Gott und die Frauen – Predigt vom 08.05.2024
Dankeschön! Wir lieben Menschen – und Gott liebt die Menschen. Wir können uns die Menschen nicht aussuchen; also, ich kann mir meinen Vater und meine Mutter nicht aussuchen. Gott liebt die Menschen!, ja, das ist so. Heute möchte ich über Gott und die Frauen sprechen. Gott schuf Mann und Frau, wie nachfolgend geschrieben steht: Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei (1 Mose 2,18a). Die Frauen insbesondere!
Manchen frommen Brüdern wird nicht gefallen, was ich heute verkündige über die Frauen. Aber Gott liebt sie! Ja, Gott liebt die Frauen insbesondere. Und Er wäre auch gern eine Mutter geworden. Also, hört mir bis zum Schluss zu und lasst euch belehren. Nicht nur etwa, dass ihr von Paulus lest und sagt: „Ich bin paulinisch und achte auf Paulus!“ Nein. Wir sollen die ganze Bibel lesen, also alles, was in der Bibel enthalten ist.
Ohne der Frau, der Mutter, würdest du heute nicht existieren. Die Frauen waren die ersten Evangelistinnen. Sie trafen Ostermorgen die Männer. Die Soldaten lagen wie tot zu Boden (siehe Mt 28,4) als der Ostermorgen begann. Was auch immer stattfand. Die Männer waren feige, sie versteckten sich, aber die Frauen waren mutig. Sie gingen am Ostermorgen zum Grab (s. Mk 16,2).
Ohne die Mutter Maria hätten wir heute keinen Jesus. Stell dir nur einmal vor, die Mutter Maria hätte abgetrieben. Was wäre dann aus Jesus geworden? Die Naturvölker hatten eine andere Gottesoffenbarung als die Juden: sie verehrten die Frauen. Bei ihnen gab es noch Priesterinnen. Die Juden durften keine Priester und Priesterinnen, keine Apostel und Apostelinnen sein, zumindest nicht, wenn es mit dem Judentum zusammenhing.
Es gab damals viele Menschen, die nicht wussten, worauf es ankommt. Gott liebt beide, Mann und Frau. Und Er schuf beide gleichzeitig. Im ersten Schöpfungsakt schuf Er Mann und Frau (s. 1 Mose 1,27). Die Hochkulturen verehrten immer wieder die Frauen, gaben ihr im Gottesdienst immer wieder eine Aufgabe, zu Opfern usw.
Es gab eine Aufgabenteilung. Frauen bekommen Kinder. Ich sagte oft: „Ich glaube erst an Emanzipation, wenn ich als Mann auch Kinder kriegen kann.“ Aber das geht nicht. Das ist die Aufgabe der Frau. Das ist Natur bedingt so bzw. Gott bedingt. Das kann nicht einmal Gott. Er musste auch eine Jungfrau suchen und schwängern. Das war die Maria. Das kommt in sämtlichen Legenden vor und umfasst auch die Götter in der griechischen Mythologie. Viele Götter haben mit Jungfrauen Kinder gezeugt. Der Obergott Zeus zum Beispiel ist ein Paradebeispiel dafür.
Mein heutiges Thema lautet „Gott und die Frauen“. Die Frau sorgt für das Überleben der Familie, des Volkes und des Stammes. Die Frau war in erster Linie für das Wohl und das Aufziehen der Kinder verantwortlich; für das Hegen, Pflegen und Bewahren der Familie. Deshalb spricht man auch von der Muttersprache.
Die Juden bestehen ,aus vier Frauen’, denn nicht nur Rahel und Lea, sondern auch noch die Mägde vergrößerten den Stamm. Der Mann ist für das Außenrevier zuständig; für die Versorgung und den Schutz der Familie und der Gemeinschaft. Das ist von der Natur bedingt so.
Mann und Frau haben verschiedene Interessen- und Aufgabengebiete, und zwar vor allem die eine Aufgabe, die ihnen von der Natur gegeben ist. Dem einen liegt dieses besser, und dem anderen jenes. Die Frau handelt eher „aus dem Bauch“, aus den Emotionen, aus dem Instinkt heraus, und der Mann eher aus dem Verstand, aus der Logik und dem Bewusstsein heraus.
Der Mann sollte die Beute heimbringen, und die Frau sollte das Essen zubereiten. Eine solche Rollenverteilung findest du in allen Kulturen bis zur Epoche der Aufklärung. In der modernen Gesellschaft braucht der Mann nicht mehr in den Wald zu gehen, um nach wilden Tieren zu jagen oder die Familie, Haus und Hof mit dem Schwert zu verteidigen. Das wurde dem Mann alles abgenommen durch den Staat, durch die Polizei, durch die Bundeswehr, durch die Krankenkasse und durch die Versicherungen.
Er ist nicht mehr der Beschützer. Jetzt beschützt die NATO, die UNO einen. Die einzige Aufgabe, die dem Mann in unserer heutigen Gesellschaft noch bleibt, ist Geld zu verdienen und Kinder zu zeugen. Alle anderen Aufgabengebiete und Verantwortungsbereiche wurden ihm abgenommen. Im Zeitalter der Gentechnologie und der Möglichkeit der künstlichen Befruchtung wird ihm vielleicht auch das einmal abgenommen. Für die berufstätige Frau gibt es dann die künstliche Befruchtung, und damit verliert er alles.
