendes Thema: Der Auftrag des Herrn, also das, was Er dir mitteilte, was Er dir befahl, ist ausführbar. Deshalb ist es so wichtig, auf Ihn zu hören, darauf, was Er zu einem jeden von uns spricht.

 

Die ,Firma des Herrn‘ ist klein. Sie muss nicht groß sein, verstehst du?, etwa ein riesiges Unternehmen, ein Mammutunternehmen, ein Konzern. Nein! Die Firma des Herrn ist klein, aber fein. Sie floriert seit zweitausend Jahren, ist gut vernetzt und funktioniert immer.

 

In meiner Bibel steht: Sein Reich kommt. Sein Wille geschieht. (Vgl. Mt 6,10) Ich muss nicht bekümmert sein um die Sache Gottes. Seine Aufträge sind ausführbar. Ich bin ruhig und gelassen, denn ich weiß, was nachfolgend geschrieben steht: Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen, der Name des Herrn sei gepriesen! (Hiob 1,21b ELB) Dafür bin ich hier auf diesem Planeten; einfach um zu sagen: „Herr, Du hast recht!“

 

Als Einstiegsvers möchte ich ein Lied vortragen: „Die Sach' ist Dein, Herr Jesus Christ, die Sach' an der wir stehn“ – an der ich stehe, an der du stehst, an der Sache, für die wir leben –  Also: „Die Sach' ist Dein, Herr Jesus Christ, die Sach' an der wir stehn“. Und weil es Deine Sache ist, kann sie nicht untergehn.“Selbst wenn tausend Teufel kämen, der Antichrist kommt, Raketen und Bomben abgeschossen werden, die Sache Gottes bleibt bestehen! Und: Allein das Weizenkorn, bevor es fruchtbar sprosst zum Licht empor, wird sterbend in der Erde Schoß vorher vom eignen Wesen los; im Sterben los, vom eignen Wesen los.“ Genau das ist es, wie das Werk des Herrn funktioniert! Ich muss nur ,sterben. Ich muss nur ,gekreuzigt werden. Ich muss nur den Weg Gottes gehen, den Er bestimmt hat. Dem Menschen ist gesetzt, einmal geboren zu werden, und dem Menschen ist gesetzt, einmal zu sterben. (Vgl. Hebr 9,27) Das liegt in Wesen und Natur der Dinge. Auf welche Art zu sterben, ob mit oder ohne Corona, ob geimpft oder ungeimpft, gesund oder krank, spielt überhaupt keine Rolle! Allen liegt derselbe Weg bevor, den jeder gehen muss, ganz gleich ob er sportlich oder wohlgenährt ist, wie wir auch immer sein mögen, jeder darf den Weg Gottes gehen ohne große Aufregung.

 

Ich lese weiter: „Du gingst, o Jesu, unser Haupt, durch Leiden himmelan und führest jeden, der da glaubt, mit Dir die gleiche Bahn. Wohlan, so führ' uns allzugleich zum Teil am Leiden und am Reich; führ' uns durch Deines Todes Tor samt Deiner Sach' zum Licht empor; zum Licht empor, zum Licht empor.“ – Durch Sterben gelangen wir zum Licht empor! Das Weizenkorn fällt in die Erde. – Der Liederdichter sagt weiter: Du starbest selbst als Weizenkorn und sankest in das Grab. Belebe denn, o Lebensborn, die Welt, die Gott Dir gab; send' Boten aus in jedes Land, dass bald Dein Name werd' bekannt, Dein Name voller Seligkeit. Auch wir stehn Dir zum Dienst bereit; zum Dienst bereit, zum Dienst in Kampf und Streit.“

 

Und darum: Ja! Der Auftrag Gottes! Ich stehe zum Dienst bereit! Jeden Morgen, wenn ich meine Andacht halte und meine Predigt vorbereite, und wenn ich über das Wort des Herrn meditiere, befrage ich immer wieder den Herrn: „Lieber Gott, was willst Du heute an diesem Tag?“ Jeder Tag, den der Herr gemacht hat, ist ein Geschenk Gottes! Wir sollen an jedem Tag etwas Gutes tun,  etwas, was der Herr befahl. Auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist. Wir sind zum Streit, zum Kampf bereit!

 

In diesem zuvor erwähnten Lied wird die ganze Aufgabe beschrieben, was wir tun sollten und was wir nicht tun sollten. Mach dir um das Reich Gottes keine Sorgen! Lebe sorgenfrei! Halleluja! Schlafe und sei entspannt! Du musst dir um die Gemeinde Jesu keine Gedanken machen! Ich hörte Worte wie: „Jetzt machen wir bald dicht. Demnächst schließen wir die Gemeinde. Bald geben wir das Gebäude auf!“ Wie viele Kirchen werden verkauft, auch hier in Berlin! Ja, wie viele! „Die Sach' geht unter!“ Nein! Die Sache geht nicht unter! Die Kirche mag untergehen, der Verein mag untergehen, die Organisation mag untergehen, aber Gottes Werk bleibt!

 

Die Katholische Kirche ,mag den Bach hinuntergehen‘. Sie kränkelt ohnehin derzeit. Aber die Welt geht weiter! Die Welt geht weiter, ja! Mach dir um das Reich Gottes keine Gedanken! Bete und sage: „Herr, die Sach' ist Dein!“ Ja, schon seit zweitausend Jahren funktioniert Deine Sache! Es sind Deine Probleme, lieber Gott! Die Kirche bzw. Gemeinde sind Dein Problem! Du sprachst ja selbst die folgenden Worte aus: „Ich werde meine Gemeinde bauen und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen.“ (Vgl. Mt 16,18) Es ist Deine Gemeinde! Die Gotteskinder gehören Dir! Ich muss nicht auf Deine Kinder achtgeben, lieber Gott, wenn ich auch gern einmal zwischendurch Babysitter spiele. Der Herr baut selbst Seine Gemeinde, mit Seinem Material, mit Seinen Mitteln, mit Seinem Stoff, mit Seiner Substanz, nach Seinen Regeln und nach Seiner Methode.

 

Wir sind Seine Mitarbeiter, ihr Lieben. Wir verrichten nur die Arbeit, die uns aufgetragen ist. „Füllt die Krüge mit Wasser!“ Und dann: „Bringt sie dem Speisemeister zur Verkostung.“ (Siehe Joh 2,8b) Mehr müssen wir nicht tun. Wir müssen weder irgendetwas zelebrieren noch irgendwelche Formeln aufsagen. Das tut der Heiland für uns.

 

Jesus sprach: „Die Pforten der Hölle werden meine Gemeinde nicht überwältigen.“ Was heißt das alles? Was bedeutet das? Es ist Seine Gemeinde! Geschwister, die Gemeinde Jesu ist Jesu Familie! Es ist Sein Haus. Die Gläubigen sind Seine Kinder. Wir sind Sein Volk, Seiner Hände Werk! Jeder Einzelne individuell ist ein ,Gefäß‘ zur Ehre, zum Lob und zur Verherrlichung des Herrn! ,Jesus ist das Haupt und wir sind die Glieder.‘ (Siehe Eph 1,10 GNB, MENG, NeÜ, SLT sowie 1 Kor 12,12) Mehr sind wir nicht, und mehr wollen wir auch gar nicht sein. Wenn wir mehr sind, befinden wir uns am falschen Platz!

 

„Die Sach' ist Dein, Herr Jesus Christ, die Sach' an der wir stehn!“ Ja! Es ist Sein Leib! Wenn ich jetzt böse wäre, so würde ich sagen: „Jesus, die ganze Christenheit ist Dein Gesindel! Du musst damit selber fertig werden! Du musst daran arbeiten! Heilige Dein Volk! Heilige Deine Gemeinde!“

 

„Vielleicht bist Du über die Christen enttäuscht und frustriert, wenn Du die Christenheit siehst und das, was alles stattfindet, die ganzen Skandale usw.“ Also, wenn ich in den Medien verfolge, was alles passiert und wie die Menschen missbraucht wurden von der Kirche! Sie wollen Geld haben!Ja! „Es ist Dein Gesindel, Herr! Verrichte Du es selbst! Du erwähltest und beriefst sie, und Du nimmst sie mit.“ Ich muss zufrieden sein, dass der Herr sie überhaupt erwählt hat. Betrachte einmal, wen der Herr alles mitnimmt und was für ein Gesindel in der Nachfolge Jesu ist! Da ist ,Judas‘ dabei, dieser Verräter. Da sind Kriminelle dabei. Da sind kaputte und zerbrochene Leute dabei, Aussätzige, Blinde, Taube, Lahme! Da sind schmutzige, habgierige Menschen! Schmarotzer! Sie wollen nur Brot vom Heiland, mehr wollen sie nicht. Nachdem sie sich sättigten, hauen sie wieder ab und Du hast sie wieder zu suchen. Wo waren sie? Sie sind fort bis zur nächsten Hungersnot!

