Früchte der Anbetung – Predigt vom 14.01.2024                                                   

 

                                                                                                                                                                                  Preis dem Herrn! „Wir wollen ,den Himmel’ wagen!“, einfach Liebe üben, Gutes tun, Gott loben, Menschen loben u.v.m. So vieles muss man lernen, um den Himmel zu erleben. Wir wollen ,den Himmelwagen, auch heute Morgen. Ja, ich will ,den Himmel wagen! Mein Thema lautet wie folgt: Die Ergebnisse bzw. ,die Früchte’ der Anbetung. Was habe ich von der Anbetung?

 

 

 

Manche Leute denken, dass das nur Zeitverschwendung und Unsinn wäre. Doch mir ist die Anbetung so groß geworden! Was habe ich von der Anbetung?, sodass Satan sogar Jesus versuchte und sagte: „Fall nieder, beuge Deine Knie und ich werde Dir alle Reiche dieser Welt geben.“ (Vgl. Mt 4,8f.) Das ist der Anfang, denn Satan weiß mehr als alle Christen: „Wenn ich den Herrn anbete, ,den Himmel’ wage, dann habe ich eine ganze Menge und dann bekomme ich eine ganze Menge.“ Liebe üben u.v.m., und dann: „Gib, und dir wird gegeben werden.“ (Vgl. Lk 6,38a) Das alles gehört dazu.

 

 

 

Satan versuchte also, den Herrn Jesus zur Anbetung zu bringen, denn er – Satan, Luzifer oder wie der Kerl auch immer heißt – war ein Anbetungsengel. Alle, die zum lieben Gott wollten, mussten an ihm vorbeigehen. Satan weiß, was Anbetung ist. Die meisten Christen haben gar keine Ahnung, was das alles bedeutet!

 

 

 

Anbetung ist, Zugang zu der Herrlichkeit Gottes. „Der Nächste bitte!“ So bediente er die Leute. Gott anzubeten ist das Höchste und Mächtigste, was die Gläubigen besitzen, was ihnen zur Verfügung steht. Paulus sprach, was nachfolgend geschrieben steht: So will ich nun, dass die Männer beten an allen Orten und aufheben heilige Hände ohne Zorn und Zweifel (1 Tim 2,8). Auch das gehört dazu; nicht nur, dass man kniet, sondern Gott lobt und preist mit emporgehobenen Händen.

 

 

 

Anbetung ist so etwas wie die Schwerkraft. Ich meditiere jetzt ein bisschen über das Thema Anbetung. Ja, es ist wie die Schwerkraft! Es zieht alles Göttliche an. Sobald du Gott anbetest, ziehst du das Göttliche an! Wenn du Ihn anbetest, wenn du anfängst, Ihm im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zu dienen, ziehst du den Himmel an!

 

 

 

Es steht geschrieben: Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen (2 Kor 4,7a). Wir sind reich gesegnet, denn wir dürfen den Herrn anbeten! Euch wird es gegeben werden! So steht es einmal in der Heiligen Schrift! (Siehe 2 Kor 4,7b) Beginne, Gott anzubeten! Wenn Satan das weiß, solltest du es zweimal wissen.

 

 

 

Anbetung ist wie ein Magnet, wie ein Metalldetektor, der das Göttliche aufspürt. Je mehr du den Herrn anbetest, desto mehr Informationen erhältst du über Gott; um so mehr ziehst du das Göttliche an, hältst es fest und lässt es nicht mehr los.

 

 

 

Durch die Anbetung betreten wir die Schatzkammern Gottes. „Lob und Dank!“ Es passiert so viel Positives in unserem Leben, wenn wir damit beginnen, Lob und Dank zu sagen. „Lob und Dank! Lob und Dank!“ Wir sollten vielmehr Lob und Dank sagen. Das Leben in der Schwerelosigkeit beginnt. Wir leben das Leben einer anderen Art. Du schwebst, wenn du Gott anbetest; du denkst: „Das ist alles so leicht und einfach!“

 

 

 

Und das Leben ist leicht und einfach, wenn du damit beginnst, den Herrn zu loben und zu preisen. „Ja, Herr, Lob und Dank!“ Auch wenn etwas Schlechtes passiert, sage einfach Lob und Dank! Das Schlechte weist du gleich zurück, denn du befindest dich in der Schwerelosigkeit.

 

 

 

In der Heiligen Schrift steht einmal der folgende Bibelvers: „Unser Wandel aber ist im Himmel“. (Siehe Phil 3,20a LUT 1912) Wir sind in der Anbetung! Wir leben für die Anbetung! Das Letzte und Größte ist: „Gelobt sei Jesus Christus!“, wie wir soeben hörten. Ja, ,den Himmel’ sowie die Anbetung wagen!

 

 

 

Wer Gott anbetet, lebt in einer anderen Sphäre. „Und in Deinem Licht sehen wir das Licht.“ (Siehe Ps 36,10b) Dass du den Herrn siehst in allen Dingen, und zu wissen: alles kommt von Gott, alles geht zu Gott, alles ist für Gott – das ist Anbetung.

 

 

 

Wir sollen den Herrn loben und preisen, und in dieser göttlichen, geistlichen Schwerelosigkeit leben; in der Leichtigkeit des Himmels. Durch die Anbetung stoßen wir in andere Welten und in neue Dimensionen vor und entdecken sie: „O, den Herrn zu loben und zu preisen ist mein Geschäft, meine Arbeit!“

 

 

 

Viele denken, dass das Christentum aus lauter Geboten besteht, wie z.B. „Du darfst nicht!“ oder „Du kannst nicht!“ sowie „Nein!“ Sie denken, dass das Himmelreich aus lauter Gesetzen bestünde. Es stimmt ja auch. Die Gesetze sind da, aber sie funktionieren durch die Anbetung. Wir setzen etwas frei, wenn wir Gott anbeten. Ich wiederhole es: Viele denken, das Christentum besteht aus Geboten. Sie sagen: „Es ist alles so mühselig und schwer! Ich muss, ich muss, ich muss!“ Bei Gott musst du nicht, aber du darfst den Herrn loben und preisen. Ganz gleich, ob „Spatz oder Nachtigall“, ich darf Gott loben und preisen!

 

 

 

Wer Gott richtig anbetet, erlebt ein Glücksgefühl! Er strahlt, selbst dann, wenn er gesteinigt wird. Ich denke nur an Stephanus. Während er gesteinigt wurde, sah er den Himmel offen. (Siehe Apg 7,55f.) Anbetung! Ja, da war ihm alles gleich! Der Mensch, der den Herrn nicht anbetet, ist schwermütig, depressiv u.a. Doch wenn du den Herrn anbetest, lebst du leicht und beschwingt, so als ob du betrunken wärst. Es steht geschrieben: Betrinkt euch nicht mit Wein; sonst ruiniert ihr damit euer Leben. Lasst euch stattdessen vom Heiligen Geist erfüllen (Eph 5,18 NLB). Sei voll des Heiligen Geistes! Sei voll der Anbetung! Überlege nur einmal: Die Anbetung gibt dir so viel Kraft! Du bist in einem Schwebezustand. Lob, Dank und Preis dem Herrn, wenn du eine große Liebe hast. Wir sollen es wagen, in der Liebe, Güte und Barmherzigkeit Gottes zu leben.

 

 

 

Gott anzubeten ist ein Vergnügen! Anbetung ist keine Last. Ich werde das Folgende nie vergessen: Als ich mich in Saragossa in einer großen Kathedrale befand, trat ein Geschäftsmann im Seidenanzug ein, stellte seinen Koffer ab, kniete sich hin, bekreuzigte sich und betete Gott an. Als er bemerkte, dass wir hinter ihm standen und uns Gedanken über ihn machten, teilte er uns in englischer Sprache das Folgende mit: „Wissen Sie, ich bin ein Geschäftsmann und habe heute schwierige Entscheidungen zu treffen. Ich muss zuerst einmal Kraft tanken.“

 

 

 

Wer Gott anbetet, tankt Kraft. Satan wusste es! Aber wissen es auch die Christen? Wissen sie, dass sie gesegnet werden, wenn sie den Herrn anbeten? Wer Gott anbetet, wird von Ihm, von Seiner Weite, Größe, Höhe und Herrlichkeit, getragen! Er wird getragen von Freude, von der Weisheit Gottes und Seiner Allmacht, sodass alle Dinge dieser Welt Nichtigkeiten sind. In Seinem Licht sehen wir das göttliche, himmlische Licht! Da ist man von Gott fasziniert! „Wie groß ist mein Gott, kein andrer wie Er. Er teilte die Fluten vom Roten Meer“ usw. (Vgl. 2 Mose 15,1-21) „Ich bete Gott an!“ So jemand ist von Gott begeistert, berauscht, erregt! Halleluja! Das ist Anbetung!

 

 

 

Es ist gut, dass du dir über Anbetung Gedanken machst. Das Wort „Enthusiasmus“ bedeutet, von der Gottheit erfüllt zu sein. Bete den Herrn an. Wann hattest du zum letzten Mal einen Rausch im Heiligen Geist, sodass du sagtest: „O, das ist wunderbar! Das ist herrlich!“ Der Anbeter verliert sich in Gott. Er will gar nichts anderes mehr; er wird gespeist und gestärkt.