Für was ist der Mann noch da? Mein Thema lautet: Gott und die Frauen. Somit verliert der Mann auch seine Existenzberechtigung. Der Mann dieser Zeit befindet sich mitten in einer Identitätskrise. Merkst du, was da gespielt wird? „Gott und die Frauen“ – „Adam, wo bist du?“, wurde gefragt (s. 1 Mose 3,9), und nicht „Eva, wo steckst du?“
Der Mann ist auf der Sinnsuche. Er treibt Extremsport, geht ins Fußballstadion, sucht Selbstbestätigung, strebt nach Statussymbolen oder spekuliert an der Börse. Er versucht, noch mehr Geld zu machen als die anderen Männer in seinem Umfeld.
Was ist mit dem Mann los? „Adam, wo bist du?“ Er ließ sich von Eva verführen. Das ist die Sache, die stattfand. Diese Verführung erreicht heute den Gipfel, es spitzt sich zu, wird auf den Gipfel getrieben und erreicht ihn. Heute bedrohen uns nicht nur Bären und Eindringlinge, sondern Lügen, Irrlehren und dreiste Machenschaften der Medien, bzw. des Staates, wie Desinformationen, „Gehirnwäsche“ oder Versklavung des Menschen. Wir kämpfen nicht mehr „mit Fleisch und Blut“, sondern „mit Geistern und Dämonen“ (s. Eph 6,12). „Neue Männer braucht das Land“, diese Parole las ich neulich irgendwo.
Das paulinische Christentum richtete sehr viel Schaden an. Die Frau wurde unterdrückt. Wenn die ersten Korintherbriefe nicht geschrieben worden wären – der erste ging ohnehin verloren – wäre alles noch schlimmer gewesen. Wir brauchen ein geistliches Gleichgewicht: Gott und die Frau.
Gott wollte, dass die Frauen da sind. Was sollten die Frauen tun? Bei dieser Frage wurden viele Brüder extrem. „Frauen! Schweigt in der Gemeinde!“ Doch sie haben keine Ahnung davon, wie das überhaupt gemeint ist. Die Frauen sollen nicht schnattern. Die Frauen saßen auf der einen Seite, und die Männer auf der anderen. Paulus predigte hochintelligent und war schwer zu verstehen. „Max, was sagt er?“ Die Frau sollte ihren Mann zu Hause fragen. Lies, was genau in der Bibel darüber steht (s. 1 Kor 14,32ff.).
Dann unterdrückte die Katholische Kirche die Frau, und die Freikirchen machten es ihnen gleich. Gott schuf Mann und Frau. Beide gehören in die Versammlung bzw. in die Gemeinde. Beide gehören in den Gottesdienst, beide dürfen Gott dienen, beide sollen Gott dienen.
So ist es: zwei verschiedene Schöpfungsordnungen, kosmische Bestimmung oder Aufgabenteilung. Gott schuf die Frau als Gehilfin. Der Mann ist auch ein Gehilfe. Ich werde Folgendes nie vergessen. In Stuttgart traute ich ein Ehepaar und ich fand für den Ehemann das folgende Wort: „Deine Rut ist deine Gehilfin.“ Aber er richtete sich auf und sagte: „Ich will nicht, dass sie meine Gehilfin ist. Ich kann meine Sachen allein bewältigen.“ Beide Geschlechter gehören zusammen, stehen auf einer Entwicklungsstufe und ergänzen sich wieder und wieder. Sie sind eine Einheit wenn sie zusammenstehen und zusammenwirken.
Beide haben Interessenfelder; die Frau dieses, der Mann jenes. Ich spreche über die Frau und den lieben Gott. Frauen brauchen wirkliche Männer, und wirkliche Männer brauchen wirkliche Frauen. Das gehört dazu.
Will die Menschheit zu einem größeren Höhepunkt aufsteigen, dürfen Frauen und Männer, beide Geschlechter, sich nicht länger gegenseitig bekämpfen, im Gegenteil! Konkurrenz sein, nein! Sie sollen sich gegenseitig ergänzen und sich nicht unterdrücken. Gott und die Frauen. Ja!
Die Vermännlichung der Frau war nicht Gottes Ziel. Auch nicht die Verweiblichung der Männer. Beides kommt aus dem Zeitgeist, aus dem Freidenkertum. Es kommt aus dem einen Weltkonzept: „Alles gleich“, also Mann und Frau sind gleich. Das sind faule Kompromisse! „Der Einheitsmensch“; nicht nur etwa „die Einheitswelt“, sondern auch der Einheitsmensch.
Gott will, dass du deine Identität als Frau, oder auch als Mann, findest und bewahrst, und natürlich bleibst, und in deiner Aufgabe die dir von Gott gegebene Rolle spielst – auch in der Gemeinde. Vor Gott, in der Erlösung, im Glauben, im Reich Gottes sind wir alle gleich, wie nachfolgend geschrieben steht: Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus (Gal 3,27f.). Ja, wir sind „alle eins in Christus“. Das ist unumstritten!