 

Mühselige und Beladene, lieber Heiland, folgen Dir nach! Das sind nicht die perfekten Pharisäer!Kein Pharisäer folgt Dir, Jesus, nach. Das ist einmal im Wort Gottes aufgezeigt. (Vgl. Mt 23,3b) Auch kein Selbstgerechter oder Scheinheiliger folgt Dir. In der Nachfolge Jesu sind Kriminelle, Gesetzeswidrige, Flüchtlinge, Süchtige, verdorbene Menschen; lauter unreine und ungesunde Leute! Das musste ich lernen, als ich meinen Predigtdienst begann. Damals gründete ich in der Schweiz eine Gruppe namens „Pioniere für Christus“. Diese Gruppe leitete ich später, und wir vollzogen einen Einsatz in Colmar, Frankreich. Der Pastor, welcher der Jugendgruppe vorstand, sagte: „Hört mal zu, ihr Lieben! Wir laden nur Leute mit Hornbrille ein!“ Er meinte intelligente und gebildete Menschen. Doch wir fanden keine! Weißt du, wen wir fanden? Lauter Gammler und Hippies! Wir fanden keinen Einzigen, der eine Hornbrille trug!

 

Die Pharisäer riefen über Jesus aus: „Dieser nimmt die Sünder an“. (Siehe Lk 15,2a) Das sind die Leute, die Jesus nachfolgen! Du wirst entsetzt sein, wenn du in die Gemeinde kommst! Da gibt es keine Klugen, keine Professoren, keine Doktoren! Sondern: Das, was nichts ist, erwählte sich der Herr. So ist es in der Heiligen Schrift aufgezeigt. (Siehe 1 Kor 1,26-27a) Er erwählte den ,Abschaum‘ der Gesellschaft!

 

Ja, Gottes Auftrag ist ausführbar und unkompliziert. Er erwählte Frauen und Kinder. Sie folgten Jesus nach. Besessene, denen Dämonen und Teufel innewohnten, folgten Jesus nach. Er rief sie ja alle selbst zu sich, als Er sprach, was nachfolgend geschrieben steht: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken (Mt 11,28).

 

Als ich damals in Stuttgart mit meinem Predigtdienst und der Gemeindearbeit begann, stellte ich fest, dass sich darin Hippies und Gammler tummelten! Und als ich meinen Predigtdienst am Breitscheidplatz in Berlin fortsetzte, waren auch keine besseren Leute anwesend! Es gab nur lauter Aussteiger und zerbrochene Typen. Sie hörten uns zu. So fängt die Gemeinde Jesus an, sich zu entwickeln. Das war die Familie Gottes: Drogenabhängige, Schwule, Kriminelle! Ich rechnete während eines Gottesdienstes in Stuttgart einmal durch, wie viele Schwule anwesend waren. Fünfzehn Homosexuelle hielten sich an der Hand, während sie die Predigt vernahmen. Mir machte das nichts aus. Es störte mich nicht. Auch sie sind Menschen. Der Herr liebt sie trotzdem, auch wenn sie schwul oder lesbisch sind. Ich hielt meine Predigt ab. Einer von ihnen sagte: „Ich leite einen charismatischen Kreis für Schwule und Lesben.“ Dieser Mann kam regelmäßig zu mir in den Gottesdienst. Mich störte das nicht groß. Jesus liebt alle Menschen! Er liebt alle, die mühselig und beladen sind und die nach Liebe suchen. Alles, was die Menschen benötigen, ist Liebe; mehr nicht! Das erhalten sie oft gar nicht einmal von den Kirchen und Gemeinden.

 

Eine solche Arbeit musste ich tun! Es waren auch ein paar Gute dabei, nicht nur ,faule Fische‘. Auch hier in Berlin gab es ein paar Gute, unter ihnen waren auch Professoren und Doktoren, also die Gebildeten mit Hornbrille, die mich später unterstützten. Ich bin dem Herrn dankbar für alle, sowohl für die Gammler und Hippies als auch für diejenigen, die eine Hornbrille tragen. Ich bin dem Herrn dankbar für diese, die etwas haben, und für jene, die nichts haben. Ich danke dem Herrn! Diese Leute unterstützen mich bis heute! Sie helfen mir, dass ich es schaffe, die Miete zu bezahlen; wo auch immer wir die Räume angemietet haben. Manchmal zahlte ich horrende Mieten bis zu sechstausend Euro im Monat. Das waren nur allein die Mietkosten. Da habe ich noch nicht einmal irgendetwas getan. 6000 € Miete! Überlege einmal! Die Leute halfen mir, die Mietkosten zu begleichen. Ich wunderte mich: „Wie ist das überhaupt möglich?“

 

Es ist schön zu wissen, dass der Gemeinde diese und jene zugehörig sind. So war es auch beim Heiland. Wohlhabende Frauen, die Jesus nachfolgten, brachten ihr Vermögen ein. Bis heute bin ich dankbar für alle, die mir helfen, anderen zu helfen. Es ist mir noch dazu möglich, Gelder nach Afrika und Indien zu spenden. Diese Leute vernehmen meine Predigten. Ich danke Gott, dass mir diese Leute, die meine Predigten vernehmen, ab und zu einmal eine Spende schicken. Manche schicken nur fünf Euro und in der Betreffzeile steht: „Mein Zehnter“. Regelmäßig geht ihr Dauerauftrag ein. Sie ,greifen mir unter die Arme‘, ermutigen mich und sind nicht nur Nutznießer, die lediglich die Predigt vernehmen. Keiner weiß, wie schwer es ist, eine Predigt vorzubereiten bzw. jede Woche jeweils vier, das Wort des Herrn zu verkündigen und sich immer wieder etwas einfallen zu lassen. Auch das Scherflein der Witwe zählt beim Heiland, und zwar noch mehr als du für möglich hältst! Ja, das Scherflein der Witwe: „Diese Frau gab am allermeisten.“ Halleluja! (Siehe Lk 21,3) Ich freue mich nicht nur über die großen Beträge, sondern ganz besonders auch über die vielen, vielen, vielen kleinen Beträge! Die kleinen Beträge, die nach jeder Predigt eingesammelt werden oder im Opferkasten sind, erfreuen mein Herz!

 

Ich führe den Auftrag des Herrn aus. Das tue ich gern. Es ist das, wozu ich befähigt wurde. Und das ist wichtig, wenn wir dem Auftrag des Herrn nachgehen! Wir sollen nur das tun, wozu wir befähigt sind! Alles andere sollen wir bleibenlassen! Alles andere ist nicht mein ,Geschäft‘! Es ist das Werk des Herrn! Ich muss Gottes Werk tun. (Vgl. 1 Kor 12,18) Jeder hat eine andere Aufgabe im Leib Christi. (Siehe Röm 12,4) 

 

Als ich nach Heilbronn kam, rief ich aus: „Leute, ich habe die Vision. Ich weiß, wie es gemacht wird, aber ich bin zu klein, es zu verrichten. Ich brauche euch als Mitarbeiter, dass ihr mir helft, sie zu entwickeln. Ich weiß, wo es langgeht und halte es durch. Immer wieder hielt ich durch.

 

Auch hier in Berlin hielt ich über dreißig Jahre durch. Ich wusste, wie es verrichtet werden muss, wie man eine Kirche renoviert mit simplen Mitteln. Ich bin weder ein Bauleiter noch ein Architekt, aber ich vollzog mit Gottes Hilfe eine bessere Arbeit als mancher Architekt während seiner ganzen Lebenszeit. Es kamen Leute, die mir Fragen stellten wie: „Herr Matutis, wie beheizen Sie die Kirche?“ Du musst nur einmal die Kirche besichtigen und dich einleben. Wenn du den Heizungsknopf andrehst, gelangt die Wärme von oben nach unten. Alles, was dunkel ist, wird schnell warm. Anfangs wunderten sich die Schwestern, weil die Schokolade, die sie in ihrer Handtasche aufbewahrten, weich wurde. So funktioniert die Technik, die ich entdeckte und entwickelte.

 

Als wir die Kirche am Leopoldplatz renovierten, deren Innenräume achtundzwanzig Meter hoch waren, benötigten wir ein Baugerüst, das teurer war als die ganze Renovierung zusammen, die Farbe und alles Weitere. Ich betete zum Herrn: „Lieber Gott, es ist mir nicht möglich, ein Baugerüst zu finanzieren! Es muss irgendwie anders gehen.“ Nachts, während ich schlief, kam mir die Idee. – Nachts, während du schläfst, bekommst du die tollsten Ideen, wenn du für den Herrn arbeitest. Es ist nicht anstrengend! – Ich sah, wie ich auf einer Hebebühne arbeite, die Wände streiche, renoviere und neu verputze. Aber das Problem war: als die ersten Arbeiter nach oben gestiegen waren, bekamen sie Schwindelanfälle und Gleichgewichtsstörungen. Ich sagte: „Herr, wie vollziehe ich es?“ Doch ich erinnerte mich, dass ich auf Helgoland Leute beobachtete, die nicht seetauglich waren. Damals riet der Kapitän dazu, Tabletten einzunehmen. Die verabreichte er den Leuten, sodass die Reise weitergehen konnte. Daraufhin ging ich in die Apotheke Wittenau und kaufte gleich mehrere Tabletten, die bekannt waren dafür, dass sie gegen Seeuntauglichkeit und Gleichgewichtsstörungen helfen würden. Die Geschwister standen auf der Hebebühne, fuhren nach oben, schaukelten hin und her, ohne dass es ihnen etwas ausmachte. Planmäßig führten sie ihre Arbeit aus, bis alles erledigt war. Der Herr steht uns bei, wenn Er uns für diese Sache beauftragt hat. Ich betrat die Kirche mit der Hebebühne, ließ die Mitarbeiter nach oben fahren und alles funktionierte!

