Gott kommt zu uns – Predigt vom 11.12.2022
Halleluja! Maranatha! Der König kommt! Jesus ist unterwegs! Er war damals unterwegs, und Er ist immer noch unterwegs. Er wandert! Er ist ein Wanderer! Eigentlich geht Jesus in den Ländern hin und her und sucht die Verlorenen. Mein heutiges Thema lautet: Gott kommt zu uns. Er kommt auch manchmal auf Umwegen, also nicht gerade direkt. Gott kommt! Er findet immer den Weg zu uns; eine offene Tür oder ein offenes Fenster. Er klopft an und spricht, was nachfolgend geschrieben steht: Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir (Off 3,20). Öffne heute, an diesem dritten Advent, dein Herz und lass den Schöpfer aller Dinge in dein Leben hinein!
Der Schöpfer selbst kommt zum Geschöpf! Ist das nicht erstaunlich? Ja, der Schöpfer selbst kommt zum Geschöpf. Was heißt das? Er wird selbst ein Geschöpf bzw. Wesen, also ein ganz normaler Mensch gleich uns! Ich dachte darüber nach: Der Techniker kommt zur Konstruktion mit der selbstgemachten Maschine in der Hand und spricht: „Ich möchte einmal probieren, wie das funktioniert, wie das geht, wie viel Energie man verbraucht.“
Der Konstrukteur kommt zur Konstruktion. Einer will einmal sehen, wie Seine Natur funktioniert, wie der Mensch funktioniert. Er fragt sich: „Wie lebt man als Mensch?“ Gott war noch nie Mensch! Deshalb sandte Er Seinen Sohn in diese Welt, um auszuprobieren, wie sich die Menschen in dieser Welt fühlen. Wie fühlt sich der Herr in menschlicher Natur?
Er kommt zur Welt in einem Stall. Der Große wird klein, einfach und schlicht, so wie jeder andere Mensch auch zur Welt kommt: als Einzeller, der wächst und gedeiht. So kommt Jesus in diese primitive Welt. Er kam zu den Juden damals, die keiner mochte, die verachtet und unterdrückt waren. Zu denen kam Er. Betrachte: Er wird Mensch gleich uns. Es ist interessant: Gott nimmt menschliche Natur an, damit wir später göttliche Natur annehmen können. Er verlässt Seinen Thron, Seine ganze Herrlichkeit, den ganzen Sang und Klang, das ganze Jubilieren der Engel! Das alles lässt Er zurück! Keiner jubelt Ihm mehr zu! Er hört nur das Blöcken der Schafe, die bei den Hirten versammelt sind.
Gott kommt zu uns, um das Verlorene zu suchen. Er geht zu den Kranken, Aussätzigen und Besessenen. Er besucht die Menschen. Gott verkleidet sich so, wie sich manchmal früher der König verkleidete, als er sich unters Volk mischte. Gott mischt sich unter uns! Er will erleben, studieren und mitfühlen: „Wie fühlt sich so ein Menschlein denn?“ Wie fühlt sich so ein Ausgestoßener, ein No-Name-Mensch, der nichts besitzt und eine arme Person ist? Er interessiert sich für den Menschen! Und das ist ein Zeichen von Weihnachten: Jesus, der Herr selbst, interessiert sich für unser Dasein bzw. für unsere Existenz.
Weihnachten ist ein Gottesereignis! Das Weihnachtsevangelium beginnt, wie folgt: „Uns ist ein Kind geboren, ein Mensch ist geworden“ usw. (Vgl. Jes 9,5a) Und das etwa so, als ob Er etwas ganz Besonderes wäre? Nein, Er war einer von Milliarden! Er lebte unter uns und nahm Knechtsgestalt an. (Siehe Phil 2,7a) Doch dieses Kind war anders! Das nahmen die Leute irgendwie wahr, sie spürten und merkten: „Dieses Kind ist anders als alle anderen Kinder dieser Welt; sowohl als die, die schon wurden als auch die, die noch werden.“ Dieses Baby hat einen anderen Geist, eine andere Seele und ein anderes Herz. Die Menschen wurden inne: „Irgendetwas stimmt mit diesem Kind nicht; irgendetwas ist anders!“ Er war anders, obwohl Er ganz gewöhnlich war, gleich aller anderen Menschen.
Dieses Kind ist – Entschuldigung, dass ich diesen Gedanken ausbaue – wie ein Außerirdischer, ja ein Alien. So kam Jesus auf diese Welt und lebte unter uns. Er ist zwar anders als alle anderen Menschen, aber doch ist Er ganz normal und alltäglich. Er isst, trinkt, muss auf die Toilette, und sogar zu Fuß dorthin gehen. Ja, Er ist gleich aller anderen! Verstehe, ich möchte nur darstellen: Jesus war ganz gewöhnlich und doch ganz ungewöhnlich; beides in einer Person. Er stellt alle Menschen und Lebewesen in den Schatten! Er hebt sich von ihnen ab, wird ungewöhnlich und seltsam. Er sprach, was nachfolgend geschrieben steht: Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist? (Lk 2,49b SLT) Er vergisst, nach Hause, nach Nazareth, zu gehen!
„Uns ist ein Kind geboren“ ist die Weihnachtsbotschaft. Es klingt wie eine Sensation, wie etwas Außergewöhnliches, wie ein Wunder. „Uns ist ein Kind geboren“ – was soll das denn schon Besonderes sein? Tausend, Millionen oder Milliarden Kinder werden täglich oder jährlich geboren! Aber dieses Kind ist etwas Außergewöhnliches; es ist Gottes Sohn! Der Evangelist erzählt es, als ob es eine Katastrophe wäre: „Uns ist ein Kind geboren“. Nein, das ist ganz normal! Aber Er war ohne Vater! Es gab lediglich die Mutter Maria. Ein vaterloses Kind also! Josef wird später als Stiefvater bzw. Ziehvater eingesetzt. Der Herr will einmal mitfühlen: „Wie fühlt sich denn ein Mensch, der vaterlos zur Welt kommt?“ Das wollte Gott alles durchleben, und zwar am eigenen Leib, damit Er das Menschsein begreift.
Als Gott, der Allmächtige, die Worte sprach: „Lasset uns Menschen machen“, waren Jesus und der Heilige Geist auch anwesend. (Siehe 1 Mose 1,26a) Er wollte einmal sehen: „Wie tickt er? Wie funktioniert er jetzt in diesem Augenblick?“ Der Herr will einmal nachempfinden, wie es einem vaterlosen Kind geht; wie es lebt. „Na, das ist doch der Sohn des Zimmermanns.“ (Siehe Mt 13,55a) Wie lebt man als Adoptierter? Wie lebt man als ein Jude in Nazareth, in Galiläa irgendwo da oben. Wie lebt man als ein Flüchtling? Wie wird man als Flüchtling behandelt? Es ist kein Raum in der Herberge. (Siehe Lk 2,7b) „Uns ist ein Kind geboren“. Als unerwünschter Mensch, wie fühlt man sich da? Jesus wollte mitfühlen in all den Ereignissen des menschlichen Daseins. Wie fühlt sich ein Mensch, wenn er nicht willkommen ist, wenn er ausgestoßen ist, wenn er verachtet und geächtet wird: „Du bist ein Jude! Was willst du denn?“ Und: „Dieser Nazoräer. „Was kann aus Nazareth Gutes kommen!“ (Siehe Joh 1,46a) Das waren in etwa die Argumente, die Er über sich ergehen lassen sollte.
