Von der Krippe bis zum Kreuz – Predigt vom 18.12.2022      

 

Preis dem Herrn! Habt einen gesegneten vierten Advent! Gott ist gut! Mein Eingangsvers lautet wie folgt: Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben (Joh 3,16). Heute werde ich über das Kreuz predigen, aber auch über die Krippe; damit fange ich an. Erst kommt die Krippe, dann das Kreuz, dann die Krone. Der Herr versprach uns Folgendes: Wenn wir siegreich sein wollen, also dann, wenn wir das Kreuz ertrugen, erduldeten u.v.m., werden wir die Krone tragen. (Siehe Jak 1,12)

 

Normalerweise dann, wenn man eine Kathedrale baut, will man die Menschen zum Himmel und zum Herrn befördern. Aber hier kam der Herr zu uns. Er verließ alle Herrlichkeit, den Dienst der Engel, und kam, um unter uns zu wohnen. Der Herr begann das Erlösungswerk in einem Stall! Das geschah nicht in einer großen Kathedrale oder Kirche, sondern in einer Krippe! Er machte ein Krippenspiel. Ich möchte heute über die Krippe sprechen, darüber, was die Krippe wirklich bedeutet. Wir haben eine kleine Krippe. Ihr seht sie wahrscheinlich nicht von da hinten aus, aber es sind auch die Hirten mit ihren Schafen dabei und Leute, die aus aller Welt kamen. Auch die Weisen aus dem Fernen Osten stehen dort, die kundtaten, was nachfolgend geschrieben steht: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, ihn anzubeten (Mt 2,2).

 

Ich lese die Geschichte der Geburt Jesu aus dem Evangelium nach Matthäus: Die Geburt Jesu Christi war also so: Maria, Seine Mutter, war mit Josef verlobt. (Siehe Mt 1,18a) Sie waren nicht verheiratet. Ich betone das! Noch bevor sie zusammenkamen, einander erkannten und dergleichen, zeichnete sich ab, dass Maria ein Kind erwartete. (Siehe Mt 1,18b) Das Kind wurde durch das Wirken des Heiligen Geistes gezeugt! Wir kennen ja diese Geschichte! In der Weihnachtszeit wird sie immer wieder gelesen! Josef war ein gerechter, lieber Mann. Er wollte sie nicht bloßstellen; deshalb beschloss er, sie heimlich in aller Stille zu verlassen. (Siehe Mt 1,19)

 

Der Herr überzeugte Josef und sprach: „Halte fest an ihr; das, was von ihr geboren wird, ist vom Heiligen Geist.“ Sie war ihrem Verlobten nicht untreu, gemäß einem Bericht aus dem Talmud, demzufolge Maria womöglich eine Liebschaft mit einem römischen Soldaten hatte. Nein! Der Heilige Geist schenkte uns Jesus! Es ist ein Schöpfungswunder!

 

Während Josef noch darüber nachsann, erschien ihm der Engel des Herrn des Nachts im Traum und sprach: „Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.“ (Siehe Mt 1,20) Du siehst, der Herr überzeugt uns während der Träume! Der Herr spricht durch Träume, auch heute in dieser Zeit. Der Herr will uns führen und leiten durch Träume!

 

Der Engel sprach: „So wird sie einen Sohn gebären, und du, Josef, sollst Ihn Jesus nennen.“ (Siehe Mt 1,21a) Betrachte: Der Herr gab den Namen noch bevor Er zur Welt kam! Man muss nicht durch Ultraschall herausfinden wollen, ob es ein Junge oder Mädchen ist. Nein! „Du sollst Ihn Jesus nennen.“ Sowie: „Denn Er wird Sein Volk von ihren Sünden erlösen.“ (Siehe Mt 1,21b EU) Denn alles ist geschehen, damit sich erfülle, was der Herr durch den Propheten sprach: „Siehe, eine Jungfrau wird ein Kind empfangen; einen Sohn.“ (Mt 1,23a) Siebenhundert Jahre zuvor fand eine Prophetie statt! (Siehe Mt 1,22) Und weiter: „Und du sollst Ihn Immanuel nennen.“ (Vgl. Mt 1,23b) Also nicht Jesus, sondern Immanuel! Sowie: „Das heißt übersetzt: Gott mit uns.“ (Mt 1,23c)

 

Der Herr ist mit uns! Seit Weihnachten ist Er mit uns! Wir müssen keine Furcht haben: „Was passiert, wenn nichts passiert?“ Wir sind getrost, weil wir wissen, dass der Herr alle Tage bei uns ist!

 

Als Josef erwachte – er wird seine Augen gerieben und sich selbst gefragt haben: „Was geschah da?“ – tat er, was der Engel ihm befohlen hatte und nahm Maria zu seiner Frau. Es ist so wichtig, dass wir den Träumen auch gehorchen, in denen der Herr zu uns spricht. Aber wir müssen genau wissen, dass es der Herr war!

 

Die Engel kündigen uns den Retter an: „Euch ist heute der Retter geboren“. (Siehe Lk 2,11a GNB) Das verkündigten die Engel den Hirten auf Bethlehems Fluren. Jesus kam, um den Willen Gottes zu tun und um uns zu erlösen. Der Herr will, dass allen Menschen geholfen werde und alle zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. (Siehe 1 Tim 2,4) Das ist Advent! Das ist Weihnachten! Das ist die Botschaft der Erlösung!

 

Wir konnten nicht mehr zum Herrn aufsteigen; das war uns nicht mehr möglich. Selbst wenn wir alle Raketen zusammennehmen würden, wäre es uns nicht möglich, in den Himmel zu gelangen! Wir müssen von der sichtbaren Welt in die unsichtbare übergehen, also die Grenzen übertreten, und dieses Wunder kann nur der Heilige Geist vollziehen! Deshalb kam der Herr zu uns herab. Er fand einen Weg, wie Er es vollziehen konnte. Auf einmal steht Er vor der Tür und klopft an. Er spricht: „Wer mir die Tür öffnet, zu dem werde ich einkehren und Gemeinschaft mit ihm haben.“ (Siehe Off 3,20)        

 

Der Herr steigt vom Himmel herab, um „Immanuel“ bzw. „Gott mit uns“ zu sein. Er wird klein und schwach, gleich uns. Er wird nackt, bloß, arm und elend. In allem wurde uns Jesus Christus gleich! Er wurde einer von uns! Er stieg hinab vom höchsten Thron! Der Sohn Gottes stieg hinab zu uns Menschen! Er nahm, was mein war und gab uns, was Sein war. Wir vollziehen ein Tauschgeschäft mit dem Herrn.

 

Weihnachten kam der allmächtige Gott zu uns! Das ist die Botschaft! Dieser Prophet wird mächtig sein in Wort und Tat. (Siehe Lk 24,19b) Und so war es auch! Er zog umher, tat Gutes, heilte Menschen, doch Er kam ganz klein zu uns! Der Herr fängt immer ganz klein, bescheiden und gering an. Er kommt nicht gleich mit Pauken und Trompeten. Nein! Er kommt als Baby! Ein kleines Baby musst du suchen: „Wo ist es?“

 

Und da kamen die Weisen und taten ihre Schätze auf, priesen Gott und beteten Ihn an. (Siehe Mt 2,11) Der Herr wird „Immanuel“ bzw. „Gott mit uns“. Alles geschieht nach dem Willen Gottes, und ich möchte sagen, Weihnachten ist vom Herrn gewollt, geplant bis ins Detail, ja bis aufs i-Tüpfelchen. Da gibt es keinen Zufall oder irgendein Schicksal, so etwa, dass die Menschen eingegriffen und etwas bewirkt hätten. Im Gegenteil! Der Herr korrigierte und begünstigte alles! 