 

Führe den Auftrag des Herrn aus, und es wird funktionieren! An dieser Stelle möchte ich sagen: Der Auftrag Gottes ist nicht schwer, wenn jeder das tut, was er tun soll! Ich wuchs in einer Großfamilie auf. Wir waren acht Kinder! Und, weißt du, da geht es nicht lustig zu! Jeder hat seinen Aufgabenbereich. Ich war als der Älteste für das Holzhacken zuständig. Meine Schwester war dafür zuständig, das Geschirr abzuwaschen und den Müll wegzutragen. Andere waren dafür bestimmt, die Küche zu säubern und zu fegen. Meine kleine Schwester deckte den Tisch. Jedem Kind wurde eine Aufgabe zugeteilt, außer dem kleinsten. Der war nur zuständig fürs Essen. Aber alle anderen hatten eine Aufgabe. Das funktionierte! Wenn jeder seinen Auftrag richtig erfüllt, funktioniert das Geschäft.

 

Geschwister, es ist so wichtig, dass wir uns auch im Reich Gottes finden. „Die Sach' ist Dein, Herr Jesus Christ.“ Aber ich muss herausfinden, was mein Auftrag ist. Wir verrichten unseren Auftrag gemäß unseres Alters, unserer Reife und unseren Fähigkeiten. Wie reif bist du jetzt geistlich? Von jemandem, der reif ist, wird viel verlangt. (Vgl. Lk 12,48b) Von mir als ältesten Sohn wurde viel verlangt. Ich war dafür bestimmt, Holz zu hacken und für Brennholz zu sorgen. Meine Schwester trug nur die Asche fort. Wir heizten damals noch mit Holz. Es wird niemandem mehr zugemutet, als das, was er vermag, je nachdem wie er wuchs und sich entwickelte. (Siehe Ps 68,20b) Deshalb predige ich. Gottes Auftrag ist ausführbar. „Füllt die Krüge mit Wasser!“ (Siehe Joh 2,7a) Sowie: „Gebt sie dem Speisemeister!“ (Siehe Joh 2,8a)

 

Hast du schon den Platz in deiner Familie, in der Familie des Herrn, gefunden? Weißt du, worauf es dabei ankommt? Kennst du dein Plätzchen innerhalb des Programms Gottes, im Reich des Herrn? Welche Funktion hast du in Seinem Reich? Was tust du bereits da? Holzhacken? Asche entsorgen? Tisch decken? Teller abspülen? Diese Arbeit muss getan werden! Stell dir einmal vor, es würde nicht vollzogen. Und nun frage ich dich ganz persönlich: „Für was bin ich im Reich Gottes zuständig?“

 

Das Reich Gottes ist universell und groß! Die Schöpfung Gottes, die Welt Gottes, die Menschheit, die Gemeinde Jesu, was das auch immer ist. Das ist nicht nur dieser Verein hier oder irgendein Club, in dem man betet und singt. Am Freitag hielt ich eine Beerdigung ab. So etwas Unangenehmes wurde mir noch nie zuvor zuteil! Die Anwesenden sangen maskiert! Sie sangen das Lied: „So nimm denn meine Hände“. Das hörte sich so fremdartig an! Die Beerdigung fand auf einem kirchlichen Friedhof statt. Eine Person vom Ordnungsamt rief: „Tragen Sie bitte ihre Mund-Nasen-Maske. Hier wird gesungen.“ Eine Frau, die keine Schutzmaske trug, wurde auf die letzte Bankreihe beordert! Sie durfte gar nicht groß in Erscheinung treten! Dieses wunderschöne Lied wurde völlig entstellt! Die Anwesenden murmelten nur so vor sich hin. Am liebsten hätte ich gesagt: „Lasst lieber nur die Musik laufen, als maskiert zu singen!“

 

Was tust du im Reich Gottes? Welche Aufgabe übernimmst du? Wofür bist du zuständig? Überlege einmal: ich bin zuständig für den Predigtdienst. Ein anderer ist zuständig für dieses und jenes, gerade so, wie es sich in meiner Familie verhielt. Reich Gottes ist immer ein Betrieb.

 

Als wir im Jahre 1988 nach Berlin kamen und die Gemeinde in der Hochschule der Künste begannen – Hochschule der „Künste“, verstehst du? – hatte jedes unserer Kinder eine Aufgabe. Der Kleinste musste an der Tür stehen und den Leuten die Toilette weisen, der andere musste den Büchertisch bedienen, meine eine Tochter musste Klavierspielen und die andere Zettel verteilen, was jeder zum Gottesdienst zu singen habe. Jeder hatte eine Aufgabe. Das war wichtig, um später dann abzubauen. Und das Schöne war, als wir fertig waren fand das statt, was ich allen versprochen hatte. Ich teilte meiner Familie mit: „Wir gehen gleich im Anschluss an den Gottesdienst zu McDonald's.“ Nach dem Gottesdienst feierte und freute man sich. Das Feiern findet statt, nachdem die Arbeit getan wurde, nicht davor. Manche Leute möchten schon vor der Arbeit feiern. Nein! Vorher schwitzt man, vorher arbeitet man, vorher tut man etwas Besonderes. Jedem wurde eine besondere Aufgabe zuteil.

 

Viele Leute wollen nur die Segnungen mitnehmen bzw. ,die Schlagsahne abschöpfen‘. Aber wir müssen auch die Magermilch mitnehmen! Und auch darin ist etwas enthalten! Manche Leute nehmen alles so selbstverständlich; sie konsumieren und sagen: „Ja, der Pastor macht das schon.“ Aber du weißt gar nicht, wie viel Arbeit so ein Pastor hat! Und wie viel Arbeit haben die Mitarbeiter bei uns! Die einen öffnen die Tür, die anderen schließen sie wieder. Die einen lüften, die anderen schalten die Beleuchtung ein. Wenn ich nur an unsere Anita denke. Sie ist jetzt schon über neunzig Jahre alt. Sie sagte: „Ich werde nie vergessen, dass ich zwanzig Jahre die Kirche auf- und zuschloss!“ Die Kirche zu öffnen und zu schließen war ihr Dienst. Sie erlebte so viel gerade dadurch, dass sie die Kirchenpforte öffnete und zuriegelte. Du sagst: „Ich erlebe nichts mit Gott.“ Lerne beim ,Auf- und Zuschließen‘! Du wirst so vieles entdecken von der Güte und Gnade des Herrn in deinem persönlichen Leben.

 

Meine Kinder entwickelten sich durch ihre Arbeit. Ich lernte während meiner Dienste in der Schweiz zwei große Familien kennen. Der eine Mann war Vater von elf Kindern! Sie arbeiteten alle in einem Missionsbereich. Sie verrichten Film- und Fernseharbeit, Predigtdienste und hielten  Konferenzen ab. Elf Kinder arbeiten mit! Es ist ein Familienbetrieb. Ein anderer Bruder, den ich über die Radioarbeit beim Sender Luxemburg kennenlernte, ist Vater von acht Kindern. Sie dienen alle im Reich Gottes für Jesus Christus. Familienbetrieb also! Die Gemeinde Jesu ist ein Familienbetrieb, in aller Liebe, denkt was ihr wollt. Wenn du nicht verstanden hast, was Familienbetrieb ist, so hast du nicht verstanden, was Dienen ist. Die Familie Jesu: Bei Jesus verhielt es sich nicht anders. Seine Brüder Judas und Jakobus (Siehe Mk 6,3a) hielten zu Ihm. Jakobus war dreißig Jahre Ältester in der Gemeinde. Solange, bis man ihn von der Mauer des Tempels stürzte und umbrachte. Der Jakobusbrief wurde ja von dem Bruder des Herrn geschrieben. Jesus hatte noch fünf weitere Geschwister, und es waren auch ein paar Schwestern darunter. (Siehe Mk 6,3b) Sie dienten alle miteinander dem Herrn als Familie. „Da sind noch Deine Geschwister draußen, Deine Mutter, und sie warten auf Dich.“ (Vgl. Mk 3,32b)

 

Wir sollen nicht nur ,Brotesser‘ sein und die Segnungen konsumieren! Wo sind die vielen tausend Menschen, die damals Jesu Brot verzehrten? Ich frage gern: Wo sind sie alle? Sie aßen nur das Brot! Aber man sieht ihnen nichts von Jesus an. Es sind nur einige Wenige, die bis zum Schluss Jesus nachfolgten, die bis zum Schluss am Kreuz blieben. Doch gerade das ist das Wichtigste, was der Herr von uns will: das Bleiben! Das Wort des Herrn, welches gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde und nachfolgend niedergeschrieben ist, lautet wie folgt: Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun (Joh 15,4f.).

 

Und nun zum Bleiben: Jesus muss uns einstellen! Auch in der Familie Gottes verhält sich das so. Wir müssen aufgenommen und ein Teil der Familie Gottes werden, und dann bei Ihm bleiben und mit Ihm zusammenarbeiten. Ich bin so dankbar, dass ich mit meinem Vater die verschiedensten Arbeiten verrichten durfte! Also, ich lernte, mit der Sense zu mähen, mit dem Dreschflegel zu dreschen und mit der Putzmühle das Getreide zu reinigen. Es gab keinen Mähdrescher. Ich kenne die Arbeit von der Pike auf. Es ist so schön, das Reich Gottes von der Pike auf kennenzulernen! Meine Kinder kennen die Gemeindearbeit, die vorhanden ist, um dem Herrn zu dienen. Meine Tochter dient immer noch dem Herrn! Sie ist bereits jetzt über fünfzig Jahre alt. Sie haben eine schöne Gemeinde mit über dreihundert Leuten dort in Süddeutschland. Sie bauen nun schon das zweite Mal an und vergrößern sie. Es gibt dort viele Rumänen und Russlanddeutsche. Ihre Gemeinde wächst. Sie dienen dem Herrn weiter.