Satan greift die Frau an. Warum? Weil sie ihm schadet. Die biblische Verheißung, die Gott der Eva gab, lautet: „Dein Nachkomme“ – dein Same – „wird der Schlange den Kopf zertreten.“ (Siehe 1 Mose 3,15) Davor hat er Angst. Und das fand statt! Jesus Christus kam, und zwar deshalb, weil Eva diese Verheißung zugetragen wurde.
In der Bibel gibt es viele starke Frauen. Lies es einmal: Die Eva, die Sara, die Rebekka, die Hanna, die Debora, die Ruth, die Judith, die Ester, die Maria, die Rahel, die Lea, die Maria Magdalena, die Miriam, die Jochebed – das war die Mutter von Moses, Aaron und Miriam – die Elisabeth, die Priszilla, die Maria und die Marta – sie luden Jesus immer ein, wenn Er in Jerusalem war – die Hure Rahab – ohne der Hure Rahab hätten die Israeliten nicht erfahren, dass die Kanaaniter Angst haben und dergleichen; sie versteckte die Kundschafter – und dann ist da noch die Hagar, die Batseba, und natürlich auch das böse Weib Isebel. Auch diese haben wir in der Bibel. Alle diese Frauen leisteten immer etwas Besonderes und wurden auch entsprechend gewürdigt.
Darf eine Frau eine Gemeinde leiten? Diese Frage stellen viele Leute. Die Akten des Paulus – nicht die Briefe – enthalten Berichte über eine Thekla, die im 2. Jhd. lebte und Paulus auch persönlich kannte. In einige Sprachen, wie z. B. koptisch, syrisch, aramäisch, äthiopisch, arabisch und lateinisch, wurden diese Akten des Paulus übersetzt. Diese Geschichte blieb uns erhalten bis heute. Sie fand damals im Orient, in Syrien und anderenorts, eine gute Verbreitung.
Viele Kirchenschriften zeigen in ihren Texten eine hohe Wertschätzung auf diese Thekla. Google einmal und du wirst einiges finden über diese Person. Sie war eine Prophetin, eine Priesterin, eine Gemeindeleiterin während und nach der Verfolgungszeit; sie war eine Zeugin des Glaubens. Sie war sogar eine Apostolin. Sei nicht verwundert, denn sie lehrte und taufte! Darüber echauffierte sich der Geschichtsschreiber Tertullian.
Die Bibel ist ein Buch „von Männern für Männer“ verfasst. Doch Gott wollte, dass Gleichheit unter den Menschen herrscht. Nicht nur so, wie die Juden es gern haben wollten: „Der Mann! Der Mann! Der Mann!“ Gottes Prinzip ist Liebe und Freiheit. Dienen ist die Ergänzung. Das ist Gottes Prinzip. Jesus begegnete den Frauen in Seiner Umgebung auf Augenhöhe. Er ging mit ihnen auf der Straße. Er genierte sich nicht. Das war einem Rabbiner verboten. Das war damals ungewöhnlich. Doch Jesus nahm sich der Frauen an. Er machte ihnen sogar Mut, befragte sie und sandte sie.
Die Auferstehungsbotschaft wurde den Frauen gegeben und nicht den Männern. Stell dir nur einmal vor, es wäre da nur ein einziger Mann gewesen. Dann hätten die Frauen überhaupt nicht erwähnt werden können!
Darum geht es in der Bibel! Es geht um die Gleichberechtigung. Gott schuf Männer und Frauen gleichwertig. Halleluja! Doch die Menschen entfernten sich von der Gott geschaffenen Gleichheit. Das ist Sündenfall.
Aber so leicht gab Gott Seine Schöpfung nicht auf. Mit Jesus sollte die ursprüngliche Schöpfungsordnung wieder hergestellt werden. Er behandelte die Frauen gleichberechtigt. Er gab ihnen ihren ursprünglichen Wert wieder zurück; auch den Kindern natürlich, denn bei den Juden gelten Frauen und Kinder nichts; sie haben keine Seele für sie!
Der ungezwungene Umgang Jesu mit Frauen war etwas völlig Neues damals, vor allem in Jerusalem, und vor allem bei den Juden. Frauen gehörten genauso zu Seiner Gefolgschaft wie Männer. Jesus folgten genauso viele Männer wie Frauen nach. Lies es einmal in der Bibel nach und studiere es. Er belehrte sie nicht nur, sondern wies ihnen oftmals eine Schlüsselrolle zu.
Sie hatten einen sehr aktiven Part bei der Verbreitung des Evangeliums. Ich denke nur an die Geschichte von der Samariterin am Brunnen. Sie war eine Prostituierte noch dazu. Sie saß am Brunnen, als der Herr Jesus sie um etwas zu Trinken bat (s. Joh 4,7b). Lies, was nachfolgend geschrieben steht: Da spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie, du, ein Jude, erbittest etwas zu trinken von mir, einer samaritischen Frau? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern (Joh 4,9). Die Juden machten meistens einen Bogen um Samaria. Lieber gingen sie an der Küste des Jordans entlang.
Im Gespräch mit der ausgegrenzten Frau vertraute Jesus ihr an, dass Er der Messias sei (s. Joh 4,26). Sie lief in die Stadt und sagte: „Der Messias ist am Brunnen! Er sagte mir alles.“ (Siehe Joh 4,29) Sie verkündigte den Samaritern den Messias. Jesus nahm sie als Diskussionspartnerin ernst und sprach mit ihr auf Augenhöhe über Glaubenskonflikte zwischen den Samaritern und den Juden. Es fand ein theologisches Gespräch am Brunnen statt. Jesus draußen, vor der Stadt, mit einer Frau – das konnten nicht einmal die Jünger fassen. Das war für sie ungewohnt. Aber für sie war ja vieles ungewohnt.