Wie fühlt man sich, wenn man als der letzte Dreck behandelt wird? So erging es Jesus! Man verriet Ihn, man nahm Ihn nicht ernst, man kritisierte und verspottete Ihn. So kommt Jesus auf diese Welt! Der Sohn Gottes will mit uns mitfühlen und das Menschsein entdecken; entdecken, was das ist. Er will herausfinden, wie sich so ein Mensch fühlt. Das Himmlische wird ganz irdisch, es wird erdgebunden. Der Jenseitige versetzt sich ins Diesseits, und zwar ganz und gar. Da ist nichts vom Himmel sichtbar! Er sprach: „Ich könnte Engeldienste in Anspruch nehmen, aber das werde ich nicht tun, denn ich möchte einmal erleben und erfahren, wie sich ein Mensch fühlt, der von allen guten Geistern verlassen ist.“ Später, im Garten Gethsemane, entfernen sich alle von Ihm; man hängt Ihn ans Holz und kreuzigt Ihn. (Siehe Lk 23,33a)
Wie oft wurde Jesus, nachdem Er getauft war, von Satan gefragt: „Bist Du Gottes Sohn“ sowie: „Wenn Du Gottes Sohn bist“ usw. (Siehe Mt 4,6a EU) Die Dämonen schrien: „Sohn Gottes, warum kamst Du, uns vor der Zeit zu quälen?“ (Siehe Mt 8,29b) Sie spürten: „Dieser hat etwas in sich, was die anderen nicht in sich haben.“ Satan sagte: „Bist Du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden.“ (Siehe Mt 4,3b)
Jesus lebt als Ohnmächtiger, als einer, der nicht ganz bei sich ist, als ein besinnungsloser, narkotisierter Gott. „Was kannst Du? Gib uns einen Beweis!“ Aber Er lieferte keinen! Er wollte einmal ohne Beweise im Dasein sein. Er sprach: „Es wird kein anderes Zeichen gegeben als das Zeichen von Jona. (Vgl. Mt 12,39b) „Ich werde sterben und am dritten Tage auferstehen.“ (Siehe Lk 24,7b)
„Warum kamst Du, uns vor der Zeit zu quälen?“ Und sie fragten Ihn: „Warum? Warum? Warum? Warum?“ und: „Bist Du Gottes Sohn?“ und: „Bist Du wirklich der Heiland der Welt, auf den die Menschheit wartet?“ „Bist Du der einst der Eva Verheißene?“ (Siehe 1 Mose 3,15b)
Jesus wurde von den Dämonen sehr gequält. Ständig verfolgten sie Ihn mit den Fragen: „Bist Du Gottes Sohn?“ „Kannst Du etwas, so tue es!“ Jedem, der heute an den Herrn Jesus glaubt, ergeht es genauso wie es dem Herrn Jesus damals erging. Wir werden herausgefordert! Wir sind göttlicher Natur. Wir sind wiedergeboren, aber werden ständig gefragt: „Ja, wenn du ein Christ bist, dann darfst du dieses und jenes nicht.“ Du wirst unter Umständen bedauert und bemitleidet, wie folgt: „Du bist hinterwäldlerisch! Du lebst irgendwo ganz weit weg!“
Jesus war anders strukturiert: Er war Gottes Sohn und trotzdem dem Gesetz unterworfen. (Siehe Gal 4,4b) Er war einer wie wir. An Gebärden wurde Er genauso entdeckt und befunden wie wir. (Siehe Phil 2,7b MENG) „Uns ist ein Kind geboren“. Er lebt nach einem anderen Plan und schöpft aus einer anderen Quelle. Das ist ersichtlich. Wer heute mit Jesus lebt, wird merkwürdig betrachtet: „Wie funktionierst Du? Wie lebt man als Christ?“ Du kommst dir komisch vor. Du willst etwa erklären und kannst es nicht. Du kannst den Herrn nicht auf den Tisch legen und sagen: „So sieht Er aus.“ Du musst einfach nur dein Leben leben. Und genau das lebte uns Jesus vor.
Wir sind auch Außerirdische, wenn wir an Jesus, den Herrn, glauben und den Heiligen Geist besitzen. Im tiefen Russland gab es eine Übersetzerin, die nur das Deutsch des Naziregimes anwandte. Alles war „Käse“ bei ihr, auch wenn es Quark war. Diese Frau, Mutter mehrerer Kinder, war fünf bis sechs Jahre inhaftiert! Das Problem war das folgende: Als die Polizisten des KGB in einer Versammlung eintrafen, die nicht angemeldet war, betete sie in fremden Sprachen. Daraufhin nahm man sie fest, mit der Begründung, dass sie Kontakt zum ausländischen Geheimdienst habe.
Wir sind auch so kleine Aliens; komische Lebewesen und Kreaturen. Und wir werden auch so behandelt. Die Leute denken: „Der tickt nicht richtig!“ Und: „Er hat Kontakt zum ausländischen Geheimdienst.“ Jesus nahm man nicht ernst. Als Josef hörte, dass Maria schwanger sei, wollte er sie verlassen. Er wollte mit ihr nichts zu tun haben; sich mit ihr nicht identifizieren. (Siehe Mt 1,19) Wir als Christen haben oft auch die gleiche Situation in unserem Leben: „Die wollen mit mir nichts zu tun haben! Ich bin für sie ein Fremdkörper. Als Ausländer und Flüchtlinge werden wir behandelt; als Außerirdische!
Das war das Schicksal Jesu damals, und das ist auch das Schicksal eines jeden Einzelnen heute. „Haben sie mich verachtet“, sprach Jesus, „werden sie auch euch verachten.“ „Haben Sie mich angenommen, nehmen sie auch euch an.“ (Siehe Lk 10,16a) Uns wird das gleiche Schicksal zuteil, wie dem Herrn Jesus Christus.
Vor Jahren erhielt ich einen Brief aus Kalifornien von einer Frau namens Linda, einer Mutter von zehn Kindern. Sie schrieb: „Vor acht Wochen brannte unser Haus bis auf die Grundfeste ab. Zwei meiner Kinder, ein sechzehnjähriges und ein vierjähriges, kamen im Brand ums Leben.“ Ich war traurig! Diese Frau teilte mir außerdem mit: „Ich bin in tiefer, schrecklicher Trauer und habe Depressionen, weil meine zwei Kinder verbrannten!“ Jedes Kind war gleichermaßen wertvoll für sie! „Mein Mann“, so teilte sie mir mit, „wurde mit dieser Tragödie nicht fertig.“ Sie zog eine der Losungen in englischer Sprache, die auf meiner Homepage zu finden sind, und sagte: „Diese Losung hat mich ermutigt!“ Mehr als ermutigen kann ich nicht tun für die Leute, die in der Ferne sind. Genau das ist es, was der Heiland tut: Er will uns Ermutigung, Trost und Hoffnung bringen. Er will Menschen wieder aufrichten durch ein gutes Wort. Das ist der Sinn von Weihnachten.
„Uns ist ein Kind geboren“. Jesus kam in diese Welt, um uns aufzurichten und zu ermutigen. Gehe auf meine Homepage; ich ermutige dich. In deutscher und englischer Sprache befinden sich dort diese Losungsworte. Es sind allein in englischer Sprache etwas zweihundert, die ich irgendwann einmal vom Herrn empfing, so auch in deutsch. Ziehe eine davon! Du benötigst Trost, Hilfe und Ermutigung! Suche dir ein gutes Wort. Gottes Wort kommt nicht leer zurück. (Siehe Jes 55,11) Nimm es an! Es ist für dich vorbereitet! Du musst nicht warten bis der Prophet kommt. Du bist selbst der Prophet.
Ich sage zu den Leuten: „Betet und bittet den Herrn um eine Zahl, z.B. 150, und dann zieht das Losungswort der Zahl einhundertfünfzig und empfangt es. Peter richtete ein, dass du sofort zu dem gewünschten Losungswort gelangst, wenn du die Zahl eintippst. Ja, Gottes Wort kommt nicht leer zurück. Lies diese prophetischen Worte! Wir benötigen sie! Es tut so gut, wenn wir etwas Prophetisches haben! Der Mensch benötigt Orientierung! Es ist wie mit dem Polarstern, der aufgeht und als Morgen- und Abendstern erscheint. Das Wort Gottes wirkt Wunder!