 

Deshalb: Es ist so schön zu wissen, dass die Familie zusammenbleibt. „Blut ist stärker als Wasser“, sagte einmal jemand. Wir sind erkauft durch das Blut Jesu Christi. (Siehe Kol 1,14 NLB, SLT) Wir dienen einem mächtigen Gott!, dem König aller Könige, dem Herrn aller Herrn!

 

Was mich heute bewegt ist Folgendes: Gottes Auftrag ist ausführbar! Jeder vermag es! Das sah ich bei meinen Kindern und bei dem Bruder, der diese elf Kinder hat! Sie sind wie die Orgelpfeifen. Seine Gattin diente dem Herrn. Es waren auch einige Söhne darunter. Sie dienten fleißig dem Herrn. Der eine macht Musik, der andere sitzt am Schlagzeug, noch ein anderer bedient die Kamera u.v.m. Er ist nicht auf fremde Leute angewiesen. Der Heiland möchte nicht auf fremde Leute angewiesen sein, auf Ungläubige, Kommunisten, Atheisten, Flüchtlingen oder auf Leute aus dem Jobcenter. Nein! Der Herr will, dass wir mit Seiner Familie arbeiten und Sein Reich errichten. Das ist mir wichtig.

 

Gottes Auftrag ist dann ausführbar, wenn jeder seinen Platz fand. Ja, wenn jeder seinen Platz fand, dann! Der Heiland spricht zu dir und mir und uns: „Betet, die Ernte ist weiß, die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter, wie nachfolgend geschrieben steht: Da sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende (Mt 9,37f.). Bittet den Herrn, dass Er Arbeiter sende in Seine Ernte! Also nicht in meine Ernte und nicht in die Ernte dieser Welt!

 

Der Herr braucht dich in Seiner Ernte! Die Ernte verkommt, bis du nicht deinen Platz fandest! Die Ernte verkommt dann, ja! Wenn Anita die Kirchenpforte nicht aufgeschlossen hätte, wäre die Kirche verschlossen geblieben! Ich danke dem Herrn für die Türdienste! Was sprach David einmal in einem Psalm? „Ich möchte lieber Pförtner im Hause Gottes sein, als in den Palästen der Gottlosen zu wohnen.“ (Siehe Ps 84,11b) Finde deinen Platz in Gottes Reich!

 

Der Auftrag des Herrn ist ausführbar für einen jeden! Den Schlüssel umzudrehen, das vermochte selbst die betagte Anita noch. Um diese Arbeit zu verrichten musste sie nicht Theologie studiert haben. Sie drehte einfach nur den Schlüssel um. Das war ihr Dienst für den Herrn. Jemand anderes schaltet das Licht ein oder dreht die Heizung auf. Der Herr überfordert einen niemals – das erlebte ich noch nie – wenn jeder seinen Platz findet, wenn jeder seine Aufgabe erkennt und sie ausfüllt. Übrigens: Der Herr sucht sich selbst Seine Arbeiter aus. Wir müssen nur darum bitten, so: „Herr, wir brauchen Arbeiter!“ Und ich bete auch heute Morgen: „Herr, sende Arbeiter in Deine Ernte! Da gibt es noch so viel zu tun, Herrgott!“

 

Die Welt geht „vor die Hunde“. Es gibt Seuchen, den Coronavirus, dieses und jenes! Wie viele Gammler, wie viele Hippies – diese gibt es nicht mehr, dafür andere Blumenkinder – wie viele Ausgeflippte, wie viele kaputte Menschen sind in den Großstädten! Die Welt nimmt immer mehr „das Format einer Großstadt“ an. Wir haben Städte mit einer Einwohnerzahl bis zu vierzig Millionen! Diese Städte wachsen so rapide, aber wo sind die ganzen Arbeiter?

 

Wo sind die Leute, die zu den Drogen- und Medikamentensüchtigen, zu den Alkoholikern, zu den Ausgeflippten, Kriminellen, Mördern und Verbrechern gehen? Ich war so traurig, als diese Tage die Schwulen-Veranstaltung war. Sie kriegen fünfhunderttausend Leute auf die Straße! Doch wie viele Leute kriegen die Gläubigen auf die Straße? Ich frage mich: „Herr, wo sind die Gläubigen?“ Wir sollen doch für Dich, Herr, auf die Straße gehen und tanzen, jubeln und jauchzen. Den Schwulen gelingt das. Sie treten bei der Loveparade an. Aber wo sind die Christen, die auf die Straße gehen? Die Ernte ist reif! Wir werden uns eines Tages wundern, was da alles passiert!

 

Gemeinde, wir müssen nur bitten: „Herr, sende Arbeiter in Deine Ernte.“ Sende Leute, die Feuer und Pep haben, die aufstehen und etwas unternehmen! Wir haben so viele Christen, die etwas unternehmen, die den Auftrag des Herrn erkennen. Nur diese, welche vom Herrn gesandt sind, machen auch die Arbeit gut. Wenn du nicht vom Herrn gesandt bist, willst du nur konsumieren, gleich der Tausenden, die das Brot „fraßen“. Ich entschuldige mich dafür, dass ich so denke. Sie vergaßen ihren Auftrag und genossen nur. Sie wollten Jesus zum Brotkönig küren. (Siehe Joh 6,14f.) Der Herr Jesus möchte kein Brotkönig sein! Er möchte unser Herr und Meister sein! (Siehe Mt 11,28-30)

 

Wo sind die Leute, welche die Arbeit für den Herrn tun? Wenn sie nicht vom Herrn selbst gerufen und eingestellt sind, vermurksen sie das ganze Geschäft des Herrn Jesus. Ich denke nur an die zwölf Leute, die der Herr Jesus erwählte. Gestern sprach ich über die Zahlen. (Siehe Predigt: „Was Zahlen sagen“ vom 23.07.2022) Einer war nicht der richtige Mann: Judas Iskariot. Er verriet den Herrn. Wir haben so viele, die ,Jesus verraten und verkaufen für dreißig Silberlinge‘! Sie machen „ein bisschen Geschäft“ mit dem Herrn Jesus Christus. Der Herr wirkt und kommt zu Seinem Ziel dann, wenn der Letzte, der bestimmt ist, auch eingereiht wird. Zuerst wählten sie Hananias, dann schließlich Paulus. Und Paulus war der Mann, der dann in die Welt zog, sie evangelisierte und der zwölfte Apostel wurde. Eigentlich wäre es Paulus gewesen, aber er war noch zu jung für dieses Geschäft. Der Herr hätte ihn gebrauchen können. Er musste erst einmal Pharisäer von Pharisäern sein. Er musste zuvor Theologie bei Professor Gamaliel studieren und anderenorts. (Siehe Apg 22,3) Erst im Anschluss daran berief ihn der Herr. Das geschah, nachdem er die Christengemeinde zerstört hatte (Siehe Apg 22,4) und sich auf dem Weg nach Damaskus befand. (Siehe Apg 9,3-5) Wenn jemand am falschen Ort ist bzw. jemandem die falsche Aufgabe anvertraut wurde, richtet er mehr Schaden an bzw. zerstört die Gemeinde mehr als sonst. Aber wenn Plan A versagt, gibt es Plan B, auch beim Herrn. Halleluja!

 

Nur der kann dem Herrn dienen, der selbst von Ihm erwählt wurde. Nicht diese, welche fragen: „Was verdiene ich? Was springt dabei heraus? Was bekomme ich dafür?“ Nur derjenige hat die Kraft dafür, der selbst vom Herrn angeworben, gerufen und eingestellt wurde. Jemand, der die Anzeige las, sofort hinging und die Frage stellte: „Herr, was darf ich für Dich tun?“ Wenn du die Antwort empfängst, schlottern dir die Knie! Du bekommst Angst, fürchtest dich und sagst: „Das vermag ich nicht auszuführen! Der Sache bin ich gar nicht gewachsen!“ Doch du empfängst dann die Aufträge vom Heiland selbst, höchst persönlich. Du wirst dann nicht hin- und her geschubst. Die Aufträge des Herrn sind annehmbar; sie sind ausführbar und funktionsfähig. Der Herr sieht den Willen eines Menschen. Er achtet auf den Willen. Er sieht: „Du willst, ja du willst, aber du vermagst es nicht. Das macht dir Probleme.“

 

Der Herr will, dass du anfängst, Ihm zu dienen, wo auch immer du gerade bist. Bitte den Herrn, dass Er Arbeiter sende in Sein Reich. Das ist mir ein Anliegen heute. Die Mission könnte wunderbar vollzogen werden, aber wo sind die Leute, die geeignet sind dafür, die missionieren, die auf die Straße gehen, die nach Afrika, nach Asien und nach Südamerika gehen? Sie rufen aus: „Ja, wir wollen uns erbauen, dieses und jenes erleben.“ Sie verbauen sich alles! Aus ihnen wird nichts Gescheites! Während du arbeitest, lernst du, diese Arbeit für den Herrn zu verrichten.