 

 

 

,Den Himmel’ wagen! Ich lade dich ein! Wage einmal ,den Himmel’ in deiner Umgebung und erlebe Gott wieder ganz neu als Anbeter, als Lobpreiser, denn das ist mehr als nur Musik und Gesang. Damals beerdigte ich jemanden in Neukölln. Ich sollte die Worte äußern: „Er war sehr musikalisch!“ Ich fragte: „Was für ein Instrument spielte er? Klavier? Violine? Gitarre? Mundharmonika? Flöte?“ „Nein, er hörte Radio!“ Das bedeutet für viele, musikalisch zu sein. Doch einfach selber singen, selber den Herrn loben und preisen, selber groß über Gott reden und selber Gott neu erleben! Mir ist Gott nicht langweilig. Ich bin so gespannt, was ich als nächstes bei meinem Vater im Himmel entdecken werde! Bei Ihm ist immer etwas los!

 

 

 

„Genieße ,die Früchte’ der Anbetung“ ist meine Botschaft heute Morgen. Ich sehe die Welt plötzlich mit ganz anderen Augen, so verklärt; da sind die Schmerzen und die Schwierigkeiten überhaupt kein Problem mehr.

 

 

 

Ich muss immer wieder an Stephanus denken! Er sah den Himmel offen. Das machte Paulus konfus. Er strahlte wie ein Engel. So geht es dir, wenn du in der Gegenwart und Herrlichkeit Gottes bist! Du strahlst wie Mose, der auf dem Berg Sinai war. Er stieg hinab und die Leute konnten es nicht ertragen. Wenn du in der Gegenwart Gottes lebst, ,den Himmel’ wagst, können das die Leute nicht ertragen, denn du befindest dich in einer anderen Herrlichkeit. Du siehst die Gesetze Gottes. Du erlebst die Dynamik des Lebens.

 

 

 

Viele befassen sich nur mit irdischen Dingen wie Essen und Trinken. Doch was steht im Wort Gottes? Friede und Freudedas ist „die Gabe der Herrlichkeit Gottes“. (Siehe Röm 14,17) Der Beter sagt: „Wenn ich Dich nur habe, frage ich nicht mehr nach Himmel und Erde.“ (Vgl. Ps 73,25) Ich habe Dich! Du bist genug! Und David bekennt in einem seiner Gebete: „Ich möchte lieber Pförtner im Hause Gottes sein, als in den Palästen der Gottlosen zu wohnen. (Vgl. Ps 84,11b) Und den Weihrauch einatmen, der aus der Kirche oder Kathedrale dringt! Dann ist dir alles, was passiert, einerlei! Du erfuhrst den Herrn und atmetest „den Weihrauch“ ein; die Tiefe Gottes!

 

 

 

Das ist Anbetung! Du bist wie ,in einem anderen Film’, in der Endphase. Der Himmel kommt in dein Leben hinab und du erlebst das Ziel, die letzte Runde, die letzte Herrlichkeit! Du rufst aus: „Es ist Herrlichkeit mit Ihm zu gehn“. Das ist Anbetung.

 

 

 

Anbetung ist, dass du begeistert bist von deinem Gott. Während der Anbetung wirst du wieder jung. Du bekommst wieder frisches Leben. Wenn du Gott lobst und preist, fliegt dir etwas zu. Es steht geschrieben: Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen (Mt 6,33). Dann genießt du diese ganze Seligkeit. Du wirst verjüngt. Du strahlst. Du wirst erfrischt, erneuert und gestärkt. Das sind ,die Früchte’ der Anbetung.

 

 

 

Dann sprichst du anders. Du schimpfst nicht über das Leben, sondern du nimmst alles aus der Hand Gottes, denn du weißt, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen. (Siehe Röm 8,28a) Das ist Anbetung! Du dankst Gott für alles. Lobe und danke Gott, wenn du nicht mehr richtig schlucken kannst. Lobe und danke Gott, wenn du dich nicht mehr richtig bewegen kannst und wenn du nicht mehr richtig gehen kannst.

 

 

 

Wenn ich zuerst nach dem Reich Gottes trachte, ,fällt mir alles andere ganz leicht zu’; das Leben!  Ich lebe ein anderes Leben, eine andere Art, viel besser! Während der Anbetung kommen mir so viele neue Dinge in den Sinn. Wenn du damit beginnst, den Herrn anzubeten, ,drischst du zuerst einmal Stroh’, denn man betet „für die Schwiegermutter, für Hinz und Kunz und Müller und Meier“. Aber dann näherst du dich dem Herrn und sagst: „O Herr, ich danke Dir, dass ich Dir danken darf! Ich danke Dir, dass ich dieses und jenes noch kann!“

 

 

 

Als ich ein junger Pastor in Stuttgart war, verstand ich lange Zeit nicht, dass die alten Geschwister aufstanden und sagten: „Ich will Gott dafür danken, dass ich noch aufstehen und meine Arbeit verrichten kann!“ Ich dachte: „Das ist doch nichts Gewaltiges!“ Aber für viele ist das etwas Gewaltiges.

 

 

 

Fange an, den Herrn richtig anzubeten, Ihn zu besingen und zu bejubeln! Bedauere dich nicht so viel: „Ich danke dem Herrn, dass ich jeden Morgen aufstehen und meine Arbeit verrichten kann!“ Bete einfach! Danke Gott für jeden Tag und für jede Stunde und für jeden Augenblick. Anbetung ist, dass wir für alles danken, wie nachfolgend geschrieben steht: Und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus (Eph 5,20).

 

 

 

Es ist so wichtig, dass wir für nette und liebe Menschen danken, aber auch für die unsympathischen, die uns nicht passen. Das sind diese „Grobschmiede“. Diese sind es, die mich weichklopfen und aus meinem Leben das machen, was ich sein soll und was Gott vollziehen will durch sie. Sie behauen mich, klopfen, feilen und bohren an mir herum. Deine Freunde schmeicheln nur: „Du bist lieb und nett!“ Aber deine Feinde sagen: „Deine Krawatte ist schief!“ Die lieben Leute korrigieren einen nicht bzw. nicht so gern.

 

 

 

Wer Gott anbetet, lebt anders. Er überlässt alles Ihm. Er nimmt sich gar nicht mehr so wichtig: „Mich haben sie beleidigt!“ Nein. Du bist nur ,das Gefäß’, aber ,der Inhalt ist Gott. Wer dich denkt zu beleidigen, beleidigt letztendlich Gott. „Christus in mir!“ – das ist Anbetung. „Herr, ich danke Dir, dass Du in mir bist! Dass ich geschlagen werde, dass dieses und jenes an mir vollzogen wird, das geschieht an Dir!“ Du identifizierst dich mit Gott und weißt: „Egal, was passiert, die Sache wird fortgesetzt auch wenn ich nicht mehr da bin, dieses und jenes in meinem Leben passiert.“ Du sprichst einfach die Worte aus: „Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt“. (Siehe Hiob 19,25a) Das ist Anbetung. Als Hiob anfing, das zu bedenken, wendete Gott sein Schicksal. 

 

 

 

Warum sich dein Geschick bis heute noch nicht gewendet hat – und es ist höchste Zeit dafür – ist: du solltest Gott mehr anbeten! Betrachte dich im Spiegel, hebe die Hände hoch und preise den Herrn. Dann bist du gleich größer. Du weißt: „Ohne Dich, Herr Jesus, kann ich gar nichts tun.“

 

 

 

,Die Früchte’ bzw. Ergebnisse der Anbetung: Wer Gott anbetet, nimmt sich nicht mehr so wichtig. Halleluja! „An meinem Wesen soll die Welt genesen!“ Nein! Er lebt sein Leben weiter und preist Gott.

 

 

 

Viele Menschen befinden sich zur Zeit in der Krise. Sie kommen mit ihrem Leben nicht zurecht. Sie bewältigen ihren Alltag nicht mehr. Ihnen ,wächst alles über den Kopf’. Fange an, den Herrn anzubeten: „Herr, ich preise Dich!“ So wirst du alle Reiche, Reichtümer und Schätze Gottes an dich ziehen. Fange an, den Herrn zu preisen.

 

 

 

Viele Menschen haben ihre Identität verloren: „Christus in mir!“ Preise den Herrn! „Lob und Dank für meine Erlösung!“ Beginne, für deine Erlösung zu danken. Fange an, für deine Befreiung zu danken. Fange an, dafür zu danken, dass du alt werden darfst. Das sind alles Möglichkeiten! Manche haben diese Möglichkeiten nicht. Danke Gott, dass wir in Frieden leben können! 

 

 

 

Ich besuchte einmal in Ludwigslust einen Bruder und evangelischen Pfarrer. Bei ihm war ich zum Predigtdienst geladen. Das war in der ehemaligen DDR. Ich predigte wie folgt: „Ich danke Gott, dass in den letzten vierzig Jahren kein Krieg von deutschem Boden ausging!“ Das hörten die Staatssicherheitsleute. Sie bestellten gleich für den nächsten Tag einen Bus, damit noch andere Leute diese Botschaft hören. Als an dem Gebäude eine Scheibe eingeschlagen war, kam sofort der Glaser, um diesen Schaden zu reparieren. So musste ich nicht sagen, dass die Gottesdienste in der Kirche verboten werden müssen. Dieser Bruder staunte darüber sehr und sagte: „Bruder, ich weiß gar nicht, wie das alles zustande kam.“ Danke einmal, dass wir „vierzig Jahre“ – so war es damals in der DDR – keinen Krieg hatten!