Eine andere Frau aus den USA schrieb: „Während andere heute fröhlich sind und Weihnachten feiern, durchlebe ich die Hölle!“ Und ich erwiderte: „Liebe Frau, der Heiland kam! Jesus ist da! Er machte die Hölle durch! Er durchlebte das Kreuz! Er stieg hinab bis an die untersten Örter der Unterwelt! Er ist da! Er durchlebte alles!“ Durch mein Bibelstudium versuchte ich herauszufinden, ob es irgendetwas gibt, was der Herr Jesus Christus nicht erlebt hätte? Er erlebte alles, was ein Mensch je erleben kann! Er wurde verstoßen, verachtet, verspottet, verlassen u.v.m. Alles durchlebte und durchlitt Er, damit Er sich mit uns identifizieren, und uns später beim Vater im Himmel vertreten kann. Er erfuhr das Menschsein. Das Einzige, was Er noch nicht tat: Er bekam noch keine Kinder. Aber alles andere erlebte und erfuhr Er.
Der Bruder dieser Frau aus den USA, die mir schrieb, dass sie die Hölle durchmachen würde, wurde erstochen! Sie gab preis „Das verarbeite ich nicht! Mein Bruder wird auf offener Straße erstochen!“ Wir müssen manchmal Dinge verarbeiten! Auch der Herr Jesus musste Dinge verarbeiten in Seinem Leben, so wie wir. Und dann die Weihnachtsbotschaft: „Uns ist ein Kind geboren“. Eigentlich sieht es aus wie Jux, so als ob der Herr uns an der Nase herumführen wollte. Doch nein! Gott gab uns Seinen Sohn, damit wir Ihn annehmen, Ihn lieb haben und uns mit Ihm identifizieren können.
Weihnachten war die große Idee des Herrn. Da, wo die Nacht am dunkelsten ist, es kalt ist und alles friert und zittert, wird der Sohn Gottes in diese Welt hineingeboren. Er kommt als eine neue Art von Mensch. So wie Adam die Sünde in die Welt brachte, kommen das Leben, der Friede, die Freude, das Licht und die Herrlichkeit Gottes zu uns Menschen. (Siehe Röm 5,12.15b.18) Ja, es kommt irgendwo ein neuer Mensch, ein Außerirdischer, ein ungewöhnliches Kind! Er passt nirgends hinein, aber: Nimm Ihn an! Lass dich beschenken durch Jesus Christus, in welcher Situation du dich auch immer befindest, was auch immer du gerade durchmachst.
Die Menschen hatten damals keinen Platz für Ihn! Auf dem ganzen Planeten gab es nirgendwo einen Platz, an dem Jesus hätte zur Welt kommen können, außer in einem Stall oder in einer Grotte zu Bethlehem. (Siehe Mt 8,20) Betrachte: Er kommt und wohnt unter uns! Ja, Er wohnt unter uns, und die frommen Geister scheiden sich wie folgt: „Wir wollen mit Ihm nichts zu tun haben! Wir verstehen Ihn nicht!“ Genau für diese Menschen, die nicht verstanden werden, kam Jesus; die weder angenommen noch akzeptiert werden. Für diese, die abgelehnt werden, kam Er.
Weihnachten ist ein Gottesereignis! Es ist ein Schauspiel aus der anderen Welt. Es ist ein Einbruch in unsere Welt! Es ist ein neuer Schöpfungsakt. „Lasset uns Menschen machen“. Und es passiert nun! Es wird nicht nur der Körper geschaffen, sondern der Mensch empfängt auch ein göttliches Gefühl. Der Herr steigt selbst hinab und will experimentieren, wie man sich als Mensch fühlt.
Jesus Christus wurde einer von uns. Er identifizierte sich mit uns. Er ,spionierte’ uns aus, unsere Lage und Situation: „Wie lebt man als Mensch? Wie arbeitet man als Mensch?“ Das Leben war für Ihn nicht erträglich! Stelle dir nur einmal vor: Der Sohn Gottes muss nichts als da sein; alles läuft automatisch ab. Doch plötzlich läuft überhaupt nichts mehr! Seit Er das Licht dieser Welt erblickte, lief bei Ihm nichts mehr! Er musste es selbst verrichten, z.B. den Befehl aussprechen: „Wind, sei still“ (Siehe Mk 4,39) oder dieses und jenes tun. Er musste Seine Jünger auf übernatürliche Art und Weise besuchen; auf dem Wasser zu ihnen kommen. (Siehe Mt 14,25) Er musste erfinderisch sein: „Wie setze ich den Glauben um?“
In dieser Nacht erfüllt der Herr die folgende Verheißung: „Euch ist heute ein Kind geboren“. Und: „Der Nachkomme der Eva wird der Schlange den Kopf zertreten.“ Jesus kam nur in diese Welt, um der Schlange den Kopf zu zertreten bzw. Satan zu vernichten. Er kam, um ihm zu zeigen: Man kann göttlich leben in einer antigöttlichen, antichristlichen Welt. Das kann man! Dafür kam der Herr Jesus Christus! Obwohl Er der Sohn Gottes war, machte Er über die Sohnschaft kein großes Tamtam. Er wurde nicht angenommen!
In dieser Nacht bewahrheitete sich das Wort des Herrn. (Siehe Lk 2,7a) In dieser Nacht wurden die uralten menschlichen Träume, die Vision, die Eva empfing, wahr! Sieh: In dieser Nacht kommt der Allmächtige auf diese Erde, und zwar ganz klein als ein Baby. In dieser Nacht bringt Er den Menschen das Paradies ein bisschen näher, damit sie das Folgende sehen: „So kann man leben! Man muss nicht gleich Depressionen und Todesängste durchstehen, sondern kann alles meistern und in den Griff bekommen.“ Da, wo niemand mehr etwas bewältigt, kommt der Sohn Gottes. ,Mit fünf Broten und zwei Fischlein’ sollen die Menschen satt werden; mit dem Wenigen! (Siehe Joh 6,9-14)
Jesus zeigt uns, wie man göttlich leben kann in einer antichristlichen, antigöttlichen, dämonisierten Welt. Plötzlich beteiligt sich der unsichtbare Gott an unserem Schicksal! Er nimmt daran teil! Er lebt gleich einem Menschen! Nicht etwa nur, dass wir sagen: „Ja, das ist Weihnachten! Die Lichter am Weihnachtsbaum brennen! Alles ist so schön und so wunderbar!“, sondern wir sollen ,ein solcher Weihnachtsbaum werden’ und Christus verherrlichen. Wir sollten Christus ausstrahlen und die Herrlichkeit Gottes auf diese Erde bringen.
Wir sollen demonstrieren, was Gott ist, und dadurch Satan ärgern. Eigentlich predigen die Christen nicht mehr Jesus. Sie verlernten es. Aber die Kaufhäuser proklamieren Ihn mit Liedern wie: „O du fröhliche“ und „Vom Himmel hoch da komm' ich her“. Dort wird das Evangelium noch gepredigt, obwohl es dort weltlich und irdisch zugeht, ja an einem Ort, da es um materielle Werte, den Mammon, geht.
Satan wütet! Er ist zur Advents- und Weihnachtszeit arbeitslos. „O du fröhliche“, „Vom Himmel hoch da komm' ich her“ oder: „Macht hoch die Tür', die Tor' macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit“. Na, er zittert und wütet! Erst nach Weihnachten wird er wieder losgelassen und piesackt die Menschen.
