Anders leben – Predigt vom 17.08.2024                                          ­           

 

 

 

„Danke für die Zeit zum Leben“. Es ist Gnade, wenn man alt wird, die Zeit genießen und einmal  lebenssatt heimgehen kann. Mein heutiges Thema lautet wie folgt: „Anders leben“. Anders zu leben, als die Menschen da draußen auf der Straße, die Masse. Im Wort Gottes, ist das Folgende aufgezeigt: Ihr seid „Kinder des Lichtes“. (Siehe 1 Thess 5,5a) Ihr seid also nicht mehr Kinder der Finsternis, der Befangenheit (siehe 1 Thess 5,5b).

 

 

 

Mein Einstieg ist eine Botschaft aus dem Brief an die Epheser Kapitel 5 Vers 8. Das Wort des Herrn, welches gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde und nachfolgend niedergeschrieben ist, lautet wie folgt: Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist, und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf (Eph 5,8-11). Wir sollen das Licht, das in uns ist, ausleben und proklamieren, damit das Böse und Negative blamiert wird.

 

 

 

Und weiter steht geschrieben: Denn was von ihnen heimlich getan wird, davon auch nur zu reden ist schändlich. Das alles aber wird offenbar, wenn’s vom Licht aufgedeckt wird; denn alles, was offenbar wird, das ist Licht. Darum heißt es: Wach auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten (Eph 5,12-14).

 

 

 

Gott möge uns Gnade schenken beim Zuhören des Wortes, dass wir Kinder des Lichtes werden, dass wir strahlen, dass wir gesund sind, dass wir – wie man im esoterischen Metier sagt – eine Aura haben. Der gläubige Mensch ist ein neuer Mensch in Christus. Er lebt nicht mehr aus sich selbst heraus, sondern durch die Gnade Gottes; durch den Heiligen Geist.

 

 

 

Paulus stellt hier den Gegensatz zwischen dem Heiden und dem, was Jesus, der Christ, ist, heraus. Der Gläubige lebt anders. Er lebt nicht mehr nach den alten Gesetzen, Regeln, Vorschriften und Dogmen. Ein guter Christ bricht die Tabus. Auch das Judentum ist nicht mehr das, was es einmal war und was Gott wollte. Die Juden wurden gesetzlich, traditionell und buchstabengläubig: „Hier steht es geschrieben, dass ihr dieses oder jenes tun müsst!“

 

 

 

Die Bibel ist nicht unser Papst! Sie ist Gottes Wort; von Ihm inspiriert. Wir müssen sie übersetzen,  in unser Leben übertragen, und nicht nur buchstabengläubige Paragraphenreiter sein: „Das ist der Paragraph soundso, der sich auf dieser oder jener Seite befindet.“

 

 

 

Paulus geht es viel mehr um das innere Leben als um das äußere. Es geht ihm also nicht darum, dass man Sabbate hält, äußerlich rein ist, aber innerlich nicht. Das Innere ist wichtig. Wir sind genau das, was wir innen drin sind.

 

 

 

Der wahre Gläubige hört auf Jesus, auf die innere Stimme des Geistes. Maria sprach: „Was Er euch sagt, das tut.“ (Siehe Joh 2,5) Jesus sprach immer wieder das Folgende: „Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: …“ sowie „Ich aber sage euch: ...“ (Siehe Mt 5,21ff.)

 

 

 

Wenn jemand nicht auf Jesus hört, dann ist derjenige nicht errettet. Wie höre ich auf Jesus? Gut, dass du fragst. Indem ich mir Gedanken mache, meditiere und nachdenke wie folgt: „Herr, was ist Dein Wille? Was würdest denn Du jetzt in meiner Situation tun?“ Wenn ich eine Ohrfeige bekäme, was würde ich tun? Gib! Neige auch die andere Seite zu ihm hin, damit er blamiert ist (s. Mt 5,39f.).

 

 

 

Wer nicht auf Jesus hört, befindet sich „im falschen Zug“. So jemand betet die falschen Götter an. Er lebt „im falschen Rhythmus“. Jesus sprach einmal: „Ich bin der gute Hirte“, der euch auf rechtem Weg führt (s. Joh 10,11a, Joh 10,4). Wir sollen Gott finden durch den Heiligen Geist. Das war die Ansicht Gottes, die Er sich mit Jesus Christus vornahm. Finde Gott in dir selbst! Er ist in uns.

 

 

 

Eigentlich bräuchtest du überhaupt gar keine Bibel, wenn du nur auf die Stimme des Heiligen Geistes hören und darüber meditieren würdest. Die ersten Christen besaßen noch kein Neues Testament. Das wurde ihnen erst 300 Jahre nach Christus zuteil, in derselben kompletten Ausführung wie wir es kennen. Das Alte Testament wurde etwa um 600 Jahre vor Christus von Esra verfasst. Sie lebten ohne die Bibel, aber sie hatten Christus und das Wort Gottes in sich. Immer wieder befragten sie den Herrn: „Lieber Gott, was würdest Du tun? Was ist richtig, was ist falsch? Wie kann ich Dir am besten dienen?“

 

 

 

Das Wichtigste im Glaubensleben ist die Liebe. Hoffnung hört auf, Glaube hört auf, aber die Liebe bleibt bis in alle Ewigkeit (s. 1 Kor 13,8a.13). Nur der ist auf dem Weg zum Thron Gottes, der sich nicht beirren lässt. Selbst wenn er „in der Wüste“ ist, hört er die Stimme Gottes. Wenn du dich in der Wüste befindest, kannst du nicht die ganze Bibliothek, alle christlichen Bücher, mitnehmen. Es gab keine Handys, keine Smartphones, und du konntest gar nichts machen. Du konntest nur auf deine Stimme achtgeben.

 

 

 

In der Wüste Juda setzte ich mich damals einmal von meiner Gruppe ab und ging in eine Mulde. Dort hörte ich sogar mein Herz klopfen. Obwohl kein einziger Vogel singt, hört man Stimmen, und man fragt sich, woher sie alle kommen. Wir Menschen empfangen Stimmen. Manche denken, man ist verrückt, nur weil man Stimmen hört. Nein, wir sind nur dann verrückt, wenn wir diese Stimmen falsch gebrauchen und uns von ihnen treiben lassen.

 

 

 

Höre die Stimme Gottes! Jesus spricht: „Meine Schafe hören meine Stimme“. (Siehe Joh 10,27a) Wenn du dich hinsetzt und sagst: „Lieber Gott“, dann wird Er zu dir sprechen. Es kommen Gedanken, auf die du selbst nie kommen würdest. Zuerst wird „Stroh gedroschen“. Zuerst tritt alles Oberflächliche und Nebensächliche ans Licht. Erst danach tritt die Hauptsache hervor. Die Hauptsache ist, auf Gott zu hören, auf das, was Er zu dir spricht.

 

 

 

„Meine Schafe hören meine Stimme“. Es ist so wichtig, dass wir die Stimme Gottes, die Stimme Jesu, hören. Ich beschäftigte mich lange Zeit mit dem Nahtod. Das tat ich aufgrund meiner eigenen Erfahrung. Ich wollte genau wissen, wie es auch die anderen erlebten. Bei Elisabeth Kübler-Ross liest man, dass da ein Licht erscheinen und eine Stimme hörbar werden würde, die sagt: „Komm! Komm! Komm!“ Ich konnte nicht glauben, dass alle Menschen das Gleiche erleben, denn es muss einen Unterschied geben zwischen Christen und Nichtchristen!