 

„Josef, nimm diese Frau“. Sie mussten nach Bethlehem ziehen. In Nazareth konnte Er nicht zur Welt kommen. Der Herr leitete alles: Kaiser Augustus musste die Volkszählung durchführen. (Siehe Lk 2,1) Alles ist vom Herrn bewirkt. Dass Jesus in unser Leben kommt, ist vom Herrn vorgesehen und geplant bis ins Detail. Du verstehst nicht, wie das funktioniert. Also, ich verstehe Weihnachten nicht. Und trotzdem versuche ich immer wieder seit der fünfzig Jahre, die ich dem Predigtdienst vorstehe, eine Weihnachtspredigt zu begreifen. Es ist ein Geheimnis, dass derzeit stattfindet. Der Wille des Herrn geschieht ohne unser Dazutun. Unsere Erlösung, liebe Geschwister und Freunde, ist ohne unser Dazutun. Wir müssen nur sagen: „Ja, Amen“ und tun, was Er sprach und will. „Dein Wille geschehe!“

 

Im Brief an die Hebräer ist über Jesus einmal Folgendes offenbart: Er kam, um den Willen des Herrn zu tun. (Siehe Hebr 10,7) Nicht etwa, um den Willen der Menschen zu tun, sondern, damit der Wille des Herrn geschieht.

 

Die Krippe, also dass der Herr klein und gering wurde, spricht für die Menschlichkeit Gottes. Sie ist der Ehrenplatz Jesu Christi. Der Futtertrog der Tiere, der Schafe u.a., ist sein Bettchen. Er wurde nicht in ein goldenes Bettchen gelegt. Er war einfach, schlicht und bescheiden. Mit der Krippe und dem Stall ordnet der Herr das Leben der Menschen ganz neu: Er wird klein, damit wir groß werden. Er wird schwach, damit wir stark werden. Er wird fröhlich, glücklich und friedvoll, damit wir das Leben genießen können.

 

Weder die politischen Eliten noch die Priester noch irgendwelche hochgestellten Leute erfuhren als Erstes die Worte: „Euch ist heute der Heiland geboren“, sondern die armseligen Hirten, die sich draußen auf dem Feld aufhielten. Nachts erfuhren sie: „Euch ist der Retter geboren“. Die Engel des Herrn bringen ihnen persönlich diese Nachricht! Ja! „Euch ist der Heiland, der Gesundmacher, geboren“. Die Hirten sind die ersten religiösen Agenten, die dieses Weltereignis begreifen! Sie verbreiteten das Wort Gottes allerorts: „Uns ist der Heiland, der Engel, erschienen! Passt auf, wie uns geschah: Plötzlich umleuchtete uns die Herrlichkeit des Herrn!“ (Siehe Lk 2,9a) Sie wurden Zeugen.

 

Im Evangelium nach Lukas ist Folgendes verfasst: Von diesem Kind wird Macht und Herrschaft ausgehen. (Vgl. Lk 1,33) Die Herrschaften, die großen und mächtigen, werden lächerlich gemacht: „Wo ist denn nun euer Erlöser?“, verstehst du? Ganz Jerusalem erschrickt, als es hört: „Wo ist der neugeborene König der Juden?“ (Siehe Mt 2,2a) Das erfahren dort, irgendwo zweihundert Kilometer weiter, in Persien zu Ekbatana, die Weisen: „Uns erschien der Stern!“ (Siehe Mt 2,2b) Und: „Wir suchen den neugeborenen König!“ Warum? Weil eine alte Prophetie davon zeugt, wie folgt: „Eine Jungfrau wird schwanger.“ (Siehe Jes 7,14a)

 

Sie betrachteten die Sternbilder, nicht etwa die Frau! Im Sternbild Jungfrau passierte etwas! Die Planeten Saturn und Jupiter fusionierten und bildeten zusammen einen großen Stern. Die Astronomen und Astrologen deuteten es wie folgt: „Der Judenstern und der Königsstern treffen aufeinander! Bei den Juden ist ein König geboren! Der Herr kam!“ Das geschah exakt zu der Zeit, da es geschehen sollte: am 24. Dezember, zur Zeit der Sonnenwende.

 

Der Herr begegnet den Menschen und sie erfahren Glück im Leid, in der Krankheit, in der Not, in der Schwierigkeit, in der Armut und in der Einfachheit. Gott kommt als Kind und wird größer und größer! „Er nahm zu an Gnade und Weisheit“, wird uns später mitgeteilt.

 

Der Herr macht die Gewaltigen lächerlich! Er stößt durch dieses Kind die Großen, Starken und Mächtigen, die etwas sein wollen und die sich etwas einbilden, von ihren Thronen. Gottes Weg zu uns führt über die Krippe, dann über das Kreuz – darauf komme ich gleich zu sprechen – und dann zur Krone.

 

Der Großvater meiner Frau wurde im Konzentrationslager Nordhausen vergast. Er trug an seinem Revers das Bild „Kreuz und Krone“. Das war seine Botschaft. Er sagte: „Das Heil kommt aus den Juden.“ Ich besitze einige Bibeln von ihm. Er war Prediger in Erlangen und Nürnberg und stand einer tollen Gemeinde vor während der Hitlerzeit. Er wiederholte immer wieder die Worte: „Das Heil kommt aus den Juden und nicht von Adolf Hitler oder wem auch sonst.“ Ja, das Heil kommt aus den Juden! Der Herr sandte den Heiland in diese Welt zu einem Volk, das überhaupt kein richtiges Volk mehr war; es war unterdrückt und ausgebeutet von den Römern und dergleichen. Das Heil kommt aus dem jüdischen Volk. In dem Neuen Testament, das ich von ihm übernahm, sind diese Schriftstellen jeweils markiert: „Das Heil kommt aus den Juden.“ Er glaubte das. Deshalb musste er sich auch dort zur Ruhe begeben.

 

Krippe, Kreuz, Krone – das ist die Botschaft, die mich heute bewegt. Jesus konnte beim Eintritt in diese Welt ausrufen: „Mein Leib ist jetzt geschaffen.“ Der Herr gab eine nagelneue Schöpfung! Der Herr schenkte uns in der Krippe liegend den Heiland und der Wille Gottes wird verkündigt bis in unsere Tage hinein.

 

Jesus übte vollkommenen Gehorsam dem Vater gegenüber aus. Er sprach: „Ich gehe, die Menschen zu retten, und ich werde sie zu mir ziehen, so gut ich kann.“ (Siehe Joh 12,32) Das Kind in der Krippe kam, um den Willen des Vaters zu erfüllen und am Kreuz zu sterben, wie nachfolgend geschrieben steht: Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz (Phil 2,8). Jesus führte den Willen des Herrn aus; nicht Seinen! Er erlöste die Menschheit aus der Gewalt Satans.

 

Eine Kathedrale wird immer kunstvoll, wuchtig und imposant ausgebaut, verziert und geschmückt. Betrachte den Dom zu Köln oder einen anderen großen Sakralbau. Darin sehen die Leute den Himmel. Doch hier kam „der Himmel“ zu uns, damit ,wir in Jesus den Himmel, die Rettung, erblicken! Wir müssen keine Furcht vor Ihm haben, denn Er ist ein Baby. Was vermag ein Baby schon auszurichten? Es kann niemanden abschlachten oder irgendwie in Not versetzen. Eine Kathedrale wird nach menschlichem Verständnis gebaut, unsere Errettung, die durch Jesus Christus vollzogen wurde, wird auf göttliche Art bewirkt.

 

Krippe, Kreuz und Krone. Zuerst müssen wir Kämpfe haben, zuerst müssen wir klein anfangen und den Willen Gottes in unserem Leben zulassen. „Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.“ Also rebelliere nicht, etwa so: „Was? Der Jude Jesu soll mir helfen?“ Aber das Heil kommt aus den Juden! Ob das den Leuten passt oder nicht.