Plötzlich beteiligt sich der Herr an unserem Schicksal. Er beteiligt sich an deinen Nöten, Ängsten, Problemen und Schwierigkeiten. So kommt Jesus in unser Leben hinein! „Heiland, ich danke Dir, dass Du da bist, dass ich Dir alles anvertrauen kann, dass ich wieder leben kann, und dass ich wieder Hoffnung haben kann, dass es einmal anders wird in dieser Welt!“ Und es wird anders! Sobald Jesus in unser Leben kommt, kommt etwas anderes in unser Dasein: Der Herr wird wieder sichtbar, reell und fassbar. Gott bekommt ein total anderes, menschliches Angesicht.
In dieser Nacht entsteht etwas total Neues dort in Bethlehem; etwas ganz Neues! Die Engel streifen durch die Welt und proklamieren, was nachfolgend geschrieben steht: Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids (Lk 2,11). Der Retter ist geboren! Eigentlich hätte niemand etwas für David übriggehabt. Er wäre unter „ferner liefen“ irgendwo vergessen worden, siehe hier: „Es war einmal“ oder: „Irgendwann lebte einmal ein König David.“ Was weiß ich, was für Märchen über ihn verbreitet wurden! David wäre ein Unbekannter gewesen, hätte sich die Geburt Jesu nicht zugetragen! Durch Jesus nahmen David, Moses, Abraham und diese ganzen alten Herren an Bedeutung zu! Sie wurden etwas! Auch unser Leben wird durch die Geburt Jesu etwas Besonderes! Er wurde mein Heiland, mein Erlöser, mein bester Freund, ja! Er beteiligt sich an meinem Schicksal und an allem, in das ich hineingerate.
In jener Nacht fand die Wende der Weltgeschichte statt. Das war genauso wichtig und gewaltig, wie der Fall der Berliner Mauer. Plötzlich passierte etwas! Ohne Blutvergießen veränderte sich die Welt. „Uns ist ein Kind geboren“ war die Topmeldung von damals, die die Engel verbreiteten. Es gab sonst keine besonderen Nachrichten. Siebenhundert Jahre zuvor wurde diese Botschaft zugetragen! (Siehe Jes 9,5f.)
Aus der Heiligen Schrift möchte ich euch das folgende Wort zutragen: „Und aus Bethlehem, dem Gebiet zu Efrata“, spricht der Herr“, und: „Du bist die kleinste der Städte Judas“, wie nachfolgend geschrieben steht: Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Tausenden in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist (Mi 5,1). Was soll aus Hintertupfingen, aus Sachsen, Schlesien, Berlin oder woher auch immer, kommen? Aber jetzt, durch die Geburt des Sohnes Gottes, öffnen sich die Schleusen des Himmels! Die Engel – zunächst einmal einer und dann die ganzen himmlischen Heerscharen – fliegen hinaus und verkündigen, dass heute der Heiland geboren ist.
Bis zu der Zeit, da Jesus geboren wird, liefert der Herr die Menschen Seines Volkes den Feinden aus, und erst dann werden die Überlebenden zu den anderen Israeliten in ihr Land zurückkehren, wie nachfolgend geschrieben steht: Indes lässt er sie plagen bis auf die Zeit, dass die, welche gebären soll, geboren hat. Da wird dann der Rest seiner Brüder wiederkommen zu den Israeliten (Mi 5,2). Bis zur Zeit der Geburt Jesu gab es nur Unterdrückung und Krieg. Diese Kriege währen bis in unsere Tage hinein; sie hörten nicht auf in den letzten drei bis viertausend Jahren.
Doch an jenem Weihnachtsabend brachen die Räuber über Israel aus und wüteten: „Wo ist der neugeborene König der Juden?“ (Siehe Mt 2,2a) Herodes brachte wegen dieses einen Kindes, der Legende nach, mehr als zweitausend Knaben um! (Siehe Mt 2,16) Wie viele Menschen müssen leiden, nur weil du an Jesus glaubst? Sie wollen mit dir nichts zu tun haben, sie klammern dich aus. Ja, diese Räuber, z.B. Herodes, dieser brutale Herrscher!
Im Lande Judäas fand damals eine Plünderung statt. Gerade in dieses ausgeplünderte Land sandte der Herr Seinen Sohn! In eine Welt, in der ständig Krieg war und es keinen Frieden gab, schickte der Herr Seinen Sohn Jesus Christus.
Bis zur Geburt Jesu gab es ausschließlich nur Leid und Trauer, das man nicht verarbeiten konnte, gleich der Leiden dieser Frau, die mir schrieb, dass ihr Bruder auf offener Straße erstochen wurde. Es gab nur Angst und Elend. Es gab keinen inneren Frieden bis der wahre König kam. Doch seitdem ist so schön, zu erleben, dass Menschen inneren Frieden haben, obgleich der Bruder erstochen wurde oder, wie es bei der Frau aus Kalifornien stattfand, zwei ihrer Kinder in den Flammen des Hauses, das bis auf die Grundfeste abbrannte, ums Leben kamen.
Der Prophet Jesaja spricht: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt, und Er wird die Herrschaft übernehmen; und man nennt Ihn wunderbarer Rat und Ratgeber, starker Gott, Ewig-Vater, Friede-Fürst“, wie nachfolgend geschrieben steht: Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst (Jes 9,5). Das alles ist in diesem kleinen Jesus Kind verschlüsselt!
Und ich fahre fort: „Er wird Seine Herrschaft weit ausdehnen und dauerhaften Frieden bringen.“ Das ist es, was Jesus bringt: dauerhaften Frieden! Nicht etwa nur für einen Augenblick, so als wenn die Wirkung eines Medikaments oder einer Droge für eine kurze Dauer anhielte. Jesus ist mehr als eine Droge, als Haschisch oder sonst irgendeine Befriedigung! Er wird dauerhaften Frieden bringen, wie Sein Vorfahre David herrschte über all das Reich, es festigte und schützte, denn Er regiert bis in alle Ewigkeit mit Recht und Gerechtigkeit, wie nachfolgend geschrieben steht: Auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth (Jes 9,6).
Auf dieser Welt gibt es keine Gerechtigkeit, aber Er spricht: „Betrachte! Ich studierte und erlebte das alles und weiß: Ihr sucht nach Gerechtigkeit, ihr trachtet nach dem Reich Gottes, aber das gibt es in dieser Welt nicht! Ich bin das Reich Gottes.“ Die Frage ist: Wo ist das Reich Gottes? Etwa irgendwo im Himmel? Nein! Da wo Jesus ist, ist das Reich Gottes und Seine Herrlichkeit. Nirgendwo anders, das sei nur nebenbei bemerkt. „Uns ist heute ein Sohn geboren“.
Beharrlich und in aller Konsequenz verfolgen Jesus und der Herr Seinen Plan: Was wollen die Menschen? Was sind ihre Sehnsüchte? Was sind ihre Träume? Was sind ihre Bedürfnisse? Ganz gleich, wer im Moment die Welt regiert. Der Herr kümmert sich nicht um Pilatus, Herodes oder Kaiser Augustus! Er kam zu einer für Ihn vorgesehenen Zeit, als die Welt bankrott war. In der Zeit da Kaiser Augustus regierte, waren zwei Drittel der römischen Welt Sklaven, Gefangene und Unterdrückte! Es waren Völker, die unterdrückt waren! Genau in diese Situation kam Jesus! Er wollte mitfühlen: Wie fühlt man sich, wenn man von oben diktiert, befohlen und kontrolliert wird?