 

 

 

Ich lud einen Pastor aus Amerika ein, der einige Stunden klinisch tot war, und ich fragte meinen Bruder: „Wie war es bei dir? Hörtest du auch eine Stimme?“ „Ja“, teilte er mir mit, „eine Stimme sprach eben diese Worte aus, aber sie waren so kalt und herzlos!“ Er fragte sich, als er im Koma lag, wer diese Stimme denn sei: „Wer bist du?“ Aber diese Stimme konnte sich nicht identifizieren. Es gibt viele Leute, die eine solche Stimme erleben beim Sterben. Doch als er die erste Stimme fragte, wer sie sei, verschwand sie!

 

 

 

Später, als wieder eine Stimme kam – er war aber schon tot –, fragte er: „Wer bist du?“ Und sie sprach: „Ich bin Jesus, dein Herr, dem du dienst.“ Jesus identifiziert sich! Diese Herren, Herrschaften und Geister müssen sich identifizieren! Deshalb ist es so wichtig, wenn du etwas erlebst und erfährst, die Frage zu stellen: „Wer bist du? Was für ein Guru, was für ein Geistwesen bist du?“

 

 

 

Jesus identifiziert sich: „Ich bin der gute Hirte“. (Siehe Joh 10,11a), „Ich bin das Licht“ (Siehe Joh 8,12a), „Ich bin das Leben“ (Siehe Joh 14,6a), „Ich bin die Auferstehung“ (Siehe Joh 11,25a). Als Gläubiger lebst du nicht mehr in der Finsternis bzw. in der Ungewissheit.

 

 

 

Finsternis ist für mich Ungewissheit. Achte auf deine Gedanken. Welche Gedanken hast du? Unsere Gedanken bestimmen unser Leben. Unsere Gedanken bestimmen unsere Worte, und unsere Worte bestimmen unsere Taten. Und so ist das Leben. Woher empfange ich diese Impulse? Wer verleiht sie mir?

 

 

 

„Lebe anders“ ist mein heutiges Thema; selbst wenn du nichts Verbotenes tust. Lebe anders als die moralischen Leute, die edel und gut sein wollen. Lebe aus einem anderen Geist heraus. Eine andere Stimme soll dich leiten und dirigieren. Früher lebten die Leute ohne Gott in Rebellion. Sie sagten: „Warum ließ Gott das zu? Warum schickte Er mir diesen Menschen über den Weg?“ Warum widerfuhr mir dieses oder jenes?“

 

 

 

Sünde ist nicht Zielverfehlung, wie die Griechen sagen, sondern Sünde ist eher das, was die Hebräer ausdrücken: Sünde ist Rebellion wider Gott, wider die Autorität bzw. wider dieses Über-Ich, das über meinem Leben ist. Jeder Mensch hat ein Über-Ich, das über seinem „ich“ steht und ihn führt, steuert und leitet. Es steht geschrieben: Denn die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Kinder Gottes (Röm 8,14 EU).

 

 

 

Achte auf deine Gedanken, auf deine Worte, auf dein Benehmen und auf deine Beziehungen. Mit wem kommst du zusammen? Von daher wirst du so viele Impulse bekommen. Gib acht auf die Leute, die dir über den Weg laufen: „Der hat's gesagt!“ „Von dem habe ich's erfahren!“ Achte auf Rebellion! Achte auf den Bösen!

 

 

 

Satan ist nicht böse. Er kommt mit guten Absichten. „Ja, sollte Gott gesagt haben …?“ (Siehe 1 Mose 3,1) Das ist sein erster Gedanke. Er ist dein Freund und Helfer. So kommt er daher. Er versucht, unser Leben zu vereinnahmen. Er versucht, uns zu kontrollieren und zu steuern. Und wenn du Satan den kleinen Finger gibst, nimmt er die ganze Hand, und dann zieht er dich. Und noch etwas Wichtiges sage ich dir: Achte darauf, wer dein Leben kontrolliert und bestimmt: „Wem gab ich meine Einwilligung?“

 

 

 

Ich stehe auf diesem Standpunkt: Niemand kann mich beherrschen, es sei denn, ich gebe die Herrschaft diesem Wesen, dieser Person, diesem Geist oder diesem Gedanken. Wer beherrscht mich? Satan versucht, uns gut zuzureden, aber er will uns in eine Falle führen, oder verraten. Er blamiert uns und sagt: „Ja, du hast es getan.“ Ja, das stimmt auch, aber ich ließ mich verführen.

 

 

 

Im Brief an die Epheser Kapitel 5 informiert uns Paulus über den Lebensstil der Christenheit. Er informiert uns darüber, dass sie sehr sorgfältig leben und ihre Gedanken prüfen. Sie prüfen ihre Umgebung und erkennen dadurch, mit wem sie es zu tun haben. Die Welt ist schmutzig und ansteckend! Es gibt so viele Krankheiten. Sie existieren in dieser Welt. Du kannst noch so gesund sein, du wirst angesteckt. Prüfe, mit wem du es zu tun hast!

 

 

 

Während der Zeit der Corona-Pandemie gab ich kaum irgendjemandem die Hand. Ich wusch mir die Hände so schnell wie möglich. Du kannst so schnell angesteckt werden und weißt nicht, von wem. Nimm Christus dorthin mit, wo du dich befindest. Sprich die Worte laut aus: „Herr Jesus Christus, steh mir bei. Hilf mir, dass ich mein Leben in vollen Zügen genießen kann.“

 

 

 

In dem eben erwähnten Kapitel des Epheserbriefes richtet Paulus den Appell an uns, Jesus nachzuahmen. „Kopiert Jesus! Versucht, von Jesus zu lernen!“ Du kannst nicht von allen Leuten lernen, aber von Jesus. „Jesus, was würdest Du denn tun in meiner Situation?“ Gleich so, wie ein Kind seine Eltern nachahmt, soll ein gläubiger Christ Gott oder Jesus Christus nachahmen. Ahme Gott nach, nicht nur irgendeinen Propheten, Apostel, Pastor oder Lehrer, sondern Ihn.

 

 

 

Das Wort des Herrn, welches gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde und nachfolgend niedergeschrieben ist, lautet wie folgt: So ahmt nun Gott nach als geliebte Kinder und wandelt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und hat sich selbst für uns gegeben als Gabe und Opfer, Gott zu einem lieblichen Geruch. Von Unzucht aber und jeder Art Unreinheit oder Habsucht soll bei euch nicht einmal die Rede sein, wie es sich für die Heiligen gehört, auch nicht von schändlichem Tun und von närrischem oder losem Reden, was sich nicht ziemt, sondern vielmehr von Danksagung. Denn das sollt ihr wissen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger – das ist ein Götzendiener – ein Erbteil hat im Reich Christi und Gottes. Lasst euch von niemandem verführen mit leeren Worten; denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams. Darum seid nicht ihre Mitgenossen (Eph 5,1-7).

 

 

 

In dem Evangelium nach Matthäus Kapitel 5 lese ich, was nachfolgend geschrieben steht: Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist (Mt 5,48). Unser Verlangen und unser Bestreben soll die Vollkommenheit sein. In diesem Zusammenhang erklärt Paulus hier, wie diese Nachahmung Jesu, die wir als Christen vollziehen, denn aussehen soll. Wir sollen die Gottähnlichkeit erfahren. Das teilte uns Gott mit, und Satan hörte es, deshalb redete er es der Eva im Garten Eden ein: „Ihr werdet sein wie Gott“ usw. (1 Mose 3,5)

 

 

 

Doch das werden wir nicht aus der eigenen Leistung, sondern aus der Liebe Gottes heraus! Gott liebt uns, und deshalb willst du so sein wie Er, das tun, was Er spricht und gehorsam sein dem Willen Gottes gegenüber. Die Liebe Gottes zieht uns nach oben. Durch die Liebe wirst du so sein, dass du nichts Übles und nichts Negatives suchst.