Die Samariterin war nicht etwa nur die Erste, die erfuhr, dass Jesus der versprochene Retter und Messias war, sondern sie war auch die erste Evangelistin. Sie rannte überwältigt in ihr Dorf und erzählte den anderen, dass sie dem Messias begegnet sei. Die Dorfbewohner eilten mit ihr zum Brunnen und baten Jesus, bei ihnen zwei Tage wenigstens zu bleiben (s. Joh 4,40). Und so kam die Botschaft nach Samarien. Und dann steht geschrieben: Und noch viel mehr glaubten um seines Wortes willen. Und sie sprachen zu der Frau: Nun glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selber gehört und erkannt: Dieser ist wahrlich der Welt Heiland (Joh 4,41f.). Ja, sie sagten: „Wir sahen und erkannten selbst, dass Jesus der Messias ist.“
„Gott und die Frauen“ ist meine Botschaft heute Nachmittag. Noch eine andere Geschichte beschreibt, wie Jesus mit den traditionellen Geschlechterrollen aufräumte: Wie des Öfteren, wenn sich Jesus auf dem Weg nach Jerusalem befand, baten die Geschwister Marta und Maria, und auch der Bruder Lazarus, Jesus in ihr Haus. Wenn du diese Geschichte weiterliest, hörst du eine Menge Botschaften. Meistens hatte jemand eine ganze Menge Leute im Schlepptau bei Jesus. Es ist anzunehmen, dass sie nicht nur gemeinsam mit Jesus bei Marta und Maria speisten, sondern, dass dort auch Andacht, Predigt und Gottesdienst stattfanden. Maria saß zu Jesu Füßen so, wie die anderen Jünger auch. Marta ärgerte sich: „Maria sollte mir in der Küche helfen. Soll ich etwa das Essen allein zubereiten?“ (Vgl. Lk 10,40) Es ging nicht nur um das Essen dort im Hause zu Bethanien.
Marta und Maria waren in diese traditionellen Rollen hineingewachsen. Sie hatten ihre Arbeit. Sie waren es gewohnt, dass ihr Platz in der Küche war, um die Gäste zu bewirten. Marta echauffierte sich: „Sag ihr, dass sie mir helfen soll!“ Sie arbeitete in der Küche während die Männer in ihrem Amt um theologische Fragen diskutierten und redeten. Und Maria? Sie scherte aus und fügte sich nicht der Marta, sondern sie saß vor den Füßen Jesu und hört auf Seine Botschaft (s. Lk 10,39).
Anstatt Marta in der Küche behilflich zu sein, tut sie etwas, was normalerweise nur Männer tun: Sitzen zu Jesu Füßen, hören und lernen. Sie hörte, gleich der anderen Jünger, zu. Ich sage dir, lies diese Geschichte, denn du überliest manches, weil die Geschichte von Männern geschrieben wurde und nicht von Frauen!
Es war damals üblich, dass sich ein gelehriger Schüler zu den Füßen eines Rabbiners setzte und den Unterricht verfolgte. Maria saß bei Jesus und hörte gebannt zu. Sie hing an Seinen Lippen: „Was spricht Er jetzt?“ Marta ärgerte sich darüber und beklagte sich bei Jesus, dass sie die ganze Arbeit allein verrichten soll.
Wie reagierte der Herr Jesus, als Marta etwas anderes erwartete? „Liebe Marta, du machst dir Sorgen um so viele Kleinigkeiten; um das Essen. Das ist nicht das Wichtigste. Im Grunde ist das Wichtigste, was Maria erwählte: das gute Teil.“ Sie hörte zu. Lies einmal die Verse 41 und 42 weiter, die nachfolgend geschrieben stehen: Der Herr aber antwortete und sprach zu ihr: Marta, Marta, du hast viel Sorge und Mühe. Eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden (Lk 10,41f.).
Jesus liebte Marta genau so wie Maria. Beide waren wichtig, Marta und Maria. Er sah, wie sich die eine bemühte, aber Er erklärte ihr auch, dass ihr pflichtbewusstes Tun nicht das Wichtigste sei. Es ist zweitrangig. Das Wichtigste ist, auf das Wort zu hören. Das Wichtigste ist die Beziehung zu Jesus, Ihm zuzuhören, und Maria wird das nicht genommen.
Jesus machte klar, dass Seine Lehren nicht nur an Männer gerichtet sind, sondern genau so auch an Frauen. So spricht der Herr: Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur (Mk 16,15). Mann und Frau, jung und alt sollen sie hören! Marta setzte sich durch und arbeitete in der Küche weiter, während Maria zu Jesu Füßen saß und zuhörte.
Was ist wichtiger? Essen oder dem Wort Gottes zuhören? „Gott und die Frauen“, Adam und Eva am Anfang – hier galt die Gleichberechtigung. Auch hier wird deutlich, dass Gott Männer und Frauen absolut gleich behandelt. Es gibt keine Ausnahme. Bei Ihm gibt es keine Sonderstellung für Männer, und keine Sonderstellung für Frauen. Sie sind bei Ihm gleichgestellt. Sie sind allzumal Sünder – Männer wie Frauen (s. Röm 3,23a). Er sieht Frauen nicht nur als arbeitende und dienende Wesen, sondern als denkende Persönlichkeiten.