 

Dadurch, wie Er zu uns kommt, gibt der Herr Einblick in Sein Wesen, in Seinen Charakter, in Seine Art. Er kommt in einer Krippe, ganz klein und bescheiden! Er ist kein großer Prediger oder Evangelist! Er wirkt des Nachts während wir schlafen: „Nimm an, was von Maria geboren ist.“

 

Die Krippe, der Futtertrog der Schafe, ist das Bettchen für den Herrn. Kannst du das begreifen? So klein wird der Herr! Mehr braucht Er nicht und mehr will Er auch nicht. Das reicht Ihm vollkommen aus. Das ist unsere Zufluchtsstätte. Der Herr wohnt bei den Tieren! Erschrick nicht über das, was ich predige. Ich möchte ein paar Gedanken verkündigen, die mir groß wurden während meinem Meditieren, Nachsinnen und Nachdenken über die Geburt Jesu Christi:

 

Ich freue mich über Weihnachten und bin begeistert davon! Ohne Weihnachten gäbe es kein Ostern, kein Pfingsten, keine Himmelfahrt und gar nichts! Ich bin dem Herrn dankbar! Er kam und wohnte bei den Tieren. Als Jesus versucht wurde, ging Er zu den wilden Tieren, wie nachfolgend geschrieben steht: Und er war in der Wüste vierzig Tage und wurde versucht von dem Satan und war bei den Tieren, und die Engel dienten ihm (Mk 1,13). Dort blieb Er vierzig Tage und wurde von Satan auf die Probe gestellt. Er lebte mit den wilden Tieren zusammen und die Engel versorgten Ihn. Jesus lebte mit den wilden Tieren, mit den wilden Menschen, zusammen! Das ist Jesus!

 

Mit den wilden Tieren fängt der Herr die Geschichte an! Wir müssen auch manchmal mit wilden Tieren, Löwen, Bären und Wölfen, kämpfen. Es steht geschrieben: Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben (Mt 10,16). Der Herr ist bei uns und hilft! Gestern sprach ich über Daniel, der sich in der Löwengrube aufhielt. Ich denke, wir alle müssen uns einmal in der Löwengrube befinden, um zu sehen, wie Gott ist und dass Er uns bewahren kann. Und der König sprach zu Daniel: „Daniel, Knecht des lebendigen Gottes, hat dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, dich von den Löwen retten können?“ (Siehe Dan 6,21b) „Konnte Er dich bewahren?“ Er kann es, ja! Und Er fing beim Heiland an! Er ging zu den Tieren! Dort sind die Ausgestoßenen und Ausgeschlossenen! Für diese kam Jesus! Er kam für uns Menschen, für dich und mich.

 

Über Nebukadnezar ist das Folgende in der Heiligen Schrift offenbart: „Und du wirst ausgeschlossen werden aus der Gemeinschaft der Menschen und wirst unter den wilden Tieren wohnen, solange bis du erkennst, dass der Herr alle Macht und alle Gewalt hat.“ (Siehe Dan 4,22a,c) Wir wohnen manchmal unter den wilden Tieren und müssen mit ihnen kämpfen! Sowie: „Und du wirst sieben Jahre dort sein, bis du erkennst, der höchste Gott allein ist der Herr über alle Menschen, und Er gibt die Herrschaft, wem Er will.“ (Dan 4,22b,c) Das ist der Herr!

 

Jesus ging extra zu den wilden Tieren! Das heißt, Er ging zu dem wilden Nachbarn in deiner Umgebung, zu den wilden Angehörigen, die sich in deiner Familie befinden, dich zerreißen und auseinandernehmen wollen und dir Probleme bereiten. Der Heiland kommt! Du musst keine Furcht haben, denn du kannst beten: „Lieber Heiland, hilf mir! Stehe mir bei!“ und wirst überleben.

 

„Konnte der Herr dich bewahren, Daniel?“ Ja, Halleluja! Er kann es! Bei den wilden Tieren können wir den Herrn erfahren! Hier kommt der Herr, dieser unnahbare Gott, uns nahe! Du sprichst das Gebet: „O Gott, halte mich fest! Herr Jesus, halte mich fest“ bevor du zu den wilden Tieren gehst oder den wilden Tieren vorgeworfen wirst. Ja, wir müssen unseren Glauben ausleben. Lies einmal den Hebräerbrief und was darin diesbezüglich alles geschrieben steht. Was taten die Glaubenshelden nicht alles! Sie löschten aus des Feuers Kraft, sie nahmen es mit den wilden Tieren auf, Frauen erhielten ihre Männer zurück, wo auch immer. Hier können wir den Herrn erfahren, wie Er vollkommen ist in einer unvollkommenen Welt!

 

Im Stall wird Jesus geboren! Stell dir das einmal vor! In einer Krippe finden wir Ihn vor, ganz klein, bescheiden und unscheinbar! Wir möchten den Herrn groß erleben: „Großer Gott, wir loben Dich! Herr, wir preisen Deinen Namen!“ Nein! Wir sollten damit beginnen, den kleinen und geringen Gott zu loben, wie folgt: „Großer Gott, ich danke Dir, dass Du so klein wurdest und in meinem Brustkorb wohnen kannst; in meinem Herzen, das so groß ist wie eine Faust.“

 

Jesus sprach: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ Sowie:Wenn es so wäre, würden meine Diener für mich kämpfen“. (Siehe Joh 18,36) Das fand damals während der Verhaftung Jesu statt. Der Herr möchte bei uns wohnen und bei uns bleiben. Er spricht die verheißungsvollen Worte aus: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage“. (Siehe Mt 28,20b) Dieser Jesus, der zu uns kam, ist bei uns alle Tage, auch wenn Er im Himmel ist. Weißt du, die sichtbare und die unsichtbare Welt gehören über das Grab hinaus, über Ostern und die Kreuzigung, zusammen! Krippe, Kreuz und Krone! „Jesus Christus herrscht als König. Alles ist Ihm untertänig.“ Er spricht die Worte aus: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ (Siehe Mt 28,18b) Und: „Fürchtet euch nicht!“ (Mt 28,10) Dieser kleine Jesus, der in der Krippe zu Bethlehem geboren wurde, hat alle Gewalt! Alles ist Ihm untertan!

 

Er gibt den Plan Gottes vor und wir haben jetzt eine Zuflucht bei Jesus in der Krippe. Du musst nicht weite Strecken laufen bis du in einem Tempel ankommst. Schau, wie das kleine Jesuskind in der Krippe liegt! Weihnachten! „O du fröhliche“, Halleluja!, „O du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit.“ „O du fröhliche“. Dieses Lied gibt es auch für die Osterzeit. Wir dürfen uns freuen und den Weg zu Gott finden! Du musst keine Furcht vor dem Herrn haben! Er ist so klein, dass du Ihn sogar auf dem Arm tragen kannst! Ich kann Ihn mitnehmen, wo auch immer ich hingehe!

 

Der Herr sprach: „Ich will bei euch Menschen wohnen.“ (Siehe Joh 1,14a) Das erfüllte sich buchstäblich im Stall zu Bethlehem! Es ist sehr wichtig, dass wir Folgendes begreifen: Es war nicht irgendwo in Jerusalem, Nazareth oder Galiläa, oder auf dem Berg Tabor oder Sinai, sondern in Bethlehem! Dort wollte der Herr das Licht der Welt erblicken! Das in der Bibel bezüglich Weihnachten Verfasste hat seinen Grund! Was es auch immer sein mag, es gibt einen Grund dafür, dass Jesus am 24.12. das Licht der Welt erblickt, da die dunkelste Nacht ist. Während dieser Zeit erwartet man das Licht; sodass nach der dunkelsten Nacht nun die Tage immer heller werden.

 

Die Gegenwart des Herrn ist da, wo Jesus ist. Wo Jesus ist, ist der Himmel! Die Herrlichkeit des Herrn offenbarte sich in der Stiftshütte, im Tempel, als die Einweihung stattfand. Die Herrlichkeit des Herrn war da! Die Leute konnten nicht einmal mehr stehen, weil diese Herrlichkeit zugegen war! Das brauchen wir auch manchmal! In unseren kritischen Stunden und Momenten benötigen wir die Herrlichkeit des Herrn, und zwar sosehr, dass wir nicht mehr stehen können! Wir müssen einfach in die Knie gehen und beten: „Herr, ich danke Dir, dass Du bei mir bist und dass Du mich nicht vergessen hast.“ Der Herr bewies uns durch die Krippe, dass Er uns weder vergaß noch aufgab. So spricht der Herr: „Meine Wohnung wird bei ihnen sein. Ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein. Und dann werden die Völker erkennen, dass ich der Herr, der Gott Israels, heilig bin und mein Heiligtum heilige.“ (Siehe Hes 37,27f.)