Der Herr stört sich nicht an den ganzen Weltherrschern. Er lacht und spottet ihrer. (Siehe Ps 2,4) „Antwortest du nicht?“ und: „Weißt Du nicht, wer vor Dir steht?“ Jesus stand ganz still und tat Seinen Mund nicht auf. (Siehe Lk 23,9b; Joh 19,9b) Das ist Jesus! Er lernte zu schweigen, den Mund zu halten, stille zu sein und sich anspucken zu lassen. (Siehe Mt 27,30a) Er erfuhr, was Menschsein überhaupt bedeutet, das, was wir in unserem Leben durchmachen, egal auf welche Art und Weise. Jesus durchlitt und durchlebte alles. Er wusste: „Mein Vater ist am längeren Hebel! Mein Vater kontrolliert alles! Egal, unternehmt was ihr wollt mit mir!“ Ihm wird eine Ohrfeige zuteil; Er wird geschlagen und bekommt eine Dornenkrone aufgesetzt. (Siehe Mt 27,29a.30b)
Man „krönte“ dich vielleicht auch als einen Kasper, verlachte und verspottete dich. Aber du kannst es ertragen! Für mich war immer so gut zu wissen: „Das, was ich ertragen, erdulden und verkraften muss, widerfuhr dem Heiland auch! Das hat Er hinter sich! Deshalb kann Er mich verstehen!“ Der Herr versteht dich, weil Er einmal ,in deiner Haut steckte’, weil Er ,in deinen Schuhen’ die Straße entlanglief bzw. in deinen Latschen wanderte.
Er ignorierte das ganze damalige politische System; Er beachtete es nicht. Er pilgerte nicht nach Rom und verjagte den Kaiser. Das hätte Er tun können. Er hätte sogar über das Mittelmeer laufen können. Stell dir einmal vor, dass da jemand über das Mittelmeer läuft, ein Außerirdischer. Was hätten sie da nicht alle in Rom unternommen, wenn das stattgefunden hätte! Als Hannibal über die Alpen zog, erschraken alle. Doch Jesus tat nichts dergleichen. Er versetzt die Welt nicht in Schrecken; im Gegenteil: Er ist still, sanftmütig und demütig. Das ist der Herr Jesus.
Zu Weihnachten demonstriert Jesus Seine Macht nicht groß, sondern zeigt uns: Lebe! Du solltest es überleben. Du solltest alles ausleben, was du glaubst. Für den Herrn fallen die äußeren Umstände nicht ins Gewicht, sondern die inneren: Wie sieht das Herz aus?
Jesus kam, und, einerlei wie die Umstände damals waren, es heißt immer wieder: „Es begab sich“. Er plante nicht groß, sondern Er lebte. Alles begab sich nacheinander. Es gab eine ganze Menge Begebenheiten. Plötzlich will dieser und jener etwas von Ihm. Plötzlich ruft Ihn jemand anderes an; Er wird gebraucht. Es begab sich immer dann, wenn der Herr Ihm ganz nahe war, wenn der Himmel sich öffnete auf dem Berg der Verklärung. (Siehe Mt 17,5) Denn gerade als Er von diesem Berg hinabstieg, kamen Besessene und riefen: „Bist Du gekommen, uns vor der Zeit zu quälen?“
Es begab sich, ja. Im Evangelium nach Lukas lese ich die Weihnachtsgeschichte und auch das, was sich nach Weihnachten zutrug. Weißt du, wir glauben, dass Weihnachten nur zu einer bestimmten Zeit im Dezember stattfindet, am 24., oder noch davor während der Adventszeit, nein! ,Weihnachten’ ist unser ganzes Leben! „Der Herr kam! Der Herr ist gegenwärtig! Der Herr führt, leitet und versorgt uns!“
Es steht geschrieben: Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger (Lk 2,1-5).
Diese Schätzung war die allererste dieser Art. Der Landpfleger Quirinius von Syrien führte sie durch in der Gegend von Palästina. Der Herr kriegt Josef und Maria genau dorthin, wo der Heiland, der Messias, zur Welt kommen sollte! Auch uns bekommt der Herr an den Platz, an den Er uns haben möchte. Das alles durchlebte Jesus.
Sowie: Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge (Lk 2,6f.). So einfach! So natürlich! Gar nicht groß fromm, mit Glockenklang, Posaunen und Trompeten. Gott gab, was Er benötigte: Eine Krippe, ein bisschen Stroh und ein paar Windeln. Der Herr findet schon irgendwo ein Plätzchen. Jesus zeigte dadurch: „Auch für dich ist gesorgt! Auch für dich wird man irgendwo ein Plätzchen finden! Du bist nicht etwas ein No-Name-Mensch oder gar nichts. Der Herr wollte dich und findet auch einen Platz für dich in deinem persönlichen Leben!“
Es steht geschrieben: Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird (Lk 2,8-10).
Dieser Jesus sollte das ganze Volk, die Hirten und alle Menschen, erfreuen. „Es begab sich“. Und in deinem Leben ergibt sich auch so vieles, was dich plötzlich erfreut. Plötzlich geht dir ,ein Licht auf’ und du sagst: „Mein Herr und mein Gott!“ (Siehe Joh 20,28) Plötzlich kapierst du, plötzlich ,fällt der Groschen’, plötzlich sagst du: „O Herr, ich danke Dir!“ Plötzlich findet wieder etwas anderes statt und die Welt geht wieder weiter.
Alles „Zufälle“, alles „Schicksale“, und hinter allem steht der allmächtige Gott, so, wie es sich bei Jesus verhielt: „Mein Vater plante es.“ Er durchlebte alles! Der Herr sorgte beharrlich dafür, dass Sein Wort Erfüllung fand im Leben dieses Knaben Jesu; dieses Sohnes. Wenn Gott arbeitet, greift ein Rädchen ins andere. Da gibt es keine Zufälle. Da ist alles Fügung. „Es begab sich“. Das gilt auch in deinem Leben, was da auch immer stattfindet, auch wenn dein Haus bis auf die Grundfeste abbrennt, so wie es bei der Frau aus Kalifornien stattfand. Das alles ist vom himmlischen Vater geplant! Das alles ging ,an Seinem Schreibtisch vorbei’. Das alles fand schon einmal statt.
Der Herr arbeitet konsequent mit Kleinigkeiten. „Es begab sich“. Ja, dann passiert es: ein Autounfall, eine Krankheit, eine Operation, dieses und jenes. Seit Weihnachten ist Gott in Arbeit. Ja, seit Weihnachten! „Lasset uns Menschen machen“. Da wurde der Mensch kreiert und geschaffen, musste selbst schöpferisch werden und selbst etwas unternehmen. Ich sinne über das Beispiel Maria nach: Es stehet geschrieben: Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir! Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das? Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben (Lk 1,28-31). Sie rief: „Ja, aber ich weiß von keinem Mann! Ich bin nicht verheiratet! Wie soll das alles passieren?“ Du musst nicht alles bis ins Detail wissen, sondern nur innewerden: „Ja, Er sprach es“ und: „Mir widerfahre, wie Du gesagt und geplant hast.“ (Siehe Lk 1,38a) Uns widerfährt es. Es begab sich! Das ist das christliche Leben. Ich möchte euch einladen, nicht so fromm und religiös zu bleiben; auch nicht jetzt in der Weihnachtszeit.
„Alles schläft, einsam wacht“ usw. Es wachte nur das fromme Pärchen Josef und Maria. Die meisten Christen kapierten nicht, worum es geht! Da wird nur ein frommes Weihnachtstheater aufgezogen! Aber man muss es erlebt haben! Ich möchte weder in der Haut von Maria noch von Josef noch von Jesus gesteckt haben! Jesus durchlebte alles! Er wurde Mensch; einer von uns!
Der Engel spricht zu Maria: „Hab keine Angst, Maria. Der Herr erwählte dich zu etwas Besonderem.“ (Siehe Lk 1,30 HFA) Du solltest dich auch nicht vor Weihnachten und vor Jesus fürchten! „Wie soll das geschehen?“ (Siehe Lk 1,34a HFA) Du musst nicht alles wissen und verstehen. Es wird kommen, es wird sich schon begeben, pass einmal auf, es wird passieren! Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Jesus sollst du Ihn nennen. Er wird mächtig sein und man wird Ihn Sohn Gottes nennen. Gott wird mit Ihm sein; Er wird Seine Herrschaft durch Ihn aufrichten. (Vgl. Lk 1,31-33) Du musst es nur geschehen lassen, gleich Maria, wie nachfolgend geschrieben steht: Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr (Lk 1,38a). Mehr nicht. Wir sind geboren, müssen weiterleben und sehen, wie wir durchkommen.