 

William Booth wurde einmal gefragt: „Was ist die beste Bibelschule für deine Heilsarmee-Soldaten?“ Er antwortete: „Ich würde mir wünschen, dass der Herr sie nur fünf Minuten über die Hölle hängen lässt, damit sie sehen, welche Seelenqualen die Menschen darin durchleiden. Dann benötigen sie keine Bibelschule mehr.“

 

Der Familienvater dieser elf Kinder, den ich vormals erwähnte, dient dem Herrn nebst seiner ganzen Familie in der Schweiz. Er besuchte einmal eine Bibelschule, aber wurde hinausgeworfen, weil er rebelliert hatte. Weißt du, der Herr gebraucht Menschen, die manchmal ein bisschen komisch sind. Ja, die Komischen gebraucht der Herr! Er braucht nicht die Perfekten, die eine Hornbrille tragen. Er wurde hinausgeworfen und bekam einen Nervenzusammenbruch. Er wollte dem Herrn dienen, doch es klappte nicht. Ich kenne diesen Bruder sehr gut. Er verzweifelte schier. Dann kam ein Kind nach dem anderen und er fragte sich: „Wie soll die Familie ernährt werden?“ Doch dann sagte er: „Ich fange da an dem Herrn zu dienen, wo ich bin.“

 

Du solltest anfangen damit, dem Herrn dort zu dienen, wo du bist; weder da, wo du nicht bist noch da, wo du gern wärest, sondern da, wo du bist. Das tat er. Stück für Stück baute er seine Sache auf. Ich habe seinen Werdegang beobachtet während all der Jahre, die ich in Berlin bin. Ich beobachtete, wie der Herr ihn führte, und zwar Stück für Stück. Zuhause begann er den Dienst für den Herrn. Nicht irgendwo in der Fremde, sondern zu Hause beginnt der Gottesdienst! Es ist wichtig, dass du und dein Haus dem Herrn dienen! So trug es sich bei mir zu. Mein Vater teilte die Arbeit unter uns Kindern auf. Zu mir sagte er: „Du hackst Holz“, und zu den anderen: „Du bringst die Asche hinunter. Du wäschst die Teller ab. Du fegst die Küche“ usw. Allein der gute Wille bzw. Wunsch ist nicht ausreichend! Wir müssen etwas tun, Geschwister! „Herr, sende Arbeiter in Deine Ernte.“ Jesus will gebeten werden. Er tut nichts ungebeten.

 

Der Herr allein weiß, zu welchem Dienst jeder Einzelne befähigt ist. Vielleicht hast du einen Nervenzusammenbruch, wie es meinem Bruder widerfuhr. Vielleicht kommt ein Kind nach dem anderen und du sagst: „Ich muss meine Familie ernähren zunächst einmal, bevor ich in die Mission gehe und große Pläne realisieren will.“

 

Träume nicht etwas Großes vom Himmel, was du alles tun möchtest, um die Welt zu bewegen. Jetzt vollzieht es dieser Bruder durch seine Film- und Fernseharbeit und durch seine Veröffentlichungen. Jetzt bewegt er etwas. Aber am Anfang war es nicht so. Alle Anfänge sind schwer. Gottes Auftrag ist ausführbar! Du musst klein anfangen! Nicht gleich groß einsteigen. So viele möchten groß einsteigen und hören dann klein auf. Wir müssen beim lieben Gott klein anfangen und dann groß aussteigen.

 

Wer dem Herrn dienen will, muss zuerst einmal von Gott eingestellt werden. So jemand muss den Ruf Gottes vernehmen. Die meisten vernehmen den Ruf Gottes ganz verkehrt. Sie sagen dann: „Ich muss auf die Bibelschule gehen.“

 

Zu dem großen Evangelisten Charles H. Spurgeon, der in London lebte, kam ein junger Mann und sagte: „Pastor, ich muss nach Brasilien gehen.“ Dieser fragte zurück: „Wie kommst du darauf?“ Er antwortete: „Als ich die Straße entlangging, sah ich in einem Zigarrengeschäft die Zigarrenmarke „Brasilia“. Leute lassen sich von verkehrten Motiven leiten! Etwas später kam ein anderer Mann auf ihn zu – wahrscheinlich hatte er an diesem Tag eine Verkündigung über Berufung und Evangelisation abgehalten – und sagte: „Ich soll den Predigtdienst vornehmen.“ Daraufhin fragte der Evangelist: „Wie kommst du darauf?“ – Damals waren neuntausend Leute in seinem Gottesdienst anwesend; in seinem „Tabernakel“. Vielleicht dachte dieser Mann, der bei ihm vorsprach: „Jetzt kann ich auch so groß aufsteigen.“ – Er antwortete wie folgt: „Ich sah im Traum diese zwei Buchstaben: G.p. und deutete sie wie folgt: Geh predigen!“ Der Evangelist erwiderte daraufhin: „Nein, das ist nicht damit gemeint, sondern es heißt so: Geh pflanzen! Geh auf die Straße oder in den Garten und nimm diese Arbeit vor. Pflanze Bäume!“ Manche haben eine völlig verkehrte Auslegung, ein völlig falsches Verständnis. Sie werden es nicht vollziehen. Vielleicht irgendwann einmal, gleich jenem Bruder, der mit seinen elf Kindern in der Schweiz lebt. Zuerst einmal geht es abwärts! Du kommst am Nullpunkt an. Das ist die Zahl, von der ich gestern sprach. Du bist eine ,Null‘, nothing, gar nichts! Die Geschwister gaben ihn auf und sagten: „Du brachst ja deine Bibelschule ab! Außerdem brachst du dieses und jenes ab. Was wurde denn daraus? Du bist ein Versager!“ Aber der Herr gebraucht Versager für Sein Werk! Betrachte die Arbeiter Gottes, welche Er einstellt! Das sind fast alles Versager! Er benützt diese Leute! „G.p.“ – „Geh pflanzen!“

 

Viele Menschen wurden nicht vom Herrn eingestellt. Sie möchten gern etwas tun. Es sind „Möchte-Gerne“. Höre doch auf! Bitte den Herrn der Ernte: „Lieber Gott, was ist zu tun?“ Jemand, den der Herr rief, macht es sich nicht leicht. Für ihn ist es eine Bürde, so: „Herr, ich würde es gern vollziehen.“ Manchmal schlägt man auch die verkehrte Richtung ein. Der Pastor, der die Gemeinde nach Deutschland brachte, Herman Lauster – seine Frau wohnte viele Jahre bei mir im Haus – ging zuerst auf die Bahamas. Er ist Amerikaner. Zuerst dachte er, dass der Herr ihm das Missionsfeld auf den Bahamas erschließen würde. Nachdem er dort angekommen war, merkte er, dass er da gar nicht hinpasste. Später kam er nach Deutschland mit seinem Cadillac. Das war während der Regierungszeit Adolf Hitlers! Dieser beschlagnahmte in Bremen dessen teuren Wagen. Er musste als Getränkeverkäufer dienen. Dadurch fand er Zugang in die Bäckereien. Es gibt eine Vielzahl von Bäckern in der Gemeinde des Herrn. Gott segnete diesen Mann. Aber zunächst einmal musste er Pannen und Pleiten erleben. Vielleicht kommst du dir auch so vor und befragst den Herrn: „Lieber Gott, was ist da los? Was passiert in meinem Leben?“

 

Der Herr muss die Leute einstellen. Er muss sie an den richtigen Platz bringen. Bruder Lauster wusste nicht einmal, dass Adolf Hitler in Deutschland regierte. Er war so unterbelichtet. Entschuldigung, dass ich so denke. Aber der Herr gebrauchte ihn! Er predigte, und zwar gewaltig! Als er predigte geschahen Zeichen und Wunder! Der Herr bestätigt einen. Wenn der Herr jemanden einsetzt, bestätigt Er diese Person. Auch dann, wenn die Aufgabe schwer und unmöglich ist. Du fühlst dich verantwortlich. Das ist dein Beruf und deine Berufung! Wer dem Herrn dient oder dienen will – das ist ein Geheimnis! Das vermag die Welt nicht zu fassen! „Jetzt? Adolf Hitler ist doch an der Macht! In dieser Zeit gehst du nach Deutschland? Und der Krieg steht wahrscheinlich noch bevor!“ Er kam dann später noch ins KZ, weil er nicht den Mund halten konnte. Ein anderer Bruder, dem dieses Kreuz hier gehört, übernahm die Arbeit. Über dreißig Gemeinden wurden betreut. Wo auch immer er hinging, hatte er dieses Kreuz dabei, teilte das Abendmahl aus in den Häusern hin und her, auch in den Bäckerstuben. Das nur nebenbei. Ich sage es ja nur. Es ist nicht einfach, dem Herrn zu dienen, menschlich, weltlich und materiell betrachtet. Es ist auch nicht möglich, es jemandem zu erklären. Aber der Herr bringt jeden Einzelnen durch, der Ihm dient! Gott ist verantwortlich dafür, wie es passiert und wo die Leute platziert werden.

 

Du musst nur vor dem Herrn Rechenschaft ablegen und vor keinem Menschen; vor keinem Pastor, keiner Institution, keiner Gemeinde, sondern rechtfertige dich vor dem Herrn allein! Ich diene dem Herrn. „Ich kann nicht anders.“ (Siehe 2 Kor 5,14f.) Diese Worte sprach Paulus aus. „Wir können nicht lassen, zu reden von dem, was wir gesehen, gehört und betastet haben“, sprachen die Apostel. (Vgl. Apg 4,20)

 

Jeder trägt zum Wohl der Familie Gottes bei. Jeder Einzelne! Der echt berufene Diener des Herrn hat eine innige Liebe. So jemand dient dem Herrn und seinen Mitmenschen, ganz gleich, wie sie sind. Stell dir einmal das Folgende vor: Die Leute sagten zu mir: „Du hast Schwule in deiner Gemeine, Bruder Matutis!“ In meiner Gemeinde zu Stuttgart da wimmelte es nur so von Schwulen! Du kommst in Misskredit und wirst in Verruf gebracht! Wir dienen dem Herrn und interessieren uns für Menschen, und nicht für irgendwelche äußerlichen Dinge.