 

Sobald Jesus in unser Leben kommt, ist der Stall ein heiliger Stall. Die Nacht, da Jesu Geburt stattfindet, ist eine heilige Nacht. Alles ist so heilig; plötzlich ist dein Leben heilig! Sobald Jesus deine Wohnung betritt, ist sie eine heilige Burg bzw. eine heilige Festung. Ja! Der Herr ist da! Solange du Jesus anrufst, ist der Himmel bei dir, wie nachfolgend geschrieben steht: Und rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen (Ps 50,15). Dann wird dir geholfen werden.

 

Als Jesus am Kreuz die Worte ausrief: „Es ist vollbracht!“ (Siehe Joh 19,30a) zerriss sogar im Tempel der Vorhang. (Siehe Mt 27,51a) Der Herr ist stark! Er arbeitet nach Plan, ganz exakt. In dem Moment, da Er Seinen Geist aufgab, zerriss im Tempel der Vorhang. Das Ziel der Erlösung war erreicht; Gottes Wille war erfüllt. In der Krippe begann es und am Kreuz wurde es vollendet. Es ist vollbracht! Es ist getan! Es wurde vollzogen!

 

Der Herr geht einen ungewöhnlichen Weg und betritt die Erde. Jeder soll erfahren, wo und wie das stattfindet. Jeder soll sein eigenes Erlebnis haben. Die Hirten gingen hin und jeder erlebte den Herrn anders; die Weisen erlebten Ihn anders als die Hirten. Diese konnten es gar nicht fassen, als sie vernahmen: „Euch ist heute der König geboren“.

 

Der Herr wählte die Krippe und das Kreuz. Er wählte das Zeichen des Jona. Er sprach: „Israel wird kein anderes Zeichen gegeben als das Zeichen des Jona. (Siehe Mt 12,39b) Jona war drei Tage im Bauch des Fisches, also hielt er sich drei Tage im Grab auf. (Siehe Jon 2,1) Zu Weihnachten berührt der Himmel die Erde! Halleluja, Lob und Dank! Hier wird die Erwartung der Völker erfüllt; das Lamm wird erwartet.

 

Ich komme wieder zum Stall und zur Krippe zurück: In Bethlehem gab es einen bestimmten Ort, an dem die Opferlämmer erwartet wurden. Die Hirten wussten: „Ganz besonders hier werden die Opferlämmer für den Tempel geboren. Hier muss also der Messias und Heiland zur Welt kommen!“ Sie suchten nicht alle Ställe ab, ob sich dort irgendwo ein Kind aufhalten würde. Nein, sie wussten ganz genau, dass hier in dieser einen, ganz bestimmten Gegend Opferlämmer geboren werden! Die Geburt Jesu wurde von Gottes langer Hand exakt vorbereitet. Hier geht es um das Opferlamm im Tempel. Jesus war das Opferlamm im Tempel, denn es gab folgende Reaktion während Er starb: Der Vorhang zerriss von oben nach unten. Er teilte sich nicht etwa von unten nach oben, sondern von oben nach unten! Der Herr bewirkte es! Nicht die Menschen unternahmen etwas, damit sich der Vorhang zerteilt. Wenn der Herr etwas bewirkt, ist alles perfekt, und zwar zeitlich und räumlich. Weihnachten ist zeitlich und räumlich perfekt!

 

Es steht geschrieben: Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn (Gal 4,4a). Vorher sandte Er Ihn nicht! Sara hätte den Heiland auch zur Welt bringen können. Aber das tat Er nicht. Tausende und abertausende Frauen bekamen Babys, aber diese waren es alle nicht. Es musste Maria sein, die Jesus durch den Heiligen Geist gebar.

 

Der Herr kommt nicht etwa zu einer Zeit, da es uns vortrefflich passt, sondern da es uns gar nicht passt. Er kam in Bethlehem zur Welt. Sie waren so beschäftigt mit allem Möglichen, dass sie gar nicht merkten, dass sich da etwas Großes zutrug. Er kommt in unseren Raum, in unseren Stall, ,in unseren Saustall oder was auch immer wir für einen Stall haben. Im Stall ist nichts perfekt! Da ist Stroh, Heu u.v.m. durcheinander! In unser Durcheinander kommt der Heiland! Er will Ordnung schaffen.

 

Die Botschaft des Herrn lautet: „Euch ist heute der Retter geboren“. Da wird aufgeräumt! „Der König kommt! Der König kommt! Der König kommt!“ Jesus kam während der Sonnenwende, als die längste dunkelste Zeit des Jahres stattfand. Die Engel gaben die Hinweise, wo Er geboren werden sollte, sodass die Hirten leicht herausfanden: „Dort, wo die Opferlämmer für den Tempel geboren werden, wird der Retter sein! Dort wird gewiss auch das Lamm Gottes sein, das würdig ist die Siegel aufzutun.“ (Siehe Off 5,9a) Und dann, was weiß ich, was das Lamm Gottes auf dieser Welt noch alles anstellen soll. Jesus wird geboren und stirbt, wie der Herr es will und braucht; exakt so, wie Er es plante in Seinem weisen Ratschluss. Es geschieht der Wille Gottes. Der Herr setzt sich durch! Josef kann denken, was er will. Kaiser Augustus kann tun, was er will. Er muss sich dem Willen des Herrn fügen, ob es ihm nun angenehm ist oder nicht. Das ist der Herr!

 

So kommt der Herr zu uns. Ich will dir die Weihnachtsbotschaft nicht kaputtmachen. Habe keine Furcht! Zittere nicht! Lass dich nicht in Panik versetzen durch das, was alles in dieser Welt passiert! Bleibe ruhig! Der Herr bewirkt es schon recht! Er wird die Seinen durch die Stürme und Gefahren hindurch bringen.

 

Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Pfingsten – da ist nichts Außerplanmäßiges, da ist kein Zufall! Wenn der Herr wirkt, gibt es keinen Zufall! Wenn wir das Wort Zufall verwenden, geschieht das nur dann, wenn der Herr ,nicht unterschreiben will; es ist ein Pseudonym für Gott. Der Herr überlässt nichts dem Zufall, ganz besonders dann nicht, wenn es um Seinen Sohn geht. Betrachte die ganzen Fügungen, „das Schicksal“ und alles, was auch in unserem Lebe stattfindet. Wenn ich mein Leben betrachte, denke ich manchmal wie folgt: „Das war Zufall.“ Aber es war kein Zufall; den gibt es nicht.

 

Der Herr geht planmäßig vor. Im Stall zu Bethlehem kommt Er zur Welt und stirbt am Kreuz. Jesus hätte auch woanders sterben können. Satan wollte, dass Er im Garten Gethsemane stirbt. Es wäre vielleicht bequemer: unterm Baum bekommt Er einen Herzinfarkt und alles ist vorbei. Doch der Herr wollte, dass Er am Kreuz stirbt und dass das Kreuz das Zeichen der Erlösung ist. „Unter diesem Zeichen siegen wir.“ Ja, das Kreuz! Jesus sprach: „Dein Wille geschehe“. (Siehe Lk 22,42b) Auch Jesus musste sich dem Willen Gottes fügen. Nachdem Er diese Worte ausgesprochen hatte, kam der Engel und stärkte Ihn. (Siehe Lk 22,43)

 

Der Herr überlässt nichts dem Zufall. Und auch derzeit, weißt du, ich bin so gestärkt in meinem persönlichen Leben, ob jemand stirbt oder geboren wird, das ist ganz gleich, es gibt keinen Zufall. Auch in meinem Leben ist alles bis ins Detail geplant. Ein Rädchen greift in ein anderes. Wir lesen im Wort Gottes mitunter Belangloses. Eine Zeit lang, als ich die Bibel noch nicht richtig verstand, obwohl ich Theologie studiert hatte, sann ich über so einfache Sachen nach, wie: „Das Kind wurde in Windeln gewickelt“. Maria nahm Windeln mit!