 

 

 

Nachdem was Paulus schreibt, sollte unter den Gläubigen keine Unzucht und keine Unreinheit sein. Sie sollen nicht habgierig sein, keinen Götzendienst betreiben. Ihre Rede soll nicht närrisch sein oder aus losem Geschwafel bzw. aus einer geistlosen Rede bestehen, die keinem etwas nützt. Frage dich immer: „Was nützt mein Reden, wenn ich mich mit jemandem unterhalte?“ Unser Reden soll entweder ein „Ja, ja“ oder ein „Nein, nein“ sein (s. Mt 5,37a). So viele Leute lassen sich einwickeln.

 

 

 

Das wahre Christentum besteht aus guten Tugenden. Der wahre Christ hebt sich total von der Kultur der Heiden ab. Er ist zwar kein Eigenbrötler, aber er hebt sich ab: „Das ist nichts für mich! Das ist nicht förderlich für mich. Das entspricht mir nicht. Das dient nicht meiner Entwicklung.“ Bei allem fragt er sich, ob Gott dadurch verherrlicht wird. Wir sollen grundsätzlich zur Ehre Gottes leben: „Verherrlicht denn mein Leben und mein Benehmen Gott? Verherrlichen denn meine Worte Gott? Was teile ich mit?“ Wir sollen nicht närrisch sein. Wenn, dann sollen wir vielmehr über uns lachen als über die anderen. Viele lachen gern über andere Leute.

 

 

 

Was damals den Griechen als selbstverständlich galt, war den Christen ein Abscheu. Sie nahmen an deren Festen nicht teil. Die Griechen und die Römer waren Verbrecher. Sie gingen über Leichen. Das Menschenleben war ihnen nicht viel wert. Lies einmal die Göttergeschichten der Griechen. Da kämpft eine Gottheit wider eine andere. Die Christen sagten: „Nein, wir wollen nicht wider einander kämpfen, sondern füreinander und miteinander sein und das Leben gemeinsam gestalten.

 

 

 

Christen leben anders. Ich diene den Menschen schon mehr als fünfundfünfzig Jahre. Ich weiß, worauf es wirklich ankommt. Die Menschen wollen nicht nur Worte hören, sondern Taten sehen. Taten sind wichtig. „Wer die Sünde ganz bewusst praktiziert, hat keinen Anteil am Reich Gottes“, verkündigt Paulus immer wieder in seinem Brief an die Epheser. Diejenigen, die keinen Anteil im Reich Gottes haben, nicht rein gewaschen wurden durch das Blut Jesu Christi, und die nicht geheilt wurden, sind auch nicht gerecht gemacht. Sie werden vor Gott nicht bestehen können. Sie werden viele Fragen haben, aber ihre Probleme werden nicht gelöst.

 

 

 

Es steht geschrieben: Darum seid nicht ihre Mitgenossen (Eph 5,7b). Seid keine Mitgenossen der Heiden, der Griechen, der Gottlosen, der Germanen und welcher derer auch immer. Ich denke hier auch ganz besonders an die Deutschen. Wie viele von ihnen gingen ins Verderben, weil sie einem Guru den Heil-Ruf entgegenbrachten. Wir sind frei, Gott zu dienen. Wir müssen nicht jedem Deppen nachlaufen.

 

 

 

Für Paulus war dieses Leben heidnisch und in Finsternis. Sie scherten sich nicht darum, was eigentlich mit ihnen geschah. Das christliche Leben befindet sich im Licht. Da macht man sich Gedanken: „Wofür lebe ich denn überhaupt? Woher komme ich und wohin gehen ich?“ Christen wissen, dass sie alles dalassen müssen. Ja, wenn wir von dieser Welt gehen, müssen wir alles dalassen. Am Besten ist es, sich jetzt schon von allem zu lösen, wenn man es kann. Aber scheinbar benötigt man so vieles.

 

 

 

Gemäß Paulus sollen die Christen nicht mehr so leben wie früher. Sie sollen jetzt anders leben. Sie sollen offen und ehrlich sein und sich untereinander die Wahrheit mitteilen. Einer wissenschaftlichen Studie der Engländer gemäß, soll der Menschen zweihundert Mal am Tag lügen. Das kann man gar nicht glauben. Manchmal denkst du, dass du die Wahrheit sprichst. Die Worte von anderen gabst du weiter, ohne sie zuvor geprüft zu haben wie folgt: „Was teilte mir diese Person denn eigentlich mit?“

 

 

 

Du sollst ehrlich und anständig sein, dir nichts weismachen lassen. Du sollst einig sein, wenn du mit der Familie, den Geschwistern, den Freunden und Bekannten zusammen bist, und sie tolerieren. Paulus schreibt: Wir Christen sollen, unserer Berufung gemäß, würdig leben. Wir wollen einmal zu Gott kommen. Wir wollen einmal mit Christus regieren, und wir sollen jetzt schon auf Erden lernen, unser Leben zu beherrschen. Selbstbeherrschung ist eine Frucht des Heiligen Geistes (s. Gal 5,23f.); geradestehen oder liegen, ganz gleich wie.

 

 

 

Wir sollen würdig leben, denn erst dann ist unser Leben wertvoll. Ja, wir sollen würdig, königlich, priesterlich und prophetisch leben. Das heißt, wir sollen im Einklang und in Übereinstimmung mit Gott leben. Wir sollen ein Gott wohlgefälliges Leben führen.

 

 

 

Als Errettete sollten wir uns so verhalten wie Christus sich verhielt. Wie verhielt Er sich denn überhaupt?, und zwar nicht nur, als Er Seine Jünger berief, sondern auch, als Er gepeinigt, geplagt und gekreuzigt wurde. Denke einmal darüber nach. Errettete sollen als Sieger und Überwinder leben. Sie sollen durchhalten und nicht als Versager oder Leistungsempfänger enden. Wir sollen Alleskönner sein. Paulus sprach einmal diese Worte aus, die nachfolgend geschrieben stehen: Ich vermag alles durch den, der mich stark macht, Christus (Phil 4,13 SLT). Du kannst auf einem Strohhaufen schlafen, in einem Luxushotel, in einer Jugendherberge oder sonst irgendwo. „Ich vermag alles“, d. h., ich komme mit wenig und mit viel zurecht.

 

 

 

Wahre Gläubige leben ein ausbalanciertes, ausgewogenes und ausgeglichenes Leben. Ja, sie haben eine Balance in ihrem Leben. Nichts wirft sie nieder. Nichts bringt sie aus der Fassung. Sie leben ohne Übertreibung, ganz normal. Sie führen ein Gott wohlgefälliges, von Gott anerkanntes  Leben. Es ist nicht etwa anerkannt von einem Propheten, einem Pastor, der Gemeinde oder einer Kirche, sondern von Gott. Geschwister, und genau das ist es, worum es mir in meiner heutigen Predigt „Anders leben“ geht.

 

 

 

Ich will von Gott anerkannt werden. Es ist mir gleichgültig, was die Menschen über mich denken. Sie denken immer irgendetwas. Das eine Mal sind wir bei ihnen unten durch, das andere Mal klopfen sie einem auf die Schulter, das nächste Mal „heben sie dich wieder in den Himmel“, und dann lassen sie dich wieder fallen wie eine heiße Kartoffel. So sind die Menschen. Sei anerkannt bei Gott!

 

 

 

Die Berufung und das Verhalten eines Gläubigen ist ausgewogen, in Balance und im Gleichgewicht. Viele Menschen haben Gleichgewichtsstörungen. Es sind überwiegend ältere Menschen. Sie benötigen einen Rollator. Das sage ich euch in aller Liebe. Ich verdamme diese Menschen nicht, aber es ist wahr: sie sind nicht ausgeglichen. Das äußere Wohlbefinden beginnt im Inneren: „Ich habe keine Balance.“ Doch sobald die Menschen eine Balance haben und ausgeglichen sind, leben sie ein ausgewogenes Leben.