 

Wer dem Herrn dient, versucht dem Herrn zu gefallen. Er verrichtet Liebesdienste. Er verkündigt einfach. Er verkündigt die Sache Jesu. „Die Sach' ist Dein, Herr Jesus Christ, die Sach' an der wir stehn“ usw. Wenn einer dieser Leute gerettet wird, rettest du die ganze Welt.

 

Wer dem Herrn dient, bekommt auch alles, was er braucht. Er wird vom Herrn selbst bedient! Preis Gott! Er erlebt Wunder über Wunder. Er wird vom Herrn selbst versorgt, von Ihm sehr gut entlohnt und entschädigt. Wer dem Herrn gefallen, für Ihn da und Ihm nützlich sein will, wird von Ihm gut bezahlt. Oft wurde ich eingeladen, als Evangelist mal da und mal dort zu predigen. Ich fragte nie: „Was springt mir dabei heraus? Erhalte ich wenigstens meine Spesen zurück?“ Ich hatte hier einmal einen Prediger – dessen Namen kennt ihr alle – er kam aus Amerika zu mir in die Gemeinde, und als er bereits in Berlin war, sagte er: „Bruder Matutis, ich predige nur bei dir, wenn ich zweitausendfünfhundert Euro erhalte.“ Dafür, also um eine Predigt abzuhalten, wollte er 2500 € und in einem Luxushotel wohnen! Ich tat es und sprach: „Der Herr möge mit dir sein.“ Aber es war mir ein Ekel. Ich fragte niemals danach, was ich verdienen würde, aber stellte fest, dass ich jeweils mehr verdiente als ich glaubte! Wenn du dem Herrn dienst, erhältst du mehr als du glaubtest und erwartetest! (Siehe Mt 10,8b)

 

Wer dem Herrn dient, wird von Gott belehrt. Du wirst geschult, wie man in Seinem Weinberg arbeitet. Du wirst angeleitet vom Heiligen Geist. Als ich die Kirche am Leopoldplatz übernahm, war es stockfinster darin. Für mich gehören Licht und Leben zusammen. Ohne Licht gibt es kein Leben. Aber die Kirche war so düster durch die vielen bunten Glasfenster. Und ich überlegte: „Wie kriege ich hier gutes Licht?“ Alsbald lud ich von der Firma Osram und Philips Leute ein, die Lampen vertreiben. Sie sahen sich an und machten mir einen Kostenvoranschlag, der mich erschütterte. Daraufhin zog ich mich wieder zurück und betete: „Lieber Gott, es ist ja Dein Haus, nicht meines. Es ist nur eine Stätte, in der Dein Name verkündigt wird. Gib mir eine Idee, lieber Heiliger Geist, und offenbare sie, Amen.“ Und, weißt du, hier kommen die Erfahrungen deiner Kindheit zum Tragen, die du bei deinen Großeltern; oder wo auch sonst noch, sammeltest! Als junger Mann hatte ich gern Motorräder aus Chrom. Es war mir zwar finanziell nicht vergönnt, ein solches Motorrad zu besitzen, aber ich kaufte mir eine Dose Chrom und besprühte mein Motorrad, damit es genauso schön aussah und strahlte.  

 

Ich hatte Lampenschirme von IKEA – das sage ich nur so, es soll keine Schleichwerbung sein – und redete zu mir selbst: „Jetzt versiehst du diese Schirme auch mit Chrom, damit sie strahlen bzw., sich das Licht darin verfängt und es reflektiert wird.“ Dann baute ich noch eine zweite Röhre ein, damit mehr Licht gespendet werden würde als mir die Weltfirmen ausgerechnet hatten. Und ich war verblüfft! Es kam so viel Licht zustande! Diese Lampen sind bis heute erhalten, obwohl ich schon lange nicht mehr in dieser Kirche predige! Leute, die von der Firma Osram dort hinkamen, sagten zu mir: „Herr Matutis, wie Sie das geschafft haben ist uns ein Rätsel!“ Und ich gab zu verstehen: „Der Heilige Geist stand mir bei. Der Herr brachte mich darauf!“ Es ist nicht schwer den Auftrag Gottes auszuführen, wenn man sich im Fluss des Heiligen Geistes befindet. Dann gehst du den Weg des geringeren Widerstandes. Du versuchst, da hindurch zu kommen.

 

Echte Arbeiter Gottes haben nicht nur ein natürliches, sondern auch ein übernatürliches Wissen. Sie sind sensibilisiert. Sie fragen: „Wo kann ich den Menschen erreichen? Wie kann ich ihm dienen? Was ist ihr Problem?“ Wir müssen uns in die Zeit schicken. (Siehe Röm 12,11c LUT 1912) Frage: „Was ist heute dran?“, nicht etwa: „Was war gestern oder vorgestern oder im letzten Jahrhundert dran?“, sondern: „Was ist aktuell dran?“

 

Echte Arbeiter des Herrn sind Gottes Vertreter und Arbeiter auf dieser Erde. Sie arbeiten für den Eigentümer, für den Herrgott selbst. Sie arbeiten so, und ich arbeite auch so. Das tat ich von Anfang an, seit der Zeit, da ich meinen Predigtdienst begann. Ich arbeitete so, als ob ich für mich selbst arbeiten würde. Also nicht etwa so, als ob ich für die anderen arbeiten würde, sondern wie für mich selbst! Ich arbeitete früher einmal in einem Kolchos in Russland, der Sowjetunion, mit. Dort half ich bei der Kartoffelernte. Wir sammelten nur die Kartoffeln, die man sah. Doch es blieben noch so viele Kartoffeln in der Erde, die man nicht sah! Man fragte später nach: „Dürfen wir die unberücksichtigt gelassenen Kartoffeln ausgraben?“ Es kam mehr dabei heraus als bei der eigentlichen Ernte, die das Kolchos vollzog. Du glaubst gar nicht, wie viel da übrigblieb! Denke an die Tante Rut, deren Geschichte in der Bibel steht. Sie sammelte nur den Rest, den die Schnitter liegen ließen. Am Abend brachte sie einen vollen Korb heim. (Siehe Rut 2,17) Die Arbeit des Herrn ist nicht schwer! Du musst nur das einsammeln, was die anderen übriglassen. Das, was die anderen gar nicht ernst nehmen, was sie gar nicht beachten, was ihnen gar nicht wichtig ist.

 

Ich lernte im Kolchos, einfach die Kartoffeln auszubuddeln. Mein Vater trat mit dem Fuhrwerk hinzu. Säckeweise transportierte er die Kartoffeln ab. Wir bauten daheim keine Kartoffeln an, sondern anderes. Die Kartoffeln holten wir im Kolchos aus der Erde.

 

Wir arbeiten für den Herrn. Wir arbeiten genau und zuverlässig. Das ist mein Geschäft. Es ist meine Arbeit. Ich muss mich vor dem Herrn verantworten und sagen: „Lieber Gott, dieses und jenes habe ich auf diese und jene Art und Weise getan. Ich denke, dass ich es richtig tat, auch wenn ich es falsch vollzog.“ Ich versuche das Optimale aus meinem Leben zu machen.

 

Echte Gottesarbeiter sind Gottesvertreter hier auf Erden. Sie müssen vom Herrn selbst gelehrt und unterwiesen sowie von Gott selbst gesandt, beauftragt und bestätigt werden. Wenn der Herr mich nicht bestätigt, brauche ich gar nicht erst weiterzuarbeiten. Ich brauche die Bestätigung Gottes, wie: „Du tatest recht, mein Kind.“ (Siehe Mt 25,21a) Wir müssen vom Herrn selbst geleitet und umgeleitet werden. Ja. Wir empfangen die Aufträge von Gott.