 

In den ersten Stunden werden die Tempel-Lämmer, die ohne Fehl und Makel sind, in Tücher gewickelt, damit sie unversehrt bleiben. Es ist so wichtig, dass ein reines, unschuldiges und unbeflecktes Lamm in den Tempel gebracht wird. Deshalb nahm Maria die Windeln mit! Jesus hätte auch nackt sein können. Das wäre kein Problem gewesen. Er hätte sich auf Heu gebettet lagern und ausruhen können. Manche Leute erwähnen das Wort Stroh. In einem Schafstall gibt es kein Stroh, sondern nur Heu. Wenn du dich mit der Natur ein wenig auskennst, dann weißt du, dass im Heu sehr viele Düfte, Pflanzen und Öle vorhanden sind, die freigesetzt werden. So hätte es Jesus auch ergehen können, aber nein, Er wurde eingewickelt gleich einem Opfer-Tempel-Lamm. Es war die Praxis der Tempel-Hirten von damals, die Lämmer rein zu halten. Ihm durfte nichts widerfahren! Es musste ein reines, unbeflecktes Lamm sein.

 

Jesus war das Opferlamm und es machte Sinn, Ihn kurzerhand in Windeln zu wickeln und in die Hände zu nehmen. Die Hirten wussten ganz genau, in welcher Krippe sich der Erlöser und Retter befindet. In Bethlehem gab es viele Krippen, aber es musste eine besondere sein, in der die Tempel-Opfer-Lämmer geboren werden. Der Herr sprach ganz klar: „Geht nach Bethlehem“, dorthin, wo die Opferlämmer geboren werden, die für unsere Erlösung und die Sühne gebraucht werden.

 

Jesus, der Sohn Gottes, kam nicht natürlich zur Welt. Es war das Werk des Heiligen Geistes. Es war Gottes Werk und Plan bis ins Detail. Die Geburt Jesu war kein Menschenwerk. Das gilt auch hinsichtlich deiner Bekehrung. Du sagst: „Dieser oder jener Evangelist bekehrte mich! Dieser oder jener führte mich zum Heiland!“ Nein! Der Heilige Geist, Jesus Christus, bekehrt und rettet uns! Hätte der Herr uns nicht gezogen, wären wir gar nicht gekommen! Weihnachten ist ein Werk des Herrn! Das Krippenspiel ist ein Stück unserer Erlösung.

 

Die Geburt Jesu war weder eine Panne noch ein Unfall, wie manche Leute äußern: „Ja, es war kein Raum in der Herberge“. Nein! So musste es sein! Wenn der Herr etwas bewirkt, muss es so sein. Da kann Satan sich auf den Kopf stellen. Kaiser Augustus kann wüten so viel er will. Da können die Mächtigen unternehmen, was sie wollen, sie schaffen es nicht. Der Wille des Herrn geschieht. Es muss so sein. Es war ein Werk Gottes von Anfang der Zeugung bis zur Entbindung im Stall, und später auch das Kreuz. Als Jesus innewurde: „Jetzt ist meine Zeit gekommen“, richtete Er schnurstracks Seinen Blick nach Jerusalem, denn Er wusste: „Jetzt muss ich gekreuzigt werden. Jetzt muss ich den Weg des Leidens gehen.“ (Siehe Lk 9,51)

 

Der Prophet Micha sprach: „Er muss in Bethlehem geboren werden.“ Das erfuhren später die Weisen durch die Bibelforscher, die in der Schrift forschten, wo der neugeborene König zur Welt kommen würde: in Bethlehem! Bethlehem, du kleinste unter den Stätten Efrata, aus dir soll der Messias, der Heiland und Erlöser, kommen. (Vgl. Mi 5,1)

 

„Zu derselbigen Zeit“, spricht der Herr, „will ich die Lahmen sammeln und die Verstoßenen zusammenbringen, alle, die geplagt wurden. Ich will die Lahmen als Rest übriglassen und die Verstoßenen zum mächtigen Volk machen. Der Herr wird König sein und auf dem Berge Zion wird Erlösung verkündigt. Und du, Turm der Herde, du Fels der Tochter Zion, zu dir wird kommen und wiederkehren die frühere Herrschaft, das Königtum der Tochter Jerusalem.“ (Siehe Mi 4,6-8) Die Lahmen waren die Hirten! „Zu einem mächtigen Volk“, heißt: „zu den Botschaftern Gottes“.

 

Was ging da vor? Da haben wir eine Prophezeiung über das Königreich Gottes! Zu dir soll der König aller Könige, der Herr aller Herren kommen! Von dir wird ein König geboren von Gottes Gnaden! Von Gottes Gnaden, d.h., also nicht so, wie die Menschen sind, sondern von Gottes Gnaden: ein König aller Könige und ein Herr aller Herren! Das wird Jesus sein! Deshalb riefen die Weisen aus: „Ja, aber in Jerusalem weiß keiner, was da stattfand!“ Wenn man das Wort Gottes studiert, wird man erfahren, wo Seine Geburtsstätte sein wird und was passieren soll. „Wir sahen Seinen Stern! Wo ist der neugeborene König der Juden? Wo passierte es?“

 

Und dann: Es war ein Zeichen am Himmel sichtbar! Schau nur, wie exakt der Herr arbeitet! Sogar der Himmel und das Universum spielte mit! Im Sternbild Jungfrau verbanden sich Jupiter und Saturn! Plötzlich wussten sie es ganz genau! Es war keine Frage mehr: In Palästina, in Israel, da musste der König das Licht der Welt erblicken! Du musst einfach nur die Zusammenhänge verstehen, wie der Herr arbeitet und alles plant!

 

Warum erblickte Jesu in Bethlehem das Licht der Welt? Das geht aus den folgenden Versen hervor: Und als es noch eine Strecke Weges war bis Efrata – und als Jakob noch des Weges nach Bethlehem, zum Brothaus, war – da gebar Rahel. (Siehe 1 Mose 35,16b) – Sohn Ben-Jamin kam und Rahel starb kurz nach der Geburt. – Da ihr aber die Geburt so schwer wurde, sprach die Hebamme zu ihr: „Fürchte dich nicht, denn auch diesmal wirst du einen Sohn haben.“ (Siehe 1 Mose 35,17) Als ihr aber das Leben entwich – also, als sie keine Kraft mehr zum Entbinden hatte – und sie sterben musste, nannte sie ihn Ben-Oni, aber sein Vater nannte ihn, nachdem Rahel verstorben war, Ben-Jamin. (Siehe 1 Mose 35,18)

 

Das ist auch eine Geschichte. Wir müssen die ZUSAMMENHÄNGE begreifen. Ich fahre fort: So starb Rahel und wurde begraben auf dem Weg nach Efrata, das nun Bethlehem heißt. (Siehe 1 Mose 35,19) Das fand statt, weil Rahel dort begraben war. Siehe dazu auch den folgenden Verweis: „Rahel beweinte ihre Kinder“. (Siehe Mt 2,18b) Das bezieht sich auf den Kindermord, der von Herodes befohlen wurde. Alles spielt irgendwie zusammen. Das ist mysteriös und unverständlich. Du fragst dich: „Wie ist das möglich? Das ist Zufall!“ Bei Gott gibt es keinen Zufall! Sowie: Und Jakob richtete einen Stein auf über ihrem Grab – einen Obelisken oder dergleichen – Das ist das Grabmal Rahels bis auf diesen Tag. (Siehe 1 Mose 35,20)

 

Daraus wird ersichtlich, dass gerade dort, wo Rahel, die Frau Jakobs, starb, der Sohn Gottes geboren wurde! Erkennst du das Zusammenwirken des Herrn? Der Name „Ben-Jamin“ heißt: „Zur rechten Hand“. Jesus stieg zur rechten Hand des Vaters in den Himmel auf! Das alles passierte exakt! Wie gehabt, es steht geschrieben: So starb Rahel und wurde begraben an dem Wege nach Efrata, das nun Bethlehem heißt. Jakob stellte eine Säule auf das Grab bis auf den heutigen Tag. Selbst ein Törichter würde das Grab finden, aufgrund der Säule, des Obelisken! Exakt dort wurden die Opferlämmer für den Tempel geboren! Der Herr arbeitet genau! Auch in deinem Leben gibt es keinen Zufall.