 

 

 

Fange an, Gott dafür zu danken, dass du Sein Liebling bist. Danke, dass du Sein Kind bist und Er dich liebhat. Beginne damit, zu danken! Dir geht es nur schlecht, weil du nicht Dankeschön sagst; keinen Dank hast. Preise Gott, dass du Sein Kind sein und dich von der Masse abheben darfst. Danke Gott dafür, dass Er dich segnet.

 

 

 

Anbetung ist ein Erlebnis des Glaubens. Sein Wille soll geschehen auf Erden, wie er im Himmel schon passiert. Dort findet Anbetung statt. Das weiß Satan, weil er Anbetungsleiter war. Dort verschmilzt alles; Himmel und Erde, sie werden vergehen, aber Sein Reich bleibt für immer bestehen. (Vgl. Lk 21,33)

 

 

 

In der Gegenwart Gottes ist es einerlei, was andere über uns denken. „Ich bete Gott an. Ich preise den Himmel. Die können mir alle den Buckel runterrutschen. Sie können denken, was sie wollen! Weißt du, ich bin bei Gott, Sein Liebling und Sein Freund. Dort ist mir alles egal. Dort bin ich noch wer. Dort bin ich Sein Eigentum. Mein Leben hat einen anderen Wert.“ In dem Augenblick, da ich Gott anbete und von Ihm abhängig bin, interessiert mich nur Seine Meinung und nicht die meiner Mitmenschen. Ja, ausschließlich Seine Meinung interessiert mich. „Ich bete Dich an!“ Ich bete an die Macht der Liebe, die Er uns in Christus offenbarte! Es zählt nur Seine Liebe!

 

 

 

Wenn Gott mein Partner ist, wenn ich Ihn anbete und verehre, kann mir niemand mehr ,auf dem Kopf herumtanzen’. Ich bin Sein Kind! „Ihr seid mein Augapfel“, spricht der Herr. (Vgl. Sach 2,12b) „Ihr seid meine Kinder“.

 

 

 

Bei Gott bist du etwas Besonderes. Alles dreht sich bei dir um Ihn. Sobald sich alles um Gott dreht, bist du etwas Besonderes. „Ich preise den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist, die Herrlichkeit, das Jenseits und alles, was da ist!“ Der Herr geht auf dich ein, wenn du Ihn preist! Wenn ich die alten Geschichten lese und die Könige, insbesondere die Perserkönige, betrachte, erkenne ich, dass sie sich vor Gott niederwarfen. Das ist auch eine Form der Anbetung. Man wirft sich hin: „Herr, ich bin gar nichts, aber Du bist alles.“ Das ist es, Anbetung zu wagen; den Himmel zu wagen.

 

 

 

„Wenn ich Dich nur habe“ usw. Hast du denn nur Gott? Oder hast du noch mancherlei Plunder: ein Sparbuch oder einen „Onkel in Amerika“, der dich unterstützt. Nein! Ich habe jemanden im Himmel! Ein altes Kinderlied lautet wie folgt: „Ich war noch nie im Himmel und dennoch habe ich den Himmel in mir.“ Es ist zwar schön, ,den Himmel in sich zu haben’, aber wenn du Gott anbetest, kommt der Himmel in dein Leben. Da benötigst du niemand anderen, der dich lobt und preist. Mir reicht das Lob und die Anerkennung Gottes! Da habe ich mehr als genug.

 

 

 

Seine Gegenwart wertet mein Leben auf. Deshalb beginne damit, anzubeten. Wie passiert Anbetung? Ich möchte ein paar Geschichten und Beispiele hervorheben, die Auskunft darüber geben, wie wir Anbetung praktizieren können: In das Haus des Simon, einem Pharisäer, gelangt Maria Magdalena. Sie geht an den Leuten vorbei! Diese interessieren sie nicht! Sie geht geradenwegs auf Jesus zu. Sie zerbricht ihr Nardenölfläschchen und salbt Jesu Füße. (Siehe Lk 7,37f.) Der anwesende Simon sagt: „Wenn Er ein Prophet wäre, dann wüsste Er, was das für ein Weib ist!, was für eine Hure oder, was weiß ich wer, eine jedenfalls, die viele Dämonen besaß. (Siehe Lk 7,39b) Eine Überlieferung sagt aus, dass sieben Dämonen aus dieser Frau ausgefahren seien! Sie war voller Dämonen! Doch während sie Seine Füße salbte und mit ihrem Haar trocknete, sprach der Heiland die folgenden Worte aus: „Ihr sind viele Sünden vergeben.“ (Vgl. Lk 7,47a) Das ist Anbetung.

 

 

 

Der Wert ist nicht abhängig davon, wie ich bei anderen ankomme oder was andere über mich denken, sondern davon, wie ich bei Gott ankomme und ob mich Jesus annimmt. „Ihr sind viele Sünden vergeben.“ Der Heiland lobte und erhob sie: „Ihr sind viele Sünden vergeben. Ihr könnt reden und tun, was ihr wollt.“ Du darfst alles bekennen. Wenn du bei Gott warst, ist alles egal. Du findest Gnade vor Seinem Angesicht. Er ist es, der dich versteht. Er ist es, der dich liebt.

 

 

 

Finde heraus, was Gott will! Wage einmal ,den Himmel’! Früchte der Anbetung: Was sind die Früchte bzw. die Ergebnisse? Im Evangelium nach Lukas passiert in Verbindung mit Jesus eine Geschichte, die nachfolgend geschrieben steht: Seht meine Hände und meine Füße, ich bin’s selber. Fasst mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe. Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und Füße (Lk 24,39f.).

 

 

 

Thomas äußerte: „Ich glaube nicht, was ihr erzählt, was alles geschah: dass Er auferstand und lebt.“ Und: „Ich glaube erst, wenn ich Seine Nägelmale sehe.“ (Joh 20,25) Jesus tritt extra seinetwegen hinzu und spricht: „Thomas, lege deinen Finger hier in meine Seite.“ (Siehe Lk 24,39f. sowie Joh 20,27) Daraufhin lässt Thomas die folgenden Worte verlauten: „Mein Herr und mein Gott!“ (Siehe Joh 20,28) Da brauchst du kein Seminar über Anbetung. Wenn du einmal Jesus berührst und erlebst, benötigst du keine anständige, großartige, laute Predigt o.a. mehr. Dann gehst du gleich in die Knie und preist Jesus: „Mein Herr und mein Gott!“

 

 

 

Eine Geschichte, die noch gar nicht so lange her ist: Da sind die Weisen aus dem Morgenland. Sie kommen nach Bethlehem, doch zuvor pilgern sie nach Jerusalem. Sie denken, dass der Messias in Jerusalem zur Welt kommen würde. (Siehe Mt 2,1-2a) Aber nein, in einem Dorf, das zehn Kilometer entfernt von Jerusalem liegt, wird Jesus zur Welt gebracht. Sie bringen Ihm Weihrauch, Myhrre und Gold. (Siehe Mt 2,10f.) Das ist Anbetung!

 

 

 

Aus der Geschichte geht hervor, dass sie ein Kind anbeteten! (Siehe Mt 2,11a) Ein Bambino! Jesus kam nicht gleich als ein Erwachsener zur Welt! Die Moslems natürlich glauben, dass Jesus die Fragen der Weisen beantwortete, Er der Sprache mächtig war u.v.m. Doch nein! Er war ein Kind wie jedes andere. Er lag in einem Stall in Bethlehem.

 

 

 

Gold, Weihrauch und Myhrre sind Gegenstände, die sie später in Ägypten zum Einbalsamieren der Toten bzw. Mumien bedurften. Diese wurden zur Anbetung verwendet. „Und sie taten ihre Schätze auf und brachten sie Jesus dar.“ (Vgl. Mt 2,11b) Sie brachten sie nicht etwa dem Herodes in Jerusalem! Das Gold hätte er gern gehabt. Nein! Sie brachten es zu Jesus! Anbetung ist: das, was ich habe – was ich besitze und was ich kann – dem Herrn zur Verfügung stellen und ,den Himmel’ wagen. Auf Jesus zuzugehen, „jeden Tag ein bisschen mehr“, hieß es in diesem Lied.

 

 

 

Jeden Tag ein bisschen mehr einfach für Jesus tun. Es ist so wichtig, dass wir einfach etwas für Jesus tun! Die Frage lautet wie folgt: Was tust du für Jesus? Plärrst und jammerst du nur die ganze Zeit? Machst du nur Lärm? Oder verhältst du dich so, wie der Mann aus Neukölln, der regelmäßig Radio hörte?