 

Als ich in Stuttgart meine Arbeit begann, fragte ich mich, wo ist ein geeigneter Ort dafür. Ich begann sie im Rotlichtmilieu. Ich lief dort mit einigen Freunden durch und sagte: „Hier im Rotlichtmilieu möchte ich eine Teestube eröffnen.“ Beinahe an jeder Ecke befand sich ein Bordell. Dort eröffnete ich meine Teestube auch. Die Leute sagten: „Seid ihr verrückt, hier ein Kreuz hinzustellen?“ Das beleuchtete Kreuz, welches wir später in der Kirche am Leopoldplatz hatten, stellten wir damals dort auf. Es leuchtete und strahlte! Dieses Kreuz begleitete mich eine lange Zeit. Wir stellten es einfach auf und predigten, ob es den Leuten gefiel oder nicht. Wir nahmen einige Leute für Jesus ein. Wir nahmen nicht das ganze Rotlichtmilieu für Jesus ein, aber wir gewannen einige für den Herrn. Wir sollen das Evangelium predigen zur Zeit und zur Unzeit, gelegen und ungelegen. (Siehe 2 Tim 4,2a)

 

Welches Gebiet bzw. Feld wird abgeerntet? Das ist dein Lebenswerk, dein Tagwerk, wozu der Vater spricht: „Du hast wohlgetan, mein geliebter Knecht.“ (Siehe Mt 12,18a) Wir sind Gottes Mitarbeiter. Wir stehen ständig in Verbindung mit Ihm. Wir warten immer auf Sein Reden: „Was spricht Er? Wie geht es jetzt weiter?“ Es muss nicht getan werden, was immer getan wurde. Liebe Geschwister, liebe Freunde, Brüder und Schwestern, die ihr dem Herrn dienen wollt! Wir müssen wegkommen davon, uns traditionell zu verhalten, so: „Das vollzog schon mein Großvater und mein Urgroßvater so.“ Nein! Wir sollen neue Wege für den Herrn gehen! „Macht Bahn für den, der da kommt im Namen des Herrn.“ (Siehe Ps 68,5b)

 

Ich war so traurig, dass es keine Christen auf der Schwulen-Parade gab! Als ich ein junger Pastor in Stuttgart war, hatten wir währen der Faschingsparade auch unseren Umzugswagen. Wir zogen mit dem Faschingszug mit und sprachen: „Jesus lebt! Jesus ist gut!“ Diese Parolen richteten wir in bunter Farbe aus. Wir hatten keine Furcht, am Faschingsumzug mitzuwirken! Die Leute schüttelten immer mit dem Kopf, und wir waren natürlich immer die Letzten irgendwo unter ferner liefen, aber wir waren dabei! Wo sind die Leute, die hier irgendwo mitlaufen und Zeugnis ablegen für die Liebe Gottes! Und die Menschen suchen Liebe und Verständnis! Ach, ich bin so traurig! Ja, wenn ich noch jünger wäre! Aber ich bin es nicht mehr; ich bin schon drüber hinweg, weißt du. Aber ich möchte einfach appellieren: „Lieber Gott, schicke Arbeiter in Deine Ernte.“ Da ist so viel los in dieser Welt! Da sind so viele Möglichkeiten vorhanden, die es gibt! Ich predige im Internet und Tausende vernehmen es. Ich muss nur „Amen“ sagen und mich zur Ruhe begeben. Tausende vernehmen diese Verkündigungen. Das ist das Wenige, was ich vornehme. Manchmal frage ich mich: „Herr, was ist das für so viele?“ Doch dann erhalte ich E-Mails oder Anrufe wie folgt: „Bruder, ich vernahm deine Botschaft und verstand es! Der Herr sprach zu mir.“ Und das ist auch meine Botschaft: der Herr spricht zu den Menschen! Der Herr muss uns von oben die Inspiration verleihen, sodass wir daraufhin sagen: „Dein Wille geschehe, Herr.“ Wir brauchen eine Offenbarung Gottes, was wir tun sollten, sonst ,verbrennen wir uns die Finger; sonst geht der Schuss nach hinten los. Ja. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. (Siehe Mt 6,10b) So wie Du es willst mach uns nutzbar, mach uns gebräuchlich, Herr. „Die Sach' ist Dein, Herr Jesus Christ.“

 

Die Aufträge des Herrn sind nicht schwer. Du musst nur anfangen. Ich mietete zuerst einmal einen Laden. Dieser Laden war auch noch spottbillig. Er war gar nicht so teuer. Dort stellte ich ein Kreuz ins Fenster. Und dann betrieb ich dort meine Teestube. „Oase“ hieß sie, glaube ich. Ich habe nicht etwa groß fromm proklamiert. Später nannte ich sie um in Jesus Center. Vorerst war es die Oase. Ein Ort, wo man sich hinsetzen und Ruhe schöpfen konnte. Auch die Prostituierten kamen und tranken einen Tee. Es war eine ganz andere Atmosphäre; nicht etwa heilig und fromm. Der liebe Heiland sucht Arbeiter für Seine Ernte. Irgendwann sprach der Herr zu mir: „Höre damit auf und beginne etwas Neues. Mache jetzt dieses und jenes.“ Du solltest vom Heiligen Geist geleitet werden. Welche der Geist Gottes leitet, die sind Kinder Gottes. (Siehe Röm 8,14 NeÜ)

 

Wo sind heute die lieben Heilandsleute, die vom Heiligen Geist geleitet werden? Sie sind vollgepfropft mit irgendwelchen schönen Liedern, von Jesus-Liedern und von Heilands-Liedern, aber der Heilige Geist kann sie nicht leiten, so, dass du nicht mehr zu schlafen vermagst und die Worte sprichst: „Ich muss raus! Es muss etwas passieren! Ich muss etwas tun!“ Und viele sind am Ende abgekämpft. Weißt du, wenn du das Werk des Herrn vollziehst, bist du am Ende nicht abgekämpft, weil du rechtzeitig aufhörst. Du gibst rechtzeitig ab und bist froh und dankbar, dass du rechtzeitig abgeben durftest.

 

Ich bin so froh, dass ich dieses und jenes aufgeben durfte! Wir hielten ein halbes Jahr in der Hochschule der Künste Gottesdienste ab mit meiner Familie. Mit meiner Familie fing ich bei Null an. Jeder hatte sein Betätigungsfeld. Später waren wir so froh, dass es gelang, nach Kreuzberg umzuziehen. Anschließend zogen wir von Kreuzberg zum Leopoldplatz und führten dort die Arbeit weiter aus. Zuvor waren wir noch in Steglitz. Dort stritt ich mich noch mit Otto Schily, der damals Innenminister war. Er wohnte in der oberen Etage des Hauses. Er echauffierte sich darüber, dass wir unten im Haus den Gottesdienst abhielten und gebetet und gesungen wurde. Das war der Innenminister Schily. Es fand ein Prozess statt und wir sagten: „Um des lieben Friedens willen verlassen wir diese Räume.“ Daraufhin zogen wir nach Kreuzberg. Manchmal gibt es Probleme, gibt es Spannungen, gibt es Ärger. Doch wir Kinder Gottes ärgern uns nicht. Wir machen weiter. Wir machen weiter am Werk des Herrn!

 

So führte uns der Herr Stück für Stück. Rege dich nicht auf, wenn andere sich echauffieren. Der Gescheite gibt nach. So war es bei uns auch, als ein Prozess vollzogen wurde. Wir dachten: „Warum sich mit dem Innenminister streiten und vor Gericht stehen? Das wollen wir gar nicht. Wir wollen keinen Skandal.“ Kinder Gottes ,ziehen ihre Bahn‘. Der Innenminister hatte dann seine Ruhe dort im oberen Stockwerk. Wir zogen weiter. Der Herr führte uns weiter. Die Arbeit des Herrn ist nicht schwer. Wir mieteten die neuen Räume. Dann fiel die Berliner Mauer. Dann suchte mich die Besitzerin der Räumlichkeiten in der Friedrichstraße auf und sagte: „Herr Matutis, würden Sie ausziehen?“ Und ich antwortete dieser Person: „Ja, aber nicht ohne Weiteres.“ Sie sagte: „Ja, was haben Sie sich gedacht?“ Ich hätte mehr denken sollen! Manchmal denkt man nicht so viel. Hätte ich nur mehr gedacht! Ganz spontan antwortete ich ihr: „Hundertachtzigtausend D-Mark“. Damals gab es noch nicht den Euro. „Was, sie würden ausziehen?“ Sofort beorderte sie die Sekretärin zu sich, die einen Scheck ausstellte, und sprach folgenden Satz aus: „Herr Matutis, bis Sie etwas gefunden haben, können Sie hier bleiben.“ Ich weitete mich sogar noch aus und nahm weitere Räume hinzu, die wir für Kinderstunde u.a. benötigten. Die Entschädigung für die Räumlichkeiten, die sich in der Friedrichstraße befanden, war die Anzahlung für die große Kirche: 180.000 D-Mark! Die Kirche kostete damals 440.000 D-Mark. Das erwähne ich nur nebenbei.

 

Der Herr führt uns weiter. Also die Hälfte der Kosten für die große Kirche, die Anzahlung, wurde mir durch die Sache in der Friedrichstraße zuteil, dadurch, dass mir diese Person den Entschädigungssumme aushändigte. Wir veranschlagten dort beinahe nichts. Dort lag nicht einmal ein Teppich aus. Wir hatten einige rote Stühle, auf denen wir heute noch sitzen. Das Rednerpult zimmerten wir uns selbst zusammen. Wir tünchten die Wände und richteten die Räumlichkeiten gemütlich her. Das war alles. Dem Herrn zu dienen ist nicht anstrengend und auch nicht schwer. Er überfordert uns nicht.