 

Und ich fahre fort: Jakob zog weiter und schlug sein Zelt auf der anderen Seite auf, wie nachfolgend geschrieben steht: Und Israel zog weiter und schlug sein Zelt auf jenseits von Migdal-Eder (1 Mose 35,21). Sowohl der „Turm der Herde“, von dem der Prophet Micha sprach, als auch der „Turm von Migdal-Eder“ sind ein und derselbe Ort! Also, die Stätte, an der Jesu Geburt stattfand, ist ein und derselbe Ort und ein und dieselbe Zeit! Alles geschieht gleichzeitig! Hier an diesem Ort werden die Opferlämmer solange gehalten, bis sie dann im Tempel für das Passamahl dargereicht werden. Dort werden sie von dem jeweiligen Hohepriester als die besonderen, heiligen Tiere gepflegt. Für dieses Opfer sind nicht Tausende von Tieren nötig. Aber das Opferlamm, das Hauptlamm also, das die ganze Schuld des Volkes trug, erblickte in Bethlehem, am Ort des Turms der Herde, das Licht der Welt.

 

Die Hirten wussten ganz genau, wo sie Jesus suchen sollten. Auch du erfährst, wo du Jesus suchen sollst: Hier an der Krippe. „Ihr Kinderlein kommet, o kommet doch all'“. Wir Menschen sollten zur Krippe kommen, wieder Kinder werden, wieder Menschen werden, und nicht so groß und bigott. Komm zur Krippe! Komm zum Heiland! Bewundere Ihn! Sprich mit Ihm! Auch wenn Er vielleicht nicht zu dir spricht, spürst du Ihn.

 

Der Herr arbeitet auf Nummer ,Sicher. Geschwister, das will ich betonen! Er arbeitet ganz exakt. Er arbeitet auf Nummer Sicher auch in unserem Leben! Da gibt es keinen Platz für irgendeinen Zufall. Interessanterweise gebar Rahel überlege nur: Rahel ist hier ,das Mutterschaf – Ben-Oni. Jakob verlieh nach deren Tod seinem Sohn einen anderen Namen „Zur rechten Hand“. Es ist die rechte Hand Gottes! Jesus steht zur Rechten der Majestät Gottes; auch derzeit! Ganz gleich, was wir vollziehen, Er ist immer noch der Herr. „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“, spricht Jesus. Ja, Krippe, Kreuz und Krone. Ich fand keine Krone, sonst hätte ich auch die Krone noch dargestellt an diesem Pult heute Morgen. Ja, Kreuz und Krone!

 

Efrata bedeutet „Fruchtbarkeit“, Bethel bedeutet „Haus Gottes“, und Bethlehem „Haus des Brotes“. Das alles hat eine Bedeutung! Was auch immer geschieht, sowohl im Kleinen als auch im Großen, hat eine Bedeutung! Besonders das, was im Kleinen geschieht, denn das Große bedarf keiner Erklärung. Gerade im Kleinen geschieht das, was der Herr exakt will.

 

Jesus wurde also dort geboren, wo die Tempel-Lämmer geboren und gehalten wurden. Er wurde in Windeln gewickelt, damit dem kleinen Kerlchen nichts zustößt; Er rein und unschuldig ist. Dann wurde Er in einen Futtertrog gelegt. Ich muss mich korrigieren – ich habe mich ausführlich darüber informiert, wo Seine Krippe lag – eigentlich heißt es: In einen Futtertrog aus Stein bettete man den Heiland! Man legte Ihn also nicht in eine solche Holzkrippe, wie sie der Schreiner fertigt.

 

Das „Brot des Lebens“, das auf diese Welt kam: Der Herr hielt Sein Wort, damit wir weder  verhungern noch enttäuscht werden. Er gab Jesus! Wir feiern das Abendmahl, und da heißt es: „Das ist mein Leib, der für euch brach, den ich für euch gab. (Vgl. Lk 22,19b) „Ich bin das Brot des Lebens“, spricht der Herr. (Siehe Joh 6,48)

 

Wir sollen nur ganz einfach und schlicht zur Krippe kommen. Dort werden wir das Kreuz entdecken. Das ist dann die nächste Etappe. Wie wichtig das Kreuz ist, darüber werde ich bestimmt zu Ostern viel predigen. Ohne Leiden können wir den Himmel nicht erreichen. Wir müssen diesen Weg gehen. Jesus wurde im Stall erniedrigt und am Kreuz erhöht. Jesus sprach: „Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“ Das war das Kreuz.

 

Das Kreuz ist ,der Thron Jesu. Dort regiert Er und bestimmt: „Vater, vergib ihnen“. Und: „Frau, sieh, das ist dein Sohn!“ und: „Siehe, das ist deine Mutter!“ (Siehe Joh 19,26b-27a) Und dann noch: „Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein“. (Siehe Lk 23,43 EU) Am Kreuz regierte der Herr Jesus! Betrachte, was am Kreuz alles passiert! In der Krippe kam Er zur Welt, aber am Kreuz regiert Er. „Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“ Der Schächer war der Erste, den Er zog! „Gedenke meiner, wenn Du in Dein Reich kommst!“ (Siehe Lk 23,42 ELB) „Krippe und Kreuz“ erniedrigen den Stolzen und erhöhen den Demütigen, Kleinen, Geringen, Armen und Schwachen.

 

Im Wort Gottes werden einmal die folgenden Worte kundgetan: „Mein Anteil ist der Herr“ – Ich hoffe heute Morgen, dass Er auch dein Anteil ist. – Und weiter: „Allzeit harre ich auf Ihn! Gut ist der Herr zu dem, der auf Ihn hofft. Herr, meine Seele verzehrt sich nach Deinem Heil. (Siehe Klgl 3,24-26 EU) Auf Dein Wort setze ich meine ganze Hoffnung.“ (Siehe Ps 130,5) Komm zur Krippe! Das ist alles! Werde bescheiden, einfach und schlicht! Bilde dir nichts ein! Rede dir nicht ein, dass du besser wärst als die anderen! Wir sind alle Sünder und mangeln des Ruhmes, den wir bei Gott haben sollen. (Siehe Röm 3,23) Bilde dir nichts ein! Komm in den Stall! Wenn der Heiland es möglich machte und selbst in den Stall ging, solltest du dir nichts einbilden und sagen: „Ja, ich bin etwas Besseres! Ich gehöre in den Tempel, in die Kathedrale!“ Nein, komm in des Stall, in dem die Probleme sind, in dem die Kämpfe sind, in dem die Hirten übernachten.

 

Einmal in meinem Leben, es war kein Zufall, denn eigentlich verlief ich mich im Hochgebirge, gelangte ich zu einem Schafstall. Während ich da so lag und schlief, sowie es dem Heiland damals widerfuhr, öffnete der Hirte die Tür und ein Haufen Schafe kamen in den Stall. Ich fragte: „Muss ich hinausgehen?“ Der Hirte sagte: „Nein, bleiben sie hier. Die Schafe werden Ihnen nichts tun.“ Ich unterhielt mich ein wenig mit ihm und sagte: „Wissen Sie, die Schafe strahlen eine solche Ruhe aus!“ Wenn du einmal in den ,Schafstall hineinfandest, strahlst du die Ruhe und den Frieden Gottes aus. Ich trat erfrischt und wie neu am Morgen heraus, als der Hirte die Schafe herausführte.

 

„Ich bin sicher“, ist weiter im Wort Gottes offenbart, „dass wir am Ende nicht enttäuscht werden“. (Vgl. Röm 8,18) Der Herr verzieht noch verzögert sich nicht, aber als die Zeit erfüllt war, sandte Er Seinen Sohn, ganz einfach und schlicht. ,Während du im Stall schläfst, tritt plötzlich der Hirte mit seinen Schafen herein.’ 