 

 

 

„Die Frucht der Anbetung“ ist ein anderer Lebensstil bzw. eine andere Lebensweise. Ich lebe so, dass ich dem Herrn gefalle und Ihn erfreue. Es ist ein anderer Lebenswandel, so, wie es mit den Weisen geschah. Sie waren Seine Anbeter. Sie begegneten Jesus. Sie machten kein großes Tamtam. Das taten sie, obwohl Jesus klein war, obwohl Josef und Maria arme Leute waren. Sie besaßen nicht einmal eine Herberge. Sie hielten sich in einem Stall, in einer Grotte oder in einer Scheune auf.

 

 

 

Sie beteten Ihn an. Das Äußere ist ihnen gar nicht wichtig. Wenn du den Herrn anbetest, ist dir das Äußere gleichgültig. Sie kamen nach Jerusalem und fragten: „Wo ist der neugeborene König der Juden?“ (Siehe Mt 2,2a) Auf diese Bemerkung hin erschrak ganz Jerusalem und erzitterte. (Siehe Mt 2,3) Aber Jesus ist klein. Anbetung ist, was nachfolgend geschrieben steht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. (Siehe Mt 25,40b) Jesus sprach: „Und sei es auch nur, einen Becher kalten Wassers zu reichen, oder ein Kleid.“ 

 

 

 

Anbetung ist, dass ich Gott ehre und danke, auch wenn jemand noch so einfach, noch so wenig, noch so ärmlich, noch so billig, noch so schrecklich, noch so geringfügig ist. „Gott, großer Gott! Ich danke Dir!“

 

 

 

Folgendes werde ich nie vergessen: Ich hielt mich in Jugoslawien, Bela Crkva, Weißkirchen, ins Deutsche übersetzt, auf. Der dortige Bruder besaß nur ein Glas Wasser, das er reihum allen zuteilte. Er besaß nicht viel mehr Gläser! Alle tranken nur aus diesem einen Glas. Er betete wie folgt: „Herr, ich danke Dir, dass wir so viel haben!“ Ich sagte zu mir selbst: „Lieber Bruder, du warst noch nie in Deutschland. Du weißt gar nicht, wie reich die Deutschen sind.“ Auf dem Tisch lag ein Stück Speck, eine saure Gurke und ein Kanten Brot. Er betete wie folgt: „Herr, ich danke Dir, dass wir so reich sind und dass wir so viel haben!“ Das Äußere spielt dann gar keine Rolle mehr!

 

 

 

Anbetung ist ein weiter Glaubensgehorsam. Die Weisen beteten den Herrn an. Nachdem du den Herrn anbetetest, gehst du nicht mehr zu Herodes zurück, denn dort wirst du abgeschlachtet, ausgeraubt u.v.m. Du wirst womöglich als Geisel benützt, denn Herodes hasste Jesus! Des Nachts sprach Gott zu den Weisen: „Geht auf einem anderen Weg nach Hause.“ (Siehe Mt 2,12)

 

 

 

Nachdem du den Herrn angebetet hast, ganz gleich an welchem Ort, in der Kirche, in der Kapelle oder im Kleiderschrank, gehst du auf einem anderen Weg weiter. Dann lebst du ein anderes Leben. Dann dienst du Gott und gehst nicht mehr zurück zu „Herodes“; gehst nicht mehr zurück in die Welt. „Ich erlebte etwas!“ Das ist Anbetung! Ja, du erlebtest etwas.

 

 

 

Früchte der Anbetung: Wir sollen Gott anbeten im Geist und in der Wahrheit. (Siehe Joh 4,24b) Was ist das? Gut, dass du fragst! Man nimmt im Geist wahr, was echt ist. Du durchschaust: „Das ist alles nur Lug und Trug. Das ist nur aufgebauscht. Das ist nur Tamtam!“ Der Mensch ist das Geringe, das Einfache. Du wirst vom Geist geleitet. Du richtest dich nicht nach irgendwelchen Regeln: Was ist anständig oder was ist nicht anständig, sondern du lobst Gott.

 

 

 

Der Anbeter sucht nicht die Stimmung, sondern die Stimme. Er sucht danach, dass Gott zu ihm spricht und ihm etwas offenbart. Man nimmt seinen Gott mit seinen Sinnen wahr: „Ich spüre den Herrn!“

 

 

 

In Mazedonien, Jugoslawien, erlebte ich auch, was Anbetung ist: Unter Josip Broz Tito damals war es nicht erlaubt, Gottesdienste abzuhalten. Doch was machten die Geschwister? Sie räumten ihren Hühnerstall am Abend aus und brachten ihre Hühner irgendwo anders unter. Auf ein paar Ziegel legten sie Bretter, sodass wir darauf sitzen und den Gottesdienst abhalten konnten; unbemerkt, denn es war verboten. Manchmal musst du etwas Verbotenes tun, wenn du Gott anbeten willst.

 

 

 

Plötzlich, als wir anfingen zu beten – einige Geschwister waren mit mir dabei –, sagte jemand: „Riechst du diesen Duft auch?“ Ich sagte: „Ja, das stimmt. Irgendwer muss ein besonderes Deodorant haben!“ „Nein, das riecht nicht nach Deodorant, sondern nach Rosen!“ Diesen Duft roch ich zuvor noch nie, nicht einmal in Paris, als ich die Boulevardstraße hinauflief, um einen solchen Duft zu finden. Solch einen Duft fand ich nicht!

 

 

 

Wenn du Gott anbetest, umgibt dich auf einmal ein Duft. Du duftest! „Das Leben ist dufte“, was das auch immer heißt. Du fragst nicht mehr nach diesem und jenem. Es kommt nicht darauf an, wo du dich befindest. Es war ein herrlicher Gottesdienst! Wir lobten und priesen Gott so sehr, dass sogar der Schweiß von den Wänden hinabfloss. Wir lobten Ihn und genierten uns nicht.

 

 

 

In Russland hatte ich eine Übersetzerin, die noch das alte Hitler-Deutsch sprach. Alles war bei ihr „Käse“, selbst wenn es „Quark“ war. Plötzlich kam das KGB in den Gottesdienst, führte die Leute hinaus und verhaftete die Männer. Währenddessen betete sie in fremden Sprachen. Sie wurde auch abgeführt und für mehrere Jahre inhaftiert. Man bezichtigte sie, dass sie Kontakt mit dem ausländischen Geheimdienst habe.

 

 

 

Wenn du Gott anbetest, hast du Kontakt mit dem „Geheimdienst im Himmel“. Du betest in neuen Zungen. Du verstehst es zwar nicht, aber Gott versteht alles. Das ist Anbetung. Ich muss nicht alles erklären, nicht alles verstehen, nicht alles begreifen. Du betest prophetisch. Du widersprichst Gott nicht. Du sagst: „Herr, Dein Wille geschehe“. Das ist Anbetung. Du bist Gott gehorsam. „Und sie zogen auf einem anderen Weg nach Hause“, nachdem die Weisen Jesus angebetet hatten. Verstehst du das? Es ist ein kleines Baby, was soll das alles? Und doch!

 

 

 

Du hörst den Willen Gottes und tust ihn auch. Du hast ein anderes Leitungsverständnis hinsichtlich der anderen Leute. Wenn du Gott anbetest, weißt du, wer dieses und wer jenes ist, wer etwas kann und wer nicht. Du wirst nicht alles tun, was die Leute sagen, sondern das, was der Herr will. „Und sie zogen auf einem anderen Weg nach Hause.“

 

 

 

Du lebst ein Leben nach einer anderen Art, du bist anders ausgerichtet und verfolgst andere Ziele. Es gibt ein geistliches und ein gottloses Leben bzw. ein materialistisches. Wer Gott anbetet, führt ein geistliches Leben, ein Leben im Geist und in der Wahrheit, was wahr ist, was echt ist, was göttlich ist, was ewig ist, was unvergänglich ist und was gesegnet ist. Du willst nur etwas Gesegnetes.

 

 

 

Anbetung führt dich zu gesegneten Resultaten. „Die Frucht der Anbetung“ ist mein Thema. In der Bibel gibt es Kluge und Narren. Es gibt törichte Menschen und solche, die etwas kapieren, die sich etwas sagen lassen, die tun, was der Herr zu ihnen spricht. „Und sie zogen auf einem anderen Weg nach Hause.“ Du solltest heute Morgen anders nach Hause gehen als so, wie du gekommen bist bevor du die Predigt vernahmst. Es muss eine Veränderung geben! Ansonsten vergiss das ganze Christentum. Das ist dann alles nur Blabla. Die Weisen zogen auf einem anderen Weg in ihr Land zurück.