 

 

 

Damals ging ich mit meiner Frau nach dem Gottesdienst auf den Friedhof. Ich sagte zu ihr: „Heidi, konzentriere dich auf diesen Punkt, denn so hast du keine Gleichgewichtsstörungen mehr.“ Sobald sie das aber vernachlässigte, begann sie zu wanken. Es ist für dich so wichtig, dich auf den Punkt zu konzentrieren.

 

 

 

Was ist im Leben das Wichtigste? Ein ausgewuchtetes Leben! Nach dem Aufziehen der Autoreifen müssen sie ausgewuchtet werden, damit sie gleichmäßig laufen und nicht holpern. Auch wir sollen als Christen gleichmäßig leben. So verläuft dann auch unser Leben: Gleichmäßig, in Verantwortung vor Gott, in Einheit mit Ihm; Einssein mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist.

 

 

 

Das Verhalten eines Christen betrifft das persönliche Leben und seine Beziehungen zu seinen Geschwistern und Glaubensbrüdern. Die Frage ist: Wie ist deine Beziehung zu deiner Familie, zu deinen Geschwistern, zu deinem Vater und zu deiner Mutter? In der Bibel steht, dass du Vater und Mutter ehren sollst (s. 2 Mose 20,12). „Der oder die Alte weiß gar nichts!“ Als Mark Twain etwa 20-jährig war, sagte er: „Vati, du weißt gar nichts darüber, wie die Welt aussieht!“ Als ein 40-Jähriger gestand er: „Manchmal hatte mein Vater recht!“ Später sagte er: „Mein Vater hatte in allen Belangen immer recht!“ Doch zunächst einmal, in jungen Jahren, äußerte er: „Was will mir der Alte schon sagen! Er hat gar keine Ahnung!“

 

 

 

Gewiss, im Computer und Smartphone-Zeitalter kommt man beinahe nicht mehr mit. Ich denke hier nur an meinen Enkel. Er ist noch ein kleiner Bub. Sein Vater suchte nach einer Information im Internet, fand sie aber nicht. Mein Enkel fand sie aber sofort. Der Vater, der mit dem Computer vertraut ist – Computer ist sein Leben –, fragte seinen Sohn: „Silas, wie machtest du das?“ Das konnte er ihm nicht einmal erklären, weil es so selbstverständlich für ihn war. Aber er vollzog es. Die Jugendlichen sind viel weiter! So denkst du vielleicht auch manchmal: „Wie vollzogst du das?“

 

 

 

Als Christ leben: Wir sollen unserer Berufung gemäß würdig leben. Das, was du wissen solltest, das solltest du auch wissen. Es ist ein Aufruf, den ich hier verkündige: Lebe auf dem Level bzw. auf der Ebene, wie es Christus entspricht. „Wandelt nur würdig des Evangeliums Christi“ usw. (Siehe Phil 1,27a) Wandelt gemäß der guten Botschaft! Das Evangelium ist nicht nur eine Predigt, nicht nur Gottes Wort, sondern eine gute Nachricht! Lebe der guten Nachricht entsprechend. Lebe positiv. So lebst du anders.

 

 

 

An einer anderen Stelle verkündigt Apostel Paulus, was nachfolgend geschrieben steht: Dass ihr, des Herrn würdig, ihm ganz zu Gefallen lebt und Frucht bringt in jedem guten Werk und wachst in der Erkenntnis Gottes (Kol 1,10). Ja, lebt dem Herrn würdig. Jeder, wo auch immer er sich befindet, soll produktiv sein; und das nicht unbedingt für die Gesellschaft, sondern für Gott und sich selbst.

 

 

 

Ich wurde einmal von einem Lehrer in der Schule schockiert. Irgendetwas passierte damals. Ich war vielleicht faul, desinteressiert oder unaufmerksam. Da steht er also da und sagt: „Johannes, du lernst nicht für die Schule. Du lernst für dein Leben.“ Da kapierte ich etwas: Ich lerne nicht für die Gemeinde, nicht für den lieben Gott, nicht für den Himmel, sondern für mein Leben. Das ist wichtig!

 

 

 

Lebt dem Evangelium gemäß. Als Beispiel für ein christliches Leben, wies Paulus auf sein eigenes Leben hin. Es steht geschrieben: Ihr und Gott seid Zeugen, wie heilig und gerecht und untadelig wir bei euch, den Gläubigen, gewesen sind (1 Thess 2,10). Ihr habt es gehört und gesehen. Paulus musste sich auch anstrengen, Gott gefällig zu leben. Er war ein Pharisäer, also hatte er darin schön Übung. Weißt du, als Christ musst du sogar besser sein als der Pharisäer, denn in der Heiligen Schrift steht geschrieben: „Eure“ – also der Christen – „Gerechtigkeit muss besser sein als die der Schriftgelehrten und Pharisäer“. Das geht aus dem Wort Gottes hervor (s. Mt 5,20). Diese sind schon fromm, heilig und super heilig. Aber unsere Gerechtigkeit muss noch besser sein.

 

 

 

Wenn wir in der Gemeinschaft mit Gott leben wollen, müssen wir Kinder des Lichtes sein und uns allzeit fragen: „Wie werde ich wahrgenommen?“ Wenn ich etwas sage oder schreibe, frage ich mich zunächst einmal persönlich, bevor ich es produziere und weitergebe: „Wie nimmt das Frau Müller, Herr Meier oder dieser und jener wahr? Wie versteht dieser oder jener mein Leben und meine Worte?“ Ich muss versuchen, mich in die Lage meiner Zuhörer hineinzuversetzen.

 

 

 

Ein Jesuitenpater lehrte mich einmal zufälligerweise das Predigen. Er riet mir: „Herr Matutis, predigen Sie so, wie ein zwölfjähriges Kind spricht. Wenn Sie ein zwölfjähriges Kind versteht, dann versteht Sie auch der Professor. Drücken Sie sich nicht mithilfe von Fremdwörtern aus und reden Sie auch nicht in fremden Sprachen. Reden Sie Deutsch und einfach!“ Genau das ist das Leben: einfach, nicht so kompliziert und bigottisch, in kanaanäisch, der Sprache von Kanaan o. a. Wir sollen so leben, dass uns jeder Mensch verstehen kann, unabhängig davon, ob er nun gebildet oder ungebildet ist.

 

 

 

Wandelt im Licht! Paulus spricht hier die Worte aus, die nachfolgend geschrieben stehen: So ermahne ich euch nun, ich, der Gefangene in dem Herrn, dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid, in aller Demut und Sanftmut, in Geduld. Ertragt einer den andern in Liebe (Eph 4,1f.). Paulus beschreibt hier, wie das Leben im Geist aussieht: in Demut zu wandeln. Demut ist etwas ganz Neues im Christentum. Die Religion kennt keine Demut. Wandelt in der Demut, in der Selbstverleugnung, in der Hingabe, im Gehorsam, Gott gegenüber.

 

 

 

Gehorcht nicht diesem und jenem. Du musst dich fragen: „Wer ist dieser oder jener, der über mir steht, mich kontrolliert und beherrscht?“ Gehorche deinem Schöpfer und gehorche deiner Schöpfung, denn Geschöpf und Schöpfung gehören zusammen. Sie sind nicht voneinander zu trennen. Was Paulus predigte und praktizierte, das lebte er. Hier werden einige Beispiele und Begriffe des christlichen Lebens dargestellt.

 

 

 

Die erste christliche Tugend ist Demut. Dieses Wort bekam überhaupt erst bei den Christen die wahre Bedeutung. In der griechischen Sprache gab es für Demut gar kein vernünftiges Wort und keinen angemessenen Ausdruck. In der vorchristlichen, antiken Welt wurde das Wort „Demut“ als Tugend nicht zur Erwähnung gebracht. Es gab nur Begriffe wie „Herrsche“. Ihnen galt Demut als eine Eigenschaft der Unterwürfigkeit und Kriecherei!