 

Warum die Krippe? Im Evangelium nach Lukas finden wir einen sehr interessanten Bericht darüber, was unmittelbar nach der Geburt Jesu geschah: Er wird in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Maria bringt Jesus in Bethlehem zur Welt, wie nachfolgend geschrieben steht: Und sie gebar ihren erstgeborenen Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Raum für sie war (Lk 2,7 ELB). Darüber gibt es viel Geplapper. Aber der Herr plante es gerade so. Der Heiland sollte in der Krippe geboren werden, damit die Engel etwas zu sagen haben: „Geht nach Bethlehem“. Sonst wäre Er gar nicht gefunden worden! Stellt euch nur einmal vor, dass Er im Hotel „Zum Löwen“ oder in diesem oder jenem geboren wäre. Der Wirt hätte Ihm gar keinen Zutritt gewährt! Er hätte zuvor erst einmal einen Test machen müssen, damit es Ihm überhaupt ermöglicht worden wäre. Für einen Stall benötigst du keinen Test. Da kannst du einfach eintreten.

 

„Und das wird das Zeichen für euch, liebe Hirten, sein: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.“ (Siehe Lk 2,12) In einem Futtertrog! Nach der Ankündigung der Engel machten sich die Hirten sofort auf! „Was!“, erschraken sie. Sie wollten losgehen und erkunden, ob es sich wirklich so verhält! „Führt uns der Herr an der Nase herum?“ Sie gingen hin und fanden es genau so vor, wie die Engel es beschrieben hatten. Als die Engel vorausgingen, sagten sie: „Lasst uns hinziehen und sehen, was da geschah und was der Herr kundtat!“ Und mehr ist es auch nicht! Das Krippenspiel ist nur ein Spiel, nichts weiter! Aber während wir spielen, entdecken wir die Geheimnisse des Lebens. Sie sagten sich: „Lasst uns sehen, wie sich die Geschichte zuträgt.“ Sie kamen dorthin und fanden Maria, Josef und das Kind in einer Krippe liegen. (Siehe Lk 2,16) Wie wir vor ein paar Tagen untersucht haben, wurde Jesus dort geboren. Das sahen die Weisen auch und empfanden es nach, gleich uns. Gleich einem Schachspiel wird etwas auf den Punkt gebracht und dann beginnt das Spiel wieder neu.

 

Eine Krippe oder ein Futtertrog für die Tiere ist das Zuhause des Heilands! Ein bisschen Heu, ein bisschen Leben, und da passiert etwas! Selbst die Tiere haben keine Furcht vor Jesus. Das erste Wesen, das die Erlösung Gottes erfuhr, war nicht der Mensch! Es war eine Eselin mit ihrem Eselfohlen. Es wurde auf der Straße erhängt und wurde der Öffentlichkeit preisgegeben, weil es sich versündigt hatte. Es brachte auf irgendeine Art und Weise einen Menschen um, stieß ihn. Dieses Tier ist das erste, das erlöst wurde. Auf diesem ritt der Herr Jesus und zog in Jerusalem ein. (Siehe Lk 19,35) Er war bei den wilden Tieren. Ja, der Heiland fing Seine Erlösung bei den wilden Tieren an.

 

Es ist so wichtig, dass du den Herrn begreifst: Jesus lebt! Er sprach von sich selbst: „Ich bin das Brot des Lebens.“ Ich bin der König aller Könige. „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Du solltest dich einfach öffnen für den Herrn. Das solltest du nicht theologisch vollziehen, indem du fragst: „Wie kann ich das verstehen? Ich verstehe es nicht!“ In meiner damaligen Gemeinde gab es einen Bruder, der sich die Haare raufte: „Ich verstehe nicht! Pastor, kannst du es mir erklären! Kannst du mit mir beten!“ Nein! Was du nicht verstehst, musst du auch gar nicht wissen! Das ist gar nicht wichtig! Aber das Einfache solltest du verstehen, wie folgt: Er kam in diese Welt. „Alles schläft, einsam wacht nur das traute, hochheilige Paar“. Betrachte die Krippe:  Josef, Maria und das Kind waren da, und vielleicht ein Schäfchen, vielleicht; vielleicht auch nicht.

 

Halte dich an die Krippe. Das ist so wichtig! „Darin kam mein Heiland zur Welt!“ Dort begann die Sache in aller Bescheidenheit! So einfach! Du sagst: „Ich habe ein Problem!“ und: „Wie löse ich es?“ Es ist so einfach! Du stellst dich deinem Problem! Zuerst versuchst du, das Problem auf deine Art und Weise zu lösen, bis du merkst: „Ich brauche Gottes Hilfe! Ohne Seine Hilfe läuft nichts!“ Jesus war für die Hirten und alle Menschen, also für das ganze Volk, für das Er kam, keine Bedrohung, sondern Hilfe und Erquickung.

 

Das Baby Jesu: Über Jesus und alle, die an Ihn glauben, braut sich ein Sturm zusammen. ,Herodes will die Kinder umbringen.’ Die Welt verschwört sich gegen Jesus. Ich will auch die andere Wahrheit sagen, nicht nur: „Der Heiland kam! Halleluja!“ Nein, ich will auch sagen, dass nun die Probleme anfangen! Von dem Moment an, da Maria Jesus empfing, stellten sich Probleme ein: „Josef will mich verlassen!“ und: „Es gibt keinen Platz in der Herberge!“ Wenn wir das einmal so betrachten. Maria dachte sich: „In einem Stall soll ich meinen Sohn gebären, den Sohn Gottes! Ach, das darf nicht wahr sein!“ Da hört die ganze Gemütlichkeit auf. Da tun sich Abgründe auf! Satan will nicht, dass der Herr Sein Werk vollende, uns erlöse, selig mache und errette!“ Satan will, dass du in deinen Sünden versumpfst und darin untergehst. Doch der Herr kam, selig zu machen alle, die verloren sind. (Siehe Lk 19,10)

 

Josef muss schnell seine Sachen packen und noch heute Nacht fliehen; denn Herodes wird alles unternehmen, was er kann, um den Sohn Gottes zu töten. (Siehe Mt 2,13) Ja, den, der sogar durch die Sterne angekündigt wird! Bleibe nicht ,bei der Krippe’ stehen!

 

Und ich will noch schnell ein Schlenker vollziehen: Bleibe nicht an der Krippe stehen, aber bleibe auch nicht am Kreuz stehen! „O dieses süße, heilige Kreuz!“ Nein! Wir müssen Erlösung von diesen Dingen erfahren und weiterziehen. Der Herr Jesus zog weiter! Bleibe nicht ,beim Kreuz’  stehen! Bleibe nicht bei diesen schönen, gemütlichen Dingen stehen: „Ach, hier zu Bethlehem, o süßer Jesus!“ Aber jetzt schnell ,nach Ägypten’! Bleibe nicht an der Krippe! Bleibe nicht am Grab! Lebe weiter! Jetzt kommt Pfingsten! Der Heilige Geist wird ausgegossen! Die Gemeinde zerstreut sich, aber sie lebt weiter! Sie vegetiert nicht, sondern sie lebt! Paulus verkündigt das Evangelium bis an alle Enden der Erde. Nach Spanien will der Junge gehen. (Siehe Röm 15,24a)

 

Erreiche das Ziel Gottes! Das Kreuz ist nur eine Zwischenstation! Das Grab ist nur eine Zwischenstation! Denke nicht, dass das Grab das Letzte ist. Nein! Das Grab ist nicht das Letzte in unserem Leben; es ist nur ein Übergang. Da muss das Sichtbare verwandelt und überkleidet werden mit dem Unsichtbaren. Verweile auch nicht bei den Segnungen: „O, die Ausgießung des Heiligen Geistes! Das ist etwas Sensationelles!“ Bleibe nicht bei diesen ganzen fromm-religiösen Sensationen stehen! Das sind die Dinge, die der Herr bewirkt! Er repariert die Welt! Er stellt die Ordnung wieder her! Bleib nicht stehen bei all diesen Teiletappen, Segnungen und Segens-Stunden! Es ist herrlich, sich in der Herrlichkeit Gottes zu befinden, aber der Herr macht einen Punkt!