 

 

 

Früchte der Anbetung: Das, was der Mensch anbetet, erhält er. Das wusste bereits Satan. Bete Geld an und du wirst Geld anziehen. Bete Gesundheit an und du wirst Gesundheit anziehen. Bete Gott an und du wirst Gott anziehen wie einen Magneten. Betrachte den reichen Mann und den armen Lazarus. Der arme Lazarus vertraute Gott. Der reiche Mann vertraute sich dem Mammon an und lebte nur für das Geld. Das war sein Leben. „Fußball war sein Leben!“ Was bleibt unter dem Strich übrig? Denke an diese großen Idole und Idealisten. Was man anbetet, erhält man. Der eine wird gesegnet und sitzt in Abrahams Schoß (Siehe Lk 16,22a), und der andere leidet Pein. (Siehe Lk 16,22b.24b)

 

 

 

Was sind die Ergebnisse? Jesus teilt uns das Gleichnis von dem reichen Kornbauern mit. Er sagt uns dadurch, was wirklich zählt; was wichtig ist. Sterbende wissen meistens, was wichtig ist. Sie gelangen in die Anbetung. Deshalb sind die letzten Worte der Sterbenden sehr wichtig. Was sagte der Sterbende als Letztes? Sterbende wissen am Ende ihres Lebens, was im Leben wirklich wichtig ist bzw. wirklich wichtig gewesen wäre. Ich werde nie vergessen, wie mir ein alter Bruder – er lag im Sterben und wurde gewahr, dass sein Leben langsam zu Ende ging – auf die Frage, was er gern noch einmal tun würde, mitteilte: „Ich würde gern noch einmal barfuß im Gras laufen.“ Aber das tat er nicht mehr! Das hat auch etwas mit Anbetung zu tun, damit nämlich, ,den Himmel’ zu wagen und barfuß im Gras zu laufen.

 

 

 

Am Ende des Lebens stellen sich die großen Fragen. Man fragt sich: „Was war das Leben?“ und: „War das wirklich alles?“ Ja, Anbetung, ein bisschen mehr jeden Tag! Erst den einen und dann den anderen Schuh ausziehen, und dann etwas wagen im Glauben und im Geist. „War mein Leben wirklich das, was ich wollte?“ und: „Konnte ich mein Ideal verwirklichen?“ Anbetung, ja! Du kannst dein Ideal nur verwirklichen, wenn du Stück für Stück dein Leben wagst.

 

 

 

Sterben ist nichts anderes als nach Hause zu gehen. „Ich betete Jesus an und gehe jetzt auf einem anderen Weg nach Hause, nicht mehr über den Friedhof!“ Nein, sie werden entrückt, ja, entzückt, und zwar enthusiastisch, von der Gottheit erfüllt.

 

 

 

„Was hätte ich besser machen sollen?“, fragen sich viele Sterbende. Meistens bekommt man auf dem Sterbebett immer wieder die gleichen Antworten. Darum möchte ich, dass auch Jugendliche diese Predigten hören und insbesondere auch ältere Leute fragen: „Was war dein Leben?“ Wage doch einmal zu leben!

 

 

 

Der amerikanische Staatsbürger Frank Sinatra besingt in einem seiner Welthits „My way“. Am Ende seines Lebens – so ist es gedichtet – steht die Frage: „Was war mein Leben?“ Wie soll dein Leben einmal aufgerollt werden? „My way“, in diesem Text heißt es unter anderem: „Es gibt ein paar Dinge, die ich bereue. Es sind aber nur wenige“ und: „Ich möchte wagen, ich möchte riskieren“. Lebe ein risikoreiches Leben. Das ist Anbetung. Wage ,ein bisschen Himmel’, Stück für Stück. Gehe auf jemanden zu. Glücklich ist derjenige, der den Tod nahen sieht und sagt: „Ich habe nichts zu bereuen!“ Ich würde noch einmal genau das Gleiche tun. Warum? Weil ich gelernt habe, in der Gegenwart Gottes zu leben.

 

 

 

Eine weitere Frucht der Anbetung ist Glück. Glücklich ist, wer im Laufe seines Lebens, besonders am Ende, Frieden hat. Deshalb ist in der Bibel aufgezeigt: „Ihr Ende schaut an“. (Siehe Hebr 13,7b) Ich fand Frieden. Ich schloss mit mir selbst und mit den anderen Frieden. Es ist wichtig, dass man in Frieden zurückkehrt in die Ewigkeit. Die Weisen zogen auf einem anderen Weg nach Hause; sie gingen nicht mehr zu Herodes. Von denen verkündige ich euch. Sie fanden Frieden mit ihrer Umgebung. Anbetung ist, ,den Himmel’ wagen ein Stück weit jedes Mal. Die meisten sind am Schluss voller Ängste. „Wie geht es jetzt weiter? Jetzt muss ich sterben, ich bekomme keine Luft!“ Da musst du dich nicht fürchten! Sprich: „Heiland, ich will nach Hause gehen!“ Ja, und ich gehe auf einem anderen Weg nach Hause; nicht auf dem, voller Verletzungen, und voller Wut und Ablehnung.

 

 

 

Wir müssen eines Tages diese Welt verlassen und „umziehen“. Packtest du schon deine Sachen für den Umzug, für die Auswanderung? Wir müssen umziehen vom Diesseits ins Jenseits. Das ist Anbetung. „Ich möchte vor Dir stehen!“ Überlege dir einmal, wie du eines Tages vor Gott stehen willst. Du stehst zwar noch nicht vor Gott, aber vor deinem Spiegel vielleicht. Stell dir einmal vor, wie: mit emporgehobenen Händen, voller Dank und voller Preis. Du kennst ,die Tür zum Himmel’. Da hindurch bist du schon sooft getreten. Da ist das Sterben nur noch eine Zwischenstation.

 

 

 

Wohl dir, wenn du in deinem Leben alles aufgeräumt hast! Ich erzählte euch bereits von einer lieben Schwester, die in Süddeutschland lebte. Jeden Abend, bevor sie zu Bett ging, faltete sie ihre Sachen ordentlich zusammen. Ihr Schreibtisch war auch ordentlich aufgeräumt. Ihre Tochter beschwerte sich bei mir: Ich solle der Mutter sagen, dass sie nicht so perfektionistisch sein solle. Als ich sie daraufhin in einen meiner Gottesdienste ansprach, sagte sie: „Glaubst du denn, dass der Heiland, wenn Er zu mir kommt, eine Schlampe vorfinden will?“

 

 

 

Anbetung ist Loslassen, Vergeben, in Frieden sein. So viele Menschen sind zerstritten! Nur das, was du verschenkst und umsonst tust – ein Glas kaltes Wasser verschenken – dort, wo du anderen dienst, weitergibst, was du bekamst, andere glücklich machst, auch wenn es nur eine Zwiebel ist, das bleibt dir erhalten für die Ewigkeit; die kleinen Dinge, nicht die großen. Wenn jemand etwas Großes erbittet, gibst du es gern. Du denkst, du wirst dadurch geehrt werden. Aber das Geringfügige ist ausschlaggebend!

 

 

 

Nur der Mensch, der Frieden fand, mit sich selbst, mit den anderen, mit seinem Schicksal, mit seinem Zustand, mit seiner Bestimmung und Fügung, der wird glücklich sein. „Ich danke Gott, dass ich jeden Tag aufstehen kann!“ Probiere das! Reue kommt, wenn man keinen Mut hatte, sein eigenes Leben zu leben. „Hätte ich bloß“, „hätte ich bloß“, „hätte ich bloß!“ Die Frage ist: Was hättest du denn gern noch gemacht?

 

 

 

Anbetung: Bete Gott an, sage Ihm Dankeschön für alles. Man bereut, wenn man seinen Erwartungen nicht entspricht, ihnen nicht gerecht wurde, sie sich nicht erfüllte; wenn man an seinem Leben vorbeilebte. „Hätte ich bloß dieses oder jenes getan!“ Was denn? Was hättest du denn am liebsten getan? Überlege doch einmal, denn das Leben kommt nicht nochmals zurück. Es zieht so schnell vorüber!

 

 

 

Jesus sprach: „Wenn ihr mich liebt“ – eine andere Übersetzung lautet: „Wenn ihr mich anbetet“ – dann werdet ihr meine Gebote halten. (Vgl. Joh 14,15) Damit sind nicht etwa die zehn Gebote gemeint. Vergiss die zehn Gebote! Diese sind für die Juden, für die Welt! „Du sollst nicht töten. Du  sollst nicht dieses. Du sollst nicht jenes und auch nicht das.“ Jesus sprach: „Ein neues Gebot gebe ich euch“. (Siehe Joh 13,14f.) Wahre Anbetung ist nicht, gesetzlich zu sein, jüdisch zu werden, sittsam zu sein und richtig zu leben, wieder ,zu Herodes zurückzugehen’, „ein Mann, ein Wort, ich habe es versprochen, wenn ich den Messias getroffen habe, dann komme ich und lebe fortan richtig.“ Nein! Du gehst auf einem anderen Weg nach Hause. Davon spreche ich heute.

 

 

 

Die zehn Gebote sind nicht, brav seine Steuern zu zahlen oder dem Staat zu gehorchen. So viele Leute missverstehen die Wahrheit. Anbetung ist, die Gebote Jesu zu halten. Was sind die Gebote Jesu? Sie sind etwas anderes als du denkst; du wirst schockiert sein. Lies einmal die Bergpredigt! Die Gebote Jesu beinhalten, das zu tun, was der Heilige Geist sagt und sich von Ihm leiten zu lassen. Es steht geschrieben: Denn die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Kinder Gottes (Röm 8,14 EU). Die anderen können Juden sein, aber sie sind dennoch keine Kinder Gottes. In Jerusalem wären die Weisen von Herodes, der ein Tyrann war, ausgeraubt und getötet worden!

 

 

 

Viele halten die Gebote Jesu nicht. Sie sind stolz. Die Gebote Jesu sind ganz etwas anderes; es sind nicht viele. Eigentlich ist es überhaupt kein großes Gebot, nur einmal sprach Er: „Ein neues Gebot gebe ich euch“: die Fußwaschung. Das ist nur ein einziges Gebot!