Es wird geschehen, wie der Engel sprach. „Ja, ich bin noch nicht verheiratet.“ Mach dir keine Sorgen! Ob du nun verheiratet bist oder nicht, ob du vermögend bist oder nicht, ob es dir wohlergeht oder nicht. Sorge dich nicht! Es wird alles stattfinden. Es wird sich begeben. Plötzlich kommt ,Josef’ und nimmt sich der Frau an.
Der Engel sprach: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird sich an dir zeigen (Lk 1,35a HFA). Genau das findet mit uns statt, wenn wir „Ja“ zu Gott sagen! Der Heilige Geist übernimmt dich! Plötzlich übernimmt Er die Kontrolle über das ganze Werden. Er gibt dir Trost, Gelassenheit und Zufriedenheit. Und ich fahre fort: Darum wird dieses Kind auch heilig sein und Sohn Gottes genannt werden (Lk 1,35b HFA). Ja, wenn dich der Heilige Geist überschattet, ist das so. Alles, was nicht vom Heiligen Geist kommt, ist von Satan bzw. von Herodes, den Pharisäern und Schriftgelehrten.
Hab keine Angst, ,Maria’. Es wird schon gehen. Mach dir keine Sorgen. Es wird schon recht werden. Es wird sich schon fügen. Es wird schon klappen. Sorge dich nicht. Ich möchte auch dir Mut machen für dein Leben: „Wie geht es mit uns weiter? Wer bezahlt die Mietkosten? Wer bezahlt den Strom? Wer bezahlt das Gas? Wer bezahlt dieses und jenes?“ Es wird schon bezahlt werden! Sorge dich nicht! Falls nicht, beziehst du einen Pelzmantel irgendwoher und wirst in Wärme eingehüllt. „Maria, du empfingst die Gunst des Herrn.“ Es wird schon recht werden.
Als fromme gläubige Menschen denken wir oft, dass wir etwas tun, leisten und zustande bringen müssten. Nein, wir müssen gelassen sein; einfach loslassen und gelassen sein. Es wird schon recht werden. Der Heilige Geist wird es tun, uns die Inspiration und Idee schenken. Plötzlich wächst etwas. Plötzlich wird es wieder weitergehen.
Weihnachten ist ein übernatürliches Ereignis auch in unserem Leben. Es braucht etwas Übernatürliches. Es wird durch den Heiligen Geist geschehen. Das ist es, was der Heilige Geist in unserem Leben bewirkt: Plötzlich erfahren wir die Erleuchtung. Plötzlich werden wir ergriffen. Plötzlich muss es gehen und wird es gehen. Alles, was gehen muss, geht auch. Mach dir keine Sorgen. Mein Vater hat bezüglich Krankheiten immer den folgenden Spruch zitiert: „Es kam von selbst und es geht von selbst.“ Da musst du kein Drama machen. Wir hatten kaum Medikamente zu Hause. Wir überließen uns einfach dem Herrn. Es wird schon recht werden.
Die Geburt Jesu markiert eine ganz neue Phase der Gottesoffenbarung, die in unserem Leben stattfindet. Lass es geschehen. Sei doch offen. Der Herr zündete ein Licht, ein Feuer, an und spricht, wie nachfolgend geschrieben steht: Ich bin gekommen, um auf der Erde ein Feuer anzuzünden; ich wünschte, es würde schon brennen! (Lk 12,49 NGÜ)
In jener Nacht gibt der Herr der Menschheit Amnestie. Plötzlich vergisst du alles, was war. Es ist vorbei. Es kam von selbst und geht von selbst. Der Herr wird umgestimmt. ,Er wird Christ und bekehrt sich.’ Der Herr ist nicht mehr ergrimmt auf die Menschen. Und du musst auch nicht ergrimmt auf den Herrn sein. Gestern, während ich predigte, wurde mir etwas bewusst: Wir müssen vergeben! Wir müssen allen Menschen vergeben! Und ganz besonders Satan und Gott. Du erwiderst: „Wie bitte? Er erfüllte mir nicht alle meine Wünsche! Er wusste alles und ließ mich doch hängen! Er begleitete mich nicht, sondern ließ mich gehen, ließ es mich vollziehen! Ich musste arbeiten! Ich musste kämpfen!“ Das durchlebte Jesus: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Siehe Lk 23,34) Er bittet den Vater um Vergebung. Er bittet weder die Juden noch die Römer noch die Pharisäer und Schriftgelehrten, sondern den Vater. Wir müssen allen vergeben!
Dem Herrn zu vergeben ist das Allerschwerste! „Wo vergriff sich der Herr an mir? Wo versündigte Er sich an mir?“ Wenn du es genau nimmst, stellst du fest: „Er ließ die Krankheit zu mir kommen. Er ließ das Krebsgeschwür wachsen. Er streute die Metastasen. Das ließ Er alles zu, obwohl Er es hätte verhindern können! Er hätte es umstellen und verdammen können! Ich wurde Christ, also müsste ich das nicht mehr tragen!“ Aber gerade bei der Christenheit ließ Er es zu, damit sie das alles ertragen und erdulden. Ich muss dem Herrn viel vergeben. Gleich dem Gesundheitsminister, der vor Jahren einmal, als sich der Coronavirus ausbreitete, die Worte aussprach: „Wir werden noch viel vergeben müssen.“ Wir müssen vielen vergeben: den Politikern u.a. Denn ,der Herr wurde Christ’ und der Sohn Gottes musste lernen, zu vergeben.
Jetzt wird der Herr Vater. Jetzt übernimmt Er die Verantwortung für Seinen Sohn. „Vater, vergib ihnen“, und dann lässt Er sich in die Hände Gottes fallen. Das gilt auch dir. Auch du kannst nicht mehr tun, als dich in die Hände Gottes fallen zu lassen. „Hier bin ich, Herr. Schlag mich tot, wenn Du willst.“ Verstehst du? Du musst nicht groß rebellieren und sagen: „Ich muss jetzt kämpfen! Ich muss jetzt proklamieren! Ich muss jetzt positiv denken.“ Die Esoteriker denken alle immer nur positiv, aber ,der Schuss geht nach hinten los’.
Und dann: „Vater, in Deine Hände befehle ich meinen Geist!“ (Siehe Lk 23,46a SLT) Das musste Jesus, der Herr selbst, lernen. Er war da, um auszuprobieren, wie es ist, sich in die Hände Gottes fallen zu lassen. „Vater, in Deine Hände“ usw. Am dritten Tag auferweckte Ihn Gott. Dafür musste Er nicht beten. Für das, was nach dem Tod stattfindet, brauchen wir nicht zu beten. Das tut der Herr selbst. Aber bis zum Tod müssen wir das Kreuz tragen, das Kreuz auf uns nehmen, die Zähne zusammenbeißen und sagen: „O Herr! Hier muss ich durch! Erbarme Dich.“ Ich erzählte gestern von einem Mädchen aus den USA, das mit neun Jahren erblindete. Am Ende sagte sie: „Da muss ich durch.“ Ich muss auch durch die schwierige Situation, durch das Kreuz, hindurch.
Die letzte Woche war die schwerste im Leben Jesu; nicht die erste, da Er auf die Welt kam, sondern diese, da Er aus der Welt ging. Für viele Menschen sind die letzten Wochen des Lebens die schwersten Stunden. Man muss lernen, nicht nur in das Leben hineinzugelangen, sondern gerade auch, wie man aus dem Leben geht. Wie verlässt man diese Welt?