 

 

 

Wenn die Griechen „Demut“ ausriefen, beschrieben sie Kriechpflanzen. Demut ist etwas ganz anderes als etwas Verabscheuungswürdiges. Es ist gar nicht etwas so Erstrebenswertes. Es ist etwas erniedrigendes Sklavisches: gemein, ehrlos, ohne Ansehen, mit einer inneren Haltung, die einer Kriechpflanze gleichkommt.

 

 

 

Doch wahre Demut ist viel mehr, als nur eine Kriechpflanze zu sein. Das heißt, sich selbst zu überwinden. Jesus wusch Seinen Jüngern die Füße. Der Sohn Gottes, der König aller Könige, dient hier in aller Demut als Sklave (s. Joh 13,4f.).

 

 

 

Erst das Christentum machte die Demut zu einer großen Tugend; ja, zu einer der größten Tugenden! Lebe anders! Lebe ein anderes Leben, ein demütiges Leben, wie es auch immer aussehen mag. Darüber gäbe es noch vieles zu sagen. Erst aus dieser Demut resultieren andere Tugenden des Lebens!

 

 

 

Auf der christlichen Demut basiert die Selbsterkenntnis „ich bin nichts“. „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst“ usw. (Siehe Ps 8,5a) Nach einhundert Jahren verlässt er diese Welt. Der Mensch besteht zu fünfundsiebzig Prozent aus Wasser. Alle anderen Substanzen, aus denen er besteht, erhältst du für zehn Euro in der Apotheke. Was ist der Mensch? Er vergeht, ist sterblich und vergänglich.

 

 

 

Man nimmt sich so wichtig, stellt sich sogar in den Mittelpunkt und wünscht sich, dass sich alles um einen kreist. Ein stolzer Mensch will bei jeder Hochzeit die Braut und bei jeder Beerdigung die Leiche sein. Er will wichtig genommen werden. Alles soll sich um ihn drehen. Nur der Mensch selbst kann Demut praktizieren. Das tut er, indem er sich selbstkritisch betrachtet: „Ich bin schwach!“ „Ich bin unzulänglich!“ „Ich weiß, dass ich nichts weiß, selbst wenn ich noch so klug wäre!“ „Ich bin von der Gnade Gottes abhängig!“ Das ist Demut. Wenn ich bei mir das Licht ausschalte, gehen die Lichter aus.

 

 

 

Jesus wandelte in Demut, anders als die Gottheiten vor Ihm. Er entäußerte sich selbst, steht in meiner Bibel (s. Phil 2,7a). Jesus ist der Maßstab aller Dinge. Wir müssen uns an Ihm messen und uns an Ihm vergleichen. Über Ihn wissen wir nicht viel. Wir wissen nicht, ob er einen Bart hatte, langes Haar trug, oder wie Sein Äußeres war. Auf alle Fälle musste Er verraten werden, weil Er ganz gewöhnlich war, wie alle anderen auch. Er wurde von Judas verraten, der sagte: „Welchen ich küssen werde, der ist's.“ (Siehe Mk 14,44a)

 

 

 

Er sprach über sich selbst: „Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig“ usw. (Siehe Mt 11,29b) Das sind die Eigenschaften Jesu: Demut und Sanftmut. Gott ist vollkommen. Als der reiche Jüngling Ihn mit den Worten „Guter Meister“ anredete, erwiderte Er: „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als der eine Gott.“ (Siehe Mk 10,18) Aber Er war wirklich gut. Und Er wusste von keiner Sünde (2 Kor 5,21a). Dieser Vollkommenheit gerecht zu werden, ist nicht nur schwierig, sondern menschlich nahezu unmöglich. Wer ist gut?

 

 

 

Die zweite christliche Tugend ist Sanftmut. Das wurde auch Jesus zugeschrieben. Was ist das? Milde, Barmherzigkeit und Güte. Sanftmütig ist, wer seine Triebe und Leidenschaften mäßigt, und sich beherrscht. Selbstbeherrschung ist eine Tugend. Wer seine Gedanken, sein Herz, seine Zunge und seine Begierden zügeln und unter Kontrolle bringen kann, der ist recht. Das ist schwierig!

 

 

 

Ich weiß nicht, wonach es dir gelüstet, aber meine Mutter buk Erdbeertorte mit Schlagsahne und sagte: „Ihr dürft sie nicht berühren!“ Als ich daran vorüberging, lief mir der Saft im Mund zusammen. Ich weiß nicht, ob du so etwas schon einmal erlebt hast und daraufhin zu dir selbst sagtest: „Nein, ich rühre es nicht an. Ich nehme es nicht. Ich beherrsche mich.“ Das ist es, wovon Jesus hier predigt.

 

 

 

Christen leben anders. Sie beherrschen sich. Sie haben sich selbst in der Gewalt. Die wenigsten Menschen haben sich selbst unter Kontrolle, ganz gleich auf welcher Ebene: beim Essen, bei der Sexualität, bei der Arbeit, bei der Freizeitgestaltung u. a. Wenn jemand anfängt, kann er nicht mehr aufhören. Meine Mutter sagte immer, dass wir mit dem Essen aufhören sollen, wenn es am besten schmeckt.

 

 

 

Sanftmut ist genau das Gegenteil von Selbstbehauptung, Rücksichtslosigkeit oder Härte. Die Liebe ist das Größte (s. 1 Kor 13,13 u.1-8a). Rücksichtnahme – die Liebe, ja, sie ist das Größte! In Stuttgart erlebte ich einmal mit, wie ein Drängler an der Ampel hupte. Der Fahrer vor ihm stieg aus seinem Fahrzeug aus, ging auf ihn zu und fragte: „Fehlt Ihnen etwas?“ Dieser Fahrer war blamiert, verstehst du?

 

 

 

So viele Menschen sind rücksichtslos, egal auf welcher Ebene. In dem Wort „Sanftmut“ schwingt die Vorstellung von Selbstbeherrschung mit. Das hat nichts mit Schwäche zu tun. Sanftmut ist der Mittelweg zwischen Liebe, Überempfindlichkeit und Liturgie. Jesus war sanftmütig und von Herzen demütig.

 

 

 

Die dritte christliche Tugend ist Geduld. Alles das, was die alten Griechen nicht hatten, empfahl Paulus den Leuten in Ephesus. Geduld ist eine Geisteshaltung. Es sind Menschen, die bis zum Schluss durchhalten, dran bleiben, sich nicht erschüttern lassen, die Sache nicht hinwerfen: „Komm, nimm diesen Betel!“ Nein!

 

 

 

Jakobus schrieb Worte wie: „Geduld tut euch not“.  (Siehe Jak 5,11) Die christliche Tugend Geduld erwächst aus einer Geisteshaltung, aus der heraus man sich selbst nicht entmutigen lässt. „Es ist mir egal, ich bin geduldig“ sowie: „Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen: der Name des HERRN sei gepriesen!“ (Siehe Hiob 1,21b MENG) Diese Wort sprach schon der alte Hiob aus. Der Name Gottes soll gepriesen werden. „Ich lasse mich durch nichts entmutigen, weder durch Glück noch durch Unglück noch durch Leid noch durch irgend etwas anderes!“ „Fehlt ihnen etwas? Kann ich ihnen helfen?“ Denke an diese Geschichte und gib dich auch nicht vom Leiden geschlagen.