 

 

 

So viele Menschen sind gierig, neidisch, bitter oder sauer. Das sind nicht die Gebote Jesu! „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. (Siehe 2 Mose 21,24a) Die zehn Gebote wie: „Du sollst nicht ehebrechen“ (Siehe 2 Mose 20,14) sowie: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden“ (Siehe 2 Mose 20,16) u.v.m. sind nicht die Gebote Jesu. Das sind alttestamentliche Gebote. Sie gelten für alle Menschen. Das ist keine Erfindung von Mose.

 

 

 

„Ein neues Gebot gebe ich euch“, spricht Jesus, „dass ihr euch untereinander liebt“ – das war auch in dem Lied „Den Himmel wagen“ die Textbotschaft –, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Siehe Joh 13,34) Das neue Gebot ist „Fußwaschung“. Stell dir das einmal vor! Du sollst nicht jemandes Haupt waschen, sondern die Füße! Das ist das Gebot des Dienens. Sich hinknien, verstehst du? Du kannst jemand anderem die Füße nicht im Stehen waschen, sondern nur kniend.

 

 

 

Einander dienen in Gottergebenheit: „Bruder, das sind heilige Füße!“ In der Bibel heißt es: „Den Heiligen die Füße waschen“. Das sollen richtige Witwen sein! Nicht jene, die nur schwätzen und allerlei Kauderwelsch reden, sondern diese, welche den Heiligen die Füße waschen. (Siehe 1 Tim 5,10) Sie sollen geehrt werden, die andere aufwerteten, die sich vor anderen erniedrigten! „Ein neues Gebot gebe ich euch“.

 

 

 

Anbetung hat viel mit Demut zu tun, damit, die Knie zu beugen, anstatt zu herrschen: „Ihr sollt“ und „Ich habe die Autorität!“ oder „Ich habe das letzte Wort!“ Nein, dient einander wie Er diente. Das ist ein neues Gebot! Das ist Anbetung! Die meisten denken, sie treten in die Kirche ein und sind gleich ganz groß. Nein, den Koffer abstellen, hinknien und Gott die Ehre geben.

 

 

 

So viele wollen nur bestimmen, andere kommandieren und dirigieren. Bei echter Anbetung zählt nicht die Masse; es zählt nicht die Quantität, sondern die Qualität. Es ist unerheblich, ob da zwei Leute stehen oder zwanzig, zweihundert oder zweitausend. Wichtig ist die Frage: Ist der Herr anwesend? Wurde Er geehrt und geheiligt?

 

 

 

Viele leben mit unerfüllten Träumen. Sie arbeiteten wie die Pferde. Sie haben gehortet und gesammelt wie der reiche Kornbauer, aber sie taten nichts für ihre Seele! Anbetung ist, dass du anfängst, etwas für deine Seele zu tun: „Lobe den Herrn, meine Seele“ usw. (Siehe Ps 103,2a) Lobe und ehre diesen mächtigen König. Die Frage ist: Was tatest du für deine Seele? Was tust du eigentlich für deine Seele? „Ich gehe in die Kirche!“ Vergiss es. Satan geht auch in die Kirche. Er sitzt sogar in der ersten Reihe. Das ist kein großes Problem. Aber wichtig ist die Frage: Was tust du für deine Seele?

 

 

 

Deine Seele verkümmert; sie ist unterernährt und nicht ausgebildet. Bei vielen schwindet das Leben. „Im Gras barfuß zu laufen, möchte ich noch einmal erleben“, sprach dieser Mann. „Ich möchte noch einmal Kind sein!“; also, nicht kindisch, aber wie ein Kind sein.

 

 

 

Plötzlich merkst du: Das Leben zieht vorüber, die Gesundheit lässt nach, es knackt und knackst, alles ist vorbei und zu spät. Und du kannst es nicht mehr nachholen! Der reiche Kornbauer war kein schlechter Mensch! Er arbeitete fleißig! Er hatte Erfolg. Gott segnete ihn. Das Wetter spielte sogar mit. Er musste seine Scheune vergrößern. (Siehe Lk 12,18)

 

 

 

Viele Ältere verpassen so vieles in ihrem Leben. Ich möchte nun ein Wort an die Älteren richten, denn sie verpassen, wie ihre Kinder aufwachsen! Die Jugendlichen gehen aus dem Haus. Es wird so vieles verpasst und vergessen! „Hätte ich doch nur meinen Sohn, oder auch meine Tochter, umarmt, geküsst, liebkost.“ Sie bereuen, dass sie so wenig Gefühle zeigten und erlebten. Anbetung ist, dass ich Gefühle zeige, Gefühle erlebe. Oft hielten sie Gefühle nur aus Angst zurück.

 

 

 

Ich werde das Folgende nie vergessen: Ich umfuhr ganz England mit meinem Sohn, und zwar, weil er kurz vor seinem achtzehnten Lebensjahr stand und aus dem Haus ging. Als ich meinen Arm um ihn legte, rief er aus: „Papa, ich bin nicht schwul!“ Verstehst du? Das mag merkwürdig klingen, aber ich wollte noch einmal meinen Sohn erleben bevor er aus dem Haus geht, seine Familie gründet und Kinder zeugt. Das war eine Reaktion, die aus Angst hervorgebracht wurde. „Papa, ich bin nicht schwul!“

 

 

 

Oder vielleicht hast du einfach um des lieben Friedens willen dieses oder jenes nicht getan. Dann ist man verbittert. „Hätte ich bloß!“ „Ja, hätte ich bloß!“ Traurigkeit, Frust und Depressionen entstehen, weil man nicht das tat, was man hätte tun sollen; was sich gehört.

 

 

 

Das Leben, das man nicht lebt, führt später zu Enttäuschungen und Unzufriedenheit. Anbetung ist, dass ich in der Gegenwart Gottes bin und tue, was Er will. Unbefriedigte Menschen entwickeln allerhand Krankheiten. Sie vereinsamen und versauern. Anbetung ist, das Leben anderer Art zu leben; das, was Gott wollte, als Vater, Mutter, Ehemann oder Ehefrau. Gott wollte, dass die Menschen glücklich, happy und zufrieden, ja „im Paradies“ sind. Aber die meisten machen „die Hölle“ durch!

 

 

 

In meiner Stuttgarter Gemeinde war ein homosexueller Mann. Das war vor fünfzig Jahren. Er kam zu mir und sagte: „Herr Matutis, Sie wissen es nicht, aber ich erlebe die Hölle auf Erden.“ Damals war das alles verpönt! „Wenn das entdeckt wird!“ Er rief aus: „Ich erlebe die Hölle auf Erden!“ So viele Menschen machen hier auf dieser Welt die Hölle durch! Sie müssen dort gar nicht mehr hinein.

 

 

 

Gott will, dass du mit deiner Familie und mit deiner Umgebung glücklich bist. Du sollst „Ringelreihen“ tanzen und hüpfen. Gott will, dass du auf Erden den Willen Gottes tust und nicht damit wartest, bis du ,im Himmel’ bist. Du solltest hier auf Erden schon ,den Himmel praktizieren. „Den Himmel wagen“, hieß es in dem Lied, das wir hörten, „und das immer ein bisschen mehr“. Das ist Anbetung! 

 

 

 

Jesus sprach: „Das Reich Gottes ist inwendig in euch.“ (Vgl. Lk 17,21b) Wage ein Stückchen ,den Himmel’! Himmel ist für mich kein Ort „über den Wolken weit“ irgendwo. Nein! Der Himmel ist ein Zustand, eine Beschaffenheit, eine Lebensform, und nicht ein Ort, da drüben im Jenseits irgendwo, den niemand kennt. Dieses Jenseits gibt es wahrscheinlich gar nicht. Das Glück, der Friede, die Freude usw., ist ein innerer Zustand: „Ich freue mich im Herrn!“ Die Freude am Herrn ist meine Stärke.“ (Siehe Neh 8,10c) Das ist Anbetung.

 

 

 

Der Apostel Paulus sprach, was geschrieben steht, siehe hier: Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist (Röm 14,17). Ich spreche immer noch über ,die Früchte’ der Anbetung. Der Himmel ist ein seliger Zustand. „Seligstes Wissen, Jesus ist mein!“, sang Funny Crosby. Seliges Wissen ist einfach, denn man hat Harmonie in seinem Leben. Man ist ausgeglichen, ruhig und ausbalanciert. Man ist in der Welt, aber nicht mehr von der Welt. (Vgl. Joh 17,14) Das ist Anbetung! Das ist, jeden Tag ein bisschen mehr wagen. Das geht nicht auf einmal, so von heute auf morgen!

 

 

 

Was zählt wirklich im Leben? Was macht Sinn? Das ist es, was Ewigkeitswert hat: was bleibt. Und ich sage dir, was bleibt: die Liebe! Glaube, Hoffnung, Weissagung, Krankenheilung, also das ganze fromme Zeug, das wir hier praktizieren, vergeht eines Tages! (Siehe 1 Kor 13,8b-9) Nur die Liebe bleibt. (Siehe 1 Kor 13,8a) Ja, nur die Liebe bleibt! Wie viel Liebe gibst du weiter und wie viel Liebe erlebst du? Was bleibt, wenn das Vollkommene naht? Da ist nichts mehr von Zungengebet und Wunderwirkung! Das brauchen wir dann alles gar nicht mehr!