Jesus lehrte sie. Er eröffnete ihnen die Tür in die „Welt des Lernens und des Wissens“. Das war ungewohnt für die Juden damals. Damit hob Er die Gleichberechtigung an, denn die Bildung ist das Wichtigste im Leben eines Menschen – dass du Gott begreifst und verstehst (s. Spr 9,10b) und Weisheit erlangst (s. Spr 9,10a).
„Gott und die Frauen“, darüber spreche ich heute. Jesus setzte rechtlose Frauen als Zeuginnen ein am Ostermorgen! Er gab den Frauen Schlüsselpositionen, um durch sie Seine Botschaft in alle Welt hinauszutragen. „Geht hin und erzählt Petrus“, sprach der Engel, „dass der Herr Jesus auferstanden ist.“ (Siehe Mk 16,6c-7) Die Evangelistinnen erzählten von der Auferstehung Jesu!
Einer Frau – damals bei den Juden war das so – glaubte man nicht. Ihr Zeugnis galt nichts. Das Zeugnis von zwei Männern galt, selbst wenn da hundert Frauen das gleiche Zeugnis gegeben hätten. „Frauen haben keine Seele, was wollen die uns erzählen!“ Aber nach der Auferstehung schickte ein Engel und der liebe Gott diese beiden Frauen hinaus, zu verkündigen: „Geht und erzählt den Aposteln, was ihr saht das geschah.“ Was das bedeutet, wird erst allmählich klar. Man wird gewahr, dass die Aussagen von Frauen damals wertlos waren bei einem Gericht. „Er lebt! Er auferstand!“
Die Emmausjünger sagten: „Einige Frauen verunsicherten uns.“ (Siehe Lk 24,22 ELB, NeÜ) Die Frauen verunsicherten sie sogar, anstatt dass sie gewiss wurden: „Jesus lebt!“ Man brauchte zwei Männer als Zeugen, um einen Mörder schuldig zu sprechen. Der Bericht der hundert Frauen über das, was sie sahen, zählte nicht. Es ist bemerkenswert. Jesus betraut Sein Evangelium, Seine Geschichte, den Frauen an, obwohl ihr Wort in der damaligen Welt, vor allem bei den Juden, nichts galt! Damit hebelte Er „die juristischen Brücken der Ungleichheit der Frau“ aus!
„Die Frau ist genauso wichtig wie ein Mann! Ihr Zeugnis gilt genauso viel wie das eines Mannes!“ Jesus stellte die Frau rechtlich wieder her, auf die gleiche Ebene wie die Männer, indem Er sie als Zeuginnen auswählte. Was hat das für die damalige Männerwelt bedeutet! Das war ein Schock, der noch heute Gültigkeit hat! „Eine Frau darf nicht predigen; sie darf dieses und jenes nicht!“ Hört doch auf mit diesem Unfug. Das ist nirgends im Wort Gottes aufgezeigt!
Oder du glaubst an Paulus; bist paulinisch orientiert. Die Christenheit ist viel mehr! Da gibt es noch den Petrus, den Johannes, und es gibt noch all die anderen Apostel. Sie alle dienten dem Herrn. Sie hatten eine ganz andere Sichtweise von dieser Sache. Für die Jünger war das bestimmt peinlich und eine menschliche Reaktion. Was wäre gewesen, wenn da nur ein paar Männer dabei gewesen wären? Die PR-Abteilung hätte ihnen sicher sagen können: „Der Bericht ist nicht glaubwürdig!“ Aber Lob und Dank! Sie glaubten! Petrus rannte geradewegs zum Grab (s. Lk 24,12a), springt sogar hinein, um zu sehen, ob das wirklich wahr ist.
Es gibt vieles aus dem Leben Jesu, das nicht erzählt wurde, weil die Heilige Schrift ausschließlich von Männern geschrieben wurde. Ganz ehrlich, ich möchte hier gern Protest einlegen. Doch sie taten es nicht. Warum? Weil die Jünger glaubten. Durch den Herrn Jesus sind Mann und Frau gleich. Sie haben die gleiche Errettung. Jesus starb für beide Geschlechter, für deren beider Sünden und für deren beider Fehler, für alles, was stattfand.
Auch für die Jünger waren die Frauen gleichwertig und ebenbürtig, weil es sie Jesus gelehrt hatte. Selbst wenn die Jünger anfangs einige Zweifel hatten, sie überzeugten sich selbst. Sich selbst zu überzeugen, ob die Geschichte wahr ist, ist das Beste! Und das hatte Folgen! Die Tatsache, dass nicht verschwiegen wurde, dass Frauen die ersten Zeuginnen Jesu Christi waren, war folgenschwer! Es waren die Frauen, in aller Liebe! „Gott und die Frauen“ ist meine Botschaft. Das ist ein sicheres Zeichen für die historische Glaubwürdigkeit der Evangelien.