 

 

 

Es ist so schön für einen Menschen, zu wissen, dass im Leben alles vorübergeht; sowohl das Hohe, als auch das Tiefe. Asaf ging, einer Legende des Talmuds gemäß, durch den Tempelbezirk. Er war niedergeschlagen. Salomo ging darauf ein und fragte: „Asaf, du bist ein Anbetungsleiter, aber du bist so depressiv. Was ist denn mit dir los?“ Salomo selbst trug einen Ring am Finger mit einer Gravur: „Alles im Leben geht einmal vorbei!“ Das Hohe und das Tiefe, beides. Sei doch nicht niedergeschlagen über die Lappalien, die passiert sind gestern, vorgestern oder wann auch immer. Auch schwere Zeiten enden einmal. Jede Tugend ist von Selbstbeherrschung geprägt.

 

 

 

Die vierte christliche Eigenschaft ist die Liebe. Darüber schrieb Paulus. Der christliche Verfasser fand ein neues Wort für Liebe. In unserem Sprachwortschatz gibt es dafür so viele Worte: Sex, Eros, Agape und andere. Doch Apostel Paulus führte ein ganz neues Wort ein. Was bedeutet eigentlich das Wort Liebe? Er nannte es eine unüberwindliche Güte; Wohlwollen. Ich will, dass es meinem Nachbarn gutgeht. Nicht nur mir, sondern auch meinem Nachbarn soll es gutgehen. Wohlwollen ist das korrekte Wort gemäß der Übersetzung der Heiligen Schrift. Wer also liebte, der hatte stets nur das Beste für seine Mitmenschen im Sinn, unabhängig davon, wie sein Verhältnis zu den Betreffenden war, oder wie er sich ihm gegenüber verhielt.

 

 

 

Wohlwollen zur Ehre Gottes!, und das selbst dann, wenn er sich im Unrecht befindet oder anderen Unrecht zufügt. Lass es. Irgendwann hört es einmal auf, dass er uns beleidigt oder kränkt. Behandle ihn mit Güte und mit Freundlichkeit, also mit Wohlwollen. Das ist heutzutage Mangelware. So war die christliche Liebe. Es war also keine große Gefühlsduselei oder Gefühlsaufwallung wie: „Ach, ich liebe dich!“, und dann passiert etwas und du kannst nicht mehr leben.

 

 

 

Die wahre Liebe ist keine Gemütsbewegung, sondern Wohlwollen gegenüber einem Menschen, dem Partner, Freund, Bruder oder auch der Schwester. Diese christliche Liebe hat nichts mit selbstverständlicher Liebe zu tun. Die Bibel spricht von der allgemeinen Liebe. Du liebst nicht nur die, die dir sympathisch sind, sondern auch die, die dir unsympathisch sind. Du bringst allen Menschen Wohlwollen entgegen. Ich will, dass du in das Himmelreich hineinkommst.

 

 

 

Die christliche Liebe ist eine Willenssache und keine Gefühlssache. „Ich liebe meinen Bruder“, „Ich liebe meine Schwester“, „Ich liebe die Menschen“. Eines vergesse ich nie: Damals, als ich zwar ein junger Christ, aber noch kein Prediger war, hielt ich mich in einer Gardisten-Gemeinde auf – das ist eine Gemeinde ähnlich der Baptisten –, als plötzlich ein Bruder aufstand und die folgenden Worte äußerte: „Geschwister, ich kann nur die Menschen lieben, die mir sympathisch sind.“ Ich würde sagen: „Pfui Teufel!“ Das tut der Teufel auch. Er liebt auch nur diejenigen, die ihm sympathisch sind, die Kriecher und Schleimer. Du sollst aber auch die lieben, die bösartig sind, die wider dich rebellieren, die dir widerstehen, die dich ständig herausfordern und die dir „ständig auf die Hühneraugen treten, sodass du aufsteigst wie eine Rakete“.

 

 

 

Beginne damit, die Menschen zu lieben, die unter deiner Würde sind, die gar nicht mit dir einverstanden sind. Die christliche Liebe kann durch nichts erschüttert werden. Sie ist in der Ewigkeit gegründet. Wenn du den Heiligen Geist hast, ist die Liebe Gottes in dein Herz ausgegossen. Der Heilige Geist wurde dir verliehen, damit du Hinz und Kunz und Müller und Meier lieben kannst.

 

 

 

Ein echter Christ kann unwürdige Personen lieben, selbst diese, die ihn verabscheuen. Die wahre Liebe entspringt aus dem Heiligen Geist, aus der Geisteshaltung. Man wird nicht bitter, obwohl diejenige Person einen immer provoziert. Du hast keine Rachegelüste. Du suchst immer dessen Bestes, gleich dem Herrn. Er sucht auch das Beste für unser ganzes Leben. Er lässt sich nicht provozieren.

 

 

 

Die fünfte christliche Tugend ist Frieden. Herrlich! Christen sollen Frieden halten. Nicht etwa nur, dass sie vom Frieden reden, sondern auch Frieden untereinander, von Mensch zu Mensch, halten. Wir brauchen einander. Du brauchst mich und ich brauche dich. Du brauchst deine Familie, du brauchst den Russen, den Chinesen und den Amerikaner. „Nein, wir distanzieren uns!“ „Wir sanktionieren!“ Das ist der Mensch heutzutage. Man sanktioniert. „Von dem kaufe ich kein Gas und auch kein Öl! Dann friere ich lieber, oder ich kaufe das teurerer!“ Wie auch immer.

 

 

 

Wir sollen einander lieben. Warum? Weil wir Menschen, ganz gleich, ob Mädel oder Junge, den gleichen Vater haben; den himmlischen Vater. Deshalb beten wir auch im Vaterunser: „Unser Vater“, es ist also nicht nur der Vater des Herrn Jesus Christus.

 

 

 

Der Schlüssel zu einem Gott wohlgefälligen Leben ist, das Ego zu kreuzigen und zu vergessen. Erst dann kann ich andere lieben. Erst dann kann ich die göttlichen Tugenden entwickeln. Solange ich noch im Mittelpunkt stehen will, meine persönlichen Gefühle suche, wie: „O, ich möchte glücklich werden“, geht das nicht. Frage: „Kann ich andere glücklich machen?, meinen Mann, meine Kinder, meine Familie, meine Frau?“ Wir denken immer an unser Glück. Aber ich sage dir, wenn der andere glücklich wurde, wirst du auch glücklich. Dann schlägst du Purzelbäume!

 

 

 

Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person. Durch dieses erlangte Wissen, kannst du Frieden halten. Gott kann mit mir nichts anfangen, wenn ich keinen Frieden halte. Krieg ist schnell begonnen, aber suche den Frieden und alles, was dem Frieden dient. Lieber bist du still, hältst den Mund, sagst nichts und verkraftest alles. Der Ich-Mensch macht jeden Frieden zunichte und richtet Spaltung an. Stirbt jedoch dieser Ich-Mensch, bekommt Christus das Recht. Er verbindet uns. Er ist das Wichtigste. Wichtig ist, dass der Mensch zu Gott findet, so wie auch ich zu Gott finden will. Wir gehören zusammen. Wir sind eine Familie, wie du ja weißt.

 

 

 

Neulich sagte jemand zu mir: „Wir sind alle irgendwo, durch irgendwelche Beziehungen, mit Karl dem Großen verwandt.“ Wir alle sind miteinander verwandt, wo auch immer wir uns befinden, denn wir alle stammen von Adam und Eva ab. Wir alle sind von der Gnade Gottes abhängig. Paulus mahnt in seinem Brief: „Ertrage einer den andern“ usw. (Siehe Kol 3,13a) Ertrage auch den Nachbarn über dir, der immer poltert und keine Ruhe gibt. Tue alles, damit die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens gewahrt wird (s. Eph 4,3).

 

 

 

Jemand beschwerte sich: „Der Nachbar über mir macht einen solchen Lärm!“ Ich riet ihm, Ohropax zu kaufen und schlafen zu gehen.“ Er sagte daraufhin: „Aber ich fühle! Ich fühle die Schwingungen!“ Ja, auch das Gefühl muss sterben.