 

Als wir damals noch in der Gemeinde, die sich in der Friedrichstraße befand, eingemietet waren, war dort ein korpulenter Herr aus Düsseldorf, Rheinland Pfalz, vor Ort. Während er betete, spannte sein Hemd. Er sprach die Worte aus: „Lieber Gott, ich platze bald!“ Aber irgendwann hört der Herr auf zu segnen! Damals belehrte ich meine Kinder wie folgt: „Wenn es am Besten schmeckt, muss man mit dem Essen aufhören.“ Das wurde mir auch einmal beigebracht. Das gilt auch bezüglich des Segens und der Herrlichkeit des Herrn! Wir gehen weiter! Diese Stationen durchlaufen wir; wir treten hindurch. Das sind nur alles Teilstrecken.

 

Es gibt im Leben so viele Segnungen und Erfahrungen, durch die uns der Herr die Fülle schenkt. Zuerst die Krippe, ganz klein! Alles, was beim Herrn passiert, fängt ganz klein an. Satan kommt ganz groß, mit Glanz und Gloria, der Heiland aber kommt wie ein Zwerg.

 

Frage dich: „Ist das wirklich alles?“ oder: „Gibt es nicht noch mehr?“ Der Herr hat noch viel mehr für dich bereitet als nur das Lied: „Süßer die Glocken nie klingen“. Der Herr hat wirklich die ganze Weihnachtsfülle, die ganze Herrlichkeit! Der Himmel öffnet sich! Mit Jesus öffnen sich ,die Fenster des Himmels’ und die Herrlichkeit des Herrn tritt hervor! Das Leben wird lebenswert! Entdecke die ewigen Seiten des Lebens; das Unvergängliche! Da gibt es noch so, so, so, so viel zu entdecken! Krippe, Kreuz und Krone!

 

Was nach „der Krone“ kommt, wissen wir nicht. Wir sprechen von der dritten Dimension. Jemand machte sich Gedanken über das Jenseits und stellte fest, dass wir bis in die zwölfte Dimension hineingelangen! Was ist die zwölfte Dimension in der Herrlichkeit des Herrn? Das ist überhaupt nicht fassbar für uns! Nach diesem Leben stellt der Herr noch ein anderes Leben für uns bereit. Auch das dürfen wir im Glauben, Stufe für Stufe, einnehmen. Johannes schreibt: „Ich schreibe euch Kindern“, „Ich schreibe euch Jünglingen“, „Ich schreibe euch Vätern“. (Siehe 1 Joh 2,13 MENG) Sie sollen wachsen und groß werden! Der Junge nahm zu an Gnade und Weisheit! (Siehe Lk 2,52a) Dann wurde Er im fünfunddreißigsten Lebensjahr Messias und Rabbi.

 

Bleibe nicht auf irgendeiner Stufe deines geistlichen Lebens stehen, z.B. an der Krippe. Es gibt so viele Leute, die immer nur Weihnachten feiern. Sie bleiben dort stehen. Weihnachten, das ist okay. Oder auch Ostern: Viele feiern nur das Osterfest. Die Pfingstler feiern den Pfingsttag. Wir sollen weitergehen, weitermachen und dabei den Heiligen Geist wirken und arbeiten lassen. Das Kreuz ist nicht das Letzte! Leiden sind nicht das Letzte! Irgendwann einmal reißt uns der Herr heraus aus dem ganzen Betrieb, aus all den Aktionen und Aktivitäten, und wir erfahren die Erlösung.

 

Die ersten Christen zerstreuten sich, und diese, die zerstreut waren, verkündeten überall das Evangelium; teilten die Weihnachtsbotschaft allen Menschen mit. Und ich möchte eine Wahrheit verkündigen, denn irgendjemandem muss sie dargebracht werden, sonst stimmt irgendetwas bei dieser Person nicht: Philippus predigt in Samaria, dass die Erweckung da sei. Viele bekehren sich. Lies einmal die Apostelgeschichte! Plötzlich spricht der Heilige Geist: „Philippus, begib dich auf die einsame Straße, die nach Gaza führt.“ Er weiß gar nicht, was da stattfindet und was er dort verrichten soll. Dort angekommen, sieht er den Äthiopier, der ein Finanzminister ist und gerade aus Jerusalem kam und etwas vom Herrn erfahren wollte. Während er in der Schriftrolle des Jesaja, aus der die Überlieferung des Herrn offenbar wird, liest, stellt Philippus ihm die Frage: „Verstehst du auch, was du liest?“ Er setzt sich zu dem Kämmerer auf den Wagen und erklärt ihm, was es damit auf sich hat. (Siehe Apg 8,30-36)

 

„Geh nach Süden auf der einsamen Straße, die von Jerusalem nach Gaza führt.“ (Apg 8,26 NLB) Philippus verkündigt dem Kämmerer aus Äthiopien das Evangelium! „Begib dich auf die einsame Straße“. Weißt du, manchmal holt dich der Herr aus diesem ganzen frommen Betrieb heraus und setzt dich auf die Seite. „Geh nach Süden auf der einsamen Straße, die von Jerusalem nach Gaza führt. Dort habe ich eine Aufgabe für dich.“ Dort führte er die Äthiopier zum Herrn. Philippus teilte ihm etwas über Jesus mit. Die Äthiopier waren die Ersten, die an Jesus und an das Alte Testament glaubten und es irgendwie zusammenfügten. Das waren die Ersten, ja! Der Herr hat Arbeit! Er holt dich aus einer gesegneten Arbeit heraus und spricht: „Tue das!“

 

Bleibe nicht an der ,Krippe’ stehen und denke: „Ach, wie wunderbar ist es hier! Herrlicher Jesus!“ Ich war auch so manches Mal begeistert und dachte bei mir: „Ach, hoffentlich gehen diese ganzen Segnungen und Herrlichkeiten nicht vorbei! Hoffentlich löst sich das nicht irgendwie auf!“ Aber der Heiland will uns mehr geben! Er will uns die ganze Fülle entdecken lassen!

 

Gebet: Lieber Heiland, ich danke Dir, dass Du uns allen ein interessantes, abenteuerliches Leben schenktest. Du riefst und errettetest uns, damit wir keine lange Weile haben. Wir gehen von Erkenntnis zu Erkenntnis, von Erfahrung zu Erfahrung, von Erlebnis zu Erlebnis. Wir bleiben nicht bei der Krippe, wir bleiben nicht beim Kreuz, wir bleiben nicht bei der Krone, wir gehen weiter zur zwölften Dimension, was auch immer das sein mag.

 

Lieber Heiland, ich danke Dir, dass durch Dich unser Leben spannend und interessant wurde. Mit Dir gehen wir weiter von der Krippe, zum Kreuz, zur Krone; nach dem Leben, nach dem Tod, wir machen weiter. In der Ewigkeit werden wir bei Dir sein allezeit. Halleluja!

 

Und ich danke Dir, dass wir Weihnachten richtig verstehen können: Das Leben ist da! Und wir sollen das Leben ergreifen von der Krippe an über das Kreuz bis hin zur Krone. Der Herr möge mit uns sein.

 

Ich segne alle, die jetzt Weihnachten feiern und in die Weihnachtszeit hineingehen am 4. Advent. Erlebe Gott und Seine Herrlichkeit! Erlebe ,die Geschenke des Himmels’! Erlebe die Fülle des Herrn! Danke, Vater, dass Du das tust durch Deinen Sohn Jesus Christus!

 

„Ich will streben nach dem Leben bis dass ich's gewinn.“ Das ist mein Ziel und mein Gebet heute Morgen für alle, die irgendwo noch stehen. Gehe weiter, Bruder, Schwester! Bleibe nicht stehen! Gott will uns ans Ziel bringen, was es auch immer ist. Wahrscheinlich werden wir nie ans Ziel gelangen. Wir werden immer von Erkenntnis zu Erkenntnis, von Erfahrung zu Erfahrung gehen. Ich freue mich schon auf den Himmel! Du auch? Amen! Preis dem Herrn!