Wir würden die Evangelien heute nicht fassen können, wenn damals, am Ostermorgen, einige Männer mit dabei gewesen wären. Sie wären vorne an gewesen. Doch Frauen waren die Ersten am Grab! Ja, die jüdischen Geschichtsschreiber hätten zuerst einmal die Männer erwähnt. Die Frauen wären schon deshalb nicht erwähnt worden, weil ihre Aussage sowieso keine Beweiskraft gehabt hätte. Doch weil es ausschließlich Frauen waren, kam es dazu. Die Frauen gingen, um Jesus zu salben (s. Mk 16,1). Sie erlebten, dass der Stein weggerollt war (s. Mk 16,4). Sie machten sich Gedanken, wer ihnen den Stein wegrollen würde, weil sie nicht so stark waren (s. Mk 16,3.4b). Doch bevor sie hinkamen, war alles schon passiert.
Die Geschichte wäre ganz anders verlaufen. In keiner Osterpredigt kann ignoriert werden, dass die Frauen die ersten Zeuginnen waren. Überall, wo Ostern verkündigt wird, wird auch die Frau erwähnt. Die Geschichte lautet: „Da waren Frauen am Grab.“ Es gäbe keine Osterpredigt, stell dir das einmal vor! So gäbe es auch kein Pfingsten, denn es steht geschrieben: „Und Maria war auch dabei.“ Es waren bestimmt auch noch einige andere Frauen anwesend, aber diese Omi war dabei (s. Apg 1,14).
Mann und Frau sind eins und doch verschieden. So bedachte Gott den Menschen. Der Herr Jesus Christus beseitigte alle Klischees. Jesus beseitigte alle Schablonen. Lob und Dank! Jeder Mensch hat eine unsterbliche Seele; auch die Frau, und auch die kleinen Kinder. „Lasset die Kindlein zu mir kommen, denn solchen ist das Reich Gottes.“ Diese Worte sprach der Herr Jesus (s. Mk 10,14). Denn die Jünger wollten erst auch nicht zulassen, dass die Kinder zu Jesus gebracht werden (s. Mk 10,13b).
Auch die Frau ist Gott wichtig. Er erlöste die Frauen von diesem jüdischen Denken, das aus Babylon stammte. Jeder darf Gott dienen, jeder auf seine Art. Noch heute betet man im jüdischen 18-er Gebet täglich: „Lieber Gott, ich danke Dir, dass ich nicht als Heide oder als Frau geboren wurde.“ Das ist eine große Dummheit! Danke dem Herrn, dass du als Schwester geboren wurdest und, dass das Reich Gottes für dich ist. Jesus sprach, was nachfolgend geschrieben steht: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken (Mt 11,28). Das gilt nicht nur den Männern, sondern allen.
Die Christen halten sich an Paulus. Er sagt, dass die Frauen in der Gemeinde schweigen sollen (s. 1 Kor 14,34.35b). Manchmal wussten sie nicht, was genau gemeint war. Auf einer Seite saßen die Männer, und auf der anderen Seite die Frauen. Wenn Paulus etwas gepredigt hatte, was unterging in der Menge, fragte die Frau ihren Mann: „Karl, was war das? Wie war das gemeint?“ Darüber steht in meiner Bibel, dass doch die Frau bei ihrem Mann zu Hause nachfragen soll, wie das Wort Gottes gemeint war, das verkündigt wurde (s. 1 Kor 14,35a). Die Frauen waren damals nicht gebildet, denn auch die Bildung wurde ihnen verweigert. Aber von wegen, dass sie nicht das Wort Gottes verkündigen sollte, das stelle ich hier in Frage (ziehe in Betracht 1 Tim 2,12a).
Auch der Koran ist viel weiter. Auch er gibt der Frau viel mehr Rechte. Die Juden wollten, dass die Frauen ganz weit hinten sitzen. Ja, das wollten sie. Der wahre Glaube ist keine Männerreligion. Der wahre Glaube ist, dass alle beide zu Gott kommen können. „Kommt her zu mir“ usw.
Gott ist für beide Geschlechter der Vater. Sowohl für die Töchter als auch für die Söhne. Am Pfingsttage sahen wir die Maria, und es gab auch noch andere Frauen, die dabei waren. In der Jesus-Gefolgschaft waren auch noch viele Frauen. Da war die Maria Magdalena, die Jesus die Füße salbte. Sie machte sogar Jesus zu Christus! Jesus bekam nicht etwa von einem Rabbiner oder einem Hohepriester eine Salbung. Maria Magdalena salbte Ihn. „Sie hat ein gutes Werk an mir getan.“ Diese Worte sprach Jesus aus (s. Mk 14,6c; Mt 26,10b). Und überall, wo das Evangelium gepredigt wird, wird von ihr erzählt. Hört mir zu.
Bei Jesus ist man kein Mann und keine Frau mehr. Wir sind alle gleich. Stell dir das einmal vor. Bei Jesus sind wir alle gleich. Wir haben verschiedene Aufgaben, aber wir sind alle gleich. Wir werden einmal mit Jesus regieren, steht einmal geschrieben im Neuen Testament (s. Offb 20,6b). Und das gilt für Frauen und Männer gleichermaßen. Wir werden Propheten, Priester und Könige, Prophetinnen, Priesterinnen und Königinnen sein. Da wird sich sogar der Papst noch wundern. Stell dir das nur einmal vor!