 

 

 

Christen sollen untereinander Einigkeit herstellen. Das ist der neue Mensch, den Gott schuf. Wir alle sind Brüder und Schwestern. Als die Christen sich damals darüber austauschten, sagten sie nicht: „Herr Matutis“, sondern „Bruder soundso“. Sie sprachen sich mit dem Vornamen an.

 

 

 

Damals in der großen Kirche bekehrte sich ein Journalist von der Zeitschrift „Neues Deutschland“. Er fragte mich: „Herr Matutis, Sie predigen immer von diesem und jenem Apostel, der diesen und jenen Vornamen trug. Hatten diese denn eigentlich keinen Familiennamen?“ Nein, weil sie, genau wie wir, Brüder waren. Wir sind nicht Familie soundso oder soundso, sondern wir sind Geschwister. In der griechischen Kultur gab es so etwas nicht.

 

 

 

Wir sind in der Welt, und wir werden auch in der Welt bleiben, aber wir sind nicht von der Welt. Wir leben anders. Der wahre Christ lebt ein ausgeglichenes, ausgewogenes, harmonisches und  ausbalanciertes Leben.

 

 

 

So wie es die Kraft des positiven Denkens gibt, gibt es auch die Kraft des negativen Denkens. Auch das ist eine Kraft. Sage jemandem: „Ich liebe dich“, und er springt dir um den Hals. Sage wiederum zu jemandem: „Ich hasse dich“, „Ich mag dich nicht“ oder: „Ich kann dich nicht ausstehen“, dann hast du gleich einen Feind mehr.

 

 

 

Paulus sprach zu den Ephesern, was nachfolgend geschrieben steht: Damals lebtet ihr getrennt von Christus. Ihr wart vom Volk Gottes, Israel, ausgeschlossen und wusstet nichts von den Zusagen, die er ihm gegeben hatte. Euer Leben in dieser Welt war ohne Gott und ohne Hoffnung (Eph 2,12 NLB). Er erklärte: „Damals waren wir alle von Gott fern, wir bekämpften einander, waren ohne Gott und ohne Hoffnung, wir lebten in der Sünde, in der Rebellion, einer gegen den anderen, und wir hingen nichtigen Dingen an; unser Verstand war verfinstert und wir hatten keine Ahnung vom göttlichen Leben.“

 

 

 

Genau das ist Evangelium! Du fängst an, an das wirkliche Leben zu denken und fragst dich: „Was ist das wirkliche Leben?“ Weiter lese ich: Aber nun gehört ihr Christus Jesus. Ihr wart fern von Gott, doch nun seid ihr ihm nahe durch das Blut seines Sohnes (Eph 2,13 NLB). Er teilte ihnen mit: „Unser Herz war verstockt wie Stein, wir waren völlig versteift und verhärtet, wir vernahmen nichts von Gott.“ So waren viele fromme Menschen in Ephesus.

 

 

 

Dort kam Paulus in eine Gemeinde und fand zwölf Leute beieinander sitzen, die ihm wie tot zu sein schienen. Nachdem er die Predigt abgehalten hatte, fragte er sie: „Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?“ Lies einmal die Apostelgeschichte Kapitel 19 nach. „Nein“, sagten sie, „wir erfuhren nur die Taufe von Johannes dem Täufer, aber von dem Heiligen Geist hörten wir nichts.“ (Siehe Apg 19,2) Es war aber schon dreißig Jahre nach dem Pfingstfest, da der Heilige Geist gefallen war (s. Apg 2,2-4). Er war also schon längst in dieser Welt! Ihr Problem waren die vielen Zauberbücher, die sie hatten. Sie mussten erst verbrannt werden.

 

 

 

In der heidnischen und gottlosen Welt passiert nichts, solange wir noch Zauberbücher, okkulte, spiritistische und satanische Bücher haben. Dadurch sind wir blockiert. Derzeit gelangen viele Südländer, z. B. aus Ägypten, in unser Land. Und ich spreche hier aus der Erfahrung, die ich in der Seelsorge gesammelt habe. Diese Leute gelangen nicht zu Gott. Sie sagen: „Ich verstehe Gott nicht!“ oder: „Der Heiland spricht nicht zu mir!“ Wenn ich sie dann jeweils frage, wo sie sich im Urlaub aufhielten und was sie mit nach Hause brachten, Götzen oder dergleichen mehr, wachen sie auf. So viele nehmen Götzen mit nach Hause! In meiner Bibel steht: „Tut nicht gleich den Völkern, die Götzendienst betrieben.“ (Siehe 5 Mose 7,16b; 5 Mose 28,14b) Wir sind eine neue Schöpfung in Jesus Christus.

 

 

 

Seitdem der Pergamonaltar hier bei uns errichtet wurde, hatte das deutsche Volk auch Probleme mit dem lieben Gott. Die Menschen riefen „Heil!“ Sie müssen sich lösen von diesen okkulten Sachen! Nachdem sie die Bücher verbrannt, die Taufe vollzogen und den Heiligen Geist empfangen hatten, kam der Segen des Herrn auf sie und das Wort Gottes breitete sich aus. Die Gefahr ist da, dass die Menschen blockiert werden von Satan.

 

 

 

Ich selbst erlebte, wie mich ein Fluch überkam: Damals besuchte mich ein Bruder aus Tschad. Eine Dolmetscherin unterstützte mich. Er war der Bruder der Schwester, die uns die Sprache lehrte, und er war ein Christ. Er brachte mir drei Masken. Ich hängte diese Masken bei mir zu Hause auf, doch nicht etwa ohne diesen Mann zuvor gefragt zu haben, ob sie besprochen seien. Er sagte „Nein, diese Masken schnitzte mein Bruder.“

 

 

 

Von diesem Moment an fing unser 10-jähriger Sohn mit dem Bettnässen an. Wir fanden keine Lösung. Der Arzt teilte uns mit, dass es eine psychologische Ursache haben könnte. Als wir daraufhin einen Psychologen aufsuchten, sagte er: „Herr Matutis, Sie studierten Psychologie, Sie müssen es wissen!“ Unser Sohn musste, um in sein Schlafzimmer zu gelangen, durch mein Büro gehen. Als ich eines Abends kniend betete und meine Augen aufschlug, bemerkte ich diese drei an der Wand hängenden Masken. Ich war schockiert! „Johannes, du betest Götzen an!“, war mein erster Gedanke.

 

 

 

Sofort nahm ich die Masken wieder ab und überlegte, ob ich sie einem Naturkundemuseum übergeben sollte. Doch ich entschied mich, sie zu entsorgen. Am Morgen wartete ich auf die Müllabfuhr und die Masken verschwanden.

 

 

 

Von diesem Moment an hörte mein Sohn mit dem Bettnässen auf. Geistige Zusammenhänge muss man verstehen, wie geschrieben steht, siehe hier: Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, mit den Herren der Welt, die über diese Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel (Eph 6,12).

 

 

 

Das Christentum ist eine Religion der guten Tugenden. Der Gläubige hebt sich total von den Heiden und deren Kultur ab. Was die Griechen damals für normal und selbstverständlich hielten, war für die Christen Abscheu. „Das sind Götzen, die du da anbetest!“ Ja, ich betete Götzen an. Ich war so schockiert! Dieser Bruder aus Tschad teilte mir hoch und heilig mit, dass diese Masken rein seien.

 

 

 

Satan versucht Einfallstore in deine Familie zu legen. Dich lässt er in Ruhe, aber nicht deine Kinder oder Enkelkinder. Abermals, Paulus sprach, was nachfolgend geschrieben steht: Darum seid nicht ihre Mitgenossen (Eph 5,7).