 

 

 

Es gibt ein paar Dinge im Leben – darüber sang Frank Sinatra – die wichtig sind: Es geht um Menschen und nicht um Sachen oder Dinge. Es geht um Menschen! Von Mensch zu Mensch; nicht zu Gott! Gott siehst du nicht! Es steht geschrieben: Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, der kann nicht Gott lieben, den er nicht sieht (1 Joh 4,20).

 

 

 

Anbetung Gottes ist Dienst am Menschen. „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ So zu leben ist Anbetung. Wie macht man das? Indem man so lebt, wie Jesus lebte. Indem man so spricht, wie Jesus sprach. Indem man sich so verhält, wie Jesus sich verhielt: Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. (Siehe Mt 5,39b)

 

 

 

So handeln, wie Jesus handelte! Diese Art fällt sofort auf: „Der ist nicht nur ein Jünger Jesu!“ Die Christen in Antiochien wurden so genannt, weil sie sich wie Christus benahmen. (Siehe Apg 11,26b) Das ist, sich zu benehmen wie ein Christ. Nicht so: „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ usw. Pass auf, da bist du am Schluss zahnlos!

 

 

 

,Die Frucht’ des Geistes: Lies einmal, was die Frucht des Geistes ist. Sie ist das, was der Heilige Geist in dir produziert Tag um Tag, und jedes Mal ein Schnippchen mehr. Man vergilt nicht mehr Böses mit Bösem. (Siehe 1 Petr 3,9a) Man „schluckt“ es und betet: „Herr, hilf mir, nicht nachtragend zu sein und Ruhe zu bewahren.“

 

 

 

Der Mensch, der Gott anbetet, hat eine andere Natur, ein anderes Wesen. Er steht auf einer anderen Grundlage. Er wird von Gott getragen und geführt. „Macht das Jesus?“ „Nein, Er macht das nicht.“

 

 

 

Der Anbeter Gottes lebt positiv, entwickelt sich positiv und lebt eine andere Art. Überlege einmal: Bist du wirklich ein Anbeter Gottes oder redest du nur von Anbetung? Der Anbeter Gottes hat ein anderes Verständnis vom Leben. Er hat eine andere Erkenntnis. Er wendet die Kraft Gottes an. Vergib, so wird dir vergeben. (Siehe Lk 6,37c) Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet. (Siehe Lk 6,37a) Das ist Anbetung. Er tut Dinge, die sein und der anderen Leben bereichert und glücklich macht. Das ist Anbetung. Gib weiter!

 

 

 

Ich werde das Folgende nie vergessen: Wir, ein Bruder und ich, waren auf dem Breitscheidplatz, um zu missionieren. Dort hielt sich ein türkischer Junge mit einem Mecki-Schnitt auf. Nachdem ich ihm über das Haar strich, sagte er: „Onkel nochmals!“ Verstehst du? „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern“ usw. „Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf“, sprach Jesus. (Siehe Mk 9,37a) Der tut Dinge, die andere glücklich machen.  „Onkel nochmals!“ Das werde ich nie vergessen! Das ging mir so unter die Haut!

 

 

 

Gib, so wird dir gegeben. (Siehe Lk 6,38a) Sogar reichlich! Sei kein Egoist. Jemand aus der Volksmenge trat auf Jesus zu und bat den Heiland, Vermittler und Schlichter zwischen seinem Bruder und ihm zu sein und einzugreifen. (Siehe Lk 12,13f.) Hier ging es um das Erbe. Jesus ist kein Nachlassverwalter, und auch kein Erbschlichter. Das ist Jesus nicht! Er hilft Menschen, wenn sie in Not sind, wenn sie echte Hilfe brauchen.

 

 

 

Im Anschluss daran erzählte Jesus das Gleichnis von dem reichen Kornbauern. Dieser hatte eine gewaltige Ernte! Doch, was ist das? Wes wird es sein, was du vorbereitest? Er sagte: „Liebe Seele, du hast einen Vorrat für viele Jahre“. Das, was ich besitze, reicht aus für viele Jahre. Ruh dich aus, iss und trink und freue dich!“ (Vgl. Lk 12,19) Nein! Freue dich nicht über das, was du hast! Freue dich über das Wenige, sodass du Gott dankst, jeden Morgen aufstehen zu können.

 

 

 

Ich werde es nie vergessen! Immer noch sehe ich die alten Schwestern, und auch die Brüder, die das unterstützten. Der reiche Kornbauer hatte einen Traum von einem sorgenfreien Leben. „Liebe Seele, du hast einen Vorrat für viele Jahre“. „Vergiss es nicht!“ Und seine Seele entfleuchte! Er dachte: „Jetzt habe ich ausgesorgt!“ Wohlstand war seine Lebensbasis, aber das wurde auf einmal ruiniert! Er dachte an das irdische Glück; an den irdischen Erfolg. Ja, das dachte er. Das ist töricht! Jesus sprach: „Dieser törichte Mann!“ (Vgl. Lk 12,20a) Ganz plötzlich geschah das!

 

 

 

Wie oft passiert es, dass du, so du Gott nicht dankst, Schläge von Satan zugeteilt bekommst. Dieser fordert! Du bekommst Krebs, unheilbar! Oder ein tödlicher Unfall, ein Herzinfarkt oder sonst irgendein Schicksalsschlag. Wie oft erfahren wir derartiges, wenn wir Gott nicht preisen. Es steht geschrieben: Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt (Röm 1,21a). Deshalb gab Gott sie auch dahin.

 

 

 

Anbetung hält dich am Leben und erhält dein Leben. Der Kornbauer berechnete seine „Lebensrechnung“ falsch. Er dachte: „Selbstsicherheit!“ Sowie: „Liebe Seele, du hast einen Vorrat für viele Jahre“ usw. Nein! „Herr, ich lebe aus Deiner Hand! Ich lebe aus Deiner Gnade!“ Ich empfing etwas von Gott und das gebe ich ein Stückchen weiter. Das ist die Lösung des Lebens!

 

 

 

Was bringt mir die Anbetung? Das heißt, nicht nur die Scheunen vergrößern, ansammeln und horten oder etwas Großes und Gewaltiges tun, sondern einfach etwas für seine Seele tun! „Herr, ich lobe und preise Deine Güte, die alle Morgen neu ist.“ (Siehe Klgl 3,23) Wir können nur in die Ewigkeit mitnehmen, wovon das Herz voll ist.

 

 

 

In ,den Himmel’ gehen wir ein, wenn wir Liebe übten – die Füße wuschen – oder, wenn wir das, was wir erlebten, weitergeben gleich Maria Magdalena in Bethanien, die Jesu Füße salbte. In der Ewigkeit zählt nicht, was wir hier auf Erden erreichten, erwarben und verdienten. Nein, das zählt nicht! Es zählt auch nicht, was wir leisteten, unser Profit oder die Position, die wir uns erarbeiteten. Das ist alles nur „Haschen nach Wind“. (Siehe Pred 1,14) Was tun wir für unsere Seele? Die Frage ist – und wir leben alle auf die Ewigkeit hin –, was tatest du für deine Seele?

 

 

 

Im 16. Jahrhundert lebte ein katholischer Heiliger namens Philipp Neri. Zu ihm kam ein Student, der ihm mitteilte, dass er einmal Rechtsanwalt werden wolle. Alle Leute sagten, dass er dazu geeignet sei, weil er sich durchsetzen würde. Die Frage, die er an den heiligen Mann stellte, lautete wie folgt: „Befinden Sie es für gut, dass ich Rechtsanwalt werde?“ Daraufhin sagte Philipp Neri: „Ja. Und dann?“ Der angehende Student erwiderte: „Dann habe ich Erfolg, dann heirate ich, dann habe ich ein Haus, dann habe ich eine Praxis u.v.m.“ Philipp Neri fuhr fort zu fragen: „Und dann?“ „Und was ist dann, nachdem du das alles erreichtest?“ Dann wolle er in einem Gerichtshof in Rom Karriere machen, einen hohen Posten begleiten, womöglich Senator oder ein reicher, angesehener und einflussreicher Mann werden. Philipp Neri fragte bloß wieder: „Und dann?“ Und dann wolle er eines Tages in Ruhe in Pension gehen. „Und dann?“ Nun wurde er ein bisschen ruhiger. Philipp Neri ließ nochmals die Frage verlauten: „Und dann?“ Und dann sagte der Junge: „Dann werde ich wahrscheinlich, wie alle anderen auch, sterben.“ Die Frage erklang nochmals: „Und dann?“ Was ist, wenn du stirbst und diese Welt verlässt?“

 

 

 

Anbetung ist kein frommer Leistungssport, sodass ich anderen etwas beweise und groß herauskomme – „Und dann?“ –, sondern, dass ich mich Gott überlasse und mit dem Bisschen zufrieden bin.