Ja, er wird sich noch wundern! Gott befolgt keine andere Richtschnur. Er richtet sich weder nach dem Talmud noch nach einer anderen Lehre aus. Im Himmel herrscht die Natur. Da ist Gott der Ursprung aller Dinge. Und da gibt es keine Klischees. Wir werden sogar den Engeln gleich sein (s. Lk 20,36b). Da wird es weder Mann noch Frau geben. Da wird manche Frau vielleicht sogar höher stehen als mancher Mann; als mancher Kirchenvater. Denke nur an die Maria Magdalena! „Sie salbte mich“, sprach Jesus. Judas und Simeon rümpften darüber die Nase (s. Lk 7,39).
In meiner Bibel ist die folgende Schriftstelle enthalten: Eine Witwe wird tausend Kinder haben (vgl. 1 Tim 5,5). Stell dir das nur einmal vor. Da ist eine ganz andere Situation. Sie führte viele zum Heiland!
Im Himmel gibt es keine Bibel. Sei nicht schockiert. Dort gilt die Liebe, das Gesetz Gottes. Am Anfang gab es auch keine Bibel, in aller Liebe gesagt. Abraham hatte keine Bibel. Die Bibel entstand 600 v. Chr. Sie wurde von Esra, dem Schriftgelehrte, zusammengefasst. Dort gibt es auch keine paulinische Lehre. Dort gilt das Gesetz der Liebe. Dort gilt die universelle Ordnung Gottes. Ja, das gilt im Himmel.
Dort ist das jüdische, christliche, muslimische Rollenbild altmodisch, vergessen und überholt. Es kam einmal eine Jüdin zu mir, die sich damit brüstete, eine solche zu sein. Ich sprach zu ihr: „Höre einmal, Schwester, wir sind Wiedergeborene. Im Himmel wird es keinen einzigen Juden geben! Da gibt es nur Wiedergeborene, Erlöste!“ Ja, da gibt es keine Juden, in aller Liebe. Dort lebt man ein anderes Leben in Einklang mit Gott. Dort ist man wieder normal. Dort sind wir „high“.
Ich verkündige noch einmal, was im Brief an die Galater Kapitel 3 geschrieben steht: Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus (Gal 3,28). Das ist das Wort Gottes. Das muss auch Paulus bekennen und schreiben, auch wenn er den Korinthern etwas anderes mitteilte hinsichtlich dieser Frage, weil sie so durcheinander und chaotisch waren.
Vergiss den ganzen frommen Schmarren! Lebe und gestalte dein Leben. Mache das Beste daraus! Spiele deine Rolle so gut du kannst! Bald kommt das Echte und das Wahre, wo kein Mann und keine Frau, kein Jude und kein Sklave mehr ist. Da ist dann alles vorbei. Tue dich nichts so schwer im Leben. So viele Leute machen sich das Leben schwer. Und den anderen machen sie damit auch das Leben schwer. Lebe einfach, leicht und entspannt. Spiele deine Rolle, wie Gott es gewollt hat und wie die Natur es gab. Sei nicht so kompliziert. Werde nicht „paulinisch“, sondern „petrisch, johannisch“ oder wie auch immer.
In Korinth gab es diese Probleme. „Ich bin petrisch!“ „Ich bin christlich!“ „Ich bin so oder so!“ (Siehe 1 Kor 3,4) Das war alles nur Zirkus. Sei ein Christ! Sei ein Kind Gottes. Sei ein Jünger oder eine Jüngerin Jesu!
Werde nicht paulinisch! Er war nicht mit Jesus. Er war nicht mit Ihm. Er kennt Ihn nicht pur. Er kennt Jesus nur vom Hörensagen, von Offenbarungen, von seinem Verstand ausgehend, von seinem Studium her und von dem, was andere erzählten über Ihn. Er kannte Christus nicht nach dem Fleisch. Das war sein Problem (s. 1 Kor 15,8). Petrus kannte Christus nach dem Fleisch. Desgleichen Johannes. Sie waren anders eingestellt als Paulus; deshalb dieses Extreme! Verstehe Jesu Rollenbild; das Bild, das Jesus gab. Er schuf Mann und Frau. Das ist supermodern. Halleluja!
Finde deine Identität hier auf Erden. Überlasse den Rest Gott. Er soll es bewirken. Das ist so wichtig! Lasse dich nicht beschneiden, ich meine, dir das Evangelium verkürzen, so wie diese oder jene. Spiele nicht die Rolle der Religionen. Das ist es, was Satan will: die Rollen der Religionen spielen; auch die Juden. Und deren Vater ist Satan. Das steht sogar in der Bibel. Es kommt aus dem Munde Jesu (s. Joh 8,44). Sie verdrehten und entfremdeten es.
„Gott und die Frauen“ ist meine Botschaft. Das war Gottes Wille von Anfang an. Vater und Mutter. Ja, jetzt haben wir es! Und das Gebot lautet, dass du Vater und Mutter ehren sollst (s. 2 Mose 20,12a), beide gleichrangig. Du sollst nicht nur den Vater ehren, sondern auch die Mutter. Gott wollte, dass die Menschen als Partner leben, sich gegenseitig ergänzen und ihre Identität behalten. Wir sind füreinander geschaffen, wir brauchen einander, sonst können wir nicht existieren; sonst werden wir es nicht überleben.