Ein ganz neues Kapitel beginnt hier durch Jesus Christus für die Menschheit: „Wie gehe ich durch die Welt? Wie gehe ich durch das Leben? Wie meistere ich jede Situation meines Lebens?“ Es beginnt ein ganz neuer Schöpfungsakt. Und auch: „Wie werde ich kreativ?“
Da ist dieser Junge aus Bethlehem, dieser Mister Niemand oder wie man Ihn auch immer nennen möchte. – „Du sollst Ihn Jesus nennen“ – Und du bist auch ein Teil von Gott. „Lasset uns Menschen machen“. Du solltest Jesus werden; Jesus sein! Der Heiland der Welt kam als Gesundmacher, als heiliges Kind, als Sohn einer Jungfrau.
Weihnachten ist ein unfassbares, unerklärliches Ereignis. „Das muss ich alles durchleben!“ Das Leben Jesu ist eigentlich unser Leben. Es wird durchlebt und durch-existiert. Durch Jesus sollen wir die Gottähnlichkeit erfahren. Du sollst die göttliche Identität finden. Jesus wurde Mensch, damit wir imstande sind, die Göttlichkeit zu erfahren, Gott ähnlich zu werden, und damit wir mit dem himmlischen Vater kommunizieren können.
„Lasset uns Menschen machen“. Der Mensch war nicht vollkommen, als er ins Paradies gesetzt wurde. Er wird erst durch Jesus komplett, fertig und vollendet! Gott selbst sprach vom Himmel, was nachfolgend geschrieben steht: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; auf ihn sollt ihr hören! (Mt 17,5 SLT) Und: „An Ihn sollt ihr glauben! Ihm sollt ihr nachfolgen! Ihm sollt ihr vertrauen! Er wird euch retten! Er wird euch ans Ziel geleiten!“ Wir gelangen erst zum wahren Ziel unseres Lebens durch Jesus, dadurch dass wir werden wie Er. So sein wie Jesus von jetzt an, bis wir in die Ewigkeit gelangt sind eines Tages.
So spricht der Herr: Ich möchte, dass ihr mich kennt und mir vertraut. Ihr sollt begreifen: Ich bin der einzige Gott. Es gibt keinen Gott, der vor mir da war, und es wird auch in Zukunft nie einen anderen geben (Jes 43,10c-e HFA). Er wurde Mensch! Die Leute streiten sich über die Dreieinigkeit. Was ist die Dreieinigkeit? Ein Theologe sagte: „Das sind die drei Masken Gottes: Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist.“ Es wird zu einer anderen Manifestation. Der Herr spricht: „Ich bin der Einzige. Vor mir war keiner und nach mir wird auch keiner sein.“ Du solltest göttlich werden! Gott kam persönlich auf diese Erde und wohnte unter uns. (Siehe Joh 1,14a)
Er schrie im Garten Gethsemane. Du musst nur den Herrn Jesus einmal hören, wie Er mit dem Herrn und mit sich selbst ringt: „Vater, nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe.“ Und Er trinkt aus diesem bitteren Kelch. Wir müssen aus diesem bitteren Kelch trinken! Uns bleibt in dieser Welt nichts erspart! Denke nicht, nur weil du Christ bist und an den Herrn Jesus, an das Wort Gottes und an den Heiligen Geist glaubst, bleibt dir etwas erspart! Mir blieb bis heute nichts erspart! Ich muss ,in den Feuerofen’ (Siehe Dan 3,21), ich muss ,in die Löwengrube’ (Siehe Dan 6,17b), ich muss dieses und jenes durchleiden, mit ,Löwen und Bären ringen’ (Siehe 1 Sam 17,34-36a) und mit dem ,Goliat’ kämpfen. (Siehe 1 Sam 17,49) Mir bleibt nichts erspart.
„Nur ich kann euch retten“, sprach der Herr durch den Propheten Jesaja. „Ich habe es euch wissen lassen und ich habe euch immer geholfen. Durch die Propheten habt ihr von mir gehört. Habt ihr je einen anderen Gott kennengelernt?“, wie nachfolgend geschrieben steht: Ich, der HERR, bin der einzige Gott. Nur ich kann euch retten. Ich habe es euch wissen lassen und euch immer geholfen. Durch die Propheten habt ihr von mir gehört. Hat je ein anderer Gott so etwas für euch getan? Ihr seid Zeugen, dass ich allein Gott bin (Jes 43,11f. HFA). „Ich bin derselbe.“ Eine Schriftstelle aus dem Wort Gottes lautet, wie geschrieben steht, siehe hier: Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit (Hebr 13,8). Wir sollen so werden und sein wie Jesus! Wir sollen uns so verhalten wie Er; gar nicht komisch werden. Du brauchst keinen anderen Erlöser! Du musst auf keinen anderen warten! Die Erlösung ist da. Werde Jesus gleich. Das beinhaltet der Satz: „Mir geschehe, wie Du gesagt hast.“
Der König der Herrlichkeit kommt in einem Stall zur Welt. Kannst du dir das vorstellen? Ich nicht! Der Allmächtige, der Schöpfer allen Seins, erblickt in einem Stall das Licht der Welt! Wenn Er in Deutschland in einem Stall zur Welt gekommen wäre, hätte Er vielleicht in einem Saustall, anstatt in einem Schafstall das Licht der Welt erblickt.
Der Herr der Unendlichkeit wird endlich und klein! Kleinkariert und eng kariert kommt Er zu uns! „Ich kann es nicht“, verstehst du? Er ist begrenzt und lässt sich begrenzen. Jesus nimmt unsere Natur an! Er nimmt das, was man Ihm anbietet, was man Ihm zur Verfügung stellt, was Maria mitbrachte: die Windeln. Werde einfach und schlicht!
Er verließ den Himmel. Er verließ die ganze Herrlichkeit und kam in einen Stall, um Ordnung zu bringen. Du weißt ja nicht, wie manche Messies leben; sie haben so viel Durcheinander. Zu ihnen kommt der Heiland und räumt in ihrer Bude auf. Da wird Ordnung gemacht. Jesus macht aus allem etwas. Er macht aus Sündern Heilige, stell dir das einmal vor! Der Heiland macht aus Versagern Gewinner! Er macht aus Kranken Gesunde! Plötzlich gesundest du an Seele und Geist! Dir soll es so gehen, wie es deiner Seele geht. (Siehe 3 Joh V. 2) Also nicht etwa so, wie es deinem Körper oder deinem Geist geht, sondern so, wie es deiner Seele geht! Wenn Jesus in deinem Leben ist und ,in diesem Stall’ Ordnung schafft, hast du Frieden.
Er macht, wie bereits erwähnt, aus allem etwas. Aus Verzweifelten machte Er Glaubenshelden. Aus missbrauchten Menschen macht Er wieder etwas Brauchbares, Er normalisiert und richtet. Der Herr kann sogar den stinkenden Lazarus wieder zum Leben erwecken. „Lazarus, komm heraus!“ (Siehe Joh 11,43) sowie: „Da unten in der Gruft ist nicht dein Platz.“ Er macht aus jeder Situation das Beste. Aus fünf Broten macht Er einen reich gedeckten Tisch für tausende von Menschen. Er ist derselbe. Er verändert sich nicht. Aber Er möchte, dass du auch aus allem etwas machst. Versuche einmal, aus fünf Broten etwas zu kreieren. Versuche einmal, aus nichts kleine Dinge empor sprießen zu lassen. Ja, Er ist immer derselbe! Er lebt den Herrn aus. Genau das will Gott, dass du tust, und zwar immer und den ganzen Tag hindurch, nicht nur in den Adventstagen und in der Weihnachtszeit. Lebe den Herrn praktisch aus!