 

 

 

Für Paulus war das heidnische Leben ein Leben in Finsternis. Das wahre christliche Leben ist das Leben im Licht. Um es ganz anschaulich zu machen, sagt er, dass die Heiden „Kinder der Finsternis“ sind (s. Eph 5,8a), und die Kinder Gottes „Kinder des Lichts“. (Siehe Eph 5,8b)

 

 

 

Irgendwann, wenn du ehrlich bist und alles ausprobiertest, den Doktor, den Psychologen usw., und wenn du alle Bücher studiertest, da du dachtest, daraus würde etwas Wichtiges hervorgehen, erst danach weist dir der Herr den Weg zur Wahrheit. Das findet zu guter Letzt statt. Paulus spricht: „Ihr lebt im Licht, nicht mehr so, wie ihr früher lebtet.“ (Siehe Eph 5,8)

 

 

 

Kinder Gottes sind von der Finsternis befreit. Ich war so geschockt. Ich verehrte diese Masken. Ich platzierte sie in meinem Büro zwischen meinen Büchern. Im Brief an die Kolosser Kapitel 1 spricht Paulus, was nachfolgend geschrieben steht: Er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines geliebten Sohnes, in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden (Kol 1,13f.).

 

 

 

Ich tat gar nicht groß Buße, aber ich entsorgte die Masken. Wir müssen nicht großartig Buße tun, bekennen und proklamieren. Löse dich und du bist heil und gesund. Als Christen leben wir unter der Gnade und der Vergebung. Wir haben ein ganz anderes Leben. Wir sind ein ganz anderes Volk, eine ganz andere Rasse. Wir sind nicht mehr „in der Dunkelkammer“. Wir haben eine ganz andere Gesinnung.

 

 

 

So viele Menschen befinden sich in der Dunkelheit. Ich weiß nicht, ob du dich schon einmal auf einem Jahrmarkt in einer Geisterbahn befandest. Du steigst ein, alles ist dunkel, irgendetwas berührt dich, irgendetwas streifst du, und perplex trittst du aus der Geisterbahn heraus. So sind viele Menschen. Sie führen ihr Leben und erleben währenddessen Negatives. Es passiert etwas, was sie überhaupt nicht wollten. Sie werden begrapscht! Sie werden verletzt! Sie werden komisch behandelt!

 

 

 

Satan versucht, uns Stolpersteine in den Weg zu legen, selbst dann, wenn du ein guter und braver Christ bist. Ich war schon jahrelang Prediger, als mir das mit diesen Masken widerfuhr. Satan versucht, auf fromme Tour zu einem zu gelangen. Die Epheser waren ein heidnisches Volk. Sie waren sogar schlimme Menschen. Das galt auch für diejenigen Menschen, die in Korinth lebten. Diese Stadt befand sich nicht weit weg von Ephesus. „Ihr wart Knabenschänder, Räuber, Diebe, dieses und jenes, aber das Blut Jesu wusch euch rein.“ (Siehe 1 Kor 6,9-11)

 

 

 

Du sollst vor den Göttern keine Furcht haben. Sie können dir nichts tun. Sie verlangen nur Opfer: Unterwerfung. Unterwerfe dich ihnen nicht! Ich kniete auch noch vor den Masken. Stell dir das einmal vor! Normalerweise kniete ich nicht unten in der Gemeinde, aber in diesem Augenblick tat ich es doch. Und da waren diese drei Masken! So machte Gott es mir bewusst. Wir sollen befreit von Ängsten, Belastungen und der ganzen Bedrückung sein und wiederhergestellt werden zu normalen und gesunden Menschen. Beim Beten ging mir dann ein Licht auf.

 

 

 

Der Herr nahm sich der Epheser an. Sie ließen sich taufen, verbrannten die Zauberbücher und begannen ein neues Leben. Nachdem das alles stattgefunden hatte, musste Paulus die Stadt verlassen. Zuvor war alles ruhig. Es gab keinen Aufstand. Plötzlich: „Groß ist die Diana!“ bzw. die Artemis (s. Apg 19,34), diese Fruchtbarkeits-Göttin. Er musste die Stadt verlassen, obwohl er niemandem etwas getan hatte. Er gebot nur: „Verbrennt diese Bücher!“

 

 

 

Hier in Berlin trug eine Frau zwei Tragetaschen, die mit Büchern gefüllt waren. Sie stand auf dem Winterfeldtplatz und fragte jemanden, wo sie denn diese Bücher abgeben könne. Als sie das Gespräch beendet hatte, stellte sie fest, dass sie jemand gestohlen hatte. Auch Gott greift mitunter ein und hilft, dass eine solche Entsorgung stattfindet. „Groß ist die Diana!“ Von wegen!

 

 

 

Paulus sprach, was nachfolgend geschrieben steht: Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts (Eph 5,8). Er sprach Worte wie: „Jetzt lebt ihr ein anderes Leben: ein offenes und ehrliches. Man kann euch beobachten. Ihr seid wie ein offener Brief, von jedermann gelesen.“

 

 

 

Grundsätzlich gilt: Wiedergeborene Christen leben eine andere Art von Leben. „Anders leben“, so lautet mein Thema. Du bist anders ausgerichtet, anders eingestellt. Dein Leben verläuft glücklich. Vielleicht hast du nicht viel, aber du hast Jesus im Herzen, Friede und Freude. Du hast keine Furcht mehr. Deine Verletzungen heilen. Gestern sprach ich über Verletzung durch Ablehnung (s. Predigt: „Verletzt durch Ablehnung“ vom 16.08.2024). Ja, so viele Menschen sind verletzt durch Ablehnung!

 

 

 

Eines Tages werden wir diese Welt verlassen und umziehen vom Diesseits ins Jenseits. Dann brauchen wir diesen ganzen Ballast nicht mehr. Paulus verkündigte, was nachfolgend geschrieben steht: Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist, und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf (Eph 5,10f.). „Ich möchte wissen, wie diese Menschen den Herrn anbeteten.“ Nein! Versündige dich nicht! Lass dich nicht in diesen Sog hineinziehen!

 

 

 

Du vernahmst den Ruf des Evangeliums heute Abend. Wandelt wie Kinder des Lichts, wie Erleuchtete! Erleuchtet-Sein bedeutet das Folgende: „Ich habe es aus erster Hand und nicht nur vom Hörensagen, weil es mir Herr Matutis mitteilte! Ich vernahm und erfuhr es selbst durch den Heiligen Geist!“ Wisse, dass du ein Ebenbild Gottes bist, und lasse dich nicht verstümmeln. Bleibe ein Original. Das ist meine Botschaft. Lebe anders.

 

 

 

Lebe im Licht Gottes, dann lebst du gesund, richtig bzw. „auf der richtigen Spur“. Dann kannst du vor Gott bestehen. Du kannst gerade jetzt in die Ewigkeit gehen, die Augen schließen und sagen: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“. (Siehe Hiob 19,25a)

 

 

 

Lebe anders. Lebe nach der Regel Gottes. Lass Jesus dein Modell sein. Jesus kannst du nicht werden, aber dich an Ihm orientieren. Er soll dir ein Beispiel sein. Betrachte, wie Er Seinen Jüngern die Füße wusch. Die nun folgenden Worte sprach Er aus: Denn ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe (Joh 13,15).

 

 

 

Gebet: Lieber Heiland, wir wollen anders sein als unsere Zeitgenossen. Wir wollen uns abheben von den anderen. Wir wollen nicht besser sein – denn das sind wir auch nicht –, aber wir wollen dem Image Jesu ähneln. Jesus, wir wollen Dein Vorbild erreichen. Was Du erreicht hast, können auch wir erreichen und dorthin gelangen, wo Du jetzt bist. Wir wollen ein Leben anderer Art leben. Wir wollen göttlich und Gott wohlgefällig sein. Dazu möge Dein Heiliger Geist uns Kraft und Gnade schenken, damit wir in Deiner Liebe leuchten und strahlen. Amen