In der Schöpfungsgeschichte steht das Folgende geschrieben: Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau (1 Mose 1,27). Erst im zweiten Kapitel wird berichtet, dass Gott die Frau extra schuf, das Adam einschlief und eine Rippe verlor (s. 1 Mose 2,21). Aber zähle einmal nach, wenn du nachher nach Hause kommst, ob dein Mann noch alle Rippen hat oder ob gar du die Rippe bist.
Er schuf zwei Geschlechter. Beide sind Gottes Ebenbild, aber auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Mann und Frau – Gott schuf sie nach Seinem Wesen. Gott besteht sogar aus drei Personen. Stell dir das einmal vor: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Und sie sind doch eine Einheit und wirken zusammen. Das ist diese Gleichheit.
Gott gab Adam „ein Gegenüber“ – weil er einsam war – das seine Gehilfin war (s. 1 Mose 2,18). Die Frau ist keine Hilfsarbeiterin des Mannes, sondern eine Ergänzung. „Ich will nicht der Knecht meiner Ruth sein“, teilte mir dieser Bruder nach der Trauung mit. Ich sagte: „Das ist deine Gehilfin. Nimm sie an.“ Luther übersetzt hier falsch. Er wertet die Frau ab. Richtig müsste es heißen: „Als Hilfe erschaffe ich dir die Eva“, oder: „als Rettung für dich“, oder „als Ergänzung“.
Das ist die Frau. Sie ist nicht nur „ein Beiwerk“ für den Mann, „ein Anhängsel“, die sich als Beifügung oder zur Befriedigung eignet. Gott sagt: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.“ Der Mensch braucht Hilfe, Ergänzung, Rettung, sonst geht er verloren. Er braucht jemanden, der ihm unter die Arme greift. Dasselbe steht für Gott. Und Gott gebraucht keine Abwertung. Sie ist eine Ergänzung.
Darum werden die weiblichen Eigenschaften Gott zugeschrieben. „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ (s. Jes 66,13a) Er will auch einmal Frau spielen. Der liebe Gott erlebte keine Mutterschaft. Und nachfolgend steht geschrieben: „Ja, ihr sollt an Jerusalem getröstet werden.“ (s. Jes 66,13b)
Dass Mann und Frau zur gegenseitigen Ergänzung geschaffen wurden, ist für viele unverständlich. Endlich – so steht es in meiner Bibel – die Eva ist eine wie ich. Und sie gehört zu mir, denn von mir ist sie genommen (s. 1 Mose 2,23a). Und weiter heißt es dann: Sie ist die Männin (s. 1 Mose 2,23b). Luther übersetzt es zumindest so. Sie ist zwar anders, aber sie ist eine Männin. Diese Erkenntnis folgt. Und ich lese weiter, was nachfolgend geschrieben steht: Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch (1 Mose 2,24). Deshalb wird ein Mann Vater und Mutter verlassen, um mit seiner Frau zu leben. Die zwei sind dann eins; ein Leib. Der Bibelvers davor beschreibt eine partnerschaftliche Beziehung. Dieser Mann und sie werden ein Leib, ein Organismus, sein.
In der Partnerschaft entsteht aus Mann und Frau eine neue Einheit; ein neues Leben. Hiermit kommt Er dem anderen Geschlecht entgegen, unmittelbar, verstehst du? Er teilt sich und ergänzt sich. Wie wird sich ein junger Mann mit seinem Mädchen verbinden? Diese Frage wird im Buch des Propheten Jesaja Kapitel 62 gestellt. So er sich wie ein Bräutigam auf die Braut freut (s. Jes 62,5).
Man freut sich aufeinander, man ergänzt sich, man erfreut sich an der Partnerschaft. Gleichzeitig wird durch diesen Vergleich das Folgende deutlich: Die Ehe spiegelt die Liebe Gottes wider. „Gott und die Frauen“. Sie gibt uns einerseits einen Vorgeschmack auf die enge Beziehung zu Gott, die Er sich wünscht – das wir diese lieben –, und andererseits können wir ohne diese Annahme, Liebe und Treue, Gott gar nicht verstehen, denn dadurch, dass wir Partner werden. Und wir sind auf Partnerschaft geeicht, um Gottes Liebe weiterzugeben. Glaube hört auf, Hoffnung hört auf, aber die Liebe hört nimmermehr auf (s. 1 Kor 13,13).
Die Liebe! Gott ist von einer lebenslangen Partnerschaft so begeistert, dass Er sie mit Seiner Beziehung zu uns Menschen vergleicht.
Gebet: Lieber Gott, ich danke Dir für die Liebe, mit der Du uns begegnet bist und die Du uns verleihst. Du hast uns von jeher geliebt durch und durch. Du gabst uns Schwestern und Brüder, und die sind alle gleich viel wert. Ich danke Dir, Herr Jesus, dass ich meine Schwestern ganz besonders segnen darf, und ganz besonders in den Gemeinden, wo sie unterdrückt werden, oder in der Rasse oder Gruppe. Bring sie zur Freiheit, mein Vater, und bewirke, dass sie diese Predigt ermutigt, die besagt, dass Du auch die Frauen erwählt hast, Vater, und das vor Grundlegung der Welt. Ich segne alle Schwestern in Jesu Namen, Amen.