 

Viele leben nach dem Verstand und nicht nach der Führung des Herrn. Aber für mich war die Führung Gottes wichtig. Die Führung Gottes ist wichtig in unserem Leben, so, wie der Herr uns leitet. Jeder soll seinen Platz finden, weitermachen, und tu es! Wir müssen demütig genug sein, dem Herrn zu dienen! Den Stall ausmisten, das war meine Arbeit noch dazu. Ich musste den Stall ausmisten, während der Vater arbeiten ging. Den Müll entsorgen, diese Arbeit verrichtete meine Schwester. Die kleinere Schwester spülte das Geschirr. Die Küche musste ausgekehrt werden. Es geht um die Bereitschaft. Wenn du dem Herrn dienen möchtest, musst du bereit sein für die Drecksarbeit. Sonst taugst du nicht für den Himmel. Ja, für die Drecksarbeit! Du musst deine Liebe einbringen! Ich war erstaunt, dass meine Geschwister gar nicht widersprachen. Jeder wusste: „Das ist meine Arbeit, die ich zu erledigen habe.“

 

Wer dem Herrn dienen will, der hört auf die Stimme des guten Hirten. Der weiß, was zu tun ist. Der ist sowohl ein guter Hörer als auch ein guter Seher. Der ist ,auf Empfang geschaltet‘. Der vernimmt, was gesagt wird. Der verträgt Kritik und Korrektur. Der ist lernbereit und lernfähig. Er ist vielleicht noch so töricht, aber er ist lernbereit! Deshalb ist die große Frage, die mich der Herr lehrte, folgende: „Betrachte die Leute. Sind sie nur töricht, weil sie keine Schulbildung hatten und es für sie keine Möglichkeiten gab, sich zu bilden“ – sie waren nur in der Baumschule – „oder sind sie wirklich infantil, sodass sie nicht lernen wollen! Denn wenn jemand nicht lernen will, dann wird er es nie kapieren und begreifen, selbst dann nicht, wenn du es dieser Person zehnmal vermittelst. Aber ob jemand lernbereit ist, darauf solltest du achten!“

 

Wahre Diener Gottes verstehen den Herrn und folgen Ihm nach: „Was Er euch sagt, das tut.“ Sie wissen, wie der Herr tickt. Die Unverständigen: Der Herr kann ihnen helfen, dass ihr Horizont geweitet wird, dass ihre Augen aufgetan werden. Ihr Mund wird geöffnet und sie reden wieder. Wir müssen gläubig genug sein, damit es überhaupt möglich ist, dem Herrn zu dienen. Gläubig: „Ja, Herr, Du sandtest Dein Wort: »Es wird geschehen« und es ist so.“

 

Nur die Wiedergeborenen sind imstande, dem Herrn zu dienen, die echt wiedergeborenen. Der Herr kann nur denjenigen dienen, die eine neue Schöpfung sind; nicht dann, wenn wir eine alte Schöpfung sind und in diesem alten Zustand verweilen. Nicht wie damals, anno dazumal, sondern so, wie Er uns führt. Dem Herrn vermag man nicht nach der alten Methode zu dienen. Das Alte – die Tradition u.a. – musst du abgeben bzw. ,über Bord werfen‘. Dein Lebenswandel muss deinem neuen Leben entsprechen, d.h., du musst dort hingehen, wo niemand hingeht, die Arbeit vollziehen, die niemand vollzieht. Das ist Gottesdienst.

 

Wer dem Herrn dienen will, muss mit der Welt, mit der Tradition und mit der Religion gebrochen haben! Er muss mit dem Materialismus gebrochen haben! „Ob ich dafür etwas erhalte oder nicht, ich diene dem Herrn. Ich diene einer großen Sache, einer ewigen Sache, einer bleibenden Sache!“

 

Ich beerdigte Personen, die nicht in einer Kirche waren. Als mich daraufhin jemand fragte, warum ich das tun würde, gab ich zu verstehen: „Ich möchte nicht, dass diese Leute wie Hunde begraben werden, sondern, dass man wenigstens noch ein Vaterunser spricht.“ Wenigstens ein Gebet sollte gesprochen werden, ja!

 

Im Leben einer Person, die dem himmlischen Vater dient, steht der Herr im Mittelpunkt. Die Familie Gottes: Da weiß jeder, was die nächste Handreichung ist. Da ist jeder wichtig und unerlässlich. Es kommt auf jeden an. Jeder hat einen Auftrag. Dieser verrichtet dies und jener das. Jeder hat eine Position. Sie übernehmen Aufgaben der Eltern. Eigentlich müssen die Eltern alles verrichten, aber die Aufgabe der Eltern wird verteilt auf die Nachkommenschaft. Das ist es, eine Großfamilie zu sein. Es geht nicht nur um die Arbeit, sondern es geht um den Zusammenhalt der Familie. Ich bin begeistert von dem Pastor, der Vater der elf Kinder ist! Die Familie hält zusammen, sie beten zusammen, sie arbeiten zusammen. Die Familie, die gemeinsam betet, bleibt auch zusammen. Blut ist stärker als Wasser. Halleluja!

 

Die Macht Jesu ist es, die uns weiterbringt. Lebe nicht nur für das Sichtbare! Ergreife deine Berufung und Bestimmung! Lass dich von der Welt nicht betrügen! Das ist meine Botschaft heute, auf den Punkt gebracht. Der Auftrag des Herrn ist ausführbar! Lebe nicht nur für das Sichtbare, denn alles ist vergänglich. – Jetzt wird sogar das einäschern, wenn du stirbst und ins Krematorium geschafft wirst, teurer, weil das Gas teurer wurde. Sogar das Einäschern wird teurer! Sogar das Sterben wird teurer! Sage mir, was billiger wird. – Wir Menschen leben auf dieser Erde nicht durch Zufall, sondern der Herr ließ uns einen Auftrag zuteilwerden. Wir existieren für das Universum, dafür, dass wir die Liebe Gottes weitergeben.

 

Mit folgendem Wort des Herrn möchte ich diese Predigt zum Abschluss bringen: Es steht geschrieben: Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zum Kommen des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind. Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Ruf ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und die Toten werden in Christus auferstehen zuerst. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft. Und so werden wir beim Herrn sein allezeit (1 Thess 4,15-17). Dieser Vers setzt sich aus den Ziffern 4-1-5-1-7 zusammen. Daraus tritt die Zahlenmystik hervor. Diese Worte hier richtet Paulus an die Gläubigen zu Thessaloniki. Der Herr Jesus wird nicht mehr auf diese Erde kommen! Er wird in den Wolken erscheinen, dorthin wir entrückt werden. Und ich fragte mich: „Warum, Herr?“ Weil hier die Gemeinde vollendet wird Stück für Stück.

 

Der Herr kommt zu den Seinen in den Wolken. Er spricht: „Kinder, kommt, ganz, ganz, ganz schnell. Wir weichen von dannen!“ Und wir müssen hier unser Bestes gegeben haben während wir dem Herrn dienten! Jesus, die Gemeinde, Seine Familie, war hier auf dieser Welt sichtbar für viele Jahre. Wir missionierten und arbeiteten für den Herrn. Viele Leute wirkten für den Herrn. Die Heiligen nahmen ab. Immer mehr Diener Gottes gehen nach Hause. Jetzt ist nur noch ein Rest da. ,Die Ernte muss eingebracht werden.‘ Wir gehen auf die Vollendung zu. Bald werden wir eine Stunde erleben, wo sich plötzlich die Gräber öffnen, die Toten in Christus auferstehen, und wir, die wir leben, dem Herrn entgegen gerückt werden in den Wolken. Und wir werden beim Herrn sein allezeit! Das betrifft nur diejenigen, die hier für Gott gearbeitet und gewirkt haben! Der Heilige Geist wird die Gläubigen des Alten und des Neuen Testaments dem Herrn in den Wolken entgegenbringen und das Werk vervollständigen und vollenden. Jetzt kommt es auf uns an: Sind wir bereit? Werden wir dabei sein?

 

Lasst uns bis dahin fest zusammenhalten. Jeder soll seinen Platz ausfüllen, da, wo er ist. Da, wo der Herr ihn hingestellt hat. Wir sangen früher ein schönes Lied. Das singen wir auch heute noch ab und zu einmal. Es lautet wie folgt:

 

„Jesus heißt uns leuchten mit hellem Schein. Wie ein kleines Lämpchen, brennend klar und rein. Christen sollen leuchten in der dunklen Welt.“ – Bei der Loveparade oder wo auch immer! Ja Christen sollen leuchten in der dunklen Welt! „Jedes an dem Plätzchen, wohin Gott es stellt.“ – Nicht jeder vermag das, was der andere vermag. Wir sollen selber herausfinden, was unser Auftrag ist. „Jesus heißt uns leuchten zuerst für Ihn. Sicher weiß und merkt Er, ob wir für Ihn glühn. Ob wir helle leuchten in der dunklen Welt. Jedes an dem Plätzchen, wohin Gott es stellt.“ Jesus heißt uns leuchten auch um uns her! Ein Leuchtturm leuchtet in seiner Umgebung am hellsten. Christen strahlen in ihrer Umgebung am hellsten! Da, in dem Kiez, in dem du wohnst, ist dein Platz! – Noch einmal: „Jesus heißt uns leuchten auch um uns her, in die Nacht der Sünde, in des Leidens Meer. Selig, wenn ein Lämpchen seinen Kreis erhellt. Leuchtend an dem Plätzchen, wohin Gott es stellt.“ Ja, du stehst da und leuchtest wie ein Leuchtkäfer. Johanniskäfer heißt er, glaube ich, auch. Ja, wir sollen leuchten! 

 

Gebet: Vater im Himmel, ich danke Dir, dass wir zu Deinem Volk gehören; zu Deiner Familie! Und es ist schön zu wissen, dass wir ,Dein Haus‘ sind und dass wir Deine Haushälter sein dürfen, aber das reicht nicht bis heute! Und, lieber Heiland, ich bitte jetzt ganz besonders: Schicke Arbeiter in Deine Ernte, dass kein Körnchen verlorengeht! Benütze auch diese Botschaft, lieber Heiland, sodass noch viele Menschen aufgerufen werden, aufstehen und irgendetwas für Dich tun, damit jeder Einzelne ,sein Plätzchen ausleuchtet als ein kleines Lämpchen in dieser dunklen Erdenzeit. Danke, Herr! Amen