Gott ist ein praktischer Gott. Er ist immer derselbe. Lebe einmal das Kind richtig aus. Lebe als Mann oder Frau die Persönlichkeit Gottes richtig aus. Er nahm zu an Gnade und Weisheit. (Siehe Lk 2,52) Das war Jesus. Und das, obwohl Er der Sohn Gottes war. Er musste zunehmen an Gnade und Weisheit vor Gott und den Menschen. Auch wir müssen zunehmen, immer gescheiter, flotter, geschickter und klüger werden. Die meisten Leute denken, dass das alles der Herr tut. Aber nein! Ich muss es vollziehen! Mir bleibt nichts erspart!
Wir folgen einem Jesus, der in Bethlehem geboren wurde, dort lebte, im Stall zur Welt kam, hinabstieg bis an die tiefsten Örter der Unterwelt. (Siehe Eph 4,9) Zwischen uns und Gott ist die Mauer gefallen durch Jesus Christus. Ich bin nicht mehr so kompliziert und fromm, sodass ich permanent bete. Weißt du, manche Menschen stellen mir die Frage: „Wie viele Stunden am Tag betest du?“ Sie denken: „Da muss etwas Großes sein!“ Nein! Der Herr wirkte, arbeitete, und morgens in aller Frühe, bevor die Sonne aufging, stieg Er auf den Berg und betete. Das war alles. Er rutschte nicht den ganzen Tag auf den Knien entlang.
Jesus war ein ganz normaler Bürger. Ein Jude war Er, den niemand mochte. Er trug einen Bart; man raufte ihn. Das ist einmal in der Bibel aufgezeigt. (Siehe Jes 50,6a) Er war ein ganz natürlicher Mensch. Er musste von Judas verraten werden! „Wer ist das?“ (Siehe Lk 22,48) Obwohl Er göttlicher Natur war, musste Er verraten werden von dem, der Ihn gut kannte. Der, der dich gut kennt, wird dich verraten. Ich bekam einmal in Bad Cannstatt eine Prophetie. Ich predigte damals vor der versammelten Gemeinde, als der Herr zu mir sprach: „Die dein Brot essen, werden dich verraten.“ (Siehe Obd 1,7b) Du musst damit leben, dass du verraten und von den ,Hohenpriestern, den Juden’ und all den komischen Menschen ausgeliefert wirst! Aus Liebe lässt der Herr alles über sich ergehen. Das siehst du bei Jesus. Er kämpft nicht, sondern lässt es geschehen. Bruder und Schwester, ich teile dir ein Geheimnis mit: Lass die Dinge geschehen, wie sie geschehen. Kämpfe nicht! Sei nicht so kompliziert! Beteilige den Herrn an deinem Leben! Werde Jesus gleich; Er studierte alles, was nacheinander in deinem Leben geschah, geschieht und noch geschehen wird.
Der himmlische Gott lässt alles stehen, den ganzen himmlischen Gesang, den Jubel, das Halleluja und Hosianna, und kommt auf die Erde hinab! Weihnachten ist: „Ich habe einen gnädigen, gütigen Gott!“ Ja, das ist Weihachten! Weißt du, was der Herr von uns will? Er will, dass wir lieb, freundlich, sanftmütig, umgänglich und verständnisvoll sind. Sanftmut und Demut sind Sein Markenzeichen. Der Herr will, dass das aus unserem Leben wird. Er will, dass sich ,die ganze Hefe’, bzw. die ganze Bitterkeit, setzt und wir sagen: „Es wird schon alles recht werden. Der Herr wird es fügen!“
Der Mensch soll Gott werden so, wie Gott Mensch wurde. Das ist die Weihnachtsbotschaft: Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht. (Siehe Jes 9,1a) Konntest du dieses Licht schon begreifen? Studiere einmal das Leben Jesu! Das alles durchlebte Er, damit wir das Folgende verstehen: Wenn wir göttlich werden wollen, müssen wir denselben Weg gehen, das Gleiche durchleben und durchleiden, das Gleiche erfahren, das Gleiche verkraften, den Kelch bis zur Neige austrinken.
Seit Weihnachten sind wir befähigt, mit dem Herrn zu sein. Mit Ihm beginnt eine ganz neue Zeit; eine neue Zeitrechnung. Wir schreiben „nach Christus“, nicht etwa „nach der Zeitrechnung“. Ich wünsche uns heute eine gesegnete Zeit, in der wir immer Verbindung mit dem himmlischen Vater haben, gleich Jesus, der immer mit Seinem Vater verbunden war. Das konnte Er an allen Orten, ob Er sich nun im Tempel, bei den Fischersleuten, auf dem Berg oder sonst wo aufhielt, allezeit war Er mit dem Vater verbunden. Auch du kannst immer Verbindung mit dem Vater haben.
Seit Jesus hat unser Leben eine ganz andere Struktur. Auch wenn unser Leib erstorben und verdorben ist, haucht Er uns neues Leben ein und macht uns wieder lebendig! Wir können wieder aufstehen: „Steh auf, nimm dein Bett und geh hin!“ (Siehe Joh 5,8) Und grüße die Mama!
In Jesus fanden wir den Schlüssel für ein gottseliges Leben! Den verlieh uns der Herr! Wer den Sohn aufnimmt, wer beginnt, so zu leben wie Jesus damals lebte, wird ein Kind Gottes werden; ihm wird Macht und Autorität verliehen, auf Schlangen und Skorpione zu treten! (Siehe Lk 10,19a) So jemand bekommt die Schlüssel zum Reich der Himmel!
„Fürchte dich nicht, Maria.“ Das war die Topmeldung! Das ist auch die Topmeldung derzeit in unserem Leben, während der Krisen, die wir durchmachen. Der Herr investiert sich in uns. Beginne, so zu leben wie der Herr leben würde! Wir machten in Stuttgart eine Aktion mit unserer Gemeindejugend, denn ,wir waren zu träge, die Bibel zu studieren’. Ich erklärte ihnen kurz und knapp, wie sie sich verhalten sollten und teilte ihnen mit: „Fragt einfach danach, was Jesus tun würde.“
Stelle dir selbst die Frage: „Was würde Jesus tun?“ Und: „Wie würde Jesus reagieren?“ Jeder erhielt ein Armband mit der Aufschrift: „Was würde Jesus tun?“, damit es die jungen Leute immer gleich sahen. Stelle dir in deinem Leben ständig diese Frage, denn dann hast du mehr, als wenn du tausend Bücher studiert und an Bibelkursen teilgenommen hättest. Frage dich: „Was würde Jesus tun?“
„Euch ist heute der Heiland geboren“. Das ist diese Meldung. Erkenne Jesus und fange an, so zu leben wie Er! Fange an, zu agieren wie Jesus, zu reden wie Jesus, zu lieben wie Jesus, zu geben wie Jesus. Er gab alles!, und wenn Er nichts hatte, machte Er aus allem etwas. Verstehst du?
Gebet: Vater im Himmel, ich danke Dir, dass Du uns Deinen Sohn sandtest, dass wir Dich in Jesu Gestalt erkennen und erkennen durften, und dass wir spüren durften: „Er war einer von uns. Er war nicht etwas Großes und Gewaltiges, sondern Er war ein ganz normaler Mensch!“ Und, Herr, hilf uns, dass wir durch den Heiligen Geist, durch die Liebe Gottes, ganz normale Bürger werden und das erreichen, was Du damals im Paradies während der Schöpfung erreichen wolltest: „Lasset uns Menschen machen“.
Wir wollen richtige Menschen sein, nach dem Willen und Plan Gottes geschaffen, zum Lobpreis des Herrn! Vater, segne jetzt alle meine Geschwister und Freunde, wo auch immer sie sich derzeit befinden, und lasse sie kleine Christusse werden. Lasse sie kleine Heilande, Gesundmacher, werden, dass wir Menschen ermutigen, dass wir den Menschen dienen, dass wir für die Menschen sind, gleich Dir, Herr Jesus, der Du für die Menschen bist. Segne alle meine Hörer jetzt, Vater, in Jesu Namen. Danke! Amen