 

 

 

In der Bibel haben wir einen Mann, der Anbetungsleiter im Tempel war. Er kam aus einem guten Haus und hatte ein Problem. Er sah, wie die Gottlosen immer mehr zunahmen und edler wurden. Dieser Asaf sprach in seinem Psalm: „Ich sah, wie die Gottlosen so gut gedeihen, wie ihnen alles „zufliegt“ und alles in ihrem Leben so leicht geht. Und ich muss hart arbeiten und mich quälen. Ich verzweifelte schier.“ Ja, so sprach dieser Anbetungsleiter. (Vgl. Ps 73,3-12) Er kapierte es nicht! Er dachte, nur Singsang wäre Anbetung. „Ich verzweifelte schier, als ich die Gottlosen sah. Denen geht es besser als mir. Ich kann nicht einmal einen freien Tag nehmen, geschweige denn, in den Urlaub fahren.“ (Vgl. Ps 73,13-16) Weiter steht geschrieben: „Bis ich ging in das Heiligtum Gottes“. (Siehe Ps 73,17a) „Bis ich alles hinter mir ließ und nicht mehr auf die Gottlosen schaute, darauf, wie viele Pelzmäntel die Dame hat, wie viele Autos man fährt.“ Er lässt alles zurück und nimmt nichts mit. Ja, er sprach: „Bis ich ging in das Heiligtum Gottes“.

 

 

 

Wir müssen alle ins Heiligtum treten – nach Hause –, nicht in den Tempel oder in eine Kathedrale, sondern nach Hause müssen wir. Und auf dem Weg dorthin, sollen wir einen anderen Weg gehen. Er lässt sich nicht mehr von Zorn, Wut, Ärger und Hass „auffressen“: „Wie es denen doch ach so gutgeht, und ich wohne in einer Dachstube irgendwo, oder im Keller!“ Du lebst aus der Vergebung, Gnade und Hingabe heraus. „Bis dass ich ging ,nach Hause’“. Und dann merkst du: „Alles ist Gnade. Ja wirklich, alles ist Gnade!“

 

 

 

Wer Gott richtig anbetet, lebt im Geist und in der Freiheit. Sein Leben hat ganz andere Werte. Er hebt sich von anderen Menschen ab ohne ein Pharisäer zu werden. „Ich danke Dir, Gott“ usw. (Siehe Lk 18,11) Weißt du, der andere dankte Gott auch! „Ich danke Gott, dass ich dieses und jenes bin, dass ich dieses und jenes kann, dass ich jeden Morgen aufstehen und meine Arbeit verrichten kann, aber vor allem dafür, dass ich nicht so bin wie all die anderen.“ Richte die anderen nicht! Anbetung ist auch, die anderen nicht zu verdammen.

 

 

 

Lass dich vom Heiligen Geist inspirieren und leiten! So viele nennen sich Christen. Sie nennen sich „Schneider“, aber sind kein Schneider. Sie leben nicht wie Jesus. Sie sind Kleingeister, Spießbürger, eingeschränkt in ihrem Denken, und sagen: „Ich danke Gott, dass ich nicht so bin wie dieser oder jener.“ Was kannst du denn dafür, dass du nicht so bist wie dieser oder jener? Er hatte vielleicht nur die Gelegenheit dazu gehabt.

 

 

 

Paulus rief uns zu, was nachfolgend geschrieben steht: Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene (Röm 12,2).

 

 

 

Stellt euch nicht dieser Welt gleich – das ist Anbetung! D.h., dass ich mich von der Masse abhebe zur Ehre Gottes. Anbetung hat Auswirkung auf unser Denken, darauf, was wir über Gott denken und über die Menschen, über den Zöllner dort, über den Mann, der unter die Räuber fiel. Anbetung ist, dass wir anders denken über die Kirche, über die Gemeinde, über das Reich Gottes und über den Sinn des Lebens.

 

 

 

Der Anbeter hat einen anderen Geist. Er lebt nach einer anderen Art. Er erlebt schon den ,Himmel in sich’. „Ich danke Dir, Gott, dass ich eines Tages bei Dir sein kann, denn ich bin nicht würdig!“; wenn ich die Anbetung der Engel im Buch der Offenbarung vernehme: „Würdig, würdig, würdig ist das Lamm.“ (Vgl. Off 5,9-14) Nicht ich bin würdig! Er ist würdig! Gott gebührt alle Ehre!

 

 

 

Du weißt: „Ich bin noch nicht zu Hause, ich bin erst auf dem Weg dorthin!“, gleich der Weisen, die sich auf dem Weg nach Hause befanden. Ich bin noch im Exil, im Ausland, ,im Bereich des Herodes’, wie geschrieben steht, siehe hier: Er hat uns mit Christus Jesus auferweckt und uns zusammen mit ihm einen Platz in den himmlischen Bereichen gegeben (Eph 2,6 EU). Anbetung ist „ein Platz im Himmel“.

 

 

 

Wahre Anbeter haben sozusagen eine doppelte Staatsbürgerschaft. Sie sind Deutsche, aber im Himmel registriert. Es steht geschrieben: Unsre Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Netze des Vogelfängers; das Netz ist zerrissen, und wir sind frei (Ps 124,7). Das ist Anbetung! Wir sind frei! Solch ein Anbeter ist frei!; frei zu handeln und zu versagen. „Ist doch einerlei, was alles passiert! Hauptsache ich gefalle dem Herrn.“ So jemand weiß: „Mir ist alles erlaubt, aber nicht alles frommt und bessert mich.“ (Siehe 1 Kor 6,12a LUT 1899) Er kann mit seiner Freiheit etwas anfangen. Seine Seele bleibt frei und unschuldig.

 

 

 

Du kannst gefangen und doch frei sein. Eines Tages hast du einen anderen Leib. Du gehst nach Hause in ,ein Land’, das ganz anders ist. Du weißt, dass ,das Netz zerrissen ist’. Du lebst in Freiheit, ohne Angst und ohne irgendwelche Hemmungen, gleich Paulus in Philippi. Er betete auch an um Mitternacht. Er hing im Stock; sein Bruder Silas auf der anderen Seite. Er sprach den Lobgesang. Du kannst ja gar nicht singen, wenn du im Stock bist. Sie sprachen den Lobgesang und plötzlich wendete der Herr ihr Schicksal. Plötzlich kam ein Erdbeben. (Siehe Apg 16,25f.)

 

 

 

Der gläubige Anbeter Gottes sieht einen Ausweg und verzweifelt nicht. Wenn du im Heiligtum angelangt bist, wirst du nicht mehr denken: „Was denken diese da?“ Du hast eine andere Hoffnung: „Ich komme hier heraus, wie auch immer! Selbst wenn ich im untersten Verlies bin.“ David wollte lieber Pförtner im Hause Gottes sein, als in den Palästen der Gottlosen zu wohnen. Er wollte nicht in die Hölle des Milliardärs, sondern das Leben in Freiheit genießen!

 

 

 

Ich erlebte, ein freier Mensch zu sein, Gott zu loben, unabhängig zu sein und mich nicht nach der Meinung der Leute auszurichten. Wenn Gott mit dir ist, kannst du ,in der Löwengrube’ ganz sicher verweilen, den Löwen streicheln und sagen: „Sieh nur, Tierchen, wie bequem und schön du bist.“ (Siehe Dan 6,23a) Der Christ ist befreit von Angst.

 

 

 

Es heißt im Wort Gottes, wie nachfolgend geschrieben steht: Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit (2 Kor 3,17). Da kann ich dieses und jenes vollziehen und alles ist gut. (Siehe 1 Mose 13,9b)

 

 

 

Graf Zinzendorf schrieb im Jahr 1721 ein Lied, indem es heißt: „Jesus, geh voran“. Und in der zweiten Strophe heißt es: Soll's uns hart ergehn, lass uns feste stehn und auch in den schwersten Tagen niemals über Lasten klagen; denn durch Trübsal hier, geht der Weg zu Dir.“ Halleluja!

 

 

 

Gebet: Lieber Herr Jesus, ich danke Dir heute für diesen Morgen und dafür, dass wir Dich anbeten dürfen gleich der Weisen einst in Bethlehem. Wir sind heute hier wegen Dir, nicht wegen Herrn Matutis, sondern Deinetwegen.

 

 

 

Herr Jesus, Dir ist alles untertan. Mit Dir gelingt auch alles in unserem Leben; bei Dir finden wir all das, was wir brauchen dazu. Durch Dich, Herr Jesus Christus, ist unser Leben reich beschenkt: Du führst uns auf einem anderen Weg nach Hause, nach dieser Predigt und wann auch immer. Und dann haben wir Zugang zum Vater!

 

 

 

Darum wollen wir hier verweilen, die Früchte der Anbetung genießen, ,den Himmel’ wagen, ein bisschen mehr in der Liebe, Treue und Hingabe leben, was auch immer sei.

 

 

 

Herr Jesus, wir wollen „die Früchte der Anbetung“ genießen: die Größe Gottes; Deine Zulassungen. Wir wollen Deine Allmacht genießen und ,auf einem anderen Weg nach Hause gehen’ in Jesu Namen. Halleluja!

 

 

 

Wir hören nun das Lied: „Danke für die Zeit zum Leben!“ Ja, Danke!, und währenddessen möchten wir unser Morgenopfer aufnehmen. Gott möge jeden Einzelnen segnen. Amen